Jeremiah war erstaunt wie einfach es doch gewesen war die Schwester los zu werden. Er nickte formhalber. Nun, eigentlich hätte es ihn nicht wundern dürfen. Sie war naiv wie ein kleines Kind. Er sah ihnen nach. Es war oft besser jenen zu vertrauen, die mit der Situation vertraut waren. Der feine Sand wurde bei jedem Schritt der sich entfernenden leicht aufgewirbelt. Kurz wurde der sandige Boden ein hellgrauer glatter Fußweg auf dem auf gleiche Weise Pollenstaub aufgewirbelt wurde. In seiner Erinnerung lief er los um zu den Beinpaaren aufzuholen. Er griff die sich ihm darbietende zarte Frauenhand. Er streckte sich um sie zu erreichen. Kein lauter Knall zerriss das harmonische Bild. Kein weinendes Kind lenkte seine Aufmerksamkeit von diesem Bild. Innerlich seufzte der Mann. Ob sein Kind Luftballons kennen gelernt hatte?
Der weinende Junge wurde Benny genannt. Der fünf Jahre ältere wurde an diesem Tag der Freund des damals dreijährigen, etwas zu kleinen Jungen. Das nur weil er ihn statt wie die anderen zu lachen, in den Arm genommen hatte.
Bennys Mutter war anfangs sehr abweisend seiner Mutter gegenüber gewesen. Das endete nachdem Benny nicht zu seinem achten Geburtstag gekommen war. Er erinnerte sich daran wie traurig er gewesen war. Seine Wut auf seinen besten Freund und die Hand seines großen Bruders, der mit ihm zu Benny gegangen war.
„Tot.“ war endgültig. „Tot.“ verstand er heute anders als damals. Er wollte diesen endgültigen Abschied nie wieder erleben, hatte er seinem Bruder gesagt.
Wie versprochen schwieg er und wartete bis seine Mutter ihm von Bennys endgültigem Abschied erzählen würde, bevor er mit jemand anderem als ihm sprach.
Nach dem Ausflug, den sie während des verstecken Spielens veranstaltet hatten, konnte er nur schwer das glückliche Geburtstagskind vorspielen. Jeremiah musste immer zu an diesen piepsenden Bildschirm mit denken. Er fragte sich, ob unbekümmert vorspielen bereits eine Lüge war. “Manchmal musst du einfach auf die Älteren hören.“ Jeremiah versuchte sich zu erinnern wer ihn während dieser Worte im Arm gehalten hatte. Er wusste noch, er wollte mit dem Pastor reden. Doch warum sollte ein Pastor jemanden so fest in den Arm nehmen und so etwas Untypisches sagen?
Tomas stand nun wieder vor ihm. „Sicher.“ antwortete Jeremiah knapp. Es wäre auch seltsam, wenn er dem Resultat seines indirekten Befehls nicht folgen würde.
Er betrat das Bootshaus. Etwas hier weckte Unbehagen in ihm. Wachsam sah er sich weniger unauffällig um. Thomas war eindeutig entspannt.
Jeremiah entschied sich stehen zu bleiben. er lehnte sich an die Lehne des Sessels um eine entspannte Atmosphäre zu schaffen. Mögliche Beobachter sollten nichts von seiner inneren Anspannung ahnen.
Jeremiah verstand während Thomas Kurzbericht wie viel Wissen verloren gegangen war.
Zweihundert Jahre, das stimmte mit den Anzeigen im stillgelegten Kraftwerk überein.
Das Schlimmste war eingetroffen.
Die vereinigten Staaten gab es nicht. Sein Land, dem er mit Stolz gedient hatte, gehörte der Vergangenheit an. Bevor Jeremiah von der Trauer mit gerissen wurde, festigte sich ein Gedanke. Solange sich auch nur einer erinnerte, konnte sein stolzes Land auferstehen, so wie Jesus nach der Kreuzigung. Der Mann vor ihm war der Beweis für weitere, die sich die alte Ordnung zurückholen wollten.
Jeremiah wurde unwohl. Lukas war vorausschauend und stets auf alles vorbereitet. Ahnte, oder wusste er wie das alles enden würde, war das was tief unten in Jeremiahs Rucksack lag kein Versehen? Waren die Rangabzeichen als Absicherung gedacht sollte Jeremiah von irgendwelchen Kommunisten aufgegriffen und als Soldat erkannt worden sein, oder wusste Tomas was am wahrscheinlichsten geschehen würde und war der Meinung als letzter, oder einer der letzten von der United States Armee ausgebildeten Soldaten hielt er den höchsten Rang inne? Selbst wenn Lukas so gedacht haben mochte, er selbst konnte nicht so denken. Jeder Rang musste durch Leistung verdient werden. Überleben war nur ein Bestandteil einer möglichen Beförderung die stets nur offiziell verliehen wurde. Was am Wahrscheinlichsten war, darüber konnte er nachdenken sobald er kein Gespräch führte.
