[Spoiler] Die Fallout Chroniken: Buch I: Ein seltsamer Wanderer - Alternative F4 Geschichte

  • Asterix muß einer sein, der dem Alkohol und Drogen sehr zugesprochen ist. Das wäre dann der Zaubertrank.


    Ich kenne mich aber bei der NCR nicht aus, wer da passen könnte. Die sind doch für sowas eigentlich zu langweilig :D *trololo

    🎵🧺Alles hat ein Ende, nur die Wäsche nicht. 🧺🎵


    🐌 ⋆ 🐥 🎀 𝒯𝒽𝒾𝓈 𝒾𝓈 𝓂𝓎 𝓁𝒶𝓅𝓉🍪𝓅, 𝓉𝒽𝒾𝓈 𝒾𝓈 𝓂𝓎 𝒸❁𝓂𝓅𝓊𝓉𝑒𝓇. 𝒯𝒽𝑒𝓇𝑒 𝒶𝓇𝑒 𝓂𝒶𝓃𝓎 𝓁𝒾𝓀𝑒 𝒾𝓉 𝒷𝓊𝓉 𝓉𝒽𝒾𝓈 🏵𝓃𝑒 𝒾𝓈 𝓂𝒾𝓃𝑒. 𝑀𝓎 𝓁𝒶𝓅𝓉💞𝓅 𝒾𝓈 𝓂𝓎 𝒷𝑒𝓈𝓉 𝒻𝓇𝒾𝑒𝓃𝒹. 𝐼 𝓂𝓊𝓈𝓉 𝓂𝒶𝓈𝓉𝑒𝓇 𝒾𝓉 𝒶𝓈 𝐼 𝓂𝓊𝓈𝓉 𝓂𝒶𝓈𝓉𝑒𝓇 𝓂𝓎 𝓁𝒾𝒻𝑒. 𝒲𝒾𝓉𝒽😍𝓊𝓉 𝓂𝑒 𝓂𝓎 𝓁𝒶𝓅𝓉♡𝓅 𝒾𝓈 𝓊𝓈𝑒𝓁𝑒𝓈𝓈, 𝓌𝒾𝓉𝒽🍑𝓊𝓉 𝓂𝓎 𝓁𝒶𝓅𝓉❁𝓅 𝐼 𝒶𝓂 𝓊𝓈𝑒𝓁𝑒𝓈𝓈... 🎀 🐥 ⋆ 🐌


    I`m slowly breaking and silently screaming.


    ł ⱧɆ₳Ɽ ɎØɄ,₥Ɏ ĐɆ₳Ɽ:skull:

  • 404. Die Schlacht der vier Heere V

    Etwa zwei Stunden lang gelang es den Fliegern der Vertibirds Informationen zu sammeln, die Legion von oben zu beschießen und sie von der eigentlich Front weitestgehend fernzuhalten. Zwar versuchte die Legion die Fluggeräte mit Schusswaffen und Granaten zu treffen, aber den Piloten gelang es immer wieder geschickt auszuweichen. Langsam war aber der Zeitpunkt gekommen, dass die Vertibirds zum Lager zurückkehren mussten. Sie flogen gerade einen letzten Angriff auf die Reihen des Widersachers. Die Operation war hinsichtlich der Zeitgewinnung und den zusätzlichen Informationen über das Schlachtfeld und das Lager der Legion auf Seiten der Verteidiger geglückt. Die Legion hatte wieder einige Verluste zu beklagen. Drake stand mittlerweile im Kommandozelt der Silver Dragons, innerlich erleichtert, dass es ihnen gelungen war, die Zeit der direkten Konfrontation weiter herauszögern zu können.


    Er rechnete damit, dass bald auch die ersten Big Ducks wieder zurückkehren würden und die erste Welle der Verstärkung der NCR brachten. Er betrachtete aufmerksam das 3D-Hologramm des Schlachtfeldes, das durch die Informationsgewinnung der Piloten erstellt werden konnte. General Moore, Ältester Bardeen und Major Evans standen ebenfalls dabei und schauten staunend. So eine genaue Art der Schlachtfeldbetrachtung war ihnen nicht geläufig. Drake drehte es langsam und wählte dabei bestimmte Punkte an. Kurz erschienen dabei in dem Hologramm unterschiedliche Informationen. Hin und wieder führte er dabei seine Hand an den Powerrüstungshelm und schien über etwas nachzudenken. Dann zeichnete er einen Moment später Verschiedentliches auf einen der Schlachtfeldpläne der NCR und beschriftete es feinsäuberlich.


    Nachdem er mit den Eintragungen fertig war, rollte er es behutsam zusammen und überreichte es Moore. "Hier. Ich hoffe, die zusätzlichen Informationen können Ihnen dienlich für die weitere Planung der Schlacht sein." brummte er höflich. "Danke. Ich weiß nicht, was ich sagen soll ... Ohne Ihre und die Hilfe der stählernen Bruderschaft wären wir schon lange überrannt worden ... Ich weiß nicht, wie wir Ihnen das je erwidern können." Moore war mittlerweile sehr dankbar für die Unterstützung und empfand langsam so etwas wie Respekt Drake gegenüber. "Es gäbe in der Tat etwas, wie Sie behilflich sein könnten. Legen Sie ein weiteres gutes Wort für die stählernen Bruderschaft bei Ihrer Führung ein. Und es wäre gut, wenn wir eine friedliche Lösung betreffend unserer Heimat und Ihren territorialen Ansprüchen finden können. Uns ist bewusst, dass die NCR unsere Anwesenheit mit großem Misstrauen beäugt."


    Dann räusperte sich Drake kurz. "Und wenn ich einen persönlichen Wunsch äußern darf, versuchen Sie bitte für den Major mildernde Umstände zu erwirken. Mir ist bewußt, was ihn unsere Hilfe kosten wird." Moore nickte und seufzte kurz. "Ich habe es dem Major bereits versprochen. Ihre beiden anderen Anliegen ... ich werde versuchen, was ich kann. Aber kann nichts versprechen. Die Gesamtsituation ist ... komplex und schwierig." Drake schaute beim Zuhören kurz auf seinen Pipboy. "Ich weiß. Aber wir sollten uns nun wieder mit den Gedanken der Schlacht zuwenden. Ich habe gerade Bescheid bekommen, dass in etwa einer halben Stunde unsere Piloten mit der Verstärkung da sein sollten. Es gab zwischen Ihren und meinen Leuten beim Beladen ein gewisses ... Kompetenzgerangel. Bitte klären Sie das abschließend, General. Man kann unseren Leuten vertrauen. Sonst verlieren wir wegen solchen Dinge nur unnötig Zeit und das spielt der Legion in die Hände." sagte er ruhig.


    Moore verdrehte kurz die Augen und schnaufte. "Ich kann mir schon vorstellen, wer da wieder übereifrig *genervter Ton* war. Dabei hatte ich es ihm eigentlich bereits klar gemacht. Machen Sie sich keine Sorgen. Das wird definitiv geklärt, Drake. Sie haben mein Wort darauf." Die Generalin klang säuerlich. So etwas konnte sie jetzt am wenigsten gebrauchen. Ein kurzes gebrummtes "Danke." kam aus Drakes Richtung, der sich mittlerweile von der Schlachtfelddarstellung abgewendet hatte und kurz mit einem seiner Leute sprach. Die anderen konnten es nicht wirklich verstehen, da sich die Vertibirds gerade anschickten Richtung Lager zu fliegen. Dann wandte er sich wieder um und ging auf Moore, Evans und Bardeen zu. Und an ihnen vorbei, Richtung erster Verteidigungslinie der NCR. Der Älteste schaute zu Drake. Er wusste bereits, was ihm bevorstand, während Evans und Moore fragend schauten. "Komm lebendig zurück, mein Freund." Drake nickte kaum sichtbar zu Bardeen.


    Als der Älteste das sagte, wurde Evans und Moore klar, dass Drake wieder an die vorderste Front gehen würde. Während sich die Silver Dragons an einer bestimmten Stelle sammelten, kehrten der Älteste und die Generalin zurück in das Kommandozelt der NCR. Sie wechselte die alte Schlachtfeldkarte gegen die aktuelle aus und schaute sie sich einen kleinen Moment fasziniert an, dann begann sie schnell weitere Planung zu machen. Mittlerweile griff die Legion wieder an. Sie strömten den Hang hinunter und richtete dabei ihr Hauptaugenmerk auf die Silver Dragons. Nur ein kleiner Teil der Legionäre konzentrierte sich direkt auf die Soldaten der NCR. Drakes Plan war scheinbar aufgegangen, den Stier zur Weißglut auf seine Gruppe zu reizen. Die Stärke der NCR lag vor allem im Fernkampf, während die Silver Dragons mit ihren Powerrüstungen besser ein Nahkampf von Seiten der Legion standhalten konnten. Der volle Hass der Legion wurde gegen die neuen Verbündeten der NCR entfesselt.


    Teilweise sprangen die Legionäre durch die Worte der Vexellari angepeitscht, den Reihen der Silver Dragons wutentbrannt entgegen. Die Silver Dragons hielten standhaft dagegen. Als Moore das blutige Zusammentreffen beobachtete, wurde ihr sehr schnell klar, was Drake mit seinem Ausfall zusätzlich bezwecken wollte. "Diese verdammten Teufelskerle ... " dachte sie und gab entsprechende Anweisungen heraus. Die NCR eröffnete hauptsächlich das Feuer aus sicherer Entfernung. An der eigentlichen Frontlinie fand wieder ein blutiges Gemetzel zwischen Legion und Silver Dragons statt.


    So brutal wie die Legion angriff, antworten die Verteidiger mit Armklingen, Superhämmern und Schusswaffen. Sie verteidigten den Boden der NCR gnadenlos und wichen bis jetzt keinen Deut zurück. Die Armee der Legion brach sich zurzeit wie eine Welle an einem Granitfelsen. Ihre vollständige Stärke konnte sie durch den begrenzenden Hang nicht ausspielen. Nur einer bestimmten Anzahl von Legionären war es möglich, den Hang hinunterzukommen. Zu den beiden anderen Seiten fielen die beiden Ränder zu steil ab. Noch etwas, was der Anführer der Armee der Legion nicht in seine Angriffsüberlegungen mit berücksichtig hatte.


    Langsam begann diese Schlacht sich an der Moral der Legionäre bemerkbar zu machen. Erinnerungen an die vergangene Schlacht am Hooverdamm wurden gerade bei den Veteranen wach. Damals verloren sie trotz einer haushohen Überlegenheit und mussten sich unter massiven Verlusten zurückziehen. Noch kämpften in den vordersten Reihen eher die unerfahrenen Legionäre, aber die die länger bei der Legion dabei waren, wurde langsam bewusst, dass das eine lange Schlacht werden würde. Anders als sonst wehrte sich die NCR verbissen.


    Die Berichte der Spione der Legion hatten von schlechter Moral und Ausrüstung gesprochen. Eigentlich ideale Voraussetzungen mit einer riesigen Armee die bereits angeschlagene Moral der NCR-Soldaten einfach zu brechen und über diesen schlecht besetzten Posten der NCR hinwegzufegen. Aber dem war nicht so. Vor allem das die stählerne Bruderschaft mitmischte, verwirrte die Legion. Ehemalige Feinde hatten sich gegen sie verbündet. Noch problematischer war aber die zweite Gruppe. Neu auf dem Schlachtfeld erschienen. Keiner in der Führung der Legion auf dem Schlachtfeld kannte sie und konnte sie einschätzen.

  • 405. Die Schlacht der vier Heere VI

    Drake zerfetzte gerade in einer brutalen Abwehrbewegung einen der Legionäre mit der linken Armklinge in zwei Hälften. Dieser schrie dabei einmal laut auf, dann war ein weiters Leben in der Schlacht bei Willow Beach ausgelöscht. Er bekam im Sprechfunk mit, dass einer seiner Gruppen in der Nähe stark bedrängt wurden. Sofort brach er in die Richtung auf. Während die verschiedenen Squads der Silver Dragons größtenteils selbstständig gegen die Legionen kämpften, switchte er die ganze Zeit zwischen den unterschiedlichen Gruppen hin und her, um dort zu unterstützen, wo seine Leute Hilfe am dringendsten benötigten. Was nicht leicht war, da auch er teilweise gezielt attackiert wurde. Es gelang aber dennoch die Angriffe größtenteils abzuwehren. Er nutzte dazu im Moment nur noch die Armklingen der Powerrüstung und kämpfte sich so durch die Soldaten der Legion.


    Zu Beginn der direkten Konfrontation hatte er schnell gemerkt, dass der Superhammer einfach zu langsam war, um die Menge der Angriffe vernünftig abzuwehren. Während Moore wohl annahm, dass Drake viel Freude an dem Schlachtgeschehen hatte und sich mit Vergnügen mit seinen Leute durch die Reihen der Feinde der NCR metzelte, empfand er es selbst nicht so. Von den Legionären, die hier fielen, war ein Großteil noch relativ jung und hätte unter einigermaßen geregelten Ödlandverhältnissen noch einige Lebenszeit vor sich gehabt. Leider waren sie auf der falschen Seite des Colorados aufgewachsen oder hatten sonst keine andere Wahl gehabt. Für Drake war es eine bittere Notwendigkeit um seine Leute, seine Freunde und letztlich zahlreiche andere Ödländer vor dieser Gefahr namens Caesars Legion zu schützen. Verhandeln ließ sich mit der Legion nicht.


    Es gab nur zwei Möglichkeiten. Entweder man unterwarf sich ihr mit allen Konsequenzen oder man kämpfte gegen sie. Fast war er bei der Einheit angekommen, die Unterstützung benötigte, da stellte sich ihm eine Gruppe von mindestens zehn Legionäre ihm in den Weg. Sie waren etwas anders als die bisherigen Gegner der Legion gekleidet. Drake ging aufgrund zahlreicher verheilter Narben und anderen Verletzungen bei ihnen davon aus, dass hier Veteranen der Legion vor ihm standen. Drake blieb angespannt und irritiert stehen. Trotz der gezogenen Waffen griffen sie ihn seltsamerweise nicht sofort wie die anderen an, sondern betrachteten ihn mit einem strengen und unnachgiebigen Blick. "Wir haben dir ein Angebot zu machen, Mutant. Wenn du und deine Söldnerfreunde sich jetzt ergeben und die Waffen niederlegen, werden wir euch vorerst verschonen und in Gefangenschaft nehmen. Ihr seid gute Kämpfer und solltet auf Seiten von Caesars Legion zu kämpfen. Die schwarzen Drachen brauchen den technischen Firlefanz nicht. Der schwächt nur den Körper. Ihr Söldner seid ungeschliffene Diamanten. Wir wollen euch eine Chance geben, eure Fehlentscheidung auf Seiten der NCR zu kämpfen, zu bereuen. Wir werden über dieses lächerliche Heer unserer Feindes bald wie ein Sandsturm hinwegfegen. Unterbreite das deinem Anführer."

    Der Legionäre, der das sagte, spuckte aus und redete dann voller Verachtung weiter. "Ich weiß nicht, wie man dem schwachen Bären einen solchen Dienst leisten kann. Wahrscheinlich zahlen sie euch eine gute Summe Kronkorken dafür. Überlege deine Antwort gut. Auf Seiten der Legion erwarten dich zahlreiche Schlachten und wir wissen, dass ihr sowas liebt. Es gibt aber genügend andere Möglichkeiten gut zu dienen. Wir akzeptieren solche wie dich. Im Gegensatz zum heuchlerischen Bären." Die Legionäre blieben während der Unterhaltung sehr aufmerksam und kampfbereit, um auf jede Veränderung zu reagieren, die auf dem Schlachtfeld von statten ging. Drake traute seinen Ohren nicht, als er hörte, was ihm die Veteranenlegionäre in einer überheblichen Art mitteilten. "Ihr bietet mir tatsächlich an, dass ich mich freiwillig in eure Fänge begebe? Da brauche ich nicht lange überlegen. Ich und meine ... Freund werden euch Sklavenhaltern niemals folgen. Wir kämpfen bewusst und freiwillig gegen euch. Und wir sind mitnichten Söldner ... und auf eure blutigen Schlachten verzichte ich nur zu gerne." brummte Drake deutlich gereizt. "Ihr wäret besser auf eurer Seite des Colorados geblieben. Ich habe euch auch ein Angebot zu machen. Ihr zieht euch zurück und werdet euer Leben behalten ..."


