Minefield

  • Minefield


    (Ethan's Einstiegspost)


    Ethan Young erreichte Minefield bei Sonnenuntergang. Er kam von Norden her und beobachtete die kleine Stadt von einem felsigen Hügel aus. Im Westen erstreckte sich das sonnendurchflutete Ödland bis an den Horizont und im Nordwesten ragten die drei mächtigen Schornsteine des Kraftwerks MDPL-13 in den Himmel empor.
    Der Mann mit der sonnengebräunten Haut und dem Drei-Tages-Bart verharrte weiter in seinem Versteck aus kleinen, knorrigen Büschen und hinter Felsen, denn er wusste, wie gefährlich es hier war. Zwar war Minefield unbewohnt, doch gab es das Gerücht, dass hier ein Scharfschütze leben soll. Der Name der Kleinstadt kam auch nicht von ungefähr. Überall waren Tretminen verstreut, die wahrscheinlich noch vom Krieg her stammten. Allerdings konnte es auch gut möglich sein, dass diese das Werk des sagenumwobenen Scharfschützen war, der sich so die Leute vom Leib zu halten vermochte.
    Wie auch immer, dachte Ethan Young. Er hatte sowieso vor, Minefield zu umgehen. Er kam gerade von einem kleinen Beutezug zurück, genauergesagt aus der Nähe von Vault 92. Jemand hatte ihm den Tipp gegeben, dass es in Vault 92 jede Menge Beute zu holen gab, darunter eine Stradivari, die bestimmt einiges wert war. Doch alleine in eine Vault zu spazieren, erschien ihm zu gefährlich. Wer wusste schon, was ihn dort drinnen erwartete. Deshalb hatte er sie auch nicht betreten, sondern nur die Gegend auskundschaftet. Oben im Norden war es ohnehin zu gefährlich. Todeskrallen, grausame Bestien mit Krallen so lang und scharf wie ein Kampfmesser, sorgten dort für Angst und Schrecken. Mit seiner Ausrüstung hatte er diesen Monstern wohl nicht viel entgegen zu setzen. Besonders nicht alleine.
    Ethan streckte seine Glieder und gähnte. Ein Schauder durchfuhr seinen Körper und er fröstelte. Die Nächte im Ödland waren zu dieser Jahreszeit besonders kalt und er beschloss, die Nacht an diesem Platz zu verbringen. Hier war er gut geschützt und in sicherer Entfernung von Minefield. Er brach einige trockene Äste von den Sträuchern und sammelte etwas sprödes Holz aus der Nähe ein. Ein kleines Feuer zwischen den Felsen würde wohl niemand sehen, wog er ab. Und den Rauch schon gar nicht, da sich bereits der dunkle Mantel der Nacht über das Ödland der Hauptstadt legte.
    Bevor er sich zur Ruhe legte, begutachtete er nochmals seine Ausrüstung. Sein Sturmgewehr musste dringend repariert werden, doch ihm fehlten die Einzelteile. Morgen würde er weiter nach Big Town reisen und sich das Teil reparieren lassen. Er hatte auf seiner Reise zu Vault 92 einige ganz brauchbare Gegenstände erbeutet. An der Leiche eines Raiders fand er eine Stange Zigaretten, einen Whisky und in einem verlassenen Haus verschiedene kleine Dinge, darunter ein wertvolles Vorkriegsbuch.
    Nachdem er noch das zähe Fleisch einer Maulwurfsratte am Feuer gebraten und verspeist hatte, legte er sich auf seine schmutzige Decke, die so gross war, dass sie zugleich als Unterlage und Bettdecke diente und schlief ein. Seine 10 mm Pistole lag griffbereit neben seinem Kopf.

