Die Promenade

  • >> Nationalarchiv >>


    Mailyn hatte ihren Verstand sogleich umgestellt und war hochkonzentriert. Der unbemerkte Vormarsch zu den Wracks war ein Kinderspiel, doch dann galt es alles genau zu planen. Sie atmete tief durch und nahm ihr Gewehr vom Rücken. "Gut, da wären wir. Loch das Baby ein und dann nichts wie weg hier." John nickte ihr kommentarlos aber zustimmend zu. Er holte seine letzte Granate hervor. Sie sah im gebrochenen Licht aus wie eine Frucht. Wie eine verformte Avocado, eine verdammt tödliche Avocado. Er zog den Splint und hielt noch einmal kurz inne. Die Schützin machte sich bereit indem sie darauf warte bis John die Granate warf. Es waren nur Sekunden doch unter diesem enormen Druck nicht zu sterben, kamen die Sekunden der Frau wie Stunden vor. Langsam biss sie sich ungeduldig auf die Unterlippe. "Was ist jetzt?" John gab das Zeichen, es war nun so weit. Die Granate war bereits im Bunker gelandet und es verblieben nur noch wenige Sekunden bis alles in die Luft flog. Sie grinste frech zu ihrem Partner. "Man sieht sich auf der anderen Seite. Sollte ich nicht kommen, warte nicht auf mich und suche auf keinen Fall nach mir!" Ihre Mimik verfinsterte sich ein wenig, dann sprintete sie los.


    Der Weg war steinig und schwer zu überqueren. Mailyns Sinne waren geschärft bis zum letzten. Sie musste aufpassen wo sie hintrat, musste die Aufmerksamkeit der Mutanten auf sie lenken und zudem acht geben nicht erschossen zu werden. Sie war komplett in sich gekehrt. Sie nahm nur schwer ihre Umgebung war, so war sie auf ihre Flucht fixiert. Ihr Herz raste wie wild und das Adrenalin verteile sich in großen Zügen in ihrem Körper. Nun spürte sie ihre Beine nicht mehr und ihr wurde leicht schwindlig. Die ersten Supermutanten hatten die Frau noch nicht gesehen, da die Explosion sie ablenkten, doch gleich sollte es anders sein. Geschafft! Die Frau war endlich an ihrem Punkt angekommen an dem sie nun ihr Talent ausüben konnte. Sie entsicherte das Standbein ihrer Waffe und suchte mit dem Zielfernrohr ihre Ziele. Im Augenwinkel sah sie John wie er wartete. Sie grinste leicht. "Warte!." flüsterte sie in sich hinein.


    Bevor sie anfing zu schießen korrigierte sie ihr Zielfernrohr mit ein paar Drehungen am Rädchen. Jetzt durfte es perfekt sein. Sie atmete tief ein und aus. So beruhigte sie ihren Herzschlag. Sie sah durch das Fernrohr. "Auf Wiedersehen" Sie drückte den Abzug durch, löste die Panzerbrechende Kugel und traf genau die Stellen, die John ihr verraten hatte. Sie zog an der Kammer, eine leere Hülse flog heraus. Sie schwenkte mit ihrem Lauf zum nächsten Gegner. Wie eine Maschine berechnete sie jeden einzelnen Schritt in ihrem Kopf und versuchte somit vorausschauend zu handeln. Ihre Aktion glich der eines monoton arbeiteten Roboter. Sie bewegte sich kaum, doch war das was sie tat effizient. Abdrücken, Hülse leeren, Nachladen, Ziel suchen, Abdrücken, Hülse Leeren .... Es war immer das Gleiche gewesen und schon nach den ersten 3 Gegnern hatte sie das Feld für John freigeräumt. "Lauf, nun mach schon. Worauf wartest du?" Wieder sah sie durch das Fernrohr. Ihre Nerven waren nun gespannt wie Drahtseile. Wie durfte es erst Shepard ergehen? Er vertraute einer wildfremden Frau blindlinks um für seine Sicherheit zu garantieren. Verrückt, wie? Sie musste bei dem Gedanken leicht schmunzeln, dann lud sie ihr Magazin nach.


