Jetzt kommt meine Meinung zu den Spielen, die kerngesund bereits bewertet hat.
Fangen wir erstmal an mit Trust no one
Das Spiel fing langweilig an und wurde innerhalb der ersten Minute richtig gut. Es gab Hinweise was man tun muss, genug Möglichkeiten sich zu irren oder gleich auf die Lösung zu kommen, dann ging es weiter. Der nächste Hinweis....es mag vielleicht an der Übersetzung oder an mangelnden Sprachkenntnissen, Umgangssprache oder was auch immer gelegen haben, uns blieb keine andere Möglichkeit als jeden Ort systematisch nach der richtigen Hausnummer 14 abzusuchen.
Das erste mal richtig gehangen haben wir in dem Appartment. Hätten wir den Hinweis mit dem Telefon ein bißchen ernster genommen, wären wir vermutlich wirklich auf die nächste Lösung gekommen (vorrausgesetzt wir hätten bei der systematischen Suche nach dem Bahnhof nicht vor dem Buchstaben V aufgehört, denn auf die Idee google zu verwenden, also real google während wir ein Computerspiel spielen, wäre ich nie im Leben gekommen)
Den Hinweis im Guide über google benutzen habe ich auch nicht gleich so bestanden wie es tatsächlich gemeint war. Ich dachte irgendwie müssten wir unser Telefon im Computerspiel finden und habe es nach ersten Problemen aufgegeben.
Erst als es hieß wir müssten die Webside besuchen haben wir gedacht gucken wir doch einfach ob es diese Webside wirklich im Internet gibt. Und tatsächlich diese Webside gibt es.
Nur so cool das im ersten Moment auch klingt, so dämlich ist es auch. Wir brauchen Internet, während wir ein Spiel spielen. Wir brauchen eine funktionierende Seite, während wir ein Spiel spielen.
Und selbst wenn beides ewig im Internet bleiben würde, damit das Spiel auch noch in 30 Jahren gespielt werden kann, was ist, wenn der Bahnhof umzieht?
Aufgehört haben wir in Einvernehmen, weil wir um einen Code zu bekommen eine wirkliche email verschicken und empfangen müssen. Ich denke das würde auch bei der heutigen Generation die Alarmglocken läuten lassen oder auch nicht.
Eigentlich schade, weil soviel Mühe und ansonsten gutes Spiel zu etwas gehört, was ich gerne durchgespielt hätte.
Mich ärgert im Nachhinein nur, dass ich die Suche nach dem Telefon im Spiel so früh aufgegeben habe.
Ich war zu sehr darauf aus das wir einen entscheidenden simplen Denkfehler bei dem scheinbar mathematischen Rätsel hatten.
Blood, Flesh & Concrete
Ich finde schade, dass die Grundeinstellung von dem Spiel so klein ist. Die doppelte Größe fand ich immer noch ein wenig zu klein. Ich hätte mir gewünscht, dass ein Raum annähernd bildschirmfüllend ist. Ich vermute der Grund liegt in den extrem unterschiedlichen Bildschirmgrößen, die es heutzutage gibt. Es war besonders in den ersten Bildschirmen sehr liebevoll und detailreich gestaltet.
Leider konnte mit sehr wenig Gegenständen Interaktionen durchgeführt werden. Mit Interaktionen meine ich nicht nur öffnen, schließen, rausnehmen sondern auch Informationen erhalten, wie "Das Bild hat meine Mutter auf dem Flohmarkt gekauft, ich finde es scheußlich."
Wir gehen hinaus, erfahren das die anderen Kinder uns nicht mögen, finden eine Leiche, es ist nicht ganz eindeutig ob diese Leiche menschlichen oder tierischem Ursprungs ist.
Jetzt gibt es meinen ersten Kritikpunkt: Schwubs sind wir erwachsen und machen unser Auto kaputt bzw der Sprit ist leer.
Das ist für eine Charaktervorstellung zu wenig und enthielt nicht wirklich etwas um das Spiel vorzustellen. Für mich wirkt es als hätte derjenige etwas geplant und wurde dann durch Freunde/Geldgeber dazu gebracht etwas anderes zu machen oder das Intro extrem zu kürzen.
Wir werden im übrigen im gesamten Spiel nicht erfahren was es mit dem Körper aufsich hat.
Nun treffen wir ein Mädchen.
Das sie uns weiblich anspricht soll wohl kein Übersetzungsfehler sein. Wir sehen einfach nur aus wie ein Mann. Ich finde ziemlich flach das wir nur sterben wollen weil wir unsere Träume noch nicht erfüllen konnten. Eventuell (dafür müsste ich mir die Jahreszahlen nochmal genauer anschauen) spielt es auch auf die Änderungen der Gesellschaft bezüglich Perestroika und Glasnost an. In der haben viele ihren Halt verloren. Die weiterhin liebevoll gestalteten Räume und deren Eindrücke hat kerngesund bereits zu Genüge aufgeführt.
Ich betone selber noch einmal, dass die musikalische Gestaltung auch vielseitig und abwechslungsreich war.
Eine Melodie verzog sich, wenn die Stimmung sich entsprechend änderte. Das Ende fand ich zu knapp und flach. Ähnlich dem Anfang. Es fehlt einfach etwas. Für mich gab es zu wenig Rätsel, zu wenig zu entdecken und für ein Spiel das auf multiple Enden hindeutet war es für mich zu linear.
Fran Bow:
Das Spiel hat kaum Wiederspielwert.
Die Machart finde ich zu einfach. (Leider sehen alle Kinderbücher heute so aus.) Dadurch wirkt es leer und das Niedliche, Kindliche geht ebenso verloren wie das Märchenhafte. Das Unheimliche konnte damit auch am Besten dargestellt werden. Also: Keine Atmosphäre, nur ein paar niedliche Bilder.
Die Musik war OK, nichts besonderes. Ob ich daran auch nach 5 Durchgängen Fran Bow erkennen würde, bezweifle ich.
Das Ende war zu direkt und platt benannt. Daher denke ich stammt Kerngesunds Verwirrung. Er ist dem Zaunpfahl instinktiv ausgewichen, sozusagen.
Des Märchens gutes Ende... Die bösen Menschen sind tot, das besondere Mädchen ist nun bereit ihre Aufgabe in den Dimensionen wahr zu nehmen. Mit einem Wort: LANGWEILIG.
Warum traut sich niemand mehr ein Spiel so enden zu lassen wie er es für richtig hält?...<-- Kundenerwartungen, Geldgebervorgaben, Angst vor angepissten Supermamis und auch jenen die auch Kekse umbenennen lassen weil ihnen langweilig ist. Es kann nicht immer allen alles gefallen. Shooterfans würden nie einen Trainer verwenden. Point and Klick fans spielen Shooter mit guter Geschichte kaum ohne Trainer/Cheats.
Das erinnert mich an etwas gutes an Fran Bow. Fast jedes Minigame konnte übersprungen werden.
Leider gab es in dem einen, das nicht zu überspringen war, einen kleinen Bug. Auch richtig angeordnet beginnen nicht immer die Zahnräder zu drehen. Raus und rein hilft nicht sofort und weg und dran ebenso nicht.
Grundsätzlich würde ich es als ohne Komplettlösung schaffbar einstufen.
Beim Zahnradpuzzle wurde mir bestätigt, dass meine Anordnung richtig ist.
Ob wir beim Korb auch einen Bug hatten oder es immer in der falschen Jahreszeit versucht haben kann ich nicht mit Gewissheit sagen.