Etwas verwirrt ordnete der Major Thomas nächste Informationen zu.
Es wäre seltsam, wenn die Regierung über zweihundert Jahre alt wäre. Selbst wenn würde das nicht beinhalten, dass sie noch die Regierung wären.
Das was Thomas über die Enklave beschrieb klang eindeutig nach Monarchie, bestenfalls nach einer Sekte, nicht nach Demokratie.
Ein wenig erstaunte es Jeremiah wie viel Abneigung der Mann vor ihm über einen Reichskanzler einer Arbeiterpartei der bereits 2055 von seinem Geschichtslehrer als zu unwichtig betrachtet wurde um der Klasse mehr als Name, Geburtsjahr, Amtsantrittsdatum und Todestag zu nennen. Jeremiah hatte damals gefragt wie ein Mann, der einen Weltkrieg begonnen hatte so wenig Informationen bedurfte.
Warum erinnerte sich Jeremiah so gut an diesen Namen? Sein Lehrer hatte viel über die mutigen Soldtaten gesprochen, die Schlachten und weitaus mehr über die Vorfälle bei Pearl Habor und Hiroschima.
Ein Bücherregal in einem vom Sonnenlicht erhellten Raum erschien vor seinem inneren Auge. Die weiß lackierten Holzrahmen der Fenster hielten vierzig zehn Mal zehn Inch große farblose Glasscheiben. Das weiß des für diese Zeit untypisch verzierten Regales war leicht gilb. In ihm standen Bücher über jeden Krieg der Aufzeichnungen hinterlassen hatte. Auch an diesem Tag erinnerte sich Jeremiah sofort an den Namen des Mannes, der im Titel mehrere Bücher über den zweiten Weltkrieg gestanden hatte. Wie so oft sobald unverplante Zeit, Jeremiah und Bücher aufeinander trafen, hatte der damals junge Mann begonnen zu lesen. So wie damals beinahe seine Verlobungsfeier, verpasste er heute fast den Bericht von Thomas. Er konnte sich das verächtlich betonte Wort mit Hilfe seines Unterbewusstseins herleiten.
Wut stieg in Jeremiah auf. Anstatt bis zum Schluss zu zuhören, die Informationen auszuwerten und nach gebildeter Meinung diese kund zu tun oder zu verschweigen platzte es nach außen wesentlich ruhiger aus dem Mann als er sich fühlte. Von der ihm eigentlich unbekannten Enklave angegriffen und beleidigt bebte er innerlich. Bisher hatte nur seine Schwester erkannt sobald er so wütend war, nachdem er gereift war und wiederstehen konnte die Fäuste zu ballen.
„Thomas, was Sie mir über die Enklave mitteilen, das ist noch schlimmer als Sie mir umschreiben. Monarchisten die sich als Demokraten ausgeben. Das ist eine Beleidigung an unser System, unsere Vorfahren, unsere ehrlich gewählte Regierung, uns Amerikaner!“ Jeremiah zwang sich zur Ruhe. „Fortfahren.“ wies er an bevor er sich noch unbeherrscht in Rage reden würde. Er musste als Major dem Sergeant gegenüber ein Vorbild sein, jemand, der dem Soldaten Sicherheit gab. Ein Vorgesetzter musste immer Standhaftigkeit, Unbesiegbarkeit und Geborgenheit vermitteln. Kurz, er musste die Ideale seines Landes repräsentieren.
Beherrscht war Jeremiah fast immer. Er erinnerte sich nur an einen Vorfall während dem er sich vor Wut nicht halten hatte können.
