Also ich habe kürzlich meinen zweiten Durchlauf von Fallout 3 beendet und dabei auch gleich die Erweiterungen nachgeholt, die ich bei meinem ersten Durchlauf damals nicht gespielt hatte. Zwischendrin, also zwischen meinem zweiten Durchlauf von Fallout 3, habe ich New Vegas komplett durchgespielt. Das musste ich mal nachholen, weil es unangetastet seit Jahren Staub angesetzt hat.
Warum zwischendrin? Also. Fallout 3, also das Hauptspiel ohne Erweiterungen, bleibt eines meiner Lieblingsspiele. Es hat den Fallout-Charme, den bissigen Humor, die kleinen Schmunzelmomente. Aber die Erweiterungen waren, bis auf Point Lookout (auch wenn ich es zu lang fand), allesamt ne große Enttäuschung. Wo war der typische Fallout-Humor, wo die Dialoge zum Schmunzeln? Das habe ich einfach vermisst. Stattdessen bekommt man generisches Shooter-Fastfood, was man in fast jedem Shooter besser gesehen hat. Dabei meine ich inbesondere Anchorage und Steel. Pitt war durch seine Kürze auch noch in Ordnung, aber nichts besonderes. Wirklich enttäuscht, weil ich da wegen dem Setting Erwartungen hatte, war ich aber von Mothership Zeta. Auch da ließ man meiner Meinung nach den Falloutcharme vermissen. Im Prinzip hätte man auch einfach Russen nehmen können statt Aliens. Verändert hätte es fast nichts. Naja und deshalb habe ich meinen zweiten Durchlauf zwischendurch pausiert und New Vegas gespielt. In einem Rutsch. Dort konnten die Erweiterungen an die Qualität vom Hauptspiel anknüpfen, was bei Fallout 3 leider nicht der Fall ist.
Aber wenn ich nur das Hauptspiel von Fallout 3 allein betrachte, dann ist es meiner Meinung nach mindestens auf einer Stufe mit New Vegas.
Mit Mods macht es immer noch Spaß und daran und an New Vegas muss sich Fallout 4 messen lassen.
Gestört haben mich bei Fallout 3 und auch New Vegas vor allem die Kampfmechanik. Es war weder Fisch noch Fleisch. Man wollte wohl sowohl die alten Fallout-Fans als auch Neulinge gleichermaßen befriedigen. Das VATS ist meiner Meinung nach nur ein Notbehelf, ein Zugeständnis. Die Shootermechanik ist wirklich nicht sehr gelungen. Sei es in der Ego- oder Thirdperson-Perspektive. Auch die Mikroruckler und manche Questbugs trüben das Bild. Die Dialoge, der Humor, einfach die ganzen verschiedenen Ereignisse die man erleben kann. Das macht Fallout 3 zu einem guten Spiel. Aber wegen der genannten Minuspunkte ist es auch kein Meisterwerk. Gleiches gilt für New Vegas, auch wenn es da ein paar wenige Gameplayverbesserungen gab. In den wichtigen Bereichen wie der Kampfmechanik oder Schleichmechanik und der KI hat sich da auch spürbar nichts geändert.
Aber das zeichnete ja Fallout auch noch nie aus. Der Charme, die Musik, das Setting, der Humor, die verrückten Ideen. Die Computereinträge. Die Entscheidungsfreiheit. DAS ist Fallout. Und darum liebe ich es.