  • Es war spät in der Nacht als die Söldnerin in der Nähe von Minefield ankam. Sie kämpfte immerwährend mit ihrer Müdigkeit, so machte es die Reise nicht angenehmer. Entkräftet und ausgelaugt, musste sie zwangsweise stehen bleiben. Ihre Hände zitterten und ihre Sicht verdoppelte sich. "Verdammt. W-was ist mit mir los? I-ich." Sie schüttelte ihren Kopf, setzte ihr linkes Knie auf den Boden und raffte sich mit hängenden Armen auf. "Mach jetzt nicht schlapp, weiter! Du kannst hier nicht bleiben, das ist viel zu gefährlich." Entschlossen griff sie in ihre Tasche, holte ihr Feuerzeug hervor, zündete es an, steckte es aber kurze Hand wieder ein. Sie schüttelte ihren Kopf. "Nicht jetzt." Sie kämpfte, ihr Magen knurrte und sie hatte seid Tagen nichts mehr getrunken gehabt. Ihr letzter Besuch in einer Stadt war eine Woche her und zuvor hatte sie vergessen in Big Town ihre Vorräte aufzufüllen. Dehydriert legte sie einen Fuß vor den anderen. Schleppend langsam kam sie der Stadt immer näher. Mit ihrer feuchten Zunge leckte sie sich über ihre spröden Lippen. Sie keuchte und blieb erneut stehen. Die Schmerzen in ihren Füßen, Nieren und Magen trieben die junge Frau in den Wahnsinn. Sie schloss ihre Augen. Mailyn konzentrierte sich, spürte den eiskalten Wind auf ihrer Haut. Sie fröstelte leicht, doch das war ihr geringeres Problem. Langsam erhob sie sich wieder. Sie schleppte sich einige Meter weiter, bis sie von einem unaufhörlichem Piepen aus ihren Gedanken gerissen wurde.


    Verwirrt drehte sie sich um. Sie sah durch ihre verdoppelte Sicht zwei Lichtpunkte, die abwechselnd rot und gelb leuchteten. Ihre Augen weiteten sich. Die Söldnerin begriff schnell, doch ehe sie etwas unternehmen konnte, war es zu spät. Sie sah den durchgerissenen Draht, drehte sich um und fing an zu laufen. Sie stolperte, fiel, doch kam sie nicht auf dem Boden auf. Nein, dafür war es längst zu spät. Das Piepen wurde lauter, es wurde schneller, bis es einen konstanten Ton von sich gab, dann erlosch das grausige Geräusch. Der Fall des Mädchens verlief nun in Zeitlupe. "Nein ..." Ihre Sinne waren geschärft, das Adrenalin kochte. Ihr Herz pochte und der Schweiß rannte ihrem Gesicht herunter. Sie biss sich auf ihre Unterlippe, schloss ihre Augen so kräftig das sich Falten bildeten und sie betete. Betete nicht zu Gott. Nein. Mailyn war nicht gläubig. Sie betete das sie die nächste Sekunde überlebte. Wieder ertönte ein Geräusch, doch war es kein Piepen.
    Eine laute Explosion, gefolgt von einer roten Feuerwalze, überrannte das fliegende Mädchen. Mailyn schrie, sie schrie mit voller Kraft. Sie wurde mit einem hohen Druck nach vorne geschleudert, sie überschlug sich mehrmals und zog sich schwere Verletzungen zu. Ihre Luft entweichte aus ihren Lungen als ihr Körper hart auf dem Boden zum Stillstand kam. Stöhnend lag sie am Boden, ihre Sicht war nun vollkommen schwarz, ihre Ohren taub. Das Blut rannte von ihrer Stirn auf den kalten Asphalt und verteilte sich gleichmäßig in den Rissen der Straße.


    Die Waffen waren in einem kleinen Umkreis von ihr verstreut gewesen. Es war zu spät.Mit letzter Kraft brach sie ein Lächeln hervor. "Das wars. Die Explosion hat man in Kilometer weiter Entfernung wahrnehmen können. Ich bin zu schwach um aufzustehen, zu schwach um mich zu verteidigen. Ich höre nichts, ich sehe nichts. Nun sind sämtliche Bestien unterwegs um mich zu lynchen. Ich bin eine leichte Beute für jeden Raider und jeder Bestie. Das wars du Superheldin, das wars ..." Sie schloss ihre Augen, verlor den Kampf gegen sich selbst. Die innere Dunkelheit hatte sie übernommen und zu sich geholt. ...

