[Spoiler] Die Fallout Chroniken: Buch I: Ein seltsamer Wanderer - Alternative F4 Geschichte

  • 221. Geduld und Disziplin

    Gegen Abend trafen sich Haylen und Danse in der Messe der Prydwen. Blue wollte eigentlich auch dazu stoßen, war aber noch nicht da. Danse lächelte. Haylen sah ihn an und schmunzelte ebenfalls. "Du siehst zufrieden aus, Danse. Deine Idee mit Proctor Ingram scheint wohl von Erfolg gekrönt zu sein?" "Ich würde sagen ja. Ich brauchte in dem ganzen Zusammenhang nur den Namen von Blue erwähnen. Irgendwie habe ich das Gefühl, das Blue bei Ihr einige Steine im Brett hat. Der Proctor wird Carter unter seine Fittiche nehmen. Sie ist zwar streng, aber sie hat ihre Leute, die sie hatte immer fair behandelt. Wo bleibt Blue? Er wollte heute Abend eigentlich dazu kommen." sagte Danse nachdenklich.


    "Wahrscheinlich hat er noch zu tun. Du weißt doch, wie er ist. Ich denke wir sollten noch ein wenig warten. Ich bin wirklich froh, dass Corell kein Erfolg hatte ihn zu reizen." sagte Haylen. "Ich auch. Ihn als mein Schoßtierchen zu bezeichnen...da habe ich schon gedacht, da käme von ihm was. Nichts. Aber wir müssen wirklich auf Corell achtgeben. Die Drohung gefällt mir nicht. Als hätten wir nicht schon genug Probleme mit dem Institut. Da sind Machtspielchen fehl am Platz." seufzte Danse. "Ich bin wenigstens ein gut erzogenes Schoßtierchen, Danse. Und ja du hast recht, sowas kann sich die Bruderschaft wirklich nicht leisten" kam eine brummige Stimme von der Seite. Danse drehte sich im ersten Moment erschrocken um und schaute Blue direkt ins Gesicht. Wie so häufig schauten ihn zwei aufmerksame Augen entgegen.


    "Du hast mich im ersten Moment erschreckt. Das du so leise sein kannst, daran gewöhne ich mich nie, mein Freund. Wir haben schon auf dich gewartet. Alles in Ordnung bei dir?" fragte Danse nach. "Dein zu groß geratenes Schoßtierchen hat an einigen Stellen weniger vorurteilsbehafteten Bruderschaftsmitgliedern geholfen. Das hat leider etwas länger gedauert als gedacht. Und ja, es ist alles in Ordnung. " antwortete Blue ruhig und setzte sich auf den Boden vor dem Tisch, an dem Haylen und Danse saßen. "Ich war übrigens gerade noch bei Proctor Ingram. Sehr gute Idee von dir. Meinst du, sie bekommt das Okay vom Ältesten?" fragte Blue neugierig. "Ich denke. In nächster Zeit steht so einiges an, wo der Proctor definitiv mehr Leute braucht." erklärte Danse. "Ach Blue, bevor ich es vergesse. Du sollst dich morgen beim Ältesten melden. Er hat noch die ein oder andere Frage wegen des Mechanisten an dich."


    Blue schaute Danse durchdringend an. Danse war irritiert und runzelte die Stirn. "Habe ich wieder etwas nicht entsprechend seinen Vorstellungen gemacht?" sagte Blue leicht gereizt. "Nein, es ist eher das Gegenteil. Er war von unserem letzten Einsatz mehr als angetan." "Hmm. Gut. Entschuldige Danse. In letzter Zeit waren die Gespräche zwischen mir und dem Ältesten nicht unbedingt positiver Natur." Danse seufzte zustimmend. Er erzählte Blue daraufhin den ein oder andere Kommentar des Ältesten und Blue seufzte erleichtert. Im Anschluss gingen die drei auf andere Themen über. Spät am Abend zogen sich Haylen und Danse in ihre Quartiere zurück. Blue hatte sich in einer Seitennische auf dem Versorgungsdeck eingerichtet und schlief dort.


    Am nächsten Morgen suchte Blue Gelehrte Neriah auf. Dieser hatte er gestern mit einigen Botengängen ausgeholfen und ihr eine Sache noch versprochen. "Guten Morgen, Ritter. Schön dass Sie wieder sind. Aber im Moment habe ich noch nichts für Sie zu tun." "Ich weiß. Wir hatten doch gestern über die Tier- und Pflanzenwelt des Commonwealth gesprochen und Sie hatten doch betreffend einiger Proben Bemerkungen gemacht, nicht?" Neriah nickte. "Ja, damit könnte ich an verschiedenen wichtigen Dingen für die Bruderschaft forschen, auch wenn viele hier mein Forschungsgebiet nicht für wichtig sehen." sagte Neriah ein wenig frustriert. "Aber sie waren doch nicht gestern schon draußen und haben erste Proben gesammelt, oder?" fragte sie überrascht. "Nein. So schnell bin ich dann doch nicht." grinste Blue leicht verlegen.


    "Sie brauchten doch auch Proben von Supermutanten. Ich würde mich dazu bereit erklären Ihnen von mir eine zu geben. Sozusagen vom lebenden Objekt. Würde Ihnen das weiterhelfen?" fragte Blue höflich. Neriah schaute ihn überrascht an. "Das würden Sie wirklich tun? Die Ergebnisse wären wesentlich genauer. Das wäre wirklich hilfreich." "Gut. Wenn Sie möchten stehe, ich Ihnen sofort zur Verfügung. Allerdings werden Sie dazu etwas benötigen" Er kramte in seinem Beutel herum und holte eine der silbernen Kassetten heraus. Er legte sie auf den nächsten Tisch, öffnete sie und holte eine einzelne der verstärkten Kanülen heraus. Neriah schaute interessiert zu.


    "Hier. Bitte. Gelehrte. Ohne das wird es schwierig." sagte er und gab ihr die Kanüle in die Hand. Neriah staunte nicht schlecht und machte sich sofort ans Werk. "Danke, Ritter. Sehr aufmerksam von Ihnen. Das hilft mir sehr." sagte sie erfreut. Die beiden verabschiedeten sich. Blue machte sich auf dem Weg zum Quartier des Ältesten. Er klopfte an der verschlossenen Tür. "Ja, wer da?" hörte man Maxson fragen. "Guten Morgen, Sir. Ritter Blue. Sie hatten nach mir verlangt." Es dauerte einen kurzen Moment bis Maxson antwortete. "Kommen Sie rein." Blue öffnete die Tür und trat ein.


    Blue war das erste Mal in Maxson Quartier und grüßte den Ältesten dem Protokoll der Bruderschaft entsprechend. Ihm fiel dabei sofort die strategische Karte auf, die an der Wand hing. "Es ist gut, dass Sie wieder an Bord sind. Wie man hört, hatten Sie einiges zu erledigen. Paladin Danse hat mir berichtet, dass Sie versuchen wollten, fähige Leute zu Reparatur der alten Roboteranlage heranzuziehen. Wie sieht der derzeitige Status aus?"  "Einige meiner Spezialisten sehen sie sich mit der Unterstützung von Isabell Cruz an. Die Schäden sind massiv, so dass sie einige Zeit brauchen werden, um sie zu reparieren. Im Moment analysieren sie die einzelnen Beschädigungen und das dafür benötigte Reparaturmaterial." berichtete Blue dem Ältesten.


    "Wenn ich Ihren Bericht und den von Paladin Danse richtig deute, ist es aber tatsächlich möglich sie mit Hilfe Ihrer Leute in Betrieb zu nehmen? Das ist...beachtlich." sagte der Älteste ein wenig beeindruckt. "Positiv, Sir. Es benötigt nur eine gewisse Zeit." bestätigte Blue. "Einige meiner Leute und auch Paladin Danse haben mir berichtet, dass die Minutemen im Commonwealth eigene Forschungen betreiben. Ich möchte Sie an der Stelle daran erinnern, dass es der Bruderschaft vorbehalten ist solche Forschungen zu betreiben..." begann Maxson. "Entschuldigen Sie Sir, dürfte ich Sie kurz unterbrechen. Da ich die Forschungen regelmäßig kontrolliere und auch zu Bruderschaft gehöre, habe ich bis jetzt kein Problem darin gesehen. Außerdem entlasten meine Leute die hier anwesenden Gelehrten." sagte Blue ruhig. Maxson schaute einen Moment verärgert, dann wurde sein Gesichtsausdruck etwas freundlicher.


    "Nun. Das ist in der Tat eine anständige Begründung. Warum durften meine Leute diese Forschungsstätte nicht inspizieren, Ritter?" fragte Maxson streng nach. "Das ist ganz einfach. Meine Leute haben die Anweisung auf mich zu verweisen und niemanden ohne mein Wissen hineinzulassen. Es dient zum Schutz. Es gibt Individuen, die sich als etwas ausgeben, was sie nicht sind. Ich denke, Sie wissen, was ich meine. Außerdem habe ich Paladin Danse zugesagt, ihm alles zu zeigen" Maxson war verblüfft. "Sie gehen mit der richtigen Auffassung heran. Ich muss sagen, ich bin von Ihnen wieder einmal positiv überrascht. Das Sie auch an solche Dinge denken. Hätte ich Ihnen nicht zugetraut." lobt Maxson Blue.


    Der Älteste fragte Blue auch nach den Aktionen, die um das Gebiet von Oberland herum passiert waren. Blue nahm die Frage im Innern erstaunt zu Kenntnis. Er hatte zwar geahnt, dass Maxson seine Aufmerksamkeit wieder langsam Richtung Minutemen gerückt hatte, aber das er so gut informiert war, dass überraschte ihn wirklich. Blue berichtete ihm ausgiebig und legte sein Gründe dar, warum er so vorgegangen war. Nach zwei Stunden Befragung war Ältester Maxson fertig. Blue verließ nachdenklich das Quartier. Das Gespräch mit dem Ältesten war für ihn sehr positiv verlaufen und genau das machte ihn misstrauisch. Er kehrte zu Danse zurück. Er fand ihn auf der Versorgungsebene. Bei ihm stand Carter.

