Die Zitadelle

  • >>> Kommt von: Rivet City >>>


    Ethan hatte genug vom Stadtleben. Jetzt wusste er wieder, warum er die Einsamkeit des Ödland bevorzugte. Dieses ganze Getue und Gehabe, diese Hektik, der Gestank von Abfällen und Exkrementen in jeder Ecke. Die Lügen, die einem aufgetischt wurden und die Art und Weise, wie man von oben auf ihn herabschaute. Die Drogensüchtigen und Alkoholiker, die nichts weiter im Sinn hatten, als sich den nächsten Schuss zu setzten - oder sich zu betrinken - und dabei über Leichen gingen. Die Huren, die ihren Körper für eine Packung Zigaretten verkauften. Die Händler, die dank ihrer guten Lage Wucherpreise verlangten und diese ganzen Politiker, die einem das Blaue vom Himmel versprachen. Die Priester und Prediger der Kirche, die vorgaben sie wären Heilige, dabei ging es auch ihnen nur um Profit.
    Lange hatte Ethan es nicht ausgehalten und war wieder ins Ödland der Hauptstadt gezogen. Dank den 300 Kronkorken, welche ihm die Violine eingebracht hatte, und dem Rest an Kronkorken, die er sein Eigen nennen konnte, hatte er sich neu ausgerüstet. Sein Sturmgewehr tauschte er gegen ein Chinesisches Sturmgewehr und liess dieses vollständig reparieren. Zudem hatte er noch eine Menge Korken in Munition und Stimpaks investiert, denn dies war das A und das O des Überlebens im Ödland.
    Mittlerweile waren schon Wochen vergangen, seit Ethan Rivet City verlassen hatte. Hin und wieder musste er an Ashanti denken und an die Nächte, die sie zusammen verbracht hatten. Dies war eines der Dinge, die er in seiner Einsamkeit am Meisten vermisste. Zärtlichkeit.
    Ethan war auf dem Weg zur Zitadelle. Er hatte davon gehört, dass die Bruderschaft jetzt auch Aufträge an Zivilisten verteilten. Jedoch nur kleine Aufträge, die nicht der Rede wert waren. Also versuchte er sein Glück dort. Er war noch nie so weit im Süden unterwegs gewesen. Umso vorsichtiger ging er vor. War meistens nur nachts unterwegs. Wegen den Supermutanten. Das Risiko war auch so schon hoch genug. Doch irgendwas musste er machen, um weiterhin am Mann zu bleiben.
    Irgendwann spät Abends kam er bei der Zitadelle an. Welcher Tag heute war wusste er nicht mehr. Doch es war ihm auch egal.
    Vor dem riesigen Stahltor der Zitadelle wurde er von zwei Soldaten der Bruderschaft angehalten. Natürlich trugen sie Powerrüstungen und grosse Waffen. "Halt!" riefen sie ihm schon von Weitem entgegen. "Was willst du hier?"
    "Ich bin hier um mich rekrutieren zu lassen!" rief Ethan zurück.
    Die beiden Soldaten schauten sich kurz an und nickten. "Dann nur hereinspaziert und keine Mätzchen!" Das Tor wurde aufgesperrt. "Einfach nur geradeaus", erklärte man ihm und Ethan trat hinein. Ein riesiger Vorhof breitete sich vor seinen Füssen aus, auf dem heftig trainiert wurde. Schüsse hallten von den hohen Mauern und Kampfschreie waren zu hören. Alles Neulinge, so schien es. Klar, wenn man bedenkt, dass die Bruderschaft im Zwist mit der Enklave stand. Und das schon seit Jahren. Doch die Lage spitze sich immer mehr zu. Ethan hatte das ungute Gefühl, dass es bald zu einem grösseren Krieg kam.
    "Du da!" ertönte plötzlich eine laute Stimme von rechts, die eindeutig Ethan avisierte. "Ab zu den Baracken." Der Mann, ganz eindeutig ein Hochrangiger, deutete zu einigen länglichen Häusern aus Holz hinüber. "Morgen früh kannst du dich einschreiben lassen, also Hopp hopp!"
    In der Baracke angekommen, wurde ihm ein Bett zugewiesen und Ethan verstaute seine Habseligkeiten in dem dazugehörigen Spind. Anschliessend setzte er sich auf sein Bett und schaute sich um. Jede Menge anderer Leute befanden sich im Raum. Verdammt, was hatte er sich nur dabei gedacht, dachte Ethan und runzelte die Stirn.

