Beiträge von Apokalyptiker

    Blind folgte Dust den Geräuschen vor sich. Knirschend stapften die zwei Enclavesoldaten vor ihm in der Dunkelheit. Was mich in dieser Höhle wohl erwatet.. Sein in die Jahre gekommener Körper war erschöpft. Das lange und beschwerliche Abenteuer, das er mit Knox durchlebt hatte, steckte ihm immer noch in dne Knochen. Wo sein Begleiter wohl war? Die Szene auf dem Kriegsschauplatz lief erneut vor seinem inneren Auge ab. Das Auftauchen des Vertibirds aus dem Nichts, alles wirkte so surreal und abstrakt. Ein schwaches Flackern zuckte durch die alles gierig verschlingende Finsternis im Stollen. Vorsichtig näherte sich die Truppe der Lichtquelle. Die Soldaten vor und hinter Dust gingen in eine halb geduckte Position, viel mehr ließen die schweren Kampfrüstungen nicht zu. Der alte Wanderer tat es ihnen gleich. Konturen einer großen, stählernen Tür zeichneten sich vor ihnen ab. Dust drehte sich der Magen um. Er kannte die Art von Tür, sie befanden sich an jedem Eingang einer Vault. Diese großen, nahezu unzerstörbaren Bunker wurden in aller Schnelle vor dem großen Krieg errichtet worden. Das eine Mal, bei dem er sich in das Innere einer Vault vorgestastet hatte, musste er dies fast mit seinem Leben bezahlen. Es kursierten zahllose Gerüchte über die alten Bunker unter den Leuten. Wie es mit Gerüchten nun mal so iwar, wurde nach Dusts Ansicht viel hinzugedichtet, aber einige Sachen konnten problemlos der Wahrheit entsprechend. Man konnte über die Vaults ganz allgemein sagen, dass nehazu jede einer eingestaubten Pralinenschachtel aus Eisen und Beton voller grausamer Schrecklichkeiten glich. Das riesige Eisentor war geschlossen. John wurde immer unwohler, als er aus der Nähe keinerlei Ziffern auf der Tür lesen konnte. Soweit er wusste, war jede der Vaults mit einer Nummer versehen worden, diese fehlte hier. Als sich die Gruppe gesammelt vor dem Eingang befand und der Kommandant des Trupps die Lage für sicher hielt, schaltete er eine leistungsstarke Lampe an seinem Powerhelm ein. Der gleißende Lichtstrahl durchschnitt die Dunkelheit und fiel auf die Tür. Einige momente starrte er auf die ungebschriftete Tür, lange genug, dass es Dust auffiel. Rasch schaute er sich um und fand schnell das alte, staubüberzogene Kontrollterminal für den Eingangsmechanismus.


    Schwach blinkte ein rotes Lämpchen in dem orangene Metallpanel der Bedientafel. Der Enclavekommandant beugte sich über die Einrichtung. Knirschend zog er einen kleinen Hebel nach oben. Kreischend kam ein verrosteter Mechanismus in Gang, der sich in die Eisentür einhakte. Mit einem markerschütternden Knirschen zog sich das gewaltige Torelement schließlich auf die Seite und gab einen verwitterten Eingangbereich preis. Dumpf dröhnte die Stimme aus dem Helm des Befehlshabenden: "Waffen in den Anschlag nehmen, ab hier oberste Vorsicht. Es gibt keine Aufklärungsdaten, die belegen, dass irgendjemand in den letzten Jahren diese Anlage betreten oder verlassen hat." Dust konnte seine Frage nicht zurückhalten: "Was stimmt mit dieser Vault nicht?" Der Kommandant drehte sich nur kurz in seine Richtung und zwei Worte drangen aus seinem Helm: "Experimentelle Einrichtung." John Dust schluckte. Allmählich wurde ihm klar, wieso der Enclavestützpunkt so ein gut ausgerüstetes Team entsandt hatte. Nun schalteten auch die anderen 3 Enclavesoldaten ihre Helmlampen ein. In der gleichen Formation wie zuvor rückte der Trupp in die Vault vor. Alles lag wie tot vor ihnen. Tische und Regale waren mit einer dicken Rostschicht überzogen, uraltes Papier lag wild auf dem Boden verteilt herum. Spuren von menschlicher Bewohnung konnte John im Vorraum jedoch nicht ausmachen. Sie standen vor der ersten Drucklufttür der Vault. Angespannt richteten sich die Plasmagewehre auf die Tür. Der Ranghöchste betätigte den Schalter. Es passierte nichts, kein Zischen, kein Entriegelungsgeräuscht. Er versuchte es ein zweites Mal, doch das Ergebnis blieb das Gleiche. Wütend schlug der Eclavekommandant gegen die Wand. "Jameson, näher an die Tür ran, schauen Sie sich den Mechanismus genauer an, vielleicht kann er überbrückt werden." Einer der Soldaten trat aus dem Halbkreis und begann damit, sich an der Türsteuerungseinheit zu schaffen zu machen. "Der Rest durchsucht jeden Winkel dieses Vorraums, falls improvisiert werden muss." John bewegte sich in den kleinen Nebenraum, der als eine Art Kontrollstelle für den Eingangsbereich gedient haben musste. In einer Ecke flackerte wie ein Objekt aus einem anderen Zeitstrang ein Terminal vor sich hin. Vorsichtig näherte der Alte sich. Mit sanften Handbewegungen befreite er Mattscheibe und Tatstatur von der dicken Staubschicht. Sein Wissen in Sachen Terminals war eher rudimentär. Das Terminal schien 2 ungesicherte Einträge zu besitzen und viele verschlüsselte Unterordner. Es mussten mehrere Dutzend verschlüsselte Dateien sein, vielelicht auch deutlich mehr. Gefesselt öffnete John den ersten unverschlüsselten Eintrag, der sich stockend auf dem flackernden Monitor aufbaute.

