Beiträge von Questerer

    Nachdem er seine Verletzung behandelt hatte sah Ryn auf. Sara stand etwas abseits und sah auf etwas das er nicht sehen konnte. Offenbar vertraute sie ihm immer noch nicht so ganz. Nicht allzu verwunderlich wenn man bedachte, was in den letzten Tagen alles geschehen war.
    Die Ruhe und und Behaglichkeit ihres Lagers genießend stand er langsam auf. Mit langsamen Schritten näherte er sich dem Feuer. Sara seufzte, sah aber nicht auf. Den Stetson neben sich legend setzte sich Ryn zu ihr. Eine Weile schwiegen beide. Als das Knistern des Feuers seine Faszination allmählich verlor fragte er: "Darf ich dich was fragen?" Ohne aufzusehen zuckte die Händlerin mit den Achseln. "Maylin meinte, dass die Attentäterin es nicht auf sie, sondern auf dich abgesehen hat. Sonderlich wichtig ist es ja nicht aber... hast du eine Ahnung warum? Ohne dich ausfragen zu wollen." Letzteres war eine Lüge. Die Vergangenheit dieser Frau interessiert ihn sogar außerordentlich.

    Ryn antwortete belustigt: "Kein Problem, das tut mir ab und zu ganz gut." Dann erstarrte sein Grinsen als einer der Fremden die Sara gesehen hatte laut stöhnte. Flüsternd meinte Ryn: ""Wir sollten uns das mal ansehehn. Sie könnten verletzt sein und Hilfe brauchen." Die Händlerin sah nicht begeistert aus, nickte aber. "Und falls uns danach ist können wir sie ja auch ausrauben, umbringen und befragen. Nicht unbedingt in dieser Reihenfolge."
    Sich an die Beiden heranzuschleichen war nicht allzu schwer. Sie schienen mit ihren eigenen Problemen beschäftigt zu sein. Vorsichtig wagte der junge Arzt einen Blick aus ihrer Deckung. Ein Mann lag am Boden, offensichtlich immer noch an den Nachwirkungen der Explosion leidend. Zuerst dachte Ryn, dass der Fremde fürchterliche Brandwunden erlitten hatte, dann begriff er, dass es sich um einen Guhl handelte. Der andere Typ hatte es sich indess auf einem Felsen bequem gemacht. Er trug einen feinen Nadelstreifanzug, dem das Ödland übel mitgespielt hatte. Der Guhl beklagte sich wortreich über sein unglückliches Schicksal, während der aufrecht sitzende Mann in mit leisen, vornehmen Worten für seine mangelnde Vorsicht tadelte.
    Ryn und Sara sahen sich an. Die beiden wirkten ungefährlich. Mit stummer Einverständnis standen sie gleichzeitig auf. "Freundliche Grüße." sagte Sara in ihrem besten Händlerinnen-Tonfall. "Mein Name ist Sara Bones und das ist mein Reisegefährte Ryn Never. Offenbar habt ihr genau wie wir die Absicht in diesem Gebäude die Nacht zu verbringen. Dürfte ich daher vorschlagen, dass wir für heute das Lager teilen?" Angespannt wartete Ryn auf die Antwort. Die Beiden mochten harmlos aussehen, aber das Ödland war tückisch... Endlich antwortete der Anzugträger: "Hast du gehört, Weatherington? Es spricht." Der Guhl antwortete mit rauher Stimme: "Ay, Eysenstain. Aber allzu schlau ist sie nicht. Oder sprengst du dich etwa erst mal in die Luft bevor du wo lagerst, Schätzchen?"

    Nach einem Blick durch das Fernglas erwiderte Ryn: "Ja, sieht machbar aus. Also auf gehts." Langsam rappelte er sich auf. Hoffentlich war das Gebäude tatsächlich leer. Ihm fielen gleich die Augen zu. Aber er war zuversichtlich. Es konnte ja nicht jedes Gebäude im Ödland eine furchtbare Falle sein, oder?
    Geduckt und so leise wie möglich lief er los. Nach etwa fünfzig Metern ließ er sich erneut hinter eine Deckung, eine alte Plakatwand fallen. Unweit von ihm kam Sara bei einem Gebüsch zu halten. Ryn nickte. Clever, sich aufzuteilen, auf diese Weise würden sie nicht beide in eine Falle gehen, falls da eine war. Sie mussten nur darauf achten sich nicht aus den Augen zu verlieren.