  • Während Ethan in der Barracke saß, konnte er ein Gespräch zwischen zwei Männer mit anhören, da sie fast neben ihm saßen und ihre Stimmen nicht gerade senkten.
    "Was meinst du, wie lange dauert es, bis wir Powerrüstungen tragen?" - "Ach, das wird nicht lange dauern. Die rüsten auf wie verrückt. Und nehmen so gut wie jeden. Obwohl diese Blonde würde ich nehmen, wenn du weißt, was ich meine." - "Haha, ja, die sieht echt scharf aus. Nur hätte ich Angst, dass die mir mitten in der Nacht die Kehle durchschneidet, so wie die mich heute gemustert hat." - "Du Idiot hast ja auch beinahe auf sie geschossen, da würde ich dir auch den Hals umdrehen wollen. Aber schon Wahnsinn, wie gut die trifft." - "Ja, echt nicht von schlechten Eltern. Und die ist selber erst seit ein paar Wochen dabei und schon wird die zur Ausbildung herangezogen. Der würde ich draußen wirklich nicht begegnen wollen." - "Ne, ich auch nicht. Ich hab gehört, die soll fast im Alleingang einen Trupp Talon Söldner platt gemacht haben. Diese Ashanti ist draußen schon fast sowas wie eine Berühmtheit, aber bei dem, was die drauf hat, auch kein Wunder." - "Du sagst es. Ich bin auf jeden Fall lieber auf ihrer Seite, als auf der ihrer Gegner." - "Ich auch. Hey, sollen wir uns noch was zu trinken holen?" - "Ja, gute Idee." Als die beiden Männer den Raum verließen, betrat jemand von der Bruderschaft in voller Powerrüstung die Baracke und sah sich suchend um. Schien aber nicht zu finden, was er suchte. Über seine Schulter rief der Mann mit einer verzerrten Stimme nach hinten "Hey Paul, wo steckt Ashanti? Die soll sich melden." Die Antwort fiel nicht weniger knarzend aus. "Keine Ahnung, wo sie ist, Sam. Aber die kommt gleich wohl wieder. Warte doch auf sie oder lass ihr ne Nachricht da." Der Mann namens Sam nickte und sein Blick fiel auf Ethan. "Hey du. Wenn hier eine Frau in Powerrüstung siehst, mit langen blonden Haaren, das müsste Ashanti sein. Sag ihr, sie soll sich bei ihrem Offizier melden. Danke." Sam nickte Ethan noch einmal zu und verließ dann die Baracke. Etwa eine Viertelstunde später betrat wieder jemand in Powerrüstung die Baracke. Über der einen Schulter ein Ethan wohlbekanntes Scharfschützengewehr, dazu auf dem Rücken ein Plasmagewehr. Beides fand schnell den Weg auf eine Pritsche in der Nähe der Tür, dann folgte der Helm und eine Haarnadel, die das lange blonde Haar bisher halbwegs in Form gehalten hatte. Dieses fiel nun frei über die mächtigen Schultern der Powerrüstung.

  • Erst wollte Ethan es nicht glauben, doch es war tatsächlich Ashanti, die in dieser Powerrüstung steckte. War es Schicksal, dass sich ihre Wege erneut kreuzten oder einfach nur reiner Zufall? Ethan glaubte nicht an das Übernatürliche, also kam für ihn nur Letzteres in Frage. Doch was zum Teufel hatte sie hier bei der Bruderschaft verloren? War sie etwa aus dem selben Grund hier gelandet wie er selbst? Einfach nur wegen dem guten Sold?
    Grinsend ging er auf seine ehemalige Gefährtin zu, die ihn offenbar noch nicht erkannt hatte. "Hey Ashanti, so trifft man sich wieder!" begrüsste er sie mit ruhiger Stimme, ohne sie erschrecken zu wollen.
    Die Blondine drehte sich zu ihm um. Wie stolz und ehrenhaft sie doch in dieser mächtigen Powerrüstung aussah. Wie ein Ritter aus vergangenen Zeiten, über die Ethan schon in Büchern gelesen hatte. Fehlte nur noch das Schwert und das edle Streitross. Jedenfalls passte die Rüstung wie angegossen und würde Ethan diese Frau nicht kennen, hätte er seine rechte Hand dafür verwettet, dass sie schon immer zur stählernen Bruderschaft gehörte.
    Ob sie ebenso erfreut darüber war, ihm wieder zu sehen, konnte er nicht sagen. Wie immer blieb Ashanti undurchschaubar. Dennoch redete er sich ein, er hätte ein kurzes Aufblitzen in ihren Augen gesehen. Zuzuordnen war dieses jedoch ebensowenig. War ihr Abschied in Rivet City doch mehr als kläglich gewesen und der Sache einfach nicht gerecht. Schliesslich waren sie durch dick und dünn gegangen, hatten sich gegenseitig gut ergänzt und an die heissen Nächte mit ihr, würde er sich noch lange und gerne erinnern. Immer noch lächelnd wartete Ethan die Reaktion der Frau ab.