    Innerlich bereitete Drake sich bereits darauf vor, innerhalb von wenigen Augenblicken von mehreren Seiten gleichzeitig angegriffen zu werden. "Das ist ... bedauerlich. Nun gut. Dann wird dein Kopf demnächst als Trophäe unser Zelt schmücken. Deine Art zu erlegen, gehört zu unseren leichtesten Übungen. Da wird dir diese Rüstung auch nichs nützen." tönte es von dem Legionär, der scheinbar der Truppführer war. "Das werden wir sehen ... und meinen Kopf werde ich behalten." Von vorne erfolgte der erste Angriff. Drake kreuzte die beiden Armklingen voreinander und fing so den Schlag einer schwertähnlichen Waffe ab. Von der rechten und linken Seite stachen die anderen Legionäre zu teilweise mit Lanzen, andere ebenfalls mit Schwertern zu. Drake tauchte schnell zur linken Seite ab und versuchte so wenigstens einem Teil der Schläge auszuweichen. Ein Teil der Waffen erwischte die Rüstung und er merkte trotz der dicken Panzerung die kraftvollen und gezielten Schläge.


    Auch wenn seine Powerrüstung ihn eine ganze Zeit noch schützen würde, wurde ihm bewußt, dass er seine Gegner schnellstmöglich beseitigen musste. Sie schienen bereits die Schwachpunkte der Rüstung erkannt zu haben. Auch wenn die Powerrüstungen in diesen Zeiten schon einen außergewöhnlichen Schutz boten, waren sie jedoch nicht unzerstörbar. Drake ging zum Gegenangriff über. Er streckte beide Arme mit den Klingen gleichzeitig nach rechts und links. Die Legionäre sprangen schnell zurück, doch einen von ihnen erwischte er in Höhe des Schienbeins. Es knackte zunächst und splitterte dann durch die Wucht des Schlages. Mit wütendem und schmerzverzerrten Gesicht krümmte sich der Legionär und hielt sich das zertrümmerte Bein. Drake konzentrierte sich auf den nun Verletzten und setzte nach. Durch die leicht gekrümmte Haltung erwischte er diesen knapp unter dem Brustkorb. Der Getroffen schaute einen Augenblick ungläubig und erschlaffte dann. Drake zog die Klinge mit einem Ruck wieder heraus.


    Dann merkte er ein Gewicht auf seinem Rücken und einen kurzen Moment später einen kräftigen Schlag im Nackenbereich. Einer der Legionäre hatte es geschafft auf Drakes breiten Rücken zu springen und sich dort festzuhalten. Hier begann er mit einer Art Machete den Bereich zwischen Helm und Brustrüstung zu bearbeiten. Während er mit der rechten Armklinge versuchte weitere Angriffe abzuwehren, griff er mit der linken nach hinten und versuchte seinem Feind habhaft zu werden. Der wich zwar einen Zeitlang aus, aber er wurde dann doch von der immer noch ausgefahrenen Armklinge am oberen linken Arm erwischte. Die bohrte sich tief ins Fleisch und zerschnitt dabei einige Sehnen und Muskeln. Zwar gelang es dem Legionär sich noch ein Moment festzuhalten, aber durch Drakes Ausweichbewegungen durch die Angriffe der anderen, wurde er bald hinuntergeschleudert. Gerade als derjenige wieder aufstand, sah man einen kleinen roten Punkt auf der Stirn. Wenigen Sekunden später erwischte ihn ein Geschoss aus einem Scharfschützengewehr der NCR.


    Blieben noch acht der Veteranenlegionäre mit denen Drake fertig werden musste. Er wollte sich gerade mit dem vor ihm stehenden Angreifer befassen, als er im Augenwinkel wahrnahm, dass einer der Legionäre mit einem Metallspeer den Helm in Höhe der Augen anvisierte. Er bewegte den Oberkörper kurz nach hinten. Der Speer verfehlte knapp sein Ziel. Kurz danach drehte er sich in Richtung des Angreifers, der gerade dabei war, die Waffe zurückzuziehen. Drake gelang es gerade noch den Speer im oberen Bereich zu packen und riss einem Ruck an ihm.


    Seine Gegenüber hatte wohl mit einer derart schnellen Reaktion nicht gerechnet, so das er mit samt dem Speer in Drakes Richtung stolperte. Kaum war der Legionär in Reichweite von Drake, schlug dieser im Bereich des Gesichts unbarmherzig zu. Die Klinge durchbrach die Gesichtsknochen und fuhr tief in den Schädel hinein. Es hatte einen weiteren erwischt. Währenddessen prasselten weitere Angriffe der verbliebenen Angreifer ein. Mit einem Mal konnte man ein leises aber dennoch gut hörbares Summen und Brummen etlicher Vertibirdrotoren hören.


    Einige der Angreifer schauten verunsichert in den Himmel. Sie erwarteten wieder einen Angriff dieser schwarzen Vertibirds und waren dadurch einen Moment lang abgelenkt, der den Verteidigern entgegenkam. Diese kurze Unachtsamkeit sorgte dafür, dass einige der direkten Kämpfen zu ihren Gunsten ausgingen. Drake war vorübergehend erleichtert. Die erste Verstärkung der NCR war angekommen und weitere würden folgen. Mit jedem dieser zusätzlichen Leute wuchs die Chance, dass die Legion bei Willow Beach aufgehalten werden konnte. Mit einem Mal merkte er einen kurzen stechenden Schmerz im Bereich der Hüfte ...

  • 406. Die Schlacht der vier Heere VII

    Einer der Legionäre, der hinter Drake stand, hatte es tatsächlich geschafft eine der beweglichen Verbindungsstellen der Powerrüstung im unteren Körperbereich mit seinem Speer zu durchbrechen. Dieser fuhr in den linken Hüftbereich hinein und verletzte Drake. Der brummte schmerzhaft getroffen auf. Er wollte sich gerade zu dem Legionär umdrehen, als er von vorne ebenfalls auf der gleiche Seite wiederum den gleichen Stich verspürte. Er biss mit schmerzverzehrten Gesicht die Zähne zusammen. Beide hatten zielgenau einen Bereich gefunden, durch den sie hindurch ihren Gegner verletzen konnten und sie hatten ihn dabei ziemlich erwischt. Die Veteranenlegionäre wähnten sich sicher, dass es jetzt nur noch kurze Zeit dauern würde, dass sie ihr Gegenüber niederringen würde.


    Sie hatten die Rechnung aber ohne Drake gemacht, der trotz der Verletzung genauso weiterkämpfte wie vorher. Mit einer Drehung hin zum Legionär, der hinter ihm stand und mit einem Tritt einer seiner Beine Richtung des anderen, ging er ungeahnt schnell zum Gegenangriff über. Durch diese Bewegung wurde der eine zu Drake hingezogen, da der Speer immer noch in der Seite von Drake feststeckte und durch die Rüstung zunächst am Zurückziehen gehindert war. Der andere wiederum wurde durch die Wucht, den der ebenfalls feststeckend Speer an ihm weiter gab zurückgestoßen. Beide ereilte darauf der Tod innerhalb von Sekunden. Der hintere wurde durch einer der Armklingen geköpft, den vorderen erwischte der brutale Tritt im Bereich des Bauches.


    Durch die Wucht des Tritts riss die Bauchdecke und der Legionär schaute für einen Moment irritiert auf seine eigenen Eingeweide. Dann sank er zu Boden und hauchte sein Leben aus. Jetzt standen ihm noch sechs Legionäre gegenüber. Diesen wurde langsam bewusst, dass ihr Gegenüber über mehr Kampffähigkeiten verfügte, als sie es von ihren Kämpfen mit anderen Supermutanten gewohnt waren. Drake merkte in der Powerrüstung, wie etwas Warmes an seinem linken Bein herunterlief. Es war Blut aus der Verletzung. Ihm war klar, dass er die verbleibenden Legionär jetzt schnell ausschalten musste. Sie hatten jetzt eine Schwachstelle bei ihm entdeckt, die sie in ihren Fokus rücken würden. Sie bewegten sich bereits wieder auf ihn zu. Diesmal in einem geschlossenen Halbkreis.


    Im Bruchteil von Sekunden entschloss er sich, ebenfalls auf die Legionäre zuzurennen. Kurz bevor er wieder in ihre Waffenreichweite kam, sprang er mit gerade vor sich gestreckten Armen und ausgefahrenen Klingen in Richtung der feindlichen Gruppe. Auch mit diesem Vorgehen rechneten die Legionäre nicht. Jetzt mit weit über 500 kg Gesamtgewicht, bedingt durch Powerrüstung und Bewaffnung schoss Drake auf einen in der Mitte laufenden Legionär zu. Ausweichen konnte dieser nicht mehr und wurde komplett durch die Klingen und den Körper erwischt. Bevor Drake zu Boden ging, zog er die Klingen ein, versuchte sich halbwegs abzurollen und stand so schnell es ging wieder auf. Kurzzeitig wurde dabei Staub von den Stellen aufgewirbelt, die noch nicht mit dem Blut der Schlacht durchtränkt waren und trübte die Sicht für einen Moment ein. Schnell bewegte er sich wieder in die Richtung zurück, aus der er gekommen war.


    Die Klingen wieder ausgefahren und Arme in einer diagonalen Haltung. Die Legionäre liefen ihm bereits entgegen. Sie wollten die Gunst der Stunde nutzen und ihm an Boden halten. Es war ein weiterer taktischer Fehler. Trotz dessen, dass sie zur Seite sprangen, erwischte er gleich zwei weitere von ihnen mit den langen und extrem scharfen Klingen und durchtrennte ihnen jeweils ein Bein im oberen Bereich komplett. Aufgrund der Verletzung verbluteten die beiden innerhalb der kürzesten Zeit. Nun waren sie nur noch zu dritt und standen mit dem Rücken zur NCR. Plötzlich platzte von einem das Gesicht regelrecht auf. Ohne ein Wort zu sagen, kippte er um. Als er tot am Boden lag konnte man das unübersehbare Loch im Hinterhaupt erkennen. Ein Schütze von Seiten der Verteidiger hatten ihn hinterrücks mit einer großkalibrigen Waffe erschossen. Die zwei letzten Veteranenlegionäre sahen sich an und schluckten kurz.


    Der Feind hatte trotz der beigebrachten Verletzung ihre Kameraden verhältnismäßig schnell ausgeschaltet. Jetzt stand er vor ihnen wie ein unüberwindbarer und tödlicher Berg aus Stahl. Von den riesigen Klingen tropfte immer noch das Blut der gerade Getöteten. Nach links oder rechts ausweichen konnten sie nicht mehr. Dort wüteten die Kämpfe mit denen, die innerhalb der Legion nur schwarze Drachen genannt wurden. Nach hinten ging es nur Richtung der NCR. Sollten sie sich in diese Richtung bewegen, würden sie definitiv sterben. In einem Anflug von Tollkühnheit und Hoffnung beschlossen beide nocheinmal ihren direkten Gegner frontal anzugreifen.


    Während die zwei Legionäre sich ihren letzten Kampf mit Drake lieferten, begann General Moore und Major Evans die angekommene Verstärkung zu den Schlachtfeldreihen zu schicken, die zurzeit noch am dringlichste versorgt werden mussten. Gut ein Drittel sendeten sie zu Stellen, wo zurzeit die Silver Dragons die Legion unter maximalen Kampfeinsatz daran hinderten, durchzubrechen. Beide war nicht entgangen, wie massiv der Angriff der Legion dort tobte. Eilig liefen die neueingetroffenen Soldaten an Evans vorbei Richtung Front. Der schaute durchs Fernglas, um den aktuellen Stand zu erfahren. Im Hintergrund konnte man das Dröhnen der Vertibirdrotoren hören, die gerade wieder abhoben, um die nächste Abteilung abzuholen.


    Gerade als er den Frontverlauf zu Ende betrachtete und das Fernglas absetzte, merkte er, dass Moore und der Älteste wieder da waren. Bardeen hatte Moore begleitet und unterstützte sie mit Hilfe einiger seiner Leute. "Wie sieht es aus, Evans? Hält der Sperrriegel noch?" In ihrer Stimme klang deutlich Sorge mit. "Die Abwehr hält bis jetzt, General. Allerdings stehen unsere Verbündeten immer noch unter massiven Druck. Trotz der Verstärkung. Wir sollten die Nächsten komplett zu ihnen schicken. Ich weiß nicht, wie lange die Leute das noch durchhalten können. Ich konnte auf Seiten der Silver Dragons und der Bruderschaft kleiner Verluste ausmachen. Ebenfalls unter unseren Leuten. Ich denke aber, dass die Kämpfe noch bis zum Abend weitergeführt werden können. Wenn unsere Verstärkung jetzt in den geplanten Abständen kommen. Wenn ich fragen darf, konnten Sie die Probleme mit betreffender Person lösen?" Moore nickte. "Ja. Ich habe die Einsatzplanung einem anderen, weniger begriffsstutzigen Offizier zugewiesen. Es sollte jetzt zu keinen weiteren Verzögerungen kommen."


    Noch zweimal konnten die Piloten der Silver Dragons Teile der Verstärkung nach Willow Beach bringen, bis es langsam anfing zu dunkeln. Die Legion zog sich für diesen Tag der Schlacht zurück. Für nächtliche Angriffe standen auf ihrer Seite nicht genügend Ressourcen zur Verfügung. Daran konnte man erkennen, dass die Legion strategisch nachlässig vorgegangen war. Im Glauben den Bären aufgrund seiner Schwächung leicht zu besiegen, hatten sie fundamentale Fehler in der Planung des Angriffs gemacht. Das sollte sie noch viel kosten. Die im Moment noch zahlmäßig weit unterlegenen Verteidiger bekamen so ein dringend benötigte Atempause. Jedem war aber klar, dass der nächste Tag wieder extrem kräftezehrend sein würde.

  • 407. Die Schlacht der vier Heere VIII

    Die Abenddämmerung brach bereits an, als sich auch die NCR und ihre Verbündete langsam zurückzogen. Die Nachtwache übernahmen die Soldaten der NCR, die als letztes mit den Vertibird ankamen. Insgesamt konnte sie heute mit knapp weiteren 3000 Leuten verstärkt werden und die Verlust hielten sich dank das unermüdlichen Einsatzes von Silver Dragons und stählernen Bruderschaft in Grenzen. Was man auf Seiten der Legion nicht sagen konnte. Sie hatten bis jetzt schätzungsweise 3500 Legionäre verloren und durch die Angriffe der Vertibirds waren mehrere Versorgungslager erfolgreich zerstört worden. Sobald die am nächsten Tag die Morgendämmerung anbrach, würde sich die Transportvertibirds wieder auf den Weg machen, um die Verteidigung von Willow Beach weiter zu verstärken.


    Drake stütze einen seiner Leute, während sie von der Hauptfront ins Lager der Silver Dragons zurückkehrten. Hinter ihm trugen zwei weitere die Leiche ihres Kameraden. Er steuerte mit dem Verletzten das Feldlazarett an, damit man seine Verletzungen versorgen konnte. Auch Drake würde sich dort mit seiner Verwundung behandeln lassen müssen. Die abgebrochenen Speerspitzen der Veteranenlegionäre hingen immer noch im Bereich zwischen der unteren linken Hüfte und der Powerrüstung fest. Hin und wieder stachen sie in die Haut an. Drake war es während der Kämpfe nicht gelungen sie zu packen zu bekommen. Sie mussten fachmännisch entfernt werden. Auch war während der langanhaltenden Kämpfe die Wunde weiter aufgerissen und blutete immer wieder nach. Mittlerweile pochte die linke untere Hüftpartie merklich. Aber trotzdem war er erleichtert, dass sie den ersten Tag dieser Schlacht hatten standhalten können.


    Auch an anderer Stelle auf Seiten der Verteidiger war man froh, dass man noch lebte. "Ich habe nicht daran geglaubt, dass ich um diese Tageszeit noch einen Atemzug mache." sagte Major Evans. General Moore nickte und stimmte seiner Aussage zu. "Ich sage es nur ungern, weil ich Insubordination eigentlich nicht dulde, aber Ihre hat vielen unserer Leute noch Lebenszeit verschafft. Und sollte es weiter so mit der Verstärkung laufen, sehe ich gute Chancen diesen Sturm halbwegs zu überstehen. Auch Dank des unerschrockenen Einsatz unserer Verbündeten." Ähnlich wie Evans war Moore nachdenklich und ließ den Tag Revue passieren. "Wissen Sie, wo der Älteste abgeblieben ist?" fragte sie Evans plötzlich nach einiger Zeit. Gegen Ende der letzten Besprechung war er hinausgegangen und bis jetzt nicht wieder aufgetaucht. "Nein. Ich vermute, er sieht nach seinen Leuten. Vielleicht ist er aber auch zum Kommandanten der Silver Dragons gegangen, um sich mit ihm wegen dem morgigen Tag abzustimmen. Etwas, was wir auch noch tun sollten."


