Hattest Du vorher Teil 1 und 2 gespielt?
Für mich war Teil 3 anfangs eine ziemliche Umgewöhnung und es dauerte eine Zeit, bis ich es richtig genießen konnte. Ohne Zweifel ist FO3 ein fantastisches Spiel und hat alles richtig gemacht für den Sprung von Isoperspektive auf 3D/FPS , aber ich fand erst in Fallout NV wieder die alte Fallout Stimmung, für mich ist das beste Teil.
Der Unterschied liegt klar in der Darstellung der postapokalyptischen Welt. In Teil 1 ist der Krieg seit 84 Jahren vorbei, Teil 2 spielt 164 nach dem Krieg.
Es haben sich wieder Zivilisationen gebildet, Stämme und kleine Gemeinschaften wurden gegründet, es wurde gejagt und Ackerbau, Viehzucht und Handel betrieben, Ruinen teilweise wieder aufgebaut. Die Welt wie wir sie kennen war kaputt, aber es ist etwas neues daraus entsprungen.
Teil 3 spielt 200 Jahre nach dem Krieg, aber DC sieht aus, als ob die Bomben gerade erst eingeschlagen haben. Von Zivilisation keine Spur, alles kaputt und Kriegsgebiet. Dennoch leben überall Leute, hundertfach. Wie die Versorgung funktioniert, wird nicht ganz klar, warum sie 200 Jahre nach Kriegsende immer noch in dieser Strahlenwüste leben, ebenfalls nicht. Mutanten in DC nach Vernichtung des Meisters, auch so eine Sache, die BOS gehört auch eher an die Westküste. Und was zur Hölle macht die Enklave da? Ich habe den Präsidenten abgewählt (mit einem Turbo Plasma) , Horrigan in zwei Teile geschossen und die Plattform in die Luft gejagt, alles umsonst?
Zugegeben, auf solche Fragen findet man in keinem Fallout Titel so richtig gute Antworten und daran darf man sich auch nicht stören. Es dauert aber eine Weile, bis man sich an dieses veränderte Setting gewöhnt hat.
War auch ok, dass sie die alten Fraktionen wieder ins Spiel gebracht haben, es gab ja jeweils eine Hintergrundgeschichte dazu, oder? Aber damit wurde verhindert, dass neue mächtige Fraktionen an der Ostküste etabliert werden.
Im Umkehrschluss verstehe ich auch, dass FO3 Einsteiger mit New Vegas nicht so viel anfangen konnten.
Letztendlich haben alle Teile ihre Stärken und Schwächen, nur bei FO76 suche ich noch die Stärken, aber das kann ja noch kommen
Ein Remaster von Teil 3 und NV oder ein komplettes Remake von 1&2 fänd ich genial. Auch Morrowind oder Oblivion würde ich gerne nachholen. Das hätte Bethesda vor Jahren an externe Studios vergeben können um die Wartezeit bis TES6 oder FO5 zu verkürzen, falls diese überhaupt noch erscheinen sollen.
So langsam kommt die Fallout 4 Grafik an ihre Grenzen, aber bis vor kurzem wäre ein Remaster/Remake der vorherigen Teile mit der Fallout 4 Engine und Assets akzeptabel gewesen.
Nein, in der Tat hatte ich die vorherigen Teile nie gespielt Als die damals rauskamen war das absolut nicht mein Genre. Irgendwann später habe ich sie mal kurz angespielt, aber nach den Jahren konnte es mich dann nicht mehr wirklich fangen.
Vom Kontext her hast du sicher recht, gerade wenn man auch noch den quasi Vorgänger der Reihe mit einberechnet, Wasteland, welches ebenfalls in der Vegas Region spielt. Da dürften den meisten wohl von den neueren Teilen eher New Vegas zugesagt haben. Aber wie du schon sagt, alle Teile haben ihre Stärken
Bei Fallout 3 war halt die Welt im allgemeinen. Ich kenne mich jetzt nicht so aus in wie weit der nuklearer Holocaust in der Menge noch ca. 200 Jahre Bestand hätte, vielleicht ist das auch zu hoch gegriffen. Aber dieses bedrückene Gefühl, dazu dann so Quests wie Tranquility Lane, das hat mir einfach klasse gefallen. Und es war mal ernst, mal verrückt, aber nie zu übertrieben.
New Vegas wiederum fand ich auch alles andere als schlecht; es war nur einfach nicht mein Szenario. Die Begleiter waren besser ins Spiel integriert, überhaupt waren da schon einige sinnvolle Erweiterungen mit drin. Aber weder Ceasars Legion, obwohl durchaus brutaler als die Raider, oder der Ja-Sager waren etwas, womit ich viel anfangen konnte. Auch Vegas bzw. der Strip, ich hatte da mehr erhofft. Wobei, das gilt ja für die ganze Gegend, in echt ist da ja auch nicht sonderlich mehr. Aber, um das klar zu sagen, auch hier wäre ich wertungstechnisch bei irgendwas im 85-90er Bereich gewesen.
Bei Fallout 4 fand ich wiederum (wahrscheinlich als einer der wenigen) den Siedlungsbau toll. Man konnte endlich was im Ödland bewirken, so wie vorher in Project Purity im Fallout 3 DLC. Es dürfte auch mein am meisten gespieltes Fallout überhaupt sein, mit Boston wurde eine interessante Wahl getroffen und allein schon der Überlebendsmodus (wenn auch gerne mal absturzanfällig) hat das Spiel noch mal in eine ganz anderere Richtung gebracht.
Fallout 76, nun ja. Ich mag es, trotz seiner Fehler. Das Wastelanders Update hat viel zum positiven rüber gebracht, auch hier kommt der typische Fallout "was war vor dem Krieg" Mythos gut zum Tragen und West-Virginia ist von der Karte her eine tolle, abwechslungsreiche Welt. Aber ich kann auch jeden verstehen, der damit nichts anfangen kann, zumal die ursprüngliche Hauptquest gelinge gesagt langweilig war.
Was den Kanon betrifft, da gebe ich dir recht. Bezieht man alle Teile mit ein, dann kommen mehr als genügend nicht nachvollziehbare Punkte zum tragen. Ich habs mir daher so langsam so eingerichtet und sehe jeden Teil als quasi unabhängig von der Welt. Das ist zwar schade, denn im allgemeinen wäre eine zusammenhängene Welt sehr viel interessanter, aber ich denke nicht das man das noch irgendwie "gerade biegen" kann.
Leider ist ja aktuell nicht wirklich mit viel neuem in der Fallout Welt zu rechnen. Bethesda arbeitet an Starfield, danach kommt Elder Scrolls 6 dran..ich denke hier werden wir mindestens noch 5 - 6 Jahre warten müssen Und dann ist da die bange Frage, wie wirds überhaupt aussehen...