    Daran hat sich ohne Mods, die einem früher oder später den Spielstand zerschießen auch 10 Jahre später nichts geändert. Das nächste Mal vor Erstellung eines neuen Themas bitte die Suchfunktion benutzen, danke.

    Stählerne Stiefel schepperten über den Boden des Bunkers. Dust wurde aus dem Schlaf gerissen und kurz darauf öffnete sich bereits die Drucklufttür. Schon an dem Geräuscht hatte Dust erkannt, dass es sich mit ziemlicher Sicherheit um Kampfeinheiten handeln musste. Erneut wurde ihm eine unfreiwillige Kopfbedeckung übergestülpt und wenig später fand er sich in einer Art Waffenkammer wieder. Auf einem Tisch war sauber eine einfache olive Uniform der Enklave ausgelegt worden. Sie wieß keinerlei Verstärkungen oder Extras auf. Neben der Uniform lag ein Standardlasergewehr ohne Energiezellen. Zwei Flaschen filtriertes Wasser ergänzten die karge Ausrüstung. "Rüstung ablegen." tönte die dumpfe Stimme des Enklavesoldaten aus dem Helm seiner Kampfrüstung. John wusste, ihm bliebe keine Wahl, widerwillig legte der alte Mann die so bewährte Rangerrüstung unter den Tisch und zog sich die Uniform an. Die Waffe war erstaunlich leicht. Es war ewig her, dass Dust das letzte Mal eine Energiewaffe in der Hand hatte. Ein großer Freund dieser Waffengattung war er nicht. Komplizierte Technik, teure Munition und gewöhnungsbedürftige Handhabung. Kaum lag die Waffe in seinen Händen, ging die Reise auch schon weiter. Nach einigen Metern erklommt der alte Mann erneut die Stufen des Vertibirds. Triebwerke wurden gestartet, der eiserne Vogel glitt in die Luft. Ihr Flug kam John lang vor. Neben ihm erfüllten die Luftfilter der Kampftruppenhelme den beengten Raum des Vertibirds mit einem mechanischen Atemgeräusch. Von Zeit zu Zeit drang schwacher Kommunikationsverkehr aus Richtung der Piloteninstrumente zu ihm durch. Die Anweisungen waren kryptisch und sehr kurz gehalten. Verdammt, keinerlei Informationen.. Nach einiger Zeit drosselte der Pilot die Triebwerke und die Räder setzten sanft auf weichem Boden auf. Einer der Soldaten beförderte ihn unsaft aus dem Vehikel. Nachdem ihr Taxi abgehoben war, zog man ihm endlich den Sack vom Kopf.


    Leere. Wo sein Blick nur hinschweifte, Sand, noch mehr Sand und vereinzelte Felsformationen. Ihm war es schleierhaft, wieso sie in dieser trostlosen Gegend abgesetzt wurden. Auf den ersten Blick waren hier draußen keinerlei Ziele erkennbar. Um ihn herum hatte sich ein kleiner Halbkreis aus vier Enklavesoldaten gebildet. Jeder von ihnen trug eine schwere Kampfrüstung und ein Plasmagewehr. Die Spitzen der Waffen wurden von angsteinflößendem, grünen Licht erfüllt. Einer löste sich aus der Gruppe. Seine Rüstung wieß ein kleines Symbol auf der Brust auf, bei den anderen drei konnte Dust nichts in dieser Art ausmachen. Er musste den Anführer des Trupps vor sich haben. "Das wird ein ziemlich langer Marsch, hoffentlich hast du dich gut ausgeruht." Die Schmerzen der Wunde waren etwas verflogen und John fühlte sich tatsächlich erstaunlich gut. Ohne weitere Umschweife setzten sich die vier in Bewegung. Die Füße der Enklaveeinheiten sanken in dem sandigen Untergrund ein, die pneumatische Unterstützung sorgte dennoch dafür, dass sie ausgesprochen zügig vorankamen. Der alte Mann hatte seine Schwierigkeiten, mit dem Enklavetrupp Schritt zu halten. Insgesamt war die Situation sowieso schon surreal genug. Bis vor Kurzem war sich Dust nahezu sicher gewesen, es gäbe in der Mojave keine nennenswerten Enklaveverbände mehr. Zügig bahnte sich der Kampftrupp den Weg durch eine immer felsiger werdende Umgebung. Endlich zeichnete sich in einem der zerfressenen Felsberge ein Holzverschlag ab. Dust wurde anders, sein Bauchgefühl sagte ihm, hierbei handelte es sich um einen Eingang in die Tiefen des Berges. Die Bretter machten einen verwirrterten Eindruck, der Eingang schien bereits lange nicht mehr betreten worden zu sein. Anders als erwartet, öffnete einer der Soldaten behutsam die Tür ins Innere. Dust hatte einen kräftigen Tritt mit dem Stahlstiefel der mechanischen Rüstung erwartet. Mit zwei Männer vor und zwei hinter sich ging es hinein in das schwarze Nichts.