    Avens schwieg kurz und schien über etwas nachzusinnen. "Es ist schon merkwürdig ... eigentlich verstehen sie sich nicht sonderlich gut ... die Gespräche zwischen ihnen wirkten sehr ausgeglichen, fast friedlich ... der Älteste hat ihn sogar als Freund bezeichnet ... es scheint sich seit meiner Rückkehr ins Gebiet der NCR einiges zwischen der stählernen Bruderschaft und den Silver Dragons getan zu haben." stellte Evans nachdenklich fest. "Sie scheinen dem Mu ... diesem Drake ziemlich gewogen zu sein und ihm zu vertrauen, Evans. Ich finde es für jemand kritisches wie Sie ungewöhnlich. Auch das gerade er ... "Anführer"... dieser Gruppe ist. Gerade weil Supermutanten nicht für Feingefühl und Diplomatie bekannt sind." bohrte Moore nach. Sie war immer misstrauisch. Es lief in ihren Augen zu positiv.


    "Ich ... meine Gruppe ... wir haben es seiner Entscheidung zu verdanken, dass wir damals da draußen nicht gestorben sind." räusperte sich Evans. Moore sah fragend aus. "Ich dachte, es wäre eine Anweisung von diesem General Rothschild gewesen, aber gut Sie haben es in Ihrem Bericht ja nicht näher spezifiziert ... aber was hatte er davon? Haben Sie sich das mal gefragt? Eigentlich hätte es ihm bzw. diesen Leuten allgemein egal sein können. Für sie wäre es doch besser gewesen, wenn sie im Verborgenen geblieben wären. Dann hätten sie nicht die Scherereien mit uns. Wollen sie wirklich nur helfen, oder steckt doch mehr dahinter?" Evans überlegt einen Moment, bevor er darauf antwortete. Er verstand das Misstrauen seines Generals. Am Anfang dachte er ähnlich, aber je länger er sich im Lassen aufgehalten hatte, desto klarer wurde es, dass diese Leute es ernst meinten und dass sie verlässlich waren.


    "Ich vermute, dass er uns damals geholfen hat, geschah auch aus persönlichen Gründen. Auch wenn er es mir gegenüber nie direkt erwähnt hat. Aber wenn ich vorschlagen darf, sollten auch wir mit dem Kommandanten zwecks weiterer Schlachtplanung sprechen. Auf unseren Weg zu ihm, kann ich Ihnen meinen Eindruck erläutern." Moore nickts zustimmend und sie liefen los. Die Nacht würde noch kurz genug werden. Mittlerweile war es draußen im Lager der NCR bis auf einige sorgsam aufgestellte Gaslichter stockfinster und am klaren Himmel funkelten die Sterne wie ein Teppich aus Diamanten. An der vordersten Front hielten eine ganze Anzahl von Wachen mit Fackeln die Furt von Willow Beach im Auge. Bereit Alarm zu schlagen, sobald sich die Legion in irgendeiner Form regte.


    Jeremiah war gleichzeitig erleichtert und betroffen, als er in seiner typischen Ältestenkluft einen kleinen und abgetrennten Bereich des Lazarettzeltes der Silver Dragons betrat. Drake saß in der typischen Bekleidung der Silver Dragons ohne Oberteil zurückgelehnt auf einem stabilen Stuhl und sprach gerade mit einem der Piloten der Kampfvertibirds. Der Älteste wartete bis der fertig war und aus dem Bereich verschwand. Er betrachtete ihn und seufzte kurz. Sein Freund war im kompletten unteren Hüftbereich verbunden und auf der linken Seite war der Verband ausgepolstert. "Schlechte Nachrichten von euren Piloten?" fragte Jeremiah, der nur einige Wortfetzen mitbekommen hatte.


    Drake schüttelte den Kopf. "Für die Legion vielleicht. Für uns nicht. Es wird möglich sein, noch einmal eine Angriffsformation zu fliegen. Aufgrund erschöpfter Kapazitäten zwar nicht mehr so lange wie heute, aber wenn wir alles genau mit euch und der Verstärkung der NCR abpassen, dürfte es morgen gelingen, die Legion vorerst in ihre Schranken zu verweisen. So bekäme die Republik wieder Luft. Übrigens vielen Dank für dein detailliertes Briefing zu Caesars Legion. Verständlich, dass die NCR sie im Nahkampf derart fürchtet. Wir haben es ja selbst am eigenen Leib erfahren, dass sie wie wilde Teufel kämpfen" brummte Drake und atmete dabei hörbar aus. Dann griff er nach einer sauberen Oberbekleidung und legte sie für einen Moment auf seinen Schoß.


    "Dich haben sie ganz schön erwischt, wie es aussieht. Wie war das möglich? Du warst doch eigentlich mehr als ausreichend geschützt." "Ihre erfahrenen Legionäre haben ein hervorragenden Blick für Schwächen. Sie haben die beweglichen Verbindungen zwischen Körper und Beine im Bereich der Hüfte mit ihren Speeren durchstoßen. Nun, da ich ja ... XXL tragen muss, sind diese anfälliger als in Normalgröße. Diese Verletzung wird mich aber nicht davon abhalten, morgen zusammen mit meinen Leuten weiterzukämpfen. Caesars Legion soll uns doch in guter Erinnerung behalten, oder Jeremiah?" Ein leichter sarkastischer Unterton schwang in Drakes Stimme mit und sein Blick dabei sagte alles. Jeremiah ahnte bereits, dass die Legion am morgigen Tag noch die eine oder andere Überraschung erwarten würde.


    Mittlerweile waren Evans und Moore am Lazarett angekommen. Man hatte ihnen den Weg dorthin erklärt. Sie blieben kurz davorstehen. Sie schaute betroffen. "Das wusste ich nicht ... dann verstehe ich Ihr Verhalten ihm gegenüber. Er hat die Karten offengelegt, weil er wusste, dass es sonst Probleme geben könnte ... ich sollte es mit mehr Vertrauen versuchen. Wenn selbst der oberste Älteste der Bruderschaft mit ihm klarkommt." Dann traten sie ein und stießen auf Drake und Bardeen. Moore starrte den Kommandanten einen Moment überrascht an. Zu einem wegen der Verletzung und zum anderen, weil sie Drake zum ersten Mal ohne Powerrüstung zu sehen bekam.


    Sie erwartete eigentlich ein typisch kahlköpfiges und brutal dreinschauendes Nachtvolk zu sehen. Ihr bot sich jetzt aber ein anderer Anblick. In einem seltsam ruhig wirkenden Nachtvolkgesicht musterten sie zwei aufmerksame graublaue Augen. Im Gegensatz zu vielen anderen Supermutanten war der Mund mit den Lippen verschlossen und stand nicht dauerhaft offen. Zusammen mit den grauen Haaren auf dem Kopf, den ebenso grauen Augenbrauen und der Brille vermittelte er zwar immer noch ein einschüchterndes Bild, aber wirkte er in diesem Moment weder brutal noch aggressiv.


    Es entstand ein kleiner Moment der Stille. "Evans und ich würde uns gerne mit Ihnen beiden wegen dem weiteren Verlauf sprechen. Brauchen Sie noch einen Moment für sich, oder...?" Drake schüttelte kurz den Kopf und antwortete wie gewohnt höflich. "Nein, General. Es ist gut,dass Sie da sind. Eigentlich wollten wir schon längst zu Ihnen gestoßen sein, aber es gab noch einges untereinander zu besprechen und einige mussten medizinisch noch behandelt werden... nun ja ... so wie ich auch. Wir können uns sofort auf den Weg machen. Es gilt noch mehrere Dinge abzustimmen. Ich denke, dass uns die Legion keine lange Nacht geben wird." Während er sprach, zog er sich das Oberteil an. Nachdem er damit fertig war, kehrten alle vier in das Kommandozelt der Silver Dragons ein und ersannen zusammen einen abgestimmten Plan.

  • 408. Die Schlacht der vier Heere IX

    Als Letztes verließ Drake das Kommandozelt. Evans, Moore und der Älteste waren bereits vor zwanzig Minuten gegangen. Sie zogen sich für eine Mütze voll Schlaf zurück. Etwas, dass er auch gleichtun würde. Der morgige Tag würde ihnen alles abverlangen. Vorher gab es aber noch zwei Dinge für ihn zu erledigen. Bevor er in den hinteren Teil des Lagers ging, blickte er auf die gegenüberliegende Seite der Furt. Durch die Lager und Feuer der Legion, die sich in einiger Entfernung hinter dem Kamm befanden, wurde der größte Teil des Überganges in ein feuriges und blutrotes Licht getaucht. Durch die vielen Gefallenen am und im Colorado wirkte es, als würde der gesamte Bereich vor lauter Blut schwimmen und gab ein grausiges Bild ab. Es wirkte beinahe wie aus der Hölle höchstselbst. Der Wind trug das Gelächter aus den Lagern der Legion herüber. Trotz der beigebrachten Verlust war die Legionäre immer noch ausgelassen und der Meinung, dass sie diese Schlacht so oder so gewinnen würden.


    Das Licht der Legion brach sich ebenfalls in Drakes Brillengläser. Bei seitlicher Betrachtung sah es beinahe so aus, als würden sie in Flammen stehen. Er blieb einen Moment stehen und ballte die Hände zu Fäusten. "Euch wird das arrogante Lachen noch vergehen. Morgen werden wir euch die Hörner so stutzen, dass euch dreimal überlegen werdet, ob ihr in der nächster Zeit den Colorado nochmal übertretet." brummte er leise in sich hinein und ging langsam zu einem Zelt ganz hinten im Lager. Dort lagen die gefallenen Silver Dragons, die man bisher vom Schlachtfeld bergen konnte oder im Lazarett verstorben war. Auch wenn die Verluste im Gegensatz zu den Gefallenen der Legion im Verhältnis gering war, schmerzte ihr Tod die restlichen Silver Dragons und Drake sehr. Die Gemeinschaft im Lassen war mittlerweile gut zusammengewachsen und bis auf sehr wenige Ausnahmen verstand man sich als große Familie, die sich in allen Belangen unterstütze.


    Viele derjenigen, die mitgekommen waren, wussten genau worauf sie sich einließen. Auch wenn die Welt da draußen nicht mehr die war, die sie kannten, fühlten sich viele mit den Ödländern doch verbunden. Es konnten in manchen Fällen doch die Kindeskinder von überlebenden Verwandten sein und zum anderen sahen sie in ihnen irgendwie immer noch Landsleute, die es zu unterstützen galt. Zu mindestens die, die nicht auf Plünderung, Mord und Totschlag aus waren und ein friedliches Leben anstrebten. "Euer Einsatz und Opfer wird nicht vergessen werden, das verspreche ich." dachte Drake bedrückt, während er still am Eingang stand und den Toten auf diese Art und Weise Respekt zollte. Mit einigen von Ihnen war er häufig auf Erkundungstour gewesen.


    Nach einem Moment des Gedenkens ging er zu einer der mobilen Reparatureinheiten, wo man zurzeit die Powerrüstung für den morgigen Tag wieder instand setzte. Seine war mit darunter und wurde gerade ausgebessert. Derjenige der sich damit beschäftigte, lächelte erleichtert als er Drake auf ihn zusteuern sah. "Nicht kleinzukriegen Drake? Hmm? Diese Legionärsfreaks haben unseren Rüstungen ganz schön zugesetzt. Aber nichts, was der alte Sid und seine Mannschaft nicht hinbekäme. Ich brauche für unser Schätzchen hier etwa noch ne Stunde, dann ist sie gut wie neu. Hab die Verbindungsstellen etwas verstärkt, dann sollten unsere Gegner mit ihren Schaschlikspießen nicht mehr ganz so schnell durchkommen." sagte der älterer Mann mit einem auf der linken Seite auffällig stark vernarbten Gesicht. Auch fehlten die Haare auf der dementsprechenden Seite. Er hatte die Verwundung in der Schlacht von Anchorage erhalten, während er dort für die Wartung und Reparatur der Powerrüstung zuständig war.


    Kurz vor Kriegsbeginn war er zur damaligen Airforcebasis in Chester in der Nähe des Lassen versetzt worden. Durch die Evakuierung durch die Silver Dragons bei Ausbruch des großen Krieges überlebte er und brachte sein mittlerweile unersetzliches Wissen ein. "Ich bemühe mich, Sid. Ich bin dankbar und froh, dass ihr sie doch in der kurzen Zeit wieder hinbiegen könnt. Ich sagte ja, man sollte sie nicht unterschätzen. Auch wenn sie in unseren Augen einen ... interessanten Kleidungsstil pflegen." schmunzelte Drake kurz. "Wir geben hier hinten unser Bestes. Damit ihr gemeinsam mit den Leuten von der Republik und den Jungs von der Stählernen diese Hurensöhne zum Teufel schickt. Ich will meine Enkel schließlich in Freiheit im Lassen aufwachsen sehen und nicht versklavt." brummte Sid und wollte gerade seine Aufmerksamkeit der Powerrüstung zuwenden, als er kurz innehielt.


    Ihm schien noch etwas eingefallen zu sein. "Ach, einer von den Stählernen war vorhin hier. Haben was für uns dagelassen." Er zeigte auf drei Miniguns in der Nähe der Powerrüstungen. "Sind von ihren Gefallenen." erklärte er kurz und fügte dann mit einem fiesem Lächeln hinzu. "Würde dir empfehlen, eine von denen zum morgen anstehenden *leises Schnaufen* Legionsempfang mitzunehmen." Drake nickte und legte Sid kurz die Hand freundschaftlich auf die Schulter. "Danke Sid. Ich tue mein Möglichstes, dass dein Sohn und deine Schwiegertochter geschützt sind ... und es auch bleiben. Morgen werden wir alle Kräfte aufbieten müssen, die wir haben. Die Legion wird mit Sicherheit aus dem heutigen Tag gelernt haben." Sid seufzte kurz auf, während er wieder dabei war weiter zu reparieren. "Das befürchte ich auch. Drake?" Sid schaute kurz wieder zu ihm auf "Ja?" "Untersteh dich zu fallen. Zeig diesen Bastarden, dass sie uns fürchten sollten." Drake nickte wortlos. Danach ging er zu seinem Lager.


    Nach etwa drei Stunden wurde er wieder wach und fühlte sich relativ ausgeruht. Es war mittlerweile weit nach Mitternacht. Nachdem er einen Moment nachdenklich auf seinem Lager saß, entschied er sich dazu aufzustehen und sich bereits für den nächsten Tag der Schlacht zu rüsten. Nach einer weiteren halben Stunde stand er bereits wieder an der vordersten Verteidigungslinie und patrouillierte zusammen mit den Wachen der NCR. Gerade als die Morgendämmerung begann, schlugen die Beobachter der NCR Alarm. Die Legion begann sich ebenfalls zu regen. Kaum war die Sonne richtig aufgegangen trafen Legion und die Verteidiger wieder aufeinander und weiterer blutiger Tag der Schlacht begann. Zunächst hatte es den Anschein, dass Caesars Legion dieselbe Taktik, wie schon am Tag zuvor anwendet, bis sich plötzlich ihre Reihen öffneten und eine ganze Schar der erfahrensten Legionskrieger mitmischte. Ein großer Teil von ihnen begannen sich auf die Silver Dragons zu fokussieren und sie in die Mangel zu nehmen. Ein kleinerer Teil griff eine bestimmte Stelle an der Westflanke der Verteidigung an.


    Drake ahnte bereits, was die Legion vorhatte. Er konnte aber von seinem Standpunkt nicht so schnell reagieren, wie die Veteranenlegionäre sich wie die Berserker durch die Verteidigung schlugen. Ein großer Durchbruch stand kurz bevor, als man sie mit vereinten Kräften wieder zurückdrängte. Allerdings schaffte es trotzdem eine Gruppe von etwa dreihundert Veteranenlegionären hinter die Verteidigungslinien und kämpfte sich in Richtung des Lagers vor. Das Ziel war klar. Sie wollten dem Bären vor Ort den Kopf abschlagen. Drake gab einige Anweisungen an seine Leute aus und rannte dann Richtung Kommandozelt der NCR. Die Legionäre würden versuchen dorthin zu gelangen. Während er sich dort hinbewegte, hoffte er, dass bald weitere Verstärkung von Seiten der NCR ankam. Der Druck auf die Verteidigungslinie war massiv und es würde nicht mehr lange dauern bis sich neue Schwachstellen auftun würden.