  • 222. Stagnation

    Danse und Carter unterhielten sich ruhig miteinander, als Blue bei ihnen ankam. Carter sah entspannt aus und lächelte, als er Blue sah. "Hallo Blue, hast du dich heute Morgen schon beim Ältesten gemeldet?" fragte Danse. "Ja Danse, wir hatten ein langes und ausnahmsweise positives Gespräch. Was ungewohnt war." Blue war immer noch nachdenklich. "Das ist doch gut. Er scheint dich wohl aufgrund deiner Einsätze für die Bruderschaft richtig schätzen zu lernen." freute sich Danse. Er wusste ja noch einiges mehr, als er Blue im Moment verraten durfte. "Abwarten Danse. Und wie steht es um deine Idee? Wenn ich mir Ritter Carters Gesichtsausdruck so ansehe, würde ich fast vermuten, dass es geklappt hat."


    Danse bestätigte Blues Frage mit einem Nicken. "Proctor Ingram war heute Morgen bereits in aller Frühe bei ihm und hat ihm sehr eindringlich ihre derzeitige Problematik geschildert. Er hat ihr umgehend zugestimmt und ist mit ihr bei Paladin Corell persönlich vorbeigekommen, stimmts Carter?" "Ja, das war so. Das Gesicht von ihm sprach Bände. Der Älteste hat ihm einen Trupp neuer Leute zugeteilt und ihm nahe gelegt, nicht einen weiteren Rekruten zu verlieren. Sonst würde er Cpt. Kells zugeteilt." grinste Carter. "Ich und mein Leute möchten sich bei Ihnen beiden bedanken. Wenn Sie weitere Hilfe benötigen, Paladin Danse stehen wir zur Verfügung. Ich werde nun gehen. Ich möchte den Proctor nicht warten lassen. Wir sehen uns." verabschiedete sich Carter und ging Richtung der Reparaturbuchten der Prydwen.


    Blue schaute ihm lächelnd hinterher und machte auch ansonsten einen zufriedenen Eindruck. Danse sah ihn von der Seite nachdenklich an. "Du fängst langsam an, für unsere Brüder hier genauso ein Verantwortungsgefühl zu entwickeln, wie für deine eigenen Leute. Und das trotz der anfänglichen Vorbehalte und Anfeindungen vieler unserer Leute. Mich eingeschlossen. Ich finde das...bemerkenswert." sagte Danse sichtlich beeindruckt. "Ich versuche das große Ganze im Auge zu behalten. Mehr nicht. Das mit den Vorbehalten ist auch eine Sache, die ich bis zu einem Punkt verstehe...und gewisse "Restfeindlichkeiten" muss ich bei manchen von euch wohl berücksichtigen. Wobei ich denke, dass wir uns bei Corell jetzt richtig unbeliebt gemacht haben. Mit Sicherheit wird er sich noch etwas für uns ausdenken." sinnierte Blue. "Ja, da ist was wohl was dran. Wir sollten ihn gut im Auge behalten." stimmte Danse Blues Vermutung zu.


    Beide führten da Gespräch noch einige Zeit weiter und widmeten sich im Anschluss verschiedenen Aufgaben, die sich noch an Bord der Prydwen zu erledigen hatten. Die nächsten zwei Wochen verbrachte Blue einige Zeit bei der Bruderschaft. Sie brachen zusammen mit Carters Gruppe zu kleineren Beschaffungsmissionen auf. Sie profitierten sehr durch Blues Kenntnis des Commonwealths und auch Procter Ingram freute sich über die Unterstützung der beiden Gruppen. Danse Idee war für die Gruppe um Carter herum ein Glücksfall gewesen. Sie kamen mit der bisweilen schroffen Art des Proctors gut zurecht.


    In den zwei Wochen verließ er die Unternehmungen nur zwei Mal. Er suchte in der Zeit Ted wie versprochen in Sanctuary auf. Ebenfalls hielt er Preston auf den Laufenden betreffend der Entwicklungen bei der Bruderschaft. Preston wiederum setzte ihn darüber in Kenntnis, wie sich Fort Hagen und der Handel mit Graygarden entwickelte. Eher weniger gute Nachrichten kamen aus Ironworks. Die Schäden an der Anlage des Mechanisten waren größer als angenommen. Insbesondere Teile der Stromversorgung hatte es massiv durch die übermäßige Produktion der Roboter während ihres Kampfes gegen den Mechanisten zerlegt. Viele Teile waren dabei durchgebrannt oder aufgrund des Alters explodiert. Es war sogar fraglich, ob sie je wieder in einem nützlichen Umfang genutzt werden konnte. Ähnlich düster sah es mit der Stromversorgung des Teleporters in Ironworks aus.


    Zu groß war der Wissensverlust an Energieerzeugung durch den großen Krieg vor 200 Jahren. Auch die Pendeltons kamen wissenstechnisch an ihre Grenzen, was diesen Bereich betraf. Auch Blue hatte noch nichts im Commonwealth gefunden, was ihnen hätte weiterhelfen können. Die beiden Projekte stagnierten. Blue nahm es mit einem Seufzen, aber dennoch gelassen auf. Er wusste, dass alle ihr Möglichstes gaben. Auch die Bruderschaft hatte im Bereich der Energieerzeugung im Laufe der Zeit kaum Fortschritte gemacht.


    Der Reaktor, der die Prydwen am Laufen hielt, war auch schon älteren Baudatums. Man hatte ihn in der Hauptstadt des Ödlandes aus einem alten gestrandeten Flugzeugträger ausgebaut und in die Prydwen eingesetzt. Dieser alte Flugzeugträger war im Lauf der langen Jahre für viele Menschen des Ödlandes eine Zuflucht geworden und trug den Namen Rivet City. Der alte Reaktor der Prydwen war aufwendig instand zu halten und verschlang eine Menge Material. Blue hoffte, dass Deb mit ihren Verbindungen ins Ödland vielleicht mehr Glück hatte und ihnen zu mindestens Informationen zu Verfügung stellte, wo man mit einer Suche beginnen konnte.


    Nach vierzehn Tagen hatte Danse und Blue verschiedenen Missionen erfolgreich abgeschlossen. Blue verabschiedete sich danach von Danse und wollte sich um einige liegen gebliebene Minutemenangelegenheiten kümmern. Dafür reiste er zunächst nach County Crossing. Dort angekommen, hatte man für ihn einige Neuigkeiten parat. Eine davon weckte sein Interesse. In Quincy empfing man immer wieder eine Art verschlüsselten Hilferuf. Bis jetzt war es nicht gelungen, ihn zu entschlüsseln, da er auf einer speziellen Frequenz gesendet wurde. Mit dem der Minutemen zu Verfügung stehenden Technik war es nicht möglich. Man konnte nur stark verzerrte Fragmente heraus lösen.


    Blue beschloss nach Quincy zu reisen. Seitdem sie die Gunner dort vernichtend geschlagen hatten, blühte die Siedlung wieder auf und der Handel florierte im Süden des Commonwealth erneut. Mit Zwischenstopps in der Burg und Jamaica Plain erreichte er Quincy am dritten Tag. Er betrat die Siedlung durch das nördliche Tor und suchte das Quartier der Minutemen dort auf. Dabei betrachtete er die Siedlung aufmerksam. Seitdem man sie von den Gunnern zurückgeholt hatte, war auch hier viel geschehen. Die Schäden durch den Angriff waren längst verschwunden und die Leute konnten sich hier wieder in Ruhe niederlassen.


    Selbst die Longs waren zwischenzeitlich hierhin zurückgekehrt und hatten das schmucklose Grab ihres Sohnes in einer Ecke des kleinen Friedhofs in Quincy besucht. Es half ihnen, ein wenig die schrecklichen Ereignisse von damals zu verarbeiten. Nur langsam heilten bei den beiden die seelischen Narben. Als Blue das kleine, steinerne Gebäude der Minutemen in der Nähe der Kirche betrat, konnte er sehen, wie mehrere Minutemen um ein Funkgerät herumstanden und einer von ihnen verschieden Frequenzen ausprobierte. Sie schienen immer noch nach einer Möglichkeit zu suchen, den Notruf zu entschlüsseln.

  • 223. Nadel im Heuhaufen

    Die Minutemen diskutierten verschiedene Möglichkeiten durch und probierten sie sofort. Blue war unbemerkt eingetreten, hatte sich an die Wand gelehnt und beobachtete seine Leute aufmerksam bei dem Versuch, das Problem zu lösen. Er hatte dabei die Arme verschränkt. Nach einer Zeit des Beobachtens hatte er eine Vermutung, was für eine Frequenz es sein könnte. Es gab nicht viele, die mit derartigen Verschlüsselungen gearbeitet hatten. Es war entweder eine alte Militärfrequenz oder eine von Vault-Tec. Die Geräte, die den Minutemen hier zur Verfügung standen, konnten damit nicht umgehen. Blue schaute in seinen Pipboy und wählte mit dem Drehrad den Bereich, wo das Frequenzband hinterlegt war.


    Da er damals die Frequenz der Bruderschaft mit Haylens Hilferuf empfangen konnte, ging er davon aus, dass der Pipboy vielleicht auch in diesem Fall hilfreich sein konnte. Er wurde nicht enttäuscht. Nach einer kurzen Suche klang eine weibliche Stimme aus den kleinen Lautsprechern des Pipboys. Es war tatsächlich ein Notruf. In einer automatisierten Nachricht, die auf einer alten Vault-Tec Frequenz lief, wurde um Hilfe für eine Vault gebeten. Sie schien irgendwo in der Nähe zu liegen und trug die numerische Bezeichnung Vault 88. Interessanterweise schien Blues Pipboy von dem Sender der Nachricht erkannt worden zu sein. Sein Pipboy dechiffriert die Nachricht, so dass man sofort den ursprünglichen Text verstehen konnte.