    Langsam drosselte das Luftfahrzeug die Leistung der Rotoren und nach einiger Zeit im Schwebeflug setzten die Reifen auf. Stählerne Handschuhe packten Dust an den Schultern, zerrten ihn von seinem Sitz und schließlich den Absatz aus dem Vertibird hinaus. Die Luft roch selbst durch seine unfreiwillige Kopfbedeckung modrig und abgestanden. Grob und zielstrebig schoben ihn zwei kräftige Arme ein längeres Stück über glatten Betonboden. Schließlich öffnete sich eine Drucklufttür. Sein alter Körper wurde auf eine Sitzgelegenheit verfrachtet. Kalte Fesseln schlossen sich um die Handgelenke. Das typische Druckluftgeräusch ertönte erneut, die beiden Wachen schienen den Raum verlassen zu haben. John konzentrierte sich auf seine verbliebenen Sinne, denn das Material der Kapuze war absolut blickdicht. Auch in diesem Raum roch die Luft fal und leblos. Ihm fielen nur zwei Gruppen ein, die in der Mojave Bunkeranlagen betrieben. Gewöhnliche Umherziehende wussten über keine der beiden Gruppierungen genauer Bescheid, zumindest nicht aus verlässlichen Quellen. Eine Gruppe konnte er für sich mit ziemlicher Sicherheit ausschließen, die Stählerne Bruderschaft musste ihn entführt haben. Minuten, Stunden, die Zeit verstrich quälend langsam. Ein monotones Sirren erfüllte den Raum. Vermutlich Leuchstoffröhren oder Vorkriegsgeräte. Einrichtungen die außerhalb von New Vegas über ausreichend Reserven verfügten, um durchgehend elektrischen Strom für technische Anlagen oder Beleuchtung nutzen zu können, konnte man sich an einer Hand abzählen. Nach einer Ewigkeit öffnete sich die schwere Tür erneut. Schwere, zielstrebige Schritte hallten über den Betonboden und näherten sich John Dust direkt. Mit einem Schwung wurde das Etwas von seinem Kopf gezogen und sofort blendete die Beleuchtung die Augen des alten Mannes.


    Hektisch zwinkernd versuchte er die Konturen seines Gegenübers auszumachen. Das konnte nicht sein. Es war praktisch unmöglich. Keine zwei Meter von ihm entfernt stand ein Offizier der Enklave in vollständiger Uniform, samt Plasmapistole am Waffengürtel. Diese handliche Waffe war ein kleines Vermögen wert. Harte, stahlblaue Augen starrten ihn an. "Das ist also der berüchtigte alte Wanderer." Der Offizier musste an die 2 Meter messen, seine tiefe Bassstimme passte zu dem großen, bulligen Körper. In der rechten Hand hielt er den abgezogenen Patronenbeutel aus Nylonstoff. "Berüchtigt", bei diesem Wort stutze Dust innerlich. Wie konnte eine Einheit der Enklave ihn auf dem Radar haben? Wie sollte überhaupt noch eine Einheit der Enklave existieren? Die Theorien, um diesen Umstand zu erklären, zogen in seinem Kopf wirre Bahnen. Gleichzeitig versuchte Dust eine neutrale Mine zu waren und blieb stumm. "Diese Verwunderung kann ich dir nicht verübeln. Wie kann man mit so etwas schon rechnen?" Verdammt, er hat mir doch etwas angemerkt.. "Ich halte mich kurz, wir benötigen die Hilfe eines erfahrenen Mojavebewohners mit Militärausbildung. Unsere Späher haben deine Reise in den letzten Wochen verfolgt und zugegeben, sie waren mehr als einmal erstaunt." Eine kurze Pause entstand. Der alte Mann schaute sich genauer um. Er befand sich in einer Art Verhörraum, im Bauch einer Bunkeranlage, wie er bereits vermutet hatte. Der Stuhl auf dem er saß, war exakt mittig zentriert im Raum aufgestellt worden. Die Wände waren komplett kahl und aus einer Art Stahlbeton ähnlich dem einer Vault gefertigt worden. Dust dachte an Knox und die weite, von Toten gesäumte Ebene des so knappen und schicksalhaften Shodwdowns. Die Bilder verschwammen zu einem Strudel des Grauens. Was hat das alles zu bedeuten.. Der Offizier ergriff erneut das Wort. Eine Braue im faltendurchzogenen Gesicht zuckte für eine Sekunde nach oben. "Ich halte mich kurz, es geht um eine Expedition, genauer gesagt um eine Exfiltration. Nach einer kurzen Ruhezeit geht es los. Alles andere ist irrelevant für dich." John Dust war klar, dass ihm keine Wahl blieb. Seine Waffen wurden ihm abgenommen und er war müde und verletzt. Der Uniformierte zog rasch wieder den Beutel über den Kopf des Alten, machte Kehrt und verließ den Raum. Wenig später wurder er erneut hochgezogen und in einen anderen Raum gestoßen. Zum Inventar dieser zellenartigen Kammer gehörten lediglich eine schmale, klappbare Pritsche und ein größeres Gefäß in einer Ecke. Der gesprungene Spiegel an der Wand rundete die Luxusausstattung ab. Müde und niedergeschlagen legte sich John auf das schmale Bett und schloss langsam die bleischweren Augenlider.