    Die Händlerin blickte erneut durch ihr Fernglas, dann gab sie ihm das Zeichen zum Aufbruch. Wieder liefen sie so unauffällig wie möglich los. Ryn entschied, dass sie dem Gebäude jetzt nah genug waren und das keine weitere Pause nötig war. Vor ihm ragte bereits die eingestürzte Wand der Kirche auf. Er verlangsamte seine Schritte. Nichts war zu sehen oder zu hören, alles schien ruhig. Beruhigt blickte er zu Sara. Diese ging langsam auf die Türe zu. Auf dem Boden vor ihr glitzerte etwas Rundes... "STOPP!" brüllte Ryn entsetzt. Sara sah zu ihm, Verwirrung und Alarmbereitschaft spiegelten sich auf ihrem Gesicht. Ryn deutete auf den Boden vor ihr. Die Händlerin sah hin und wich dann sehr vorsichtig zurück. Eine Mine lag halb unter einem Haufen Schutt begraben. Erleichtert sah der Arzt wieder nach vorne. Ein wilder Hund stürmte auf ihn zu, Geifer im Maul. Bevor Ryn reagieren konnte sprang das Tier ihn an. Es gelang ihm lediglich den Arm hoch zu reißen bevor das Vieh auf ihn sprang. Die Krallen zerkratzen seine Jacke während der Hund versuchte seine Fänge in Ryns Gesicht zu schlagen. Nur der rechte Arm desjungen Mannes verhinderte dies, und das Tier war schwer. Das aufgerissene Maul kam immer näher, Sabber tropfte Ryn ins Gesicht...


    Ein Schuss ertönte und das Tier erschlaffte. So schnell er konnte wälzte der Arzt den Kadaver von sich runter und sprang auf. Seine Rechte umklammerte den Revolver den zu ziehen es ihm im letzten Augenblick gelungen war. Während er einige Schritte zurück stolperte sah er sich hektisch um. "Sara?" Von der jungen Händlerin war nichts zu sehen. "Sara!" Seine Rufe blieben unbeantwortet. Was zum Teufel lief jetzt wieder schief?

    Kommen von Paradise Falls


    Völlig erschöpft ließ sich Ryn hinter einem uralten Autowrack zu Boden gleiten. Einen Augenblick später war Sara neben ihm. Angestrengt lauschend versuchte er herauszufinden ob sie noch verfolgt wurden, aber in der plötzlichen Stille war nur Saras leises Keuchen zu hören. Bereits vor einiger Zeit hatte sich die Dunkelheit wie eine schwarze Decke über das Firmament gespannt ohne das ihre Häscher ihnen eine Pause gegönnt hätten. Nie zuvor war Ryn so ausdauernd und gnadenlos gejagt worden, und das wollte was heißen bei ihm. Das was die Kerle aus Paradise Falls schlimmer machte als alle anderen war ihre kaltblütige Systematik. Mehrmals war es dem jungen Arzt und der Händlerin gelungen ihre Verfolger beinahe abzuschütteln und jedes mal hatte die bloße Methodik und Erfahrung der Sklavenhändler die Jagd neu angefacht. Ryn war jung und äußerst fit, aber die letzten Stunden hatten ihn an seine Grenzen getrieben.


    Er sah zu Sara. Diese Frau war ein Wunder. Ihre Stupsnase und ihre hübschen grünen Augen hatten ihn bis vor kurzen Glauben gemacht, dass sie eher ein Mädchen als eine Erwachsene war, aber das war nun vorbei. Die kleine Ödländerin, die nun neben ihm aus ihren Stiefeln schlüpfte um ihre Füße auf Blasen zu untersuchen, war tough. Während die Stimmen ihrer Verfolger ihnen in den Ohren geklungen hatten war sie genauso ausdauernd und schnell gerannt wie er. Sein Ausdruck verbissenen Überlebenswillens hatte sich in ihrem Gesicht widergespiegelt. Vermutlich wäre er ohne sie längst einfach niedergebrochen- seine gekeuchten aufmunternden Worte hatten ebenso ihm wie ihr gegolten und Saras pfiffige Retourkutschen waren es eins ums andere Mal wert gewesen noch ein Stückchen weiter zu rennen. Und dann noch ein Stückchen. Kilometer um Kilometer.


