Beiträge von Tysha

    Vor Far Harbor war ich mit den Kindern des Atoms kaum in Berührung gekommen. Die am Leuchtturm haben mich gleich gekillt, aber die im leuchtenden Meer waren kooperativ und auch freundlich...


    In Far Harbor habe ich mich ihnen zum Schein angeschlossen. Zu meinem Erstaunen mochte mein Charakter sie und hat sich im Nukleus wohl gefühlt. Das Kerzenlicht, die Hintergrundmusik, die Verehrung und Anbetung von „Atom“ hatte etwas beruhigendes. Stellenweise war es sogar ein wenig nachvollziehbar, woran die Kinder glauben, denn wenn man aus der verstrahlten Quelle trinkt, sieht man ja wirklich etwas.


    Ich habe versucht, ihr suizidales Verhalten bezüglich Strahlung soweit es geht zu minimieren – ich habe Devin geholfen, der sich fast zu Tode verstrahlt hat, und behauptet, Atom habe mir gesagt, dass es nun gut sei. Ich habe die Wasserpumpe so manipuliert, dass es sauberes Wasser gibt, ich habe die „Ketzerin“ laufen lassen und den anderen erzählt, ich hätte sie getötet.


    Einige der Kinder wie zum Beispiel Devin oder Fanatiker Ware waren einfach sehr sympathisch. Ich fand es schade, dass man nicht versuchen konnte, sie abzuwerben.


    Ob sie in ihrem Glauben wirklich bis zum bitteren Ende gehen würden, ist für mich inzwischen fraglich. Ich habe ihnen ja gestern ihre ersehnte Spaltung gebracht, und sie waren ganz und gar nicht begeistert. Bei einigen war ziemlich eindeutig, dass sie doch am Leben hingen. Eine Fanatikerin war beispielsweise sehr besorgt über die Armee, die Acadia ausgelöscht hatte und fragte sich, ob sie wohl zum Nukleus kommen würden.


    Auch der echte Beichtvater Tektus hat mir erklärt, dass er die Bombe nicht zünden würde. Und bei vielen hatte ich das Gefühl, dass sie dort nur untergekommen sind, weil sie ein Dach über dem Kopf, Sicherheit und was zu essen wollten (wie Ware).


    Ich denke, ich werde einen alten Speicherstand laden und sie wieder zum Leben erwecken.

    Ich habe das friedliche Ende erspielt, Kasumi nach Hause geschickt....und mich dann, nach langen Überlegungen, doch noch entschieden, DiMA und die Kinder des Atoms zu stoppen.


    DiMAs Frieden steht auf tönernen Füßen. Beim anschließenden Besuch des Nukleus merkten viele der Kinder an, dass Beichtvater Tektus auf einmal seltsam ist. Andere äußerten Unverständnis, warum Atom auf einmal Frieden mit der Insel will. Sie wirkten nicht so, als würden sie das langfristig hinnehmen. Es wird sicher bald einen neuen Fanatiker geben, der dann mit der weichen Linie des ersetzten Synths nicht mehr einverstanden ist, und dann geht das Spiel von vorne los...die Gefahr ist keineswegs dauerhaft gebannt.


    Somit habe ich mich entschlossen, die Kinder des Atoms ebenfalls zu nuken. :( DiMAs Plan funktioniert nicht, das ist eindeutig, und ich verschiebe den Zeitpunkt der Spaltung höchstens. Die Kinder des Atoms selbst wollen es so... Ich kann allerdings verhindern, dass sie noch andere mit in den Tod reißen. Obwohl es mir für sie leid tut.


    DiMA halte ich für einen Manipulator und hochgefährlich. Er redet einem menschlichen Teenagermädchen ein, dass es ein Synth ist und bringt sie dazu, ihre Eltern zu verlassen und sich seiner Kolonnie anzuschließen. Dieselbe Masche („du bist ein Synth“) versucht er mit mir bei unserer ersten Begegnung. Er schafft es sogar, Nick Valentine um den Finger zu wickeln und bringt ihn dazu, ihn als seinen Bruder anzusehen. Schade, dass es keinen Dialog mit Danse gibt, es wäre interessant, ob er ihn ebenfalls manipulieren könnte.