Einer seiner Kammeraden hatte kommunistisches Gedankengut verteidig. Jeremiah war nach dem zweiten Verteidigungsansatz ausfällig geworden bevor er zu seinem Vorgesetzten gestürmt war um diesen Landesverräter zu melden. Sein: „Du widerlicher, hinterhältiger Kommunist.“ hatte die Ersten herbei gerufen. In der halb offenen Tür stehend fügte Jeremiah damals: „Du Stück Dreck solltest dich schämen deiner Mutter Sorgen zu bereiten.“ hinzu. Hinausgetreten rief er dass wodurch jeder im Gang auf das Geschehen aufmerksam geworden war. „Justizia soll dich aufschneiden und an dem was du bist ersticken lassen!“
Sein Vorgesetzter teilte ihm damals mit, dass sein Kamerad ihn hatte aushorchen sollen. Jeremiah hatte sich damals nicht nach dem Grund erkundigt. Auch ohne etwas zu sagen war es schwer genug gewesen nicht vor Erleichterung zu weinen. Der Gedanke seine Armee hätte einen Kommunisten ausgebildet ohne ihn als diesen zu erkennen oder von der Richtigkeit einer Demokratie zu überzeugen brannte auch heute noch seltsam in ihm. Er übersah das Lächeln von dem Mann, den er nicht bewusst als Lukas Haly in Erinnerung behalten hatte.
Während des Ansatzes sich zu entschuldigen unterbrach sein damaliger Kamerad das unsichere Gestammel mit den Fragen, die ihn interessierten. Am Ende staunten Beide wie missverständlich einige Bibelstellen verstanden werden konnten.
Bereits unbewusst verstand Jeremiah in diesem Moment, dass die Schwester kein Kommunist war. Wann diese Erkenntnis in sein Bewusstsein drängen würde, hinge wie immer bei dieser Art Verarbeitung von Informationen von vielen kleinen, meist unbedeutend erscheinenden, Ereignissen ab.
Bruderschaft des Stahls?
Der Name dieser Fraktion ließ andeuten, dass Frauen in dieser Gruppierung ausgeschlossen wurden. Wenn Jeremiah wirklich offen mit jemandem sein konnte, erfuhr dieser etwas, das bisher jeden der Jeremiah kannte überrascht hatte.
Jeremiah wünschte sich eine Armee in der es keine Frauen gab. Weder in der Verwaltung, noch im medizinischen Bereich und erst recht nicht an der Waffe.
Nur Lukas und George kannten den Grund. Selbst die Erinnerung daran diese Denkweise ausgesprochen zu haben brachte diese an Scharm grenzende Unsicherheit in seinen Ausdruck. “Frauen bringen Leben in unsere Welt. Weder sollten sie Leben aus dieser Welt reißen, noch daran beteiligt sein.“ Jeremiahs Herz schlug einmal kräftig. Stolz begriff er, dass Lukas ihn länger überwacht hatte um auszuschließen einen Kommunisten unter den Eigenen zu haben. Stolz zur Familie dieses Mannes gehören zu dürfen fixierte er sich auf das aktuelle Problem.
Der Stimmlage und Betonung konnte Jeremiah entnehmen, dass Thomas dieser Fraktion gegenüber abgeneigt war. Für ihn klag das Ziel der Bruderschaft vernünftig.
Nicht auszudenken wenn diese Schwester des Atoms in ein nicht heruntergefahrenes, gesichertes Kraftwerk eingekehrt wäre.
Mit wem sollte die Bruderschaft die Technologie auch teilen? Den Familien, die ihre Farmen mit den Händen bewirtschafteten und auf jeden schossen der sich ihnen nähert? Sie würden sich nur selbst gefährden.
Den kleinen gewaltbereiten Gruppen?
Zudem hielt sich die Bruderschaft an einen Grundsatz der Armee. Technologie wird erst geteilt, wenn die neuen Errungenschaften gut genug sind, dass die alte Technologie nicht als Waffe gegen die Eigenen verwendet werden konnte oder der Feind ebenso weit in seiner Entwicklung war.
Sollte er Thomas dieses Wissen näher bringen, oder würde er nicht zuhören, nicht begreifen wie wichtig der Schutz der Landessicherheit war.
War Thomas wirklich ausgebildet?
„Ähnliches Gedankengut?“ unterbrach Jeremiah ruhig: „Können Sie mir die Unterschiede genauer ausführen?
Die Bruderschaft betrachtet Frauen auf welche Weise?“ Eine Fraktion die sich Frauen untertan machen wollte, oder sie nicht beschützte, die konnte nicht gut sein.
Das Institut?
Nicht ein Institut? Jeremiah widerstand nachzufragen. Entweder war dieses Wort ein unbedeutender Versprecher, oder dieses Institut war sehr bekannt. Was auch immer der Grund war, Jeremiah würde es im Gespräch erfahren.
Jeremiah fand die Behauptung jemand würde Menschen unbemerkt mit Maschinen austauschen absurd.
