<< Komm von Megaton <<
Mailyn lies sich Zeit, um nach Big Town zu reisen. Der nächste Tag brach an und sie entschloss sich, gegen Mittag rum, ein kleines Päuschen einzulegen. Die Sonne stand hoch am Zenit und brannte mit voller Kraft auf den Erdball nieder. Das Mädchen suchte sich unter hohen Felsen einen geeigneten, schattigen und sicheren Platz, um dort etwas zu rasten.
Sie lehnte sich an einen Stein und packte eine kleine, alte Metallbox aus, auf der ein kleines, strahlendes Männchen mit gelben Haaren und einem Daumen nach oben zu sehen war. Langsam öffnete sie die verrostete Box. Die Scharniere knarrten und zum Vorschein kam ein kleines, belegtes Brötchen, dass in der Horizontalen durchgeschnitten war. Das Mädchen nahm sich eine kleine Hälfte und biss hinein. Sie faltete ein altes, schmutziges Tuch und wischte sich damit den Mund ab, ehe sie die Box zusammen mit dem Tuch wieder verstaute.
Ihr linkes Bein angewinkelt, legte sie ihren linken Arm, der einen Revolver hielt, darauf, während sie ihr belegtes Brot mit der Rechten hielt und angespannt nachdachte.
Als sie zu ende gegessen hatte, legte sie ihren Kopf nach hinten und schloss für kurze Zeit die Augen. Sie atmete angespannt und seufzte laut. Sie fühlte im Nacken den kalten Stein, der ihr einen unbehaglichen Schauer über den Rücken jagte. Sie öffnete langsam ihre grünen Augen und fixierte einen unbestimmten Punkt vor ihr. Ihr Blick war alles andere als hart, oder wie sonst emotionslos und böse. Sie fühlte momentan etwas, was sie immer fühlte wenn sie allein war. Ihr Blick war trüb und traurig. Ihre Augen erzählten eine Geschichte, die alles andere als ein Märchen war. Eine Träne rannte dem Mädchen über ihre Wange, ehe der salzige Tropen von einem Lichtspiel der Sonne umgarnt wurde und auf dem sandigen Boden versank.
Sie sah zu Boden, dann richtete sich ihr Blick auf ihre linke Hand mit der Waffe. Sie neigte sie, dann hielt sie sich ihre Lebensversicherung an ihre Schläfe. "Drück ab." waren ihre Gedanken, doch sie konnte es nicht tun. Zögernd ließ sie von ihrer Schläfe ab, dann verfinsterte sich ihre Mimik. Sie stand auf und wischte sich den Staub von den Klamotten. Wie ausgewechselt, stapfte sie zielsicher und stark in Richtung Big Town, wo sie auch gleich auf Widerstand stieß.
>>"HALT!"<< gab ein Mann mittleren Alters lautstark kund. Das Mädchen hielt vor der Brücke inne und rollte mit den Augen. "Ist was nicht in Ordnung?" Sie neigte ihren Kopf und zwinkerte mehrmals mit den Augen, ehe sie mit ihrer Hand durch ihr Haar fuhr und es hinter ihre Schulter warf. Die Wache bekam ein rotes Gesicht, dann winkte er sie vorbei. >>"Schon gut Ma'am. Ich dachte gehören zu den Raider, die sich vor kurzem hier in der Nähe niedergelassen hatten. Sie dürfen passieren"<<
Mit einem zielstrebigen und schnellen Schritt, ging sie auf ein Haus zu, das provisorisch aus verschiedenen Wellblechen und Steinen zusammengehalten wurde. Sie klopfte, dann öffnete sie die Tür. Mit einem schweren Schritt betrat sie den kleinen Wohnraum.
"Jemand zu Hause?" fragte sie neugierig. Ein etwas älterer Herr Mitte 40 beugte sich von der Küche aus in den Wohnraum und fing zu grinsen an. >>"Na wen haben wir denn da? Mailyn, was treibt dich in meine bescheidene Wohnung?"<< Die Frau schloss die Tür uns setzte sich an einen kaputten, runden "Tisch", dem sämtliche Bestandteile fehlten um den Gegenstand als Tisch zu identifizieren. Sie seufzte und holte ihr Zippo hervor. "Ein Auftrag führt mich in die Stadt, Henry. Ich brauche Informationen." Sofort verdunkelte sich die Mimik des Herren. >>"Du weißt, Informationen ..."<< Die Frau unterbrach. "Ja, ... Informationen kosten." Sie knallte einen Sack auf den Tisch und überkreuzte anschließend ihre Beine. "150 Korken und du erzählst mir was ich wissen will." Ohne Wiederworte war der Preis festgelegt und Henry holte eine alte Schachtel hervor. >>"Was willst du wissen, Schätzchen?"<< Die Frau zündete sich eine Zigarette an und bließ den Rauch in den Raum. "Ethan Young, wer ist das?" Die Augen des Freundes weiteten sich, dann fing er an zu schmunzeln. >>Sag nicht, du hast den Auftrag erhalten ihn zu killen? Er ist wie ein Fisch im trüben Gewässer, unauffindbar. Er streift irgendwo im Ödland umher und geht seines Weges. Keiner weiß wo er sich aufhält."<< Henry setzte sich nun auf einen der leeren Stühle und rückte an den Tisch. "Gibt es gar nichts? Nichts? Ich mein, wirklich nichts? Keine Vergangenheit, keine Informationen? Was war er von Beruf? Waru ... Nein. Vergiss es. Es gehört nicht zu meinen Aufgaben zu wissen warum ich jemanden umlege." Der Mann blickte fragend auf den Tisch, dann musterte er die schönen Augen der Frau. >>"Ich kann sehen was sich machen lässt. Ethan Young ist Ex Söldner und gehörte eine lange Zeit der Talon Company an. Er verließ diese Einheit. Ab da an bekam er Stress mit den, ich sag mal, Behörden. Auf ihn wurde ein Kopfgeld ausgelegt, denn man war gar nicht davon begeistert, dass er die Einheit verlassen hat."<< Die Frau nickte zustimmend. >>"Sein Vater war ein hohes Tier in der Talon Company, doch wurde er eines Tages getötet. Vielleicht streift Ethan irgendwo im Norden umher. Letztens hatte ich gehört, dass er in der Nähe von Vault 92 gesichtet wurde. Scheinbar streift er des Öfteren durch solche Regionen um seltene Gegenstände zu finden, mit dene er Handel treiben kann. Vielleicht probierst du dort mal dein Glück."<<
Das Mädchen bedankte sich und stellte den Stuhl zurück an den Tisch. Sie drehte sich mit dem Rücken zu Henry und warf ihre Hand mit einer Gestik in den Raum um sich zu verabschieden. Ihr nächstes Ziel war gesetzt. Vault 92.
>> Reist zur Vault 92 >>