  • Ashanti war genervt. Heute hatte sie beinahe einer dieser Trottel, die sie ausbilden sollte, erschossen und dann musste sie sich noch dieses ewig lange Gerede von einem anderen Paladin anhören, der das wohl unter "flirten" verstand. Am Ende hatte ihn die Blondine einfach stehen gelassen. Eigentlich wollte sie sich heute nur noch hinlegen und hoffte, in den nächsten Tagen irgendeinen Auftrag außerhalb der Zitadelle zu bekommen. Am besten einen Einzelauftrag. So gut es ihr hier anfangs auch gefallen hatte, sie war viel zu schnell in eine Art Trott gekommen, das gefiel ihr nicht. Genausowenig wie das Gehabe von einigen anderen Paladinen ihr gegenüber. Sie war halt besser als dieser Haufen, hätten sie sich halt mal ein wenig verbessern sollen, anstatt jetzt die beleidigten Mirelurks zu spielen. Als sie die Stimme hinter sich hörte, lief ihr ein Schauer über den Rücken und mit doch etwas überraschtem Gesicht drehte sie sich um. Da stand Ethan vor ihr. Ihre Augen blitzten etwas auf, aber zu mehr war sie im ersten Moment der Überraschung einfach nicht imstande. Ethan lächelte sie an und ganz langsam fingen sich auch die Mundwinkel der Blondine an zu verziehen. Als ein herzliches Lächeln konnte man das zwar nicht bezeichnen, aber für Ashantis Verhältnisse war es beinahe überschwänglich. Lächelnd trat sie an ihn heran und legte die Arme um seinen Hals. Das war zwar wegen der breiten Powerrüstung nicht ganz einfach, aber es ging halbwegs. Als nächstes bekam Ethan einen Kuss. Zwar nur einen kurzen, aber ob er überhaupt mit einem gerechnet hatte? "Was machst du hier Ethan? Du bist ja wohl kaum wegen mir hier." Sie lachte leise und kurz auf, als wenn der letzte Satz nur ein Scherz gewesen wäre, aber am liebsten würde sie eine bestimmte Antwort hören. Nur sich das selbst einzugestehen oder gar jemand anderem zu gestehen, nein, keine Chance. Dafür war Ashanti zu sehr Ashanti.

  • Mit so einer heftigen Reaktion ihrerseits hatte Ethan zuletzt gerechnet. Ganz offensichtlich freute sie sich ebenfalls über ihr Wiedersehen. Einige der anderen Rekruten hatten die Szene beobachtet und pfiffen durch ihre Finger oder machten flapsige Bemerkungen, gröhlten und lachten. Doch die beiden liessen sich dadurch nicht beirren.
    "ich wünschte, ich könnte deine Frage mit einem "Ja" beantworten", erwiderte Ethan und räusperte sich. "Doch als wir uns in Rivet City aus den Augen verloren haben, hatte ich die Befürchtung, wir würden uns nie wieder sehen." Er lächelte und seine weissen Zähne kamen zum Vorschein. "Vielleicht gibt es ja doch so eine Art Schicksal."
    Ashanti schaute in fragend an, ehe er fortfuhr: "Ach ja, bevor ich es vergesse, du sollst dich bei deinem Offizier melden. Zwei Paladine haben mich gebeten, dir das auszurichten. Und..." Ethan zögerte einen Augenblick. "Und... falls du mich suchst, weisst du ja jetzt wo du mich findest." Er zwinkerte der Blondine zu und warf sich wieder auf sein Bett. Er war ziemlich müde und der weite Weg hierher steckte ihm in den Knochen. Er wollte einfach nur noch schlafen.