    Irgendwann hatten sie sich dann sie sich dann in einem Abflussrohr versteckt und gewartet, bis keine Rufe und Schritte mehr zu hören gewesen waren. Danach waren sie ohne sich abzusprechen weitergerannt, bis zu diesem Wrack. Ryn konnte nicht mehr und auch Sara war in den letzten zehn Minuten deutlich zurückgefallen. Es war Zeit zu rasten und zu beten, dass sich das nicht rächte.
    "Nicht aufkratzen." Ryn hatte einen Blick auf Saras Füße geworfen. Ihre Stiefel waren augenscheinlich maßgeschneidert, lediglich eine kleine Blase an ihrer linken Ferse war zu sehen. Sara sah auf, ihre Stimme klang erschöpft. "Was?" "Die Blase meine ich." erwiderte Ryn. "Ich hab eine Salbe, die sollte helfen..." Einen Moment lang kramte er in den vielen Taschen seiner Jacke, dann fand er die gesuchte Tube und schraubte sie auf. Vorsichtig wusch er seine Hand mit ein wenig Trinkwasser ab und kleckste etwas Salbe auf seinen Finger. Sara sah ihn an. Mit einem Mal überkam ihn eine seltsame Scheu sie zu berühren. "Darf... Soll ich sie auftragen?" fragte er leise.

    Ryn ließ Maylin gewähren. Sie hatte ihren Weg mit den Dingen umzugehen und er den seinen. Außerdem sah er den Sinn in ihrem Handeln: ein Ruf als gefährlicher Killer hielt einen im Ödland vermutlich recht lange am Leben. Trotzdem gefiel es ihm nicht, wie die Kopfgeldjägerin John anschnauzte.
    Nachdem sie die Gasse verlassen hatte meinte er: "Mann, Maylin muss echt gut drauf sein, sonst hätte sie dich nicht so freundlich getröstet." Grinsend streckte er seine Hand aus und half dem sichtlich mitgenommenen Scharfschützen auf die Beine. "Freut mich, dass du dabei bist. Nimm dir ihre Ansprache nicht so zu Herzen, ihre Eltern haben sie nie geliebt." Er runzelte die Stirn. "Oder gekannt." Langsam ging er in Richtung Hauptplatz. "Wie auch immer, wir sollten wirklich los." Zu Sara gewandt meinte er: "Danke. Für die Korken meine ich. Und. So. Halt." Mit einem Grinsen trat er auf den Hauptplatz. Ihm war leicht ums Herz. Anstatt alleine in eine ungewisse Zukunft zu blicken war er mit Leuten unterwegs, die sich im Ödland auskannten und denen er irgendwie vertraute. Einen nach dem anderen lächelte er an, wobei seine Augen funkelten. "Lasst uns Raider jagen."

    Was Maylin sagte machte Sinn. Und es ließ ihn Sara in einem ganz neuen Licht sehen. Entweder war die Händlerin nicht die für die sie sich ausgab. Oder sie war zwar tatsächlich eine Händlerin, hatte sich aber Feinde gemacht die mächtig genug waren um Kopfgeldjäger auf sie anzusetzen. In beiden Fällen lag mehr hinter ihren tiefen grünen Augen verborgen als er zu Anfang gesehen hatte.
    Und für einen Moment begann er misstrauisch zu werden. Alle um ihn herum hatten etwas zu verbergen, wieso also nicht auch Sara? Wieso sollte er ihr vertrauen und sich nicht dagegen versichern von ihr verraten zu werden?


    Ryn seufzte. Weil er das nicht wollte. So einfach war es. Das war er nicht und er wollte nicht das ihn das Ödland zu so jemandem machte. Jemanden wie Ethan, der bei allem Respekt den er vor dem Mann hatte doch stets unruhig seine Mitmenschen im Auge behalten hatte. Immer eine Hand lose an der Waffe und vermutlich selbst im Schlaf noch Verschwörungstheorien wälzend. Vermutlich würde es ihn eines Tages das Leben kosten aber Ryn glaubte an die Unschuld seiner Gefährten bis zum Beweis ihrer Schuld. Nicht das das einfach war- er hing an seinem Leben und es kostete ihn durchaus eine Willensanstrengung Maylin zu vertrauen. Aber er hatte sich dazu entschieden es zu tun, und nun traf er dieselbe Entscheidung für Sara.


