>>> kommen von Commonwealth>>>
Im Dunkeln und somit wieder in einer Phase in der es Mel schlecht ging, kamen sie in Sanctuary an. Einige Minuteman begrüssten sie und stellten sicher, dass die beiden keine Gefahr waren. Es dauerte nicht lange und einer von ihnen zeigte Seth und Mel die Unterkunft des Arztes. Seth war heilfroh dass er noch hier war.
Mel ging es etwas besser als in den anderen Nächten und sie hatte Seth überredet dass sie selbst gehen konnte. Doch immernoch war es ihr einerlei warum sie Dr. Austin aufsuchten.
Der Arzt schlief um diese Zeit aber das sörte Seth nicht. Es dauerte nicht lange und sein poltern an die Tür, weckte ihn auf. Ein verschlafener weisshaariger älterer Mann machte auf und sein Gesichtsausdruck war mehr als nur einbisschen überrascht. Er erkannte die beiden und bat sie stammelnd herein. Mel setzte sich erschöpft auf einen Sessel und Seth sprach neben einem Tisch mit kaputten Esszimmerstühlen gedämpft zu dem Artzt. Er schilderte ihm Mels Zustand und das was der Doc in Goodneighbour zu ihm gesagt hatte. Musternd sah der Mann über Seths Schulter zu Mel und dann wieder ihn an. "Ihr seid hier. Anscheinend ist es schlimm..." Es war mehr eine Feststellung als eine Frage. Seth nickte und der Arzt sagte, wärend ihn ein Gähnen überkam: "ich muss sie erst mal untersuchen."
Sigmund Austin bat Mel mitzukommen. In seinem mehr schlecht als recht renovierten Häuschen, hatte er sich ein kleines Arztzimmer eingerichtet. Seth wartete draussen.
Mel setzte sich auf das mit weissen Lacken bezogene Bett und atmete tief ein und aus um ihre Übelkeit zu unterdrücken.
"Oh Melissa..." Seufzte der Doc und leuchtete mit einer kleinen Lampe in ihre Augen. "Wollen mal sehn was dich plagt..." Mel war seine liebste Patientin, denn sie war sein interessantester Fall. Er hatte ihre Schizophrenie diagnostiziert und fand es äusserst spannend ihr Verhalten zu beobachten.
Nach einigen Untersuchungen stand der Arzt vor ihr und studierte sie. "Keine Grippe..." Murmelte er. Allerdings war er auch nicht davon überzeugt, dass sie aus rein psychischen Gründen die Nahrung abstiess. Er war müde und erklährte Mel, dass er darüber schlafen wolle. Austin griff in seine Arzttasche und holte eine Schachtel heraus. Mel war diese Schachtel sehr gut bekannt. Devril. Ihre alten Medikamente. "Ich glaube, dass du die hier wieder einnehmen solltest." Sagte der Arzt. "Ruh dich erst mal aus." Mel legte sich auf dem Bett hin und versuchte zu schlafen. Austin ging aus dem Zimmer und setzte sich Seth gegenüber an den Küchentisch. "Und wie geht es dir, Seth?" Fragte er freundlich. Seth sah ihn abschätzend an. "Sie sillen nicht mich, sondern Mel analysieren." Gab er forsch zurück. Der Doc lächelte. "Immer noch der alte, stur und dickköpfig." Austin lehnte sich zurück. "Nun was Melissa betrifft... Warum hat sie das Devril abgesetzt? Und wie hatte sie sich ohne es verhalten?" Neugiereig musterte er Seth. "Ich weiss nicht warum. Vielleicht hatte sie keine mehr. Aber ohne das Zeug geht es ihr deutlich besser." "Wie meinst du 'besser'?" Seth überlegte: "Keine Panikattaken, ständig gute Laune, redet viel und ist manchmal extrem Nervtötend." Seth bemerkte, dass er bei den letzten Worten lächelte und unterdrückte es sofort. "Wirklich?" Staunte der Arzt. Doch Seth konnte nicht abschätzen ob er tatsächlich überrascht war oder nur so tat. Der Doc stand auf. "Mach es dir bequem, ich muss darüber schlafen. Wir sehen und Morgen. Gute Nacht." Er machte sich auf den Weg in sein Schlafzimmer. Er ging langsam. Womöglich waren seine alten Knochen ziemlich angeschlagen.