    Blue wunderte sich. "Wieso ist es meinem Pipboy möglich, diese Nachricht zu empfangen und gleich zu entschlüsseln. Nick vermutete, dass mein gutes Stück nicht aus der Vault-Tec Fertigung stammt, aber trotzdem kann er es. Wer außer Vault-Tec hätte sonst noch die Möglichkeit gehabt, so etwas zu bauen?" fragte sich Blue innerlich und sann einen Moment nach. Er hatte keine Idee und hörte der Nachricht weiter zu. Bis zu dem Punkt, wo sie sich wieder begann zu wiederholen. Während Blue Gedanken verloren lauschte, hatten sich seine Leute nach einem kurzen Moment der Irritation überrascht zu ihm umgedreht. Sie staunten ebenfalls nicht schlecht. Nach dem Ende der Nachricht fragte Blue seine Leute nach einigen Sachen.


    Was festgestellt werden konnte war, dass der Notruf nur in der näheren Umgebung empfangen werden konnte. Weiter draußen im Commonwealth schwächte sich das Signal so weit ab, dass es nicht mehr empfangen werden konnte. Die Vault musste also irgendwo in der Umgebung von Quincy liegen. Aber keiner der Minutemen als auch der Ortsansässigen hatten einen Hinweis auf eine versteckte Vault gefunden. Der Notruf blieb der einzige Hinweis, dass sie existierte. Blue bat seine Leute die Umgebung nochmal genauer zu inspizieren, aber die Suche danach nicht an die große Glocke zu hängen. Eine neuendeckte Vault konnte das Interesse von einigen unerfreulichen Zeitgenossen wecken.


    Blue blieb deswegen mehrere Tage in Quincy. Eines Morgens lief ein altbekanntes Gesicht durch die kleine Stadt. Blue hatte sich vor dem Minutemengebäude entspannt auf eine Bank gesetzt. "Das ist doch...den Trenchcoat und das unverkennbare Äußere." dachte Blue freudig. "Hey Nick, was treibt dich denn hierhin?" fragte Blue mit einen deutlichen Lächeln auf den Lippen. "Na, das ist ja eine Überraschung, Großer. Ich könnte dich eigentlich das gleiche fragen." lachte Nick. "Ich hatte einen neuen Fall angenommen und auch erfolgreich erledigt. Ich wollte dir auch Bescheid sagen, aber nun ja, du musstest ja unbedingt wieder einmal die Bruderschaft "bespassen". Und was führt dich hierher?" grinste Nick fragend.


    Blue erzählte Nick von dem Notruf und der hörte interessiert zu. "Tja, mein Freund. Das hört sich extrem spannend an. Was dagegen, wenn der alte Nick mit dabei ist? Seit unserem Abenteuer in Far Harbor haben wir uns kaum gesehen. Aber gut, der Herr General hatte ja auch mal wieder genug zu tun gehabt... da bleibt ja keine Zeit für den armen alten Nick." Den letzten Satz imitierte Nick orginalgetreu in Blues Sprechweise, als sie bei den Kindern des Atoms unterwegs gewesen waren. Er neckte Blue manchmal einfach zu gerne. Blue hatte Nicks Art wirklich vermisst und grinste breit bei Nicks Imitation. "Sehr gerne Nick, würde mich freuen, wenn wir beiden wieder zusammen losziehen. Ich warte noch auf die Berichte. Im Moment haben wir noch keinen Hinweis, wo wir suchen sollen. Ich hoffe, sie finden etwas." sagte Blue nachdenklich.


    Die beiden verbrachten den restlichen Tag miteinander und tauschten ihre Erlebnisse nach dem gemeinsamen Abenteuer auf der Insel und Far Harbor aus. Gegen Abend kehrten die Erkundungsmissionen der Minutemen zurück. Ein der Gruppe hatte sogar etwas zu berichten. In einiger Entfernung zu Quincy gab es einen alten Steinbruch, den man erkunden wollte. Allerdings hatte sich dort eine größere Gruppe alter Raiderveteranen festgesetzt und der spät fortgeschrittene Tag machte die vollständige Erforschung des Bereichs für Heute zunächst unmöglich. Blue bedankte sich für den Bericht bei der Gruppe und dachte nach. "Gut möglich, dass sich in den inneren Bereichen tatsächlich ein Zugang zu einer Vault verbirgt. Ich werde mir das Ganze morgen mit Nick zusammen bei Tageslicht ansehen." Er unterrichtete Nick und beide machten sich am nächsten Tag auf in Richtung des Steinbruchs.

  • 224. Abbrucharbeiten

    Nick und Blue kamen an dem Steinbruch in der Nähe von Quincy an. Sie schlichen sich langsam auf das verfallene Werksgelände. Der Morgennebel waberte hin und her. Für einen kurzen Moment hatten beide fast das Gefühl wieder in Far Harbor zu sein. Sie näherten sich der Abbruchkante des Steinbruchs. Blue spähte von der Kante hinein. Im Steinbruch selbst hätten sich die Raider aus Holz grobe Behausungen gezimmert, teils am Boden und teils an den Wänden. Viele der Raider schliefen noch. Einige wenige hielten Wache. Nick und Blue schätzten die Anzahl auf irgendetwas zwischen fünfzehn und zwanzig Personen im äußeren Bereich. Wie viele Raider sich weiter drinnen befanden konnten beide nicht sagen.


    Blue schien kurz zu überlegen und abzuwägen, ob es Sinn machte zu zweit gegen die Raider zu kämpfen oder ob er mit Verstärkung zurückkam. Die Raider würde sie mit Sicherheit den Steinbruch nicht freiwillig erkunden lassen. Er schien einen Entschluss gefasst zu haben, da er sein Scharfschützengewehr zog und auf eine der Wachen zielte. Einen Moment später sank sie fast geräuschlos zusammen. Die anderen nahmen die nahende Gefahr nicht wahr. Blue visierte bereits die nächste Raiderwache an und erschoss sie. Erst nachdem er zwei weitere aus dem Spiel genommen hatte, stellten die übrig gebliebenen fest, dass etwas nicht stimmte. Es kam Bewegung in die ganze Sache und sie weckten ihre Kumpane.


    Nick und Blue zogen sich zunächst vom Rand zurück, um nicht gesehen zu werden. Einige der Raider machten sich Richtung oberen Rand auf. Nick und Blue versteckten sich hinter einem alten und rostigen Sattelschlepper. Etwa fünf Minuten später waren mehrere Raider oben und suchten die Gegend ab. Es waren insgesamt sechs an der Zahl. "Die Schüsse müssen von hier gekommen sein. Feige Schweine sind das, sage ich dir." unterhielt sich ein Raider mit dem anderen und spuckte dabei aus. "Meinst du, das waren die Fremdlinge, die mit ihrem komischen Flugschiff vor einiger Zeit hier hingekommen sind? Die letzte Gruppe von denen hat sich ein guten Kampf mit uns geliefert, aber haben den Kürzeren gezogen. Haben uns wohl ein wenig unterschätzt. Naja, den Fehler werden sie nicht mehr machen können...ihre Köpfe machen sich als Wandschmuck ganz nett...und die schicken Laserwaffen sind auch nicht zu verachten." grinste der Raider selbstgefällig.


    Der andere schüttelte den Kopf. "Nee, glaube ich nicht. Die wären hier mit viel mehr Tamtam aufgeschlagen. Ich habe eher den ein oder anderen blauen Kasper von nebenan im Verdacht." Der Raider deutete mit einer Kopfbewegung Richtung Quincy. Sie liefen weiter suchend Richtung Ausgang des Werkgeländes und an Blue und Nick vorbei. "Hallo, die Herren, können sie mir sagen, wie ich zum nächsten Mechaniker komme? Ich habe leider einen defekten Servo im Bereich des Knies und bin deshalb ziemlich langsam unterwegs" fragte Nick mit einem Mal die Raider als sie etwa fünf Meter an ihm vorbei waren.


    Die drehten sich zunächst irritiert um und grinsten dann böse. "Schau mal, einer dieser alten mechanischen Klappergestelle. So einer fehlt mir in meiner Sammlung noch. Hey, hast du Zielübungen auf unsere Kumpels gemacht?" Nick schüttelte den Kopf. "Sehe ich so aus, als könnte ich das? Mit so einer Pistole wie ich sie habe lässt sich doch das Pack, was ihr seid nur aus nächster Nähe erschießen." sagte Nick zu ihnen. "Was hast du gerade gesagt? Pass auf, das wir nicht gleich Werkzeug holen und dich in deine Einzelteile zerlegen, du Großmaul. Außerdem willst du gegen uns kämpfen? Pfff. Das ich nicht lache. Alleine? Du siehst so klapperig aus, dass ich dich alleine von deinen mechanischen Füssen hole." sagte der Raider teils verärgert, teils belustigt.


    Dann meldete sich jemand anderes zu Wort. "Wer sagte denn, dass er alleine ist? Davon ab, niemand nennt meinen Freund klapperig." brummte Blue und kam nun auch langsam mit gezogenen Scharfschützengewehr hinter dem Sattelschlepper hervor. Für einen kurzen Moment grinsten die Raider zunächst, dann wurden sie kreidebleich. "Ach du Scheiße. Nicht der." sagte einer der Raider panisch. Dann rannten sie Richtung Ausgang los. Zwei Minuten später lagen die sechs Raider im Staub. Sie waren nicht bis zum Ausgang gekommen. Blue hatte sie mit Scharfschützengewehr niedergestreckt.


    Danach schlichen sich die beiden wieder in Richtung Steinbruch und kümmerten sich um die verbliebenen Raider dort. Etwa eine halbe Stunde später waren sie nach einem kurzen Kampf tot. Nick und Blue untersuchten den Steinbruch und fanden weiter drinnen eine Tür die ins Innere führte. Sie öffneten mit Bedacht die Tür und fragten sich dabei, was sie dort drinnen wohl erwarten würde.

  • 225. Empfangskomitee

    Sie hatten das Innere des Steinbruchs durch eine Tür betreten. Durch einen Holzverschlag etwa zwanzig Meter weiter fiel das Licht von außen in die Stein geschlagene Aushöhlung. Nick und Blue verhielten sich leise. Im Moment waren kaum Geräusche zu vernehmen. Blue flüsterte Nick etwas zu. "Unter den Raidern waren ziemlich viele Ghule und auch die, die wir oben aus dem Verkehr gezogen haben, sahen so aus, als hätten sie die Strahlenkrankheit. Merkwürdig, oder?" Nickt nickte zustimmend.