  • Ethan fuhr schlagartig hoch, als er den Lärm einer lauten Explosion ganz in der Nähe hörte und griff zu seiner Pistole. Er war bereits eingeschlafen und musste sich erstmal orientieren.
    Irgendetwas musste eine Tretmine ausgelöst haben, die überall in Minefield verstreut waren. Er sprang auf die Beine und rannte an den Rand des Abhangs, wo er einen besseren Überblick hatte. Er konnte jedoch nicht viel sehen, denn es war bereits dunkelste Nacht. Angestrengt blickte er zu den Häusern hinab und dann sah er... eine dunkle Rauchwolke am Eingang von Minefield, die in den sternenbedeckten Himmel emporstieg.
    Vielleicht nur eine Maulwurfsratte, dachte er. Doch das konnte nicht sein, denn diese waren zu leicht, um eine Tretmine auszulösen. Also musste es etwas grösseres gewesen sein. Kurz überlegte er. Diese Explosion muss meilenweit zu hören gewesen sein. Falls die Legende stimmte, und es hier einen Scharfschützen gab, dann war dieser hundertprozentig darauf aufmerksam geworden. Doch Ethans Neugier war grösser als die Sorge um seine Sicherheit. Ausserdem bestand die Chance Beute zu machen. Er ging rasch zurück zum Lagerfeuer, griff nach seinem Sturmgewehr und schlich den Hügel hinab, in die Richtung, in der er die Explosion vermutete.
    Langsam umging er den Hügel und näherte sich dem vermeindlichen Standpunkt von nördlicher Richtung. Hier gab es keine Landminen, dessen war er sich sicher, da er diese Gegend gestern Abend noch kurz auskundschaftet hatte. Trotzdem überlegte er jeden seiner Schritte. Seine Taschenlampe wagte er nicht zu benutzen, wegen der Angst vor dem Scharfschützen und weil sich die Batterien ohnehin dem Ende neigten.
    Als er unten angekommen war und sich hinter dichtem Buschwerk versteckt hatte, sah er wieder den Rauch. Doch es war nicht nur der Rauch den er sah, sondern auch Feuer. Einige vertrocknete Büsche, die sich in unmittelbarer Nähe der Explosion befanden, brannten lichterloh.
    Ethan blieb in Deckung und beobachtete die Szenerie eine Weile. Gleich nach vorne zu stürmen hielt er für unklug, denn auf Überraschungen konnte er verzichten. Mit dem Sturmgewehr im Anschlag und dem Finger am Abzug wartete er. Wartete und wartete. Dann kam ihm der Gedanke, dass wenn er zu lange warten würde, erst recht jemand kommen könnte. Ein Anflug von Unsicherheit überkam ihn kurzzeitig, doch er wartete weiter. Er konnte keinerlei Geräusche um sich herum wahrnehmen, ausser dem Prasseln von Feuer, welches allerdings langsam im Begriff war zu verstummen.
    Dann wurde es ihm zu bunt. Langsam erhob er sich aus seiner Deckung und schritt langsam auf die "Umfallstelle" zu. Mit dem Lauf seines Gewehrs voran schaute er sich um. Nach Links und nach Rechts. Plötzlich hörte er ein leises Stöhnen direkt vor ihm. Er kniff die Augen zusammen und blickte in die Dunkelheit vor ihm. Wieder hörte er das Stöhnen, welches sich wie die Stimme eines Kindes anhörte.
    Er ging noch einige Schritte vorwärts und dann plötzlich konnte er einen Schatten in den knorrigen Büsche erkennen. Es war ein Körper, der Körper eines Menschen, der am Boden lag und sich nicht bewegte. "Kannst du mich hören?" fragte er mit gedämpfter Stimme und stubste die Person mit dem Fuss an. Doch es kam keine Antwort.
    Ethan beugte sich über den Verletzen und erkannte, dass es eine Frau war. Eine Frau mit langen, schwarzen Haaren. Sie war ganz eindeutig nicht bei Bewusstsein, doch sie lebte, denn sie atmete noch. Eigentlich hätte er sie am liebsten geplündert und wäre verschwunden, doch irgendetwas in ihm sträubte sich dagegen. Es war seine Gutmütigkeit, seine - wenn man so will - Schwäche hier draussen im Ödland. Er schulterte sein Gewehr und hob die Frau vorsichtig auf. Sie war für ihre Grösse eigentlich ganz leicht, stellte er fest.


    Das Feuer in Ethans Lager brannte noch immer ein wenig, als er mit der Frau ankam und sie behutsam auf seine Schlafstätte legte. Als er dies getan hatte, durchsuchte er ihren Körper nach Verletzungen. Es war zwar nicht seine Art, eine ihm ausgelieferte, wehrlose Frau zu betatschen, doch die Umstände verlangten es nun mal. Gebrochen war nichts, dies konnte er schonmal mit Sicherheit sagen. Doch Blut rann aus ihren Ohren und eine nicht unerhebliche Fleischwunde offenbarte sich an ihrem linken Oberarm.
    Ethan ging zu seinem Rucksack und holte Verbandszeug und einen Stimpak hervor. Stimpaks waren so ziemlich die nützlichste und effektivste Lebensaufwertung, die es im Ödland gab. Bei Händlern waren Stimpaks allerdings auch sehr teuer. Ohne länger darüber nachzudenken, gab er der Frau eine Injektion, direkt in die Wunde. Danach wickelte er den Verband darum und bemerkte gar nicht, wie die Frau wieder zu Bewusstsein gekommen war. "Wer bin ich? Wohin gehe ich?" fragte sie und ihre Augen verdrehten sich.
    "Du musst jetzt schlafen", antwortete Ethan und deckte sie mit der andern Hälfte der Decke zu. "Du musst schlafen..."