    Mittlerweile haben die großen Mutanten Alarm geschlagen. Sie suchten nun in der falschen Richtung nach dem Übeltäter, der die Soldaten hinterrücks ausschaltete. Jetzt war es Zeit sich um den Typen mit der Minigun zu kümmern. Sie schwenkte ihr Gewehr um 45°C nach Osten und wartete den letzten Windstoß ab. Sie schluckte heftig und bemerkte dabei, dass ihr Hals kratzte. Sie musste sich kurz räuspern. Der Mutant mit der schweren Waffe war im Visier, sie atmete langsam und drückte den Abzug durch. "Klack!" Die Frau sah verwundert nach oben. "Wie klack?" Wieder drückte sie den Abzug durch, doch immer und immer wieder wurde es schwerer auch nur den Abzug bis zur Hälfte zu bewegen. Sie biss sich auf die Unterlippe, dann weiteten sich ihre Augen als die Schwarzhaarige verstand, was gerade passierte. "Nein, nicht jetzt." Schnell wuchtete sie ihren Kopf zu John, der geradewegs auf dem Weg war. Er war der Meinung, dass Mailyn ihm Deckung geben würde und würde also nicht damit rechnen, dass nach der nächsten Abbiegung der Kerl mit der Minigun triumphierend neben seinen Sandsäcken steht. Jetzt musste die Frau handeln. "Scheiß Ladehämmungen."Sie packte ihre M4 mit einer Hand und sprang elegant über einen Steinhaufen und rannte damit auf das Feld.
    Sie schoss einige Warnschüsse in die Luft und jetzt hat sie es geschafft. Das Lager wurde nun auf die Frau aufmerksam und niemand bemerkte mehr John.
    Im Hintergrund konnte man einen lauten Motor vernehmen der mit zunehmender Geschwindigkeit immer lauter wurde. Richtig. Der Kerl mit der Minigun zielte bereits auf die unschuldige Frau und versenkte einige Kugeln neben ihr in den Boden, da sie gerade noch rechtzeitig zur Seite springen konnte.
    Als wäre das nicht genug kamen 2 Supermutanten mit einen Superhammer um die Ecke und sie entdeckten mit ersten Blick die zusammengekauerte Schützin an der Wand. Ihr Abzugfinger drückte den Abzug der M4 qualvoll durch und so entluden sich 30 Schüsse präzise im Kopf des Mutanten der geradewegs umkippte. "Stirb! VERRECKE!" Die M4 war leer und sie besaß keine Zeit sie nachzuladen. Der zweite Mutant mit seinem Hammer schlug bereits auf die Frau ein, doch sie war windig genug um die ersten Schläge auszuweichen, doch dann passierte es. Sie wollte gerade weglaufen als der Mutant ausholte und sie wie einen Baseball am Rücken traf. Sie schrie schmerzverzerrt und spuckte Blut, ehe sie mit einem mächtigen Wumms auf dem Boden aufschlug. Ihre Schläfe blutete und sie konnte sich kaum bewegen.
    Ihr Glück war es, dass ihre M95 auf ihrem Rücken den Schlag abfing und ihre Wirbelsäule schonte, doch leider hatte es die Waffe kein Stück überlebt.


    Ihr Kopf brummte wie wild und ihre Ohren fiepten so laut, sodass sie nichts in ihrer Umgebung vernehmen konnte. Ihre Augen wurden trügerisch und es wurde immer verlockender der Finsternis nachzugeben, die sich langsam aber sicher wie eine Decke über der Frau ausbreitete, doch eine Sache gab ihr Kraft durchzuhalten. Das Versprechen John zu beschützen. ...