    Ich habe DiMA zähneknirschend versprochen, Far Harbor nichts von dem Mord an Avery zu erzählen, weil ich nicht für die Folgen verantwortlich sein wollte – doch das war, bevor er mir vorgeschlagen hat, dasselbe mit Beichtvater Tektus zu wiederholen. (ich habe versucht, Tektus zu retten, doch es ging leider nicht).:/


    DiMAs Morde werden nicht aufhören. Spätestens dann, wenn Avery oder Beichtvater Tektus etwas zustößt, muss er erneut töten. Wie gesagt, der Frieden ist brüchig. Was wäre, wenn Avery beispielsweise von einem Monster zerfleischt würde und man dann die Synthkomponente in ihrem Kopf fände?


    Eine andere Überlegung ist, dass DiMA langfristig noch andere Fraktionen ausschalten wird, die ihm gefährlich werden könnten. Das wäre aus seiner Sicht nur konsequent. Vermutlich wird er als nächstes die Hand nach der Bruderschaft ausstrecken. Die Gelegenheit wäre günstig, ihren Wächter ebenfalls durch einen Synth zu ersetzen und mit seiner Hilfe an Maxson und Kells heranzukommen. Praktischerweise ist dieser Wächter auch gleichzeitig der General der Minutemen....und Vater von Synth-Shaun...


    Ich traue DiMA derartige Gedankengänge und Überlegungen auf jeden Fall zu und habe mich entschieden, es es besser nicht darauf ankommen zu lassen.


    Mein Charakter hat das Institut vernichtet und seinen Sohn getötet, damit das Ermorden und Ersetzen von Menschen durch das Institut aufhört. Und nun geht, es mit seiner Hilfe und stillschweigenden Duldung, auf Far Harbor genauso weiter? Das kann er unmöglich zulassen.


    Für die Kinder des Atoms finde ich es dennoch tragisch. Viele von ihnen haben sich ihnen nur angeschlossen hat, weil sie Sicherheit wollten, was zu Essen haben wollte und ein Dach über dem Kopf. Dafür nimmt man dann gerne etwas Strahlung in Kauf...Sie waren allesamt krank und zerlumpt, aber irgendwie liebenswert...wenn da ihr verstrahlter Glaube nicht wäre....aber ich fürchte, an die kommt man nicht mehr ran.

    Mich nervt es, dass die Begleiter/NPC nach dem Beenden des Hauptspiels weiterhin Sätze sagen, die keinen Sinn mehr ergeben:


    Shaun: „Ich bin froh, das ich nicht an der Oberfläche leben muss. Das wäre langweilig.“ (obwohl er seit Wochen im Sanctuary rumhängt und davon meist ziemlich begeistert ist).


    Danse: (sinngemäß): „Du bist mein einziger verbliebener Freund...jetzt nachdem alle [die BoS] wissen, was ich wirklich bin.“ Drei Sekunden später: „Ist es nicht toll, der Bruderschaft anzugehören?“ („äh, Danse...sie haben dich rausgeworfen.....für immer“).

    Genauso, dass er sich weiterhin beschwert, dass ich ihn gegen einen Synth (Nick) austausche.


    Marcy Long: Bittet mich ganz lieb, für sie alle Raider zu töten, erkennt an, dass es langsam im Sanctuary besser wird – nur um mich dann wieder in alter Manier anzupöbeln: „Warum glaubst du, wir wären Freunde?/Sehe ich aus, als wollte ich plaudern?“


    Es wäre schön, wenn Bethesda da wirklich mehr auf die Sinnhaftigkeit der Vorher/Nachher-Sätze geachtet hätte. Da ich oft und gerne im Sanctuary bin (jetzt, wo es auch endlich wieder kühles Bier gibt und eine Bar :)), stört es mich inzwischen ziemlich.


    Zumal damit jegliche Entwicklung, die im Spiel stattgefunden hat, immer wieder zerstört wird.

    Also ohne DLCs fehlt schon was.Far Harbor ist schön gemacht.

    Wenn du magst kannst das Spiel ja auch noch mit den anderen Fraktionen beenden.