    Eine Dekade ist sehr ordentlich für ein Onlineforum, gerade in den aktuellen Zeiten der unzähligen Messenger und Tools. Ich freue mich auch heute noch sehr, vor nun fast 6 Jahren das Forum entdeckt zu haben. Im Laufe der Zeit hat man viele User kommen und gehen sehen und sehr nette und interessante Leute auch etwas näher kennengelernt. Es hat wohl jeder mehr oder weniger seine eigene Internetbubble, zu meiner gehört der Kosmos um das Forum fest dazu und darüber bin ich froh. Auf viele weitere Jahre. :sekt:

    Eher unschuldig, je nachdem, wie man es sieht. Extrem umweltbewusst bin ich nicht. Durch korrekte Mülltrennung/richtiges Recycling etc. die Rohstoffverschwendung etwas minimieren und öfter Mal organische Verpackungen zu wählen/Kunststoff zu vermeiden, solche kleinen Dinge tut man eben. Die Welt retten wird das vermutlich nicht.


    Fährst du einen Diesel? :D

    Einer der RNK-Hautmänner, der auffälligen Uniform nach zu urteilen der General und ranghöchste Anwesende zuckte mit den Achseln und genau in diesem Moment wurde der hintere Teil des Zelts durch einen Einschlag zerfetzt. Wüstensand flog durch die Gegend, Holz splitterte, der Stoff waberte umher. Nach einigen Schrecksekunden raffte sich der General mit einem verzweifelen Ausdruck im Gesicht auf und lief aus den Resten des Zelts hinaus. Knox und Dust schauten sich an und folgten ihm. Unweit des Kommandopostens stand ein weitestgehend unversehrter Generator mit Funkposten. Ein älterer Soldat hielt die Stellung und gab mit verzweifeltem Gebrüll Koordinatne und Anweisungen durch. Als der General ihm die Hand auf die Schulter legte, drehte er sich um und salutierte beim Anblick des hohen Militärs sofort. "Auch wenn das verrückt klingt, Sohn, geben sie auf allen Kanälen auf jeder Frequenz den Satz "Nachts sind alle Maulwurfsratten grau." durch. Wieder und wieder, besonders auf den Geräten und Fahrzeugen hier im Camp." Der Funker stellte einen Blick der Verwirrtheit zur Schau, fasste sich dann und tat wie ihm befohlen. Der General trat auf sie zu. "Was haben wir schon zu verlieren, es ist fast alles verloren." Er winkte ab und betrat eine verstärkte Stellung an der Kampflinie. Wenig später ertönte der Satz über die großen Turmlautsprecher an der Front. Dust und Knox legten sich an den Schutzsackwall und spähten auf das Schlachtfeld. Es dämmerte, doch die Supersoldaten kamen langsam in Hörweite, nur noch ein paar dutzend Meter. Geschosssalven schlugen immer häufiger in die Deckung ein und der Lärm schwoll zu einem Geräusch direkt aus der Hölle an. Dust presste sich an die Sandsäcke und hoffte verzweifelt.