Was auch immer die Ursache für diese Angst war, Jeremiah beschloss dieser, wenn, später nach zu gehen.
Möchtegern-Soldaten?
Jeremias Kopf hob sich nach Benennung der Gunner leicht an.
„Sergeant. Der Ausdruck „Möchtegern-Soldaten.“ bedarf einer genaueren Ausführung.“ Noch konnte Jeremiah sich nichts unter dieser Umschreibung vorstellen. Ob er mit dieser Gruppierung Kontakt aufnehmen sollte, war vorerst nebensächlich. Es gab etwas Wichtigeres.
Jeremiahs Lippen zuckten bei der Zusammenfassung „Und anderen Gefahren.“. Er vermutete in den kleinen gewaltbereiten Gruppen die Raider. Jemand so unorganisiertes konnten unmöglich mit Soldaten gleich gesetzt werden.
Supermutenten. Dieses Wort war bereits von der Schwester genannt worden als sie durch ein Gebiet geschlichen waren in denen Körperstücke in Netzen ausbluteten.
Jeremiah wünschte sich eine gute Bücherei in der er sich über alles im Detail informieren konnte.
Grade wollte Jeremiah von seinem Verdacht bezüglich des Nukleus sprechen als Thomas etwas aussprach, was ihn seit Ende der Schmerzen nicht beschäftigt hatte.
Guhl.
So wurde sein Zustand genannt? Nach Fabelwesen die sich vom Fleisch toter ernährten? Warum sah der Sergeant ihn so seltsam an? War der Ruf jener mit seiner Veränderung so schlecht?
Die Bezeichnung ergab keinen Sinn. Er aß keine Toten und vertrug Konserven so gut wie die Früchte die überall wuchsen. Während Jeremiah nach dachte, schlich Thomas hinaus. Ein Guhl zu sein musste wirklich schlimm sein. Er selbst würde sich nicht entmutigen lassen. Was auch immer der Grund war. Er war nicht der Grund für dieses Misstrauen.
Moment! fuhr es Jeremiah durch den Kopf. Wenn er sein Gesicht verbergen musste bis Überlebenden ihn kannten, und wussten wie wenig gefährlich er war, so konnte er sich noch immer dafür entscheiden.
Er hoffte die Denkweise der Menschen war nicht ähnlich rückständig ihrer gesellschaftlichen Entwicklung. Diese Theorie würde Thomas Reaktion erklären.
Außer Thomas wollte ihn warum auch immer verunsichern.
Wenn dem so war musste er den Grund herausfinden. Wer war die Fraktion die wirklich das Beste für dieses Land wollte?
Minutemen,
Bruderschaft des Stahls,
Gunner,
oder eine Fraktion die sich nach außen verdeckt hielt? Gab es seine Armee vielleicht noch?
Thomas kehrte zurück in das durch den Wind wankende Gebäude.
Jeremiah saß in dem Sessel und setzte Notizen in Lukas liebstem Geheimcode. Das dieser ein persönlicher und kein offizieller war, ahnte Jeremiah in keinster Weise.
„Richtig hergeleitet.“ lobte Jeremiah den Sergeant. Er hätte sich nie getaut seinem Vorgesetzten das Thema vorweg zugreifen. Gleich wie effizient dieses Vorgehen war. Etwas misstrauisch hörte Jeremiah weiter zu während Thomas erneut sprach als würde er verantwortlich sein. Glaubte er ihm nicht? Hielt er ihn für eine Gefahr?
Thomas war vermutlich verantwortlich in diesem Gebiet. Er kannte die Situation und Umgebung besser. Dies waren nachvollziehbare Gründe. Jeremiah entspannte nach außen unbemerkt in dem er beim langen ausatmen nickend den Verdacht mit der USS Democracy bestätigte bevor er sprach.
Nachdem Thomas fertig war ihm seine Einschätzung zu nennen die eine Drohung beinhaltete stand Jeremiah schwungvoll auf. Er begann seine Worte bereits mit dem Ansatz dieser Bewegung. Laut, deutlich, mit ruhiger, fester Stimme erwiderte er: „Halten sie mich für einen Rekruten, der sich meint in einer Schlacht beweisen zu können, Sergeant?“ Jeremiah trat einen lauten Schritt näher. Innerlich zuckte er einen Moment befürchtend das Holz unter ihm würde nachgeben. Diese Art Drohgebärde würde er künftig unterlassen. „Mein Ziel ist herauszufinden ob sich auf der USS Democracy ungesicherte atomare Sprengsätze in der Hand einer Gruppierung befinden, die nach allem was ich verstanden habe die Welt in ihre Atome zerlegen wollen.
