Violets Tagebuch (Fallout 4)

  • Hallo Community,


    inspiriert durch den Mod Journal of the Sole Survivor habe ich beschlossen, für meinen aktuellen Fallout 4-Spieldurchgang eine Art Tagebuch zu führen. Es ist ein nicht ganz ernst gemeinter Blick auf die Dinge, die unserem Wanderer im Verlauf der Geschichte passieren. Die ersten Seiten habe ich bereits zu Papier gebracht und da mir die Sache so gut gefällt, wollte ich sie euch nicht vorenthalten. ;)
    Das ist nur ein Auszug. Wenn Interesse besteht, kann ich gern weitere Einträge posten.


    Damit beginnt Violets Tagebuch.
    Oh, und das ist unsere Heldin, damit ihr eine Vorstellung davon bekommt, wer hier schreibt.



    [Erster Eintrag]
    Hier beginnt es also.
    Ich weiß nicht, wo oder wie ich anfangen soll. Da war dieser Vertreter, ich erinnere mich noch sehr gut an ihn. Er hat uns erzählt, dass unsere Familie Zugang zum örtlichen Vault erhalten hat. Bereit für die Zukunft! Und dann kam sie, die Zukunft. Nur wenige Augenblicke später heulten die Sirenen auf und wir mussten fliehen. Wir dachten, dass wir im Vault sicher wären, doch sie haben uns für ihre Experimente missbraucht und in Kryokammern eingefroren. Codsworth sagt, es wären 200 Jahre vergangen. Wie ist das überhaupt möglich?


    Nate ist tot. Ich musste mit ansehen, wie mein eigener Mann erschossen und mein Baby entführt wurde. Wer auch immer dafür die Verantwortung trägt, ich werde ihn finden. Und ich werde mein Baby finden, meinen kleinen Shaun!


    Ich bin froh, dass ich Codsworth habe. Er hat sich noch immer um unserer Haus in Sanctuary gekümmert. Wenn ich daran denke, wie skeptisch Nate und ich damals waren. Heute weiß ich, dass es die beste Investition unseres Lebens war. Jeder, den ich einmal gekannt habe, ist tot. Mein Zuhause verwüstet, meine Familie unerreichbar für mich, nur Codsworth ist mir geblieben.



    [Ein neuer Freund?]
    Codsworth hat mich nach Concord geschickt. Er sagt, dass es dort vielleicht Menschen gibt, die mir helfen können. Ich habe Sanctuary über die alte Brücke verlassen. Es fällt mir schwer zu begreifen, dass wirklich 200 Jahre vergangen sind.
    An der Red Rocket Tankstelle ist mir ein Hund zugelaufen. Er scheint genauso verloren und einsam zu sein wie ich. Wir haben zusammen eine Höhle unterhalb der Tankstelle erkundet, dort wimmelte es von riesigen Maulwurfsratten! Ich hoffe wirklich, Spinnen sind nicht im gleichen Maße mutiert, in dieser Größe passen sie doch in keinen Staubsaugerbeutel mehr.


    Der Hund weicht mir nicht mehr von der Seite. Ich habe noch keinen Namen für ihn, aber er ist ein guter Junge.



    [Plötzlich General]
    Ich dachte, nach 200 Jahren aus dem Kälteschlaf in einer fremden Welt zu erwachen, wäre das Versteckteste, was mir in den letzten 24 Stunden passiert ist... bis ich Preston Garvey traf.


    Er und seine Leute saßen in Concord fest. Eine Gruppe Raider griff das Museum an, in dem sie sich verschanzt hatten. Der Hund und ich eilten ihnen zur Hilfe, Minuten später sprang ich in einer Powerrüstung vom Dach! Ich weiß, das hört sich völlig durchgeknallt an, aber so ist es wirklich passiert. Plötzlich riss die Straße auf und eine Todeskralle kam hervor, sie stürzte sich auf die Raider und schließlich auch auf mich. Es gleicht einem Wunder, dass ich sie mit meiner Minigun erledigen konnte.
    Preston behauptet von sich, der letzte Minutemen im Commonwealth zu sein. Ich scheine ihn sehr beeindruckt zu haben, denn er hat mich zum General seiner Truppe ernannt. Im Moment weiß ich nicht, was ich davon halten soll.