  • 409. Die Schlacht der vier Heere X

    Evans schaute durch das Fernglas und setzte es ab. "General, Ältester? Wir werden in absehbarer Zeit ungebetenen Besuch bekommen. Eine Gruppe der Legion ist durchgebrochen. Wir sollten uns darauf schnellstens vorbereiten." Die Stimme des Major klang besorgt. "Wie viele, Evans?" Moores Nervosität war nicht zu überhören. "Etwa dreihundert. Veteranen. Würde vorschlagen, wir konzentrieren die Lagertruppe hier bei uns. Von der Front können wir niemanden abziehen, das schwächt unsere Abwehr zu sehr. Wir müssen hoffen, dass unsere Leute hier ausreichen." sagte Evans und versuchte aufgrund der heiklen Lage einen kühlen Kopf zu bewahren. "Das ist wie zu versuchen vor einer hungrigen Todeskralle davonzurennen und zu hoffen, dass man mit dem Leben davonkommt." zischte sie kaum hörbar dem Major zu, der jetzt neben ihr stand.


    "Höchst unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Oder haben Sie einen besseren Vorschlag ... General? Ich für mein Teil werde alles geben. Ich möchte lieber in Schlacht fallen, als elendig am Kreuz zu sterben." antwortete er gedämpft zurück. "Trommeln Sie die Reserve aus dem hinteren Bereich zusammen. Sie sollen sich mit allem bewaffnen, was wir haben. Wir werden ihnen zeigen, wie wehrhaft der Bär noch ist." General Moore klang jetzt wieder ziemlich überzeugend. Im Inneren aber stieg langsam eine gewisse Furcht vor der Endgültigkeit auf. Eine, die sie selbst aufgrund einer Reihe von vermeintlichen Fehlentscheidungen zu verantworten hatte. Auch Ältester Bardeen, der ebenfalls bei Moore und Evans verblieben war, wies einige seiner Paladine und Ritter an, das HQ zu verteidigen. Während man die Verteidigung organisierte, kämpften sich die Legionäre, gegen die sich verbissen wehrenden Soldaten der NCR durch das Lager. Letztendlich wurden die meisten auf dem Weg aber gnadenlos durch die Veteranenlegionäre niedergeknüppelt. Die Legionäre waren sich mehr als sicher, dass sie den Sieg davontragen würde, da sie während der Kämpfe die NCR die ganze Zeit verhöhnten und verspotteten.


    Der Feind war bereits bis zur ersten Anhöhe vorgedrungen, als einige von ihnen plötzlich zusammenbrachen. Moore schaute erst fragend, dann sah sie kurz von quer oben ein blaues Geschoss auf einen Legionär zurasen. Einen Moment später stürzte er mit blutüberströmten Gesicht zusammen und regte sich nicht mehr. Die Silver Dragons schienen die Probleme im hinteren Bereich erkannt zu haben und griffen ebenfalls unterstützend ein. Sie stieß einen kleinen Seufzer der Erleichterung aus, wusste aber, dass diese Schützen im vorderen Bereich fehlen würden. Auch reichten diese wenige nicht aus, um die Gruppe komplett auszuschalten. Eine direkte Konfrontation würde nicht mehr vermeidbar sein. Sie entsicherte ihre Waffe. Der Älteste und einige Ritter stand in ihrer bereits mit gezogenen Lasergewehren und drehten wachsam den Kopf hin und her. Die Paladine und Evans befand sich mit einigen Soldaten weiter vorne, um die Legionäre gebührend in Empfang zu nehmen. Es galt Moore und den Ältesten so lange, wie möglich zu beschützen.


    Drake schlug sich mit den Superhammer durch die Reihen der Legionäre nach hinten zum HQ durch. Er hoffte, dass er es noch vor dem Eintreffen des Feindes erreichen konnte. General Moore durfte zu diesem Zeitpunkt keinesfalls fallen. Auch wenn sie bei ihren Leuten nicht besonders beliebt war, würde sich auch nur eine kurzfristige Unterbrechung und das daraus folgende Kompetenzgerangel in der Befehlskette mit Sicherheit sehr nachteilig auf den weiteren Schlachtverlauf auswirken. Wenn etwas jetzt wichtig war, dann war das eine gemeinsame Geschlossenheit. Drake kam gerade in der Nähe des HQ an und hatte bereits auf die Minigun gewechselt, als die Veteranenlegionäre mit dem Angriff begannen und bekam gleich eine besondere Aufmerksamkeit von ihnen.


    Einer der Legionäre schrie "Eiserner schwarzer Drache von links." Eine ganze Gruppe löste sich vom Hauptverband und rannte auf ihn zu. Bevor er überhaupt die Minigun anlaufen lassen konnte, sprangen ihn bereits einige an und versuchten ihn damit zu Fall zu bringen. Andere umkreisten ihn bereits und zielten bereits auf die bekannten Schwachstellen im Hüftbereich. Drake gelang es zwar einige Legionäre von sich herunterzuwerfen und auszuschalten, aber für einen Hinuntergeworfenen folgten gefühlt zwei weitere. Es dauerte etwa zwei weitere Minuten, dann gelang es ihnen, Drake tatsächlich umzuwerfen und auf den Boden niederzuringen. Die Minigun verlor er dabei und sie rutschte durch das Eigengewicht einige Meter den Hang hinunter. Mit etlichen Leuten hielten sie ihn unten, während drei andere versuchten mit ihren Waffen versuchten die Powerrüstung zu durchdringen. Einer von ihnen fluchte. Durch die Verbindungen zu kommen war durch Sids Modifizierung ziemlich schwierig geworden. Sie schlugen weiterhin brachial ein. Drake bekam in der Rüstung im Moment zwar noch keine direkten Verletzungen, aber die Erschütterungen durch die Schläge setzten ihm trotzdem zu.


    Während Drake am Boden lag und versuchte sich der Veteranen der Legion zu erwehren, gerieten auch die anderen in ziemliche Bedrängnis. Evans hatte mit der linken Faust gerade einem der Gegner gerade die Faust die Nase eingeschlagen, als er mit seinem Dienstrevolver einem anderen das Gehirn aus dem Schädel blies. Sofort ließ er sich fallen und der Legionär, der hinter ihm stand, verfehlte ihn, verlor den Halt und erschlug im Eifer des Gefechts seinen eigenen Kameraden. Evans, der sich mittlerweile hinter diesem befand, trat ihn den Rücken und entledigte sich dann mit einem gezielten Schuss ins Genick dem nächsten. Neben Evans erklang eine für ihn beinahe vertraute Stimme. "So sieht man sich wieder grauer Wolf. Bis zum Major hast du es also gebracht *hämische Lache* Ich habe schon gedacht, ich würde dich nicht mehr auf dem Schlachtfeld sehen, nach unserem letzten Zusammentreffen. Dann kann ich das endlich zu Ende bringen, wozu ich vor über zehn Jahren nicht gekommen bin, und für deinen Tod werde ich reich vom Legaten entlohnt werden." sagte ein Legionär, der von der rechten Seite kam. Sein Gesicht war zu einer widerlich grinsenden Fratze verzogen.


    Evans Augen blitzten vor Wut auf und es fiel ihm unendlich schwer, die jetzt hochkochenden Emotionen im Zaun zu halten. "Du ... verdammter ... Verräter und Hurenbock ... ich werde dir heimzahlen, was du meiner Schwester angetan hast." zischte er extrem wütend. "Ich schneide dir als erstes deine Eier ab, wenn ich dich zu packen bekomme." Mit einem Sprung nach vorne, mit dem bei Evans aufgrund seiner Statur nicht rechnete, griff er denjenigen an. Währenddessen mähte der Älteste mit seinen Paladinen und Rittern andere Legionäre nieder. Auch Moore konnte sich fünf Abschüsse auf Konto schreiben. Dem Ältesten war es nicht entgangen, dass Drake von den Legionären überwältig worden war. Er schaffte es aber im Moment nicht, ihm zu Hilfe zu kommen. Jedes Mal, wenn er eine Lücke geschossen hatte, wird sie beinahe sofort von den Veteranenlegionären geschlossen. Bis jetzt hielt die Verteidigung des HQ und die vorderster Front wich gegen die Legion ebenfalls nicht zurück.


    Wieder erschütterte ein schwerer Schlag Drakes Powerrüstung. Bisher hatten die Legionäre ihn immer noch fest im Griff und er überlegte fieberhaft, wie er wieder auf die Beine kommen könnte. Er sorgte sich sehr um die Leute des HQ und um seinen Freund Jeremiah. Er hatte einzelne gebrüllte Worte von ihm gehört, die erahnen ließen, wie sehr sie mittlerweile bedrängt wurden. Sein einziger Trost war im Moment, dass sich einige der Legionäre mit ihm beschäftigten mussten und bei Angriff des HQ wegfielen. Aber da war noch etwas anderes, was ihm besorgte. Seine Gedanken begannen sich schleichend zu verfinstern und wenn auch nur in einem vergleichbar sehr geringen Maß schwoll wieder ein bestimmtes Gefühl an. Damit einhergehend regte sich auch seine dunkle Seite leicht. Er verstand aber den Grund zunächst nicht.


    Es war eigentlich kein ihm bekannte Ursachen vorhanden. Das bestätigte seinen damaligen Verdacht. Es gab noch andere Auslöser. Sofort begann er diese Gefühle zurückzudrängen. Zwar schienen bei ihm die gemessenen Werte noch im akzeptablen Bereich, da die spezielle Sicherung noch nicht ausgelöst hatte. Er wollte es auf alle Fälle vermeiden. Wenn diese in Aktion trat, konnte er seinen Freunden und Leuten nicht mehr zu Seite stehen, da er dann beinahe kampfunfähig war. Die nächsten heftigen Schläge prasselten auf ihn ein. Mit jedem dieser Schläge schien das Gefühl zuzunehmen. " *Beruhigendes Brummen* Muss sie von mir herunterbekommen, aber wie ... *bekümmertes und besorgtes Zischen* ... werden uns nicht von ein paar Menschen ... töten lassen ... uns wehren müssen ... oder du uns wieder umbringen wollen ... diesmal nichts falschgemacht haben ... *beschwichtigende Gedanken* ... werden uns nicht töten lassen, aber müssen ... muss klaren Kopf behalten ... um zu überleben ..." Seine dunkle Seite zog sich merklich mit einem Mal zurück und Drake atmete innerlich erleichtert auf. Fast gleichzeitig schoss ihm eine Idee in den Kopf, der er gleich ausprobieren würde.


    Jeremiah hatte gerade mit seinem Lasergewehr einem der Legionäre ein Loch in den Bauch gebrannt, als er ein triumphales Geschrei vernahm. Es kam von dort, wo sein Freund von den Feinden zu Boden gerungen wurde. Als Jeremiah in die Richtung sah, erkannte er das sein Freund bewegungslos und ohne erkennbare Körperspannung am Boden lag. Einige der Legionäre, die ihn zunächst fixiert hatten, waren mittlerweile aufgestanden und traten ihn an verschiedene Stelle. Keine Reaktion. Jeremiah Bardeen schluckte unwillkürlich. Die Legion schien es tatsächlich geschafft zu haben. Drake war gefallen. "Das kann nicht sein. Das darf nicht sein ... Er rettet uns in Broken Hills trotz allem und ich ... ich konnte ihm hier nicht einmal anständig helfen ..." Eine tiefe Traurigkeit umfing Jeremiah und er ließ für einen Moment sein Lasergewehr sinken.


    In diesem Augenblick überschlugen sich die Ereignisse. Alle auf der Verteidigerseite hörten das Geräusch von etlichen Vertibirdrotoren. Die ersehnte Verstärkung war endlich angekommen. Da war aber noch etwas. Aus dem hinteren Bereich des Lagers konnte man das Getrappel von unzähligen Füßen hören. Sie gehörten zu einer weiteren Verstärkung, die unerwartet eingetroffen war. Ein defektes Funkgerät hatte sie daran gehindert, dass sie auf den Aufruf von General Moore nicht antworten konnte und so nicht in ihrer Rechnung auftauchten. Zusammen mit den Hergeflogenen standen jetzt der NCR weiter dreitausend Soldaten zur Verfügung. Die Piloten der Silver Dragons ließen in aller Eile die Verstärkung aus den Transportvertibird, da sie bereits aus der Luft gesehen hatten, wie kritisch die Situation auf dem Schlachtfeld war. Gemeinsam strömten sie Richtung HQ und Front.


    Zur gleichen Zeit ertönte ein wütendes Brüllen in der Nähe des Lagers. Eines das den Legionären tatsächlich Angst einflößte und auch den anderen Anwesenden einen gehörigen Schrecken verpasste. Plötzlich kam Bewegung in den Körper des vermeintlich gefallenen Kommandanten der Silver Dragons und ehe sie es begriffen, dass Drake seinen Tod nur vorgetäuscht hatte, bekamen die Ersten die tödlichen Armklingen zu spüren. Sie begannen vor ihm zurückzuweichen und sich in eine strategisch bessere Position zu bringen. Dazu kam es nicht mehr. Drake hatte sich mittlerweile eine der umgeworfenen Metallbarrikaden geschnappt und hieb mit dieser auf sie ein. Zwar gelang es etlichen seinen Schlägen damit auszuweichen, aber mit jedem neuen Schlag erwischte er einige und dezimierte sie so. Mittlerweile war auch die Verstärkung angekommen und griff ebenfalls mit an.


    Eine Viertelstunde später war die Gruppe der Veteranenlegionäre aufgerieben. Ab diesem Zeitpunkt wandte sich das Schlachtenglück der Legion. Durch die regelmäßigen Verstärkung der NCR wurde die Legion den Tag über bis hinter die Furt von Willow Beach zurückgeschlagen. Das Heer der Legion war bis zum Ende des Tages auf dreitausend Soldaten geschrumpft. Unzählige Tote von beiden Seiten bedeckten mittlerweile das Schlachtfeld. In der Dämmerung zogen sich übriggebliebene Soldaten der Legion im schnellen Schritten zurück. Das Heer der NCR setzte ihnen nicht weiter in den Landen der Legion nach, da sie kaum Informationen über das vor ihnen liegenden Gebiet besaßen. Sie wollten nicht noch unnötig Leute verlieren. Außerdem war fraglich, ob der verbleibende Rest des Heeres noch lange leben würde. Die Legion verfuhr hart mit Versagen.

  • 410. Gestutzte Hörner

    Evans stand auf und wusch sich das Gesicht einhändig mit eiskaltem Wasser aus einer Schale. Danach richtete er sich etwas her und trat aus seinem Zelt. Er schloss die Augen, atmete tief die kühle Luft ein und schaute der Sonne in Ruhe beim Aufgehen zu. Ein neuer und hoffnungsvollerer Tag begann. Sie hatten es tatsächlich geschafft. Die Legion war bei Willow Beach geschlagen worden. Er ließ besonders den gestrigen Tag Revue passieren, schüttelte den Kopf und lächelte im Anschluss. Unvergessen für ihn war der Moment, als sie die Truppen der verdammten Legionäre über den Colorado zurückdrängten, während die Kampfvertibirds der Silver Dragons zur gleichen Zeit das Feuer auf das Hauptlager der Legion eröffneten. Tod und Verderben ereilte sie von oben und unten.


    Er war sich sicher, dass der Stier eine lange Zeit brauchen würde, um sich von dieser Niederlage zu erholen. Anschließend fühlte er vorsichtig seinen linken Arm ab, den er in einer sauberen Schlinge trug. "Dein "Abschiedsgeschenk" hat mich nicht davon abgehalten meine Schwester zu rächen. Das ich dir deine eigene Machete in den Wanst gerammt habe, damit hattest wohl du nicht gerechnet. Ich hoffe, du schmorst in der Hölle. Dort, wo du hingehörst." dachte Evans. Auch wenn es seine jüngere Schwester nicht zurückbrachte, erfüllte ihn es mit Genugtuung ihren feigen Mörder endlich zur Strecke gebracht zu haben. Der Arm schmerzte noch ziemlich, aber er fühlte wenigstens seine Finger wieder. Nachdem ihn sein Widersache gestern die Verletzung zufügte, dachte er zunächst, er würde sein Arm verlieren. Die Verwundung erwies sich zwar als tief, aber Evans hatte dabei noch Glück. Man konnte den Arm im Lazarett der NCR ohne großen Aufwand wieder zusammenflicken.


    Seine Gedanken bewegten sich in die Gegenwart. Als er wieder die Augen öffnete, schaute er Richtung Furt von Willow Beach und den Kamm hinauf. Überall lagen noch Tote. Die Allermeisten waren Legionäre. Auch einige Soldaten der NCR. Man machte sich bereits daran die gefallenen Kameraden zu bergen und einige der Silver Dragons unterstützten sie dabei. Andere Soldaten der NCR bemächtigten sich an den Waffen und Rüstungen der toten Legionssoldaten. Sie wurden in einem bestimmten Teil des Lagers gesammelt. Die geborgenen Materialien konnten wegen dem anhaltenden Versorgungsmangel gut gebraucht werden. Evans hörte mit einem Mal das mittlerweile vertraut klingende Rotorengeräusch der Vertibirds von ihrem Verbündeten und schaute zum Lager der Silver Dragons. Dort stiegen zwei von ihnen auf und flogen in nordwestlicher Richtung davon.