    Wenn du es dir nicht mit der Bruderschaft verscherzt,dann bleibt die Prydwen auch am Himmel beim Minutemen-Ende.

    Ich habe Deinen Rat befolgt und mir nun auch die DLC via G.O.T.Y. Version besorgt. Mit Far Harbor habe ich schon begonnen (soll jetzt ins Boot steigen) und bin schon sehr gespannt:).


    Ansonsten habe ich hier eine schöne Übersicht über alle Nebenmissionen gefunden:


    https://www.eurogamer.de/artic…allout-4-alle-nebenquests


    Man kann jedoch nicht mehr alle starten, wenn man das Hauptspiel bereits beendet hat. "Irren ist menschlich" (Covenant) fällt dann leider raus.

    Die Verwandlung ist leider nicht mehr aufgetreten. Zu schade, ich hätte gerne einen Screenshot eingestellt, aber ich bleibe dran.:)


    Dafür hat mich gestern das Institut mitsamt seinen Synths auf der Burg angegriffen, obwohl ich das Institut bereits vor Wochen vernichtet habe...


    (Es war wirklich die Quest "Verteidigung der Burg", und Preston wies explizit darauf hin, dass es das Institut ist, das uns angreift. Ich sollte die Burg weiter ausbauen, was ich jedoch nicht getan hatte, weil ich zu faul war.).


    Ist das normal, dass die Quest nach Spielende nochmal aufpoppt?

    Ich war ein wenig irritiert, als mich Sully im Steinbruch nur in Unterhose bekleidet angriff. Falls das eine Taktik sein sollte, hat sie zumindest kurzfristig gewirkt - ich war so verdattert, dass ich zuerst gar nichts gemacht habe.

    Es fühlt sich seltsam an, auf einen halbnackten Mann zu schießen :).

    Schlafen Synths nicht?


    Es gibt ja – gerade z. B. in Diamond City – viele Hinweise der Bewohner darauf, wie man angeblich einen Synth erkennt: Er reist mit einem Roboter, er starrt dich zulange an oder er schraubt die Zahnpastatube nicht zu. Myrna hatte eine ganze Studie dazu in ihrem Terminal verfasst, ich kann mich leider nicht mehr an die Einzelheiten erinnern.


    Bei mir in Sanctuary Hills gibt es inzwischen vier Synths, und mir ist aufgefallen, dass keiner von ihnen schläft.


    Shaun sitzt die ganze Nacht auf der Terrasse. Anders als bei Skyrim kann ich ihn auch nicht zu Bett schicken.


    Curie sitzt in der ehemaligen Küche und wartet, bis ich aufwache.


    Danse läuft/steht irgendwo in seiner Powerrüstung rum.


    Nick ist nachts irgendwo unterwegs. In einem Bett habe ich ihn noch nie gefunden.


    Alle anderen Bewohner schlafen.


    Eigentlich ergibt es keinen Sinn. Synths – zumindest die Gen-3-Synths – sind ja biologisch mit uns identisch bis auf die Synth-Komponente. Wenn der einzige Unterschied im Verhalten die Schlaflosigkeit wäre, dann hätte es doch schon mal jemandem auffallen müssen – gerade auch in den Familien, wo man ohnehin schon vermutet hat, dass es einen Austausch gegeben hat. Auch die Bruderschaft hat nie herausgefunden, dass sie einen Synth in den höchsten Rängen hat.


    Andererseits ist es wirklich auffällig, dass die vier nachts immer herumgeistern.


    Was meint Ihr?

    Den Synths hast du soweit geholfen. Die bleiben dort stehen. Mehr gibt´s dort nicht zu erledigen, außer, wie bei deiner Entscheidung, den Runner platt zu machen.

    Das habe ich auch gedacht und mich nicht weiter um sich gekümmert. Ich dachte, wenn ich sie nicht zurücksetze, wäre das ganze erledigt, die Synths wären gerettet und die Railroad würde alles weitere veranlassen. Als ich jedoch neulich nach Spielende nochmal vorbeigeschaut habe, standen sie immer noch in ihrem Versteck. Ich konnte sie nicht ansprechen.