  • Diese doch etwas intime Art der Begrüßung schienen einige der anderen Rekruten sehr spaßig zu finden und das auf ihre Art kund tun zu müssen, aber nach einem scharfen Seitenblick Ashantis war sofort wieder Ruhe. Wie zu erwarten war er natürlich nicht wegen ihr hier, warum sollte er auch? So wie sie in Rivet City auseinander gegangen waren und dann wusste ja niemand, dass sie hier war. Jedenfalls schien er ihrer Begrüßung nicht abgeneigt zu sein, zumindest schloss sie das aus dem freudigen Vibrieren in seiner Stimme. Als nächstes richtete er ihr aus, dass ihr Offizier sie sehen wollte und Ashanti verdrehte etwas die Augen. Da hatte sie ja nun überhaupt keinen Bock drauf, aber melden musste sie sich und Ethan schien doch ziemlich müde zu sein, jedenfalls ließ er sich auf seine Pritsche fallen und schloss die Augen. Ashanti schüttelte leicht den Kopf, warf den anderen Rekruten noch einmal einen giftigen und äußerst bezeichnenden Blick zu und verließ dann die Baracke. Ihren Offizier fand sie schnell und er gab ihr genau das, was sie haben wollte. Einen gottverdammten Auftrag. Es ging zwar nur darum, die Tunnel einer Metrostation von Mirelurks zu säubern, aber immerhin. Und sie durfte mitnehmen, wen sie wollte. Sofort schlug sie Ethan vor, den der Offizier noch nicht einmal in seinen Papieren hatte. Aber glücklicherweise hatte er keine Einwände und mit beschwingtem Schritt, soweit man davon beim Tragen einer Powerrüstung reden konnte, kehrte sie zur Baracke zurück. Ethan schlief bereits, daher legte Ashanti sich selber schlafen, um ihm am nächsten Morgen die Nachricht zu überbringen. Vorher würden sie ihn noch eintragen müssen, aber das war nur eine Formalität. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen schlief Ashanti ein.

  • Früh Morgens erwachte Ethan und erhob sich von seinem Bett. Er blickte zu Ashantis Schlafstelle rüber. Doch ihr Bett war leer.
    Ethan griff zu seinem Rucksack und seinen Waffen. Ohne sie fühlte er sich so nackt und angreifbar. Er ging zum Ausgang der Baracke und öffnete die Tür. Der Platz draussen war menschenleer. Doch nur fast, denn am Schiessstand konnte er Ashanti erkennen, die auf Zielscheiben schoss. Er ging zu ihr hin.
    "Na", fragte er und lud sein Chinesisches Sturmgewehr durch. Er schoss ebenfalls einige Male auf die Scheiben und lud die Waffe erneut durch. "Was gibt's Neues?"
    Ashanti senkte ihr Gewehr und schaute ihn an: "Wir haben einen Auftrag", antwortete sie leise. "Nichts bedeutendes, nur ein Tunnel."
    "Ein Tunnel?" fragte Ethan nach. Es klang wie ein Echo.
    "Ja, ein Tunnel." erwiderte Ashanti und hielt ihren Zeigefinger vor die Lippen. "Vertraue mir einfach. Das alles ist inoffiziell. Eigentlich dürfte ich dich gar nicht mitnehmen." Sie schaute sich kurz nach allen Seiten um. "Offizier Marcus glaubt, du wärst mein Partner."
    "Bin dabe!i" antwortete Ethan ohne zu Überlegen und zuckte mit den Schultern. "Wohin genau soll's gehen?"


    Gehen nach: Die Zitadelle (siehe unten)