    Er fragte sich kurz, wer da an Bord war. Transportierten sie ihre Schwerstverletzten damit oder waren es bereits die Gefallenen, die ihren letzten Heimflug nach Hause antraten. Evans wusste es nicht. Nur bei einem war er sich sicher, wären diese Männer und Frauen nicht gewesen, hätte er an diesem Morgen nicht mehr lebendig hier gestanden. Wie viele andere von Seiten der NCR ebenfalls. Der Major dachte einen Moment lang darüber nach, wie es jetzt weitergehen würde. Mit ihm. Mit der stählernen Bruderschaft und vor allem mit den Silver Dragons. Wie würden General Oliver und Präsident Kimball auf dieses Ereignis reagieren? Es war ein Gleichung mit vielen Unbekannten. Langsam ging er den Weg durch das Lager. Er wollte nach Drake schauen und ihm selbst seinen Dank aussprechen. Zurzeit herrschte eine merkwürdige Atmosphäre im Lager. Einerseits eine geschäftige Ruhe mit Trauer durchmischt, anderseits entdeckte er bei seinen Leuten ein Anflug von aufkeimender Hoffnung. Die Verbitterung war etwas aus ihren Gesichtern gewichen.


    Nachdem er etwa zehn Minuten gelaufen war, kam er am Kommandozelt der Silver Dragons an. Im Moment fand wohl auf Kommunikationsebene zwischen hier und dem Lassen einiges statt. Zu seiner Enttäuschung fand er den Kommandanten hier nicht. Einer der Offiziere wusste, wo der sich aufhielt und wies ihm den Weg. Im Moment war Drake im Lazarett unterwegs und unterstützte dort seine Leute. Evans bedankte sich für die Auskunft und begab sich dorthin. Durch das letzte Mal wusste er noch, wie er gehen musste. Als Major Evans dort eintrat, blieb er zunächst verblüfft kurz hinter dem Eingang stehen und beobachtet wortlos die Situation. Drake war gerade dabei, einen seiner Leute zu bandagieren und redete beruhigend auf ihn ein. Derjenige war bereits an vielen Stellen des Körpers versorgt worden. Es war deutlich zu sehen, dass der Mann starke Schmerzen hatte. Im Gesicht war eines der Augen mit einem dicken und blutigen Verband versehen.


    Drake begann mit der linken Hand äußerst behutsam den Verband zu lösen. Die rechte Hand wurde vom Verletzten festgehalten. Drakes Miene spielte Besorgnis wieder. "Ich weiß, dass das gleich für dich unglaublich schmerzhaft wird, Hank. Nur ich muss das jetzt tun, sonst wird der Schaden am Ende noch größer. Drücke meine Hand so fest zusammen, wie es dir hilft. Ich kann dir hier nicht mehr von dem Morphium geben ..." Der Verletzte sagte schwach etwas zum Kommandanten. Evans verstand es aufgrund der Entfernung nicht. Drake schloss kurz die Augen und schüttelte den Kopf. "Sag nicht so was, alter Freund. Wir bekommen dich wieder hin." Vorsicht fuhr er weiter fort, dann sah er dem Verletzen hin und nickte leicht. Evans konnte das Knirschen der Zähne des Verletzen bis zu sich hören und einen Moment später einen kurzen schmerzverzerrten Schrei. Der provisorisch Verband war danach ab. Selbst von seiner Position konnte der Major erkennen, wie schlimm die Verwundung war und er kannte sie nur zu gut. Auch einige seiner Männer hatten ähnliche von den Legionären beigebracht bekommen.


    Von dem Auge war nur noch ein blutige Masse übrig und teilweise schimmerte durch das Gewebe schon der Knochen durch. An einigen Stellen bereits gesplittert. Drake begutachte die Verletzung und seufzte leise, dann entfernte er mit höchster Konzentration die Splitter und versorgte die gesamte Wundfläche, soweit es ihm möglich war. Am Ende zierte ein sauberer und gepolsterter Verband das betreffende Auge. "Ein Großteil der Knochenfragmente sind jetzt raus. Sie können damit nicht mehr ins Schädelinnere wandern. Darper und die anderen sind bereits informiert und du gehst gleich mit dem nächsten Vertibird raus. Um das andere, mache dir bitte keine Sorgen. Wir finden schon eine Möglichkeit. Wichtig ist jetzt, dass du dich ausruhst. Okay?" Hank nickte leicht zu den Worten Drakes. Gerade als Drake sich nach der Verabschiedung umdrehen wollte, kam Hanks Hand noch einmal langsam hoch und ein leises Danke war zu hören. Kurz huschte ein Lächeln über das Gesicht des Kommandanten.


    Er schlug den Weg Richtung Evans ein, den er bereits beim Eintreten wahrgenommen hatte. Der schaute immer noch verwundert. "Hallo Major, alles in Ordnung?" fragte Drake höflich. "Ich ... ja. Ich habe nur das Gefühl, dass ich gerade einen unpassenden Moment gewählt habe ... wird er durchkommen?" Drake zog für einen Moment fragend seine linke Augenbraue hoch, dann verstand er Evans Frage. "Kommen Sie, wir gehen nach draußen. Mir wird eine Pause auch guttun." schlug er vor. Sie gingen wortlos ein Stück und setzten sich nebeneinander auf einen großen flachen Stein. "Ja, Hank wird höchstwahrscheinlich durchkommen. Ich ... hatte ihn schon zu den Gefallenen gezählt ... als wir ihn auf dem Schlachtfeld fanden ... seine Lebenszeichen waren nur noch sehr schwach ... ." sagte Drake nachdenklich und schaute kurz auf den Boden vor sich.


    Dann sah er wieder zu Evans hin. "Aber Sie sind nicht sicherlich zu mir gekommen, um mit mir über solche Dinge zu reden, oder?" Evans kratzte sich verlegen am Kinn. "Wenn ich ehrlich, finde ich Ihre Leute und Sie höchst interessant und ich denke, wir beiden könnten uns stundenlang über Verschiedentliches austauschen. Wie damals nach unserem ersten Zusammentreffen." Evans lächelte bei dieser Erinnerung und fuhr weiter fort. "Aber Sie haben recht, deswegen bin ich nicht gekommen. Ich wollte Ihnen und Ihren Leuten meinen ganz persönlichen Dank für Alles ausrichten. Ebenfalls von den Großteil unserer Truppen. Ohne die Verstärkung von Ihnen und natürlich auch von Ältesten Bardeen ... ohne Hilfe wäre es für NCR schlimm ausgegangen." Evans war mehr als dankbar, was man ihm deutlich anmerkte. Drake schwieg einen Moment, bevor er darauf etwas sagte.


    "Wir haben Sie gerne unterstützt. Aber ich muss auch sagen, dass es ein knapper Ausgang zu Gunsten der NCR war. Bei einem erneuten Zusammentreffen wird die Legion mit Sicherheit nicht mehr so blauäugig wie jetzt vorgehen. Ich hoffe für die oberste Führung der NCR, dass sie aus dieser Schlacht die richtigen Rückschlüsse zieht und sich dementsprechend wappnet." Evans sah Drake mit einer bedrückt wirkenden Miene an. "Ich hoffe das auch, Drake. Nur werde ich das wahrscheinlich nicht mehr mitbekommen. Je nachdem, wie meine Vorgesetzten über meine Verfehlungen entscheiden ... *seufzen* ... ich werde mich wohl nach einen neuen Job umsehen müssen. Vorausgesetzt man steckt mich nicht ins Militärgefängnis." Drake schüttelte verständnislos den Kopf. "Sie mögen sich zwar einen Befehl widersetzt haben, aber dadurch konnte die NCR hier die Stellung halten, eine Schlacht gewinnen. Ich hoffe, dass Ihre Vorgesetzten auch das im ausreichenden Maß berücksichtigen. Mehr möchte ich mich dazu nicht äußern ... sonst würde das in einer sehr harschen Kritik an Ihrer Militärführung enden und das steht mir im Moment nicht zu." brummte Drake kurz gereizt.


    Dann wurde er wieder so freundlich wie vorher. "Egal wie die Sache für Sie ausgeht, bei uns finden Sie immer eine offene Tür. Sie stehen aus innere Überzeugung für Ihre Sache ein ohne einen sogenannten ..."Kadavergehorsam" an den Tag zu legen. Das sind gute Wesenszüge." Evans lächelte aufgrund der Bemerkung. "Sie haben sich gerade fast wie General Wells angehört. Ich glaube, Sie beiden würden gut harmonieren. Vielleicht ergibt sich das ja in Zukunft." "Ich fasse ihre Aussage mal als Kompliment auf. Ich wäre dem mit Sicherheit aufgeschlossen. Aber jetzt muss ich erst einmal abwarten, was die NCR mit uns vorhat." sagte Drake nachdenklich. Evans nickte stumm. Dann sahen beide über den Colorado hinweg Richtung des Gebiets der Legion. Was würde die Zukunft für die NCR, stählerne Bruderschaft und Silver Dragons bereithalten?

  • 411. Geheime Verabredung I

    Ostküste. Commonwealth. Anfang November 2289. Institut. Blues Quartier.


    Blue dachte noch lange über das Gespräch mit Vater nach. Was es für Francis, für das Commonwealth und alles andere bedeuten würde. Im Moment hatte er keine Idee, wie er weiter vorgehen sollte. Das er Francis informieren würde war klar, aber die anderen Dinge? Wie würde er jetzt weiter vorgehen? Eine Menge Dinge konnte er für sich selbst nicht beantworten. Er war verunsichert. Nach einiger Zeit stand er auf und machte sich Richtung Bioscience auf. Dort würde er sich beschäftigen, um auf andere Gedanken zu kommen. Trotz der grauenvolle Dinge, die er im Netzwerk des Instituts über die Arbeit der Bioscience herausgefunden hatte, war das die Abteilung im Institut, die er für sich am lehrreichsten empfand. Hier konnte er seine eigenen Fähigkeiten im medizinischen Bereich immer weiter vertiefen und eventuell sogar an seine Leute weitergeben. Egal, ob es positiv oder negativ mit dem Institut ausging.


    Der Leiter der Bioscience, Dr. Holdren war über diese Entwicklung mehr als angetan. Zu einem, weil sich Blue für ihn in seinen Augen zu einem wertvollen Mitglied der Bioscience entwickelte. Zum anderen hoffte er insgeheim, möglichst bald den blauen Supermutanten eingehender studieren und erforschen zu können. Vielleicht ließen sich dadurch neue Daten betreffend des FEVs gewinnen und man konnte die Forschungen daran wieder aufnehmen. Es war gegen späten Nachmittag, als Blue die Bioscience wieder verließ und durch das Institut streifte. Es gab eigentlich immer etwas Neues zu hören und entdecken. Heute verschlug es ihn in einen Bereich, den das Institut baulich erweiterte. Es gab durch die Entwicklungen immer Bedarf nach neuem Platz. So hatte sich das Institut über die Jahrhunderte im Untergrund immer weiter ausgebreitet. Derzeit ging der Prozess aufgrund der Energieproblematik sehr viel langsamer als sonst von statten.


    Man arbeitete weiter an einer Lösung. Alien Fillmore und ihre Leute schienen im Moment nicht recht voranzukommen. Blue selbst hatte außer den aufgeschnappten Gerüchten zu einer verlorenen gegangenen Technologie, die sie dafür einsetzten wollten auch noch nichts Neues in Erfahrung bringen können. Mittlerweile war er an dem Bereich angekommen, der gerade dabei war, erweitert zu werden. Er lag hinter den unterschiedlichen Lagern des Instituts. Fasziniert beobachtet er einige autonome Baumaschinen dabei, wie sie anhand eingespeister Daten den Bau vorantrieben. An solche Stellen verirrte sich äußerst selten ein Mitglied des Instituts. Auch Synths waren kaum dort. Blue beobachte seit etwa zwanzig Minuten die Maschinen bei ihrer Arbeit, als er mehrere Stimmen vernahm, die leise miteinander redeten.


    Er verstand nur einige Wortfetzten. Die fesselten aber seine Aufmerksamkeit. "Es kommt mir vor, als würden diese Personen für ihr Gespräch ein Ort abseits der dauerhaften Beobachtung des SRB vorziehen. Vielleicht sollte ich aus sicherer Entfernung mithören. Etwas, was das SRB nicht erfahren sollte, könnte nützlich sein." mutmaßte er leise. Blue schlich leise in Richtung eines der Lager. Es lag scheinbar in einem der ältesten Bereiche des Instituts, was er aufgrund des Aussehens schloss. Es war im Gegensatz zum Rest des Instituts eine wenig heruntergekommen und das eigentliche Institutsweiss war zu einem grau wirkenden Anstrich vergilbt. Er blieb einige Meter von dem Eingang zu besagten Lager stehen und wollte gerade mit dem Lauschen beginnen, als er eine Laserpistole des Instituts unter seinem Kinn spürte.


    Er wagte es nicht, sich weiter zu bewegen. "Kommen Sie nicht auf dumme Gedanken, Blue. Ich werde nicht zögern, Sie innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde zu erschießen. Wenn Sie meinen Anweisungen folgen, werde ich Sie am Leben lassen. Vorerst." Die Stimme war weiblich und kam ihm seltsam vertraut vor. "Sie gehen jetzt mit mir ins das Lager. Dort werden wir über ihr weiteres Schicksal entscheiden. Los. Kommen Sie." Blue merkte, wie der Druck der Waffe unter seinem Kinn massiv zunahm. Sie bewegten sich langsam ins Lager. Blue konnte für einen Moment lang nichts sehen, weil er von zwei hellen Arbeitsscheinwerfern massiv geblendet wurde.


    Er wurde mit dem Druck der Waffe in eine Richtung gedrängt. Diejenige, die sie führte, war verdammt kräftig für einen Menschen. "War es überhaupt ein Mensch? Es könnte auch ein Gen3-Synth sein. Auf was bin hier gestoßen?" fragte Blue sich. Dann kam er nach hinten nicht mehr weiter. Er stand in einer Ecke des Lagers und blinzelte immer wieder, schloss aber relativ schnell wieder die Augen. Die Arbeitsstrahler waren weiterhin auf ihn gerichtet. Man hörte das Zischen der Lagertür. Er war zunächst im Lager gefangen.


    "Ich habe Recht mit meiner Vermutung gehabt, dass sich hier jemand aufhält. Es war nicht gut, trotzdem unser Treffen weiterzuführen. Wir wissen nicht, was er schon alles mitbekommen hat. Ich fürchte, wir müssen ihn ausschalten. Es sollte wie ein Unfall aussehen. Sonst gibt es zu viel Aufmerksamkeit." Es war die weibliche Stimme. Sie schien mit einer oder mehreren weiteren Personen im Raum zu sprechen. "Nein. Bitte keine Gewalt. Außerdem darf er nicht sterben. Es würde dem Institut zu viel Aufmerksamkeit bescheren und die Wachsamkeit des SRB noch weiter erhöhen. Dann können wir unseren Freunden noch weniger helfen und langsam drängt die Zeit. Einer unser lieben Freunde hat Gerüchte mitbekommen, dass einige seiner Brüder und Schwestern eine bewaffnete Revolte planen. Deshalb müssen wir sie schneller aus dem Institut bringen. Damit es nicht passiert. Es muss mit ihm eine andere Möglichkeit geben." Die Stimme war relativ jung und Blue ebenfalls nicht unbekannt. Er versuchte sich fieberhaft daran zu erinnern, wo er sie schon einmal gehört hatte.


    Die weibliche Stimme seufzte. "Was schlägst du vor?" "Können wir nicht einfach das Gespräch aus seinen Erinnerungen verbannen? Eine Art Gedächtnislöschung? So wäre unser Geheimnis weiter gewahrt und wir müssten ihn nicht wirklich verletzten." Die männliche Stimme klang beinahe flehend. Blue bekam den Eindruck, dass derjenige es verabscheute Gewalt einzusetzen. "Möglich wäre es schon. Aber es ist schon bei einem Menschen schwierig, die Erinnerungssequenz im Gehirn einzugrenzen und zu löschen. Wir wissen aber nicht, ob es bei ihm überhaupt wegen der veränderten Physiologie überhaupt funktioniert. Außerdem übersteigt das meine Möglichkeiten bei Weitem. Dafür brächten wir jemanden aus den Bioscience, dem wir vertrauen können. Den haben wir leider nicht." sagte die weibliche Stimme resigniert.


