Beiträge von DarkDrake1980

    Acronis ist wirklich ein gutes Programm. Danke für deinen Tip. raven:thumbup:

    Normalerweise mache ich auch regelmässig Abbilder, habe es aber das letzte dreiviertel Jahr verpennt. :whistling:

    Da meinte das Schicksal halt mal, erinnern wir mal an den Sinn und Zweck von Backups. 8|


    Neues Stilleben. Irgendwo im Ödland. "Ein Blue im Kornfeld."

    In machen Ecken des Ödlandes gibt es neben überdimensionierten Tieren auch ungewöhnliche große Pflanzen. :D


    367. In der Anstalt

    Blue setzte sich auf den bequemen Stuhl und streckte die Beine aus. Dabei betrachtete er sein Quartier nochmal in aller Ruhe. Bei seinem ersten Betreten heute Morgen nach der Ankunft war sein Augenmerk eher auf Vaters Synth und seine hilfreichen Erläuterungen beschränkt gewesen. Jetzt nahm er sich die Zeit dazu. Es war zwar nicht groß, aber sehr durchdacht und funktionell ausgestattet. Und vor allem alles passend in seiner Größe. Er schloss anschließend die Augen und legte sich in den Sessel zurück. Er dachte lange und intensiv nach und ließ dabei die Ereignisse des Tages Revue passieren.


    "Das war heute wirklich eindrucksvoll. Sie forschen hier an so vielen nützlichen Dingen. Was mich aber am meisten überrascht, dass sie mich hier schon als fast zugehörig sehen. Es ist ausnahmsweise mal schön, nicht nur auf Äußerlichkeiten festgelegt zu werden. Es gibt also durchaus positive Seiten des Instituts ... aber die anderen Dinge, die wir im Commonwealth mit Ihnen erlebt haben, wiegen schwer. Entführung, Austausch von Personen, teils grundlose Zerstörungen von Siedlungen und noch so einiges anders mehr. Wie mir ebenfalls im Moment scheint, keine Unterstützung der Leute an der Oberfläche ... Wie helfen sie dann der Menschheit? Ich muss weiter Nachforschungen anstellen, welche zukünftige Pläne sie haben." Er war zwar beeindruckt von dem, was er hier sehen durfte, aber dennoch nicht geblendet.


    Er überdachte das Erlebte kritisch aus unterschiedlichen Blickwinkeln. So saß er noch einige Zeit weiter und beschloss zum Abschluss des Tages sich die Mensa des Instituts anzusehen. Er war gespannt, was die Bewohner des Instituts so zu sich nahmen. An der Mensa angekommen betrachtete er die Automaten näher, die hinter der Theke standen. Der Gen. 2 Synth, der ebenfalls dahinter befand, wartete geduldig, bis Blue seine Wahl traf. Er nahm ein Kombination von drei Sachen und nannte sie dem Synth. Der kümmerte sich um Blues Bestellung und reichte ihm den Teller mit dem dazugehörigen Essbesteck. Einem Löffel. Blue betrachte das Essen kurz, bedankte sich bei dem Synth. Anschließend ging er zu einem der Tische und schob den Stuhl zu Seite und setzte sich.


    "Hmm, Das sieht ... nun ja ... etwas gewöhnungsbedürftig aus." dachte Blue. Seinen Teller zierte ein bräunlicher, ein grüner und ein gelber Klecks mittlerer Größe. Er nahm den für seine Hand etwas zu klein dimensionierten Löffel und begann das breiige Essen zu sich zu nehmen. Keine fünf Minuten später war er fertig. "Schmeckt zwar, aber das Auge wird davon mit Sicherheit nicht satt. Aber hier liegen die Prioritäten auf anderen Dingen." Er stand auf und wollte sein Geschirr wegbringen, so wie er es sonst gewohnt war. Da kam auch schon einer Synths, nahm es an sich und verschwand damit. Blue seufzte. Es gab hier einige Dinge, an die er sich wirklich gewöhnen musste. Er kehrte in sein Quartier zurück und verbrachte seine erste Nacht im Institut. Am frühen Morgen stand er auf. Zu mindestens verriet ihm das sein Blick auf den Pipboy.


    Er plante heute den Bereich der technischen Versorgung des Instituts zu besuchen. Blue interessierte sich sehr für die Technik, die das Institut am Laufen hielt. Nach kurzer Zeit erreichte er den Bereich und unterhielt sich dort mit Allie Filmore, die federführend für die Instandhaltung und Betrieb war. Durch das Gespräch erfuhr er einige interessante Dinge, unter anderem dass die Hauptenergieversorgung über ein alten Testreaktor und einige andere Untergrundinstallationen für die Stromerzeugung lief. Dieser Forschungsreaktor war bereits vor dem großen Krieg gebaut und in Betrieb genommen worden. Zwar erfolgten über die Jahre weitere Verbesserungen, aber die Grenzen des Machbaren war mittlerweile erreicht. Außerdem verschlang die Instandhaltung Unsummen von Material, welches herangeschafft werden musste.


    Allie Filmore und ihre Crew tüftelten daher ständig daran, die Energieausbeute zu verbessern bzw. das Dinge energiesparender entwickelt wurden. Auch wenn ihre Aufgaben ziemlich wichtig waren, wurden sie von den anderen Abteilungen geringer geschätzt. Filmore beschwerte sich nicht direkt, aber Blue wurde es schnell an der Art und Weise, wie sie es formulierte. Nach Beendigung der Unterhaltung wanderte Blue für den Rest des Tages durch das restliche Institut und erkundete die weiteren Einrichtungen. Mit dem einen oder anderen Institutsangehörigen kam er ins Gespräch und erfuhr so auch ein wenig über die Gesellschaft, die hier im Institut lebte. Dabei waren einige Aussagen, die bei ihm eine gewisse Besorgnis hervorriefen. Viele der Personen waren noch nie außerhalb des Instituts gewesen und schienen eine absolute Abneigung gegen die Oberfläche zu haben. Erste Anzeichen dieser regelrechten Angst vor der Oberfläche bemerkte Blue bereits am vorigen Tag, als er in den vier großen Forschungsabteilungen des Instituts gewesen war.


    Eine andere negative Ahnung verstärkte sich auch immer weiter. Das Schicksal der Leute an der Oberfläche waren den Institutsangehörigen größtenteils egal. Die Auswirkungen der Forschungen und Experimente aus dem Institut auf das Commonwealth wurden kaum bedacht, teils bewusst in Kauf genommen oder einfach ignoriert. Blue bekam langsam den Eindruck, dass hier eine ähnliche Sichtweise herrschte, wie bei der Bruderschaft. Die Ödländer waren auch Menschen der zweiten Klasse, nur die eigenen Leute waren von Belang. Nur einige wenige in Ihren Augen würdigen bekamen die Möglichkeit dazu zugehören. Er hoffte, dass sich dieser Verdacht nicht bestätigen würde, ging aber bereits von seinem inneren Gefühl davon aus, dass es genau das war. Dadurch ließen sich einige Verhaltensmuster des Instituts aber erklären.


    Blue war noch zwei weitere Tage im Institut unterwegs, bis alles von Interesse von ihm erkundet worden war. Zwischenzeitlich hatte er sogar Dr. Binets Einladung angenommen und er sich mit ihm und seiner Familie getroffen. Bemerkenswert war dabei, dass seine vermeintliche Frau ein Synth war. Dr. Binet schilderte Blue, dass es ein Teil eines von ihm angelegten Experiments war. Blue bekam aber zwischenzeitlich den Eindruck, dass da mehr als nur das hinter steckte. Dr. Binets Sohn Liam, der ebenfalls dabei war, beobachtete ihn und sein Vater sehr aufmerksam bei dem Gespräch. Er selbst sagte nichts und schwieg dabei. Hin und wieder bekam Blue den Eindruck, dass Liam ihn intensiv anstarrte. Warum das so war, wusste er nicht. Vielleicht spielte ihn aber auch sein Warnehmung ein Streich. Die ganze Situation hier war für Blue immer noch eine Besondere.


    Als Blue abends wieder in das Quartier kam, musste er für einen Moment schmuzeln, weil er an die Stunden bei den Binets denken musste. Dr. Binet, den Blue jetzt schon Alan nennen durfte, hatte sich während ihrer ausführlichen Unterhaltung eine Flasche echten Wein gegönnt. Das führte dazu, dass der nach einer Zeit kaum noch richtig sprechen konnte. Was ihn aber nicht davon abhielt, mit dem Reden aufzuhören, so dass die Unterhaltung nach einiger Zeit ziemlich locker wurde und bisweilen schwer zu verstehen war. Binet gab die ein oder andere lustige Anekdote aus dem Institut zum Besten. Binet schien Blue zu mögen und hatte sich sehr herzlich von ihm verabschiedet und Liam schien ihm gegenüber langsam aufzutauen.