    Der Hund heißt übrigens Dogmeat, das hat mir die chemsüchtige Oma erzählt. Ich wollte ihn eigentlich Stormageddon nennen, aber Dogmeat ist auch ein schöner Name.



    [Eine völlig desolate Truppe]
    Kaum bin ich General, muss ich mich um alles kümmern. Preston hat mich zu einer Siedlung in der Nähe geschickt, unterwegs konnte ich noch den Streit zwischen einem Chemdealer und einer Ladenbesitzerin schlichten. Der Dealer hat ihrem Sohn Jet verkauft, der arme Kerl ist nun völlig im Eimer. Zum Glück konnte ich die Angelegenheit unblutig klären.


    Dogmeat und ich haben uns um die Raider gekümmert, die die Siedler bedrohten. Mir ist zwar immer noch völlig schleierhaft, warum die Bande eine Siedlung überfällt, in der es außer drei vertrockneten Tomatenpflanzen nichts zu holen gibt, aber als General fällt so etwas eben in meinen Zuständigkeitsbereich.


    Kaum zurück in Sanctuary, hat mich Sturges gebeten aus Schrott ein paar Betten zu bauen. Sehe ich aus wie der Heimwerkerkönig? Die Minutemen sind wirklich ein völlig nutzloser Haufen. Ich habe ihn auf offener Straße stehen lassen und mich auf den Weg nach Diamond City gemacht.



    [Guhle, Guhle und noch mehr Guhle]
    Hier scheint es an jeder Ecke nur Schwierigkeiten zu geben, in Cambridge wurde ich Zeuge eines Guhlangriffs. Vor dem alten Polizeirevier hat ein Mann verzweifelt versucht, seine verwundeten Kameraden vor den Angreifern zu schützen. Natürlich haben Dogmeat und ich geholfen, langsam glaube ich, das Commonwealth würde in sich zusammenbrechen, wenn wir nicht an allen Orten gleichzeitig sind.
    Es hat sich herausgestellt, dass die Truppe im Auftrag der Stählernen Bruderschaft hier ist. Der Mann heißt Paladin Danse und wollte im Revier noch ein paar Worte mit mir wechseln, es ging um irgendeinen Sender. Ich wollte zwar nicht unhöflich sein, aber ich bin weitergezogen. Dafür habe ich nun wirklich keine Zeit.



    [Piper getroffen]
    Endlich komme ich dazu, die Ereignisse der letzten Tage festzuhalten. Ich scheine Ärger wirklich magisch anzuziehen, denn kaum näherte ich mich den Toren Diamond Citys, schon stand ich im Mittelpunkt einer handfesten Auseinandersetzung zwischen einer aufgebrachten Reporterin und einer Gegensprechanlage.
    Es ging um einen Zeitungsartikel über das Institut. Laut Piper, so heißt die Reporterin, ist es sehr wahrscheinlich, dass dieses Institut hinter der Entführung meines Sohnes steckt. Der Bürgermeister von Diamond City wollte davon allerdings nichts wissen. Er hätte uns nicht einmal in die Stadt gelassen, wäre Piper nicht auf die Idee gekommen, mich als Händlerin auszugeben.


    In der Stadt habe ich nichts erfahren, was mir bei meiner Suche helfen könnte. Mir wurde zwar wärmstens Detektiv Nick Valtine empfohlen, doch leider ist er unauffindbar. Seine Sekretärin hat mir erzählt, dass er von seinem letzten Auftrag nicht zurückgekehrt ist. Ich werde wohl nach ihm Ausschau halten (müssen). Vor der Detektei habe ich das Gerücht über eine Gruppierung namens „Railroad“ gehört. Ich denke, ich werde dieser Spur nachgehen. Anscheinend muss man nur dem Freedom Trail folgen, für Geschichte hatte ich schon immer etwas übrig.