  • Die Dunkelheit die sie übermannte verschwand allmählich. Sie zuckte mit ihren Lidern, versuchte sie zu öffnen. "Was ist passiert?" Die Worte hallten in ihrem Kopf wie eine kaputte Schallplatte deren Nadel vom Kurs abkam. Sie blinzelte leicht, konnte kaum etwas erkennen. "W-wo bin ich?" Sie neigte ihren Kopf zur Seite, sah einen Lichtpunkt ganz in ihrer Nähe. Sie vermutete, dass es ein wärmendes Feuer war. Eine Männerstimme forderte das Mädchen auf zu schlafen. Die Schwarzhaarige wollte nicht schlafen. Sie hatte viele Fragen, doch gehorchte ihr Körper nicht. Langsam schloss sie ihre halb geöffneten Lider wieder und schlief entkräftet ein.


    Eine sehr lange Zeit verging, dann zuckte die Frau mit ihrer Nase. Sie jammerte im Schlaf und öffnete leicht ihre Augen. Ihre Sicht verschärfte sich. Ihr Orientierungssinn begann zu arbeiten. Die Erinnerung an Gestern verlierend, sah sie verträumt um sich. Langsam richtete sich die Frau auf, zuckte vor Schmerz zusammen und legte sich wieder hin. Mailyn sah um sich. Sie verstand schnell, dass sie sich in einem fremden Lager befand. Verwirrt stand sie auf. Sie biss sich auf ihre Unterlippe und hielt ihren linken Arm, der von ihrem Körper baumelte. "W-wer hat mich...?" Die Schwarzhaarige fröstelte leicht und ihre Fußsohlen standen im Dreck. Langsam sah die Frau an sich hinunter. Sie musste feststellen, dass sie fast nackt war. Mit einem roten Kopf huschte sie beschämt zur Seite, suchte ihre Klamotten. Nachdem sie sie ergriffen hatte, versuchte sie so gut es ging sich anzuziehen. Dies dauerte eine Weile. Als sie ihre Stiefel anzog und in das abgebrannte Lagerfeuer sah, hörte sie Schritte hinter sich. Sie fuhr mit einem Satz herum, ihre Harre schleuderten in der Luft. Schmerzverzerrt biss sie sich auf ihre Lippe. Leicht nach vorne gebeugt versuchte die Frau ihr Gleichgewicht zu halten, da sie einen Schwindelanfall hatte. Sie fiel mit ihrem rechten Knie auf den Boden und stützte sich ab. Noch immer hatte sie ihren linken Arm gehalten. "Wer bist du und was hast du mit mir vor?!" Der Herr dem anscheinend das Lager gehörte ging mit langsamen Schritten auf Mailyn zu und verharrte vor ihr. Sein großer Schatten baute sich auf und hüllte die junge Frau in Dunkelheit.

  • Der Mann, der den Namen Ethan trug, musterte die junge Frau von oben bis unten, ehe er mit rauer Stimme sagte: "Ah, du bist also noch nicht ganz tot." Ein Grinsen huschte kurz über sein Gesicht. Der Frau fehlten die Worte, denn sie starrte ihn nur mit grossen Augen an. Irgendetwas geheimnissvolles war an ihr, irgendetwas... gefährliches. Er konnte sie nicht recht einschätzen, doch sie schien nicht zu den Raiders zu gehören, denn die waren meistens nur in Gruppen unterwegs. "Nichts zu danken", sagte er und hob die Decke vom Boden auf, befreite sie vom Staub und rollte sie zusammen.
    "Du... du wirst mir also nichts antun?" fragte die Frau irgendwie verwirrt.
    "Nein", antwortete Ethan Young. "Deine Gegenstände liegen neben dem Feuer. Also, man sieht sich..."


    Ethans Gedanken waren schon wieder weit entfernt, nämlich in Big Town, wo er endlich seine Ausrüstung reparieren konnte. Es war noch ein weiter Weg bis dorthin, etwa einen Tagesmarsch. Plötzlich hörte er hinter sich Schritte. Er drehte sich um, griff zur Pistole an seiner Seite. Es war die Frau, der er geholfen hatte.
    "Warte!" rief sie und gesellte sich zu ihm. Sie keuchte und hielt sich ihren verwundeten Arm. "Kann ich ein Stück mit dir gehen?"
    Ethan arbeitete zwar lieber alleine, doch solange sie ihn nicht behinderte, war ihm etwas Gesellschaft gerade recht. Schon seit Wochen hatte er keinen Kontakt mehr zu menschlichen Wesen. Oder bessergesagt zu lebendigen, menschlichen Wesen. "Ich bin unterwegs nach Big Town", sagte er schliesslich.
    "Ich wollte mich noch bedanken", sagte die Frau eifrig. "Dafür, dass du mir geholfen hast. Wie heisst du eigentlich?"
    "Mein Name ist Ethan. Ethan Young."