  • >>>> kommt aus Rivet City


    Wie versprochen hatte Doktor Li Shepard angekündigt.
    Der Älteste Lyons sowie Teile der Lyons Pride empfingen ihn direkt am Tor und brachten ihn in einen der inneren Ringe des Gebäudes. Auf dem Weg durch den Hof fiel ihm auf, dass die Bruderschaft viele Aussenseiter aufnahm. Das kam ihm sehr ungewöhnlich vor, er kannte die BoS nur als verschlossene Gesellschaft die für Aussenstehende keinen Platz und keine Verwendung hatte. Aber er erkannte auch dass dieser Aspekt dazu beitragen könnte, dass sie ihn unterstützen.
    Kurz bevor sie den äusseren Ring betraten lies er seinen Blick noch einmal durch den Hof schweifen, da waren Ritter die Jünglinge mit der Powerrüstung ausbildeten, Paladine die Aussenseiter bewaffneten und sie, die blonde Frau die er für den Job im Nationalarchiv anheuern wollte.
    Das Ödland ist doch ein Dorf...
    Die Blonde sollte ihn jedoch nicht weiter Beschäftigen denn der Älteste machte ihm klar, dass die Zeit drängte.
    Im inneren Ring der Zitadelle wurde das Holotape an zwei Gelehrte weitergegeben, sie und der Älteste verschwanden in einem Raum. Shepard jedoch wurde aufgefordert zu warten. Sie gaben ihm Kaffee und Snacks, ein toller Service wenn es ein Hotel gewesen wäre, aber es trug nicht wirklich dazu bei die Wartezeit zu verkürzen.
    Nach über zwei Stunden wurde auch Shepard in den Raum gebeten, überall gab es Rechner und in einem dieser Computer lief das Holotape, wahrscheinlich schon zum vierten oder fünften mal.
    Dann sprach ihn der Älteste an: "Das sieht nicht gut aus, wenn es stimmt was dieses Tape besagt, dann werden die Mutanten die Oberhand gewinnen." Nochmals diskutierten sie über die Mutanten, ihre Aubreitung, Entstehung sowie über die Vermehrung durch das FEV.
    Letztendlich kamen der Älteste und Shepard zu einem Entschluss.
    Die Bruderschaft unterstützte Shepards Massnahmen gegen die Mutanten mit Waffen und Kronkorken, Truppen würde man ihm nicht unterstellen können, doch Patrouillen wurden angewiesen ihn zu unterstützen. Die Kronkorken, eine beachtliche Summe, sollte dazu dienen dass er sich ein eigenes Team aufstellen könnte. Jedoch konnte er nur über einen Mittelsmann in Rivet City über die Kronkorken verfügen, um sicherzustellen dass das Geld sinnvoll genutz würde. Ausserdem hatte er dem Mittelsmann Bericht zu erstatten, welcher diese dann an die Lyons Pride weiterleitete.


    Der Älteste Lyons gab Shepard einen Anhaltspunkt wo er mit der Suche für ein Mittel gegen die Supermutanten beginnen sollte - Der Vaultec Hauptsitz. Ein so geheimes millitärisches Projekt könnte man nur in einer Vault durchgeführt haben und wenn es Hinweise darauf gibt das und in welcher Vault soetwas statt fand, dann findet man sie im Vaultec Hauptrechner. Aber dazu kam noch ein weiteres Hindernis, man braucht eine Zugangskarte. Zum Glück wusste der Älteste wo man diese finden könnte - im alten Senatsgebäude.


    Shepard verabschiedete sich vom Ältesten Lyons und den Lyons Pride und begab sich wieder zum Ausgang des Gebäudes. Auf dem Weg durch den Hof kam er sich wieder wie ein Soldat der Enklave vor, der gerade sein Missionsbriefing abgeschlossen hatte - In den Senat einbrechen, den Vaultec Hauptrechner knacken und dann noch die Mutanten aufhalten, eine gute Mission.




    geht nach Rivet City>>>>

    ...what doesn't kill you gives you exp...

  • Kommen von: Die Zitadelle (siehe oben)