    "Hmm. Das sind keine gut Aussichten für mich. Ein weiterer Gedächtnisverlust steht nicht auf meiner persönlichen Wunschliste. Vielleicht kann ich mit ihnen reden ... diese Stimmen ... woher ...?" Mit einem Mal fiel ihm ein, woher er die beiden Stimmen kannte. Langsam kam ihm ein Verdacht, wo er hier hineingestolpert war und hoffte, dass er mit seiner Vermutung Recht hatte. Dann wäre ein positiver Ausgang für alle Anwesenden gewiss.

  • xSaint96 Musste mich ein wenig an der Westküste austoben (ist mal wieder mehr geworden, als gedacht.) Ich mag die Gegend genauso gern wie die Ostküste. :love:


    Wird in der Länge nicht wieder vorkommen. Versprochen. :hmm::D:P


    412. Geheime Verabredung II

    Die beiden schienen sich nicht wirklich darauf einigen zu können, wie sie das Problem mit dem ungebetenen Lauscher endgültig lösen konnten und diskutierten schon eine ganze Zeit. Derweil hatte Blue seinen Entschluss gefasst und würde alles auf eine Karte setzen. Wenn er sich hier irrte, würde das noch mehr unliebsame Konsequenzen nach sich ziehen. "Ich unterbreche Sie beiden ja nur zu ungern in Ihren Planungen mich betreffend, aber ich glaube, wir haben beide die gleichen Freunde und ein ähnliches Anliegen. Ich würde es bevorzugen, dass man mir nicht in meinem Kopf herumpfuscht. Außerdem weiß ich, wer Sie beide sind. Ich habe nicht vor, Ihr Vorhaben zu unterbinden oder gar dem SRB zu melden." brummte er und wartete die Reaktion ab. Für einen Moment herrschte Stille.


    Dann konnte er nur ein sehr leises Flüstern wahrnehmen. Der Arbeitsstrahler wurde nach einiger Zeit weggedreht, so dass Blue nicht mehr geblendet wurde. Im Hintergrund konnte er drei Gen-3 Synths wahrnehmen, die sich in so in eine Ecke verbargen, dass man sie kaum erkennen konnte. Vor ihnen standen zwei weitere Personen in der typischen Institutsbekleidung der Robotics. Blue hatte mit seinem Verdacht recht gehabt. Es waren Liam Binet und Eve, die ein Art Synthersatzfrau für Alan Binet und -mutter für Liam war. Sie hielt immer noch die entsicherte Waffe auf Blue gerichtet. Sie schaute ernst zu ihm und dann wieder zu Liam. "Er weiß einfach zu viel. Ich ... vertraue ihm nicht genug. Du weißt nicht mit Sicherheit, ob er es tatsächlich ist! Und ob Dr. Ayo oder Vater ihn bereits manipuliert haben! Ich werde es nicht zulassen, dass er deine Sicherheit gefährdet. Du weißt, was es für dich bedeutet, wenn man herausbekommt, dass du dahintersteckst. An die Oberfläche verbannt zu werden, wäre für dich der sichere Tod. Denke bitte auch an deinen Vater. Er hat kaum den Verlust deiner Mutter verkraftet ... "


    Etwas in ihrer Stimme sagte Blue mit Bestimmtheit, dass Eve ihn, ohne lange mit der Wimper zu zucken töten würde, wenn er ein Lebensgefahr für ihren Schützling darstellen würde. Blue blieb nach außen hin weiterhin ruhig und bewegte sich nicht. Eine falsche Bewegung, und er brauchte sich um bestimmte Dinge keine Sorgen mehr zu machen. Gen 3 Synths waren in ihrem Reaktionsverhalten wesentlich schneller als er oder normale Menschen. Im Inneren suchte er weiter nach anderen bzw. weiteren Lösungen. Definitiv er sich nicht einfach von Eve erschießen lassen, andererseits konnte er die beiden nicht einfach aus dem Verkehr ziehen. Es würde sofort auffallen und mindestens einen wichtigen Verbündeten kosten. Einer von den beiden war definitiv der Patriot.


    Blue wusste nur noch nicht genau wer. In dem Moment fiel ihm etwas ein. "Professor." Blue sagte nur dieses eine Wort und nickte einmal unscheinbar. Eve schaute fragend und in Liams Augen blitzte kurz so etwas wie Hoffnung auf. "Patriot." sagte Liam Binet und erwiderte die Geste. Es entstand ein kurzes Schweigen. Liam ergriff als erster das Wort. "Dann habe ich mit meinem ersten Verdacht richtig gelegen ... und doch kann ich es immer noch nicht glauben ... Eve, nimm bitte die Waffe herunter. Wir können ihm tatsächlich vertrauen. Er gehört wirklich zu unseren Freunden im Commonwealth." bat Liam beinahe flehend. "Bist du sicher, Liam? Er ist der Professor? ... Das ist unmöglich..." Eve schien kurz nachzudenken. " ... aber dennoch ... eine gute Taktik ... wir wussten nur das es jemand bei den Minutemen ist ... im ersten Moment vermutet niemand ihn dahinter ..."


    Sie ließ die Waffe sinken, aber nicht gegenüber Blue drohende Worte auszusprechen. "Ich warne Sie, spielen Sie mit Liam und mir kein falsches Spiel. Sollten Sie ihn doch in Gefahr bringen ... werde ich ohne Zögern handeln." Blue räusperte sich kurz. "Es liegt nicht in meiner Absicht Ihnen und dem jungen Binet Schaden zuzufügen. Eigentlich hoffe ich immer noch auf ein friedliches Auskommen mit dem Institut und den Bewohnern des Commonwealths." Liam seufzte kurz. "Ich hoffe, Sie enttäuschen mich nicht, Blue. Ich werde Ihnen vertrauen, da Sie auf unserer Seit stehen. Aber ich sehe Ihr Vorgehen an der Oberfläche mit sehr gemischten Gefühlen. Ihre Aussage von gerade und was sonst dort oben vor sich geht, widerspricht sich für mein persönliches Verständnis. Ihr Vorgehen bei bestimmten Gruppen. Geht es wirklich nicht mit weniger Gewalt?" Blue runzelte die Stirn. Wie konnte er Liam Binet diese Frage beantworten?


    "Waren Sie jemals an der Oberfläche, Liam?" fragte er den jungen Binet nachdenklich. Dieser schüttelte den Kopf. "Ich ... habe mich bis heute nicht nach dort getraut. Es reichte mir das, was ich von hier unten beobachten konnte, um mir ein ausreichendes Bild machen zu können. Die Leute dort bekriegen sich ständig um die Reste, anstatt ihre Energie gemeinsam in andere Dinge zu stecken. Eigentlich fällt es mir auch nicht leicht unsere Synthfreunde nach oben zu schicken, aber für sie ist es dort draußen immer noch besser als hier unten unter den anderen Institutsmitgliedern zu leiden. Sie können wenigstens ihre schlimmen Erfahrungen vergessen und etwas Neues aufbauen." Liam sah man deutlich an, dass ihm die Vorstellung allein missfiel an der Oberfläche zu sein. Eigentlich wie bei jedem Institutsmitglied. Blue fand es bei Liam bedenklich, dass er sein Handeln auf unvollständigen Beobachtungen aufbaute.


    Konnte er wirklich einschätzen, was seinen Synthfreunden dort draußen alles passieren konnte? Dass die Gen3-Synths aus dem Institut fliehen wollten, konnte er mehr als nachvollziehen. Wenn man den Synths ein eigenes Handel zugestand. Er hat in der Zeit im Institut genug mitbekommen, dass ein solches Handeln veranlasste. "Ich wünschte, es wäre in allen Fällen möglich eine friedliche Lösung zu finden. Ohne Gewalt und Blutvergießen. Auch wenn sich das gerade aus meinem Mund nicht glaubwürdig anhört. Aber leider lassen es einfach manche Gruppen nicht zu. Mit Raidern auf eine friedliche Einigung ist ein einem Großteil der Fälle unmöglich. Es sei denn, man möchte Folter und Versklavung zulassen. Außerdem, glaube ich, dass Sie viele Faktoren in Ihrer Betrachtung außer Acht lassen oder Ihnen nicht bekannt sind, Liam." Blue schloss kurz die Augen, bevor er fortfuhr.


    "Sie haben hier ein sehr sicheres Zuhause und die Möglichkeit ohne Gefahren zu forschen, Wissen zu vermehren und zu lernen. Etwas, was unter den Bedingungen dort oben kaum möglich ist. Sie haben Glück gehabt, hier unten ohne Bedrohungen geboren und aufgewachsen zu sein. Es ist kein Vorwurf von meiner Seite. Aber vielleicht sollten Sie beizeiten doch einmal die Oberfläche besuchen, um gewisse Dinge zu erkennen. Ich für meinen Teil versuche den Leuten an der Oberfläche des Commonwealths in einem gewissen Rahmen auch Sicherheit zu geben, aber leider ist manchmal dann aus Verteidigungszwecken Gewalt notwendig." schloss Blue ab. Eve schaut Blue lange an. Dann drehte sie sich zu Liam hin. "Mit gewissen Dingen hat er nicht unrecht Liam. Auch ich hätte Gewalt angewendet, um dich zu schützen." Der seufzte erneut. "Ich weiß Eve. Und trotzdem. Es sollte noch andere Wege geben."


    An dieser Stelle unterbrach Eve Liam. "Wir sollten uns jetzt um unsere Freunde kümmern. Du weißt, dass Dr. Ayo ein Auge auf deinen Vater und seine Umgebung geworfen hat. Wir sollten durch unsere Abwesenheit nicht weiter die Aufmerksamkeit des SRB erregen." Liam nickte kurz. "Wenn ich etwas nicht will, dass er mit in die Sache hingezogen wird." "Dann ist es besser, wenn sich auch unsere Wege jetzt trennen werden. Ich denke, dass Dr. Ayo mich auch sehr im Auge behält und sich fragt, wo ich derzeit abgeblieben bin. Ich habe hier nichts gesehen und gehört. Dieses Gespräch hat nie stattgefunden." Eve stimmte Blue ausnahmsweise zu und entließ ihn aus dem Lager. Der schlenderte weiter durchs Institut und steuert die Wartungsabteilung an. Hin und wieder hielt sich Blue auch dort gerne auf, weil ihn ebenfalls die Technik faszinierte, die das Institut am Laufen hielt. Vielleicht erfuhr er durch Allie Fillmore einige Neuigkeiten.

  • 413. Vergangenheit trifft auf Gegenwart I

    Während Blue sich über den halben Tag lang in der Versorgungs- und Wartungsabteilung des Instituts aufhielt, gab es eine Neuigkeit, die seine Aufmerksamkeit fesselte. Durch ein zufällig mitbekommenes Gespräch zwischen Allie Fillmore und einigen Leuten der Abteilung erfuhr er, dass sie endlich Fortschritte bei der Suche nach der verlorenen Technologie zur Energieversorgung machten. Immer mehr konzentrierten sie sich auf einen Bereich in der ehemaligen Innenstadt von Boston. Es war einer, der immer noch ein hohes Gefahrenpotential aufwies und nur mit einer gut ausgerüsteten und erfahrenen Gruppe betreten werden sollte. Blue überlegte für einen Moment, ob er Fillmore anbieten sollte, ihnen bei der Suche zu helfen.


    Er verwarf es dann aber wieder. Zwar würde er damit dem Institut eine gute Unterstützung anbieten, aber konnte er ihnen vertrauen? Eine fast unerschöpfliche Quelle an Energie würde dem Institut noch eine wesentliche stärke Macht im Ödland verleihen, als die die sie eh schon besaßen. Im schlimmsten Fall könnte es diese gegen die Bewohner des Ödlandes einsetzten. Damit wäre genau das Gegenteil erreicht worden, was er sich mit dem Institut wünschte. Blue beschloss daher abzuwarten und das Institut in ihrem Verhalten weiter zu beobachten. Während er über diese Dinge nachdachte, kam ihm wieder Vater und seine Aussagen in den Sinn. Insbesondere die zu seinem biologischen Vater, Francis Connor.


    Eigentlich widerstrebte es Blue zunächst, ihm die ganze Wahrheit zu erzählen. Das ganze Sein und Handeln von Francis war darauf ausgerichtet gewesen, Shaun wiederzufinden und in seine Arme zu schließen. Er war dafür wortwörtlich durch die Hölle gegangen und hatte dabei beinahe seine gesamte Menschlichkeit an das erbarmungslose Ödland verloren. Blue befürchtete, dass es Francis endgültig am Boden zerstören würde. Insbesondere dann wenn er die Worte seine Sohnes erfuhr. "Ich habe es Francis versprochen und keine Recht dazu, ihm diese Entscheidung abzunehmen. Auch er war immer aufrecht zu mir. Nein. So schwer es mir auch fällt. Er wird alles erfahren und wenn er seinen Sohn sehen will, werde ich es versuchen ein Treffen zwischen den beiden arrangieren. Vielleicht reagiert Shaun doch anders, wenn er seinen Vater in Natura sieht. Ich würde es mir für Francis wünschen." brummte er nachdenklich in sich hinein. Aber er hatte sich jetzt endlich dazu durchgerungen. Am morgigen Tag würde er der Oberfläche wieder einen Besuch abstatten und in aller Ruhe mit Francis reden.


    Auch wenn Blue sich nun schon einige Zeit im Institut aufhielt, war es für ihn immer noch gewöhnungsbedürftig und dennoch vertraut. Dieses Gefühl der Abgeschirmtheit von der Außenwelt kam ihm in seinem Innersten bekannt vor. Auch die eigentümliche geschäftige Ruhe, die hier unter herrschte. Es erinnerte ihn an etwas aus seiner Vergangenheit, dass immer noch für ihn verschlossen in den Tiefen seines Gehirns schlummerte. Er kam in seinem Quartier an und legte sich auf das funktionelle, aber dennoch gemütlich Bett. Eine Zeit lang starrte er auf die glatte Decke, bis ihm mit einem Mal ein heftiger Kopfschmerz durchfuhr. Lichtblitzte zuckten vor seinen Augen. Mit der rechten Hand fasste er an die schmerzende Stirn und schloss die Augen. Ohne Vorwarnung ereilten ihn zwei, drei neue Bilder aus seiner bisher vergessenen Vergangenheit. Anders als sonst waren sie sehr klar und blieben in seinem Gedächtnis haften. Eine der Erinnerungen war besonders einprägsam.


    Er stand in einer großer Halle mit mehreren Verzweigungen, zusammen mit dem Mann mit den grünen Augen. Derjenige lächelt ihn an. Es war ein warmes und freundschaftliches. Durch eine große Öffnung, die nach draußen führte, fielen einige helle Strahlen der Sonne in die Halle. Es hatte den Anschein, dass diese Halle unterirdisch lag. Vielleicht unter einem Berg. Sein Blick fiel kurz auf ein Emblem, dass unter der breiten Verzweigung angebracht war, die tiefer in den Untergrund führte. Die Zeichen, die dort standen, konnte er deutlich wahrnehmen, aber die Bedeutung erschloss sich ihm im Moment nicht. "Acta, non verba? Was bedeuten diese Worte? Ich ... ich scheine wirklich eine Menge vergessen zu haben. Der Mann mit den grünen Augen ... wer war ... ist er? Ein Freund oder etwas anderes?" Kurz knirschte er mit den Zähnen. Wie immer bereiteten ihm diese Rückblenden und das darüber nachdenken nicht unerhebliche Schmerzen. Besonders in dem Bereich seines Schädels, wo Ted Dingo die Verletzung von Blues Fall ausmachen konnte.


    "Hmm. Vielleicht sollte ich beim nächsten Erinnerungsschub die Schmerzen in Kauf nehmen. Ganz bewusst versuchen diese Mauer zu durchbrechen. Vielleicht halten die Schmerzen mich davon ab, dass ich mich tiefergehend erinnere. Wer weiß, ob Annika Hughes mit ihrer Vermutung nicht recht hatte. Aber eins nach dem anderen. Ich muss mich erst um Francis kümmern ..." dachte Blue müde. Aus irgendeinem ihm unbekannten Grund fühlte er sich nach diesen Schüben häufig ziemlich erschöpft. Während er über das morgige Gespräch mit seinem Freund Francis nachdachte, schlief er ein und wachte erst am nächsten Tag für seine Verhältnisse spät auf.