    Im Questlog steht bei "Kümmere dich um die Synths": FEHLGESCHLAGEN.


    Beim zweiten Durchlauf würde ich es gerne richtig machen.


    Während der Schlacht um Bunker Hill hatte ich mich noch keiner Fraktion angeschlossen. Ich habe auch nicht eingegriffen, sondern stand nur verwirrt herum und wusste nicht so recht, was eigentlich los war.

    Nachdem mein Drachenblut in Skyrim eine Frau war, spiele ich in Fallout 4 einen Mann. In einer postapokalyptischen Welt, wo es vor allem auf körperliche Stärke ankommt, fühlte es sich für mich stimmiger an. Außerdem wollte ich schon immer mal dem Phänomen der „Bromance“ auf den Grund gehen.:)


    Synth Shaun nennt mich allerdings hin und wieder „Mama“.


    Beim zweiten Durchlauf wird es dann wohl eine Frau.

    Ich hätte mir vor Fallout 4 Gewünscht das es Möglichkeiten gegeben hätte alles Friedlich zu lösen.
    Beispielsweise hätte man ein Bündnis zwischen Railroad und BoS aushandeln sollen, und die BoS hätte das Institut nicht zerstören sondern übernehmen sollen.

    Ja, das hätte ich mir auch gewünscht. Es macht auch eigentlich keinen Sinn, die ganze Technologie im Institut zu zerstören, denn da gab es auch einiges, was den Menschen dort draußen geholfen hätte.

    Jo, die USS Constitution war die mit Abstand lustigste Mission bisher in Fallout 4. Allerdings habe ich es nicht geschafft, den Lenkchip gewaltfrei von den Plünderern zu bekommen. Als das Schiff dann weggeflogen ist, blieb ein Ausguck-Roboter zurück, der patrouilliert jetzt immer noch unverdrossen vor dem Haus hin und her.

    Ich habe mir den Lenkchip geschnappt und bin weggelaufen:D.


    Ja, die letzte Fahrt der USS Constitution war episch...Die Sonne war bereits untergegangen, als das Schiff abhob und in den blau-schwarzen Nachthimmel segelte. Ein weiteres Schiff hielt sich als dunkler Schatten im Hintergrund, natürlich längst nicht so beeindruckend wie der historische Dreimaster...


    Ich sah ihm versonnen hinterher, dachte noch, ich hätte nie gedacht, dass es tatsächlich fliegt....wo es wohl hingeht...welche Abenteuer noch auf die Mannschaft wartet...auf Wiedersehen, und....da ist ein Hochhaus, aber das wird er doch wohl sehen...er wird doch wohl...wird doch wohl nicht etwa...oh!


    Nachdem ich die Bruderschaft ja nun schon eine ganze Weile gespielt habe, habe ich eine weitere Facette an ihnen entdeckt....eine gewisse Unfähigkeit....


    Ich sollte einen Gelehrten auf seiner Suche nach einem technischen Artefakt in der Corvega Fertigungsanlage beschützen. Ich gebe zu, ich habe das nicht wörtlich genommen – ich dachte, wer bei der Bruderschaft ist, wird sich wohl selbst verteidigen können, aber...nö. Der gute war schneller tot als ich bis drei zählen konnte. Das lag nicht nur an seiner mangelnden Vorsicht („Stealth? Nie gehört“) oder seinen mieserablen Schießkünsten, sondern auch daran, dass er auf das Protektron schoss, dass ich zu unserer Verteidigung aktiviert hatte. Ich habe ihn nur lebend da raus bekommen, indem ich wie ein Leibwächter nicht von seiner Seite gewichen bin.


    Dann sollte ich einen Knappen ausbilden. Auch hier dasselbe wie oben: Stealth wird einem bei der Bruderschaft offenbar nicht beigebracht. Das Kind plapperte in einer Tour, während MacCready und ich uns vorsichtig einem von Guhlen bewohnten Gebäude nährten. Gut, dass wir es mit wilden Guhlen zu tun hatten und nicht mit Clickern und Bloatern. Einmal hatte ich einen Bug, wo ich eine solche Quest nicht beenden konnte und von dem plappernden Kind durch das ganze Spiel verfolgt wurde. Ein Albtraum.....