    Blue schaute kurz auf seinen Pipboy und prüfte die Umgebungsstrahlung. Sie war im Moment nicht besonders auffällig. Die beiden sahen sich vorsichtig in dem Gang vor ihnen um. Es gab immer wieder Nischen, die in den weißen Fels gehauen worden waren. In einigen standen Betten, in anderen waren weitere Habseligkeiten der Raider gelagert. Sie gingen tiefer hinein. In einigen Metern Entfernung standen einige alte verrostete Fässer. Unter dem Rost konnte man so gerade eben noch einen gelb-weißen Anstrich erkennen. Als sie etwas näher kamen, begann sich Blues Pipboy leise bemerkbar zu machen. Er runzelte die Stirn, stellte den Ton aus und schaute zu den Fässern.


    Er ging jetzt gezielt zu ihnen und beobachtete dabei die Anzeige seines Pipboys. Dann bliebe er bei den Fässern stehen und betrachtete weiterhin die Anzeige. Anschließend kam er zu Nick zurück. "Ich denke, ich weiß jetzt, warum bei den Raidern so viele Ghule dabei waren. Die Strahlungswerte sind bei den Fässern sehr hoch. Ich denke, in ihnen lagert alter Atommüll. Draußen im Steinbruch lagen auch eine ganze Anzahl komplett verrostete Fässer. Da wird wohl ähnliches drin sein. Sieht aus als hätten sie damals hier einfach die Fässer abgeladen." sagte Blue mit gedämpfter Stimme zu Nick. "Gut, dass wir beide strahlenfest sind. Das wäre für deine Leute gar nicht gut gewesen, wenn sie ungeschützt herunter gekommen wären." antwortete Nick und Blue stimmt ihm zu.


    Sie gingen in den Gang weiter hinein und kamen an einer weiteren Nische vorbei. Hier lagen tatsächlich noch schlafende Raider. Die hatten scheinbar vom dem Tumult draußen nicht mitbekommen. Die beiden entledigten sich umgehend der restlichen Raider. Sie durchsuchten den Rest der in den weißen Stein gehauen Höhle und stießen auf einen Durchbruch, der tiefer in das Gestein führte. Das Gestein war an dieser Stelle anders. Es war kein weißes Material mehr, sondern normaler grauer Fels. In einiger Entfernung glaubten Nick und Blue einigen Stimmen zu vernehmen. Sie folgten dem Weg im Gestein, bis sie in einer kleinen Höhle ankamen. Am Ende dieser Höhle befand sich eine große zahnradförmige Vaulttür.


    Deutlich konnte man die Nummer darauf erkennen. Volltreffer. Sie hatten tatsächlich Vault 88 gefunden. Allerdings hatten auch andere diese aufgespürt. Einige Raider waren hier und versuchten sich an dem Schaltpult zuschaffen zu machen, welches in einiger Entfernung zu Vaulttür auf einem metallenen Podest stand. Nick und Blue waren bereits entdeckt worden und wurden mit Schusswaffen beharkt. In der Höhle entbrannte zwischen den beiden und zehn Raidern ein heftiger Schusswechsel. Nick und Blue wichen zurück in den Gang und den Bereich aus dem sie vorher gekommen waren. Die Raider johlten bereits, in der Annahme, dass sie die Angreifer zurückschlugen. Dabei positionierten sich die beiden nur strategisch sinnvoller und entschieden den Kampf gegen die Raider für sich im hinteren Bereich.


    Nachdem sie sich davon überzeugt hatten, dass keiner der Raider mehr am Leben war, gingen sie wieder in die Höhle mit der Vaulttür. Blue trat an das Schaltpult heran und öffnete mit Hilfe seines Pipboys den Zugang. Die schwere Tür rollte einem Moment später zur Seite und sie betraten Vault 88. Zunächst war es totenstill, dann hörten sie altbekannte Schmatz- und Schlurfgeräusche. Nur wenig später wurden sie von einer beachtlichen Anzahl wilder Ghule angegriffen. Während Nick mit seiner Pistole wild um sich schoss, versuchte Blue mit dem Superhammer sie von sich fern zu halten. Sie wurden der Menge der Ghule kaum Herr. Drei schossen gleichzeitig auf Nick zu, der zwar sehr schnell und gut mit der Pistole schießen konnte, aber hier zu lange brauchte, um sie alle abzuwehren. Einer war bereits niedergestreckt, der zweite angeschossen als der dritte Nick fast erreicht hatte.


    Der Ghul setzte zum Sprung an. Einen kurzen Moment später flog er mit einem lauten Klatsch und anschließendem Knacken gegen die gegenüberliegende Wand. Blue hatte den Ghul mit dem Hammer im letzten Moment getroffen. Nick schnaufte kurz erleichtert. Dann half er augenblicklich Blue. Dieser hatte gerade selbst Probleme mit den Ghulen. Einer hatte ihn von hinten angesprungen, als er Nick half. Der Ghul hatte sich in seinem Rücken festgebissen. Drei weitere schlugen von verschiedenen Seiten mit ihren zu Krallen verzerrten Händen auf ihn ein. Aus dem Inneren der Vault strömten immer noch weitere nach. Blue trat nach den Ghulen aus, während Nick die Neuankömmlinge weiter beschoss.


    Die Ghule, die Blue direkt angriffen, räumte Nick mit einigen gezielten Schüssen aus dem Weg. Nur den auf dem Rücken hängenden bekam Blue einfach nicht zu packen. Kurzerhand lief er rückwärts, schlug dabei nach den anderen Ghulen und merkte am aufkommenden Widerstand, dass er die Wand hinter sich erreicht habe musste. Er lief wieder einige Schritte vor, um dann mit voller Wucht seinen Rücken ein- bis zweimal gegen die Wand zu schlagen. Der Ghul stieß ein gurgelndes Geräusch aus und man hörte Knochen brechen. Dann ließ er endlich los und rutschte mit einem Seufzen vom Rücken. Die beiden fertigten die verbliebenen ab und arbeiteten sich tiefer in die Vault vor. Man konnte ein leises Brummen wahrnehmen, das lauter wurde, als sie sich in eine bestimmte Richtung bewegten.


    Es erinnert Blue an das Brummen eines Stromtransformators. Einige wenige funktionierende gab es in Ironworks. Dieser hier schien aber um einiges größer zu sein, da das Brummen relativ tief war. Sie schienen sich der Stromversorgung der Vault zu nähern. Sie bogen vom Hauptgang seitlich ab, da hier das Brummen herzukommen schien. Nach einigen Metern traten sie durch die Tür und standen in einem größeren Raum. An dessen Ende an und in der Wand versah ein alter Reaktor noch immer seine Arbeit. Er schien aber im Notbetrieb zu laufen. Viele der Lampen leuchteten rot. In diesem Raum befanden sich wieder einige wilde Ghule. An einem von ihnen konnte man sogar noch eine alte Vault-Tec-Sicherheitsuniform erkennen.


    Die Ghule gingen wieder in den Angriff über. Da es aber nicht mehr so viele wie am Anfang waren, konnten die beiden die Gefahr schnell aus dem Weg räumen. Beide sahen sich den alten Reaktorraum genau an. Insbesondere Blue betrachtete den alten Reaktor eingehend. "Vielleicht kann das alte Teil uns bei unserer Versorgungsproblematik helfen..." dachte Blue nachdenklich. Dann fiel ihm etwas auf. Auf einem der alten Schaltpulte lag eine merkwürdig aussehende Schalttafel. "Hoppla, was ist das denn. Sowas habe ich noch nie gesehen. Sieht ziemlich komplex aus. Ich werde mir das besser mal einstecken." sagte er bei sich, ging zu dem Schaltpult und ließ die Schalttafel in seinem Seitenbeutel verschwinden. "Sieht ziemlich interessant aus, was du dir eingesteckt hast, Großer. Ich hoffe, dass nicht noch mehr solcher Mengen von Ghulen in dieser Vault auf uns warten. Ich glaube fast, dass wir hier ein paar Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte zu spät kommen. Der Notruf scheint schon älter zu sein." bemerkte Nick nachdenklich.


    "Sieht fast danach aus. Leider. Ich gebe dir Recht, noch mehr von den alten Schlurfern brauche ich auch nicht. Ich sollte mir für die nächste Erkundungstouren wirklich angewöhnen ein paar zusätzliche Leute mitzunehmen. Das war gerade am Eingang der Vault nicht ohne" seufze Blue. "Aber wenn wir jetzt schon mal hier drinnen sind, sollten wir uns den Rest der Vault auch ansehen. Vielleicht finden wir hier noch das ein oder andere Brauchbare." Die beide schauten sich weiter um und kehrten in den Hauptgang zurück und folgte ihm bis zum Ende. Dort traten sie durch eine Öffnung und standen mit einem Mal in einem dunklen, riesigen Nichts. In einiger Entfernung schien ein Feuer in der Dunkelheit zu glimmen.

  • Tschuldigung, werde versuchen mich zusammenzureißen. :D

    Das Schreiben macht mir im Moment einfach extrem viel Freude. Ausserdem hilft es mir beim Entspannen. Arbeitstechnisch ist im Moment sehr viel los. :tee:


    226. Ein besseres Leben im Untergrund?

    Nick und Blue standen in einer gewaltigen Höhle. Die Beleuchtung vom mittlerweile eingeschalteten Pipboy reichte nur einige Meter weiter. Die Decke der Höhle mussten weit über ihnen liegen. Das Licht des Pipboy verlor sich in der Dunkelheit. Sie liefen wachsam Richtung des glimmenden Feuers, das sich bei Annäherung als Feuerfass herausstellte. Einige Meter weiter stand ein alter Arbeitscontainer in Vault-Tec Farben. Hinter dem Container standen aufgetürmte Materialien und einige Baustellenfahrzeuge. Es sah so aus als wäre die Vault im Bau gewesen, als der große Krieg losbrach.