    Von einem Moment auf den anderen kehrte Stille ein. Zuerst dachte der alte Mann, eine Rakete hätte sie beide zerfetzt und das war es. Langsam öffnete er die Augen und schaute über die Säcke hinweg. Knox tat es ihm gleich. Er konnte nicht glauben, welche Bilder seine Augen da an das Hirn übermittelten. Die angreifenden Soldaten ließen ihre Waffen fallen und blickten sich verwirrt um. Nach und nach geschah dies reihenweise. Die Wirkung des Substanzen des Aufsehers schien auch nachzulassen, ihre Körper entspannten sich und schrumpften seltsam zusammen. Ungläubig schauten die beiden Männer dem Spektakel zu. Nach einigen Minuten traten die anderen aus dem Zelt zu ihnen und auch der General stellte sich zu der Gruppe. "Sir, Sie haben sich eine Medaille verdient." Knox rollte nur mit den Augen, er sah müde aus, verdammt müde. Dust ging es nicht anders. Auch die kläglichen Reste der RNK Infanterie hatte ihr Feuer eingestellt und schauten ungläubig auf das Schlachtfeld. Dust konnte nicht begreifen, wie das möglich war. Er schwang seinen alten Körper über den Schutzwall und lief auf die Männer zu. Einige saßen auf den Boden und alle starrte in der Gegend herum. Er hörte nur "Wo sind wir?" und "Was ist los?" John konnte es kaum glauben. Victor hatte grausame Arbeit geleistet, diese Typen bis aufs kleinste zu konditionieren. Knox trat zu ihm. "Das war es dann wohl oder Partner?" John sah ihn an. Knox lief eine kleine Träne das rechte Auge hinunter. Dust hatte ihn zuvor eigentlich noch nie weinen sehen. Auch ihm wurden die alten Augen wässrig "Das war es wohl." Die beiden Männer umarmten sich kräftig und schlugen sich auf die Rücken. Innerlich fiel eine tonnenschwere Last von Dust ab. Er ließ die vergangenen Tage und Wochen Revue passieren. Es kam ihm vor, als wären sie Jahre unterwegs gewesen, als lege ihr Höllenritt durch das Casino Dekaden zurück. Einige Erinnerungen der Reise waren bereits verblasst. Knox ließ sich erschöpft, aber glücklich auf den Boden fallen. Dust ging ein paar Meter alleine und schaute sich um. Kriegt bleibt wohl wirklich immer gleich. Auch hier waren zu viele gestorben, doch wenigtens konnten einige Soldaten gerettet werden und viel wichtiger, alle Zivilisten blieben von einem Massaker verschont.


    Weit entfernt schwoll in der aufkommenden NachtMotorenlärm rasch an. John Dust schaute sich verwirrt um. Das Geräusch kam ihm bekannt vor, doch es war schon sehr lange her. Aus der für die Mojave untypischen, dünnen Wolkendecke tauchten zwei dunkle Objekte auf. Sie hatten einen Affenzahn drauf und hielten genau auf ihn zu. Panisch warf er sich auf den staubigen Boden. Die Rotoren wurden immer lauter und er sah nur noch, wie sie ihre Schubstellung änderten, bevor sich dicht neben ihm Reifen eines Fahrwerks in den Sand gruben. Die großen Rotorblätter wirbelten Unmengen von Sand auf und man konnte kaum die Hand vor Augen sehen. Etwas quitschte und schwere Stiefel stampften durch den Wüstenboden auf ihn zu. Sein Herz schlug am Limit. Stählerne Finger packten Dust an den Armen und kurz darauf wurde es schwarz vor seinen Augen. Jemand hatte ihm etwas übergestülpt. Er hörte nur noch dumpf und durch den Motorenlärm sehr leise, am Rand des Wahrnehmbaren eine Stimmte rufen "John!" Unsanft wurde sein Körper auf eine Sitzbank verfrachtet. Mechanisch schloss sich etwas und die Triebwerke steigerten ihre Leistung. Der Vogel hob ab. Um Dust herum herrschte bis auf das Triebswerksgeräusch Stille, während der Vertibird durch die düstere Luft der Mojave glitt.

    Die drei bewegten sich zurück zum kleinen Transporter. Ripo hatte mit der Stoßstange einen alten, vom Wetter morschen Strommast kaschiert, bevor er das Vehikel in aller Eile verlassen hatte. Augenscheinlich hatte sie nur ein paar Kratzer abbekommen und hing auf der entsprechenden Seite etwas nach unten. Dust schmiss sich auf die Ladefläche. Das schwere MG knallte mit einem Plong neben ihn. Im Gurt waren nur noch einige Dutzend Cal. 50 Patronen übrig, doch alle hielten es für das Beste, mit maximaler Feuerkraft in das Auge des Sturms zu fahren. Blut war auf der linken Seite durch die Rangerrüstung gedrungen und nun als das Adrenalin nachließt, begann Dusts Schulter höllisch zu schmerzen. Im Rucksack befand sich kein Stimpak mehr oder so mussten Verbände und Stofffetzen ausreichen. Es kam einem Wunder gleich, dass die 9mm Patrone die Rüstung durchschlagen hatte. Das Glück war auf Victors Seite gewesen, das Projektil hatte einen kleinen Spalt zwischen den Panzerplatten erwischt. Der alte Mann war nicht sicher, wie lange er sich noch auf den Beinen halten konnte. Er tänzelte auf der Grenze der Belastung umher. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass sein Scharfschützengewehr unwiederbringlich verloren war. Zerschlagen von diesem Fleischklops.. Verstreut kramte er in den Ladeboxen des Fahrzeugs herum, während Ripo das MG in der Fahrzeughalterung befestigte. Knox hatte sich auf den Beifahrersitz geworfen. Eigentlich brauchten sie nun alle Ruhe. Die vergangenen Tage und Wochen waren die Hölle gewesen, doch sie mussten irgendwie weitermachen. Es hing zu viel von diesem kleinen Haufen ab. In einer der Boxen fand Dust schließlich ein auseinandergebautes Dienstgewehr. Die Waffe war stark verkratzt und machte einen extrem gebrauchten Eindruck. Zwei kleine Magazine befanden sich neben den Einzelteilen. 5,56mm selbstgeladen, jedoch in Militärqualität. Das musste irgendwie ausreichen. Diese Waffe auf die massigen Supersoldaten abzufeuern kam dem Werfen mit Erbsen gleich. Vorsichtig klopfte er die Magazine gegen den Helm. Das erste enthielt noch einige Patronen, das zweite war nahezu leergeschossen. Resigniert kontrollierte Dust die Trommel des 44. Revolvers. 3 Patronen. Beim Versuch diese verdammte Stützte zu zerschießen hatte John den größten Teil seiner Munition verbraucht. Lediglich ein weiterer Schnellladesatz mit 6 Patronen befand sich noch in einer der Munitionstaschen. "Seid ihr da hinten endlich fertig?" rief Knox ungeduldig aus der Kabine. Ripo sprang auf den Fahrersitz und Dust kniete sich hinter die Lafettenwaffe. Der alte Mann klopfe zwei Mal kräftig mit der Hand auf das Dach der Kabine und sie rollten langsam los in Richtung Hölle.