    Von einer inneren Unruhe getrieben nutzte Blue den Teleporter des Instituts. Dieses Mal erschien er in der Nähe von Abernathys Farm, aber er betrat sie nicht. Kurz betrachtete er die Siedlung. Auch hier lief es sehr gut. Er konnte sogar auf Entfernung Blake Abernathy und seine Frau sehen. Sie lachten zusammen mit einigen der Siedlern, während daneben einige Kinder herumwuselten. Beide hatte der brutale Tod ihrer älteren Tochter sehr mitgenommen. Aber jetzt schienen sie wieder aufzuleben und etwas glücklicher auszusehen. Er lief um das mittlerweile stark bebaute Ufer des Sees herum, auf dessen Insel sich der Hauptteil von Sanctuary befand. Viele, die Blue sahen lächelten oder grüßten ihn freundlich. Er erwiderte es ebenso. Auch wenn Blue sich eigentlich über diese Art der Anerkennung freute, waren seine Gedanken derzeitig auf Francis gerichtet.


    Nach einiger Zeit kam er an das Haupttor von Sanctuary und durchschritt es. Wie so oft führte ihn sein Weg in HQ. Er würde Preston und Andrew über die neusten Entdeckungen im Institut informieren. Im Moment empfand es Blue als sehr wichtig die beiden und auch Ronny auf den Stand der Dinge zu halten. Falls es im Institut zu unvorhergesehenen Ereignissen kam und er handlungsunfähig wurde. Das unbeabsichtigte "Treffen" mit dem Patrioten machte Blue noch einmal bewusst, dass es innerhalb des Instituts an verschiedenen Stellen rumorte und er dort auf alles vorbereitet sein sollte. Bevor er aber mit Preston und den anderen reden würde, hatte jemand anders noch Vorrang. Francis Connor.


    Blue betrat das HQ. Preston, Andrew und Lt. Greedy, die miteinander in einem anregenden Gespräch vertieft waren, drehten sich zunächst erschrocken um, freute sich dann aber über das plötzliche Auftauchen von Blue. Preston wollte gerade etwas sagen, als Blue ihn unterbrach. "Ich werde dir gleich deine Fragen beantworten, aber es wäre mir wichtig, dass du mir sagen könntest, wo sich Francis zurzeit befindet." "Ist derzeit unten in der Garnison. Gibt unseren Patrouillien sein Wissen von Boston und Umgebung weiter, aber ..." Blue unterbrach seinen Freund dadurch das er augenblicklich kehrt machte und zur Garnison von Sanctuary ging. Preston, Andrew und Greedy sahen sich fragend an. In der Garnison angekommen fand Blue Francis ziemlich beschäftig vor. Einige der jüngeren Minutemen lauschten gespannt seinen Erzählungen zu Boston und nördlich vom Commonwealth gelegenen Landen und nahmen die dazugehörigen Warnung ziemlich ernst.


    Francis hatte Blue bereits wahrgenommen, führte aber seine Erzählung noch in Ruhe zu Ende. Blue lehnte sich mit verschränkten Armen an eine nahe Wand. Er wartete geduldig bis Francis zum Schluss kam. Nachdem die Zuhörer wieder ihren eigentlichen Aufgaben nachgingen, kamen die beiden ins Gespräch. "Hallo Großer, lange nicht gesehen. Du machst dich im Moment ziemlich rar in Sanctuary. Lass mich raten, du bist wieder in irgendeiner schwierigen Mission fürs Commonwealth unterwegs." schmunzelte Francis. Dabei stieß er aber einen kaum hörbaren Seufzer aus. Ihm fiel die relative Ortsgebundenheit durch das fehlende Bein immer noch schwer. Blue nickte kurz. "Kann man so sagen. Es ist eine Geschichte, die auch in deinem Interesse liegt. Hör zu Francis, wir beiden haben etwas Wichtiges zu besprechen. Aber nicht hier. Ich habe da ein ruhiges Eckchen, wo wir beide uns unterhalten können." Blue Stimme war dabei ziemlich ernst. Francis kannte ihn mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass etwas seinem Freund Unbehagen bereitete. Doch was hatte er damit zu tun, fragte sich Francis.


    Nach einiger Zeit waren sie an Blues Lieblingsplatz innerhalb von Sanctuary angekommen. Francis hatte es sich auf dem breiten Stein bereits gemütlich gemacht, als Blue sich mit einem verstimmt klingenden Schnaufen niederließ und sich gegen den toten Baumstumpf legte. In der Haltung blieb er einen Moment sitzen und starrte geradeaus. Francis wartete einen kleinen Moment. Gerade als er Blue ansprechen wollte, regt der wieder und schaute Francis mit einem ziemlich durchdringenden Blick an. "Bei dem, was ich dir jetzt erzähle, bitte ich dich es für dich zu behalten. Für deine eigene Sicherheit. Sonst könnte das Interesse bestimmter Gruppen auf dich lenken." begann Blue. "Dann sollen sie doch kommen. Ich mag zwar einbeinig sein, aber nicht feige. Gut schießen kann ich immer noch. Außerdem habe ich einen guten Freund, mit dem ich zusammen diesen Leuten in den Arsch treten werde." Blue lächelte kurz, wurde dann aber wieder ernst. "Es ist gut zu sehen, dass dein Kampfeswillen noch ungebrochen ist ... aber wir sollten uns gut überlegen, ob wir uns mit Maxson und der stählernen Bruderschaft anlegen." Francis sah Blue fragend an. "Warum sollten diese Büchsendosenfanatiker an mir Interesse haben ..." Francis war verwirrt. Blue sprach für ihn momentan in Rätseln.


    Der führte seinen Bericht weiter aus. "Ich hatte dir etwas versprochen. Nach Informationen oder dem Verbleib von Shaun zu suchen ... nun ich bin ... ich habe ihn gefunden ..." Francis starrte Blue wie ein Irrer an und unterbrach ihn hektisch. "Du hast Shaun gefunden? Ich ... ich habe dich gerade wirklich richtig verstanden, oder? Wo ist er? Warum hast du ihn nicht mitgebracht. Warte ... warte. Es ist ihm etwas zugestoßen? Er ist ... tot, oder? Bitte sag mir nicht, dass er tot ist. Das all die Schmerzen, den Irrsinn und die Toten, die ich auf mich genommen habe, vergebens waren ... !" "Bitte lass mich zu Ende berichten. Dein Sohn ist nicht tot. Es geht ihm sogar sehr gut. Es ist ... kompliziert. Ich habe ein Weg ins Institut gefunden und ..." Blue berichtete Francis in allen Details genau, was er dort erlebt und in Erfahrung gebracht hatte. Francis Gesicht war zunächst staunend, aber je länger Blue berichtete, desto mehr verfinstere es sich. Als Blue seinen Bericht abschloss, betrachtete er schweigend seinen Freund und wartete auf eine Reaktion. Dieser starrte auf irgendeinen Punkt in der Landschaft.


    Man konnte aber sehr deutlich erkennen, dass Francis mit sich selber kämpfte. Ein unbändiger Zorn loderte in seinen Augen. "Du wirst mich zu ihm bringen. Zu diesen gottverdammten Hurensöhne von Institut. Ich will die Worte aus seinem eigenen Mund hören." sagte Francis nach einiger Zeit mehr als aufgebracht. "Ich kann nicht Francis. Es ist ..." Wütend und hassverzerrt schrie Francis Blue an. "Also lässt du mich nun auch im Stich ... man kann niemanden in dieser abgefuckten Welt vertrauen ..." Er begann Blue in seinem schmerzlichen Zorn zu beschimpfen. Es passierte genau das, was Blue von Anfang an befürchtete. Francis verkraftete die Nachricht kaum. Er versuchte auf normalen Weg Zugang zu ihm zu bekommen. Es war vergebens. Blue blieb nur noch eine Möglichkeit sich bei Francis Gehör zu verschaffen.


    Blue griff in einer schnellen Bewegung nach Francis und zog ihn zu sich hoch. "Verdammt, Francis komm zu Sinnen. Hör mir doch einen Augenblick zu ..." Plötzlich merkte er einen harten Tritt in die Mitte seines Gesicht. Dann knirschte es zweimal laut. Das erste Geräusch war die Brille, die zu Bruch ging. Das zweite Geräusch war das Brechen des Nasenbeins. Dann merkte er, wie ihm eine warme Flüssigkeit aus der Nase. Es war sein eigenes Blut. Blue biss die Zähne zusammen und schnaufte kurz aus. Dann schüttelt er Francis vorsichtig. "Francis Connor, hör mir doch einen Moment zu. Ich kann es technisch nicht. Selbst wenn du dich an mir festklammerst, würde nur ich durch den Teleporter erfasst werden. Du würdest an der Oberfläche verbleiben." zischte Blue. Plötzlich erschlaffte Francis. Man hörte ihn nur leise murmeln. Die Hoffnungslosigkeit in seiner Stimme war kaum zu überhören. "Alles umsonst ... ich habe umsonst gekämpft ... der Kampf war schon verloren, bevor er überhaupt angefangen hat." Blue setzt Francis wieder vorsichtig ab.


    Francis saß am Boden zerstört auf dem glatten Stein. Blue gesellte sich wieder zu ihm. "Nein, noch ist der Kampf nicht verloren. Es gibt vielleicht noch eine Möglichkeit. Ich werde mit Vater ... Shaun sprechen. Versuchen ihn zu einem Gespräch mit dir zu überreden. Vielleicht findet ihr dadurch doch zueinander." Francis sah Blue ungläubig an. "Das würdest du für mich noch versuchen? Trotz meines Wutausbruchs gerade." Blue nickte zunächst wortlos. "Wer würde nicht so reagieren, wenn er das durchgemacht hätte, was dir passiert ist. Da würde jeder normale Mensch irgendwann durchdrehen" sagte er nach einiger Zeit ruhig. Er putzte sich dabei das aus der Nase laufende Blut mit einem zerknüllten Tuch ab. "Das mit der Brille und Nase tut mir leid. Ich dachte wirklich, dass du ..." "Schwamm drüber. Mach dir darüber keine Gedanken. Ich habe eine Laterne übersehen." brummte Blue. "Wir sollten nun mit Preston und Andrew über das Institut und deinen "speziellen" Fall im Besonderen reden." Francis nickte und sie machten sich Richtung HQ auf.

  • Schön geschrieben! Respekt :thumbsup: Gefällt mir sehr gut :love:

    Jep. Der liebe General hat einen echt guten Schreibstil. Da kann man sich definitiv ne Scheibe von abschneiden😁

  • Meine Stärken liegen eher im optischen Bereich.

    Meinst du damit Bilder und ähnliches?


    Hoffentlich mach ich keine Schleichwerbung aber es gibt noch ein paar gute Geschichten von anderen Usern falls du noch mehr Lesestoff benötigst :D Aber dennoch ist Blues Story für mich persönlich einer der Besten die ich je lesen durfte und Blue ist einfach so einzigartig :love:



    DarkDrake1980 Hier lieber General. Eine Postkarte von unserem letzten gemeinsamen Abenteuer :D

  • Ich fand es auch klasse, wie ihr eure Geschichten verbunden habt.

    Auch wenn ich 100% Institutsfraktion bin, aber ich sag mal das ist das schöne an Fallout. Jeder kann sich die Geschichte gestalten wie er möchte.

    🎵🧺Alles hat ein Ende, nur die Wäsche nicht. 🧺🎵


    🐌 ⋆ 🐥 🎀 𝒯𝒽𝒾𝓈 𝒾𝓈 𝓂𝓎 𝓁𝒶𝓅𝓉🍪𝓅, 𝓉𝒽𝒾𝓈 𝒾𝓈 𝓂𝓎 𝒸❁𝓂𝓅𝓊𝓉𝑒𝓇. 𝒯𝒽𝑒𝓇𝑒 𝒶𝓇𝑒 𝓂𝒶𝓃𝓎 𝓁𝒾𝓀𝑒 𝒾𝓉 𝒷𝓊𝓉 𝓉𝒽𝒾𝓈 🏵𝓃𝑒 𝒾𝓈 𝓂𝒾𝓃𝑒. 𝑀𝓎 𝓁𝒶𝓅𝓉💞𝓅 𝒾𝓈 𝓂𝓎 𝒷𝑒𝓈𝓉 𝒻𝓇𝒾𝑒𝓃𝒹. 𝐼 𝓂𝓊𝓈𝓉 𝓂𝒶𝓈𝓉𝑒𝓇 𝒾𝓉 𝒶𝓈 𝐼 𝓂𝓊𝓈𝓉 𝓂𝒶𝓈𝓉𝑒𝓇 𝓂𝓎 𝓁𝒾𝒻𝑒. 𝒲𝒾𝓉𝒽😍𝓊𝓉 𝓂𝑒 𝓂𝓎 𝓁𝒶𝓅𝓉♡𝓅 𝒾𝓈 𝓊𝓈𝑒𝓁𝑒𝓈𝓈, 𝓌𝒾𝓉𝒽🍑𝓊𝓉 𝓂𝓎 𝓁𝒶𝓅𝓉❁𝓅 𝐼 𝒶𝓂 𝓊𝓈𝑒𝓁𝑒𝓈𝓈... 🎀 🐥 ⋆ 🐌


    I`m slowly breaking and silently screaming.


    ł ⱧɆ₳Ɽ ɎØɄ,₥Ɏ ĐɆ₳Ɽ:skull:

  • Vielen Dank für eure lieben Worte IronieM3N xSaint96 und kerngesund :friends:

    Auch eure Geschichten lese ich sehr gerne und freue mich immer darüber, wenn es weiter geht. Bei Binet und Ayo wechsel ich immer zwischen Schmunzeln und Spannung. Bei Francis und den Charakteren von Broken Matters ist es immer wieder interessant zu sehen, wie es nach den Entscheidungen von den Beteiligten weiter geht. :thumbup:


    Jetzt geht es nach einer kleinen Schreibpause auch weiter. ^^


    414. Vergangenheit trifft auf Gegenwart II

    Preston und Andrew schauten überrascht, als plötzlich erst Francis und dann Blue ins HQ der Minutemen in Sanctuary eintraten. Erster schaute nachdenklich bis niedergeschlagen auf den Boden. Blue dagegen hielt sich ein blutdurchtränktes Tuch vor die Nase. Beiden fiel auf, dass der Naserücken lädiert war und die Brille fehlte ebenfalls. Preston zog die Stirn in Falten. "Was ist ...? " "Laterne ... " kam es zunächst kurz gebrummt von Blue. "Francis und ich ... hatten eine angeregte Diskussion. Dabei habe ich nicht auf die Umgebung geachtet ... und nun ja ... da war dann plötzlich eine Laterne ... " spielte Blue peinlich berührt. Eigentlich schwindelte Blue Preston und Andrew sehr ungern an, wusste aber dass gerade Preston auf eine tätliche Attacke gegen ihn ungehalten reagieren würde.


    Immerhin hatte es hin und wieder Reibereien zwischen Francis und einigen schwierigen Bewohnern von Sanctuary gegeben. Aufgrund der Tatsache, dass Francis fast durch die Hölle im Ödland gegangen, reagierte der auf manche ungehobelten Äußerung recht schnell. Es war zweimal schon zu einer Schlägerei gekommen, bei denen er betreffende Leute ziemlich brutal zusammenschlug. Auch wenn er nicht angefangen hatte, bereite es gerade Preston Sorgen. Er hatte mit der ruppigen Art von Francis bisweilen Probleme, auch wenn er grundsätzlich verstand, warum der so reagierte. "Wir haben einige Dinge zu besprechen, lasst uns nach oben gehen. Francis wird ebenfalls dabei sein." erklärte Blue weiter. Die vier verschwanden ins Blues Büro. Hier teilte er den beiden mit, was er Neues im Institut mitbekam. Es gab aber noch Dinge, die er mit Preston alleine besprechen würde. Unteranderem die Sache mit Liam Binet. Je weniger von seiner Rolle wussten, desto besser. So blieb die Gefährdung betreffender Person möglichst gering.


    Nach einiger Zeit beendete Blue seinen Bericht. "Uff. Das sind mal wirkliche besondere Neuigkeiten. Selbstverständlich bleibt das mit dem Institutsdirektor und Francis unter uns. Nur wie gehen wir jetzt insgesamt weiter vor?" fragte Preston nachdenklich. Das Verwandtschaftsverhältnis hatte ihn ziemlich überrascht. "Wie bisher. Wachsam und diplomatisch. Ich habe Francis versprochen, dafür zu sorgen, dass er und Shaun miteinander reden können. Das ist das Nächste, worum ich mich kümmern werde. Danach werden wir weitersehen." Francis nickte während der ganzen Unterhaltung hin und wieder, sagte aber kaum ein Wort und schaute größtenteils bedrückt auf den Boden. Es war deutlich, dass Francis die ganzen Neuigkeiten erst einmal verdauen musste. Vor allem das sein Sohn kein kleines Kind mehr war, sondern bereits ein alter Mann. Nach einem weiteren Moment löste sich die Gruppe auf.


