Da ich eure Diskussion interessiert verfolge würde ich gerne auch ein paar Überlegungen mitgeben, die mich im Spiel zum Grübeln gebracht haben
1. Punkt: Gestaltung der Spielwelt:
Bei vielen der vernagelten Häuser kann man die Schilder nicht mehr lesen. Ich denke, das man schon versucht hat, eine Stadt mit Vororten zu gestalten. Natürlich kann man hier den Maßstab bemängeln. Nur ist die Größe solch einer offenen Welt ist leider durch die technischen Möglichkeiten limitiert. Bethesda hat schon teilweise relativ gut versucht die originalen Sehenswürdigkeiten abzubilden.
Persönlich finde ich Boston schon recht gelungen, das ist aber wirklich meine persönliche Meinung. Das wäre der positive Aspekt.
Ich finde eine offene Welt im Fallout gelungen, wenn sie sich selbst halbwegs plausibel erklärt.
Natürlich gibt es eine Menge Abweichungen, die nicht sehr schön erklärt sind, zum Beispiel mehrere Krater in der Innenstadt. Wären das Atombombenkrater würde im Inneren von Boston wesentlich weniger stehen. Daher vermute ich hier eher die Darstellung von "leichten" ballistischen Geschosse.
2.Punkt: Atomkrieg Realität:
Es werden wissenschaftlich zwei Modelle diskutiert, was rein ökologisch eintreten könnte:
a) die Natur holt sich das vom Menschen bebaute Land zurück (wenn man sich Fukushima/ Chernobyl ansieht),
eher das Modell für "lokale" Gebiete"
b) aufgrund der Verseuchung der Böden und des Trinkwasser auf lange Zeit ist es eher wahrscheinlich,
das nur die Arten von Tieren und Pflanze überleben, die relativ "Strahlungsfest" sind
(aufgrund der Zellstruktur und Teilungsraten der Zellen).
Das wären in dem Fall bei den Tieren ehre Insekten und bei den Pflanzen eher Gräser,
das wäre das Modell das man bei einem globalen Atomkrieg zugrunde legen würde.
(ist aber schwierig zu sagen, da man ja Gott sei Dank keine Referenzmodelle hat)
Obwohl bei der derzeitigen globalen Gemengelage
Für die menschliche Gesellschaft könnte das aber durchaus zu den in Fallout dargestellten Problemen führen: Keine Schutz durch Staaten,
Recht des Stärkeren. Verlust von jeder Menge Wissen durch Zerstörung verschiedener Wissensbibliotheken (aufgrund der Arbeitsteilung muss zum Beispiel heutzutage nicht jeder wissen wie bestimmte Dinge funktionieren).
Zusammenbruch der medizinischen Versorgung usw.
Man würde sich wahrscheinlich wirklich auf ein relativ niedriges technisches Niveau "bomben".
Hier hätten die Personenkreise wirklich viel Einfluss, die Wissen retten konnten bzw. ein Vorrat an Kampfmitteln hätten ( in Fo4 dargestellt durch BOS, Institut).
Hier halte ich die 200 Jahre und die in Fallout 4 dargestellten Probleme und Zustände für mich persönlich relativ schlüssig, bezogen auf die Spielwelt. Beim Lore hat sich Bethesda teilweise doch teilweise grobe Fehler eingebaut (insbesondere bei der Power Rüstung).
Stan_Cartman bringt es genau auf den Punkt:
"FO4 fühlt sich oft nicht konsistent an. Es kommt nicht auf absoluten Grad des Realismus an, aber die Welt muss ins sich geschlossen und konsistent bleiben."
Das waren meine Überlegungen, wie ich das für mich persönlich für Fallout 4 sehe.