  • Maylin begab sich in Position, die Granate ging hoch und zündete ein Feuerwerk.
    Jetzt hieß es für Shepard in Deckung zu bleiben und sich darauf vorzubereiten durch den Kugelhagel zu stürmen. Mutanten die sich näherten vielen einfach um, das musste Maylins Werk gewesen sein. Der Mutant mit der Minigun allerdings stand noch, und er began das Feuer zu eröffnen. Shepard presste seinen Körper an das Autowrack und versuchte sich so klein wie möglich zumachen um eventuellen Querschlägern eine minimale Angriffsfläche zu bieten.
    Komm schon Mädchen, schalte ihn aus...
    Aber die Minigun erlosch nicht. Hellere, fast schon blecherne Schußgeräusche kamen aber jetzt noch hinzu. Und sie kamen aus Richtung der Ruinen. Die Schüße passten nicht zu den Sturmgewehren der Mutanten Das muss Maylins Waffe sein. Aber just in diesem Moment erloschen die Schüße. Es war klar, irgendetwas ist schief gelaufen. ...warte nicht auf mich, such nicht nach mir... Diese Worte hallten immernoch in Shepards Ohren, aber seit wann hört er auf andere. So beschloß er zu Maylin, anstand weiter gerade aus zu laufen. Da wartete sowieso schon der Mutant mit der Minigun.
    Da die schwere Waffe gerade nicht auf ihn feuerte, nutzte er die Gelegenheit um in eine Deckung zwischen seiner jetzigen Position und den Ruinen zu gelangen - es war ein alter Bus. Geduckt, aber mit einem hohen Tempo erreichte er ihn ohne getroffen zu werden. Ein langer Aufenthalt war allerdings nicht möglich, da sich Supermutanten schnell näherten. Er schaute sich um und suchte nach etwas nützlichen, Munition, Granaten, Sprengstaoff, eben alles was eine schnelleren Vorstoß ermöglichen könnte. Gefunden hat er aber nur einen Medikamentenkasten.
    Noch bevor er diesen näher untersuchen konnte änderte der Mutant mit der Minigun sein Ziel, er schoß auf den alten Bus in dem sich Shepard befand. Die Kugeln durchsiebten das dünne Metall des Buses als wären sie aus Papier.
    Shepard bleib nichts anderes übrig als sich flach auf den Boden zu legen und zu hoffen, dass der Mutant laden muss. Langsam zog er sich weiter nach vorn zu dem Sanikasten vieleicht ist ja da irgendwas nützliches drin.
    Das Feuer aus der Minigun wurde eingestellt, der Mutant musste sicherlich laden. Das war die Chance an den Sanikasten zu kommen. Shepard riss den Deckel ab und verbreitete den Inhalt vor sich auf dem Boden. Wasser, ein paar Stimpacks, Rad-X sowie Psycho und Buffout.
    Shepard richtete sich auf und lehnte seinen Rücken an die Wand. In der einen Hand hatte er das Psycho, in der anderen das Buffout. Es wäre nicht das erste mal das er Kampfsteigernde Mittel zu sich nimmt, in der Enklave war es gang und gebe, aber diese hier waren etwas anderes, sie werden nach Gefühl zubereitet und haben mehr Nebenwirkungen als dass sie einen positiven Zweck erfüllen könnten.
    Naja was solls... das war das Letzte was ihm durch den Kopf ging bevor sich das Buffout einwarf und das Psycho in den Arm jagte.


    Die Wirkung der Drogen setzte ein, seine Muskeln verkrampften sich, seine Finger bohrten sich schmerzhaft in seine Handfläche und seine Augen schienen sich nach innen zu drehen. Er kniff die Augen zusammen, dabei spürte er wie die Medikamente die feinen Adern in seine Augen zum platzen brachten und blutrot färbten.
    Plötzlich riss er die Augen wieder auf. Alles um ihn herum kam ihm so ruhig und friedlich vor. So beschloss er den Bus zu verlassen. Er schaute auf den Himmel, er war dunkel grün und behangen mit gelb-orangen Wolken, dahinter versuchte eine tiefrote Sonnen ihre Strahlen auf den Boden zu werfen. Die Zeit um ihn herum schien still zu stehen, Mutanten rannten auf ihn zu, aber weder näherten sie sich, noch bewegten sie sich. Neben ihm in der Luft standen kleine, silberne Kugeln, er hätte sie am liebsten aufgefangen doch ein Rauschen das in seine Ohren einkehrte lenkte ihn ab. Langsam löste sich das Rauschen auf und einzelne, aber immernoch verschwommene Geräusche sonderten sich ab. Er erkannte das Pfeifen von Kugeln die ihn passierten und in diversen Gegenständen um sich herum einschlugen, Schreie von Mutanten und Schüße. Es wurde ihm wieder klar, er war mitten in einem Gefecht - Maylin - Plötzlich wurde ihm bewusst was er zu tun hatte.
    Shepard rannte los, mitten über das offene Feld durch eine fremdartige Welt die das Buffout und Psycho für ihn geschaffen hatten. Ab und an traff ihn eine Kugel direkt in die Kevlarplatten seiner Kampfrüstung, bemerkt hatte er es allerdings nicht. Er wusste es, weil er sich selbst beim renne zusehen konnte. Er steuerte sich von ausserhalb seines Körpers.


    Kurz vor Maylins letzter Position sah er einen toten und einen noch stehenden Supermutanten welcher mit einem Superhammer bewaffnet war. Shepard zog ein Kampfmesser und sprang über eine Schuttwand. Er war nicht mal zwei Sekunden in der Luft, doch für ihn fühlte es sich wie Minuten an. Als er über die niedrige Wand war stach er das Messer in den Hals des Mutanten und erregte damit seine Aufmerksamkeit. Er holte mit dem Superhammer aus und versuchte Shepard zu treffen, aber für ihn war alles um ein vielfaches verlangsamt, so wich er mit Leichtigkeit den Schlägen aus. Sein Blick ging zu dem toten Mutanten und auf den Boden, da lag ein weiterer Superhammer. Er Blickte wieder auf den Mutanten und auf den Hammer und hob diesen schließlich auf. Einem weiteren Schlag mit dem Hammer konnte Shepard ausweichen, da bot sich die Gelegenheit zum Konter. Er holte aus und schlug mit seinem Superhammer auf den Mutanten ein. Dieser wurde 3 Meter nach hinten befördert und landete in einem halb eingefallenen Haus. Shepard folgte ihm ein Stück und schlug auf einen alten Metallpfeiler ein. Drei Schlägen konnte dieser wiederstehen bevor er nachgab und die Decke des Erdgeschoßes auf dem darunter befindlichen Mutanten hinabließ.