    Den Rest des Tages verbrachte Blue in seinem Quartier. Am nächsten Morgen bekam er plötzlich Besuch. Es war der Synth vom Anfang, der Blue die Informationen über die Abteilungen hatte zukommen lassen. Vater wünschte seine Anwesenheit. Blue folgte dem Synth und bald waren sie in Vaters Quartier angekommen. Der fragte Blue kurz nach seinem ersten Eindruck über das Institut und seinem Befinden, wechselten dann aber schnell das Thema. Vater schien etwas auf dem Herzen zu haben und schilderte Blue sein Anliegen. In Libertalia war ein geflüchteter Synth dort an die Führungsspitze der Raider getreten und terrorisierte die Umgebung. Was absolut nicht im Sinne des Instituts war. Vater bat Blue um mit Hilfe bei diesem Problem. Insgeheim wollte Vater wissen, ob sein derzeitiger Gast auch gut mit einem Runner zusammenarbeiten konnte. Vater spielte zurzeit einige der Optionen durch, in welche der Abteilungen er Blue letztendlich zuweisen würde. Für ihn war es nach seiner Logik fast sicher, dass Blue sich dem Institut zuwenden würde.


    Blue nickte und sagte Vater zu, sich um das Problem zu kümmern. Diese Raider waren insbesondere für Nordhagen Beach immer wieder gefährlich geworden. Vater gab ihm noch die Anweisung sich in den *Advanced System* bei Dr. Li zu melden. Dort lag noch etwas für ihn bereit, dass er für die Mission dringend brauchen würde. Er machte sich auf den Weg und kaum bei Dr. Li angekommen, bekam er ein modern wirkendes Scharfschützengewehr überreicht. Es war nach Art des Instituts gefertigt und in den Farben des Instituts gehalten. Blue staunte über diese wertvolle Geschenk nicht schlecht. Es war scheinbar extra für ihn angefertigt worden. Er bedankte sich sehr höflich bei Dr. Li und nach einigen Schussübungen im Schießstand der Abteilung kehrte er in sein Quartier zurück. Dort zog er seine alten Sachen wieder an und machte sich auf Richtung Teleporter. Jetzt konnte er auch endlich das erste Mal die Erweiterung seines Pipboys durch Dr. Li nutzen. Dort angekommen verfuhr Blue so wie angegeben. Er hörte ein hochfrequentes Brummen und danach war er wieder verschwunden.

    366. SRB

    Da war er nun. Das letzte Ziel auf seiner heutigen Tour durch das Institut. Auch wenn der Eingang des SRB nicht viel anders war als die Zugänge zu den anderen Abteilungen wirkte er auf Blue regelrecht bedrohlich. Eigentlich stellte es eine verästelnde menschliche Nervenzelle dar. Vielleicht lag es einfach nur an der Farbgebung des Schildes. Ein kaltes, glattes schwarz auf einem noch helleren weiß als das, was schon in der Umgebung vorhanden war. Bei der schwarzen Farbe musste er unwillkürlich an die Runner denken. Der größte Teil ihrer Kleidung war in dieser Farbe gehalten. Nur der braune Übermantel brachte etwas Farbe hinein. Die weiße Farbe assoziierte er aus unerfindlichen Gründen mit Gebeinen. Sowohl von Synths als auch von Menschen. War seine verstörende Wirkungen Absicht?


    Oder lag es einfach daran, dass er bereits durch die Runner indirekt mit dem SRB zusammengestoßen war? Nie hatte Blue den Angriff auf das Hauptquartier in Sanctuary vergessen. Vielen gute Leute waren bei der Verteidigung gefallen und Prestons Überleben hing damals am seidenen Faden. Für den Bruchteil einer Sekunde flammte in ihm eine kurze Wut auf, die aber sofort wieder verlosch. "Vergiss nicht, warum du hier bist. Die Hintergründe aufzuklären. Erst danach kann ich uns ein Urteil über das Institut erlauben. Die Sichtweise des Instituts einer Gefahr ausgehend von uns. Gewalt erzeugt Gegengewalt. Diese Spirale muss vorläufig unterbrochen werden." Blue rieb sich kurz die Stirn.


    "Ich werde hier weiterhin sorgsam und in Ruhe vorgehen. Dafür hängt Zuviel an der ganze Sache. Sollte sich alles als Verkettung unglücklicher Umstände herausstellen, ist es immer noch schlimm genug, aber für einen neuen Versuch noch im akzeptablen Rahmen. Wird eine andere, dem Commonwealth feindlich gesonnene dafür verantwortlich sein ... was aus dem tiefstem Herzen nicht hoffen mag ... dann ich werde nicht Maxson Pfad der Zerstörung folgen. Dafür sind die Entdeckungen und Forschungen zu kostbar. Ich werde einen anderen Weg suchen." brummte Blue unhörbar in sich hinein.


    Mit einem Frösteln betrat er das SRB. Der Komplex war ähnlich groß wie die restlichen Abteilungen. Im Moment hielten sich dort einige der Runner auf und beobachteten ihr Umfeld genau. Von Blue nahmen sie zunächst keine Notiz. Wie auch schon in den anderen Abteilungen. Es war also kein Zufall. Sie mussten die Entwicklung auf der Oberfläche tatsächlich genau beobachtet haben. Wahrscheinlich von hier, dachte Blue, als er immer wieder Beobachtungsmonitore mit Bildern aus bestimmten Ecken des Commonwealths sah. Sie hatten ihn agieren lassen. Jederzeit wäre für sie die Möglichkeit gewesen einzugreifen. In manchen Dingen hatte Tüftel-Tom wohl die richtige Intuition gehabt, obwohl er wirklich nicht mehr ganz zurechnungsfähig ist. Bei dieser Art des Gegenspielers aber nicht überraschend.


    Etwas weiteres fiel Blue etwas auf, was ihm vorher nicht ins Augen gefallen war. Die Runner trugen im Gegensatz den restlichen Institutsmitgliedern offen Waffen. Wobei sich Blue nicht sicher war, ob die Wissenschaftler unter den Kitteln eine Art nicht eine Art Notfallwaffe besaßen . Kannte man die Runner und ihre Möglichkeiten, war davon auszugehen, dass man schon eine gut ausgebildete Armee hier runterbringen musste, um in irgendeiner Form eine Chance zu haben. Vorausgesetzt es gelang den Zutrittspunk zu sichern und mehrere Personen gleichzeitig zu teleportieren. Ansonsten würde sich hier jeder versuchter Angreifer von außen eine blutige Nase holen. Eine andere Möglichkeit, dass Institut zu betreten kannte Blue bis jetzt nicht. "Ältester Maxson unterschätzt das Institut immer noch gewaltig. Selbst mit brachialer Waffengewalt wird er hier nicht weiterkommen." schüttelte Blue innerlich den Kopf.


    Er wanderte seit zwanzig Minuten umher, als er das Büro der Leitung des SRB fand. In diesem Fall wohl eher hörte. Eine Frau stand im Eingangsbereich eines Raumes, der ihn als Leitung des SRB kennzeichnete. Sie unterhielt sich lautstark mit einem Mann, der sich in dem Raum aufhielt. Blue konnte ihn zwar zunächst nicht sehen, aber dafür umso besser zu hören. "Dr. Ayo, wie oft muss ich Ihnen eigentlich noch sagen, dass wir besser beraten wären mit und nicht gegen die anderen Abteilungen zu arbeiten. Wenn Sie sich weiterhin wie ein Elefant im Porzellanladen in Kombination mit einem "Alouatt palliata" benehmen wird das die Zeit der Updates eher verlängern als verkürzen. Ich werde mein Möglichstes versuchen. Bitte versuchen Sie sich wenigstens einmal ein wenig zurückzuhalten und nicht wieder jeden der Sabotage zu bezichtigen." Aus dem Hintergrund vernahm man ein leichtes Grummeln.


    "Nun gut. Aber ..." "Dr. Ayo ... bitte." "Ich werde es berücksichtigen. Einen Gefallen werden Sie mir aber für nächste Mal tun, Dr. Secord ... nennen Sie mich nicht wieder einen Brüllaffen. Nun sehen Sie zu, dass Sie die Dinge erledigen bekommen. Und mir gleich den Neuzugang des Direktors hereinschicken ... als hätte ich nicht schon genug zu tun als mich entlaufene Synths und die Sicherheit des Instituts zu kümmern ...*verärgertes Brummeln* ... jetzt darf ich auch noch einer potenzielle Gefahr unsere Abteilung zeigen. Manchmal glaube ich, dass Shaun Anzeichen von Altersschwachsinn hat. Wie kann man als Direktor des Instituts so fahr ..." Die Frau mit dem Namen Dr. Secord seufzte wieder. "Dr. Ayo ... das ist respektlos dem Direktor gegenüber ..." "Ist es nicht, wenn sich der Direktor in einigen Dingen in letzter Zeit aufführt wie ein Schwachkopf. Er hat da oben scheinbar ein Problem." sagte derjenige, der der die Leitung des SRB. Man konnte ihn förmlich mit dem Finger auf die Stirn tippen hören.