    Ganz abgesehen davon, dass er ohnehin nichts dagegen tun konnte, dass er begann das Mädel in sein Herz zu schließen.


    "Woher sollen wir wissen, dass nicht du Derjenige bist, der darauf angesetzt ist den Mord zu begehen?" Johns Stimme war kalt und entschlossen, so wie er entschlossen schien wenn nötig den Abzug der Waffe zu betätigen die er an den Hinterkopf Maylins drückte. Sofort fuhr Ryns Hand in seine Jacke und umklammerte seinen eigenen Revolver. Dann zögerte er. Nein. Wenn er John mit der Waffe in der Hand dazu zwang, Maylin loszulassen, würde die Stimmung zwischen ihnen erst Recht von Mißtraun und Feindschaft beherrscht werden. Maylin antwortete: "Wie ihr wollt. Erschießt mich und überlebt keine Sekunde dort draußen. Ihr wisst ja nicht wo sie überall ihre Augen und Ohren haben. Viel Spaß. ..." Ryn wusste, dass sie Recht hatte, vielleicht mehr als ihr bewußt war. Langsam trat er vor, Sara einen Blick zuwerfend, in den er zugleich Mitgefühl das jemand versucht hatte sie umzubringen als auch eine Bitte um Hilfe zu legen versuchte. Vermutlich sah er aus wie ein Brahmin das versuchte eine Gleichung zu lösen.


    "Wir können es nicht wissen, John. Ich kann nicht wissen, ob einer von euch mich im Schlaf um ein Leben ärmer zu machen. Und Sara konnte nicht wissen, ob das Stimpack, dass ich ihr gegeben habe nicht vergiftet war. Sie konnte es nur annehmen und mir vertraun." Im wurde klar wie sehr das stimmte. Seine Bewunderung für diese kleine Händlerin wuchs. "Und so wie ich das sehe, bleibt uns gar nichts Anderes übrig als uns gegenseitig zu vertrauen. Wir haben sehr gefährliche Feinde, alleine überlebt keiner von uns lange." Das Gesicht des Mannes war ihm abgewandt und er rührte sich nicht. Mit einem schnellen Schritt war Ryn neben dem Scharfschützen und seiner Geißel. "Ich vertraue Maylin und ich vertraue dir." Eine schnelle Bewegung förderte seinen Revolver zutage, er hielt ihn John hin, den Griff voran. "Und du?" Während er auf die Entscheidung seines Gegenübers wartete musste er grinsen. Erstens weil er die Entscheidung bezüglich Maylin ganz aus dem Bauch heraus getroffen war. Und zweitens weil er diese Entscheidung kaum getroffen hätte, wenn er nicht versuchen würde die beiden schwarzhaareigen Frauen vor und hinter ihm zu beeindrucken.

    Questerer ist auf sich selbst gespannt ^^
    Im Ernst, ich finde Jasons offenes Ende toll und Ryn will ich das nicht machen lassen, bleiben also Sara und John. Wer von euch beiden mir zuerst eine PM schreibt entscheidet, dass er es ist/nicht ist. Und- LOS :D

    Als Sara sich abwandte um den Raider zu untersuchen fiel Ryn auf, dass Maylin in seiner Naehe stand und ihn mit verschraenkten Armen ansah. Stumm erwiderte er den Blick ohne so Recht zu wissen, was er sagen sollte. Sie ergriff das Wort "Idiot, warum hast du das getan?" Ihre Stimme war wuetend. "Klar." dachte Ryn "Sie mag es nicht sich bedanken zu muessen." Bevor sie weitersprach setzte Maylin ein freches Grinsen auf. "Danke, auch wenn ich mit dem Raider alleine fertig geworden waere." Ihr Blick glitt fuehr einen Moment zu Sara. Ryn versuchte sich seine Ueberraschung nicht anmerken zu lassen. War die schoene, toedliche Frau eifersuechtig auf die nette, junge Haendlerin. Nein, unmoeglich. Der Schlag auf seinen Kopf musste wohl sehr hart gewesen sein, anders konnte er sich eine solche Annahme nicht erklaeren. Ein kleiner Teil von ihm bedauerte dies allerdings uns kam nicht umhin wie umwerfend Maylin aussah, wie sie so trotzig dastand, ihr langes schwarzes Haar im Wind wehend...