    Der Mutant war begraben und keine direkte Gefahr mehr. Jetzt wandte sich Shepard Maylin zu, sie wirkte für ihn friedlich, wie sie da im Schutt lag. Fast so als würde sie schlafen.
    Er stellte sich über sie, hob sie auf und legte ihren Körper über seine rechte Schulter: " Wir gehen nach Haus Mädchen..." Ob er dies gesagt, oder nur gedacht hatte war ihm unklar.
    So begab er sich, mit Maylin die Füße voran auf seiner Schulter, auf den Weg durch die Ruinen. Kugeln schlugen neben ihm ein, aber das interesseirte ihn nicht wirklich. Er sah sich, wie er Maylin in einem hohen Tempo durch die Ruinen trug. Verschlossene Türen wurden mit Leichtigkeit aus den Angeln getreten und der unebene Boden einfach ausser Acht gelassen. Seine Füsse knickten ständig um, aber die Medikamente blockierten sämtliche Schmerzrezeptoren.
    Jetzt erst bemerkte er, dass die Mutanten zu den beiden aufgeschlossen haben, sie verfolgten ihn auf der Strasse an seiner Flanke. Shepard sah sich und Maylin durch Ruinen rennen und daneben die Mutanten. Er sah aus dem Fenster - ein Mutant, ein weiteres Fenster - ein weitere Mutant, noch ein Fenster - kein Mutant. Kein Mutant?? Shepard war verwirrt, wo war sein unfreiwilliger Begleiter hin. Er blieb stehen und schaute durch die Ruinen, ein weiterer Supermutant, und schon verfiel er zu Asche. Es musste die Sonne sein, die ihre Strahlen direkt auf die Mutanten schoß.
    Natürlich war es nicht die Sonne, es waren zwei Ritter und vier Paladine der Stählernen Bruderschaft die die Mutanten mit Laserwaffen bekämpften.
    Shepard rannte einfach weiter, das er Maylin noch auf seiner Schulter trug wurde ihm erst bewusst, als er sich selbst beim rennen zusah. Die Mutanten haben der Weile den Rückzug angetreten doch das beschäftigte Shepard schon garnicht mehr. Wieso rannte er überhaupt?
    Gestoppt wurde er erst durch einen Paladin der Bruderschaft.
    "...zwei Personen...Arzt...hierher..." die Worte ergaben für ihn keinen Sinn, es war ihm unmöglich die Fragmente zu sinnvollen Sätzen zusammenzufügen.
    Einer der Ritter nahm Shepard Maylin ab, ein weiterer begann ihn zu untersuchen, es muss wohl ein Arzt gewesen sein. Der Feldarzt der Bruderschaft hielt Shepards Augenlieder auf. Offensichtlich erkannte er sofort seinen Zustand. "Der Typ...Zustand...weg..." Ein paar der anderen Mitglieder der Bruderschaft schienen ihn auszulachen. Schließlich übergab der Arzt Shepard ein paar Pillen, hielt zwei Finger hoch und sagte irgendetwas zu ihm. Mitlerweile war es Shepard aber egal, er öffnete seinen Mund, warf die Pillen ein und schluckte sie hinter.
    Dann sah er zu Maylin. Ist sie bei Bewusstsein? War sie die ganze Zeit schon wach? Hatte sie sich tragen lassen?
    Er schaute wieder auf die Promenade. Die Färbung der Wolken, des Himmels und der Sonne war weg, es gab nur noch hell und dunkel, grau und weiß. Zu allem anderen breiteten sich auch noch höllische Kopfschmerzen in seinem Kopf aus. Aber irgendwie liesen ihn genau diese Schmerzen wieder klare und deutliche Gedanken fassen:"Maylin?!?"