    "Einmal Dr. Ayo, einmal ... ich werde mich jetzt um die Dinge kümmern und Sie werden sich mit dem Neuen unterhalten. Und höflich. Wenn Shaun sich einschaltet, wird es für Sie unschön. Ich glaube nicht, dass er davon begeistert wäre davon zu erfahren, dass Sie ihn als Idiot bezeichnet haben ..." Dr. Secord versuchte Dr.Ayo damit zu beschwichtigen. "*genervtes Schnaufen* Jaja, schicken Sie ihn rein und halten hier nicht weiter Maulaffen feil. Die entflohenen Synths bringen sich ja schließlich nicht selbst wieder zurück." Secord verdrehte Richtung Blue die Augen, lief dann an ihm vorbei und wies kurz mit der Hand Richtung des Raumes. "Wenn Sie bitte die Freundlichkeit haben. Dr. Ayo erwartet Sie bereits." Danach war sie auf den Gang verschwunden.


    Blue dachte sich seinen Teil bei der gerade ablaufenden Unterhaltung und schwieg dazu. Das war wohl im Moment besser so. Er betrat den Raum, wie Dr. Secord gebeten hatte. Dr. Ayo betrachte ihn aus einer Mischung von Misstrauen und gewisser Überheblichkeit. "Ich habe nicht damit gerechnet, Sie hier mal von Angesicht zu Angesicht zu sehen bekomme. Und ich bin ganz aufrichtig zu Ihnen. Sie sind eine Gefahr für die Institutssicherheit. Damit Sie aber nicht meinen, dass es ein Alleinstellungsmerkmal von Ihnen allein ist ... ich bin grundsätzlich sehr misstrauisch und fast jeder kann eine potentzelle Gefahr sein. Wenn man Synths wiedereinfängt, muss man mit allem rechnen. Wie bei Menschen von der Oberfläche auch. Wir versuchen gewissen Dingen einen Schritt voraus Zusein. Ein Problem möglichst schnell im Keim zu ersticken ist sinnvoll, um Schäden möglichst gering zu halten."


    Dr. Ayos Art war eine ziemlich schroffe und direkte. Er war zwar außerordentlich intelligent und schwer an der Nase herumzuführen, aber war ebenfalls ein ausgeprägter Hitzkopf und schien einen Hang zum Verfolgungswahn zu besitzen. In solch einer Position, in er sich befand, waren das nicht unproblematische Charakterzüge. Sicherlich ein Grund mit, warum das SRB derzeit bei den anderen Abteilungen des Instituts lieber von hinten gesehen wurde. "Mehr oder weniger als Sicherheitschef des Instituts nachvollziehbar. Sie gehen es mit der dafür notwendig Ernsthaftigkeit an. Ich sehe es bei mir nicht als persönlichen Angriff. Zu mindestens nicht hier." antwortete Blue Dr. Ayo ruhig. "Dann werden Sie den Einsatz unseres Runner in Sanctuary sicherlich unter der damaligen Darstellung der Sicherheitslage verstehen, nicht?" Dr. Ayo Lächeln dabei war eiskalt und betrachtete gespannt die Reaktion seines Gegenübers darauf. Blue schluckte innerlich einen Moment. Dr. Ayo teste ihn offensichtlich.


    "Und die Abwehr derselbigen aus einem gleichbedeutenden Grund, Dr. Ayo." konterte Blue weiterhin ruhig. "Bemerkenswert reagiert. Sie haben sich gut im Griff. Wenn Sie je überlegen sollten, uns im SRB zu unterstützen, ist für ungesteuerte Emotionen kein Platz. Sie können zwar körperlich problemlos mit unseren Runnern mithalten, das haben Sie ja bereits zweimal eindrucksvoll bewiesen. Ob Sie auf Dauer auch deren geistiges Durchhaltevermögen besitzen, das werden wir noch sehen." Dr. Ayo streckte seine Beinen einen Moment lang aus und sah dann Blue wieder an. "Wobei eine Sache hat mich wirklich beeindruckt und das gelingt in der Tat selten. Die Zerstörung des größten Teil der Railroad. Auch wenn Sie das mit Hilfe der sogenannten *abwertendes Geräusch* stählernen Bruderschaft geschafft haben, haben Sie mir damit einen sehr wertvollen Dienst erwiesen. Die restlichen Überbleibsel sollten wir auf lange Sicht auch zu Strecke bringen. Vielleicht sollten Sie sich nochmal über Ihre Mitgliedschaft in der Bruderschaft Gedanken machen. Ich weiß aus sicheren Quelle, dass man Sie und ihre Leute nur zum Mittel zum Zweck nutzt." Wieder sah Dr.Ayo ihn mit einem lauernden Blick an.


    "Das ist für mich nicht wirklich etwas Neues in der Bruderschaft. Mir ist das durchaus bewusst." antwortete Blue kühl und spielte das Spiel weitermit, dass man mit ihm spielte. Er musste im SRB weiterhin vorsichtig vorgehen. "Das überrascht mich jetzt ... warum sind Sie dann ..." Dr. Ayo stutzte einen Moment. "Geschickt. Ich habe den Eindruck, Sie spielen mit ihnen ein ähnliches Spiel. Das trauen sie Ihnen aufgrund Ihrer Art nicht zu. *fieses Lachen* Mir würde es unsagbar gut gefallen, die Bruderschaft auf diese Art und Weise aus dem Spiel zu nehmen. Noch eine Gefahr weniger. Im Moment wäre es nicht sinnvoll bei ihnen Synths einzusetzten. Zu riskant. Sie passen zu gut auf." Dr. Ayo schien mit einem Mal gute Laune zu bekommen. "Ich denke, wir könnten uns noch eine ganze Zeit unterhalten, aber ich habe noch einiges zu tun. Wenn Sie also keine Frage haben, wäre ich dafür, dass wir das Gespräch abzuschließen. Sie können zu einem späteren nochmal vorbeikommen. Dr. Secord wird ihnen dann für weiteres zur Verfügung stehen." Blue schüttelte den Kopf. Bei ihm lagen keine weiteren Fragen an. Bereits vor dem Besuch im Institut wusste er einiges über das SRB und jetzt noch mehr als ihm fast lieb war.


    Er wollte hinausgehen, als Dr. Ayo ihn erneut ansprach. Er setzte sich gerade auf und warf Blue einen warnenden Blick zu. "Ich gebe Ihnen noch einen gut gemeinten Rat, Blue. Ich weiß sehr genau, welche Fähigkeiten Sie besitzen. Solche Spiele, wie in der Bruderschaft, würde ich Ihnen hier nicht anraten. Ich werde Sie genau unter Beobachtung halten. Ich werde nicht den Fehler machen, Sie unterschätzen. Nicht wie dieser sogenannte Älteste Maxson. Ältester *kurzes Auflachen* Das ich nicht lache. Die Bruderschaft der Ostküste und ihr Ältester sind gegen uns nichts als ein Haufen technologischer Rüpel und Narren mit einem unglaublich beschränkten Geisteshorizont. Sie verschwenden mit ihnen ihre kostbare Zeit und vor allem ihr Fähigkeiten. Sie wären im Institut wesentlich besser aufgehoben.


    Blue blieb stehen und drehte sich zu Dr. Ayo um. "Dr. Ayo, ich nehme mir Ihren Rat ins Gedächtnis. Erlauben Sie mir auch einen. Unterschätzen Sie die Bruderschaft nicht. Es gab genug David gegen Goliath Momente in der Weltgeschichte." Dann verließ er ihn wortlos und wanderte durch das SRB Richtung Ausgang. Zurück ließ er einen fragenden Dr. Ayo. "Was ist ein David gegen Goliath? Das muss etwas aus der Vergangenheit bedeuten." Während Dr. Ayo etwas über die Bedeutung der alten Worte herauszufinden versuchte, steuerte Blue das eigene Quartier an.

    365. Bioscience

    Auch wenn die Abteilung der Robotics von Dr. Binet zweifelsohne für Blue höchst interessant erschien, war die Bioscience für ihn noch einen Stück spannender. Neben dem Bereich der Genetik und erweiterter Pflanzenforschung war er in eigener Sache besonders wissbegierig und gespannt auf den Bereich der medizinischen Forschung. Nach seiner Zeit im Commonwealth stellte Blue mittlerweile fest, dass sein medizinisches Wissen in vielen Felder den Ärzten im Commonwealth um einiges voraus war. Selbst Ted Dingo, der ebenfalls einen ungewöhnlichen Erfahrungsschatz aufwies, war immer wieder von ihm überrascht worden. Trotz des weitreichendes Wissen, das er wohl besaß, wünschte er sich seinen Leuten und den Bewohnern noch besser helfen zu können.