Seth schlief auf einem abgenutzen olivfarbenem Sofa, nachdem er eine Weile wach gelegen hatte. Aber die Erschöpfung von der Reise, liess in bald tief und traumlos schlafen.
Als er aufwachte sass der Doc bereits am Küchentisch und hatte die Nase in einem Vorkriegsbuch. Er hatte jetzt eine Brille auf und las konzentriert die Zeilen.
Seth setzte sich auf und ehe er sich dem Doktor zuwenden konnte, hörte er würgende Geräusche aus dem Arztzimmer. Austin sah auf. "Guten Morgen, Seth. Gut geschlafen?" Seth ignorierte das. "Haben Sie was rausgefunden?" "Nun..." Austin setzte die Brille ab und faltete die Hände über dem Buch. "Ich bin mir nicht sicher. Sollte es tatsächlich eine psychische reaktion sein, dann brauche ich mehr Zeit. Allerdings..." Er räusperte sich. "Vielleicht denken wir auch viel zu weit..." Seth sah ihn verduzt an. "Was meinen Sie?" Austin sah in lange an. "Ist es deiner Meinung nach klug, die Medikamente abzusetzen?" Nun war Seth noch verwirrter. Er überlegte. "Ähm... Gesellschaftlich gesehn schon... Aber sie bemerkt nicht mehr was sie umbringen könnte." Seth überdachte die Worte, liess sie aber so stehen. Der Arzt nickte. "Nach dieser kurzfristig schnellen Untersuchung, und nachdem ich darüber nachgedacht habe, glaube ich dass es besser wäre wenn sie das Davril wieder nimmt. Du sagst also, sie sollte besser auf Gefahren achten. Diese Meinung teile ich denn..." Wieder eine Pause. Seth war angespannt. "Ich vermute, den Sympthomen nach, dass sie ein Kind erwartet."
Seth fiel aus allen Wolken. Verzweiflung machte sich in ihm breit. Und er suchte nach einer Lösung, die diese Neuigkeit ungeschehen machen konnte. Er setzte sich hin. "Scheisse." Entwich es ihm tonlos, wärend er ins Leere starrte. Dann erblickte er Mel die in der Tür stand und alles gehört hatte.
Mel drehte sich um und ging zurück ins Zimmer um sich aufs Bett zu setzen. Sie sass einen moment schweigend, nachdenklich da, dann kotzte sie den rest ihres Mageninhalts in einen Eimer.
Vor dem Schlafen gehen, hatte sie ein Devril genommen, weil Sigi es so wollte. Sie spührte jetzt schon schwach, dass etwas anders war. Rudy der Kater sprang neben ihr aufs Bett. Sie hörte seine Stimme noch, jedoch klang sie ganz leise. "Jetzt biste ganz schon angeschissen, was?"
Hatte sie Tagsüber nicht noch geglaubt sie wüsste tief im inneren was mit ihr los war? Warum es ihr so elend erging? "Tu nicht so, du hast es gewusst. Die ganze Zeit hasr du es gewusst. Gewusst. Gewusst!" Rudys Stimme wurde immer leiser.
Die Fragen die Austin ihr gestern gestellt hatte, hatten sie schon stutzig gemacht. Hatte nach persönlichen Dingen gefragt, nach Stimmungsschwankungen und nach ihrem Appetit.
Jetzt wusste sie es also. Und sie hatte Seths Reaktion darauf gesehen. Sie konnte ihm das nicht verübeln und trozdem tat es weh.
Sie erinnerte sich an die Nacht im Lagerhaus. Sie hatten zwar nie darüber gesprochen, aber sie wusste genau was damals passiert war. Trotz der Tatsache dass sie wirklich wirklich viel getrunken hatte.
Der Alkohol hatte ihre beider Hemmschwelle erheblich gesenkt. Sie hatte bissher nicht einmal gewusst, dass er sich daran erinnern konnte. Aber sie konnte. Nicht jedes Detail, aber sie konnte. Wild, lustvoll, gut...