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  • >> Die Promenade / Soldatenlager >>


    "W-was sind das für Schmerzen?""Das kommt davon wenn man die Regeln missachtet, Idiot. Ich hab dir von Anfang an gesagt, du hättest diese Mission nicht annehmen dürfen." Die Schwarzhaarige zuckte leicht mit ihren Lidern, dann drückte sie ihren Handrücken auf ihre Stirn. "Nanu?" Sie spürte einen Verband der ihre Haare abklemmte. Sie versuchte sich langsam aufzurichten, ein undefinierbarer Schmerz zwang sie allerdings zurück in ihre Ausgangsposition. "Scheiße, was ist passiert?" Sie blinzelte schwach. "Ich kann dir sagen was passiert ist. Diese Blechbüchse hat dir das Leben gerettet indem er seines aufs Spiel setzte." "Blechbüchse? Shepard?" Sie drehte ihren Kopf zur Seite, endlich konnte sie die Umrisse erkennen.
    Sie befand sich in eine Art Zelt, doch war es deutlich zugestellt mit allerlei Tragen, Liegen und ärztlichen Gerätschaften. Mailyn begriff schnell. "Shepard hat mich hier hergebracht? Aber? Er ..." Ihr Gedanke verstummte. "Sei doch froh! Du kannst nicht klagen, immerhin bist du am Leben. Es sähe anders aus hätte er dich einfach liegen gelassen wie du es von ihm verlangt hast. Vergiss nicht, wenn du stirbst, sterbe ich auch und ich rate dir das zu unterlassen, kapiert?!" Die Schwarzhaarige nickte kurz, dann warf sie langsam ein Bein über das Andere und setzte sich aufrecht hin. "Wo sind denn alle?" Leichtfüßig und etwas tollpatschig tapste die Frau von einem Bein auf das Andere. Ihr Gleichgewicht war enorm gestört und so hielt sie sich erst einmal am Zelteingang fest, sodass sie nicht umflog. Die Sonne stach ziemlich stark in die Augen der Frau und das war das Zeichen dafür gewesen, dass es bereits erneut Mittag sein musste. Sie versuchte sich zurück zu erinnern was passierte, doch jegliche Bilder die sie fand ergaben im Ganzen keinen Sinn. "John hat dich auf seine Schultern getragen und die Mutanten abgehängt. Scheinbar hatte er sich mit Drogen vollgepumpt denn er schien mir jedenfalls ziemlich unzurechnungsfähig." Mailyn verschränkte die Arme, ihre Augenbrauen zogen sich zusammen und sie plusterte ihre Wangen verärgert auf. Im selben Atemzug löste sie sich von dieser Haltung und sah erneut neutral drein. "Lass uns nach jemanden suchen der uns helfen kann. Ich möchte meine Ausrüstung zurück haben." Langsam aber mit erhobenem und stolzen Schritt durchforstete sie das Lager in dem sie sich befand. Viele Soldaten waren unterwegs und schenkten der Frau keine Aufmerksamkeit. Es war fast so, als wäre die Frau ein Geist.


    Letztlich kam sie an einen großen Trainingsplatz an. Dort waren einige Soldaten versammelt doch konnte sie John nirgends entdecken. Sie verschränkte wieder ihre Arme und lehnte sich an eine Hausmauer und begutachtete wie die erwachsenen Soldaten jüngere in einer Powerrüstung trainierten. Sie musste leicht schmunzeln, denn das erinnerte sie an ihre Ausbildung vor einigen Jahren zurück.

  • Soldaten der Bruderschaft brachten Maylin und Shepard in ein kleineres Lager, eine Art Aussenposten.
    Ob Maylin wieder bei Bewusstsein war konnte er nicht erkennen, also versuchte er sich bei dem Feldarzt zu erkundigen:"Wie geht es ihr?"
    Der Arzt gab ihm eine verständliche Antwort: "Sie hat ganz schön was eingesteckt, aber sie wird wieder."
    Shepard hatte noch eine ganze Reihe weiterer Fragen, aber das reden viel ihm immernoch schwer, hinzukamen die verschwommene Sicht in einem Grauschleier sowie die bohrenden Kopfschmerzen - die Nebenwirkungen des Trips. Der Arzt der Bruderschaft gab ihm weitere Pillen, ein paar zur Beruhigung und ein paar die sein Blut von dem Psycho-Buffout-Gemisch reinigen sollten. Beides nahm er dankend an, alles war besser als sein jetziger Zustand.
    Während Maylin in ein Sanitätszelt gebracht wurde, begleiteten zwei Paladine Shepard in ein anderes, kleineres Zelt mit Feldbetten drin.
    Ihm wurde eines der Betten zugewiesen. Nach dem er die Medikamente des Arztes einnahm legte er sich in das ihm zugewiesene Bett und noch bevor er die vergangenen Stunden verarbeiten konnte fiel er in einen tiefen Schlaf.