    Bereits von Weitem konnte man den Feuersturm hören. Geschosse verschiedenster Kaliber krachten durch die Nachmittagsluft und schwollen Meter für Meter zunehmend an. Als das kleine Fahrzeug auf wenige hundert Meter an die hinterste RNK Frontlinie herangefahren war, zischten bereits Kugeln über Dusts Kopf hinweg. Überall waren Krater im Wüstenboden und dichter, schwarzer Rauch wehte über das gesamte Camp oder das was davon übrig war hinweg. Die Widerstandsbemühungen der RNK hatte sich extrem ausgedünnt und überall klafften Löcher im Verteidigungsgürtel. Als sie näher kamen, wurde das Chaos immer deutlicher. Der Wachturm war von einem letzten, unerbittlichen Schwarfschützenteam bestehend aus Schütze und Spotter besetzt. Tote Soldaten säumten die RNK Befestigungen. Das Bild vor ihnen war grausam, die Verluste der RNK musste in die Tausende gehen. Gewehrsalven hämmerten über Sandsäcke und schrille Schreie hallten durch die Gegend. Mitten in dem Dilemma sah Ripo einen halbwegs unversehrten Geländewagen vor sich stehen. Gleich daneben befand sich ein größeres Zelt, das von stärkeren Beschädigungen bisher noch verschont geblieben war. Lediglich einzelne Einschusslöcher zeichneten sich im Militärstoff ab. In großen Lettern prankte HQ auf der rückseitigen Plane. Der Wagen kam mit quitschenden Bremsen neben dem Geländefahrzeug zum stehen und das Trio sprang aus dem Transporter.

    Aus der Ferne drang der charakteristische, markerschütternde Knall einer gewaltigen Explosion an Dusts Ohren. Eine ungefähre Distanz zur Ursache konnte man kaum abschätzen. Der alte Mann vermutete jedoch, dass sie mehrere Meilen betrug und der Himmelsrichtung nach zu urteilen nicht direkt vom RNK Schlachtfeld stammte. Die beiden Männer waren durch die Detonation einen Moment abgelenkt und Knox trat mit seinem Stiefel auf eine komplett verrostete Nuka Cola Dose. Der Schatten an der Wand zuckte wie ein Zitteraal zusammen und krümmte sich. Dust und Knox wechselten einen gehetzten Blick, Knox stönte leise "Scheiße." Sie waren bereits mit den Waffen im Anschlag in einer Anlaufbewegung, als hinter dem Mauereck, das dem Schatten als Versteck dienen musste, ein Arm auftauchte und eine olivfarbene Kugel direkt in ihre Richtung warf. Abrupt stopten sie wie vom Blitz getroffen. John erkannte das Flugobjekt schon kurz bevor es wie eine Bocciakugel vor ihre Füße kullerte. Eine scharfe M67 Handgranate. So schnell wie es sein Körper zuließ, trat der alte Mann mit aller Kraft gegen die kleine Kugel und zog Knox im gleichen Augenblick von den Füßen in die entgegengesetzte Richtung. Es fühlte sich an, als risse ihm der Knall beide Ohren vom Kopf ab. Es war keine Zeit geblieben, um sich diese zu bedecken, beide hatten ihre Körper im letzten Moment mit den Händen auf dem staubigen Boden abgefangen. Feiner, trockener Sand legte sich widerlich pulvrig auf die Zunge des alten Mannes und sogleich begann ein extrem hoher Ton laut in beiden Ohren zu fiepen. Kleine Schuttstücke regneten vom Himmel. Nach einigen Sekunden rappelte sich das Duo auf. Dust spucke aus. Beide tasteten ihre Körper rasch ab, wie durch ein Wunder schien sich auf den ersten Blick kein Granatsplitter in ihr Fleisch verirrt zu haben. Hätte der Angreifer nicht aus der Situation heraus handeln müssen und mehr Zeit für das Timing der Granate gehabt, würden ihre Gliedmaßen nun im Umkreis von 10 Metern verteil in der Wüste liegen und auf hungrige Wildtiere warten.