"Der scheint ja ziemlich angepisst zu sein." Hörte Mel Rudy ganz leise sagen. Und dann trat Dr. Austin in das Zimmer und setzte sich ihr gegenüber auf einen Stuhl. "Wie geht es dir?" Fragte er. Mel antwortete nicht. "Willst du Gewissheit? Das Ganze ist nur eine Vermutung." Mel schüttelte den Kopf. Sie hatte es unbewusst geant und zweifelte jetzt nicht mehr daran. Sie war erschöpft und atmete resignierend aus. Der Arzt stand wieder auf. Mit ihr liess sich jetzt nicht reden und er verstand das. Als er das Zimmer verlies sagte er kurz angebunden: "Vergiss das Devril nicht. Es kann nicht schaden."
Als der Doktor aus dem Zimmer trat und die Tür hinter such schloss, sah er wie Seth seine Sachen packte. Er schulterte gerade das Gewehr und rückte es zurecht. "Wohin willst du?" Austin war etwas schockiert. "Erinnern Sie sich an die Gerüchte der Gunner? Die versteckten Kronkorken?" "Sicher." "Ich glaube der nächste ist nicht weit von hier. Gibt es im Ort einen Mechaniker oder sowas?" "Ja einer der Minuteman, aber bist du ganz sicher dass du jetzt gehen willst?" "Ja." "Lässt du Melissa allein hier?" "Ich komme wieder." Gab Seth zurück und verlies das Haus des Docs.
Seth steuerte auf einen der Minuteman zu und fragte nach Auskunft. Er musste sich jetzt ablenken. Irgendetwas tun. Hauptsache allein.
Einem Typ namens Sturges schilderte er die Tür dieser Bunker. Er brauchte ein Kästchen wie MacCready eines gehabt hatte. Zum Glück konnte dieser ihm helfen. Er brachte ihm ein solches Kästchen, dich es sah etwas anders aus als MacCreadys. Es war kleiner und hatte weniger Knöpfe im inneren. Sturges erklährte ihm, dass er die Kabel, der gleichen Farbe verbinden und dann den Blauen Knopf drücken müsse. "Manchmal is das Kabel, welches du ans Rote anschliesen musst schwarz. Aber du wirst sehen, wenn es Funktioniert bist du richtig." Seth bezahlte den Mann und ging los.
In einem etwas abseitz stehenden Haus musste der Bunker sein. Seth hatte sich nur vage gemerkt wo ein versteck sein könnte, aber jetzt wo er hier war, viel ihm die Information wieder ein.
Auf dem Weg erledigte er ein paar riesen Insekten und unterdrückte das Schuldgefühl in ihm.
Warum war das passiert? Sowas konnte er beim besten Willen nicht gebrauchen. Er mochte Mel, aber... Es war einfach scheisse. Und noch schlimmer: Wahrscheinlich zerstöhrte das jetzt ihre Freundschaft. Zum kotzen.
Seth stand vor der Bunkertür. Wie MacCready, verkabelte er das Kästchen und drückte den Knopf. Mehr musste er nicht tun. Das Gerät machte den Rest allein. Es Blinkte schnell und gleichmässig, dann ein Mechanismus in der Tür und sie öffnete sich. Schnell packte er das Kästchen wieder ein und lobte Sturges im Stillen. Er hatte nicht gewusst dass es ein solch vereinfachtes Gerät gab. Desswegen dachte er auch, dass er auf MacCready angewiesen gewesen war. Welch trugschluss.
Er betrat den Raum, nach dem er sicher gestellt hatte, dass kein Geschütz ihn umnieten würde. Dann spürte er einen dumpfen Schmerz und es wurde dunkel.
Als Mel das Zimmer verlies, sie wollte etwas frische Luft schnappen, erkannte sie das Seth fort war. Ein ungutes, verzweifeltes Gefühl stieg in ihr hoch. Der Arzt war auch weg. Vielleicht sah sie die beiden draussen irgendwo.
Mel öffnete die Tür und erstarrte. Die Umgebung sah anders aus. Düster, grau und tot. Sie schüttelte den Kopf um sicher zu gehen, dass sie Das tatsächlich sah. Angst stieg in ihr hoch und sie zitterte leicht. Rudy sagte kein Wort mehr. Mel fühlte sich unsicher und alein gelassen