    Die medizinische Versorgung im Commonwealth war definitiv noch ausbaubedürftig. Es war äußerst schwierig aus diesem Bereich das verlorene Wissen aus der Asche des großen Krieges zu bergen. Zwar wurde mit Curie und einigen anderen aus Ironworks Fortschritte gemacht, aber sie waren kleinschrittig. Auch aufgrund der Tatsache, dass man vorsichtig vorging, um den Leuten nicht zu schaden. Eines vergaß Blue aber ebenfalls nicht. In der Vergangenheit gab es im Institut Forschungen im Bereich des FEV und was Virgil ihn in Teilen darüber berichtet, war das genauso amoralisch, wie bei allen ihm bekannten Forschungen gewesen. Er selbst stand dem Einsatz dieses Virus äußerst ablehnend gegenüber. Es war eines der wenigen Dinge, in denen er eine unverrückbare Haltung und keinerlei Verständnis besaß. Auch wenn das FEV ursprünglich vielleicht sogar kurzzeitig einen einem guten Zweck diente und aufgrund der Vorläufer des großen Krieges in eine menschenverachtende Richtung gegangen war.


    Niemand verdiente seiner Meinung nach dieses Schicksal. Die Veränderungen, Probleme und Gefahren waren zu gravierend. Immer wieder wurde ihm deutlich, dass er selbst großes Glück besaß, ein weitestgehend menschliches Wesen behalten zu können und dürfen. Zu mindestens empfand er es so. Wie auch schon in Nuka World im Fun House des Kiddie Kingdom fragte er sich zu diesem Zeitpunkt erneut, ob es so bleiben würde. Würde er doch, wie letzten Endes wie viele der Ghule doch seine Menschlichkeit verlieren? War das eine Entwicklung, die aufgrund der massiven Veränderungen des FEV tatsächlich irgendwann eintreten würde? Die rote Wut bei ihm erinnerte ihn schmerzlich daran, dass er sich weiter unter Beobachtung behalten mußte. Auch wenn das Problem mit Hilfe von Ted und seinen Freunden jetzt weitestgehend unter Kontrolle blieb.


    Für einen Moment überlegte er , ob er hier auf die Wissenschaftler des Institut zugehen und sie um Rat fragen sollte. Er verwarf es aber und seufzte innerlich kurz. Im Moment erschienen sie ihm nicht vertrauenswürdig genug. Er würde seinen Freunden, solange wie es ging zu Seite stehen und sie beschützen. Er schob seine nachdenklichen Gedanken zur Seite und durchstreifte die gesamte Abteilung in aller Ruhe und aufmerksam. Es gab neben vielen bemerkenswerten Projekten besonders im Bereich der pflanzlichen Forschungen fortschrittliche Ergebnisse.


    Ihnen allen gemeinsam war eine durchgängig grüne, fast schon saftig wirkende Farbe. Im Commonwealth waren die meisten Pflanzen in Form von Bäumen, Blumen und Büschen auf wenige Ausnahmen und wenigen markanten Farben eher in einem kränklichen grünen und braunen Farben gehalten. Vor einem großem und breitem Fenster blieb er stehen. Dort drinnen befanden sich Lebewesen, die den Ghoulrillas in Nuka-World sehr ähnlich schienen. Er betrachtete sie sehr eingehend. So wie es aussah, waren sie die ursprüngliche Rasse ohne die gravierende Auswirkungen der Mutationen, die im Ödland in der Vergangenheit stattfanden.


    "Ich sehe, Sie sind sehr interessiert an unseren synthetischen Gorillas. Sie sind der Neue von der Oberfläche. Mit dem Namen Blue. Gestatten Sie mir mich Ihnen vorzustellen. Dr. Clayton Holdren, Leiter der Bioscience." Blue bestätigte Dr. Holdrens Frage. "Es sind ebenfalls synthetische Lebewesen? Das hätte ich nicht erwartet. Ich dachte, sie wären die ursprüngliche ... Ausgangsform. Zu mindestens so, wie ich mir sie vorstellen könnte." Blue war sichtlich überrascht. "Ja. Die originale Spezies ist, wie viele andere Lebewesen aufgrund des großen Krieges vor zweihundert Jahren ausgestorben bzw. massiven Veränderungen unterworfen gewesen, so dass sie biologisch von Original zu weit entfernt sind. Es ist ein kleines Testprojekt, was ich hoffe auch noch ausdehnen zu können. Aber wie es den Eindruck macht, scheinen Sie allgemein unserer Abteilung ein großes Interesse entgegenzubringen. Ihre ausführlichen Beobachtungen weisen darauf hin. Wir sind natürlich auch auf der wissenschaftlichen Ebene an Ihnen selbst interessiert. Natürlich nur, wenn Sie sich damit einverstanden erklären."


    "Der medizinsche Bereich Ihrer Abteilung ist für mich wirklich besonders spannend, Dr. Holdren. Ich selbst habe einige Erfahrungen, würde sie aber gerne weiter vertiefen. Vermutlich werde ich hier eine Menge neues kennenlernen können, wenn mir die Möglichkeit von Ihrer Seite erlaubt wäre." Das andere Anliegen von Dr. Holdren verursachte bei Blue ein gewisses Unbehagen. Forschungen an ihm selbst sah er im Moment kritisch. Wie bereits in einer ähnlichen Vorüberlegung wusste er nicht, ob er dem Institut wirklich vertrauen sollte und durfte. Dafür waren hier weitere Einblicke notwendig. Im Moment war es ihm seiner selbst Willen zu gefährlich. Auch wenn er grundsätzlich nicht dazu abgeneigt war, mehr über sich erfahren. "Ihr anderes Anliegen ... Mmm. Da können wir bestimmte nochmal auf einen späteren Zeitraum zurückkommen." Blue versuchte Holdren aus taktischer Sicht zu vertrösten. Was erstaunlicherweise sogar funktionierte.


    "Ja, verständlich. Kein Problem. Sie wollen erst einmal alles kennenlernen. Auch wenn Ihr geäußerte Wunsch mir bei Ihnen als FEV-Subjekt im ersten Moment ungewöhnlich erscheint. Bitte verzeihen Sie mir den wissenschaftlichen Terminus. Er ist keineswegs negativ gemeint. Wie wir bereits durch unsere Beobachtungen bei Ihnen an der Oberfläche festgestellt haben, liegen Sie sowieso schon außerhalb der sonstiges Parameter. Ihr Erscheinungsbild und auch andere Dinge deuten auf den Grundstrang des FEVs von der ursprüngliche Westküste hin und weisen kaum Übereinstimmung mit den des Commonwealths-FEVs auf. Verzeihen Sie, ich rutsche schon wieder ab." Er räusperte sich entschuldigend. Es war offensichtlich, dass er an Blue ein ausgeprägtes Interesse hegte. Ob das nun positiv oder negativ für Blue werden konnte, blieb abzuwarten. "Was das Medizinische betrifft, da könnten Sie an Dr. Dean Volkert wenden. Allerdings ist er ein wenig ... voreingenommen ... was solche Dinge aus dem Commonwealth betrifft. Nur, dass Sie sich nicht wundern. Bis jetzt waren seine Erfahrungen dahingehend immer negativ. Vielleicht überraschen Sie ihn ja." schob Dr. Holdren freundlich hinterher.


    Beiden sprachen noch einige Zeit über andere Themen miteinander und Dr. Holdren zeigte und erklärte ihm weitere Dinge in den *Bioscience*. Auf dem Rundgang gelang es Blue festzustellen, wo sich das FEV-Labor befand. Es war tatsächlich mit einer Energiebarriere versiegelt und nicht wieder in Betrieb genommen worden. Wenn er Virgil wirklich helfen wollte, würde es nicht einfach werden diesen Bereich in irgendeiner Form ungesehen zu betreten. Mittlerweile waren etwa Dreiviertel des ersten Tages durch die Besuch vorbei und eine letzte große Abteilung stand noch offen.


    Die des SRB. Diese Abteilung war in der Hauptsache für das Einfangen, Zurückbringen und der Zurücksetzung der Erinnerung der Synths zuständig. Auch im Institut selbst schien es die Synths aufmerksam im Auge zu behalten. Das SRB war bei den anderen Abteilungen anscheinend nicht sehr beliebt, wie Blue immer wieder bei einigen Kommentaren feststellte. Der schwarzen Linie in das SRB würde er heute als letztes folgen. Morgen wollte er noch die kleineren Abteilungen aufsuchen, um sich ein umfassendes Bild machen zu können.

    Man gewöhnt sich dran. ^^

    Manchmal bastelte ich einfach zu gerne rum oder baue einfach zu extensiv. Manche Dinge sollte man in Fallout 4 einfach nicht machen. :whistling: Aber der Festplattenschaden war natürlich ärgerlich. Aber auch der erste seit vielen Jahren.


    Ich sehe es neben den Spielen immer als neue Möglickeit um bestimmte Dinge auszutesten. Habe mittlerweile darin ganz gut Routine. So konnte ich noch einige Mods ausortieren, die auf verschiedener Gründe rausgeflogen sind. Ein Verlust von zehn Tagen Gesamtspielzeit ist natürlich ärgerlich.

    Jetzt lecker Dosenhummer für Blue. Nun auch im Commonwealth. :D



    Da ich leider aufgrund eine plötzlichen auftretenden Festplattenschaden in den letzen Tage nochmal Fallout 4 neuaufbauen mußte, haben ich einiges mal neu Ausprobiert. Aber auf Level fünf einen überdimensionierte Einsiedlerkrebs über Weg zu laufen ist nicht ratsam. Der überfährt einen wortwörtlich. 8|^^

    364. Robotics

    Während Blue der roten Linie folgte, betrachtete er wieder die Umgebung. An bestimmten Stellen gab es Möglichkeiten sich niederzulassen und er war auch an einer Art Mensa vorbeigekommen. Hinter einem Tresen standen mehrere Automaten, die der Beschriftung nach Essen und Getränke enthielten. Hier hielten sich gerade mehrere Institutsmitglieder auf und schienen sich über ihre Projekte auszutauschen. Ebenfalls hielten sich dort Gen. 2 und 3-Synths auf. Blue beobachtete sie kurz. Die Wissenschaftler des Instituts sahen zwar meist konzentriert, aber dennoch sorgenfrei aus. Anders als die Menschen, mit denen er sonst zu tun hatte. Die Synths verrichteten derweil allerlei unterschiedlichen Arbeiten. Allen Anschein nach fochten die Menschen im Institut keinen täglichen Überlebenskampf wie an der Oberfläche aus.


    Ebenfalls schien das Institut sich in irgendeiner Art und Weise selbst versorgen zu können. Bald war er an der nächsten Abteilung angekommen und lief einen langen Gang entlang, der in einem ziemlich großen und ovalen Raum mündete. Was er dort zu sehen bekam, ließ ihn für eine ganze Zeit gleichzeitig sprachlos, staunend aber fragend und skeptisch werden ließ. Tatsächlich konnte und durfte er den Prozess beobachten, wie die Synth 3 erschaffen wurden. Das Ganze passierte automatisiert und in einer atemberaubenden Geschwindigkeit. Am ehesten war der Prozess mit einem ziemlich komplexen Drucker zu vergleichen, der auf einer dreidimensionalen und biologischen Ebene arbeitete. Während Herstellung unentwegt fortlief, beobachten die Wissenschaftler den Ablauf. Die so geschaffenen Synths verschwanden durch eine weitere Öffnung.


    Scheinbar für weitere Modifikationen. Nicht weit von Blue standen zwei Wissenschaftler. Seine Aufmerksamkeit richtete sich aufgrund des Themas auf die beiden. Der einer der beiden war ein dunkelhäutiger Mann, der eine hohe Stirn und nur noch einen krausen Kranz von Haaren trug. Der andere besaß ebenfalls eine hohe Stirn, aber bedeuten mehrere Haare als der andere. Er selbst war sehr hellhäutig und die Haare gingen Richtung hellbraun und schienen etwas hochtupiert. Den Informationen nach, die Blue von Vaters Synth erhalten hatte, musste der dunkelhäutige Mann, Max Loken sein und der andere Alan Binet, der führende Wissenschaftler in den *Robotics sein. Derjenigen, der an der Entwicklung der Gen. 3 Synthys den meisten Anteil hatte.


    Das Thema der beiden war in der Hinsicht interessant, dass beide sich ein angeregtes Wortgefecht darüber lieferten, ob die Gen. 3 Synths selbstständig fühlenden und denkende Wesen waren. So wie beide miteinander sprachen, war das Thema, was beide miteinander führten, ein sehr regelmäßig wiederkehrendes. Loken führte die Ausführungen von Binet fast lückenlos weiter und seufzte dabei einige Male auf und schüttelte den Kopf. Beide wollten weiterhin diskutieren, als Binets Aufmerksamkeit auf Blue fiel. "Oh, wir haben Besuch. Max. Wir sollten unsere Unterhaltung zu einem anderen Zeitpunkt weiterführen, ja." Der nickte und war scheinbar fast erleichtert, dass die Diskussion erst einmal beendet war. Er verschwand tiefer in die Abteilung. Dr. Binet lief auf Blue und schüttelte ihm freundlich zur Begrüßung die Hand. "Hallo, hallo. Sie sind also unserer Neuzugang von außen. Aus dem Commonwealth. Sie wirken wirklich ungewöhnlich ... aber das muss ich gerade sagen *hörbares und leichtes Schmunzeln* ... wir sind für Sie mindestens genau so ungewöhnlich ... wie auch unsere Synths. Das liegt wohl im Standpunkt des Betrachters, oder?


    Alan Binet schien ungemein aufgeschlossen sein. Er störte sich an Blues Art kaum und war eher freundlich interessiert. "An der Stelle möchte ich mich dafür entschuldigen, falls unsere Synths auf Ihrem Weg hierhin irgendwelche Probleme verursacht haben ... bei manchen Dingen ... nun da liegt die Entscheidungsgewalt an anderer Stelle." Blue stutzte innerlich wieder. Er stellte fest, dass Dr. Binet eine andere Vorstellung betreffend der Synths als der Rest des Instituts besaß. Auch schien er nicht darüber entscheiden zu können, wie die Synths eingesetzt wurden. Er entschloss sich mehr herauszufinden und fragte nach.


    "Dr. Binet, ich habe sowohl positive als auch negative Begegnungen gemacht. Darf ich Ihnen eine Frage dazu stellen? Aus Ihrem Gespräch habe ich entnommen, dass Sie Ihre Synths eigenständiges Fühlen und Denken zugestehen. Meiner persönlichen Erfahrung nach ... nun wie soll ich sagen ... besteht die Möglichkeit." Blue versuchte es so vorsichtig, wie möglich zu formulieren. Auch wenn das Institut ihm gegenüber freundlich aufgeschlossen war, ließ er nicht eine gewisse Vorsicht außer Acht. "Das Sie selbst es genauso empfinden ... nun das überrascht mich wirklich ... Bedeutet Ihre Ansicht nicht gewisse Probleme?"


    Dr. Binet sah Blue einen Moment nachdenklich an. "Tja. Was soll ich sagen ... wie beschreiben ... vielen meiner Kollegen fehlt ein Blick über den Tellerrand ... man müsste den Synths nur eine Möglichkeit geben sich zu beweisen. Ihr Potenzial zu entfalten ... aber leider gehört das nicht auf die augenblickliche Agenda des Instituts. Auch Vater bzw. Shaun sieht die Synths leider nur als Werkzeug ... also findet hinsichtlich diese Dinge keine Änderung der Sichtweise statt. Das ist nun mal so." Dr. Binet dachte wieder nach und wechselte kurz das Thema. "Shaun freut sich übrigens ausgesprochen darüber, dass Sie dazu gestoßen sind. Sie bleiben doch auf langer Sicht hoffentlich bei uns? So wie ich das Ganze einschätzte könnten wir beide doch ein längeres Gespräch über Synths führen. Ich fände das überaus spannend. Vielleicht eine weitere Sichtweise kennenlernen. Wir könnten uns bei mir bei einer guten Flasche Wein treffen ..." Dr. Binet schien wieder kurz zu überlegen.


    Bei der Nennung des Namens Shaun als Institutsdirektor kamen bei Blue noch eine weitere Frage auf. Ihn beschlich ein nicht unerheblicher Verdacht. Entweder war der Name ein unglaublicher Zufall oder aber es handelte sich um Francis verschollenen Sohn. Es gab aber eine zeitliche Differenz. Nach Francis Bericht schien die Entführung und sein Aufwachen aus dem Kryoschlaf nahe beieinander zu liegen. Blue beschloss der Sache weiter auf den Grund zu gehen. Es gab aber tatsächlich bestimmte Merkmale, die darauf hinwiesen, dass der Direktor des Instituts und Francis Connor biologisch miteinander verwandt sein konnten. Er wollte sich erst sicher sein, bevor er ihm davon berichtete. Sollte es sich es als Tatsache herausstellen, konnte das bedeutende Probleme verursachen.


    Dr. Binet war mit der Überlegung scheinbar fertig. "Hm. Nun normaler Wein wird bei Ihnen ja keine Auswirkungen haben. Leider. Vielleicht sollte ich mich mal mit Dr. Holdren unterhalten. Vielleicht kann er für Sie etwas Adäquates zu Verfügung stellen." Blue runzelte die Stirn. "Dr. Binet, wir können uns bestimmt zu einem Gespräch zusammenfinden. Das läge auch in meinem Interesse. Aber den Umstand mit den alkoholischen Getränken brauchen Sie sich nicht machen. Ich denke, in meinem Fall ist es besser, wenn ich auf so etwas verzichte. Nicht das nachher ... ich nennen es mal ... unerwartete Effekte auftreten und ich mich eventuell nicht im Griff habe. Das wäre ... ungünstig." Blue gefiel die Vorstellung nicht wirklich beschwipst und unbeholfen durchs Institut zu torkeln. Möglicherweise noch unabsichtlich Schaden zu verursachen.