    Als sie sich dem Baucontainer näherten trat ein weiblicher Ghul heraus. Sie trug den typischen Vaultanzug von Vault-Tec, einen Pipboy und betrachtete die beiden Neuankömmlinge aufmerksam. "Ihr seid zwei interessante...Personen? So etwas Merkwürdiges, wie euch beiden habe ich hier unten noch nicht gesehen. An der Oberfläche scheint sich seit Beginn des Kriegs also auch einiges verändert zu haben..." schlussfolgerte der weibliche Ghul. "Vault-Tec hatte mit Anpassungen an die veränderte Umgebung und Faktoren infolge eines globalen Atomkriegs gerechnet...hm... wirklich bemerkenswert." sie schien etwas in ihre Notizen zu schreiben. Nick und Blue sahen sich fragend an. Dann ergriff Blue das Wort. "Aus deinen Worten entnehme ich, dass du eine sehr lange Zeit hier unten warst. Ohne Kontakt zu Außenwelt. Hast du den Beginn des großen Kriegs miterlebt?" fragt Blue neugierig.


    "Ja. Die Vault...meine Vault war noch im Bau als draußen der Atomkrieg ausbrach. Wir wurden hier eingeschlossen und einige Zeit später begannen wir uns zu verändern. Alle, bis auf mich, verloren scheinbar über die Zeit ihren Verstand und griffen alles an, was hier den Weg nach unten durch irgendwelche Ritzen und Spalten fand. Der Prozess gib mir bis heute Rätsel auf, aber er schein das Leben sehr zu verlängern. Was nebenbei bemerkt, sehr vorteilhaft war. So konnte ich mich die ganze Zeit in aller Ruhe meinen Forschungen von Vault-Tec widmen. Ich bin übrigens der Aufseher der Vault 88, Valery Barstow. Und Danke, das ihr euch um die Leute gekümmert habt, die hier unerlaubter Weise eindringen wollte und die Vault von außen geöffnet habt. So kann ich im Auftrag von Vault-Tec endlich weitermachen. Welchen zusätzlichen Auftrag habt ihr von Vault-Tec?" fragte Aufseherin Barstow nach der Erläuterung ihrer Umstände.


    Blue hatte sich schon während der Erzählung über die Aufseherin von Vault 88 Gedanken gemacht. Der Verlust ihrer Leute und der große Krieg schien sie in keiner Weise zu berühren. Es konnte auch an der langen Zeit des Eingesperrt Seins liegen, aber wirklich empathisch wirkte Valery Barstow auf ihn nicht. "Ich heiße Blue und das ist Nick Valentine. Wir sind nicht im Auftrag von Vault Tec hier. Die Firma Vault-Tec hat, wie vieles andere auch, mit Beginn des großen Krieges als solche aufhört zu existieren. Wir hatten den Hilferuf empfangen und darauf reagiert" erklärte er Barstow die Anwesenheit der beiden und erläuterte ihr noch einige Dinge mehr. Barstow hörte aufmerksam zu.


    "Du musst aber irgendetwas mit Vault-Tec zu tun gehabt haben, sonst wäre es dir nicht möglich gewesen mit diesem Pipboy den Notruf zu empfangen, geschweige denn die Tür zu öffnen." sagte Barstow nachdrücklich. "Dein Pipboy ist...ziemlich besonders...Die Grundplattform war Vault-Tec...definitiv. Aber wesentlich weiter entwickelt.... Ich würde zu gerne wissen..." Dann griff Barstow sich den Arm von Blue. Sie schaute sich den Pipboy genau an und fingerte mit einem Feuereifer in den Menus des Pipboys herum. Blue war für einen Moment irritiert, ließ sie aber gewähren. Nick schaute Blue fragend an. Der zuckte kurz mit den Schultern.


    "Das gute Stück hat aber schon bessere Zeiten gesehen. Sieht notdürftig, aber gekonnt repariert aus...hmm kein Vault-Tec Betriebssystem. Was ist das denn? Das sieht aus wie... Das muss ich nachprüfen." sagte Barstow hoch interessiert und benutzte ihren Pipboy. Sie schien eine bestimmte Frequenz zu suchen und lauschte. Einen Moment konnte man nichts hören. Dann folgte ein langsamer Piepton, der sich wiederholte. Er wurde in regelmäßigen Abständen gesendet. "Was ist das?" fragte Blue verwirrt. "Das ist ein stark verschlüsseltes Signal, welches dein Pipboy ausgibt. Es scheint mir ein Ortungssignal zu sein. Und wenn ich mir die restlichen Dinge in deinem Pipboy so ansehe, wäre es wahrscheinlich sogar möglich damit, über lange Strecken zu kommunizieren. Wenn er nur nicht so schwer beschädigt wäre...Das ist mit Sicherheit eines der hochgeheimen Projekte von Vault-Tec. Es muss so sein. Nur sie hätten das Knowhow gehabt...obwohl... das ist wirklich ein interessantes Stück High-Tech was du da trägst. Aber um die Herkunft kann ich mir später noch Gedanken machen...zunächst muss ich an mein Projekt denken" sagte Barstow und stützte sich nachdenklich auf ihr Kinn.


    Sie sah Blue einen Moment später mit einem leichten, kaum zu deutenden Grinsen an. "Da du scheinbar irgendwelche Bezüge zu Vault-Tec hast oder hattest, kann ich das als Zugangsvorraussetzung für eine Projektbeteiligung werten, ja... so kann ich das weiterführen..." sagte Barstow mehr zu sich, als zu Blue. Dann sprach sie ihn direkt an. "Also was würdest du davon halten mit mir zusammen die Vault fertig zu bauen und dem, wie nanntet ihr das noch...ach ja, dem Commonwealth zur Verfügung zu stellen. Blue, du sagtest doch, dass du so eine Art...Anführer einer lokalen...Hilfstruppe bist und einige Leute an der Oberfläche noch ein sicheres Zuhause suchen. Wenn ihr mir helft, wäre das doch für beide Seiten eine positive Situation. Hier unten lagert genug Material um die Vault fertig zu bauen und zu bestücken. Dann kann ich endlich meine Versuche machen, die ich seit zwei Jahrhunderten vorbereitet habe. Was hältst du davon?" fragte Barstow Blue sichtlich aufgeregt.


    Der sah die Aufseherin nachdenklich an und antwortete ihr erst nach einer ganzen Zeit. Blue fragte sich, welche Art von Versuchen Barstow meinte. Aus Aufzeichnungen und einen Teil der erkundeten Vaults im Commonwealth wusste er, dass Vault-Tec bereits in der Zeit vor dem großen Krieg mehr als fragewürdige Experimente angedacht und gemacht hatte. Auch hier vermutete er ähnliches. Dass Valery Barstow noch nach so langer Zeit ihre Sachen durchführen wollte, grenzte in gewisser Weise an Besessenheit. Aber diese Vault aufzubauen, konnte eine Riesenchance für das Commonwealth und die Minutemen bedeuten. Daher sagte er Barstow zu, behielt sich aber vor, sofort zu intervenieren, wenn diese Forschungen sich als amoralisch herausstellten.


    Aufseherin Barstow war mehr als glücklich über die Zusage seitens Blue. Sie erläuterte den beiden verschiedene Dinge. Was besonders wichtig für das weitere Vorgehen war, war das Auffinden besonderer Schalttafeln. Eine von denen hatte Blue bereits gefunden. Sie waren einerseits zu Stromversorgung der weit auseinanderliegenden Bereiche der zukünftigen Vault notwendig. Zum anderen waren es Sicherheitskarten, die den Zugriff auf die Archive des Hauptcomputer freigaben, wo allerhand Pläne für den weiteren Ausbau der Vault gespeichert waren. Nick und Blue verbrachten einige Tage im Untergrund bis sie alle Karten zusammen und in den verzweigten Höhlen die unfreundlichen Bewohner niedergestreckt hatten.


    Aufseherin Barstow war mehr als angetan, als sie mit Hilfe der Speicherkarten wieder auf alles zugreifen konnte. Blue hielt sein Versprechen. Mit Hilfe der Minutemen und unter strengster Geheimhaltung bauten sie im Untergrund unter Berücksichtigung der neugewonnen Pläne die Vault weiter. Nach etwa drei Monaten waren die ersten Räume bezugsfertig. Ein Teil der Forschungsabteilung von Saurus Ironworks war mit Absprache zwischen Barstow und Blue ebenfalls nach Vault 88 gezogen. Die gewaltige Höhle mit ihren benachbarten Verzweigung bot ihnen mehr als genug Platz für weitere Forschungen.


    Während der Ausbauzeit war Blue wieder viel im Commonwealth unterwegs und kümmerte sich dabei um andere Belange der Minutemen. Hin und wieder war er auch im Auftrag der Bruderschaft mit Danse, Haylen und manches Mal auch mit Carter unterwegs. Ihnen gegenüber erwähnte Blue in keinster Weise Vault 88. Die Vault spielte in seinen Überlegungen zur Verteidigung des Commonwealths eine nicht unerhebliche Rolle und sollte im Fall der Fälle eine wichtige Rückfallebene für die Minutemen bilden.


    Sei es gegen das Institut oder wie es Blue immer noch befürchtete, auch gegen die Bruderschaft. In dieser Zeit dachte Blue immer wieder über das nach, was Aufseherin Barstow über seinen Pipboy gesagt hatte. Es bereitete ihm einerseits Sorgen, anderseits weckte es immer mehr den Wunsch in ihm mehr über die Zeit vor dem Commonwealth herauszufinden. Bevor er sich aber tiefergehend damit auseinandersetzten konnte, erreichte ihm eine dringende Nachricht aus Vault 88. Zusammen mit Preston reist er dorthin.

  • Tschuldigung, werde versuchen mich zusammenzureißen. :D

    Das Schreiben macht mir im Moment einfach extrem viel Freude. Ausserdem hilft es mir beim Entspannen. Arbeitstechnisch ist im Moment sehr viel los. :tee:

    Alles Gut, ich freue mich ja immer darauf die neuen Kapitel von Blues Abenteuer zu lesen. Ich kenne das zu gut und wenn es dir hilft abzuschalten solltest du es auf keinen Fall vernachlässigen ;)

  • 227. Quo vadis?

