Beiträge von DarkDrake1980

    358. Beidseitige Geheimniskrämerei

    Als Danse das alte Stahlwerk betrat, wehte ihm eine sehr warme, aber noch nicht unangenehme Luft entgegen. Er blieb stehen, um in einiger Entfernung zu beobachten, wie die Leute dort im kleinen Rahmen Stahl gossen. Als das passierte wurde die Luft schlagartig heiß. "Ihr habt es geschafft, die alten Maschinen wieder zum Laufen zu bekommen? Für Teile der Prydwen hätten wir diese alte Technik wirklich gut gebrauchen können." staunte Danse. "Es war am Anfang extrem schwierig und ist es auch immer noch. Aber ja, wir können im kleinen Umfang neuen Stahl aus alten Teilen gießen. Allerdings experimentieren sie ständig mit der richtigen Zusammensetzung herum. Es ist immer noch viel Unbrauchbares dabei." erklärte Blue und führte Danse anschließend in den eigentlichen Forschungsbereich, der deutlich abgetrennt von der Stahlfertigung lag.


    Dort wartete bereits jemand auf sie. Es war Geoffrey Pendelton. Er trug die übliche weiße Forschungskleidung von Ironworks mit dem Minutemenzeichen und dem Zahnrad. Er betrachtete Danse besonders aufmerksam. Es war das erste Mal, dass jemand komplett Fremdes Ironworks betrat und vor allem von der stählernen Bruderschaft. Wie viele andere Minutemen waren auch Geoffrey und Karl der Bruderschaft gegenüber kritisch eingestellt. Zusätzlich kam noch die latente ablehenende Haltung nicht menschlicher Lebewesen dazu, die ihnen die Bruderschaft besonders unsympathisch machten. Beide Pendeltons wussten aber schon seit einiger Zeit durch Blue, dass sich ein Besuch aus dieser Richtung andeutete. Trotzdem war der sonst freundliche und offene Ghul vorsichtig und reserviert gegenüber Danse.


    "Gestatten Geoffrey Pendelton. Leiter der Forschungsabteilung der Minutemen hier in Ironworks. Und Sie sind Paladin Danse von der stählernen Bruderschaft, nehme ich an. Und hallo General, schön dass Sie uns wieder besuchen kommen." begrüßte er förmlich den Paladin und Blue mit eine kurzen Nicken des Kopfes. Dabei verschränkte er die Arme hinter seinem Rücken. "Das ist richtig. Schön Sie kennenzulernen. Sie haben hier einen ziemlich verantwortungsvollen Job inne. Ich denke, es ist häufig schwierig Ihre Untergebenen in Ihren Enthusiasmus auszubremsen, was manche Forschungsprojekte betrifft, oder?" begrüße Danse Pendelton höflich, aber mit einem gewissen Unterton. Er versuchte zwar gegenüber dem Ghul nicht in die ablehnende Haltung abzugleiten, die er sich über die Jahre angeeignet hatte. Dabei dachte er an die Worte, die Blue ihm damals in Sanctuary mitteilte. Trotzdem verfiel Danse relativ rasch in die typische misstrauische Haltung, was Wissenserforschung außerhalb der Bruderschaft betraf, und unterstellte Geoffrey Pendelton mit seiner Aussage unterschwellig einen zu laschen Umgang.


    Geoffrey wunderte diese Unterstellung nicht. Mit so einem Verhalten rechnete er von vorneherein. Blue und er hatten bereits lange vor dem heutigen Treffen genau diese Probleme erörtert. "Verantwortungsvoll ist richtig, Paladin. Ausbremsen ist in den seltensten Fälle nötig. Wir haben hier strenge Regeln, welche Forschungsprojekte zulässig sind und welche nicht. Und wir sind hier Kollegen. Es sind nicht meine Untergebenen. Und in der Tat, ich achte da sehr penibel drauf, dass man sich daranhält. Bei Unstimmigkeiten wird der General sofort mit eingebunden." entgegnete er Danse ruhig und Blue nickte zustimmend.


    "Danse, unseren Leuten hier ist sehr bewusst, wie gefährlich manches Wissen ist. Davon ab war ich es, der die Leitlinien vorgegeben hat." Geoffrey nickte kurz zustimmend. "Abweichungen akzeptiere ich den seltensten Fällen und wer dagegen latent verstößt, der fliegt raus. Außerdem würde ich es bevorzugen, dass du es unterlässt, meinen Leuten Nachlässigkeit zu unterstellen. Ich wollte dir eigentlich mit dem Besuch zeigen, dass wir hier Forschungen betreiben, die dem Commonwealth helfen, sich zu schützen, euch als Bruderschaft unterstützen. Eigentlich war es nicht dazu gedacht, um hier Vorhaltungen auszusprechen." brummte Blue verärgert und fuhr dann weiter fort.


    "Geoffrey und sein Bruder Karl haben aus erster Hand erleben müssen, was passiert, wenn man alle Regeln und Moral fallen lässt. Die beiden sind Vorkriegsghule. Neben ihrem reichhaltigen Wissen ist es ein wichtiger Grund mit, warum sie hier die Leitung innehaben." Blue sah Danse dabei über die Brille an. Danse seufzte. "Es tut mir leid. Es war nicht so gemeint. Du hast Recht. Wir sind Verbündete, die sich unterstützen sollten und du bist ebenfalls ein Mitglied der Bruderschaft. Eine ... schlechte ... Angewohnheit." entschuldigte sich Danse für den Fauxpas. Blue nahm die Entschuldigung seitens Danse durch ein wortloses Kopfnicken an. Danach zeigte Geoffrey komplett Ironworks bis auf eine kleine Ausnahme und erläuterte Danse die unterschiedlichen Projekt ausführlich.


    Der Bereich von Projekt "Unbekannt" befand sich im Moment getarnt hinter einer komplett neu eingezogenen, aber verschiebbaren Wand, so dass Danse diesen Bereich nicht zu sehen bekam. Hatte Blue am Anfang mit dem Betreten von Ironworks im Ansatz noch darüber nachgedacht, Danse tatsächlich langsam in das Projekt einzuweihen, nahm er wegen des Gesprächs wieder Abstand davon. Blue gefiel es eigentlich nicht Danse in der Sache so zu hintergehen, aber bei der momentanen Einstellung von ihm würde das zu nichts Gutem führen und eine Chance zu einer vielleicht friedlichen Lösung mit dem Institut von vorneherein zerstören. Blue ging davon aus, dass Danse sein Vorgehen aufgrund des typischen Scheuklappendenkens der Bruderschaft nicht nachvollziehen würde können. Sie hielten sich über einen halben Tag in Ironworks auf und Danse stellte viele Fragen. Nach dem Rundgang setzten sie sich in einen der Aufenthaltsräume und machten Pause. Geoffrey verschwand derweil in den Gängen der Forschungsabteilung und ließ die beiden unter sich zurück.


    "Ich muss schon sagen, ich bin ziemlich beeindruckt, welche Fortschritte ihr gemacht habt. Haylen hätte hier bestimmt auch ihre helle Freude. Deine hauptsächlich defensive Ausrichtung finde ich ... interessant und der medizinische Bereich ist recht fortschrittlich. Mit Curie hast du da jemand sehr patentes. *kurzes Lachen* Naja, du hast hier insgesamt schon eine Menge guter Leute versammelt." bemerkte Danse lobend. "Ja Curie. Sie ist schon was Besonderes und bereichert uns wirklich ..." antwortete Blue und dachte bei sich. "Es ist nur schade, dass du nur so lange positiv über sie denkst, bist du erfahren würdest, was sie wirklich ist. Ein Synth mit den Erinnerungen eines Roboters. Und trotzdem hat sie eigene Erfahrungen und einen eigenen Charakter und möchte den Menschen helfen." Er fuhr weiterfort.


    "Die defensive Ausrichtung ist eigentlich der Kern der Minutemen. Zu mindestens, wie ich sie sehe und führe. Der Schutz bzw. Verteidigung der Leute vor den Gefahren des Ödlandes hat die höchste Priorität. Nicht mehr und nicht weniger. Kein expansionistisches Streben. Deswegen auch die strengen Regeln. Ich habe mir wirklich lange darüber Gedanken gemacht, wie man so etwas sinnvoll gestalten kann, aber ich denke, so wie es ist, ist es ganz gut geworden. Und unsere forschenden Leute tragen es ebenfalls mit." erläuterte Blue weiter. Danse betrachtete ihn einen Moment, schien über etwas nachzudenken und lächelte anschließend. "Du bist in der Beziehung wirklich besonders. Deine Gedanken sind immer so ... weitreichend. Diese Fähigkeit findet man heutzutage bei nur noch wenigen Menschen. Und bei Supermutanten hätte ich sie erst gar nicht möglich gehalten. Ich denke, wenn ich dem Ältesten berichte, was sich hier in der Entwicklung befindet, wird er es mit Sicherheit als nützlich einschätzen, auch im Kampf gegen das Institut."


    "Ich hoffe es, Danse. Die meisten Leute im Commonwealth wollen nur in Frieden leben. Entbehrung und Kriege unterschiedlicher Größenordnung haben sie genug gesehen. Siedlungen, die sich uns anschließen wollen, freuen uns. Aber wir zwingen niemanden. Mit den anderen Siedlungen handeln und agieren wir trotzdem friedlich. Ich denke, dass könnte einen Grundstein für ein langfristig friedlicheres Leben hier im Commonwealth und der Umgebung sorgen. Vielleicht in einem kleinen Umfang die Spirale der gegenseitig angefachten Gewalt durchbrechen." brummte Blue nachdenklich. "Möglich. Aber zunächst muss für die Menschen hier vor Ort und woanders die Gefahr durch das Institut und seine Synths beseitigt werden." lächelte Danse und schlug dabei Blue freundschaftlich auf die Schulter.


    Danse hatte genug gesehen und die beiden verließen kurze Zeit später Ironworks wieder Richtung dem alten Bostoner Flughafen und der Prydwen. Während Danse dem Ältesten ausführlich berichtete, suchte Blue Proctor Ingram auf. "Hey Blue. Du warst ja schon eine ganze Zeit nicht bei mir. Ich freue mich wirklich dich zu sehen. Dann kann ich dir auch endlich Danke sagen. Ritter Carter und seine Leute sind mir wirklich eine große Hilfe und *kurzes Lachen* sie sind mir bisher nicht weggelaufen. Das war wirklich eine gute Idee von dir und Danse." Ingram war offensichtlich guter Laune, was bei ihr wirklich selten war. Blue lächelte. "Das ist gut. Es freut mich zu hören, dass es für dich eine langfristige Unterstützung bedeutet."


    Ingram lächelte wieder. "Ich komme endlich ein wenig mehr als vorher voran. Ach Blue, ich hätte da ein wichtiges Anliegen an dich. Ich benötige dringend deine Fähigkeiten seltene Ressourcen im Commonwealth aufzuspüren. Wo habe ich denn die Liste hingelegt ... " Ingram lief in ihrem Exoskelett los und durchsuchte die einzelnen Tische der Powerrüstungswerkstatt. Sie wühlte einen Moment, dann schien sie das gefunden zu haben, was sie suchte und kehrte zu Blue zurück. "Hier Blue, das brauche ich in nächster Zeit sehr dringend." und hielt ihm ein Stück Papier hin. Er nahm es, schaute und runzelte die Stirn. "Das ist eine beachtliche Masse an Material ... Hochleistungsmagnete ... eine ganze Anzahl an Schrauben und Muttern ... Hochleistungsschalterplatinen ... einige Einheiten Gummi ... jede Menge hochwertigen Stahl und noch ein paar sonstige Kleinigkeiten. Hast du vor die halbe Prydwen auseinander zu nehmen, Ingram?" fragte Blue erstaunt aufgrund der Mengen.


    Sie übertrafen seine üblichen Besorgungen bei Weitem. Sie schüttelte den Kopf und war mit einem Mal sehr ernst. "Nein. Es ist für ein besonderes Projekt ..." Sie erntete von Blue einen fragenden Blick. "Ich kann dir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht darüber sagen. Es ... unterliegt zurzeit noch der Geheimhaltung. Der Älteste hat noch keine Freigabe darüber erteilt ... es tut mir leid, Blue. Du kennst die Spielregeln." Blue nickte kurz. "Verstehe. Es wird aber dauern. Bei der Menge und vor allem die Hochleistungsmagnete und Schalterplatinen sind wirklich schwierig in einem nutzbaren Zustand zu bekommen." Blue fragte sich um was es sich bei diesem Projekt handelte. Es musste irgendetwas Umfangreiches sein. "Hmm. Vielleicht hängt es mit diesem merkwürdigen Aufbau auf dem alten Flughafen zusammen." überlegte er kurz bei sich. Ingram bedankte sich bei ihm und sie tauschten noch einige Informationen miteinander aus.


    Anschließend verabschiedete sich Ingram und Blue voneinander. Er lief in die Messe der Prydwen, suchte sich in der hintersten Ecke ein Plätzchen und wartete auf den Paladin. Das Gespräch mit dem Ältesten dauerte länger als von Danse ursprünglich angenommen. War das ein gutes oder ein schlechtes Omen? Blue wusste es nicht. Auch bereitete ihm Ingrams geheimnisvolle "Großbestellung" Sorgen. Er konnte sich aus der Zusammenstellung der Teile keinen Reim machen.

    Alleine die Tatsache, dass er Menschen, ob sie nun gut oder schlecht waren, dem FEV ausgesetzt hat, lässt mich Option A wählen. So ein Schicksal verdient niemand.:cursing:


    Ich denke nicht, dass einige diese Sache freiwillig mitgemacht haben. Da er bei der Enklave war, wußte er um die Probleme mit dem Virus und den "Schäden" bei den betroffenen Personen.


    Ich sehe es also ähnlich wie kerngesund // DiMa

    Es gibt da einen recht fiesen Bug. Den 0kb Bug. Manche Inhalte des Creation Club sind scheinbar nicht hundertprozentig in Ordnung, wenn man sie herunterlädt. Hatte es auf den PC auch schon mehrmals und umgehe durch austesten diese, sprich ich installiere sie erst gar nicht. Auf der PS 4 hat man nun leider nicht manche Möglichkeiten, die man auf dem PC hat, um diesen Fehler auszumerzen.


    Slocom Joes sollte laufen, das habe ich auch in meiner Sammlung. Picket Fences wäre einer der CC-Inhalte, die bei mir auch Ärger gemacht hat. Zu den beiden Pipboy-Paketen kann ich leider nichts sagen.


    Da ich leider nur PC-Nutzer bin und über die PS 4 zu wenig weiß, habe mal ein bißchen nachgeschaut, vielleicht hilft dir das weiter PS 4 Fehlerbehebung & Mods-Tutorial.

    Bei Blue / Drake / Daniel D. Warren gibt es zwei Varianten. Einmal die Stimme, die er als Mensch gehabt hat.

    Er klingt in etwa wie die dt. Synchronstimme von Martin Sheen.

    Die Tiefe der Stimme von Blue / Drake als Supermutant entspricht in etwa der von Virgil (Supermutant, dt. Synchronstimme) plus dem Sprachmuster seiner ursprünglichen menschlichen Stimme.

    357. Gut gehütete Geheimnisse

    Während sie zur Prydwen reisten, war Blue sehr schweigsam und hing seinen Gedanken nach. Im Gegensatz zur Bruderschaft und Maxson war er gerade kurz davor, einen Durchbruch von ungeahnter Tragweite in Sachen des Instituts zu erreichen. Was würde sich alles verändern, wenn er tatsächlich dort mit Hilfe von Virgils Plänen ankam? Oder würde er dort nur den Tod finden? Bis er tatsächlich den Transporter nutzte, würde er noch ein paar letzte Dinge vorbereiten. Die ungeplante Auszeit durch die beinahe tödlichen Verletzungen der letzten Schlacht hatten ihm noch einmal Zeit verschafft, um einige Dinge zu überdenken und zu verschriftlichen. Auch waren einige der Maßnahmen abgeschlossen, die er bereits vorher geplant hatte.


    Zurzeit beschäftigten ihn in seinen Gedanken die Reaktion der Bruderschaft, sollte er mit der Reise ins Institut Erfolg haben. Würden sie ihn als Verräter sehen oder ihm mehr Spielraum einräumen, was den Umgang mit dem Institut betraf. Er vermutete Ersteres. Ziemlich bald würde wahrscheinlich der Zeitpunkt kommen, wo er eine für sich schon lange getroffene Entscheidung tatsächlich offen kommunizieren würde. Für das Commonwealth und seine Bewohner. Das würde wahrscheinlich den Bruch mit der Bruderschaft und seiner Freunde dort für ihn bedeuten. Maxson Ansichten betreffend des Commonwealths hatten sich seit der Ankunft der Bruderschaft nicht verändert.


    Sie waren nun am Flughafen von Bosten angekommen. Ein starker Wind pfiff über die zerstörten Rollfelder. Es schien vom Meer her ein Sturm aufzuziehen. Blue konnte schon von weitem sehen, dass der Aufbau, den er vor einiger Zeit bemerkt hatte, noch weiter in die Höhe gewachsen war. Es schien eine Art Reparaturbucht für irgendetwas ziemliches großes zu werden. Wofür es auch war, es beunruhigte ihn. Danse, Halyen und er liefen zum Vertibirdlandeplatz hinauf und warteten. Durch die immer wieder aufkommenden Windböen war es für den Piloten heute ziemlich schwierig von Prydwen auf dem Landeplatz zu landen. Es brauchte zwei Anläufe bis er den Vertibird passend abgesetzt hatte und es war genauso schwierig an der Prydwen oben anzudocken.


    Als die drei hier ausstiegen, zehrte der Wind ziemlich an ihnen und heulte beständig. Das übrige Landedeck war leer und sie betraten das Innere der Prydwen. Schlagartig verstummte das Heulen und man hörte nur noch die sonst üblichen Geräusch von Menschen und Maschinen. Von unten aus der eigentlich Flugkanzel hörte man Kells Befehle geben. Durch den Wind musste die Lage der Prydwen immer wieder nachjustiert werden. Danse und Blue schlugen den Weg Richtung privates Quartier von Maxson ein, während sich Haylen von ihnen verabschiedete und Proctor Quinlan aufsuchte. Am Quartier angekommen klopfte Danse an der Tür. Ein barsches "Herein" erklang und die beiden traten ein.


    Der Älteste stand mit den Rücken zu ihnen und betrachtete eine strategische Karte, die vor ihm hing. "Paladin Danse und Ritter Blue melden sich zum Dienst und zum weiteren Bericht, Sir." grüßte Danse den Ältesten gemäß den Statuten. Maxson drehte sich daraufhin um, grüßte die beiden dementsprechend zurück und sah dann insbesondere Blue scharf an. "Ich hoffe für Sie, dass Ihre eigenmächtigen Operationen einen guten Grund hatten, Ritter. Setzten Sie beide sich dort hinten hin. Wir werden dann alles weitere besprechen." zischte Maxson deutlich verärgert, zeigte zu einem Tisch in dem Raum und nahm Danse die beiden Berichte ab. Er setzte sich wortlos hin, während beide Platz nahmen. Danse auf dem Stuhl und Blue wie üblich auf dem Boden.


    Ältester Maxson lass die Berichte und nach einer dreiviertel Stunde war er fertig. Er schaute erst Danse, dann Blue an, bevor er etwas sagte. "Ich muss gestehen, dass ich wirklich überrascht bin. Fälschlicherweise bin ich zuerst davon ausgegangen, dass Sie Ihre Aufmerksamkeit falschen Prioritäten zugewandt haben. Das Sie die Gefahr durch diese in großer Anzahl gut organsierten Raider und vor allem der Enklave bereits frühzeitig erkannt und ausgemerzt haben, das ist wirklich bemerkenswert. Vor allem das taktische Vorgehen bei den Raidern. Von innen heraus. Wirklich einfallsreich, Ritter." Maxson war ernsthaft verblüfft. Zwar traute der Älteste Blue nach der augenscheinlich Zerstörung der Railroad einiges mehr zu, aber dass er zwei erfolgreiche Operationen dieser Größenordnung ohne anderweitige Hilfe ausgeführte, damit hatte der Älteste nicht gerechnet.


    Maxson wandte sich an Danse. "Nun Danse, Sie haben mit Ihrer letzten Einschätzung betreffend des Ritters rechtbehalten. Wie immer ist auf Sie in der Beziehung Verlass. Gut. Ein bis zwei weitere herausforderndere Missionen und ich werde ihn definitiv zum Paladin befördern." Maxson räusperte sich kurz und Danse schien sich darüber sichtlich zu freuen. "Nur möchte ich aufgrund seiner "Art" die Messlatte etwas höher als üblich hängen, damit ich mir in meiner Entscheidung wirklich sicher sein kann und mir nicht die Bevorzugung eines "Andersartigen" nachgesagt wird. Sonst hätte ich ihn schon befördert." Dann sah er Blue an. "Ich hoffe, Sie verstehen, warum ich so vorgehe, Blue. Sie sind eine große Ausnahme in unseren Reihen." sagte der Älteste nachdenklich. Blue nickte. "Das tue ich Ältester. Es obliegt Ihrer Einschätzung und Beurteilung in welchen Dienstgrad Sie mich in der Bruderschaft sehen. Und es freut mich zu wissen, dass die Gefahreneinschätzung auf beiden Seiten gleich lagen." sagte Blue ruhig und knapp.


    Einen Moment lang runzelte Danse fast unmerklich die Augenbrauen. Er hatte angenommen, dass Blue sich bei diesem Lob und der Aussicht einer Beförderung innerhalb der Bruderschaft merklich freuen würde. Stattdessen kam ihm seine Reaktion darauf fast schon reserviert vor. Allgemein erschien Blue ihm noch nachdenklicher und in sich gekehrter als sonst. Vielleicht würde er nach dem Gespräch mit Blue darüber reden oder lag es an den beiden Großeinsätzen, dass Blue im Moment so war? Danse war verunsichert. Sie blieben noch einige Zeit beim Ältesten. Nach einem etwa einstündigen Gespräch entließ er die beiden. Sie brachen Richtung Ironworks auf. Dieser Besuch stand noch offen.


    Maxson starrte die beiden Berichte von Blue an, die vor ihm lagen. Sie versetzten ihn in Aufruhr. "Dieser Supermutant bereitet mir langsam, aber sicher Kopfzerbrechen. Er hat es geschafft, zusammen mit den Bewohnern des Commonwealth, tatsächlich eine Basis unseres Erzfeindes von der Landkarte zu tilgen. Meine vorherige Annahme greift damit nicht mehr. Er kann kein Enklave Experiment sein. Sonst hätte unser Gegner nicht ein solches Interesse an ihm gehabt. Wie gehe ich jetzt weiter vor? Lasse ich ihn und die Bewohner ebenfalls an der lange Leine, damit wir gemeinsam das Institut besiegen können. Lasse damit zu, dass auch sie uns langsam gefährlich werden könnten. Allein das sie in kürzester Zeit eine hohe Anzahl von verhältnismäßig gut ausgebildeten und mittlerweile auch gut ausgestatteten Soldaten aufstellen können ist beachtlich. Paladin Danse Empfehlung ihn zu uns zu holen, war letztendlich mehr als sinnvoll. So habe wir ausreichend Kontrollmöglichkeiten ..."


    Während Maxson dabei war, weitere Schachzüge betreffend des Instituts und des Commonwealth zu planen, war Danse neugierig darauf zu erfahren, was in Saurus Ironworks ablief. Mittlerweile waren einige der wichtigen Forschungsprojekte der Minutemen von den Pendeltons nach Vault 88 aus Platz- und taktischen Gründen verlegt worden. Die Vault selbst war nur einigen Ausgewählten unter den Minutemen bekannt. Die Leute, die dort arbeiteten, hatten sich freiwillig der absoluten Geheimhaltung verpflichtet. Die Vault war noch immer ein sehr gut gehütetes Geheimnis. Sie stellte für den Fall der Fälle eine Rückfallebene der Minutemen da und bot mittlerweile auch Platz, um weitere Bewohner des Commonwealth unterzubringen. Ironworks war aber immer noch der Ort, wo die wissbegierigen Forschungen der Minutemen hauptsächlich stattfanden und wo sich das Projekt befand, um einen möglichen Weg ins Institut zu finden.


    Sie passierten gerade die Wegekreuzung bei County Crossing in Richtung der Farm von Familie Finch und des Slogs, als Danse Blue nach einem längeren schweigsamen Marsch ansprach. "Was ist los mit dir, Blue? Du bist im Moment noch nachdenklicher als sonst. Und ich dachte schon, mehr geht nicht." Blue drehte sich zu Danse um. "Mir geht im Moment einiges durch den Kopf. Die letzten zwei Monate ... ich habe einige neue Erfahrungen gemacht ... Dinge an mir kennengelernt, die ich vielleicht vergessen hatte ... bei den Kämpfen viele Leute verloren ... die mir und anderen lieb und teuer waren ... Entscheidungen getroffen ... von denen ich noch nicht, weiß ob sie ein gutes oder ein schlechtes Ende finden." seufzte er.


    "Verstehe. So etwas in der Art hatte ich mir schon gedacht. Ganz ehrlich, ich denke du hast dich richtig entschieden, so zu handeln. Mit den Raidern und vor allem mit der Enklave ... " Danse war voll des Lobes für die geleisteten Erfolge und stellte heraus, wie sie auch der Bruderschaft zugutekamen. Danse bezog Blues Sorgen und Gedanken nur auf die Geschehnisse. Blue ging es bei seinen Gedanken aber um weit mehr, als Danse ahnte. Um Dinge, über die er zum jetzigen Zeitpunkt mit Danse noch nicht reden würde. Wenn er mit ihm je darüber reden konnte. Trotzdem hörte Blue zu, was sein Freund Danse ihm erzählte. Sie waren jetzt eine ganze Zeit weitergelaufen, als sie die ersten Vorposten um den Bereich von Finchs Farm, Slog und Ironworks erreichten. Danse war das erste Mal selbst vor Ort und kannte nur die Berichte über diesen Bereich.


    Ein Großteil der Gegend war gut befestigt worden und die Straßen, die zu den drei Orten führten, waren streng bewacht. "Du lässt aber auch nichts anbrennen, Blue. Wirklich vorbildlich. Besser könnten wir als Bruderschaft unser Wissen auch nicht schützen. Wofür sind die beiden Siedlungen eigentlich mit in den Sicherheitskomplex eingefasst?" Danse war sichtlich beeindruckt. "Du weißt ja, wie ernst ich solche Dinge nehme. Finchs Farm stellt die Versorgung hier vor Ort sicher und der Slog hat aufgrund unserer überaus erfolgreich handelnden Ghulfreunde einen besonderen Extraschutz bekommen. Dort werden unter anderem auch Rohstoff für unsere Forschungsabteilung gehandelt." klärte Blue Danse über die Besonderheiten auf.


    Sie passierten den nächstgelegen Wachposten und liefen auf der ausgebesserten Straße entlang. Nach etwa zwanzig Minuten waren sie am Haupteingang von Ironworks angekommen. Danse betrachtete das Gebäude des alten Stahlwerks mit seinen dicken Wänden. Wer hier mit Gewalt eindringen wollte, würde es nicht leichthaben. Blue redete einen Moment mit seinen Leuten am Eingang, während Danse sich das nähere Umfeld ansah. Dann winkte er Danse heran und sie betraten Ironworks.

    Kapitel 11: Ich würde hier Option A auswählen. So kann Lillian über Jason berichten ohne das sie ihr Gesicht verliert.


    Kapitel 12:

    Entscheidung 1: Option B. Ich würde Harold nicht bis um die Ecke trauen. Die Panthers haben schon in zuvielen Dinge ihre Finger drin.


    Entscheidung 2: Option A. Er macht auf mich ersteinmal einen relativ soliden Eindruck. Mal sehen, ob es so bleibt.

    Und wieder Neues aus dem Baubereich im Commonwealth.


    Fort Independence (in Bau):


    Haupteingang:

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    Waffen & Ausrüstungskammer (halb befüllt)

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    Innenhof am Haupteingang (mit Karawanenposten)

    Blue und Ronny üben sich gerade im Streng gucken. Ronny gewinnt fast immer dabei.

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    Kommandozentrale in der Burg

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    Vom Burgwall in den Innenhof

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    County Crossing (in Bau):


    Einer der beiden Haupteingänge (von Boston kommend)

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    Sicherung entlang der Strasse

    insbesondere gegen Supermutanten aus dem näheren Umkreis.

    Hier fehlt definitiv auch noch ein "Stählerne Bruderschaft nicht erwünscht Schild"

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    Wasserversorgung und Abschirmung zur Militärbasis

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    :whistling::saint: :) Ups. Da habe ich ja wieder was angerichtet. 8|:D


    kerngesund und S.Ayo Bei dieser Sache ist die Lore in manchen Dingen recht deutlich und in manchen wiederum nicht. Was deutlich ist, dass Ostküsten-Supermutanten von der biologischen Ebene definitiv geschlechtlos und steril sind. Bei den Westküsten-Supermutanten ist die Lore dahingehend interpretationsbedürftig. Es gibt hin und wieder Andeutungen (siehe insbesondere Fallout 2), dass es durchaus im unteren Körperbereich Hinweise auf das ehemalige Geschlecht gibt. Wie aber auch die Ostküsten-Supermutanten sind sie ebenfalls steril. Was wohl an der Wirkungsweise des FEVs auf die DNA-Struktur des betroffenen Individuums liegt (FEV)


    Das auch Supermutanten einem gewissen, ich nenne es mal wie auch immer gearteten "Vermehrungsbedürfniss" unterliegen, sieht man daran, dass sie wie im Ödland der Hauptstadt (Fallout 3) ihre Reihen ganz bewußt erweitern.


    356. Absprachen

    Piper wachte auf und sah sich um. Blue lag nicht mehr neben ihr. Sie fragte sich gerade, ob er schon gegangen war, als sie es aus Richtung ihrer kleinen Küche rumoren hörte. Ziemlich verstrubelt stand sie auf, um nachzusehen. Blue stand dort am Herd und schien etwas zu kochen. Auf einem Tisch in der Nähe lag neben einer hölzernen Schale mit frisch duftendem Klingenkornbrot, ein Glas mit Matschfruchtmarmelade, etwas Butter und zwei metallene Krüge mit Brahminmilch. Auch lagen schon zwei Teller mit entsprechendem Besteck bereit. "Guten Morgen, Piper. Gut geschlafen?" brummte Blue freundlich, ohne vom Herd aufzusehen.


    "Ja ... ich habe ... gut geschlafen." sagte Piper irritiert, setzte sich an Tisch und schaute auf Blues breites Kreuz. "Du machst Frühstück? Für uns beide?" "Hmm. Ja. Ich dachte, du hast bestimmt Hunger, wenn du wach wirst. Oder magst du nicht?" fragte er nach. Er war gerade dabei ein Portion Rad-Huhn-Rührei zuzubereiten. Er gab einen kleinen Schuss Brahminmilch und ein paar Kräuter hinzu. Eine angenehm lecker riechender Geruch verbreitete sich dabei. "Ähm doch. Sicher. Es ist nur ... mein Gott ... ich bin so schlecht in sowas ... ich wusste nicht, dass du sowas Leckeres zaubern kannst. Ich mache mir meist etwas Schnelles und geh dann an die Arbeit." sagte Piper verlegen. "Normalerweise ist das bei mir auch so. Aber da ich ja im Moment noch außer Dienst gesetzt bin, habe ich Zeit für so etwas. Caspar hat mir mal Tipps für ein nettes Frühstück gegeben."


    Blue war fertig mit dem Rührei und schob es in eine große Schüssel, stellte danach den Ofen aus und setzte sich zu Piper auf den Boden an den Tisch. Die Schüssel stellte er dabei ab. "Nimm ruhig." "Caspar? Ach, ja sicher. Den du bei deiner Unternehmung auf der Insel kennengelernt hast, nicht?" fragte Piper und nahm sich ein ordentliche Portion. Blue nickte und begann ebenfalls zu frühstücken. Einige Zeit verging und man hörte nur Essgeräusche. Dann lehnte sich Piper zurück. "Ich bin pappsatt. Wirklich sehr lecker. Danke Blue." lächelte Piper verschmitzt. "Gerne Piper. Du ... hattest mir gestern ... Abend ... etwas gebeichtet. War ... dass ... ernstgemeint oder nur dem Wein geschuldet?" fragte Blue vorsichtig nach.


    Piper lief bei der Frage knallrot an und schaute auf ihr Fußspitzen. "Ich ... ja ... das war ernstgemeint. Ich empfinde ziemlich viel für dich ... irgendwie ... ich weiß das klingt ziemlich merkwürdig ... solche Gefühle hatte ich noch nie. Ich habe zwar schon einige Beziehungen oder etwas in der Art geführt, aber das war anders ... ziemlich schräg, oder?" Piper stammelte verlegen herum. Blue betrachtete Piper nachdenklich eine ganze Zeit, bevor er darauf antwortete. Er suchte wieder nach den richtigen Worten und tat sich darin ausgesprochen schwer. "Piper ... ich empfinde schon etwas für dich ... ich habe dich auch ausgesprochen gern ... aber ich weiß nicht ... ob es so ist, was ein Mensch für einen anderen Mensch empfindet ... wenn er ihn liebt." Blue fuhr sich wieder verlegen mit der Hand durch seine Haare. "Und nein, ich glaube es ist nicht schräg ... wenn du diese Gefühle hast ... dann ist das in Ordnung. Für mich zu mindestens." Jetzt schaute Piper Blue nachdenklich an.


    "Ich ... das hatte ich nicht bedacht ... dass du in der Beziehung anders sein könntest ... es tut mir leid." seufzte Piper traurig. Blue schüttelte den Kopf, lächelte und streichelte Piper vorsichtig mit seiner Hand durchs Gesicht. "Es braucht dir nicht leid zu tun. Es ist für mich ... irgendwo doch schön, zu wissen das du als Mensch von mir angetan sein kannst ... ich hätte nicht geglaubt, dass für mich jemand solche ... Empfindungen ... hegt ...hegen kann. Danke Piper." Piper lächelt wieder ein wenig. "So gefällst du mir besser. Ein süßes Lächeln steht dir wirklich. Piper? Ich ... wir ... können versuchen ... eine Beziehung ... miteinander zu führen. Dir damit zeigen, dass du mir viel bedeutest. Ich werde versuchen ... mir Mühe zu geben ... aber du wirst mir wohl *kurzes Lachen* einiges dazu erklären müssen. Hm, irgendwie fühle ich mich jetzt ein wenig wie Curie ... als du ihr damals einige grundlegende menschliche Verhaltensweisen erklärt hast. Sei aber bitte nicht enttäuscht, wenn es nicht klappt." brummte Blue verlegen, lief tiefblau im Gesicht an und schaute auf den Tisch.


    Piper schaute Blue mit einem Lächeln an, dass er nie wieder vergaß. Sie ergriff seine Hand, drückte sie gegen ihre Wange und hauchte ein leises "Danke, Blue". Sie schauten sich dabei beide tief in die Augen. Einen Moment später zog Blue Piper zu sich und legte sie sich vorsichtig in seinen linken Arm. Sie schmiegte sich wie gestern auch an ihn an und schloss die Augen. In dieser Haltung fühlte sie sich bei ihm besonders geborgen. Er strich mit der rechten Hand über die Arme. So blieben die beiden über eine halben Stunde miteinander sitzen, bis sich Piper langsam wieder aufrappelte. Blue gab sie frei. "Ich glaube, ich sollte mich jetzt erst einmal frisch machen. So strubbelig kann ich ja schlecht rausgehen." lachte Piper und verschwand daraufhin in Richtung Bad. Während sie sich im Bad aufhielt, räumte Blue die Küche auf. Ein wenig später verabschiedeten sich beide voneinander.


    Blue lief die Straße von Sanctuary hoch bis er am HQ der Minutemen ankam. Preston stand draußen und schien die noch warmen Strahlen der aufgegangenen Oktobersonne zu genießen. "Guten Morgen, Blue. Und habt ihr beiden gestern einen schönen Abend gehabt?" fragte Preston neugierig. Blue zog eine seine Augenbrauen hoch. "Warum werde ich gerade das Gefühl nicht los, dass einige meiner besten Freunde mit in die Sache mit Piper involviert waren? Aber ja, wir hatten ein schönen Abend und ein nettes Frühstück miteinander. Ich werde mich an diese ... Sache ... erst noch gewöhnen müssen. Das wird Zeit brauchen. Für jemanden, wie mich ist so etwas ... nicht alltäglich." Preston lächelte. "Ich weiß gar nicht, was du meinst" und pfiff kurz unschuldig. Dann wurde er wieder ernst. "Das hatte ich schon vermutet. Aber ich freue mich, dass du es versuchst. Piper hat dich unglaublich gern." "Ich weiß." seufzte Blue.


    Er verschwand in seinen privaten Raum und blieb dort bis zum frühen Nachmittag. Dann suchte er Ted für eine weitere Untersuchung auf. Preston kam ebenfalls mit. Für Blue verlief es sehr positiv. Ted würde ihn für den übernächsten Tag bereits wieder gesundschreiben. Auch Preston freute sich, legte Blue aber nahe den nächsten Tag auch ein wenig noch für sich zu nutzen. Er kannte seinen Freund zu gut. Der würde mit Sicherheit bereits schon morgen anfangen, sich langsam wieder in die Themen einzuarbeiten. Den Rest des heutigen Tages wollte Blue nutzten, um durch Sanctuary zu streifen und um wieder einmal die Cunninghams zu besuchen. Wo er dann auch bis zum späten Abend blieb.


    Am nächsten Morgen zog sich er sich in sein Büro zurück und sah sich die Ereignisse an, die nach dem erfolgreichen Kampf gegen die Enklave geschehen waren. Es war eigentlich nichts Ungewöhnliches dabei. Nur die übliche Geschehnisse wie Raider- und Supermutantenüberfälle oder die ein oder andere kleinere Streitigkeit in einer der Minutemensiedlungen. Blue begann gerade einen Bericht zu lesen, als er durch das leicht offengestellte Fenster eine Unterhaltung mitbekam. Anscheinend war Danse und Haylen heute Morgen in Sanctuary aufgetaucht und sprachen gerade mit Preston.


    Blue spitzte die Ohren. "Danse, ich frage dich noch einmal. Betrifft es die Minutemen oder ist es anderer Natur?" hört man Preston ernst sagen. "Ich wüsste nicht, was das im Moment für einen Unterschied macht, Preston. Du hast mich letztes Mal schon vertröstet. Der Älteste wird langsam ziemlich ungeduldig. Blue sollte nicht vergessen, wo seine Prioritäten zu liegen haben." sagte Danse ziemlich streng. "Es macht einen Unterschied. Blue ist zurzeit nicht dienstfähig. Du musst bestimmte Anliegen im Moment an mich und nicht an ihn richten." antwortete Preston in einem gleichgearteten Tonfall. "Was meinst du damit? Nicht dienstfähig? Ist ihm ..." Blue machte sich augenblicklich auf den Weg nach unten und unterbrach Danse mitten im Satz.


    "Preston? Ich werde ihm berichten, was passiert ist. Nicht mehr und nicht weniger. Ich halte die Absprache ein." Dann wandte er sich an Danse. "Ja, es ist richtig. Preston ist im Moment der ranghöchste Minutemen im Dienst und damit der derzeitige Befehlshaber. Kommt mit zu mir, ich werde euch alles erläutern." Blue warf Preston einen freundlichen Blick zu und er nickte. Danse und Haylen schauten fragend, folgten Blue aber. Sie nahmen oben in Blues Büro Platz. "Hier Danse, hier sind die vollständigen Berichte darüber, was in den letzten Monaten passiert ist." und hielt ihm zwei dicke Hefter hin.


    "Ich hoffe, du hattest gute Gründe dafür. Preston hält sich mir gegenüber immer sehr bedeckt. Ich finde das nicht gut. Warum geht er so vor? Habt ihr bzw. hast du etwas zu verbergen?" fragte Danse misstrauisch. "Preston kommt nur seiner Aufgabe als ranghöchster Minutemen nach mir nach. Sicherheitsrelevante Dinge an Außenstehende oder Verbündete gehen erst nach Absprache mit mir weiter. Du erzählst mir als Ritter auch nicht alles, was Ältester Maxson, Proctor Ingram, Quinlan oder Teagan mit dir besprechen, oder?" fragte Blue spitzfindig nach. "Ich ... *genervtes Seufzen* manchmal ist es echt schwierig mit dir, Blue." brummte Danse leicht angesäuert. "Ich würde vorschlagen, du liest erst einmal die Berichte und dann reden wir nochmal darüber, ob ich ... schwierig bin." sagte Blue ernst und lehnte sich in seinen Sessel zurück.


    Danse überflog die Berichte zwar, weil sie recht ausführlich waren, aber sein Gesicht sprach Bände. Insbesondere beim zweiten Bericht über die Enklave. "Du hast mit den Minutemen tatsächlich alleine eine Abteilung der Enklave ausgelöscht? Das ist beachtlich." bemerkte Danse sichtlich beeindruckt. "Warum hast du die Bruderschaft nicht miteinbezogen, Blue? Das hätte auch anders ausgehen können." sagte Danse anschließend nachdenklich. "Ganz einfach Danse, weil die Zeit drängte. Die ersten dieser Kreaturen waren bereits Richtung Commonwealth unterwegs. Wir mussten sofort hart zuschlagen. Ich konnte mir keinen weiteren Zeitverzug mit unnötigen Diskussionen leisten." brummte Blue.


    Danse schaute fragend auf. "Diskussionen mit euch. Die letzten potenziellen Gefahrenquelle, die von meiner Seite genannt wurden, waren für den Ältesten eher von sekundärem Bedrohungspotential, deshalb Danse." begründete Blue weiter. "Und ich weiß sehr genau, wo meine Prioritäten zu liegen haben. Du weißt, wie ernst mir manche Dinge sind. Ich habe dich ... euch mehr als einmal darum gebeten mir auch als Verbündeten zu vertrauen." setzte er ernst hinterher. "Ich weiß Blue. Du hast Recht. Die Enklave wäre auch bei uns eine Gefahrenquelle mit höchster Priorität gewesen. Nach den letzten Bewertungen des Ältesten kann ich deine Reaktion durchaus verstehen. Nur ist der Älteste im Moment ziemlich frustriert. Wir kommen in Sachen Institut nicht weiter. Jede Spur führt im Moment in eine Sackgasse." erklärte Danse die derzeitige Situation bei der Bruderschaft.


    "Eine Sache verstehe ich aber im Moment nicht, Blue. Warum hast du im Moment nicht die Führungsgewalt bei den Minutemen inne? Nach so einem Sieg dürfte das dir das unter deinem Leuten doch noch mehr Ansehen eingebracht haben. Ist etwas dabei schiefgelaufen? Kollateralschäden?" "Ich habe diese Schlacht beinahe mit meinem Leben bezahlt, Danse. Ich bin ziemlich heftig verwundet gewesen. Man hat mich aus gesundheitlichen Gründen beurlaubt." Blue zog, während er das sagte, den kolonialen Mantel und das Hemd aus. "Hier. Damit du mir auch glaubst. Der Rücken sieht ähnlich schlimm aus." Dann zog er die Sachen wieder über. Danse sagte einen Moment nichts mehr und Haylen schluckte. "Es steht alles im Bericht, wenn du mich fragen wolltest, woher die Verletzungen rühren. Ich möchte mich im Moment ... ungern daran erinnern." Blue schob den Satz hinterher, weil er Danse erschrockenes und fragendes Gesicht sah.


    Der nickte und seufzte. "Gut. Dann weiß ich jetzt schonmal im Groben, was passiert ist. Der Älteste wird das mit Sicherheit honorieren. Da kannst du dich drauf verlassen. Das heißt, wir werden noch einige Zeit auf dich verzichten müssen, oder?" "Wenn du bis morgen warten kannst, kann ich euch wieder zur Verfügung stehen. Dann bin ich wieder dienstfähig geschrieben. Und ich kann dem Ältesten dann selbst Frage und Antwort stehen." sagte Blue ruhig. Danse schüttelte den Kopf und grinste einen Moment später. Die drei unterhielten sich noch weiter. Danse unterrichtete Blue davon, was noch in der Zeit seiner Abwesenheit noch in der Bruderschaft passiert war. Die beiden blieben bis zum nächsten Tag in Sanctuary und brachen mit Blue Richtung Prydwen auf.

    Heute nach längerer Zeit nach Oberland gereist und erstmal einmal dumm geguckt. Man sollte die technische Entwicklungsabteilung der Minutemen nie zu lange unbeaufsichtigt lassen. 8|

    Wer braucht denn eine sprechende Blechbüchse a la Liberty Prime, wenn man ein AT-AT sein eigenen nennt. Liberty Prime ist doch so 2076. Fallout 4 meets Star Wars :D (Sim Settlement 2 Defensive Plot)


    355. Eine besondere Beziehung

    Ostküste. Mitte Oktober 2289. Commonwealth. Sanctuary.


    Blue war gerade dabei sich nach dem Waschen umzuziehen, als es an die Tür seines privaten Zimmers klopfte. Es war Preston. Blue trug an den Füssen schwarze Armeestiefel, die unter einer schwarzen langen Hose verschwanden und war gerade dabei, sich am Oberkörper zu bekleiden, als Preston eintrat. "Du denkst daran, dass du dich mit Piper im leuchtenden Gecko treffen wolltest?" Blue nickte. "Deswegen ziehe ich mich ja gerade um. Aber Danke, dass du mich daran erinnerst, mein Freund. Möchtest du nicht mitbekommen?" fragte Blue ihn gut gelaunt. Preston schüttelte den Kopf. "Nein, ich habe ... noch etwas Wichtiges zusammen mit Andrew zu planen." Preston lächelte kurz. "Um was geht ...?" wollte Blue fragen, als Preston ihn unterbrach. "Nichts, um was du dir im Moment Sorgen machen brauchst. Ruhe dich noch aus. Du solltest die paar Tage dienstfrei noch nutzen. Wir haben alles Griff."


    Blue seufzte, lächelte und legte die Hand kurz auf seiner Schulter ab. "Okay, Preston. Du hast ja Recht. Habe verstanden. Gestatte mir trotzdem aber eine kleine Frage. Wie macht sich Andrew eigentlich? Ich hatte in letzter Zeit kaum Zeit für ihn." Preston schüttelte grinsend den Kopf. "Ausnahmsweise. Der Junge ist wirklich ein Naturtalent. Auch wenn er noch recht jung ist, hat er schon gute Erfahrungswerte und das richtige Gespür. Du hast mit deinem Gefühl bei ihm richtig gelegen." sagte Preston kurz lächelnd und betrachte dann die lange verheilte Narbe, die von Blues rechte Brust leicht schräg bis fast zum äußeren Rippenbogen reichte. Daneben war ein Bereich noch mit breiten Verbänden versorgt. "Das freut mich zu hören. Wenn ich wieder im Dienst bin, werde ich ihn dann der Prüfung unterziehen ... alles in Ordnung, Preston?" fragte er, als er merkte, dass Preston irgendetwas eingehend bei ihm betrachtete.


    "Ich ... ja alles in Ordnung. Ich wollte dich nicht anstarren, Mann. Diese Narbe ... sie ist noch die harmloseste verheilte Verletzung ... ich mag mir nicht vorstellen, wie schmerzhaft allein diese Verwundung war." Preston schüttelte den Kopf. "Ich bin einfach nur froh, dass wir diese Irren zu Strecke gebracht haben." seufzte er. "Hmm. Da kann ich dir nur uneingeschränkt zustimmen ..." Blue zog sich beim Sprechen ein leichtes schwarzes Hemd an und kleidete sich in den alten blauen kolonialen Mantel, den er am Anfang, als er im Commonwealth angekommen war, häufig getragen hatte. Der mit dem Gürtel mit der silberfarbenen Schnalle. " ... und die Narben werden mich immer daran erinnern, dass unser Sieg verdammt knapp war. Vielleicht, dass ich noch umsichtiger hätte sein müssen. Nun ja, aber das ist hoffentlich erst einmal Geschichte. Ich werde jetzt Richtung Leuchtenden Gecko verschwinden. Sonst komme ich doch noch zu spät. Ich möchte Piper nicht warten lassen." Blue verabschiedete sich von Preston und lief die Hauptstraße von Sanctuary herunter.


    Die Sonne verschwand gerade hinter dem Horizont und die Laternen flackerten auf, als Blue am Gecko ankam. Er betrat ihn und steuerte seinen Lieblingsplatz an. Der Gecko war, wie fast immer um diese Zeit gerammelt voll. Piper saß schon dort und wurde gerade von zwei Kerlen belästigt. Sie kamen von außerhalb Sanctuarys. Einer der beiden hatte definitiv zu tief ins Glas geschaut. Er rückte Piper ziemlich auf die Pelle und setzte sich dabei mit seinem Hintern auf den Tisch. "Hey Süsche. Komm nur ein Küsschen. *Hicks*" Er spitzte die Lippen Richtung Piper. "Verschwinde. Du bist nicht meine Kragenweite. Und außerdem voll bis unters Dach. Such dir jemand anderes." Piper verzog angeekelt das Gesicht. "Mein Partner und ich haben nun mal auf dich ein Auge geworfen. Schneckchen. Und wir beide haben wirklich vorzeigbare Qualitäten." sagte der andere. Er ließ sich neben Piper auf den Sitz fallen und sah sie grinsend an.


    "Ähem. Erstens hast du und dein Freund Tatos in den Ohren oder hat eure Hose jetzt das Kommando übernommen? Ich habe gesagt ihr sollt Leine ziehen. Zweitens würde ich ziemlich schnell zusehen, dass du deinen Hintern von diesem Platz bekommst. Der ist reserviert." sagte Piper. Das ihr die beiden zuwider waren, war ihr deutlich anzusehen. "Ja, für mich. Na komm. Hab dich nicht so. Lass dich mal in den Arm nehmen ..." lachte der aufdringliche Kerl. "Hast du nicht gehört, was die Lady gesagt hat? Sie hat kein Interesse. Außerdem würde ich es bevorzugen, dass du deinen Hintern von meinem Platz schwingst." brummte Blue zunächst den Mann neben Piper an. Er hatte sich mit verschränkten Armen vor seinem Lieblingsplatz aufgebaut. Dann wendete er sich dem auf dem Tisch sitzenden zu. "Na, und du? Kannst du einen Tisch nicht von einem Stuhl unterscheiden? Soll ich dir den Unterschied erklären oder kommst du selbst drauf?" Piper lehnte sich beruhigt zurück. Die beiden war sie gleich definitiv los.


    Dem widerliche Kerl neben Piper klappte zunächst der Unterkiefer herunter. Dann verfärbte sich sein Gesicht ins Graue und er begann zu stammeln. "Ich ... ähem ... ja also ... ich geh dann mal ... war nett hier ... und nichts für ungut." Er stand dabei in Zeitlupe auf und schlich an Blue vorbei. Dabei ergriff er seinen betrunkenen Kumpanen und zog ihn vom Tisch hinunter. "Ich ... werde ihm schon den Unterschied erklären ... ja genau ... ist manchmal ein wenig schwer von Begriff der Gute. Hehe. Schönen Abend noch." Blue folgte der Bewegung der beiden mit dem Körper, blieb aber dabei auf der Stelle stehen. Als beide fast an ihm vorbei waren, guckte er einmal kurz böse, täuschte eine Bewegung an und machte "Buh". Beide nahmen die Beine in die Hand und rannte so schnell sie konnten aus dem Gecko und an der Abendwache vorbei aus Sanctuary heraus.


    Piper grinste und gluckste aufgrund der letzten Aktion von Blue. Er schmunzelte ebenfalls und ließ sich neben Piper nieder. "Bei den beiden hast du bestimmt einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Schön, dass du da bist" kicherte sie leise und lächelte Blue danach an. "Vermutlich." antwortete er und betrachtete dabei Piper. "Du hast dich aber hübsch angezogen, Piper. Etwas ungewohnt, aber es steht dir gut." brummte er ruhig. "Schön, dass es dir gefällt. Habe ich extra für unseren gemeinsamen Abend angezogen." lächelte Piper. "Du ... " Blue verschluckte ganz schnell das, was er fast ohne nachzudenken sagen wollte. "Halt den Mund. Wenn du ihr jetzt sagst, dass sie es nicht gebraucht hätte, tritts du eventuell wieder in ein Fettnäpfchen." dachte er bei sich. "Ja? Was ist?" fragte Piper, da Blue den Satz nicht zu Ende gebracht hatte.


    "Also mir gefällt es wirklich gut ... ähem ... ich wollte Fragen, was du heute zu Essen haben möchtest? Ich würde dich ..." stammelte Blue kurz. "Brauchst du nicht. Heute bin ich mal dran. Ich habe bei Lindsey schon dein Lieblingsessen in Auftrag gegeben. Lindseys-Spezialnudeln und ein Mirelurk-Omelett." sagte Piper und streichelte ihn dabei vorsichtig über die Wange. "Danke, das ist sehr aufmerksam von dir." sagte Blue und schwieg für einen Moment. Dann merkte er, wie Piper sich an ihn anschmiegte. Sie ergriff mit ihren beiden Händen Blues linke Hand und streichelte sie. Blue war absolut irritiert von Pipers Verhalten, versuchte es sich aber nicht anmerken zu lassen.


    Chris, der Besitzer des leuchtenden Geckos stand am Tresen, reinigte gerade ein Glas und beobachtete interessiert Piper bei ihrem Tun. Lindsey kam gerade aus der Küche und gesellte sich für einen kurzen Moment zu ihm. "Lindsey? Sag mal, sehe ich das gerade richtig. Versucht Piper gerade Blue anzugraben?" Lindsey schaut kurz unauffällig hinüber und grinste. "Ja. Du siehst das richtig. Und nach Blues Gesichtsausdruck würde ich sagen, dass er nicht weiß, wie er damit umgehen soll." Lindsey schaute wieder unauffällig hin. "Ich frage mich gerade, ob er als Supermutant überhaupt solche Bedürfnisse hat ... Partnerschaft, und alles, was dazu gehört ... ich meine ... ich habe noch nie Supermutanten ... na du weißt schon bei was gesehen. Außerdem habe ich gehört, nun ja ... dass dafür was ... ähem ... fehlt."


    "Bei Blue kann ich dir das nicht bestätigen. Der hat untenherum definitiv irgendetwas in der Art. Ich könnte mir schon vorstellen, dass auch er eine Art Bindung eingehen könnte. Ich finde, die beiden passen schon zueinander." sagte Lindsey fast beiläufig. Chris machte große Augen. "Wie? Du hast ihn mal splitterfasernackt zu Gesicht bekommen?" "Das habe ich nicht gesagt. Als er damals bei uns war, hat er eine zweite Hose zum Wechseln von mir bekommen ... tja ... und als er sie anprobiert hat, konnte man deutlich eine kleine Beule in der Unterhose erkennen." "Ah. Okay." Chris ließ es dann mit weiteren Nachfragen. Er wollte nicht noch Kopfkino bekommen. "Naja, ich werde den beiden mal ihr Essen vorbeibringen." sagte Lindsey süffisant grinsend und wollte gerade Richtung Küche gehen, als Chris ihr eine Flasche Wein zusteckte. "Gib das dazu. Geht aufs Haus. Die beiden sollen sich hier einen netten Abend machen. Der Große hat in der letzten Zeit so viel für uns getan." Lindsey nickte mit einem Lächeln.


    Piper erzählte Blue gerade von ihren Erlebnissen, als Lindsey mit dem Essen und der Flasche Wein kam. Sie schaute fragend auf die Flasche. "Ist von Chris. Für euch beide. Als Dankeschön." lächelte Lindsey. Sie stellte das Essen auf den Tisch und schenkte den Wein in zwei passende Gläser ein. Piper schaute sich immer noch die Flasche an. "Wow. Da uns Chris aber ein edles Tröpfchen spendiert. Einen gut gelagerten Rotwein. So was ist heute echt selten. Komm lass uns anstoßen, Blue." freute sich Piper. Blue schaute einen Moment das Glas an. Irgendetwas in seinem Inneren verursachte ein kurzes stechendes und schmerzhaftes Gefühl. "Blue? Alles in Ordnung?" fragte Piper nach einem Moment, als Blue nicht reagierte. "Ja. Alles in Ordnung. Ich habe nur noch nie so etwas getrunken. Zu mindestens kann ich mich nicht daran erinnern. Ich habe nur gerade überlegt, wie ich das Glas am besten greife. Es sieht mir sehr zerbrechlich aus." brummte er nachdenklich.


    Dann griff er äußerst behutsam zu und stieß mit Piper an. Danach machten sich beide über das Essen her. Der Abend im leuchtenden Gecko war äußerst nett und entspannend. Aufgrund der Tatsache, dass der Wein ziemlich hochwertig war, wurde Piper nach einiger Zeit ziemlich weinselig. Immer wieder suchte sie Blues Nähe auf. Der gewöhnte sich langsam an Pipers Annäherungsversuche. Er streichelte vorsichtig ihr Haar und die Arme, da er feststellte, dass sie es mochte. Mittlerweile war es spät geworden und der Gecko leerer. In einer halben Stunde war Zapfenstreich. Piper lag in Blues linken Arm und schaute zu ihm. "Blue, weischt duu, dasch du total intereschante Augen hascht. Man kann sisch wirklich darin verlieren. Du bischt für einen Mutie escht hübsch. Blue, isch mag disch wirklich scher." sagte Piper ziemlich beschwipst.


    Blue runzelte seine grauen Augenbrauen, schüttelte leicht den Kopf und lächelte kurz. "Und du bist ziemlich betrunken Piper. Aber ja Piper, ich mag dich auch. Komm, ich bring dich nach Hause. Es ist schon spät." sagte Blue ruhig. Der Wein hatte zwar interessant geschmeckt, aber sonst keine Auswirkung auf ihn gehabt. Piper versuchte aufzustehen und blieb einen Moment wankend stehen. "Dassch war ja mal ein Weinchen." lallte Piper und versuchte sich wankend vorwärtszubewegen. Blue seufzte, stand auf und trat zu Piper hin. "Du kannst ja kaum noch gerade auslaufen. Das war wohl ein wenig viel für dich, Piper. Soll ich dich nach Hause tragen?" fragte er höflich. "Isch glaube, dasch mascht Sinn. Mein "kleinerr" Geschentelmen, hihi. *Hicks*."


    Blue hob Piper vorsichtig hoch, bedankte sich noch bei Chris und Lindsey für die guten Getränke und das hervorragende Essen und verließ darauf den Gecko. Langsam ging er mit Piper auf dem Arm die Straße von Sanctuary hoch. Es war niemand mehr draußen. Etwa fünf Minuten später waren sie an Pipers Unterkunft angekommen. Blue schloss die Tür auf und trug sie hinein. Nat war zurzeit nicht zu Hause. Sie übernachtete bei einer Freundin in Sanctuary. Er setzte sie vorsichtig auf einer breiten und scheinbar handgefertigten Schlafcouch in hinteren Bereich ab. "Piper? Ich denke, du kommst jetzt allein klar, oder? Ich würde ... dann gehen ... ja?" fragte Blue verunsichert. Piper sah ihn gerade mit traurigen Augen an.


    "Ist alles in Ordnung? Oder habe ich irgendetwas falsch gemacht?" fragte Blue weiterhin irritiert. "Nein. Allesch in Ordnung. Du hascht nichscht falsch gemacht *trauriges Seufzen*. Eher isch. Isch hatte mir esch andersch vorgestellt. Den Abend mit dir." Blue verstand Piper jetzt gar nicht mehr und schaute genauso fragend. Er setzte sich neben sie auf den Fußboden. "Ich verstehe dich gerade nicht, Piper. Erklär es mir." sagte Blue mit sanfter Stimme. Er mochte es nicht, dass Piper traurig war und wollte es verstehen. Auch wenn einiges an ihrem Verhalten für Blues Empfinden vom Alkohol herrühte. "Isch ... weiss nicht, wie isch es dir schagen soll ... aber ... isch habe mich ... in disch verguckt. Blue, ich ... liebe ... dich." Piper seufzte hörbar, als sie es über die Lippen gebracht hatte.


    Dieses Bekenntnis traf ihn wie ein Faustschlag. Er wusste im ersten Moment nicht, wie er darauf reagieren sollte. Verlegen kratzte er sich in den Haaren und lief für einen Moment tiefblau an. "Piper, ich ... bin ... ich ... meine ... " Seine Gedanken drehten sich gerade im Kreis. Er versuchte passende Worte zu finden. In seinem tiefsten Innern mochte er Piper ebenfalls sehr. Auch seine anderen Freunde schätzte er sehr. Aber bei Piper hatte es sich bereits zu Anfang irgendwie anders angefühlt. Bereits als sie ihn beim ersten Besuch in Diamond City interviewt hatte, fand er sie sehr nett. Aber aufkeimende Gedanken an solche Dinge hatte er sofort und immer wieder zur Seite geschoben. Sie schienen für ihn unmöglich. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass ein Mensch an ihm Gefallen finden konnte. " ... können wir ... morgen ... darüber sprechen. Ganz in Ruhe? Wenn du wieder nüchtern bist?" Er ging sehr vorsichtig vor.


    "Du magst misch nicht, so wie ich disch mag, oder?" fragte Piper wieder traurig. "Ich ... mag ... dich schon ... aber ich glaube, so etwas ... Wichtiges ... sollte man nicht besprechen ... wenn jemand volltrunken ist. Es wäre ... nicht richtig." Er streichelte sie dabei sanft über ihre Schulter. "Vielleischt hast du Rescht." Piper seufzte kurz. "Kanntsch du denn die Nacht bei mir verbringen? In meiner Nähe? Ich möschte nicht wieder allein sein. Bitte." flehte Piper schon fast. "Ich ... ja ... ich leiste dir heute Nacht Gesellschaft." antwortete er. Etwa zehn Minuten später kuschelte sich Piper an ihn an. Sie schlief sofort ein und Blue löschte das Licht.

    Ein unverzeihlicher Fehler meinerseits, der für den derzeitigen Zustand von Mr. Connor mitverantwortlich ist, Dr. Ayo.

    Deshalb habe ich mir diesmal mehrere Quellen vorgenommen, die hoffentlich an ihrer Validität nichts eingebüßt haben.

    Sie gaben mir alle den Hinweis, dass Edward B. Budding der Erfinder des Rasenmäher gewesen sein müsste. Option C sollte damit hoffentlich die richtige Antwort sein.

    354. Zweite Chance

    Zwei Monate später. Westküste. Mitte Oktober 2283. Bunker. ehemaliger Lassen Volcanic National Park. Silver Dragons.


    Darper saß mit Tesla, Georg und John zusammen in seinem Zimmer. Vor ihm lagen die Untersuchungsergebnisse von Drake. Darper hatte ihn über anderthalb Monate komplett auf den Kopf gestellt und alle möglichen medizinischen Test durchgeführt. Die vier sprachen gerade über die Überwachungsvideos, die man aus der Enklavebasis von den Computerterminals geborgen hatte, bevor man auf Darpers Bericht einging. Es benötigte einige Zeit, bis die Silverdragons die Verschlüsselung der Enklave geknackt und die Aufzeichnungen zum Lassen gebracht hatten. Auf ihnen war festgehalten worden auf welche bestialische Art und Weise Drakes Leute gefoltert worden waren.


    Auch von Drake war einiges an Videomaterial vorhanden. "Er hat uns die ganze Zeit die Wahrheit gesagt. Ich habe erst vermutet, dass es Schutzbehauptungen waren." bemerkte John nachdenklich. Tesla sah John enttäuscht an. "Du hast ihm nicht geglaubt? Du, als sein Freund. Hast du wirklich gedacht, er hat uns angelogen?" Die Bitterkeit in seiner Stimme war kaum zu überhören. John seufzte. "Ja und Nein. Tes, ich musste wirklich sichergehen. Ich habe hier im Moment die Verantwortung. Ich musste es erst ausschließen. Es hätte auch der andere ... wie soll ich es sagen ... seine andere Seite sein können ... Ich muss ihm erst wieder vertrauen können. Immerhin hat er uns ein gewisses "Problem" verschwiegen. Wenn wir vorher davon gewusst hätten, vielleicht wäre Eckhardts Tod damit vermeidbar gewesen ..." Tesla grätsche John dazwischen.


    "Du hast aber schon gesehen, was sie mit ihm gemacht haben ... wozu sie ihn getrieben haben. Er konnte nichts dagegen machen." Tesla holte kurz Luft. Er war ziemlich gereizt durch Johns Aussage. "Wie hätte ihm das in der Situation geholfen? Finger in die Ohren stopfen hätte da wohl kaum etwas gebracht. Wenn das stimmt, was Darper und die anderen unserer Wissenschaftskollegen herausgefunden haben, dann wäre unsere Freunde auch davon betroffen gewesen. Vielleicht nicht in der Heftigkeit wie bei Drake." John sah zu Darper, der kurz nickte. John wollte sich gerade gegenüber Tesla weiter rechtfertigen, als George sich einschaltete. Der hatte die ganze Zeit das hitzige Gespräch mitverfolgt und kaum ein Wort gesagt.


    "Ihr habt beide Recht." sagte er und wandte sich zunächst an Tesla. "Tes, mein Freund. John versucht nur seiner Pflicht als derzeitiger Kommandant nachzukommen und Drake so neutral wie möglich einzuschätzen und zu behandeln. Das ist in seiner momentanen Situation und Position alles andere als einfach." Dann wandte er sich an John. "John, ich kenne Drake seit seinem ... " George schien kurz etwas nachzurechnen. Er bewegte die Finger der linken Hand dabei. "... zweiundzwanzigsten Lebensjahr. Seit der Zeit bei der Airforce. Er hat unterschätzt, was da in ihm schlummert. Gerade am Anfang. Durch diese ganze Sache mit dem ... FEV ... du weißt, wie lange er gebraucht hat, damit zurecht zu kommen ... außerdem versucht man sich nicht erst umzubringen ... um dann seine Freunde zu belügen ... Wir sollten vielleicht jetzt erst einmal Elias zuhören und dann weiter beraten." gab er John zu bedenken. Tesla nickte. Sie sahen erwartungsvoll Darper an.


    Der räusperte sich kurz. "Gut. Die schlechte Nachricht zuerst. Dieser Zustand, der bei ihm auftritt ... er ist nicht heilbar. Er muss damit sein restliches Leben zurechtkommen. Aber es gibt mehrere Möglichkeiten, diese Anfälle weitestgehend zu reduzieren. Und eine wichtige Grundvoraussetzung bringt er bereits mit. Aktiv dagegen anzugehen. Ich werde euch nun alles weitere im Detail erläutern ... und eines vorweg ..." Er schaute dabei insbesondere John an. "Vertrauen von seinen Freunden ist jetzt das, was er am meisten braucht." Darper berichtete lang und ausführlich über das, was man herausgefunden hatte.


    John schloss nach dem Bericht von Darper die Augen für einen Moment und dachte nach. "Das war ... ziemlich komplex. Aber ich verstehe jetzt die Zusammenhänge. Und Sie sind sicher, dass das funktioniert, Darper?" fragte John nachdenklich. "Ich bin nicht nur sicher. Es funktioniert bereits. Er hat sofort damit angefangen, als ich ihm neben den Sachen, die ihm bereits in der Enklavebasis von der Wissenschaftlerin erklärt worden ist, die anderen Zusammenhänge geschildert habe. John, er verabscheut dieses andere Ich ... seine andere Seite zutiefst. Damit wir helfen können, hat er es sogar zugelassen, dass wir ihn noch einmal in diesen Zustand versetzt haben." Darper sah Johns entsetzen Blick. Auch Tesla und George reagierten ähnlich.


    Die Videos, die die drei von Drake in seinem Amoklauf gesehen hatte, versetzten sie immer noch in Furcht. "Natürlich unter gehörigen Sicherheitsvorkehrungen. Durch die Aufzeichnungen waren wir mehr als gewarnt. Dadurch konnten wir feststellen, dass sich durch bestimmte messbare Veränderung in der Blutzusammensetzung und insbesondere im Hirnwellen bemerkbar macht. Wir sind gerade dabei eine spezielle Erweiterung des Pipboys vorzunehmen. Sie soll ihn warnen und auch an uns geht ein Art stiller Alarm." erläuterte Darper weiter. "Alles was Sie mir geschildert, klingt nach einem richtigen und sicheren Weg. Für ihn und uns. Gut. Das heißt, wir können Ältestenrat und Versammlung nun abschließend berichten?" Darper machte eine zustimmende Geste.


    Zwei Tage später


    John lächelte kurz bevor er eintrat. Drake saß wie so häufig in der letzten Zeit auf seinem Lager und schaute die Wand gegenüber an. Seine Augen wanderten hin und her. Er schien über etwas nachzubrüten und John keine Beachtung zu schenken. Insgesamt schien Drake noch mehr in sich gekehrt zu sein als sonst. John blieb stehen. Eine Hand von ihm war hinter seinem Rücken versteckt. "Drake?" Der schloss kurz die Augen, bewegte dann den Kopf in Johns Richtung und brummte ein kurzes "Hmm?" Seine blau-grauen Augen blickten John müde an. Für einen Moment hatte John das Gefühl, dass sie um Jahre gealtert schienen. "Alter Freund, komm zu uns zurück. Ich ... wir vertrauen dir." Er zog seine Hand hinter dem Rücken hervor und hielt ihm das hin, was sich in ihr befand. Es war Drakes Pipboy.


    Er blickte seinen Pipboy und dann John an. Dann drehte er den Kopf weg und starrte wieder die gegenüberliegende Wand an. "Seid ihr sicher, dass ihr das wirklich wollt? Du weißt, dass bei mir immer noch die Gefahr besteht ... das ich diese *verbittertes Seufzen* "Anfälle" bekomme?" John legte seine andere Hand auf Drakes Schulter. "Ja und ja. Ebenfalls der Ältestenrat und die Versammlung. Sie wissen alle darüber Bescheid. Du bekommst zwar Auflagen, aber alle wollen, das du weiter machst." sagte John ruhig. Drake blieb nachdenklich. Er schien sich nicht darüber zu freuen. "Eigentlich habe ich damit gerechnet, dass ihr mich nach dieser Sache verstoßt ... ins Ödland entlasst ... ich bin allgemeingefährlich und egal was ist ... dieser ... mein anderes Ich wird nie ganz verschwinden ... ich habe ... Angst davor ... das es mir wieder passiert ..."


    John unterbrach Drake sanft. "Dich verstoßen? Davon war niemals auch nur im Ansatz die Rede. Du bist und bleibst ein Silverdragon, mein Freund. Tja und auf dein anderes Ich werden wir schon gut Acht geben. Dein Pipboy hat jetzt eine neue Funktion. Auf ihn ist so eine Art Frühwarnsystem installiert, dass dich und auch uns warnt, wenn du wieder Gefahr läufst in dein anderes Ich zu rutschen." Wieder hielt John ihm den Pipboy hin. "Ich ... *seufzen* ... danke für euer Vertrauen." sagte Drake leise und ergriff ihn. Kurz hielt er inne, dann befestigte er ihn wortlos an seinem Handgelenk.


    John war mittlerweile Richtung Tür gelaufen und drehte sich um. Drake saß noch immer auf seinem Lager. John sah ihn fragend an. "Das beinhaltete, dass du nun auch mit mir kommst. Gib dir selbst eine Chance oder soll ich dir Tesla vorbeischicken. Der liest dir wieder die Leviten." sagte John mit einer hochgezogenen Augenbraue. Drake schüttelte den Kopf, stand langsam auf und folgte John.