Ich habe natürlich das Überleben Vs angestrebt und dafür die Konsequenzen erhalten.
Allerdings sehe ich es in meinen "Head Canon" nicht so schlimm, wie es im Spiel gezeigt wurde, sondern aus meiner Sicht als das beste Ende.
Als allererstes hat mein V ca. 5 Mio Eddies und einen Fuhrpark im Wert von weiteren Millionen und eine Waffensammlung aller erster Güte.
Da er nicht auf den Kopf gefallen ist, hat er natürlich Vorkehrungen vor der Operation getroffen, so dass das alles noch da ist.
Panam und die Nomads wollen angeblich nichts mehr von ihm wissen. Nun, Panam ist natürlich überfordert mit Vs Auferstehung. Aber entweder hört sie doch noch auf ihr Herz und meldet sich und sie kommen wieder zusammen oder V ist ohnehin besser ohne sie dran. Wenn Sie ihre angeblich große Liebe V fallen lässt, weil er 2 Jahre im Koma war (sie wusste vom Relic, von der FIA und Vs Hoffnung auf eine Chance auf Leben durch die FIA/NUSA, V hat sie vor dem Eingriff angerufen und informiert), dann wars halt nur ne oberflächliche Affäre.
Auch kann er froh sein, so eine Fake Familie wie die Aldecaldos los zu sein, denn wenn die ihn nicht mehr aufnehmen, nach all dem was er für sie getan hat, dann ist dieses Gelaber um Familie und Zusammenhalt der NOMADs ohnehin nur wertloses Gewäsch.
Vic und seine Klinik unter Konzernkontrolle... kann V mit seinem Geld und Connections wieder in Ordnung bringen.
Dass V keine Implantate mehr nutzen kann ist für V eine Chance für einen Neuanfang. Mein V war nie aus auf so viel Chrom, er hat das getan um zu überleben. Genutzt hat er all seine Macht und Fähigkeiten nur selten für richtig gute Dinge, meist ging es doch nur um Interessen anderer Parteien und in der Folge starben Menschen, es wurde gestohlen und riesiger Sachschaden angerichtet mit einer Menge an Kollateralschäden. Nur ein, zwei Mal auf der Farm und für Delamain konnte er seine Fähigkeiten für wirklich gute Dinge nutzen.
Misty ist am Leben, sie geht nach Polen. Mein V wird ihr erst mal folgen um sich richtig zu erholen und neue Kraft zu schöpfen.
Judy ist verheiratet, ist doch super dass sie es geschafft hat aus dieser Hölle zu entkommen. Klar wird V sie besuchen und er freut sich über ihr Glück. (Vermutlich bekommt man das gleiche Ende, wenn eine weibliche V mit Judy zusammen war. Klar, dann ist das eher ein Schlag in die Magengrube.)
Rogue geht es gut und sie wird V ggf. helfen als Fixer aufzusteigen. Dass V nicht ins Afterlife kommen soll, damit sein Status einer Legende nicht beschädigt wird... interessiert V nicht, denn Legendenstatus wie Johnny will V gar nicht, er will sein Leben leben.
River ist auf die falsche Bahn geraten, naja. So richtig gut befreundet war mein V eh nicht mit River, kannte ihn ja kaum. Außerdem kann auch hier Geld ggf. einiges wieder in Ordnung bringen und dass River Dinge getan hat, die nicht schön waren? Schwamm drüber, mein V hat ca. 5000 Leuten in Night City das Licht ausgeknipst, für deutlich weniger wichtige Dinge
Zu guter Letzt Johnny. Ja, Johnny fand ich in diesem Spieldurchgang deutlich interessanter und witziger als im ersten (Da fand ich ich nur arrogant und nervig).
Nun Johnny hat doch immer erzählt, dass er sich opfern wird im Fall der Fälle, aber am Schluss war er dann doch nicht so aufopferungsvoll? Die Frage, die ja nie so wirklich gestellt bzw. beantwortet wurde: Ist es eigentlich Johnny oder nur eine Kopie von ihm?
Aus meiner Sicht ist es nur eine Kopie und es steht ja nicht mal fest, ob es sich tatsächlich um eine empathische Lebensform handelt, oder nur um einen Schatten, ein Konstrukt das so tut, als wäre es Johnny und tatsächlich am Leben. Letztendlich könnte sogar heute schon ChatGPT so agieren wie V Johnny erlebt hat, wenn man ausreichend Hintergrundinfos gibt. Am Leben und schützenswert wäre in diesem Fall wohl nichts.
Außerdem hat Johnny sein Leben gelebt, war Rockstar und hatte eine wilde Zeit mit Alt und Rogue und seiner Band. Mit 34 zwar immer noch jung, aber im Vergleich zu V (23 Jahre) konnte er viel mehr vom Leben genießen. Zudem hat er sein Ende ja selbst herausgefordert und sein Karma wohl auch verspielt, als er den Arasaka Tower und knapp ne Million Bewohner in NC genuked hat.
Insofern kann mein V damit Leben, Johnny geopfert zu haben, um selbst weiterzuleben.
Gut, ich kann verstehen dass die Autoren kein Disney Happy End nachreichen wollten, das würde ja in der Tat nicht so richtig passen. Was ich nicht ganz so gut finde ist, dass das "live fast, die young and as a legend" so beweihräuchert wird und dass nur wenig moralische Dinge hinterfragt werden. Z.B. die Kollateralschäden, die Johnny und V in Kauf nehmen bzw. komplett ignorieren.