    Nicht zu vergessen: Die Vertibirds. Gestern habe ich staunend und mit offenem Mund verfolgt, dass die Dinger tatsächlich landen können – was wohl daran lag, dass Danse und ich im Red Rocket kauerten und keinen einzigen Schuss abgegeben haben. Ansonsten reicht der Steinwurf eines Behemoths, um einen vom Himmel zu holen. Ich habe jetzt wirklich mal darauf geachtet – pro Spielsession stürzen mindestens zwei Vertibirds ab. Das sind aufs Jahr hochgerechnet mehr als 700, die, deren Absturz ich nicht beobachtet habe, nicht mitgerechnet. Wer baut diese Massen an Vertibirds? Und warum kommen sie ständig runter – liegt das an den Flugkünsten der Piloten oder an der mangelnden Fertigung?


    Und dann – die Artillerie in der Burg und Liberty Prime. Also, wäre ich Maxson, wäre ich doch ein wenig beunruhigt. Die Burg steht zwar unter meiner Kontrolle, aber wer sagt denn, dass diese nicht mal von Gunnern oder Raidern erobert wird? Und was Liberty Prime angeht, ist ja nicht ausgeschlossen, dass ihm jemand erzählt, dass auf der Prydwen der Feind wohnt (Communists!)? Ich hätte den schon längst deaktiviert – zumal die Eingangspforte zum Flughafen Boston offenbar nicht bewacht wird:


    Ich bin nun doch auf Strong gestoßen. Da ich ihn nicht als Begleiter haben wollte, habe ich ich einfach bei beim Trinity Tower zurückgelassen. Was sucht sich der Knabe als neuen Wohnort aus? Das Gebäude des Flughafens Bostons! Er war weder zu übersehen noch zu überhören – aber die Bruderschaft, die auf Danse sogar dann feuert, wenn er einen Helm trägt und eigentlich nicht zu erkennen sein dürfte – hat sich an dem Supermutanten offenbar nicht gestört.


    Ansonsten gibt es noch eine Crew, die die nicht unbedingt harmlosen Maulwurfsratten für Haustiere hält, Brahmins mit dem Vertibird umschubst...und war da nicht auch irgendwas mit Sprüngen aus großer Höhe mit der Powerrüstung?

    Nach einigen Fehlkäufen war ich auf der Suche nach einem Spiel, dass mich ähnlich gut wie Skyrim unterhält. Dabei stieß ich auf Fallout 4. Da es ebenfalls von Bethesda stammte, hatte ich hohe Erwartungen...und wurde nicht enttäuscht. Es ist mit Abstand das Spiel, das mich bislang am besten und längsten unterhalten hat.


    Die Suche nach meinem verloren Sohn hat mich zugegebenermaßen anfangs nicht so sehr gepackt. Man verbringt zu wenig Zeit mit Shaun, um wirklich eine Beziehung zu ihm aufzubauen. Das hat The Last of Us mit Sarah und Joel deutlich besser hinbekommen. Dennoch hat es mich sofort gepackt und in seine postapokalyptische Welt gezogen, wo ich die nächsten Monate ausharren sollte.


    Keine open World hat für mich mehr Atmosphäre: Das Ödland lebt und atmet und vibriert. Ein Strahlensturm bricht über einen herein, der Gegenzeiger schlägt an, während man einem Siedler seinen verloren Sohn zurückbringt. Die einzigartigen Sonnenaufgänge im Sanctuary, wenn der Morgennebel über den Bergen hängt. Man schleicht mit seinem Begleiter durch die finstere, kalte Nacht...und oh, nein, jetzt fängt es auch noch an zu regnen...und dann, am nächsten Morgen, wieder strahlender :D Sonnenschein.


    Die Hauptstory verdient sicher keinen Pulitzer Preis, aber ich fand den Plottwist um Shaun gelungen. Es war jedenfalls ein Schock für mich, dass mein Sohn, das unschuldige Baby, das in meiner Wiege lag, zu einem skrupellosen Wissenschaftler geworden ist, der Leute entführt, foltert und ermordet, um sie durch Synths zu ersetzen. Er, mein Sohn, ist für den Großteil des Elends im Commonwealth verantwortlich ist. Das muss man erst einmal verdauen...