    Knox öffnete seinen Mund, doch Dust konnte nichts verstehen. Wie ein Fisch auf dem trockenen bewegte sein Begleiter die Lippen, doch alles was an seine Ohren drang war der Dauerpfeifton. Panik stieg in John auf. Der Verstand arbeitete auf Hochtouren. Sie mussten ein Knalltrauma erlitten haben, kein Wunder bei der geringen Distanz zur Granate. Knox wirkte nach seinen eigenen Worten nicht sonderlich irritiert, ihn hatte es wohl weniger stark erwischt. Hoffentlich nur temporär.. Rasch besann sich Dust und gab Knox mit einem Handzeichen die Anweisung, vorsichtig in Richtung Explosionsstelle vorzurücken. Der Arm hinter der Mauer musste einfach dem Aufseher gehört haben. Niemand sonst hätte sie in dieser Gegend aus dem Nichts so kaltblütig mit einer Militärhandgranate attackiert. Sand rieselte dem alten fein von den Haaren herab und kitzelte im faltigen Gesicht. Die Granate war keine drei Meter neben der Mauerecke explodiert. Simultan sprangen beide mit angehaltenem Atem um die Ecke.


    Eine Blutspur zog sich durch den Sand in Richtung einer angrenzenden, verlassenen Markthalle. Das Betongskelett hatte kein richtiges Dach mehr und war mit einer Menge Unrat aus verschiedensten nur denkbaren Lebensbereichen zugepflastert. Wie weit kann dieser Bastard in der kurzen Atempause schon gekommen sein? Die große Menge an Blut auf dem Boden zeugte von einer schweren Verletzung durch die Splitterwirkung. Auch an den Wänden konnte man Einschlagskrater erkennen. Die Männer lehnten sich an den Eingang zur Halle. Langsam schien Dusts Hörvermögen wiederzukommen und der überlagernde Ton nachzulassen. Als Knox drei Finger in die Höhe hob schwangen sich beide in den Eingang. Die Blutspur führte hinter eine lange Kiste im Mittelteil des Baus. Die Sehnen ihrer Körper waren bis aufs Zerreißen gespannt. John Fingerknochen wurden am Schaft des Gewehrs weiß vor lauter krampfhaften Druck. Wie ein Schachtelteufel sprang der Aufseher mit einer 9mm Pistole in der rechten Hand hinter der Kiste hervor. Sein Körper war durch die Granate grässlich entstellt worden. Praktisch die gesamte Oberfläche des massigen, unnatürlich aussehenden Körpers war mit Splittern durchsiebt worden und eine einzige blutverschmierte Mondlandschaft . Das rechte Ohr fehlte und fasriges Fleisch ragte aus dem roten Krater. Die Augen dieser Gestalt starrten mit einem wahnsinnigen Blick in die ihrigen. Eine angeschwollene Arterie pulsierte auf der blutverschmierten Stirn. John Dust begriff kaum, wie dieser Kerl überhaupt nocht stehen konnte. Die Zeit schien sich zu verlangsamen. Ihr Gegner betätigte den Abzug der Pistole. Der alte Mann hatte das Gewehrvisier noch nicht ansatzweise vor sein gutes Auge gerissen und ein Schuss aus der Hüfte wäre mit Sicherheit ins Leere gegangen. Krachend löste sich ein Schuss aus der 9mm und schlug in die Betonwand hinter ihnen ein. Ein weiterer Knall. John fühlte etwas Warmes über seine linke Schulter laufen. Neben ihm ratterte endlich die Kalaschnikow los. Eine Kugel der Salve bohrte sich auf Hüfthöhe in den Bauch des aufgepumten Aufseher und riss ihn nach hinten auf die Kiste. Die Pistole flog in großen Bogen davon und gab ein dumpfes Klacken von sich, als sie auf dem Boden aufkam. Ihr Gegner blieb mit dem Rücken auf den Kisten liegen. Vorsichtig traten sie Schritt für Schritt näher. Victor bäumte sich auf und entblößte blutverschmierte Zähne. "Ihr zwei Witzfiguren denkt wirklich, ihr könnt mich und den großen Plan aufhalten, was?" Ein gurgelndes Lachen blubberte durch die verlassene Halle. "Da denkt ihr falsch, ihr habt ja keine Ahnung, wozu dieser Körper imstande ist!" Dumpf und kaum vernehmbar drangen die Worte an Dusts Ohren. Aus dem Nichts griff er Dusts langes, unhandliches Gewehr am Lauf, riss es ihm aus den überraschten Händen und hämmerte den Kolben unpräzise in Richtung Knox' rechtem Bein, verfehlte jedoch und ließ den Gewehrkolben krachend am Boden auseinandersplittern. Beide hasteten blindlings mit entsetzten und überrumpelten Mienen zwei Schritte zurück.