    Seine Gedanken wurden unterbrochen als die zornige Stimme des Fremden hinter ihm erklang. "Mir reichts langsam. Erst werde ich angebruellt, dann angerempelt, stehen gelassen, mitgeschleift und jetzt DAS! Was zum Teufel wird hier gespielt?!" Noch etwas wackelig kam der Sanitaeter endgueltig auf die Beine und drehte sich um. Der Mann mit dem Scharfschuetzengewehr stand auf dem Dorfplatz und funkelte die Leute um sich herum wuetend an. Ryn konnte es ihm nicht verdenken, ohne es zu wollen hatten sie dem armen Kerl an diesem Morgen uebel mitgespielt. Entschuldigend sagte er: "Wir sind nicht viel schlauer als du aber es tut mir Leid, dass wir dich mit hineingezogen haben. Und vielleicht finden wir ja sogar heraus was hier los ist, wenn wir diesen Spassvogel hier unter die Lupe nehmen."


    Bemueht den Gestank der Leiche zu ignorieren kniete er sich zu ihr. Dem Aussehen nach eindeutig ein Raider, kein Zweifel. Aber das konnte nicht die ganze Wahrheit sein, kein Raider war schlau genug um sich in Bigtown einzuschleichen. Vorsichtig begann er den Koerper abzutasten und nach weiteren Hinweisen zu suchen. Und tatsaechlich fiel ihm im Bauchbereich des Banditen ein seltsame Woelbung auf. Er sah auf. Die meisten der Bewohner hatten sich um ihn versammelt. Aber fuer das was nun kam kam konnte er keine Beobachter gebrauchen. Hoefflich sagte er zu den Umstehenden [b"Bitte, Ladies und Gentlemen, ich muss mich konzentrieren. Es gibt hier nichts zu sehen."[/b] Das gab es natuerlich doch und die Anwohner dachten gar nicht daran sich zu entfernen. Gluecklicherweise kamen ihm John, Maylin und Sara zu Hilfe. Mit weit weniger freundlichen Worten als er (er lernte einige interessante neue Woerter) scheuchten sie die Anderen weg, bis die vier allein mit dem Toten waren.


    Nachdem er sich ein Messer ausgeborgt hatte ging Ryn zum naechsten Schritt ueber. Ruhig und praezise liess er die Klinge ueber die Woelbung wandern, einen Schnitt von wenigen Zentimetern Tiefe anbringend. Dann nutzte er das Messer um suchend in der Wunde zu stochern. Bingo. Nach kurzer Zeit gelang es ihm einen kleinen schwarzen Zylinder herauszupullen. Waehrend er das Messer zurueckgab fragte er sich laut: "Was zum Henker ist das denn?" Die Frage war mehr an ihn selbst gerichtet gewesen, dennoch antwortete Maylin: "Eine Tarnkapsel. Betrueger und... Attentaeter benutzen sie. Wenn man sich verkleidet darf nichts auf die wahre Identitaet hinweisen, aber manchmal gibt es Dinge die man bei sich behalten will. Dann benutzt man Tarnkapseln..." Ihr abweisender Gesichtsausdruck brachte Ryn davon ab sie danach zu fragen woher sie das wusste.

    Arrrgh, ich hab extra ihr Charakterprofil aufgerufen um die richtige Farbe anzugeben, aber irgendwie ist in meinen Fingern blau gespeichert -.- Sorry, ist schon editiert.
    @ TheDeadlyShadow: Wenn wir die Reihenfolge beibehalten ist jetzt Shya und dann du dran :)

    Den letzten Post zu schreiben hat viel Spaß gemacht; aber er ist iwie recht gewagt, wenn euch der Twist also nicht gefällt, dann editier ich.


    Falls es aber passt: Das ein Raider Maylin kennt und sie angreift verknüpft Saras, Johns und Ryns Raiderjagd mit der Flucht-und-Rache Geschichte von Maylin. Somit gebe es Gelegenheit, quasi "widerwillig" gemeinsam weiterzuziehen. Ryn ist da ja zwiespältig, ich würde mich darüber natürlich sehr freuen und für die Anderen wär es dann möglich, zusammen zu bleiben und trotzdem die Spannung aufrecht zu erhalten.