    "Stimmt. Da könnten Sie recht haben. Dr. Ayo wäre davon auch nicht angetan ... Ich muss nicht noch mehr Aufmerksamkeit von seiner Seite auf mich ziehen. Wissen Sie, er verdächtigt mich, dass ich dafür verantwortlich bin, dass immer wieder Synths aus dem Institut entkommen. Dabei ist es das letzte, was ich möchte. Meine Synths sind im Institut bestens aufgehoben. Das Ödland ist wirklich kein lebenswerter Ort für sie. Zu gefährlich und mögliche Nebeneffekte kann ich nicht absehen. Das habe ich Dr. Ayo auch immer wieder versichert, aber er glaubt mir einfach nicht ... er ist einfach schwierig. Sieht überall Gefahren. Ich meine für die Außenwelt mag das noch zutreffen. Aber selbst sind dort einige Unternehmungen kritisch. Wir haben dadurch einige interne Probleme, viel Arbeit und er setzt sogar einige unter Druck ... " Binet machte eine Pause und seufzte. "Ich sollte das Thema wechseln. Es gehört für Sie im Moment nicht hierhin. Ich werde jetzt einige Tests weiterführen. Sie können gerne noch dabeibleiben. Aber ich denke, Sie wollen sich ja auch noch die anderen Abteilungen aufsuchen. Wobei Sie für sie nur so halbwegs interessant sein dürfte, wie unsere *Robotics*. Er lächelte kurz. "Ich hoffe, Sie nehmen mein Angebot baldmöglich an."


    Blue nickte. "Mit Sicherheit gerne, Dr. Binet. Danke für die überaus interessante Unterhaltung." Nach der Verabschiedung aus der der *Robotics* brach er zur nächsten Abteilung auf. Diesmal folgte er der grünen Linie, die ihn direkt zur *Bioscience* unter der Leitung von Dr. Clayton Holdren führen würde. Hier war auch Brian Virgil vor seiner Flucht aus dem Institut beheimatet. Blue dachte während des Wegs wieder über die Infomationen nach, die er bis jetzt erhalten hatten. Seinem ersten Eindruck nach war das Institut nicht eine gemeinsame Einheit. Die Abteilungen waren sehr autark voneinander und eine Abprache zwischen ihnen schien eher selten stattfinden. Das verwirrte Blue und er konnte es nicht nachvollziehen. In Ironworks und Vault 88 war das anders. Es fand dort sehr viel Austausch statt. Je länger Blue sich im Institut aufhielt, desto mehr Fragen kamen bei ihm auf.

    363. Advanced Systems

    Er nahm das Kleidungstück in seine Hände und fühlte darüber. "Das ist ein wirklich interessantes Material. Ich werde Vaters Präsent anziehen. Alles andere wäre unhöflich. Das Institut ist ganz anders als ich es mir vorgestellt habe. Mir gegenüber scheinen sie weniger voreingenommener zu sein als die Bruderschaft. Wobei mir einige Dinge merkwürdig vorkommen, die Vater mir erzählt hat ... aber zunächst werde ich mir das Institut in aller Ruhe ansehen. Nun ja ... dann wollen wir das gute Stück mal anziehen. Und danach die einzelnen Bereiche aufsuchen, die der Synth mir vorgestellt hat." Blue zog das Kleidungsstück an und legt die seine anderen Sachen ordentlich gefaltet zu Seite.


    Die Kleidung war ein Mittelding zwischen Wissenschaftskittel und Uniform. Nach Blues persönlichem Empfinden ungemein bequem. An einer Seite, in der Höhe des Oberarms zierte ein Siegel die Kleidung. Es war das Emblem des Instituts. Dann brach er auf und prägte sich seine Umgebung gut ein. So wie Blue es immer tat, wenn er irgendwo fremd war. Durch den Synth wusste er, dass es im Institut vier Hauptabteilungen und mehrere kleinere Nebenabteilung gab. Der Synth empfahl ihm im Gespräch hauptsächlich die Hauptabteilungen aufzusuchen, sie wären der Einschätzung von Vater für Blue am interessantesten. Als erstes wollte er die *Advanced Systems* aufsuchen. Um zu ihm zu gelangen, brauchte er nur einer blauen, auf den Boden aufgebrachten Linie zu folgen.


    Im Institut gab es eine Art Leitsystem, das auf eine fast ungewöhnlich einfache Art den Weg in die unterschiedlichen Abteilungen aufzeigte. Während er Richtung der *Advanced Systems* lief, fragte sich Blue, wo das Institut an sich wohl lag. War es noch innerhalb des Commonwealth? Dafür sprachen die Messwerte, die Haylen damals feststellte, als sie mit dem Erkundungsteam Gladius unterwegs gewesen war. Oder war es doch außerhalb des Commonwealth. Vielleicht würde er es noch rausfinden. Eines schien ihm jetzt schon wahrscheinlich. Es war nicht auf der Erdoberfläche, sondern irgendwo darunter beheimatet. Dafür sprachen einige der Hinweise, die ihm Vaters Synth erläuterte, wie zum Beispiel ein Tag und Nachtzyklus in der Beleuchtung oder die genutzte Aussprache "an der Oberfläche."


    Er schien angekommen. Die blaue Linie endete vor einer Art größerer Tür. Als er sich nähert, öffnete sich und die eigentlichen Türen verschwanden seitlich in der Wand. Sie gab den Blick auf einen etwas größeren Raum frei. Von diesem zweigten weitere Korridore ab. Es herrschte ein geschäftiges Treiben. Er meinte auch Geräusche zu vernehmen, die wie Schüsse klangen. Er trat ein und merkte, dass er mit seiner Vermutung recht gehabt hatte. Unweit von ihm befand sich ein Schießstand, wo scheinbar gerade neuentwickelte Waffentypen ausprobiert wurden. Dem Geräusch nach Laserwaffen. Blue schaute sich die Tests eine ganze Zeit an. Anschließend ließ er neugierig den Blick weiter schweifen.


    Es gab hier eine Menge weiterer Räume. Alle besaßen durchsichtige Wände und so konnte er die Mitglieder des Instituts beobachten, ohne sie in ihrer Arbeit zu stören. Niemand nahm bei seinem Eintreten Notiz von ihm. Als würde er dazugehören, auch wenn er hier komplett neu war. Gute zehn Minuten später ging er in Richtung des Büros der Leitung der *Advanced Systems*. Dort saß eine ältere Frau mit einem ziemlich strengen Gesichtsausdruck und schaute konzentriert auf das Computerterminal vor ihr. Blue schätzte sie auf knapp sechzig Jahre und ihr ergrautes Haar war hinten im Nacken zu einem Dutt zusammengebunden. Blue trat an den Eingang des Büros und wartete einen kleinen Moment ab.


    "Entschuldigung, wenn ich Sie bei Ihrer überaus wichtigen Arbeit störe, aber man sagte mir, ich sollte mich bei Ihnen vorstellen. Ich nehme doch richtig an, dass Sie Dr. Madsion Li, die Leitung der Advanced Systems sind?" Die älterer Frau nickte kurz und schaute noch einen kurzen Moment auf den Bildschirm vor sich, bevor sie mit Blue sprach. "So, ich musste noch etwas beenden, damit ich später an der richtigen Stelle weitermachen kann. Sie sind also Vaters erwarteter Besuch aus dem Commonwealth. Interessant. Und wie ist Ihrer erster Eindruck?" Li schien sehr interessiert an seiner Antwort zu sein. "Ich bin ziemlich überwältigt. Es ist ausgesprochen interessant und ich bin sehr begierig darauf alles hier kennenlernen zu dürfen." Blue meinte das aufrichtig. Er war im Moment wirklich vom Institut fasziniert.


    "Das ist bemerkenswert. In mehrfacher Hinsicht. Ich habe bei Ihnen eigentlich mit anderen Antworten gerechnet. Ich weiß aus sicherer Quelle, dass Sie unter anderem bei der stählernen Bruderschaft recht aktiv sind. Und so wie ich die stählerne Bruderschaft kenne ... sehen sie im Institut eine potenzielle Gefahrenquelle. Sie sind mit Sicherheit auch in deren Auftrag hier, oder?" Dr. Li kniff die Augen zusammen und sah ihn missbilligend an. Blue seufzt kurz. "Ich bestreite nicht, dass ich in der Bruderschaft bin. Aber ich bin hier in eigener Sache. Um mir ein tatsächliches Bild zu verschaffen. Die Ansicht zu Wissen und Technologie teile ich nur bedingt und sehe sie in Teilen sogar sehr kritisch. Mir scheint, dass Sie bereits mit der Bruderschaft zu tun gehabt haben. Sie kennen ihr Verhalten sehr gut." fragte Blue nach. "Ich ... ich kenne sie von früher ... von vor dem Institut. Nichts, was Sie im Moment angeht, und Sie wissen müssten. Seien Sie gewarnt ... die Bruderschaft unter Maxson ... sie ist gefährlich und hat nicht unbedingt das Wohl der Menschheit im Sinn. Und Ihre abweichende Einstellung wird beim Ältesten mit Sicherheit nicht toleriert."


    Dr. Li schien einen Moment zu überlegen. "Wenn ich das Weitere kombiniere, was wir über Sie in Erfahrung gebracht haben, dann ist die Mitgliedschaft in Bruderschaft für Sie im Moment aus taktischen Gründen erforderlich. Mich wundert es schon, dass man gerade Sie aufgenommen hat. Als Nichtmensch. Sie scheinen einige Leute dort beeindruckt zu haben. Wir werden sehen. Ich werde Sie auf jeden Fall im Auge behalten. Aber nun erst einmal weg von dem Misstrauen Ihnen gegenüber. Vater möchte, dass Sie das Institut kennenlernen und sich als dazugehörig betrachten dürfen. Kommen Sie bitte einmal zu mir, Blue." Blue nickte und trat an Dr. Li heran. Sie hatte etwas aus ihrem Schreibtisch entnommen und war aufgestanden. Sie bat Blue darum seinen Pipboy kurz auszuhändigen. Er kam der Bitte nach und schaute interessiert zu, was sie damit anstellte.


    Sie sah ihn sich sehr genau an. "Das ist erstaunlich. Das ist ein ziemlich komplexer Pipboy. Auch wenn er ihn vielen Teilen defekt und beschädigt ist, kann man erkennen, dass er hochtechnologisch ist. Und per Genetik auf Sie abgestimmt, wie es scheint. Das dürfte Dr. Holdren mit Sicherheit interessieren. Wie haben Sie ihn bekommen?" fragte Dr. Li. Sie war ziemlich fasziniert von Blues Pipboy. "Das kann ich Ihnen leider nicht sagen. Ich wüsste es selbst gerne wieder. Ich scheine es aufgrund eines ziemlich heftigen Sturzes vergessen zu haben." "Das ist schade. Aber ich werde jetzt erst einmal Vaters Bitte nachkommen und ihren Pipboy um eine Funktion erweitern." Dr. Li machte sich an dem Pipboy zu schaffen und schien etwas einzubauen. Als sie damit fertig war, gab sie ihn Blue zurück und erklärte ihm die Neuerung.


    "Wenn Sie im Teleportationsraum auf einen x-beliebigen Punkt Ihrer Karte mit dem neuinstallierten Programm gehen, werden sie dorthin teleportiert. Zurück ins Institut kommen Sie dann über den dementsprechend Eintrag." Blue schaute erstaunt. "Moment, das heißt, ich kann jederzeit ins Institut ein und ausgehen. So, wie es mir gerade beliebt. Das ist ... wow." "Es ist die einzige Möglichkeit, wie man nach draußen und wieder zurückkommt. Vater möchte Ihnen damit verdeutlichen, dass man Ihnen grundsätzlich aufgeschlossen entgegensteht." Blue bedankte sich höflich bei Dr. Li und blieb noch einen Moment bei ihr, da er die ein oder andere Frage zu dem Bereich hatte.


    Dr. Li war positiv überrascht über Blues aufgeschlossenes und wissbegieriges Wesen. Bei ihr ließ darauf das Misstrauen etwas nach. Sie war geneigt ihm die kritische Sichtweise betreffend der Bruderschaft zu glauben. Nach einiger Zeit verabschiedete Blue sich ausgesprochen höflich von ihr und brach zur nächsten Abteilung auf. Sein nächstes Ziel war die *Robotics*. Er war neugierig, was ihn dort erwarten würde. Dort wurden unter anderem die Gen.3 Synths erschaffen. Er fragte sich, ob er den eigentlichen Prozess zu sehen bekam. Sowas war sicherlich nicht für jedermanns Augen bestimmt. Allerdings schien er durch seinen Besuch sich ein gewisses Maß an Vertrauen verdient haben. So wie sich Vater am Anfang ausgedrückt hatte, hatte er eine Art Prüfung des Instituts bestanden und eine positive Aufmerksamkeit bei Ihnen gewonnen. Er schaute auf den Boden zu den Linien und suchte die rote heraus. Sie würde ihm zu der Abteilung *Robotics* führen.

    Kelloggs Hirn wäre wohl zu Spurenelementlastig für Blue. :D

    Außerdem ist der Blaue Vegetarier was Menschen betrifft. Dann lieber einen Rad-Hirsch oder gefüllten Yao-Gaui. Dosenhummer von der Insel wäre auch gut. :D

    Blue war heute mal wieder mit Nick in Fort Hagen, um Kellogg zu "besuchen".

    Wie auch schon bei Patrese in Post 434 diese Threads, scheint Kellogg sich lieber schon vorher um sein "Ableben" zu kümmern. Nach dem Motto."Bevor der mir die Rübe einschlägt, gebe ich mir lieber selbst gleich die Kugel." 8|:D

    362. Ziel erreicht

    Blue öffnete die Augen und schaute verwirrt um sich. Als der grelle blaue Blitz aus der Anlage schoss, schloss er sie fast automatisch. Er hob den Kopf und betrachtete die Decke des Raumes, anschließend wieder die Wände. Es sah hier alles hochtechnisch aus. Definitiv war er nicht mehr in Ironworks und der Teleport war scheinbar auch geglückt. Aber war er tatsächlich im Institut? Es gab nur eine Möglichkeit es herauszufinden. Blue begann vorsichtig und bedacht seine Umgebung zu erkunden. Im Moment erschien alles ruhig. Er konnte sich aber nicht vorstellen, dass seine Eindringen unbemerkt geblieben war. Er trat aus dem Teleportationsraum hinaus und fand sich einer Art breiten Korridor wieder.


    Am Ende dieses Korridors war so etwas wie ein Kanzel aus Glass und eine merkwürdig aussehende Plattform. Alles sah hier neu und unverbraucht aus. Weiterhin sah Blue nichts Bedrohliches, trotzdem war er extrem angespannt. Ganz langsam schritt er voran. Es herrschte hier eine merkwürdige Stille. Seine eigenen Schritte kamen ihm unnatürlich laut vor, obwohl er sich so leise wie möglich vorwärtsbewegte. Er war an der Glaskanzel angekommen und spähte hindurch. Er sah in eine Art sehr hohe Halle hinunter, an dessen oberen Spitze er zurzeit stand. Es war zunächst ziemlich hell und die Umgebung blendete. Die weitestgehend weiße Gestaltung trug dazu bei und seine Augen benötigten einen ganzen Moment, um sich an die ungewohnte Helligkeit zu gewöhnen. Dann er erkannte er weiter unten eine Art Emporen an den Seitenwänden, die in der Halle bis zu einer gewissen Höhe angebracht und mit einem breiten Laufweg verbunden waren.


    Noch weiter unten war der Boden. Täuschte er sich oder sah er dort unten tatsächlich kleine belaubte Bäume in einem saftigem Grün? Auch sah er verschiedentliche Personen dort laufen oder auf den Emporen stehen. Er betrachtete die Szenerie für einen Moment. Das schien hier tatsächlich ein Teil des Instituts zu sein. So eine Bauweise hatte er noch nirgends gesehen. Nach etwa fünf Minuten trat er von der Scheibe zurück und betrachtete die merkwürdige Plattform hinter sich. Vielleicht war es eine Art weiterentwickelter Fahrstuhl, der ihn nach weiter unten brachte. Er entschied sich es auszuprobieren. Er war neugierig geworden und wollte mehr über diesen Ort herausfinden. Kaum war er auf die Plattform getreten, setzte sie sich nach unten in Bewegung. Er fuhr mit ihr in einer Glasröhre nach unten. Während der Fahrt betrachtete er staunend die Umgebung, die geräuschlos an ihm vorbeiglitt.


    Die Personen in der Halle nahmen überhaupt keine Notiz von ihm, als er durch die Röhre nach unten fuhr. Er betrachte einige von ihnen. Sie trugen alle einen weißen Kittel von unbekannter Art mit verschieden Farben und Zeichen. Einen Moment später durchlief er in der Glasröhre den Boden der Halle und fuhr immer noch weiter. Mit einem Mal stoppte die Plattform. Er war wohl am Endpunkt angekommen. Geräuschlos öffnete sich die Glasröhre und entließ Blue nach draußen. Kaum hatte er die Röhre verlassen, verschloss sie sich wieder. Er sah auch nichts, wie er sie hätte wieder öffnen können. Der Rückweg war somit abgeschnitten. Er konnte somit nur dem Gang vor ihm folgen, was er auch tat. Nach einer Zeit öffnete sich der Gang in einen breiteren Raum, an dessen Ende sich ein Glaskasten und daneben eine verschlossene Tür befand.