    Nur Preston blieb noch bei Blue. Sie warteten einen Moment, bis sie hörten, dass Andrew und Francis nach unten gegangen waren. Preston öffnete kurz die Tür und schaute nach, ob wirklich niemand mehr sich hier oben aufhielt und verschloss die Tür wieder. Blue stand mit dem Rücken zu Preston am Fenster und schaute nach draußen auf die Straße von Sanctuary. "Es gibt da wohl noch ein, zwei Dinge, die wir zu besprechen haben, richtig?" Blue sah zu Preston, schloss die Augen und nickte fast unscheinbar. "Ich weiß nun, wer der Patriot ist und dass das Institut auf der Suche nach der verlorenen Technologie zur Energieerzeugung wieder ein Stück weitergekommen ist." Preston schaute erstaunt. "Wow. Da warst du im Institut ganz schön fleißig. Wer ist es und vor allem, wie hast du es herausgefunden?" "Eigentlich unfreiwillig und es war nicht unproblematisch ..."


    Blue erzählt Preston den Rest der Geschichte, den er bis jetzt zurückgehalten hatte. Ebenfalls teilte er ihm warnend mit, dass innerhalb des Instituts an einigen Stellen gewaltig brodelte. "Gefühlt beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen ... hmm, da fällt mir gerade etwas ein ... etwas, was mir Andrew berichtet hat ... du sagtest vorhin, dass das Institut im Inneren der alten Stadt etwas sucht ... als Andrew mit Ritter Carter unterwegs war, ist ihm aufgefallen, dass auffällig viele Bruderschaftsgruppen auch in der Stadt unterwegs waren und scheinbar auch nach irgendwas suchten ... ach und Andrew hat mir ein Zeichnung von etwas gegeben, was ihm auf dem Gelände der Bruderschaft am alten Flughafen aufgefallen ist. Hier." Preston gab Blue besagtes Papier. Waren Blues Gedanken vorher hauptsächlich auf das Institut gerichtet und ein Treffen mit Vater bzw. Shaun gerichtet gewesen, hörte er Prestons Bericht über die Bruderschaft höchst aufmerksam zu. Er betrachte Andrews Zeichnung mit einem gewissen Anflug von Sorge. Nach einem Moment führt Blue seine Hand zum Kinn und schien regelrechte Löcher in die Zeichnung zu starren.


    Hin und wieder bewegten sich seine Augen und er schien vor sich hinzumurmeln. "Blue? Was ist los?" Prestons besorgte Frage riss ihn aus seinem Nachdenken und er sah seinen Freund ernst an. "Ich bin mir nicht sicher ... aber ich werde das Gefühl nicht los, dass die Bruderschaft und das Institut nach der gleichen Technologie suchen ... diese Zeichnung ... ich hoffe nicht, dass es das ist, was ich vermute ... laut der frei zugänglichen Daten des Archivs der Bruderschaft ist er beim Kampf der Bruderschaft gegen die Enklave im Ödland der Bruderschaft zerstört worden ... aber es könnte passen ... wenn ich mir die Größe ansehe ... eine Energietechnologie ... das würde Sinn machen." Blue rutschte wieder in einen eigenen Monolog ab. Preston merkte, dass seinem Freund etwas besonders besorgte. Ja sogar Angst einzuflößen schien.


    Etwas, was er von Blue kaum kannte. "Blue, sag mir bitte was los ist. Was ist das für ein Ding? Eine Waffe?" Preston deutete auf die Zeichnung. "Es ist ein riesiger Kampfroboter und wir haben ihnen wahrscheinlich mit den Ressourcen geholfen, ihn weiter zusammenzubauen. Er hat sogar einen Namen: Liberty Prime. Der Älteste will ihn mit Sicherheit gegen das Institut einsetzten." brummte Blue besorgt. "... und ich denke, er wird ihn vielleicht sogar noch für andere Dinge benutzen." Preston schaute Blue mit großen Augen an. "Glaubst du etwa, er wird dieses Liberty Prime Ding gegen das Commonwealth einsetzen? Gegen seine eigentlichen Verbündeten. Gegen Zivilisten?" Preston wusste im Endeffekt in seinem Inneren bereits, wie Blue diese Frage beantworten würde.


    "Ich befürchte es. Sollte das wirklich darauf hinauslaufen, werde ich es zu verhindern wissen. Ich würde das Gespräch mit Shaun und Francis noch abwarten wollen. Von dem, was ich momentan von beiden Parteien weiß und sie auch einschätze, dürfen weder die Bruderschaft noch das Institut die gesuchte Technologie in die Finger bekommen. Das Commonwealth würde zwischen den beiden Parteien entweder aufgerieben oder in einen Frondienst gebannt werden. Ohne Eigenständigkeit. Es sei denn es geschieht noch ein Wunder. Was ich mir wünschen würde, aber realistisch gesehen ..." Blue seufzte. "... gehst du davon nicht aus. Wir müssen uns dann doch wie befürchtet aufs Schlimmste einstellen. Gut, dann werden wir mit den Planungen weiter fortfahren." Blue bejahte Prestons Ausführung.


    Vier Tage später. Ruinen des C.I.T


    Blue und Francis standen auf dem halbzerstörten Dach der ehemaligen Commonwealth of Technology Universität. Sie warteten auf eine weitere Person. Francis schien sichtlich nervös und schaute sich immer wieder um. Er fühlte sich hier oben ziemlich unwohl. Er kam sich wie auf einem Präsentierteller vor. Einen Tag später, nachdem er mit Francis, Andrew und Prestons gesprochen hatte, war Blue ins Institut zurückgekehrt. Mit viel Überzeugungsarbeit gelang es ihm Shawn davon zu überzeugen sich mit Francis hier auf ein Gespräch zu treffen. Shaun schien auf eine Art nicht übermäßig davon angetan zu sein, seinen Erzeuger, wie er Francis nannte, zu sehen. Andererseits war eine gewisse Neugier zu spüren, so dass er zuletzt doch einwilligte.


    Mit einem Mal nahm Blue das typische Teleportationsgeräusch wahr, dann erschien der Direktor des Instituts auf dem Dach. Francis stand komplett gerade auf seinen Krücken und starrte Shaun an. Francis Augen begannen leicht zu schimmern. Blue trat in den Hintergrund zurück, um Vater und Sohn in Ruhe miteinander sprechen zu lassen. Dabei betrachtete er die Gesichter der beiden. Die genetische Verwandtschaft der beiden konnte man nicht leugnen. Gerade die Augenpartie war sehr markant. Auf dem Gesicht von Shaun konnte man anders als sonst eine gewisse Unsicherheit erkennen. Auch ihm sah man deutlich an, dass ihn die Situation einiges abverlangte. "Du bist es wirklich. Ich wollte es erst nicht glauben ... als ich es gehört habe ... endlich ist meine Suche zu Ende." begann Francis hoffnungsvoll, bis ihn Shaun unterbrach. Er klang distanziert, wie Blue es bereits vom Institutsleiter bereits gewöhnt war. Die anfängliche Unsicherheit war wieder aus dem Gesicht verflogen.


    "Ja, ich bin als Shaun Connor geboren worden und ... Ihre ... falsche Formulierung ... es ist zu förmlich ... hier ist eine andere Ansprache notwendig ..." sagte Shaun nachdenklich. " ... deine Suche nach mir hat tatsächlich ein Ende. In der Tat scheinst du mein Erzeuger ... genetischer Vater zu sein. Ich muss gestehen, dass ich nicht damit gerechnet habe, dass du hier oben so lange überlebt hast. Meine Beobachtungen und Berechnungen nach meiner eigens ausgeführten Freilassung deinerseits hatten auf ein relativ schnelles Ableben innerhalb eines halben Jahres hingedeutet. Ein Erreichen des Instituts aufgrund deiner damaligen kognitiven Ausstattung und Überlebensfähigkeiten lagen im Bereich des Unmöglichen." konstatierte Shaun kühl.


    Francis schluckte kurz, konnte sich aber noch zusammenreißen. Noch immer überwog die Freude sein Kind lebendig gefunden zu haben. "Warum hast du mich erst nach langer Zeit freigelassen und in diese Hölle von Welt entlassen. Warum hast du mich nicht zu dir ins Institut geholt?" Ein leichtes Zittern klang in Francis Stimme mit und der Vorwurf darin war deutlich zu hören. "Ich habe erst von meiner Herkunft erfahren, als ich erwachsen war. Zu diesem Zeitpunkt fand ich es zunächst sinnvoller meinen Vater als eine Art ... Backup in der Vault zu belassen. Es war mein Erbgut, dass das Institut in der Entwicklung der synthetischen Menschen so weit gebracht. Deshalb habe mich dazu entschlossen, dass du so am sichersten aufgehoben warst. Außerdem wäre mir etwas passiert, hätte man die Entwicklung der Synths weiter fortführen können."


    In Shauns Stimme schwang ein wenig Stolz mit, als er Francis seine Beweggründe erklärte. "Später war es dann nicht mehr nötig. Deshalb habe ich die letztendlich aus dem Kyroschlaf geholt und wollte testen, ob du besondere Fähigkeiten besitzt, um die Aufmerksamkeit des Instituts zu verdienen. Weißt du, Personen, die außerhalb des Instituts geboren sind oder leben, werden nur unter bestimmten Bedingungen rekrutiert. Du hast keine Anzeichen von für das Institut relevanten Gaben gezeigt und warst daher nicht weiter relevant. Ich denke, aus logischen Gesichtspunkten verstehst du meine Entscheidung. Hast du noch weitere Fragen? Ein wenig Zeit kann ich noch entbehren." Shaun wartete bereitwillig, während Francis gerade dabei war mit seiner Fassung zu ringen.


    Dann platzte es aus ihm wutentbrannt heraus "Aber ... ich ... du bist doch mein eigen Fleisch und Blut. Das ist doch Grund genug mich zu euch zu holen. Deinen Vater. Was habt ihr eigentlich für beschiessene unmenschliche Regeln. Verdammt. Wie konntest du mir das antun? Ich bin doch kein Stück Fleisch, dass man in einer Kühltruhe belässt, um später irgendwelche Dinge damit anzustellen. Dann entlässt du mich wie ein Versuchstier in diese verfickte Welt. Ohne Hinweise auf deinen Verbleib. Diese Ungewissheit hat mich bald wahnsinnig werden lassen. Und du schaust noch aus deinem auch so tollen Institut zu, wie ich auf der Suche nach dir fast krepiere. Mein Bein habe ich dabei wegen eines gestörten Irren verloren. Ich bin gefühlt durch sämtliche Höllen gegangen, die sich ein krankes Menschenhirn ausdenken kann und habe bis zur Erschöpfung gekämpft. Für dich. Nein. Deine *unverständliches Geschimpfe* Entscheidungen kann ich nicht nachvollziehen. " Dann begann Francis seinem Sohn weitere Vorhaltungen zu machen.


    Zunächst blieb der Institutsdirektor noch ruhig und versuchte sich durch dezentes Räuspern Gehör zu verschaffen. Nach einem weiteren Moment schien seine Geduld am Ende und er zeigte das erste Mal starke Emotionen. Blue war von der Heftigkeit überrascht. Er stand Francis in Nichts nach. "Genau dieses unerträgliches Verhalten ist es, mit dem du dir den Weg ins Institut verschlossen hast. Glaubst du wirklich, ich hole jemand ins Institut, der so eine niedrige Hemmschwelle besitzt und mental wankelmütig ist. So jemand wie du könnte unsere gesamte Arbeit gefährden. Ich bin regelrecht froh, dass mich das Institut damals in seine Obhut genommen hat. Allein der Verlust meiner leiblichen Mutter betrübt mich bis heute sehr. Aber betreffende Person ... dieser Kretin Kellogg ... hat, wenn auch spät, seine gerechte Strafe bekommen."


    Shaun lächelte kurz zu Blue und fuhr dann wie vorher fort. "Wäre ich an der Oberfläche geblieben, wären meine Potenziale gar nicht zu Geltung gekommen, weil ihr gar nicht verstanden hättet mich vernünftig zu fördern. Alles, was auf dieser verseuchten Oberfläche lebt und kriecht, ist bis auf wenige Ausnahmen, dazu verdammt auf Dauer zu verdorren und sich zurückzuentwickeln. Die selten Ausnahmen filtern wir heraus, damit wir mit frischen Ideen im Institut eine bessere Version von Menschheit schaffen können. Alle anderen sind entbehrlich. So, wie du auch. Ich habe diesem Treffen nur zugestimmt, um mich davon zu überzeugen, dass mein Annahmen richtig waren und sind. Da ich jetzt keine weitere konstruktive Unterhaltung aufgrund deines aufgebrachten Zustandes führen kann, werde ich mich jetzt verabschieden. Und noch ein weiterer Hinweis, solltest du versuchen mich tätlich anzugehen ... es stehen Courser auf Abruf bereit ..." Shauns Worte waren hart und trafen Francis im tiefsten Inneren.


    Einen kurzen Moment später war Shaun verschwunden und ließ einen am Boden zerstörten Francis Connor zurück. Blues Hoffnung hatte sich ebenfalls zerschlagen, dass beide wieder zueinander finden würden. Shaun schien aufgrund seines frühzeitigen und langjährigen Lebens in dem Institut keine familiäre Bindung mit Francis aufbauen zu können und legte auch hier nur seine wissenschaftliche Perspektive an. Blue schüttelte innerlich nur den Kopf über so viel Herzlosigkeit und fehlende Empathie. Francis starrte immer noch auf die Stelle, wo Shaun gestanden hatte. Es rannen Tränen sein Gesicht herab und gleichzeitig funkelten die Auge vor Zorn und Verständnislosigkeit. Mit einem Mal drehte sich Francis wortlos und mit versteinerter Miene um und humpelte langsam zu der Kante des Daches. Blue ahnte, was dieser vorhatte und folgte ihm auf Abstand.

  • Vielen Dank für deine lieben Worte.


    Du weisst ja auch, was bei uns los war/ist, da hatten wir beide leider keine wirkliche Muße weiterzuschreiben.


    Ich hoffe ja, dass es spätestens nächstes Jahr endlich mal ruhiger wird.


    Momentan jagt noch Termin Termin und die Familie nervt(Rentner und jemand, der von Stress Kraft schöpft, die nicht verstehen können, dass vieles eben nicht mehr mit der halben Arschbacke geht) , es ist auf deutsch gesagt zum Kotzen. Die haben kein Verständnis, dass S.Ayo grad viel Ruhe braucht.

    🎵🧺Alles hat ein Ende, nur die Wäsche nicht. 🧺🎵


    🐌 ⋆ 🐥 🎀 𝒯𝒽𝒾𝓈 𝒾𝓈 𝓂𝓎 𝓁𝒶𝓅𝓉🍪𝓅, 𝓉𝒽𝒾𝓈 𝒾𝓈 𝓂𝓎 𝒸❁𝓂𝓅𝓊𝓉𝑒𝓇. 𝒯𝒽𝑒𝓇𝑒 𝒶𝓇𝑒 𝓂𝒶𝓃𝓎 𝓁𝒾𝓀𝑒 𝒾𝓉 𝒷𝓊𝓉 𝓉𝒽𝒾𝓈 🏵𝓃𝑒 𝒾𝓈 𝓂𝒾𝓃𝑒. 𝑀𝓎 𝓁𝒶𝓅𝓉💞𝓅 𝒾𝓈 𝓂𝓎 𝒷𝑒𝓈𝓉 𝒻𝓇𝒾𝑒𝓃𝒹. 𝐼 𝓂𝓊𝓈𝓉 𝓂𝒶𝓈𝓉𝑒𝓇 𝒾𝓉 𝒶𝓈 𝐼 𝓂𝓊𝓈𝓉 𝓂𝒶𝓈𝓉𝑒𝓇 𝓂𝓎 𝓁𝒾𝒻𝑒. 𝒲𝒾𝓉𝒽😍𝓊𝓉 𝓂𝑒 𝓂𝓎 𝓁𝒶𝓅𝓉♡𝓅 𝒾𝓈 𝓊𝓈𝑒𝓁𝑒𝓈𝓈, 𝓌𝒾𝓉𝒽🍑𝓊𝓉 𝓂𝓎 𝓁𝒶𝓅𝓉❁𝓅 𝐼 𝒶𝓂 𝓊𝓈𝑒𝓁𝑒𝓈𝓈... 🎀 🐥 ⋆ 🐌


    I`m slowly breaking and silently screaming.


    ł ⱧɆ₳Ɽ ɎØɄ,₥Ɏ ĐɆ₳Ɽ:skull:

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