    Der Kampf mit dem Rock-It-Man ist ja für Ryn schon vorbei, also dürft ihr den Beschreiben :P Plus Hinweise, wo der jetzt herkommt und was da los ist. xD Es ist toll Mitspieler zu haben, denen man die Logikarbeit überlassen kann ^^

    John, Sara und Ryn lauschten stumm den Abschiedsworten Maylins. Was die anderen Beiden dachten wusste er nicht, vermutlich war ihnen die Frau, die nun über die Holzbrücke schritt, ziemlich gleichgültig. Sein vorherrschendes Gefühl war Scham. Scham darüber, dass er sie ziehen ließ obwohl er wusste, dass die Leute die den Mann in der Hütte so kaltblütig ermordet hatten nun hinter ihr her waren. Scham darüber, dass er blieb obwohl seine Untätigkeit ihr erneut vermittelte, alleine im Ödland zu sein. Und vor allem Scham darüber, dass Erleichterung in ihm hoch stieg, weil sich mit Maylin auch die Gefahr die von ihr ausging Schritt für Schritt entfernte. Elend stand er da, im Bewusstsein der wahrscheinlich größte Feigling im gesamten Ödland zu sein.


    Während er die Augen nicht von der Gestalt wenden konnte, die soeben die Brücke verließ, begann er sich zu überlegen wie er die ganze Sache den beiden Anderen erklären sollte. Schließlich waren vor allem er und die fliegende Händlerin die Letzen die noch von der Zweckgemeinschaft des gestrigen Tages übrig waren, er fühlte sich ihr verpflichtet. Mit einer enormen Willensanstrengung gelang es ihm den Blick abzuwenden und sich John und Sara zuzuwenden. "Also..." setzte er an, in dem Bemühen seiner Stimme einen entschlossenen Klang zu geben. Doch er wurde unterbrochen. "Hoy, Maylin, warte doch." ertönte eine äußerst laute Stimme hinter ihnen. Überrascht drehten er und die Anderen sich um. Vom Dorfplatz her eilte ein Mann in Richtung Brücke. Er trug die typischen Fetzten und auch die Frisur eines Raiders. Sein Gesicht wurde von einer grotesken Maske bedeckt, deren Mundbereich von einer Art Megaphon eingenommen wurde, was die Lautstärke seines Ausrufes erklärte.


    Dies alles registrierte Ryn allerdings nur am Rande. Seine Aufmerksamkeit wurde viel mehr von dem Gerät angezogen, dass der Mann auf seiner Schulter trug. Es war groß, es war technisch und Ryn hatte die akute Befürchtung, dass es sich bei dem Ding um eine Waffe handelte. Was auch sofort bestätigt wurde, Sara neben ihm rief: "Rock-It-Werfer!" Was Ryn als Nächstes tat war mutig, kurzentschlossen und absolut bescheuert, kurz: das Männlichste was er bislang in seinem noch jungem Leben getan hatte. Während der Neuankömmling etwas schrie und dabei den Abzug betätigte, warf sich Ryn zwischen die Mündung des Werfers und die Brücke auf der sich Maylin befand. Wäre der Schuss aus einem Gewehr abgefeuert worden, dann hätte sein Sprung mit Sicherheit nicht gereicht. Aber der Rock-It-Werfer zündete langsamer als eine konventionelle Feuerwaffe um dann eine weit tödlichere Ladung auszuspucken. Aus dem langen Rohr zischte funkensprühend eine einen Meter lange Stahlharpune. Die Zacken der Waffe wurden vor seinen Augen immer größer, dann krachte das Ding gegen seinen Kopf und während das Licht vor seinen Augen erlosch, spürte Ryn wie sein Körper umgerissen wurde.


    Schwärze umgab ihn. Sein Geist bewegte sich mal schneller, mal langsam, wie ein Kaugummiband auf dem ein kleines Kind herumkaute. Starb er? Er wollte nicht sterben. Aber da- in weiter Ferne bewegte sich ein Licht auf ihn zu. Voller Angst versuchte er zu verstehen was mit ihm geschehen war. Dann sah er den schwarzen Flecken und begriff was passiert war. Kälte stieg in ihm hoch. Der Fremde Attentäter hätte nicht besser treffen können. Mit einer beeindruckenden, und für Ryn tragischer Genauigkeit hatte er das Wichtigste am Körper des jungen Arztes erwischt: seinen Stetson.