    Ostküste, Commonwealth. University Point. Anfang Juni 2289.


    Preston und Blue waren an dem kleinen Haus in der Nähe von University Point angekommen. Zwei Minutemen standen vor dem Gebäude, das vor dem Krieg eine Apotheke gewesen war und hielten Wache. Die beiden traten unbehelligt ein. Im Innern hielten sich zusätzliche Minutemen als Wachen auf. Der Bereich war schwer mit zusätzlichen Wänden und Türen aus Stahl gesichert worden. Preston und Blue betraten den Bereich dahinter. Sie verschwanden durch eine weitere und noch etwas dickere Stahltüre tiefer ins Innere des Gebäudes. Hier befand sich einer von mehreren Ein- bzw. Ausgängen der Vault. Preston war schon sehr gespannt. Blue war, was Vault 88 betraf die letzten drei Monate selbst ihm gegenüber relativ verschlossen gewesen.


    Sie erreichten das Kellergeschoss und liefen auf eine weitere gut gesicherte Tür zu. Als sie hindurch traten waren sie in einem breiten Gang aus Gestein. Im Fels befestigte Lampen, die über ein Kabel mit Strom versorgt wurden spendeten hier unten Licht. Hier unten trafen sie auf einige Leute, die mit den Ausbau der Vault beschäftigt waren. "Was meinst du, was Geoffry für ein Problem hat. Er hat ja nicht wirklich viel über Funk gesagt." fragte Preston. "Ich weiß es nicht. Eigentlich lief es anfänglich ganz gut mit den Arbeiten und die Pläne im alten Hauptcomputer waren auch sehr hilfreich. Im Besonderen die, die Energieversorgung betreffen. Deswegen konnten wir auch die beiden anderen Projekte wieder aufnehmen. Projekt "Unbekannt" können wir dann damit wirklich zum Laufen bringen." brummte Blue nachdenklich und starrte während des Laufens in die Ferne.


    "Du hältst immer noch am Plan mit dem Institut fest?" fragte Preston nach. Blue nickte. Preston seufzte unzufrieden. "Ich hoffe, es geht alles gut. Wenn es soweit ist...ich würde...dich ungern verlieren, Mann. Das wäre fürs Commonwealth ein herber Rückschlag, wenn dir..." fing Preston an. Blue unterbrach ihn. "Preston, erstens werde ich versuchen heil wieder zurück zukommen. Ich halte es immer noch für wichtig, mit dem Institut Kontakt aufzunehmen. Gerade jetzt. Zweitens...die Minutemen können das Commonwealth auch sehr gut ohne mich schützen. Denk mal an die Zeit, wo ich auf der Insel war. Unterschätzt euch nicht. Vielleicht habe ich den Minutemen den Schubs in die richtige Richtung gegeben. Aber ich denke, ihr messt mir in der ganzen Sache zu viel Bedeutung zu." sagte Blue ruhig.


    Preston schüttelte den Kopf. "Ich sehe das anderes. Aber ich weiß auch, dass ich dir bestimmte Dinge und Ansichten nicht ausreden kann." sagte Preston nachdenklich und schaute sich weiter interessiert um. "Mann, die müssen hier unten wie die Maulwurfratten gebuddelt haben. So etwas in der Größenordnung habe ich noch nicht gesehen. Wirklich beeindruckend." sagte Preston zu seinem Freund gewandt. "Wenn du das hier schon beeindruckend findest, warte ab bis wir in den fertiggestellten Teilen der Vault sind." grinste Blue. Es dauerte etwa weitere fünfzehn Minuten, bis sich in einiger Entfernung eine Wand aus Stahl abzeichnete. Sie setzte sich scheinbar aus verschiedenen Abschnitten zusammen und an einer Stelle führte eine Öffnung ins Innere. Draußen waren einige Bautrupps schon zugange, den Vault weiter zu erweitern.


    Sie traten durch die Öffnung und standen mit einem Mal in der Vault. Auch hier war man eifrig mit den Ausbauten zugange. Preston und Blue durchquerten den großen Vaultraum und liefen über einen Gang eine Treppe hinauf. Der Weg führt zum Raum des Aufsehers, der relativ zentral in der Vault lag. Durch ein großes rundes Fenster konnte man in den Raum blicken, durch den die beiden gekommen waren. Beim Bau der Vault hatten die Minutemen einen Teil der alten Pläne berücksichtig, andere Teile waren nach den aktuellen Bedarf von Ironworks in Bau. Als sie sich dem Raum näherten, konnte man sehr deutlich einen lautstarken Streit hören. Blue lauschte kurz und bekam einige Wortfetzten mit. "Das hatte ich befürchtet. Valery und Geoffry streiten sich. Und ich habe auch schon einen leisen Verdacht, worum es geht." brummte Blue.


    Preston sah ihn fragend an. "Valery hat in manchen Dingen sehr spezielle Ansichten." klärte Blue Preston kurz auf. Sie betraten den Raum. Die beiden Ghule stritten immer noch und achteten dabei nicht auf Preston und Blue. "Geoffry, Sie sind ein Schwachkopf. Man muss bereit sein, bestimmte Dinge zu überwinden und Risiken einzugehen. Da hat Gefühlsduselei kein Platz. Außerdem sagen die Statuten von Vault-Tec..." beschimpfte Valery Barstow den ihr gegenüberstehenden Geoffry Pendelton. Der schaute sie wütend an. "Valery, wir sprechen hier nicht von irgendwelchen Laborratten, sondern von Menschen. Das ist moralisch allerletzte Schublade. Sie können mit den Freiwilligen solche Dinge nicht machen. Im schlimmsten Fall sterben sie..." "Ja und? Es dient aber dem großen Ganzen. Und davon ab, wofür hat man denn dann Freiwillige..." sagte Valery eiskalt.


    Geoffry schaute Valery verständnislos an. "Sie sind irre, Valery. Ich trage das nicht mit. Das widerspricht meinem moralischen und dem Kodex der Minutemen. Ich versage meine Unterstützung diesbezüglich. Und Valery ich bin lieber ein Schwachkopf, als ein eiskalter Mörder, der Sie sind. Sie haben den Untergang der Zivilisation da draußen nicht live miterleben müssen. Wissen Sie eigentlich, was Vault-Tec sich alles hat zuschulden kommen lassen... " Valery schaute Geoffry verächtlich an. "Das müssen Sie gerade sagen. Die US-Armee war damals auch kein Unschuldslamm..." giftete sie zurück. Der Streit ging weiter und schaukelte sich hoch. Blue hatte nach weiteren fünf Minuten genug Streitereien gehört und mischte sich ein.


    "Es reicht. Könntet Ihr beiden mir erklären, was hier los ist? Ich habe Nachricht darüber bekommen, dass es Probleme gibt." sagte Blue mit scharfen Ton. Die beiden hörten zwar auf zu streiten, aber man merkte ihnen die Abneigung gegeneinander deutlich an. Valery grinste für einen Moment selbstsicher und wandte sich dann an Blue. "Dieser abgehalfterte Möchtegernforscher hat doch gar keine Ahnung davon, was richtige Forschung bedeutet. Forschung bedeutet Neutralität, da sind bestimmte Ansichten hinderlich. Vault-Tec hat damals dafür einen hervorragenden Leitfaden ausgearbeitet..." Valery erläuterte Blue was sie vor hatte. Zwischendurch ließ sie es sich nicht nehmen, weitere Seitenhiebe an Geoffry zu verteilen.


    Er und Preston hörten mit wachsender Abscheu zu, was Valery mit einer umschmeichelnden Stimme Blue erläuterte. Der hörte ihr zu, sagte zunächst nichts und ließ sie aussprechen, was insbesondere Geoffry, aber auch Preston irritierte. "Nun, ich denke, dass wir diese überholten, albernen Moralvorstellungen und diesen Forschungskodex fallen lassen sollten und einer anständigen Forschung Platz machen sollten." schloss Valery ab und grinste. Preston und Geoffry glaubten ihre Ohren nicht zu hören, was Valery von sich gab.


    "Valery, ich kann deine Argumente nachvollziehen." Blue machte eine Pause. Preston und Geoffry fiel zunächst einmal alles aus dem Gesicht, dann sprach Blue mit einem scharfen Unterton weiter. "Aber ich habe mit anderen zusammen diese, wie nanntest du sie gleich? ...Alberne Moralvorstellungen und unseren Forschungskodex aus gutem Grund aufgestellt. Und ich sehe es ähnlich wie Geoffry. Ich werde dir meine Mithilfe auch versagen, wenn du diesen Weg weiter beschreitest." Valery schaute Blue abschätzig und wütend an.


    "Ich hatte eigentlich gedacht, dass gerade du die Wichtigkeit meiner Aufgabe verstehst... aber ich hätte es besser wissen müssen. Du bist genauso ein Narr und Kretin wie Geoffry Pendelton. Wenn ich von euch keine Unterstützung erfahre, dann werde ich diese Vault verlassen und mein Wissen mitnehmen. Das könnt ihr euch gar nicht leisten" drohte Valery. "Dir steht es frei zu gehen. Ich werde dich nicht dran hindern. Auf diese Art des Wissens verzichte ich dankend." sagte Blue ernst zu ihr. Sie schaute Blue extrem wütend an und verließ wutentbrannt den Raum.

  • Auch wenn Blue töten immer als letzte Option nutzt ist es glaube ich nicht unangebracht zu sagen dass man es Blue nicht übel nehmen könnte wenn er Valerie töten würde.

  • xSaint96 Manchmal muss man nicht selbst tödliche Gewalt anbringen. Manches erledigt sich auch von selbst.;)
    Blue ist in manchen Dingen schon sehr berechnend. Das ist aber auch bei Fraktionen wie der BOS oder dem Institut zum Schutz des Commonwealth für ihn aber auch notwendig. In nächster Zeit wird er noch einige Schlachten zu schlagen haben.:keeporder:

    Im bildlichen und wortwörtlichem Sinn.

