Nachdem ich das Spiel vor einem Jahr nach langem Download endlich installiert hatte, war mein Ersteindruck ganz klar ernüchternd. Ich weiß, es ist eine unpopuläre Meinung hier, aber Fallout 4 hat mich von Anfang an nicht wirklich gepackt. Ich dachte mir, was hat Bethesda da nur mit dem Rollenspiel Fallout getan.. Die Shootermechaniken sind einfach zu viel des Guten und haben die eigentlichen Rollenspielelemente zu sehr verdrängt - wohl auch zu Gunsten des Casual Gamers und folglich angepeilten, größeren Einnahmen für Bethesda. Auch hätte ich mir gerade für den Kaufpreis mehr Fortschritt erhofft. Dieser Titel wurde wirklich lange entwickelt und trotzdem gab es wieder unzählige Bugs und nichts wirklich Revolutionäres. Die Charaktere blieben im Laufe der Story größtenteils gesichtslos - Preston Garvey spulte munter seine paar Zeilen Dialog ab, ähnlich den anderen Begleitern und Charakteren in der von mir persönlich größer erwarteten Spielwelt.
Die Schauplätze sind für mich zudem weniger authentisch als in Fallout 3 oder New Vegas. Alles wirkt irgendwie gleich, charakter- und lieblos. Es wurde zwar eine Menge Effekthascherei betrieben, unter anderem durch die beeindruckende Prydwen, Liberty Prime 2.0 oder das Institut, doch am Ende bleiben leere Schauplätze zurück. Das Bausystem hat mich ebenfalls nicht vom Hocker gehauen, sei es weil meine Wenigkeit nicht der größte Baufreak ist oder weil es zu Beginn einfach nicht ausgereift genug war - allenfalls ein nettes Gimmick, aber keine Beschäftigung, mit der ich Dutzende Stunden verbringen könnte. Alles in allem blieb/bleibt bei mir mehr Enttäuschung als Freude an Fallout 4 hängen. Es ist kein schlechtes Spiel, aber die Vorgänger hatten einfach eine Atmosphäre die kaum zu überbieten ist. Unglaublich, dass schon wieder 1 Jahr seit dem Release vorüber ist, es bleibt abzuwarten, was Bethesda uns in Zukunft noch alles präsentieren wird.