    Das Licht hatte ihn nun endgültig erreicht, oder besser: er hatte ganz einfach sein Augenlicht nach dem Schlag gegen seine Birne zurückgewonnen. Der schwarze Fleck im Zentrum des leuchtenden Fleckes waren wie er angenommen hatte Saras schwarze Haare. Sie kniete sich über ihn, wobei die Sonne Ryns Augen blendete, so dass er ihren Gesichtsausdruck nicht erkennen konnte. Vorsichtig begann er sich aufzusetzen, wobei er Sara schwach und etwas verwirrt anlächelte. Nun stand ein ungläubiger Ausdruck in ihren hübschen grünen Augen. "Wie hast du...?" "... den Schlag überlebt?" vollendete Ryn ihre Frage. Als Antwort nahm er seinen Stetson ab, zum ersten Mal vor einer Fremden, und drehte ihn um. Das Innere war stahlverkleidet.Traurig besah er sich danach die Vorderseite des treuen Stücks, die nun drei lange Schnitte zierten. Dann sah er auf. "Was hab ich verpasst?"

    Post steht. Ist etwas lang geworden, aber ich musste ja auch John und Sara miteinbeziehen. xD Ryn flippt grade ziemlich aus, hoffebtlich bleibt wenigstens Maylin ruhig... ach nein, die ist ja (grade) auch voellig aus dem Haeusschen ^^

    Der Anblick wie zwei erwachsene Maenner perplex einem wuetend davonstuermenden Maedchen nachstarrten waere beinahe komisch gewesen, haette es sich bei dem Maedchen nicht um Maylin gehandelt. Der Mann mit dem Scharfschuetzengewehr schien nicht wirklich beunruhigt zu sein (immerhin kannte er sie anders als Ryn ja nicht) aber er sah den jungen Arzt fragend an. Nun da der Fremde ebenfalls das Opfer von einem von ihren Ausbruechen geworden war, war er Ryn sofort viel sympathischer. Beinahe im Chor murmelten sie leise: "Frauen." Der Sanitaeter tippte sich gruessend an den Stetson. "Sorry das ich dich angepflaumt habe, aber du siehst ja was passiert wenn man sie weckt. Moeglicherweise kann ich dir doch helfen, gib mir nur eine Sekunde Zeit, ja?" Die letzten Worte rief er bereits im Rennen, denn aus der naechsten Strasse konnte er Maylins wuetende Schreie hoeren. Er befuerchtete nicht wirklich, dass ihr etwas zustiess, aber immerhin hatten sie die Stadt gemeinsam betreten und wenn sie in ihrem Morgenmuffel jemanden massakrierte, bekam er vermutlich ebenfalls Schwierigkeiten.