    [Geschichte ist für'n Arsch!]
    Seit zwei Tagen folge ich nun den roten Steinen des Freedom Trails und habe das Gefühl, im Kreis zu laufen. Bei jeder Station ist ein Buchstabe und eine Zahl markiert, leider hat dieser verdammte Pipboy keine anständige Notizfunktion. Ich habe mir aus einem Mülleimer eine alte Zeitung und einen Bleistift gefischt, warum hat denn noch niemand ein kleines Gerät erfunden, mit dem man Notizen machen kann? Ideal für die Hosentasche, vielleicht noch mit einer Kamera und einer Telefonfunktion. Ach, ich fange an zu phantasieren.


    Kein Wunder, dass niemand weiß, ob die Railroad wirklich existiert. Wer ist denn so bescheuert, Gullideckeln durch halb Boston zu folgen?



    [Kein guter Junge]
    Langsam treibt mich Dogmeat in den Wahnsinn!
    Als ob Raider, Supermutanten und rote Pflastersteine nicht schon schlimm genug wären, rennt er immer wieder ohne Grund davon. Gestern wäre ich beim Versuch ihm zu folgen fast in eine Mine getreten. Manchmal schlägt er Alarm und ich kann nicht einmal ausmachen, aus welcher Richtung sein Bellen kommt. Dann suche ich minutenlang nach dem blöden Köter, um ihm vor drei rostigen Blechdosen zu finden, die er mir als große Entdeckung präsentiert.


    Ich glaube, ich lege mir in der nächsten Stadt eine Katze zu.



    [Das schlechteste Passwort aller Zeiten]
    Ich hatte fast schon vergessen, warum ich dem Freedom Trail überhaupt folgt bin, doch nun stehe ich in den Katakomben einer verfallenen Kirche. Die Buchstaben und Zahlen waren ein Code, ich habe ihn eben in eine Drehscheibe an der Wand eingegeben. Der Code lautet (ohne Scheiß!) R-A-I-L-R-O-A-D. Ernsthaft? Warum nicht P-A-S-S-W-O-R-T oder 1-2-3-4-5-6-7-8-9, darauf wäre doch nie jemand gekommen.


    Nun hocke ich vor der offenen Geheimtür und lausche noch einmal dem Inhalt aller Holobänder, die ich seit Verlassen der Vault gefunden habe. Im Gang hinter mir ist es dunkel, aber ich könnte schwören, dort bereits ein genervtes Seufzen gehört zu haben.



    [Mein verrückter Stalker und ich]
    Ich habe die Railroad gefunden, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass es sich um ein Grüppchen besonders merkwürdiger Menschen handelt. Jedenfalls wurde ich von drei bewaffneten Gestalten und hellen Scheinwerfern begrüßt. Die Anführerin, Desdemona, hat mich sehr gereizt darauf hingewiesen, dass man bei der Railroad nicht einfach mit der Tür ins Haus fällt, sondern von ihnen kontaktiert wird, wenn sie Interesse haben. Fast hätte ich ihr entgegnet, dass ihr Versteck am Ende einer sehr eindeutigen Spur mit einem sehr eindeutigen Passwort liegt, als Deacon das Parkett betrat.


    Ich glaube, Deacon ist ein Stalker. Er wusste, dass ich aus Vault 111 komme, die Minutemen wieder aufbaue und in Diamond City war. Er kannte sogar Dogmeats Namen! Ich muss nicht ganz bei Sinnen gewesen sein, als ich zugestimmt habe, ihn auf eine Mission zu begleiten. Der Mann ist creepy as fuck!
    Wenn wir den Auftrag erledigen, kann ich der Railroad beitreten. Ich weiß gar nicht, ob ich das wirklich möchte. Ich habe doch bereits die Minutemen an der Backe.