    Zu seinem wiederwillen wurde dieser, für ihn schon fast komatöse Zustand, apprupt unterbrochen. Es war am Morgen des nächsten Tages und ein Ritter der Bruderschaft forderte ihn auf sich anzuziehen und ihm zu seinem Vorgesetzten zu folgen. Was hatte Shepard schon für eine Wahl, also folgte er der Aufforderung und meldete sich bei dem Gelehrten der ihn sehen wollte.
    Dieser hatte eine menge Fragen, berechtigter Fragen, die wichtigste für ihn aber war: "Wer seit ihr und was habt ihr hier zu suchen?"
    Das war eine wirklich gute Frage, die Händlernummer würde man ihnen nicht abnehmen, nicht nach der Vorstellungen mit den Mutanten und Reliktjäger werden von der BoS verachtet. Ihm blieb nur eines übrig, die Wahrheit: "Wir arbeiten für Doktor Li..." natürlich musste er die Warheit etwas verzerren um die Unterstützung des Gelehrten und der hier ansäßigen Bruderschaft zu erhalten "...und sollten Daten bergen die für sie wohl sehr wichtig sind." Shepard übergab dem Gelehrten das Holotape aus dem Nationalarchiv.
    Der Gelehrte verschwandt für eine Stunde mit dem Holotape. Shepard begann bereits sich zu fragen ob er richtig gehandelt hatte als er die Daten übergab, doch seine Zweifel wurden zerstreut als der Gelehrte wieder zurück kam und ihm das Holotape übergab.
    Und nicht nur das, man sagte ihm und seiner Begleitung Unterstützung auf dem Weg nach Rivet City zu.


    Es war mittlerweile Mittag und der Gelehrte der Bruderschaft und Shepard saßen in einem provisorischen Kommandozelt und redeten über den Weg nach Rivet City sowie die Art der zugesagten Unterstützung als er einen Paladin herein bat und ihm den Auftrag erteilte Shepards Begleiterin, Maylin, herzuführen.

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  • Lange konnte sie in ihren Erinnerungen nicht verweilen, weil ein großer, stämmiger Typ in einer Powerrüstung plötzlich hinter ihr stand und sie räuspernd musterte. >>"*Ähum* Mademoiselle?" Die schwarzhaarige Schützin drehte sich behaglich um und zog eine Augenbraue nach oben. >>"Der Vorgesetzte wünscht Sie zu sprechen">> Ohne Wiederworte folgte die Frau dem Kerl auf Schritt und Tritt. Es dauerte nicht lange und Mailyn stand auf der Schwelle des Zeltes. Sie sah ihren Begleiter mit starren Augen an, dann nickte sie ihm zu. Mit langsamen und kontrollierten Schritten wagte sie sich in das Zelt hinein. Sie hatte noch immer leichte Schwierigkeiten ihr Gleichgewicht zu halten. Als sie John erblickte, musste sie frech lächeln. "So sieht man sich wieder, Shepard. Hatten wir nicht ausgemacht mich zurückzulassen?" Sie baute sich langsam vor dem Vorgesetzten auf und nahm eine aggressive Haltung ein, indem sie ihr rechtes Bein leicht abknickte, ihr linkes durchstreckte und ihren rechten Ellenbogen mit der linken Hand hielt, sodass sie sich mit ihrer Rechten an das Kinn fassen konnte.
    Sie warf ihre Haare mit einen Schwung nah hinten. "Sie wollten mich sprechen?" Der Vorgesetzte nickte und wiederholte das, was er bereits zu John sagte. Mailyn unterbrach den Vorsitzenden und warf ihre Hände nach vorne. "Moment mal!" Sie stapfte mit ihrem rechten Bein auf. "Bevor wir hier ans Abreisen auch nur denken, verlange ich meine Sachen zurück. Wo sind meine Waffen und damit meine ich mein Gewehr und meine beiden Schmuckstücke." Wenn es etwas gab was die Frau nicht leiden konnte, dann war es wenn jemand ihre Sachen versteckte. Man erinnere sich zurück, dass sie selbst splitternackt auf die Suche nach ihrem Zeug machte.
    Als der Vorsitzende mit einem hämischen Grinsen auf die Seite deutete, folgte die Frau diese Bewegung mit ihren Augen. Mit aufgeplusterten Wangen trat sie an ihre Sachen und verstaute sie wohlgemäß da, wo sie hingehörten. Letztlich fiel ihr etwas auf, was sie nicht gutheißen konnte. "Wo ist mein Gewehr?" Sie drehte ihren Kopf schwungvoll um, dann sah sie zum Vorgesetzten. Dieser beteuerte, dass sie kein Gewehr mit sich führte, doch das wollte die Frau nicht wahrhaben. Schließlich unterbrach John das hitzige Temperament der Frau und klärte sie Situation auf. Sie verstummte urplötzlich und sah nachdenklich zu Boden. Schließlich fuhr die Unterhaltung zwischen John und dem Vorgesetzten fort.