    228. Tödliche Wut

    Während Preston und Geoffry sich aufgrund Valerys Aktion fragend ansahen, folgte Blue ihr in einigem Abstand. Er wollte sehen, was sie vorhatte. Er traute ihr durchaus zu, in ihrem Zorn ziemliches Unheil anzurichten. Sie ging schnellen Schrittes in eines der Lager, die sich im Vault befanden. Blue ließ sie gewähren. Hier suchte sie sich alles zusammen, was sie für eine längere Reise brauchte. Auch ein Gewehr und eine Pistole nahm sie an sich. Ebenfalls deckte sie sich mit Munition ein. Sie hatte bemerkt, dass Blue ihr gefolgt war. Er stand am Eingang des Lagers und versperrte ihr zunächst den Weg heraus.


    Sie ging in seine Richtung und sah ihn finster an. "Du bist ein absoluter Vollidiot. Zwei Jahrhunderte meines Lebens habe ich mit diesen Planungen verbracht und dann scheitert das Ganze an euch idealistischen Narren. Was man alles hätte erreichen können, wenn ich nur... geh mir aus dem Weg...sonst erschieße ich dich." sagte Valery feindselig. Die anderen Leute in der Umgebung bekamen das mit. Einige der Minutemen fingen bei Valerys offen ausgesprochen Drohung die Waffen zu entsichern. Blue schüttelte den Kopf. Er gab ihnen zu verstehen, dass sie auf Abstand gehen und die Waffen senken sollten


    "Was erreichen, Valery? Es waren Firmen, wie Vault-Tec, West-Tek und wie sie alle hießen, die mit ihrer amoralischen Haltung dafür gesorgt haben, dass die Welt vor zweihundert Jahren den Bach runter gegangen ist. Und du willst mit diesem unsäglichen Mist weiter machen? Das läuft irgendwann wieder auf eine Katastrophe heraus. Willst du das erreichen? Bist du wirklich so sehr in diesen verachtenswerten Statuten verhaftet? Wir könnten immer noch zusammenarbeiten, aber du musst dafür diese Einstellung ablegen..." sagte Blue im ernsten Tonfall. Valery lachte bitter. "Versuchst du etwa mich davon abzuhalten zu gehen, Blue? Bettelst du etwa schon? Armselig. Ich werde nach da draußen gehen und nach Gleichgesinnten suchen. Leute, die wissen was wirklich wichtig. Und nun sieh zu, dass du mich hier raus lässt, sonst..." giftete Valery weiter. Sie hatte das Gewehr angelegt und zielte auf ihn.


    "Valery, ich bettle nicht um dein Verbleib. Ich stehe zu meiner Aussage. Es war deine eigene Entscheidung zu gehen. Im Gegensatz zu dir bedeutet mir ein Menschenleben sehr viel. Auch Deines, trotz deiner menschenverachtenden Einstellung. Du kennst die Welt da draußen mit ihren Gefahren nicht mal im Ansatz. Du wirst in dein eigenes Verderben laufen. Es sind Worte der Warnung an dich." sagte Blue äußerlich weiterhin ruhig, obwohl Valery auf ihn zielte. Er rechnete damit, dass sie im weiteren Verlauf jederzeit auf ihn schießen würde. In diesem Fall würde er sofort darauf reagieren und sie kurz und schmerzlos ausschalten. Für ihn war das Gespräch ein letzter Versuch Valery von ihrem Irrweg abzubringen, obwohl er ahnte, dass es höchstwahrscheinlich sinnlos war.


    "Die Worte kannst du dir sparen. Ich habe schließlich den großen Krieg und zwei Jahrhundert Isolation und Strahlung überstanden. Was soll mir da draußen noch passieren?" sagte Valery in völliger Selbstüberschätzung. Blue schüttelte den Kopf. Es hatte wirklich kein Sinn mit ihr. Das Ödland würde sie mit ihrer Einstellung schneller holen, als sie es begreifen würde, das wusste er. Blue machte Valery Platz und ließ sie vorbei. Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu und verschwand Richtung Haupteingang der Vault. Sie wurden in Vault 88 nie wieder lebend gesehen.


    Blue schaute ihr noch einen Moment hinterher und kehrte dann zu Geoffry und Preston zurück. "Sie ist wirklich gegangen, Sir? Ins Ödland? Allein? Das ist ihr Todesurteil." schüttelte Geoffry den Kopf. "Ja, ist sie. Ich habe versucht, nochmal mit ihr zu sprechen. Keine Chance. Sie wollte ihr Ding durchziehen. Ohne Rücksicht auf Verluste. Sie hat sogar mit einer Waffe auf mich gezielt. Sie hat sich ausgerüstet und ist dann aus der Vault verschwunden. Ich werde ihr mit Sicherheit keine Träne hinterher weinen. Da hat eine Todeskralle in ihrem Rudel mehr Empathie als sie." schilderte Blue die Unterhaltung mit Valery. "Und nun? Wie geht es jetzt mit Vault 88 weiter? Wir brauchen hier unbedingt jemanden, der das Projekt weiter beaufsichtigt."


    Dann seufzte Geoffry. "Wie ich Valery in den letzten Monaten kennengelernt habe, wird sie einige Bereiche des Computerarchivs nach meinen umfangreichen Kritiken mit mir wieder gesperrt haben. Die Daten werden wir abschreiben können." sagte Geoffry betrübt und machte sich Richtung Aufseher-Computer auf. Er setzte sich und fing an die, zu Verfügung stehenden Zugriffsmöglichkeiten zu prüfen. Währenddessen beantwortete Blue Geoffreys anfängliche Frage. "Wir machen weiter wie bisher, Geoffry. Die Baupläne für die Vaultkonstruktionen haben wir schon gesichert und die nicht mehr benötigten Testräume könnten wir umbauen. Dann haben wir Platz für neue Ideen..." sagte Blue und wurde von Geoffreys Fluchen unterbrochen.


    "Dieses verdammte Miststück. Sie hat tatsächlich fast alles gesperrt. So ein Mist. Und dann noch Vault-Tec Spezialverschlüsselung auf der höchsten Stufe. Das Archiv können wir abschreiben. Da kommt keiner mehr dran." Geoffry war frustriert, starrte auf das Computerterminal. Er raufte sich seine wenigen verblieben Haare auf den Kopf. Preston runzelte die Stirn. "Kein guter Tag für uns, oder Blue?" Der antworte Preston zunächst nicht, sondern überlegte kurz und ging dann zu Geoffry. "Dürfte ich es mal versuchen? Ich habe da eine Idee und würde sie gerne ausprobieren." fragte Blue ihn höflich. "Sicher. Gerne. Ich bin für alles offen, das uns wieder einen Zugriff ermöglicht."


    Geoffry machte Blue Platz und der holte seine Spezialhandschuhe heraus. Er tippte auf der Tastatur herum. Geoffry schaute interessiert dabei zu. Preston ebenfalls. "Hm, ziemlich einfallsreiche Verschlüsselung. Aber nicht unknackbar." brummte Blue mehr zu sich als zu den anderen. Anschließend passiertes etwas ähnliches, wie in der alten Marinebasis auf der Insel. Blue begann ziemlich schnell mit seinen Finger die Tastatur zu bearbeiten. Geoffry und Preston sahen sich verblüfft an. Sie verfolgten gespannt Blues Versuche, sich Zutritt zu den gesperrten Bereichen zu verschaffen.


    Etwa zehn Minuten später gab es ein bestätigendes *Bing* und der Zugriff auf das Archiv des Hauptcomputers war wieder möglich. Blue war weiter im System unterwegs und schien an einigen Stellen bestimmte Parameter umzustellen. "So, das müsste es gewesen sein. Ich habe die Vault-Tec Verschlüsselung entfernt und zur Vorsicht gegen eine Eigene ersetzt. Dieser alte Hauptcomputer scheint auch per Fernverbindung angesteuert werden zu können. Geht zwar immer noch, aber ohne den richtigen Schlüssel ... bleiben alle anderen diesmal draußen." Blue stand auf, lächelte dabei kurz und machte Geoffry wieder Platz. Der schaute erst zum alten Computer und dann wieder zu Blue.


    Geoffry Pendeltons Gesichtsausdruck sprach Bände. "Wie ist das möglich ... das ist ... wenn ich es nicht gerade selbst gesehen hätte, würde ich es nicht glauben." sagte Geoffry, während er sich wieder an das Aufseherterminal setzte und aufgeregt die Daten durchforstete. "Tatsächlich alles da und sogar noch mehr. Danke, Sir. Sie überraschen mich immer wieder. Da denkt man, man kennt Sie ... und plötzlich schütteln Sie irgendwas Neues aus dem Ärmel. Zu mindestens weiß ich jetzt, wen ich frage, wenn ich "Passwortprobleme" an alten Terminals und Computer habe." grinste Geoffry von der einen Seite des Gesichts zur anderen.


    Die drei schauten sich die freigeschalteten Dinge auf dem Computer an. Es war viele neue Blaupausen aus dem Bereichen des Konstruierens und der Energieversorgung dabei. Sie stellten dabei fest, dass Valery ihnen nur einen kleinen Teil der Pläne gezeigt hatte. Blue versuchte vorsichtshalber mit seinem Pipboy einen Teil der Daten zu sichern. Überraschender Weise konnte er den kompletten Inhalt des alten Computerarchivs auf seinen Pipboy speichern, was Geoffry wieder verblüfft zu Kenntnis nahm.


    Preston und Blue blieben einen ganzen Tag in der Vault 88 und besprachen sich mit Geoffry über zukünftige Entwicklungen. Am Ende des Tages übertrug Blue ihm und seinem Bruder die Leitung der Vault. Blue wusste, das er sich auf die beiden Pendeltons verlassen konnte. Bei Valery hat er bereits am Anfang Vorbehalte gehabt, die sich am Ende leider bewahrheitet hatten. Fünf Tage später nachdem sie die Vault verlassen hatte, fand eine Minutemenpatrouille sie tot im Ödland. Sie war kaum noch zu erkennen. Ihren Verletzungen nach zu urteilen hatte sie wohl Bekanntschaft mit einer Todeskralle gemacht. Fast schon erleichtert nahm man ihren Tod zur Kenntnis.