    Maylin las gerade einen Brief als er bei ihr ankam. Sie sah auf und Ryn glaubte zu hoeren, wie sie seinen Namen fluesterte. Nichts haette er nun lieber getan als wie ein stummer Beschuetzer neben ihr zu stehn und gelassen aber doch stoisch zu wirken- dummerweise weigerte sich sein Koerper etwas Anderes zu tun als leicht vornuebergebeugt hingebungsvoll zu keuchen. Verdammt war diese Frau schnell wenn sie wuetend war. Als er sich wieder einkriegte und aufsah, rammte Maylin gerade die Tuer mit ihrer Schulter auf und betrat das Haus. Gerade als er ihr folgen wollte stieg der Geruch des Inneren in seine Nase. Suesslich, modrig. Seine Imagination mischte dem den Geruch der Flammen bei. Erinnerungen begannen auf ihn einzustuerzen. Klingen, Braende, Blut, Schweiss, Angst, Gewalt, Raider! Das Gesicht einer Raiderfrau erschien direkt vor ihm, erschreckend real in seinem Wahn. Fuer einen Moment musste er sich am Tuerrahmen abstuezen um nicht zu fallen. Langsam gewann die Realitaet wieder die Oberhand ueber seine Vergangenheit. Nur das Gesicht gluehte vor seinen Augen. Dieses Gesicht...
    Ploetzlich wusste er woher er es kannte. Mit schweren, langsamen Schritten trat er in den Raum um mit Maylin zu sprechen. Das Zimmer war voellig verwuestet und der Gestank der Verwesung war hier drinnen sogar noch staerker. Ein Mann baumelte an einem fein gearbeiteter Guertel hing der Decke, umschwirrt von diversen Insekten. Fuer eine Weile standen die Beiden nur stumm da. Ein uebermaechtiges Verlangen, sich umzudrehen und zu laufen erfuellte den Sanitaeter. Jemand hatte diesen Mann leiden lassen und so entsetzt wie Maylin ueber den Toten war, konnte er erraten, dass er ihr nahe gestanden hatte. Soweit Ryn wusste war der Tote der Einzige bei dem das so war. Die junge Frau die nun langsam auf die haengende Leiche zuging und begann sie herabunehmen lebte nicht nur ein gefaehrliches Leben. Sie brachte auch den Tod ueber jene denen sie sich anvertraute. Ein einziger Nervenimpuls wuerde nun genuegen um Ryn rennen zu lassen, rennen wie er noch nie gerannt war in der Hoffnung, diesem Todesengel zu entkommen. Angespannt wie zum Schuss gespannter Bogen wartete er auf seine Entscheidung und blickte auf die Schwarzhaarige, die sich ueber den Toten beugte.


    Letztlich entschied er nicht. Nichts hielt ihn, aber es gab auch keinen Impuls der ihn rennen liess. Das Warten wurde nicht von ihm, sondern von Maylin beendet. Sie drehte sich zu ihm um, einen daemonischen Ausdruck in ihrem Gesicht und sagte: "Lass uns von hier verschwinden..." Dann stand sie auf und ging an Ryn vorbei aus dem Haus. Zunaechst langsam, dann mit schneller werdenden Schritten folgte er ihr. Als er neben ihr angekommen war fluesterte er ihr eindringlich zu: "Wir muessen sofort hier weg. Die Einwohner werden glauben wir haetten den Kerl ermordet, es sieht ja auch verdammt danach aus. Und vermutlich wussten hier die Meisten, dass du ihn gekannt hast. Wer auch immer ihn also erledigt hat, du bist vielleicht die Naechste auf seiner Liste." Sie sah ihn nicht an, irgendetwas schien sie zu verbergen. Er schob es auf ihre Trauer. Allerdings nickte sie und beschleunigte ebenfalls ihre Schritte. Ryn sah John nach wie vor an der Wand lehnen, er sah sie fragend an. Mit einer hastigen Handbewegung bedeutete er dem Mann ihnen zu folgen. Eigentlich wollte er den Kerl nicht in ihre Probleme mit hineinziehen, aber da das vermutlich ohnehin bereits geschehen war, verdiente der Mann es wenigstens zu erfahren was los war. Als sie den Hauptplatz ueberquerten erinnerte er sich schlagartig an die Abmachung mit den Anderen. Diese waren zwar momentan nirgends zu sehen, aber er schaetzte sie als verlaesslich ein. Auch sie mussten von dem Mord und den Hintergruenden erfahren, ausserdem musste er sich eingestehen, dass er die Haendlerin vermisste. Er redete sich ein, dass das nur daran lag, dass er mit ihr ueber das Gesicht sprechen wollte. So laut er konnte begann er: "Sara, Ethan, Ashanti, LEUTE!" zu rufen, ungeachtet der verwunderten Blicke der Ansaessigen. Waehrend sie sich der Bruecke naeherten dachte er noch einmal daran, dass er sich nicht entschieden hatte weiter mit Maylin zu reisen. Sein Mitleid und seine Sympathie fuer sie rangen nach wie vor mit seiner Angst, ihretwegen eines grausamen Todes zu sterben. Waehrend die Bruecke in sein Blickfeld trat, gab er sich ein Versprechen: Noch bevor dies hier vorbei war, wuerde er sich entscheiden.

    Ich scharre schon in den Startloechern, aber bis Maylin nicht auf John reagiert hat, kann Ryn nichts machen :(
    Du zeichnest? Wenn du das Bild von Sara fertig hast, postest du's dann hier? Artwork :thumbsup:
    Bin auch Fan :!: