Beiträge von DarkDrake1980

    67. Vorbereitung auf die leuchtende Hölle

    Zwei Wochen nach den Ereignissen in Quincy und Gunners Plaza. Anfang Oktober 2288.


    "Oha. Das geht aber bei den beiden da oben ganz schön zu Sache" sagte Greedy zu Flux. "Verstehst du, worum es geht?" Flux versuchte irgendetwas zu verstehen, was sich durch die geschlossene Bürotür aber als schwierig gestaltete. "Nicht wirklich, ich ... bin ... mir nicht sicher. Ich meine, irgendetwas vom leuchtenden Meer verstanden zu haben." sagt Flux, der angestrengt gelauscht hatte. "Leuchtendes Meer? Wirklich? Ich finde den Namen schon alleine gruselig und ich bin nur einmal auch nur in seine Nähe gekommen. Das hat mir schon gereicht" sagte Greedy und schüttelte sich aufgrund der Erinnerungen, die er daran hatte. "Sollen wir später nochmal wieder kommen?" fragte Karl Pendelton, der zusammen mit Geoffrey bei Greedy und Flux stand. "Nein, bleibt ruhig hier. Der General wollte gerne mit euch beiden sprechen. Ich denke, die beiden werden sich wieder ein bekommen. Hoffe ich." sagte Flux zu den beiden Pendeltons. Preston war vor etwa einer halben Stunde zu Blue ins Büro und hatte ihm die neusten Informationen betreffend des Institutes und vor allem über das leuchtende Meer vorbei gebracht. Kurz darauf schienen Preston und Blue sich in die Haare zu bekommen zu haben.


    "Blue, bei allem Respekt, aber bist du bescheuert, Mann? Das meinst du doch nicht wirklich ernst?... Du willst alleine los? Ins leuchtende Meer ... Das ist Selbstmord ... Du spinnst doch..." Preston war außer sich vor Sorge und stritt sich lautstark mit Blue. Der hatte ihm eröffnet, dass er alleine nach Vergil im leuchtenden Meer suchen wollte. "Sag mal Preston, hast du mir eigentlich nicht zugehört...? Ich habe dir gerade das Warum und Wieso erklärt ... die Strahlung da würde jeden von euch gefährden ... zusätzlich noch zu ganzen Viechern, die dort leben. Meinst du eigentlich, ich hätte mir das nicht lange und gründlich überlegt. Du hältst mich also für wirklich so bescheuert, dass ich Hals über Kopf in so eine lebensfeindliche Region laufe..." patze Blue zurück. "Ich ... und wenn dir was dort zustößt ... wenn du dabei umkommst ..." versuchte Preston zu kontern. "Verdammt Preston, du verstehst es nicht, oder? Wenn ich hier bleibe und noch länger abwarte, gefährde ich euch weiter und die Leute. Was meinst du, was beim nächsten Angriff des Instituts passiert? Glaubst du wirklich, das war der letzte? Beim nächsten Mal wird es mit Sicherheit nicht bei einem Runner bleiben. Und es war pures Glück beim letzten Mal..." schnauzte Blue zurück. "...das müsstest du am besten wissen. Du wärst fast drauf gegangen ... Deshalb werde ich das durchziehen, alleine ... und das ist mein letztes Wort.


    Dann sagte Blue etwas ruhiger zu Preston "...verstehe mich nicht falsch. Ich weiß deine Sorge um mich wirklich zu schätzen. Aber ich möchte keinen von euch aufgrund dieser Sache verlieren. Solange es sich vermeiden lässt. Ein Verlust dieser Art ... würde mir im Moment ... arg ... zusetzten ...Preston, ich werde wieder zurückkommen. Versprochen. Es geht einfach nicht anders. Außerdem, selbst wenn jemand mitkäme, würde ich dich nicht mitnehmen." Preston schaute erst verdutzt dann gekränkt und wollte darauf etwas erwidern. "Preston, du verstehst das gerade falsch. Irgendeiner muß die Minutemen führen, solange ich im leuchtenden Meer unterwegs bin. Oder im schlimmsten Fall weiter führen. Wenn du jetzt mitkämest und uns beiden würde etwas zustoßen ... du weißt worauf ich hinaus will?""Ich ... verdammt ... gibt es denn wirklich nicht eine andere Möglichkeit? ...du wirst wie immer Recht haben...mir gefällt das einfach nicht...aber ich muss das wohl akzeptiere. Und trotzdem ... es ist und bleibt ein waghalsiges Unternehmen. Auch für dich."


    Preston war frustriert. Wusste aber, das Blue mit seinen Argumenten in den meisten Fällen richtig lag. "...das ist mir mehr als bewußt..." Blue machte eine kurze Pause und schaute auf die alte Wanduhr "...ach Mist ... wir beiden Streithähne haben mal wieder die Zeit vergessen...ich hatte Geoffrey und Karl doch gebeten nach Sanctuary zu kommen. Ich hätte die beiden fast vergessen. Komm, Preston lass uns in die Besprechung gehen und ein letztes Wort zum leuchtenden Meer ... ich werde mich anständig drauf vorbereiten und extrem vorsichtig sein." Preston seufzte unzufrieden, sagte aber nichts mehr darauf und hoffte, dass diese Aktion gut ging.


    Preston und Blue gingen nach dem Ende ihrer hitzigen Debatte vom Büro in den Besprechungsraum. Flux lauschte wieder und hörte die Tür. "Ich glaube, die beiden haben sich ausdiskutiert. Ich denke wir können. Ich werde aber eben einmal nachhören" sagte Flux stand auf und ging nach oben. Er räusperte sich und fragt höflich "Darf ich nachfragen, ob es mit der Besprechung jetzt passt oder haben Sie beide noch untereinander Gesprächsbedarf?" "Nein wir haben betreffende Sache zu Ende besprochen, wir beiden ... haben uns geeinigt. Wenn auch vermutlich nicht zu Colonel Garveys Vorstellungen..." "Es geht ums leuchtende Meer richtig?" fragte Flux nach. "Haben Sie etwa gelauscht, Andrew?" fragte Blue. "Erst nicht absichtlich, Sie beide haben ... wie soll ich sagen ... sehr intensiv diskutiert. Das hat man unten mitbekommen und..." sagte Flux, der sich in dem Moment über seine Neugier ärgerte und sich für seine Ehrlichkeit hasste. "Ist schon in Ordnung, Andrew. Wir... ich war wahrscheinlich mal wieder nicht zu überhören..." sagte Blue freundlich zu Flux. "Wir können mit der Besprechung gerne anfangen." Flux ging nach unten und sagte den beiden Pendeltons Bescheid und Greedy Bescheid. Die vier setzten sich zusammen an den Tisch mit Preston und Blue.


    Geoffry und Karl erstatten Bericht über die unterschiedlichen Projekte, die ihn Saurus Ironworks liefen. Zusammen mit dem Slog war hier die Forschungsabteilung der Minutemen beheimatet. Karl und Geoffrey Pendelton hatten in Ironworks praktisch die Oberaufsicht über die ablaufenden Forschungsprojekte inne. Die Forschungsabteilung wurde dort aufgebaut, als die Minutemen das alte Stahlwerk von den Raidern befreit hatten. Dementsprechend stark war der Slog, Ironworks und die Farm der Finches befestigt worden. Die Farm von Abraham Finch versorgte den Bereich mit Nahrungsmittel und allem weiteren.


    "Also..." sagte Geoffrey "...mit Hilfe unserer anderen Spezis ist es uns wirklich gelungen, einen der Vertibirds der Gunner wieder flugfähig zu bekommen. Den anderen haben wir zwecks Funktionsanalyse vorsichtig auseinander gebaut und sind gerade dabei Pläne zu erstellen. Der dritte bleibt erst einmal als Rückfallebene für die Analyse vollständig bestehen. Unsere Leute sind optimistisch, dass wir es in absehbarer Zeit hinbekommen sollten, sogar einige wenige Vertibirds zu bauen. Die könnten wir beispielweise gut für Erkundungen und Krankentransporte einsetzten. Die Reparatur der alten Maschinen, die wir hier vereinzelt im Commonwealth finden, sollten mittlerweile auch gehen. Sofern sie nicht zu sehr beschädigt sind. Nadelöhr ist eigentlich, das wir jetzt einige fähige Leute brauchen, die die auch fliegen können..." Die drei Vertibirds hatten die Minutemen nach der Schlacht von Gunners Plaza geborgen und unter einiger Anstrengung nach Ironworks gebracht. "Das sind gute Neuigkeiten. Ich hätte nicht gedacht, dass das mit den Vertibirds so schnell geht." sagte Preston sichtlich beeindruckt.


    Geoffrey berichtete weiter. Diesmal ging es um das Projekt, bei dem Sturges mit beteiligt war. Auch hier gab es einige kleine Erfolge zu verbuchen. Es war ihnen gelungen einige alte Powerrüstungen wieder voll funktionsfähig zu bekommen und testete gerade die richtige Stahlmischung aus, damit auch erstmals eigene neue Teile gegossen werden konnten. Ab hier berichtete Karl weiter. Es ging bei ihm in der Hauptsache darum, die Minutemen entsprechend ihrer Einsatzgebiete auszustatten, aber auch eine allgemeine Grundausstattung bereit zu stellen. Auch hier lief alles in guten Bahnen und Karl war fast fertig mit seinen Bericht.


    "Eine Sache haben wir noch offen, nicht Geoffrey?" Der nickte zustimmend. "Wir schauen uns ja immer wieder die Ausrüstungsanforderungen für unsere Leute an und haben insbesondere einige spezielle Bereiche nochmal unter die Lupe genommen. Wir sind der Meinung ... das der Bereich der Führung ... auch eine neue Ausrüstung bekommen sollte..." sagte Karl und schaute dabei Preston und Blue. "Das finden wir insofern wichtig, falls das Institut meint auf Sie beiden, wenn ich es so nennen darf, wieder Zielübungen zu veranstalten." Preston und Blue sahen sich gegenseitig an und nickten zustimmend. "Und wenn ich das gerade richtig mitbekommen habe, Ihre "angeregte Diskussion" richtig deute und das in den Zusammenhang mit dem leuchtenden Meer setzte..." sagte Karl schlussfolgernd "...gehe ich davon aus, dass der General einen "Solospaziergang" ins leuchtende Meer erwägt?"


    Karl sah Blue erwartungsvoll an. Der schaute ziemlich überrascht. "Bin ich so durchschaubar?" "Nein eigentlich nicht, aber Geoffrey und ich kennen Sie ja mittlerweile recht gut. Wenn Sie das wirklich vorhaben, sollten wir aber vorher an Ihrer Ausrüstung Anpassungen vornehmen. Schließlich wollen wir Sie als Ganzes wiedersehen. Das leuchtende Meer ist die Hölle auf Erden, das können wir ... aus Erfahrung sagen. Und da ist ein wenig extra Schutz hilfreich, selbst für Sie. Aber Geoffrey und ich haben bereits vorher schon einge Ideen in die Richtung gehabt. Auf die können wir zurückgreifen." Karl skizzierte kurz, was die beiden sich für Blue überlegt hatten. Preston war recht angetan von den Vorschlägen? Sie schienen seine Sorge um Blues Alleingang zu mindern. Blue fand es gut, aber seufzte innerlich "Die betreiben immer einen Aufwand für mich ... das bringt mich immer in Verlegenheit...wäre das nicht an anderer Stelle besser eingesetzt?... Sie schätzen dich halt sehr..."


    Nach den Vorschlägen unterhielten sich die sechs noch über kleinere Projekte, die in der Entwicklung waren. Da es bereits Abend wurde gingen die sechs nach Beendigung der Besprechung noch zusammen in den Leuchtenden Gecko und hatten noch einen netten Tagesausklang. Blue versuchte sich mittlerweile kleinere Auszeiten zu nehmen. Das was ihm bei Gunners Plaza passiert war, steckte ihm immer noch in den Knochen.


    Etwa vier Tage später hatten Geoffry und Karl Pendelton die Ausrüstung für Blue für die Exkursion ins leuchtende Meer soweit. Es passte soweit alles und die beiden nahmen noch kleine Nacharbeitungen vor. Einen Tag später trafen sie sich in der neuen Siedlung Egret Tours Marina, die sie im Zuge des gewonnen Kampfes gegen die Gunner in der Gegend eingenommen hatten. Egret Tours befand sich schon in relativer Nähe zum leuchtenden Meer. Blue wollte von hier aus seine Reise beginnen.


    Er hatte die Ausrüstung bereits angelegt und war dabei auch die Waffen zu verstauen. Die Pendeltons hatte für Blue eine schwere Kampfrüstung mit passendem Kopfschutz in den Farben der Minutemen gefertigt. Zusätzlich zu dem mittlerweile reparierten Schwert und dem Scharfschützengewehr gesellten sich noch ein modifiziertes Kampfgewehr und ein Superhammer mit Betäubungsmodifikation dazu. Diese waren auch wiederum in den Farben der Minutemen gehalten. Diese fanden an bestimmten Stellen der Rüstung ihren Sitz. Blue zog gerade noch den Rucksack auf, der mit allen wichtigen Sachen für so eine Unternehmung gefüllt war.


    Preston war auch mit dabei. Blue war soweit fertig und wollte langsam los. "Blue, pass da draußen auf dich auf, Mann. Ich hoffe du findest Virgil ... Wir halten die Stellung ... Komm bloß heil zurück..." sagte Preston, dem solche Verabschiedungen überhaupt nicht lagen. "Mach dir keine Sorgen Preston. Du weißt doch ... ich halte meine Versprechen. Ich werde vorsichtig sein. Außerdem bin ich ja jetzt noch ... zusätzlich verpackt." sagte Blue mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Danach verabschiedete er sich von allen und stapfte Richtung leuchtendem Meer los. Irgendwann verschwand er hinter den Hügeln und war damit außer Sichtweite von seinen Freunden und den begleitenden Minutemen. Das Abenteuer im leuchtenden Meer begann.

    66. Mittendrin im Nirgendwo

    Mitte September 2288. Etwa zur Zeit des Angriffs der Minutemen auf Gunners Plaza und Quincy.
    Irgendwo in den Weiten des Ödlands.


    "Wir hätten besser die südliche Stecke Richtung Commonwealth nehmen sollen. Da hätten wir wenigstens gewußt was auf uns zukommt"
    sagte Warry frustriert. "Statt in dieser Einöde festzusitzen und nicht zu wissen, welche Überraschung hinter der nächsten Ecke sitzt." "Sag mal Warry, entweder bist du im Moment besonders blöd oder ausgesprochen todesmutig. Du wärst mit diesem Luftschiff direkt über das Gebiet der Legion geflogen? Da hätten wir auch gleich den Weg über die "Divide" nehmen können...Außerdem stellst du gerade wirklich die Entscheidung von Ältesten Bardeen in Frage? Er hat sich mit Sicherheit etwas dabei gedacht eine nördlichere Reiseroute zu nehmen...Wir können überhaupt froh, mit diesem kleinen Luftschiff überhaupt von Lost Hills weg gekommen zu sein. Wenn wir nicht mit der NCR vor einigen Jahren Frieden geschlossen hätten, wären wir wahrscheinlich erst gar nicht so weit gekommen ... sie hätten uns auf ihren Gebiet ohne zu Zögern abgeschossen ... und mit dreißig Leuten gegen Truppen der Legion ... also wirklich Warry ... wir sind auf einer Erkundungs- und Bergungsmission unterwegs und nicht um große Kämpfe zu führen..." Paladin Trian schüttelte über so viel Unvernunft den Kopf. Durch einen Beschuß mit einem Raketenwerfer am Randgebiet der 80er wurde das Steuerruder des Luftschiffs beschädigt und war während des langen Fluges nach Osten immer weiter ausgefallen. So das sie irgendwann doch landen und Reparaturen vornehmen mußten.


    Eigentlich hatte Ältester Bardeen bereits vor zwei Monaten den Flug beginnen wollen, aber die Unternehmung stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Erst mußte das letzte kleine Luftschiff der Lost Hills BOS erst einmal umfangreich repariert werden. Bevor man überhaupt daran denken konnte, einen längeren Flug zu wagen. Die Versorgung mit Proviant war kein Problem, da halfen die Silver Dragons aus. Aber das Wetter war dieses Jahr sehr unbeständig und verschob den Start Richtung Commonwealth weiter nach hinten.


    Auch jetzt, nachdem sie die Reparatur an dem Schiff vornehmen wollten, braute sich wieder ein Unwetter zusammen. Die Funkverbindung zu den Silver Dragons war im Moment teils gestört, was darauf hindeutete, das sich da oben in der Atmosphäre wiedermal etwas größeres bildete. Sie saßen erst einmal fest. Irgendwo an der alten Interstate 90 in der Nähe der alten Stadt Rapid City. Da sie sich hier auf komplett unbekanntem Gebiet befanden, gingen sie mit äußerster Vorsicht vor. Sie erkundeten die Umgebung und bekamen so langsam, aber stetig die Teile für die Reparatur zusammen.


    Ältester Bardeen hatte sich mit Gelehrte Abby und Gelehrten Darrington unterhalten und nahm den Schadensbericht des Luftschiffs mit einem Seufzen zur Kenntnis. "Da können noch so gute Vorbereitungen getroffen werden und dieses verdammte Ödland schaffte es immer wieder einem einen Strich durch die Rechnung zu machen ... Immerhin ist der Schaden mit relativ einfachen Mittel zu beheben. Nur hier draußen mit einem zusätzlichen Zeitaufwand verbunden." murmelte Jeremiah frustriert. "Diese 80er sind zwar geschwächt, aber das sie neuerdings mit Raketenwerfern hantieren ist doch beunruhigend."


    Jeremiah saß vor einem der Zelte, die die Bruderschaft in ihrem behelfsmässigen Lager aufgebaut hatten und starrte nachdenklich ins Feuer. Er dachte über die letzten zehn Jahre nach. In diesen letzten Jahren war einiges für die Bruderschaft aus Lost Hills in Bewegung geraten. Insbesonders als Paladin Trian mit seiner Gruppe über die Silver Dragons mitten in der Einöde, die sich zwischen Vault City im Osten, New Reno im Süden, Redding im Westen und Modoc im Norden lag, gestolpert waren. In einer Gegend, wo niemand vermutete, dass sich dort unter der Erde ein riesige Bunkeranlage befandt.


    Vor dem Krieg war die Region um den Lassen Peak größtenteils eher ruhig und beschaulich aufgrund des Nationalparks gewesen. Die Leute kamen hauptsächlich dorthin um Urlaub zu machen. Die Gegend war einst bis auf den Vulkankegel des Lassen Peak dicht bewaldet. Auch gab es keine richtig großen Städte in dieser Gegend. Die nächsten größeren Städte waren Chester und Westwood gewesen. In Chester wurde in den 2030er Jahren ein Luftwaffenstützpunkt der Airforce gegründet und in der Nähe von Westwood wurden einige selten Mineralien gefunden, die auch neben ziviler Nutzung auch für militärische Zwecke interessant waren und dazu führte, das beide Gemeinden einen Aufschwung in einer eher wenig bewohnten Gegend erfuhren. Chester hatte um Ausbruch des Krieges herum etwa 3000 Einwohner. Dazu kamen noch die 2000 stationierten Leute im Luftwaffenstützpunkt, der für sich genommen eine kleine eigene Stadt darstellte. In Westwood lebten zu der Zeit etwa 4000 Leute gemeinsam mit ihren Familien.


    Zu Beginn des großen Krieges wurde ein Großteil der Bevölkerung aus diesen beiden Städten und den umliegenden Gemeinden von den Silver Dragons gerettet und in den geheimen Bunker verbracht. Als die Atombomben auch in dieser Gegend einschlugen, wurden die beiden Städte fast vollständig von der Karte getilgt. Nur einige wenige Ruinen blieben über. Insbesondere Chester bekam aufgrund des Luftwaffenstützpunkts, der scheinbar ein strategisches Ziel, darstellte einen direkten Treffer aus der Kaskade der Atomschläge ab.


    Nachdem großen Krieg blieb von dieser einstmals grünen Region nur noch ein Trümmerfeld zurück. An einigen Stellen ragten noch wenige tote Bäume, wie drohende Skelettfinger in den Himmel. Die heftigen Feuerstürme, die nach dem Treffer begannen, ließen sonst nichts als verbrannte Erde, Staub, Steine und zerstörte Strassen zurück. Die Zerstörungen waren hier so heftig gewesen , dass die Region nach dem Krieg brach lag. Selbst die NCR hatte kaum Interesse an dieser Umgebung. Auch wenn diese in ihrem Gebiet lag. Das änderte sich erst, als die stählerne Bruderschaft durch ihr versehentliches Eindringen in den Bunker die Aufmerksamkeit der Silver Dragons vollständig nach außerhalb des Bunkers richtete.


    Das erste Zusammentreffen war für beide Seiten ein nachhallendes Ereignis gewesen. Dieses Zusammentreffen und weitere andere Ereignisse sollten dazu führen, dass sich bestimmte Einstellungen in der stählernen Bruderschaft von Lost Hills langsam zu ändern begannen. Für die Silver Dragons war es sehr einschneidend, da die Welt aus der sie kamen nicht mehr existierte und sie zunächst ihren Platz in dieser neuen Welt finden mussten. Zunächst plante man einen neutralen Standpunkt einzunehmen und den Leuten im Ödland zu helfen und sich mit Einmischungen zurückzuhalten. Was auf Dauer aber nicht funktionieren sollte.


    Jeremiah grübelte immer noch über Vergangenes nach. Im Moment konnte er sowieso die jetzige Situation nicht ändern. Die Leute waren von ihm angehalten worden, sich nicht weit von ihrem temporären Unterkunft zu entfernen und vor allem sehr vorsichtig vorzugehen. Sie hatten noch eine Aufgabe weit ihm Osten zu erfüllen und Jeremiah wollte nicht riskieren aufgrund dieser ungeplanten Landung jemanden zu verlieren. "Es ist eigentlich erst acht Jahre, das wir uns kennengelernt haben und trotzdem fühlt es so an, als hätten wir schon immer zusammen gearbeitet ... wobei... der Anfang, der war schon kritisch. Da hätte ich beinahe einen kapitalen Fehler begannen ... wenn Abby nicht bei ihnen geblieben wäre und nicht jemand anders schon die Abwehranlagen gebaute hatte, als wir dann zum zweiten Mal dort aufkreuzten ... ich hätte die Silver Dragons damals beinahe aus Überheblichkeit, Unterschätzung und Technologiesammelwut angreifen lassen. Das wäre uns als Bruderschaft schlecht bekommen ... Und jetzt sitzen wir hier im Nirgendwo des Ödlandes und versuchen einen unserer Verbündeten zu retten, als wäre es unserer eigener Bruder. Obwohl das Wort Verbündete trifft es nicht richtig. Eigentlich sind es eher Gefährten ... und dieser eine..." Jeremiah schmunzelte in sich hinein, als er an gemeinsame Gespräche und Unternehmung dachte, die er mit der Person verbrachte hatte, die sie jetzt im Commonwealth suchen gingen.


    Dann wurde er kurz sehr ernst, als er an das Ereignisse dachte, bei denen sie und die Silver Dragons ihn fast verloren hätten. "Gut, das John sich damals anders entschieden hat zu handeln, er ist zu dem Zeitpunkt ein gefährliches persönliches Risiko eingegangen... Verdammtes FEV. Aber für mich war das ein Augenöffner, bestimmte Dinge anders anzugehen. Wie war das eigentlich? ... 2282... war das Jahr, wo er entführt worden war ... wo ich mich für eine andere Richtung entschied, die die Bruderschaft nehmen sollte. 2283 ... erstes Zusammentreffen der Silver Dragons mit der NCR. Ach der gute Reginald ... mehr Gehirn im Kopf als in der derzeitigen Führungsriege der NCR und das Herz an der richtigen Stelle. Der Angriff auf unser Hauptquartier war auch in diesem Jahr...verdammte Grünhäute. 2284 die Schlacht von Willow Beach... das Gesicht von Kimball war unbezahlbar..."


    Jeremiah erging sich in weiteres Nachdenken, als Paladin Torro an den Ältesten herantrat. "Ältester, einige unserer Späher, haben eine Horde wilder Ghule gesichtet, die sich auf unseren Perimeter zu bewegen. Sie sollten..." sagte Torro besorgt zum Ältesten "...ich weiß Bescheid. Ich mache mich kampffertig" Jeremiah verschwand darauf in das Zelt und legte seine Powerrüstung an und nahm seine Waffen. Gemeinsam bezog die Gruppe Stellung und wartete den Angriff ab, der bald erfolgen sollte.

    Ich merke das gerade schon. ^^

    Geht mir aber auch gerade nicht wesentlich anders. :)


    Vielleicht noch ein Hinweis aus der Geschichte?

    Lindsey, Anny und Blue halten sich da auf (Ende Kapitel 3 und Anfang Kapitel 4)