  • 229. Heimlichkeiten

    Eine Woche später in Saurus Ironworks. Blue kopierte die in Vault 88 gesicherten Pläne von seinem Pipboy auf eine Festplatte für das Minutemenarchiv in Ironworks. Mittlerweile war die fünfte Festplatte voll und es waren gerade knapp die Hälfte der Daten gesichert. Karl Pendelton runzelte die Stirn und holte noch vier weitere. Er legte sie neben Blue auf dem Schreibtisch neben der Eingabekonsole in dem gut gesicherten Archivraum. Die bereits vollen Festplatten schob er in die dafür vorgesehenen Stellen in die alten Computerschränken.


    "Ich frage mich immer noch, wie es dieser Pipboy geschafft hat, diese enormen Informationsmengen zu verarbeiten und zu speichern. Eigentlich ist es technisch gar nicht möglich ein Speichermedium mit der Kapazität so klein zu dimensionieren, dass es in den Pipboy dieser Baugröße passt." sagte Karl Pendelton immer noch staunend. "Technische Limitationen scheinen meinen Pipboy irgendwie nicht zu interessieren." grinste Blue. "Ich bin einfach nur froh, dass er die Baupläne sichern konnte. Wenn wir sie anständig verstanden haben, sollten uns damit einige neue Möglichkeiten offen stehen."


    Karl nickt zustimmend. "Ja, das wird für uns ein wirklicher Wissens- und Entwicklungssprung sein. Schade nur das Valery Barstow so starrsinnig war. Aber gut, die Forscher von Vault-Tec waren zum größten Teil fanatisch ihrer Firma ergeben. Das war schon damals vor dem großen Krieg so. Ich erinnere mich an die eine oder andere Diskussion meines Vorgesetzen mit ihnen. Auch wir hatten in unserer Abteilung anfänglich einige Projekte mit Ihnen, aber unser Vorgesetzter hat nach einer Weile die Zusammenarbeit mit ihnen abgebrochen. Gott sei Dank. Bei manchen Ansichten läuft es mir heute noch eiskalt den Rücken runter." sagte Karl betroffen und schüttelte den Kopf.


    "Einige Woche bevor der große Krieg losbrach, verschwand er plötzlich. Ich frage mich heute noch was mit ihm passiert ist. Das werden wir wohl nie herausfinden ... Aber das war praktisch ein anderes Leben. Wichtig ist das, was wir jetzt tun ... den Leuten auf die Beine helfen und sie vor dieser gefährlichen Welt da draußen zu schützen. Und da sind wir auf einem richtigen Weg. Denke ich." sagte Karl zufrieden. Er war zu Blue gegangen und schaute ihm über die breiten Schultern bei dem zu, was er gerade tat. Zwei Stunden später waren alle Daten im Archiv gesichert. Karl und Blue gingen danach in das Kellergeschoss zur Projekt "Unbekannt".


    Karl berichtete über die weiteren neuen Fortschritte in Ironworks "Ich denke, in etwa einem Monat haben wir den neuen Minireaktor fertiggestellt, der den Transporter stabil mit ausreichend Strom versorgt. Wir werden ihn anschließend ausgiebig testen, damit alles für Ihren speziellen "Ausflug" sicher ist." erklärte Karl Blue. "Das ist gut. Dann wird es bald sehr interessant für uns werden." sagte Blue nachdenklich. "Ach eine Sache hatte ich fast vergessen. Wie sieht es eigentlich mit den Vertibirds aus, Karl?" "Gut. Wir konnten zwei komplett neu bauen und drei alte instand setzten. Die Ausbildung der Piloten läuft auch. Wir trainieren mit einem der alten Vertibirds etwas weiter draußen im Ödland. Möglichst weit weg von neugierigen Augen." erläuterte Karl.


    "Hmm, hervorragend. Gute Arbeit von Ihnen allen. Es gibt aber etwas, bei dem ich demnächst eine gewisse Verschwiegenheit unserer Leute benötige. Ich werde in nächster Zeit hier mit Paladin Danse aufkreuzen. Ihm Ironworks zeigen. Betreffend Erklärungen zu Projekt "Unbekannt" sollten wir uns noch etwas "einfallen" lassen. Ebenfalls betrifft, dass die Erwähnung von selbstgebauten, flugfähigen Vertibirds. Auch die Neukonstruktion von Powerrüstungen fällt darunter." erklärte Blue Karl weiteres. Die Neukonstruktion von Powerrüstungen fand zwar jetzt in Vault 88 statt, aber die Konstruktion der Vertibirds musste aufgrund von technischen Gründen weiter in Ironworks stattfinden.


    "Würden Sie mir unsere Leute gegenüber der Bruderschaft dementsprechend briefen, Karl? Ich habe im Moment Bedenken, dass Ältester Maxson unsere, sagen wir mal, technische Neuausrüstung gutheißt." wies Blue Karl an. "Geht klar, Sir. Werde das weitere Veranlassen. Die Bruderschaft ist wirklich nicht einfach zu handhaben. Dabei haben wir doch ähnlich Ziele. Sie müssten eigentlich froh sein, dass wir sie auf Augenhöhe unterstützen könnten. Aber gut darüber haben wir beide uns beide ja schon ausreichend unterhalten, Sir. Sie können sich auf uns verlassen." "Danke, Karl. Ich werde mich dann wieder Richtung Sanctuary aufmachen. Ich habe noch eine "Verabredung" mit Doc. Dingo." lächelte Blue. Er verabschiedete sich von Karl Pendelton und verließ Ironworks. Gerade als er an der Siedlung Greentops vorbei war, begann eines der Lichter seines Pipboy rot an zu leuchten.


    Er blieb stehen und schaltete den Radiokanal an. Blue dachte zunächst an einen Notruf. Normalerweise blinkte das rote Licht nur dann. Blue hörte den infrage kommenden Kanal ab. Es war einer der Kanäle der Bruderschaft. Das überraschte ihn. Noch mehr verblüffte ihn die Meldung, die er darüber empfing. Sie war an ihn gerichtet. Es war die aufgezeichnete Stimme von Haylen. "Hier ist Gelehrte Haylen von der stählernen Bruderschaft. Ritter Blue, Mitglied der Bruderschaft soll sich zeitnah an Bord der Prydwen zurückmelden und sich umgehend bei der obersten Führung der Bruderschaft melden...Automatische Nachricht wird wiederholt..." Blue schaltete den Kanal aus. Er überlegt kurz und seufzte. Er schlug den Weg Richtung Flughafen ein. Auf dem Weg dorthin machte er sich darüber Gedanken, warum er so dringlich vom Ältesten erwartet wurde.


    Irgendwas musste passiert sein. Aber warum wurde ausgerechnet er dafür benötigt? "Hoffentlich gab es nicht wieder einen unerfreulichen Zusammenstoß zwischen Mitgliedern der Bruderschaft und meinen Leuten." grübelte er oder hatte Maxson doch irgendwie von Vault 88 Wind bekommen? Er kam auf keinen Konsens. Bald war er am Flughafen angekommen. Dabei stellte er fest, dass die Konstruktion vom letzten Mal um einiges größer geworden war. Es schien eine Art Aufhängung für etwas ziemlich Großes zu sein. Er wanderte weiter zur Vertibirdlandeplattform und war einen Augenblick später an Bord der Prydwen. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn mit einem Mal. Er konnte nicht sagen warum.

  • Ich weiß nicht. Nicht wirklich. 8|

    Ich meine, ich geb mir bei Erzählen wirklich viel Mühe in Stimmigkeit und halbwegs stimmigen Bezug zur bekannten Fallout Lore.

    Und ich habe noch so einige Geschichten parat, aber so richtig öffentlich?

    Mit veröffentlichen meinst du als gedruckte Version, oder? Bin gerade ein bißchen Lange-Leitung mässig :D

  • Mit veröffentlichen meinst du als gedruckte Version, oder? Bin gerade ein bißchen Lange-Leitung mässig :D

    Es muss nicht unbedingt gedruckt sein. Es ginge auch als Ebook, z. b. bei Amazon. Soweit ich weiß, darf man auch mit Fanfiction Geld verdienen, allerdings bekommt der Urheber dann auch einen Anteil.

    Ich kam nur auf die Idee, weil Du Deine Geschichten ja auch hier im Forum veröffentlichst und wirklich viel schreibst. Vielleicht gäbe es auch außerhalb des Forums interessierte Leser...:)

  • Jetzt verstehe ich, was du meinst. Danke für den Hinweis. Das mit den viel schreiben stimmt wohl.^^

    Ich hätte am Anfang auch nicht gedacht, das es mal diese Größenordnung annimmt.:D
    Sicherheitskopie Worddokument aktuell 556 Seiten.

    Gibt es eigentlich ein Kapitel, was von euch besonders gern gelesen wird bzw. gibt es Wünsche, worüber ich nächster Zeit schreiben soll?

  • Gibt es eigentlich ein Kapitel, was von euch besonders gern gelesen wird bzw. gibt es Wünsche, worüber ich nächster Zeit schreiben soll?

    Ich muss mir alles mal von Anfang an durchlesen. Habe bislang nur mittendrinnen gelesen. Es liest sich aber auch ganz gut, wenn man die vorherigen Teile nicht kennt.

  • Die Kapitel im Bezug zur Westküste gefielen mir sehr gut. Als kleinen Kritikpunkt sehe ich manche Kapitel die um ehrlich zu sein wie Lückenfüller wirken was ja nicht weiter schlimm ist.

  • Das ist schön zu wissen, das die Geschichte an der Westküste passt. Geht auch bald wieder in die Richtung :D

    Zu den Lückenfüllern: Welche denn im Speziellen? xSaint96 Vielleicht kann ich da aufklären.

    Würde mich da über eine konstruktive Kritik wirklich freuen:)

    Normalerweise haben die ruhigeren Kapitel einen tieferen Sinn und sind entweder für einige Sachen vor- bzw. nachbereitend. Oder um Darzustellen wie einzelne Beteiligte beispielweise denken und agieren.

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