  • Shepard war froh Maylin wieder auf den Beinen zu sehen, und so wie mit dem Gelehrten hitzig über ihre Waffe diskutierte war sie offensichtlich schon wieder fast vollständig genesen.
    Ja, da war sie wieder, Shepard klärte die Situation lieber auf bevor Maylin den Gelehrten noch mit bloßen Händen erlegen würde.
    So konnte er sich wenigstens wieder der Heimreise widmen. Der Gelehrte stellte 4 Paladine und einen Ritter unter Shepard`s Kommando, sie sollten für eine sichere Reise raus aus den Ruinen von DC bis kurz vor Rivet City sorgen. In etwa zwei Stunden wäre Shepards Eskorte bewaffnet und einsatzbereit. Zusätzlich bekamen er und seine Begeliterin freien Zugang zur Munitionskammer.
    Mit soviel Unterstützung seitens der Bruderschaft hatte Shepard nicht gerechnet, deshalb nahm er dankend jegliches Angebot der BoS an.
    Soweit war alles mit dem Gelehrten geklärt, deshalb verabschiedete er sich höfflich und ging wieder an seine Arbeit.
    Als der Gelehrte das Zelt verlassen hatte erhob sich Shepard und ging zu Maylin: "Wie gehts dir? Du hast da draussen ganz schön eingesteckt." Noch bevor Maylin antworten konnte verzogen sich Shepards Mundwinkel nach oben: "Denkst du das du in zwei Stunden bereit bist? Nicht das ich dich noch bis nach Rivet City tragen muss, immerhin habe ich dir ein Bett versprochen."

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  • Die Frau grinste von einer Seite ihrer Wange bis zur anderen. Sie konnte nicht anders als einfach zu lächeln als Shepard sie neckte. Sie winkte mit ihrer Hand ab und schloss ihre Augen. "Ach was. Ich war schon übler zugerichtet als jetzt. Ich denke kaum, dass ich einen weiteren Trageservice brauchen werde." Sie leckte ihre Zunge hervor und fasste sich kurzweilen an ihre Schläfe. "Shepard?" Sie unterbrach ihren Satz. Ihr Kollege drehte sich noch einmal um. "Ich meine John." Sie ging auf ihn zu. Sie standen sich Angesicht zu Angesicht. Langsam ging Mailyn weiter mit ihrem Kopf nach vorne, sodass sie an Johns Ohr war. Sie flüsterte ihm etwas zu. "Danke" Sie löste sich ein wenig, sah ihn in seine Augen, dann schloss sie ihre erneut. Sie umschloss mit ihren beiden Händen die Wangen von John und führte seinen Kopf langsam nach vorne, sodass ihre Lippen die seinigen berührten. Sein Bart kratzte ein wenig in ihren Händen doch das Gefühl war nicht störend, sondern eher angenehm. Ein wohlig, warmes Gefühl breitete sich im Körper der Frau aus und dieser Augenblick, indem sie ihren Gefährten küsste, schien eine Ewigkeit zu dauern.
    Langsam löste sie sich von ihm. Mailyn biss sich leicht auf ihre Unterlippe, dann ging sie zwei Schritte rückwärts. "In zwei Stunden? Ich denke ich brauche nicht all zu lange, jetzt wo die Hälfte meiner Ausrüstung zerstört in DC liegt." Sie schloss wieder ihre Augen und lächelte breit, dann verschränkte sie ihre Hände hinter ihrem Rücken und entfernte sich von John.


    "Was war denn das?" Die Schwarzhaarige zuckte mit ihren Schultern. "Etwas, was dich kaum interessieren dürfte. Halt jetzt die Klappe und komm mit.""Ist ja gut, ich bin ja still, Zicke!" Nach einigen Augenblicken befand sich die Frau in der Munitionskammer. Sie sah sich gemütlich um und suchte nach nützlichen Sachen, die sie eventuell gebrauchen könnte. So fand sie eine Kiste mit genau der Munition, die sie für ihre Revolver brauchte. Höflich bediente sie sich an den Kugeln während ihr etwas ins Auge stach, was ihr Herz erweiterte. "Wow!" Sie ignorierte die Munition und bewegte sich auf einen Gegenstand zu, den sie soeben lieb gewann. "D-das kann nicht sein?!" Sie sah sich heimlich um. "Es kann bestimmt nicht schaden, wenn ich sie mir mal genauer ansehe." Mailyn streckte ihre Hände aus und befreite eine M110 von ihrer Halterung. Wieder drehte sie sich um, sodass sie sicher gehen konnte, dass niemand an der Tür stand. Sie nahm das Präzisionsgewehr in den Anschlag und sah durch das Fernrohr. Penibel begutachtete sie jede Faser der Waffe dann fiel ihr auf, dass sie wohl das einzige Exemplar in den Händen hielt, das es hier gab. Seufzend hing sie es zurück an die Wand. >>"Na, gefällts dir?"<< Ruckartig wandte sich die Frau um und erblickte John in der Tür. Sie nickte leicht, dann zählte sie ein paar Daten auf, welche die Waffe am besten beschrieben. Wie ein Roboter hatte sie alle Zahlen und Werte im Kopf, die sie nun systematisch abging und über die Waffe schwärmte.