  • Der gefährliche Schatten, der sich auf bäumte um die Frau zu verschlingen, entpuppte sich als einen netten, einsamen Mann. Mit großen Augen sah die Schützin ihrem Gegenüber ins Gesicht. Ihre Gedanken waren unsortiert. Ihre Hände zitterten leicht. Sie schluckte, schloss für kurze Zeit ihre Augen und zog ihren Kopf ein. "Verdammt sag etwas." Als der Wanderer gerade gehen wollte hatte sie ihre Hand nach ihm ausgestreckt, doch auf dem halben Weg inne gehalten. Sie lief rot an, zog ihre Hand zurück und hielt sie an ihre Brust. <<"Deine Gegenstände liegen neben dem Feuer. Also, man sieht sich..."<< Der Mann entfernte sich und Maylin war verwirrt. "Welche Gegenstände?" dachte sie und sah sich verwirrt um. Sie erblickte einige Sachen die der Wanderer stehen lies. Ohne zu zögern schnappte sie sich ihre Ausrüstung, dann stapfte sie den staubigen Hügel hinunter. Der Wanderer musste die Schritte der Frau wohl bemerkt haben, da er sich reflexartig umdrehte und eine Waffe auf sie richtete. Erschrocken fuhr das Mädchen nach hinten. "HALT! Bitte tu mir nichts, i-ich ..." Sie sah verlegen zu Boden, dann warf sie mit ihren großen Augen einen traurigen Blick auf den Mann. "Ich wollte mich dafür bedanken, dass du ... Das du mich gerettet hast" sie wurde immer leiser bis sie schließlich verstummte. Um die peinliche Stille zu unterbrechen holte sie Luft, dann fragte sie nach seinen Namen.<< "Mein Name ist Ethan. Ethan Young.">> Die Schwarzhaarige lächelte. "Hallo Ethan. Freut mich dich kennen zu lernen" sie streckte ihre Hand heraus und wollte die seinige Schütteln. "Ethan Young? Ethan ... E-t h a n ... Young?" Der Name löste in ihr eine seltsame Regung aus, doch konnte sie sich das nicht erklären. Als Ethan darauf wartete das sich die Frau vorstellte wurde ihr erst einmal bewusst, dass sie es nicht wusste. Betrübt senkte sich ihr Blick. Ihre Hand fiel zu ihr zurück und sie ging einen Schritt beiseite. "E-es tut mir Leid Ethan aber, ..." Ihr Blick wanderte zur Seite. Dann sah sie mit hoffnungsvollen Augen in das Paar ihres Gegenübers. "Ich kann mich nicht erinnern. Ich kann mich an nichts erinnern." Sie sah in den Himmel, dann legte sie ihre Hand auf ihre Stirn damit die Sonne nicht so blendete. "Ich weiß nicht warum ich hier unterwegs bin, was ich hier gesucht habe." Ihr Blick wanderte wieder zu Ethan. "Ich weiß nicht wer ich bin." Erneut verstummte sie, ging einige Schritte voran bis sie sich umdrehte. "Würdest du mich in die nächste Stadt bringen?" fragte sie voller Hoffnung.

  • Ethan dachte nicht länger darüber nach. Ganz offensichtlich hatte sie durch die Explosion ihr Gedächnis verloren. Aber das war nicht sein Bier, er konnte ihr nicht helfen. Jedoch hatte er schon gehört, dass bei solchen Unfällen eine gute Chance bestand, dass die Erinnerungen nach und nach wieder zurückkamen.
    Schweigend gingen sie weiter Richtung Südwesten, einem Pfad entlang, der Ethan als relativ sicher eingestuft hatte. Dabei machten sie einen weiten Bogen um das Germantown Polizeiquartier, denn laut Berichten und Erzählungen war dieses von Supermutanten besetzt. Von dort her sollen auch die ständigen Angriffe auf Big Town kommen, die jeweils nur mit Müh und Not abgewehrt werden konnten.


    >>> Gehen nach: Ödland der Hauptstadt >>>

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