    Blue traute seinen Augen nicht. War dort drinnen tatsächlich ein Kind? Es sah so aus. Ängstlich betrachtete es seine Gestalt. Behutsam ging er vorwärts, aber es war schon zu spät. Es rief lauthals nach seinem Vater und drückte sich mit dem Rücken an die Wand und starrte ihn weiter. Blue blieb stehen und versuchte beruhigend auf das Kind einzureden. Doch es brachte nichts. Während er seine Aufmerksamkeit auf dem Kind lag, öffnete sich die Tür und ein älterer Mann von schätzungsweise sechzig bis fünfundsechzig Jahren trat ein. Er trug einen auffälligen weißen Kittel mit einem grünen Pullover darunter.


    Seine ordentlichen kurzen Haare wiesen einen SeitenscheiteI auf. Haare und Bart waren von grauer Farbe. Irgendwie kamen Blue gerade die Gesichtspartie um die Augen merkwürdig vertraut vor. Ihn begleiteten zwei Personen, die scheinbar in einer Blue unbekannten Powerrüstung steckten. Sie trugen eine Art Gewehr, welches sie aber gesenkt hat. Der ältere Mann murmelte einige Worte, die Blue zunächst nicht verstand. Sie klangen wie eine Art Befehl. Plötzlich verstummte das Kind und ließ den Kopf hängen und stand einfach reglos an der Wand.


    Konnte das sein? Er hatte das Kind einfach ausgeschaltet ... war es ein Synth? Blue war sprachlos und betrachtete fasziniert die Situation. Er blieb aber stehen und bewegte sich nicht. Die beiden Powerrüstungsträger schienen ihn genau zu beobachten, während der ältere Mann zum ersten Mal sprach. Scheinbar erst mehr zu sich als zu Blue. "Das hat nicht gut funktioniert. Diese Reaktion sollte nicht sein." Dann richtete er sein Blick Richtung Blue und betrachtete ihn eingehend. Der Blick, der auf ihm ruhte, war weder ängstlich noch überrascht. Er wirkte eher interessiert bis neugierig. Es schien Blue so, dass man wohl genau gewusst hatte, dass er hier auftauchen würde. Der ältere Mann drehte sich zu seinen beiden Bewachern um. "Ich habe Dr. Ayo doch gesagt, dass ich keinen Schutz benötige. Der ist hier in diesem Fall nicht nötig und sogar kontraindiziert. Sie können gehen und sich anderen Aufgaben widmen." wies er scheinbar seine Beschützer zurecht.


    "Haben verstanden. Setzten Bedrohungsstufe herunter und suchen das SRB zwecks Neuzuweisung auf. Wir wünschen Ihnen noch einen schönen Tag, Direktor." Dann verschwanden sie aus dem Sichtfeld. Blue zog die Stirn krauss. In den Rüstungen steckten der Sprache nach Synths. "Guten Tag. Ich möchte Sie im Institut willkommen heißen, Blue. Oder bevorzugen Sie den Namen in Ihrer Organisation namens Minutemen, General? Mein Name ist Vater und ich bin der Direktor des Instituts." Blue war total perplex aufgrund der überaus höflichen Anrede. Er rechnete mit allem, aber nicht mit so einer Reaktion. Sein Gegenüber wusste genau, welche Person vor ihm stand und wie sie im Normalfall reagierte. "Ähm ... Blue wäre mir persönlich am angenehmsten, Direktor." antwortete er genauso höflich zurück. "Gut, Blue. Sie haben die Qualifikation und das Ziel erreicht mit uns sprechen zu können. Wir sollten uns in aller Ruhe bei mir weiter unterhalten."


    Blue folgte dem Direktor des Instituts und betrachtete dabei gebannt die Umgebung. Vater blieb stehen. "Überwältigend, oder? Besonders, wenn man von der Oberfläche kommt" "Das ist noch eine Untertreibung. Mir fehlen gerade die Worte es passend zu beschreiben." Vater lächelte einen kurzen Moment. Dann liefen sie weiter und erreichten nach kurzer Zeit die Räume von Vater. "Setzen Sie sich doch, Blue." Vater wies auf eine Stuhl, der genau auf ihn zugeschnitten war. Vater selbst nahm an etwas Platz, dass nach Commonwealthverhältnissen wie ein ziemlich ausgefallener Schreibtisch wirkte. Blue betrachtete dabei weiter die Umgebung. "Kommen wir nun zur Ihrem Anliegen. Resultierend aus der Fehlinterpretation unseres Agenten Kelloggs, dem bedauerlichen Zwischenfall in der Atomics Galeria und einer für uns ungewohnten Abweichung ihrer Spezies."


    Vater machte eine kurze Pause, griff unter den Tisch und holte zwei Gläser und eine Karaffe mit kristallklarem Wasser hervor. Er goss etwas in die Gläser ein, stellte eins zu Blue und trank selbst ein Schluck Wasser. "Ich möchte Ihnen kurz schildern, wie es zu den Ereignissen gekommen ist. Blue, sehen Sie, wir haben Ihr Auftauchen am Anfang als Störvariable in unseren Forschungen aufgrund ungenügender Information begriffen. Wir haben Kellogg als unserer Agenten für Ihre alleinige Ausschaltung eingesetzt. Allerdings hat er unsere Zielsetzung in einen nicht gewünschten Bereich ausgedehnt. Der Verlust von unbeteiligten Personen war von unserer Seite nicht erwünscht."


    Blue wurde während der Schilderung von Vater Seite den Eindruck nicht los, dass dieser mit Kellogg sogar ein persönliches Problem hatte. Die Art, wie er über ihn sprach deutete darauf hin. "Agent Kellogg hatte sich bereits vorher schon in seiner Arbeit für das Institut als in manchen Bereichen ineffizient herausgestellt. Es war gut, dass Sie ihn ausgeschaltete haben. Der Angriff auf Sie in ihrer Hauptsiedlung war eine unautorisierte Aktion seitens des SRB und mit mir nicht abgesprochen. Was ich mit den vorhergenannten Ereignissen sagen möchte, ist dass wir mit Ihrer Einschätzung im Bereich der statistischen Fehlinterpretation lagen." Vater überlegte kurz etwas.


    "Wie sagt man auf der Oberfläche dazu? Unser erstes Kennenlernen ist nicht wirklich gut verlaufen. Daher wäre es für uns wünschenswert, wenn wir einen kompletten Neustart miteinander versuchen würden. Viele unserer Kollegen aus den unterschiedlichen Abteilungen sind sehr interessiert, Sie persönlich kennen zulernen. Auch aufgrund der Tatsache, dass Sie innerhalb der Minutemen ebenfalls auch eigene Forschungen ausführen. Was für Personen von der Oberfläche nebenbei bemerkt im Commonwealth äußerst ... ungewöhnlich ist." Blue hörte Vater die ganze Zeit ruhig zu und blieb es auch bei der Schilderung der Ereignisse. Auch wenn ihm innerlich ein kalter Schauer über den Rücken rann, aufgrund der beinahe emotionslosen und absolut kühlen wissenschaftlichen Schilderung von Vaters Seite. Er bekam jetzt und hier die einmalige Gelegenheit das Institut eingehender kennenzulernen und zu verstehen. Erst danach würde er sich darüber Gedanken machen, wie es weiter ging.


    "Ich muss gestehen, dass mich das mittlerweile nichtfeindliche Verhalten von Ihrer Seite doch erheblich überrascht hat." entgegnete Blue nachdenklich. "Eine Anpassung an neue Erkenntnisse. Wir beobachten Sie und Ihr Umfeld schon eine geraume Zeit sehr genau." lächelte Vater. "Ich würde vorschlagen, Sie schauen sich das Institut in aller Ruhe an, Blue. Um einen neuen und adäquateren Ersteindruck von uns zu bekommen. Dann treffen wir uns wieder und sprechen weiter." Mittlerweile war ein Gen3-Synth eingetreten und wartete scheinbar auf Anweisungen von Vater. "Ich möchte, dass du unseren Gast in sein Quartier bringst und ihm dort alles, was wichtig ist erläuterst." Vater verabschiedete sich. Blue lief dem Synth hinterher und dieser wies ihn in seinem vorläufigen Quartier auf einige Besonderheiten im Institut hin. Nachdem der Synth gegangen war, kam er einer Bitte Vaters nach. Dieser hatte ihm eine Art Aufmerksamkeit zukommen lassen. Die übliche Institutskleidung in passender Größe für Blue. Etwas, was die Bruderschaft bis heute nicht zustande brachte.