  • Nach dem Kuss, als Maylin ging, bleib Shepard noch kurz zurück und murmelte vor sich hin: " Was für eine ... alternative ... Art sich zu bedanken". Er versuchte nicht weiter darüber nachzudenken und machte sich auf in die Waffenkammer, immerhin hatte er einige Magazine auf dem Weg hierher verbraucht.
    Maylin war bereits vor ihm in die Waffenkammer gegangen, also war es nicht verwunderlich sie da anzutreffen. Aber wie er sie da sah, dass hatte er nicht erwartet. Sie begutachtete ein Scharfschützengewehr, aber die Art wie sie dies tat ließ Shepard innehalten. Sie hielt und begutachtete es wie eine Mutter ihr neugeborenes.
    Shepard nickte dem Ausrüstungsoffizier zu und deutete mit seinem Kopf auf das M110. Dieser begriff sofort worauf es hinauslief und erwiederte mit einem nicken. Danach sprach er Maylin an: "Na, gefällts dir?" Offensichtlich war diese Frage unnötig, denn Maylin began sofort schwärmend technische Daten des Gewehres aufzuzählen.
    Shepard hörte es sich eine Weile an, doch dann unterbrach er sie: "Es gehört dir." Maylin sah recht glücklich aus, also machte sich Shepard auf die Suche nach passenden Magazinen und Munition. Er nahm sich was er brauchte und nicht mehr, immerhin wäre es dreist gewesen das großzügige Angebot übertrieben auszunutzen.
    Maylin war noch immer mit ihrem neuen Gewehr beschäftigt und so machte sich Shpeard wieder auf nach draussen. Dort wurde er auch schon von dem Ritter der Bruderschaft empfangen, welcher ihn und Maylin aus der Stadt bringen sollten: "Meine Männer sind ausgeruht und einsatzbereit." Shepard nickte ihm zu: "Gut". Die vier Paladine standen still vor Shepard und dem Ritter, dieser erzählte ihm noch ein paar Details über die Eigenschaften und Verhaltensweisen seiner Leute. Nur für den Notfall, immerhin hatte der Gelehrte ihm fünf seiner Männer anvertraut und Shepard sollte sie, wenn auch nur kurz, führen.
    Gerade wollte sich Shepard auf die Suche nach Maylin machen, da stand sie auch schon hinter ihm: "Gut das du da bist, wir brechen auf."

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  • "E-es gehört mir?" Ihre Augen weiteten sich und sie drehte sich stetig zwischen John und dem Gewehr hin und her. "I-ich kann es nicht fassen! Danke John!" Als wäre die Frau erneut 16 sprang sie in die Luft und drückte somit ihre Freude gegenüber ihrem neuen Schmuckstück aus. Die Soldaten die in der Waffenkammer anwesend waren, glaubten mit Sicherheit die Frau hätte nicht alle an der Klatsche. Nachdem Sie sich mit Munition eingedeckt und das Gewehr auf ihrem Rücken angebracht hatte, stieg sie mit einem breiten Lächeln die stählernen Treppen nach oben. Kaum war sie hinter John bekam sie das Signal zum Aufbruch. Es war so weit. Entschlossen nickte sie ihrem Teamkameraden zu und inspizierte die Truppe, die John nun anführte.
    Erst jetzt bemerkte sie, wie einer der Mitglieder Mailyn durchdringend anstarrte. Sie erwiderte seinen Blick mit einem genervten Rümpfen der Nase, doch dann entdeckte sie warum der Paladin sie so starr beobachtete. Schnell versteckte sie ihr Dogtag unter ihrer Kleidung und entgegnete dem Paladin engstirnig, dass er das durchdringende Gucken unterlassen sollte. "Pass auf Mädchen. Verstecke es. Das liegt in der Vergangenheit. Niemand bekommt dich je wieder zurück." Ihre Hand ballte sich zu einer Faust, die sie eng an ihre Brust presste. Kurz erschrak sie, dann sah sie zu John.
    "Lass uns aufbrechen, sonst ziehen sie uns noch ein und müssen hier noch eine Grundausbildung absolvieren." scherzte sie, doch nur Mailyn selbst wusste, wie nah das an der Wahrheit vorbei lag, würde nur einer der Soldaten erfahren, dass Mailyn ein Ex-Paladin war.


    >> Rivet City >>
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