Meine Absicht ist, sollten noch ein oder mehrere Sprengsätze auf der USS Democracy vorhanden sein, prüfen wie gut sie gesichert sind, sie nach Möglichkeit sichern oder zu mindestens entschärfen.“ Jeremiah stand nun nur noch eine Faust breit von Thomas entfernt. „Kann ich mit Ihrer Unterstützung rechnen?“ Der Major starrte in die Augen des Jüngeren bis dieser Zustimmte.
Jeremiah atmete tief durch während er sich weg drehte und aufmerksam lauschend von dem Mann, den er nicht einschätzen konnte, weg ging. Jeremiah lehnte sich gegen die Wand, von der aus er den Eingang im Auge hatte. Erst jetzt bemerkte er wie müde er eigentlich war.
„Hinein gelangen müsste in der Begleitung der Schwester problemlos möglich sein. Wenn ich angebe neugierig auf die wahre Religion zu sein, dessen Kind ich wurde.
Wenn alle Children of Atom Guhle als Wesen des Atoms sehen, wird das entschärfen, sollte es nötig sein, ebenfalls ein leichtes. Ein Kind des Atoms gibt dem Ursprung des Atoms seinen Segen.“ Jeremias Augen bildeten einen Schlitz. „Etwas in mir zweifelt daran. Ihre Erfahrungen sind?“ Jeremiah hörte aufmerksam zu. Auch wenn sie nur zu zweit waren musste diese Mission erfolgreich abgeschlossen werden. Womöglich war eine kleine Gruppe sogar unauffälliger und somit voraussichtlich eher erfolgreich.
Abendessen
Vom Haus aus wurde ihnen zugerufen, dass Essen fertig sei.
„Sobald wir mehr Zeit haben, müssen Sie mir von der heutigen Ausbildung erzählen.“ merkte er an während er sich von der Wand stieß um vor zu gehen.
Auf dem Weg zum Haus kamen Jeremiah Zweifel an der Objektivität des Sergeant auf. Was wenn er die Enklave falsch verstanden hat? Geistige Nachfahren, die jede krankhafte Mutation aus dem Land entfernen wollten, es heilen? Was wenn die Enklave seine Armee war?
Diese bewaffneten Wilden, denen die Schwester ausgewichen war, sie könnten Lügen verbreitet haben um ohne neue Ordnung weiterhin Stadteile zu kontrollieren, wie es gewaltbereite Gruppen von Gesetzesbrechern in Großstadtgebieten versucht hatten.
Was wenn Thomas ein Kommunist war, der ihn von seiner Pflicht abhalten wollte? Was wenn Thomas den Reichskanzler von 1933 nur kannte, weil dies den Kommunisten wichtig war. Nur warum sollte es? Die Zusammenarbeit begrenzte sich auf fünf Jahre. Immerhin waren Asiaten bei ihm. Die meisten Asiaten waren abstoßende Kommunisten.
Jeremiah beschloss Sergeant Thomas genau zu beobachten. Kommunisten verrieten sich immer.
Im Haus schlug Thomas vor, dass die Männer den Tisch decken sollten. Jeremiah empfand es als unhöflich wie selbstverständlich Thomas an die Schränke ging um das Geschirr zu entnehmen. Für die ältere Frau, vermutlich Misses Nakano, schien dieses Verhalten normal zu sein. Wann hatte er das letzte Mal geholfen einen Tisch zu decken? Er versuchte sich zu erinnern ,wo welches Besteckstück liegen musste. Am Tisch erkannte er, dass die Familie Nakano nur das Grundbesteck besaß. Vermutlich war es hier jedem, außer ihm selbst, unwichtig wo das Besteck lag solange es vom Sitzplatz aus gegriffen werden konnte.
Jeremiah hielt die Luft an um bei der Anrede „My Lady.“ nicht zu prusten. Er zwang sich die Mundwinkel unten zu halten. Diese Geisteskranke war vieles, eine Lady gehörte eindeutig nicht dazu.
Er hoffte die Tischmanieren hier waren wenigstens mit denen in der Militärkabine zu vergleichen.
Nach dem Essen beobachtete Jeremiah Thomas, wie er sich schlafen legte. Er half beinah aus einem Reflex beim Abwasch bevor er sich neben der Eingangstür auf die Bretter setzte um die Wellen etwas beobachten zu können. Keine fünf Minuten später schlief er.