    Den Kampf gegen Institut-Synths, Raider, Todeskrallen, wilde Ghule und Supermutanten fand ich insgesamt stimmig und gelungen. Gut gefallen hat mir, dass man auch auf höheren Leveln auch immer wieder auf zähe Gegner trifft. Bei Skyrim war man irgendwann praktisch unbesiegbar.


    Klar gibt es auch etwas zu meckern. Die Lippenbewegungen der Sprecher waren oft asynchron, jedoch haben sie sich bei der Synchronisierung unglaublich Mühe gegeben. Obwohl insgesamt viel geredet wird, gab es an einigen wichtigen Stellen Schweigen. Codsworth sagt nichts dazu, dass ich Shaun umbringe oder gibt einen Kommentar zu Synth-Shaun ab. Es gab zudem Bugs, die das Spiel für mich unspielbar gemacht haben, wo ich einen viele Stunden zurückliegenden Spielstand laden mussten. Der erzwungene Siedlungsbau (wenn man die Minutemen spielen will) und die Verteidigung haben manchmal genervt. Aber das ist wohl Jammern auf hohem Niveau.


    Was mich aber wirklich umgehauen hat, und was ich nie bei einem Spiel erwartet hatte, war das ethisch-moralisches Dilemma, in das es mich gebracht hat. Nie zuvor habe ich so lange überlegt, mich eine Fraktion anzuschließen. Alle hatten ihre Sichtweisen, die ich z. T. nachvollziehen, aber nicht unbedingt guthießen konnte. Keine hat mich wirklich überzeugt oder fühlte sich zu 100 % richtig an. Es ist sehr schön, dass das Spiel einem dabei auch vollkommen freie Hand lässt und man nicht das Gefühl hat, mit sanftem Druck und moralischem Zeigefinger zu einer Fraktion geschubst zu werden.


    Meine Wahl hat sich letztlich durch folgende Frage entschieden:


    Welche Fraktion kann das Institut vernichten, das Commonwealth effektiv und dauerhaft vor wilden Guhlen, Institut-Synths, Raidern und Supermutanten beschützen und ist zudem problemlos in der Lage, auch ohne mich zu existieren?


    Schade finde ich allerdings, dass man nach Spielende offenbar keinen Einfluss auf den Kurs der gewählten Fraktion nehmen kann. Zumindest war es bei mir so. (Wie ist es beim Instituts- oder Railroadende?)


    Für einen zweiten Durchlauf hätte ich mir einige mögliche Änderungen gewünscht, z. B., dass man alle vier Fraktionen in eine friedliche Koexistenz bringt (das sollte natürlich schon schwierig sein und hohes Verhandlungsgeschick erfordern und sollte im schlimmsten Fall auch schief gehen können). Oder dass sich die BoS und das Institut gemeinsam verbünden, um das Commonwealth zu unterwerfen und man sich ihnen mit der Railroad und den Minutemen entgegen stellen muss.


    Fazit: Das Spiel hat mich perfekt unterhalten und es ist schade, dass es nun zuende ist.

    Als ich mit Codsworth durch die kalte, regnerische Nacht ziehe und er mir gesteht, wie schlimm es für ihn war, die letzten 200 Jahre ohne mich, meine Frau und den kleinen Shaun und dass er fast daran zerbrochen war, und seine Reaktion, als ich ihm sagte, dass er zur Familie gehört.


    Der Moment, als eben dieser Shaun, mein Sohn (!), den ich verzweifelt gesucht habe, mir eiskalt eröffnet, dass der Tod meiner Frau für ihn ein Kollateralschaden ist und er mich nur auftauen ließ, weil er wissen wollte, wie weit ich komme.


    Als Ältester Maxson von mir verlangt, dass ich Danse exekutiere und Danse damit sogar noch einverstanden ist.


    Nachdem ich das Institut mit Hilfe der Stählernen Bruderschaft vernichtet habe und sich Maxson vor meinen Augen in „Vater“ verwandelt.