    Mit "Höhle" meinte Ashanti nichts geringeres als die Überflutete Metro von Washington D.C.. Von wegen Mirelurks. Dort tummeln sich die Ghule. Und nicht nur irgendwelche Ghule, sondern verstrahlte Ghule. Noch nie war Ethan einem solchen begegnet. Laut Erzählungen diverser Leute, sollen diese Ghule nicht nur schneller und robuster sein, nein, sondern auch noch mehr Schaden anrichten können als normale Ghule.
    Ashanti liess sich zwar nichts anmerken, doch Ethan hätte darauf Wetten können, ein kurzes Lächeln in ihrem Gesicht vorbeihuschen gesehen zu haben. Als ob sie seine Gedanken gelesen hätte, machte sie eine Handbewegung, die darauf hinwies, dass es nun los ging. Ethan hatte natürlich schon alles gepackt, denn er hatte geahnt, dass Ashanti es eilig hatte. Wenn man einen Auftrag ausführte, dann richtig. Und Ashanti war so eine. Eine Frau, die ihr Handwerk zu verstehen wusste und keine Mätzchen machte. Eine Kameradin, der man vertrauen konnte und die nicht mit falschen Karten spielte. Ob sie wohl allen gegenüber so vertraulich war, oder hatte er nur das Glück? Er selbst war ja nicht gerade ein Held. Er hatte vieles überlebt, doch meistens nur, weil er die Flucht ergriffen hatte. Dennoch schien ihr etwas an Ethan zu gefallen. Eigentlich war er nur ein Ödländer.
    Kurze Zeit später hatte das 2er-Team rund um Ashanti und Ethan die Zitadelle verlassen. Die Überflutete Metro lag exakt nördlich der Zitadelle. Sie mussten also nichts weiter tun, als dem Fluss zu folgen. Allerdings streiften sie dabei D.C. und es musste mit Feindkontakt gerechnet werden. Besonders die Supermutanten konnten dabei eine Rolle spielen. Allerdings konnten sie auch auf die Enklave stossen oder auf einen Trupp der Talon-Company. Eigentlich konnte alles passieren, besonders tagsüber. Die Sonne war zwar kaum aufgegangen, dennoch würden sie mindestens 3 Stunden brauchen, um die Überflutete Metro zu erreichen.
    "Wie genau lautet der Auftrag?" fragte Ethan nach einer Weile Fussmarsch. "Da du mich mitgenommen hast, dürftes es nichts Übermenschliches sein, oder?" Er lachte. Rechts neben ihnen spiegelte sich die Morgensonne rosa im verstrahlten Wasser des Potomac River, der durch die Stadt Washington verlief. Einen Moment lang glaubte Ethan, etwas im Wasser auftauchen gesehen zu haben, doch es war wohl nur ein Trugbild seiner Sinne. Er wartete auf eine Antwort seiner Begleiterin.

  • Plötzlich wurden die beiden von allen Seiten beschossen. „In Deckung“, brüllte Ethan Young und riss Ashanti zu Boden. Da gab es auch schon eine ohrenbetäubende Explosion, denn eine Granate war direkt neben ihnen eingeschlagen. Ashanti rollte zur Seite und fand hinter einer kleinen Mauer Deckung.
    Ethan, dessen Kopf sich wegen der Druckwelle wie eine Tomate anfühlte, rannte blindlings gerade aus. Schüsse zischten an ihm vorbei, während er verzweifelt nach einer Deckung suchte. Sein Sichtfeld war vollkommen verschwommen, doch er rannte weiter.
    Plötzlich erkannte er etwas Grosses und Graues vor sich. Es war ein Felsen. Mit einem Hechtsprung rettete er sich hinter das Gestein und robbte in Position. Langsam wurde sein Blick wieder klar. „Alles in Ordnung, Ashanti!?“ brüllte er in die Richtung, in der er Ashanti vermutete. Doch keine Antwort kam zurück.
    Verzweifelt checke Ethan die Lage. Hinter ihm schien alles sicher zu sein. Doch was war mit Ashanti los? Nochmals brüllte er ihren Namen. Vergebens.
    Nach einer Weile des Überlegens, wagte er einen Blick aus seiner Deckung. Und dann sah er es. Sie waren in einen Hinterhalt der Enklave geraten, denn Ethan konnte einen Vertibird erkennen, der am Ufer des Flusses gelandet war. In der Nähe tummelten sich etliche Enklave Soldaten - leicht zu erkennen an ihren schwarzen Rüstungen. Noch ein letztes Mal brüllte er Ashantis Namen so laut er konnte, ehe er zur Seite rollte und in entgegengesetzte Richtung wegrobbte. Alleine hatte er gegen diese Übermacht nichts entgegenzusetzen. Es blieb nur eine Möglichkeit – die Flucht.
    Anschliessend rannte Ethan. Er rannte wie noch nie zuvor in seinem Leben. Dabei schossen ihm Gedanken durch den Kopf. War Ashanti in Ordnung? War sie entkommen? Oder hatte die Enklave sie erwischt? Doch dann konzentrierte er sich wieder auf den Weg. Er würde später zur Zitadelle zurückkehren, um sich nach Ashanti zu erkundigen. Nun galt es zu Überleben. In Guerilla-Taktik wurde er geschult. Er wusste genau, wann man sich zurückziehen musste und wann nicht.


    Rennt nach Ödland der Hauptstadt

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