    *Unverständliches Gemurmel das in einem Keuchen untergeht* John spürte, wie sein verwahrtes Stimpak zu wirken begann. Angenehme Wellen stoben durch den in die Jahre gekommenen Körper und vertrieben die Schmerzen schubweise. Er behielt das Bewusstsein und konnte sich nach kurzem Atemholen notdürftig Wade und Hand verbinden. Mit der gesunden Hand ließ er sich von Knox langsam auf die Beine ziehen. Durch das Schmerzmittel konnte er mit dem verletzten Bein halbwegs sicher auftreten. Sie mussten irgendwie weiter, Victor musste gestopt werden, falls er überhaut noch im Gebäude war. Die Tür auf dem Dach ruhte im Schloss. Behutsam tastete Knox nach dem Türgriff und drückte die sie langsam auf. Licht fiel die Treppe hinunter in den Aufgang, es war niemand zu sehen. Als das Duo wenige Stufen zurückgelegt hatte, ratterte aus dem Nichts das schwere Maschinengewehr unter ihnen los. Dust hatte Ripo bei all der Anspannung schon fast wieder vergessen. Einige Meter vom Haus entfernt gab es einen lauten, metallischen Knall und jemand schrie. Ein Motor heulte auf, um sogleich wieder zu verstummen. Sofort lief der Alte so schnell es ging zurück aufs Dache und schaute über die Brüstung. Auf dem bröckeligen Asphalt lag ein halb umgekippter Militärtransporter. Auf der Oberseite prankte verwittert, aber dennoch lesbar der Schrifzug "Vault Tec" in gelben Lettern. Im Umkreis lagen Militärkisten verstreut und ein toter Soldat schaute halb unter dem Wrack begraben mit dem Oberkörper hervor. Der alte Mann wollte gerade das Präzisionsgewehr auf das Ziel anlegen, um die Lage besser einschätzen zu können, als eine kurze Salve in die Steinmauer einschlug. Es musste noch mindestens einer der Leibwächter am Leben sein, vielleicht war die Salve jedoch auch von Victor selbst gekommen. "Wir müssen so schnell wie möglich aus dem Gebäude gelangen, Knox!" Seine Stimme klang erschöpft und gehetzt. Dust setzte der Stress zu, schon vom kurzen Weg zurück aufs Dach war er außer Puste gekommen und seine Brust pochte stark. Beide robbten zur Tür und eilten dann so schnell wie sie konnten mit ihren Waffen im Anschlag das lange Treppenhaus hinunter. Weitere Salven des schweren MGs donnerten los. Auf einer der oberen Etagen klaffte ein großes Loch vor ihnen auf und sie mussten das Hindernis mit Anlauf überspringen. Johns Wade schmerzte trotz des Stimpaks unter dieser Anstrengung.


    Im Erdgeschoss lehnte Ripo an einer der beiden Türen und spähte hinaus. Als er Knox und Dust auf sich zulaufen sah, winkte er ihnen sofort hektisch zu. "Dieser Bastard ist im Truck gewesen und vor vielleicht zwei Minute humpelnd zwischen zwei Häusern verschwunden." Das Duo sog nach dem Treppenspurt die stickige Luft der Ruine ein und Knox fragte schließlich: "War er allein?" Ein Grinsen zeichnete sich in Ripos Mine an. "Das war er, ihr habt eine Chance. Wobei, wenn ich mir den Alten so anschaue.." Sein Blick musterte Dust abschätzig. "Eine zu lange Geschichte. Ist draußen neben Victor noch jemand am Leben?" Ripo grinste abermals. "Nein, denen habe ich Saures gegeben." Sie konnten es wohl schaffen. Dust gab Knox ein Zeichen, nichts wie los. Ripo begleitete sie noch ein paar Meter, um ihnen die Stelle zu zeigen und machte sich dann auf den Weg ins Innere des Gebäudes. Das Maschinengewehr musste abgebaut werden und anschließend wollte er nach Peaches und ihrem Transportmittel suchen. Auch wenn er sich bei den letzteren beiden Dingen wenig Hoffnung machte. Knox und Dust verschwanden hinter der nächsten Häuserecke. Vor ihnen in wenigen hundert Metern Entfernung bewegte sich eine Gestalt zügig von ihnen weg. John Dust spähte durch das Visier des Gewehrs und konnte einen Mann ausmachen. Das Adrenalin pumpte zu sehr durch seine Blutbahn, um einen Schuss abgeben zu können. Zu riskant. Sie mussten ihn irgendwie einholen oder zumindest Weg aufholen. Mit den letzten Kraftreserven die sie mobilisieren konnten, hetzten die beiden hinter dem Mann her, der mittlerweile so viele Undschuldige auf dem Gewissen hatte. Jeder von ihnen war einer zu viel.