    Als ich einmal eine Siedlung verteidigt habe und dabei einen jugendlichen Raiderrekruten aus nächster Nähe mit einer Schrotflinte erschossen habe.

    Als ich in Jamaica Plain bei voller Gesundheit und ohne jeglichen Strahlungsschaden ohne erkennbaren Grund einfach tot umgefallen bin. Ein letzter Seufzer, und das war's.


    Ich habe bis heute nicht herausgefunden, warum.

    Wen des nachts ein Hubschrauber über deinem Haus kreist, und du denkst, oh, ein Vertibird.


    Wenn du deinem sichtlich erfreuten Kollegen die Zuarbeit noch vor dem Abgabetermin überreichst und vor deinem inneren Auge „XY hat das gefallen“ aufpoppt.


    Wenn Du deinen Freunden ein Bier aufmachst und dich über die Kronkorken freust.


    Wenn du in den U-Bahn-Schacht steigst und erstmals schaust, ob irgendwo wilde Guhle in der Nähe sind.


    Wenn du einer Pfütze ausweichst, um dich vor der Strahlung zu schützen.


    Wenn du auf einem Kastenwagen „Vault für Familien“ liest statt „Vielfalt für Immobilien“.


    Wenn du morgens im Bad zusammen zuckst, weil auf deinem Schaumfestiger „Guhl“ steht.


    Wenn du den Erstehilfekasten deines Arbeitgebers nach Stimpaks durchwühlst.


    Wenn du auf Deinem (selbst geschriebenen) Einkaufszettel „Powerrüstung“ und „Rad-away“ liest statt „Powerbank“ und „Redcurry.“


    Wenn du ein Plakat mit einer Kuh siehst und dich wunderst, dass sie nur einen Kopf hat.

    Die Prydwen wird bei mir aus folgenden Gründen weiterhin am Himmel schweben:


    1. Ich mag Zeppeline (wie ist der Plural von Zeppelin?)

    2. Ich mag Katzen.

    3. Ich mag Proctor Ingram (zumindest sie scheint auf der Seite von Danse).

    4. Ich mag Obergelehrte Neriah.

    5. Die Kids on board.

    6. Danse

    7. Ich bin bei der Bruderschaft :)


    ...und nicht zuletzt sind die Vertibird als Taxi ganz praktisch, wenn ich wieder mal zu viel gehamstert habe und keine Schnellreise möglich ist...

    Das führt ja auch zu der Frage: Wann ist ein Mensch ein Mensch? Eigentlich ja nur dann nur dan, wenn er "beseelt" ist. Die meisten Kulturen glauben daran, dasss, wenn ein Mensch stirbt, dies nur den Körper betrifft und die Seele weiterlebt. Wenn man also die Seele in einen Synth-Körper transferieren könnte, müsste der Mensch ja weiterleben können. (Interessanterweise redet Synth-Shaun derzeit von nichts anderem).


    An dieser Stelle off topic:


    „Glaubt Ihr an Geister, Measter?“, fragte er [Jamie] Qyburn.

    Der Mann machte ein eigentümliches Gesicht. „Einst, damals in der Zitadelle, habe ich einen leeren Raum betreten und sah einen leeren Stuhl. Dennoch wusste ich, dass einen Augenblick zuvor noch ein Frau dort gewesen war. Das Kissen war noch an der Stelle, an der sie gesessen hatte, eingedrückt, der Stoff war noch warm, und ihr Duft lag in der Luft. Auch wenn unser Geruch noch zurück bleibt, nachdem wir einen Raum verlassen, verweilt gewiss auch ein Teil unsere Seele in dieser Welt, wenn wir das des Leben verlassen, oder?“

    GRRM, Das Lied von Eis und Feuer.


    Im Institut gibt es ja einen Raum, wo die Gen 3 Synths hergestellt werden. Synthetisch, zuerst die Knochen, dann die Muskeln usw.


    Für mich sah das rein körperlich nach 100 % Mensch aus, abgesehen von der "Synth-Komponente". Ich frage mich, warum dann eine Reproduktion nicht möglich sein soll?