    [Agentin Whisper]
    Der Auftrag hat uns in das alte Hauptquartier der Railroad geführt, das unter einem Donutladen liegt. Ja, ein Donutladen. Und ja, der Donutladen hat einen Fluchttunnel. Deacon hat mir alles ganz genau erklärt, während er eine schlechte Verkleidung trug, in der ich ihn eigentlich nicht erkennen sollte, aber trotzdem sofort erkannt habe. Langsam glaube ich, ich hätte einfach bei Codsworth in Sanctuary bleiben sollen.
    Das Hauptquartier wurde vom Institut überrannt, wir sind einigen Synths begegnet. Für einen Moment glaubte ich, mich in einem Terminator-Film wiederzufinden. Wir haben einen Prototypen geborgen und Deacon hat mir die Waffe eines verstorbenen Agenten namens Tommy Whispers überlassen.


    Was soll ich sagen? Ich bin beigetreten.
    Ich hatte schon immer ein Herz für verschrobene Typen. Deacon und ich haben Desdemona eine ziemlich irre Geschichte erzählt, am Ende durfte ich mir einen Agentennamen aussuchen und habe mich für „Whisper“ entschieden. Tommy zu Ehren. Ich kannte ihn zwar nicht, aber alle waren sehr gerührt darüber.



    [Schluffis]
    Ich sitze gerade auf einer verranzten Matratze, die in der Ecke der Katakomben steht. Es ist eiskalt und von den Wänden bröckelt Putz. Das ist mit Abstand das erbärmlichste Hauptquartier, das ich jemals in meinem Leben gesehen habe. Kein Wunder, dass Deacon darauf brennt, mit mir durch das Commonwealth zu ziehen. Die Railroad lebt wie Schluffis, morgen früh brechen wir auf.



    [Ist das Kunst oder kann das weg?]
    Ich dachte immer, die Künstler zu meiner Zeit wären exzentrisch. Aber gegen das, was wir in der Galerie Pickman gesehen haben, erscheint selbst der größte Farbklecks wie ein wunderschönes Stillleben. Sogar meinem redseligen Gefährten hat es die Sprache verschlagen, und das will etwas heißen.


    Warum sind wir in den Laden überhaupt hinein gegangen?
    Deacon und ich hielten es wohl für eine gute Idee, in ein wildfremdes Haus zu spazieren. Kaum waren wir drin, wurden wir sofort von Raidern attackiert. Wir schossen uns den Weg frei und stießen auf eine Sammlung sehr spezieller „Kunstwerke“: Grausam verstümmelte Raiderleichen, teilweise zu abstrusen Skulpturen drapiert. Uns stockte der Atem, aber das hielt uns natürlich nicht davon ab, noch mehr Raider über den Haufen zu schießen und das Haus zu erkunden. Ich meine, wenn wir schon mal da sind...
    Im Keller konnten wir dem Künstler, Herrn Pickman, gerade noch rechtzeitig zur Hilfe eilen, bevor drei Angreifer sich auf ihn stürzten. Zum Dank hat er mir sein Lieblingsmesser und einen Brief geschenkt, in dem die Worte „Danke, Killer“ standen. Das Blatt ist mit einem blutigen Herz verziert, er ist wirklich ein richtiger Künstler. Beim nächsten Besuch im Hauptquartier werde ich den Brief über mein Bett hängen, dann kommt endlich mal etwas Farbe an die karge Wand.



    [It's magic!]
    Heute habe ich eine erstaunliche Entdeckung gemacht! Wenn ich die Karte meines Pipboys öffne und einen Ort auswähle, den ich früher schon einmal besucht habe, stehe ich plötzlich davor. Ich kann mir das nicht erklären, es muss Magie sein. Ab jetzt wird die Reise ein Kinderspiel.

    I really want to know how the Big One started. What idiot fired first? Why? What the hell did they think they'd gain?
    -Deacon-

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