Beiträge von Knox

    Als er Knox kommen sah sprang er von dem Zaun auf dem ripo sass und kam ihm strahlend entgegen.

    „Schön dich zu sehen Mann.“ sagte Ripo und holte aus um mit Knox einzuschlagen. „Verdammt schön. Creed wird zufrieden sein.“ Knox Gesicht zeigte keine Emotion. „Wer ist Creed?“ fragte er nur, während er den Weg zum Zaun mit Ripo zurück ging.

    „Der Kerl von gestern. Der grosse. Du erinnerst dich.“

    Knox nickte.

    „Ich bin echt froh dass du dich uns anschliesst. Wir brauchen jemanden wie dich.“ Ripo wirkte fröhlich. Als hätte es gestern nicht gegeben.

    „Ich bin kein Anführer. Das hab ich dir schon mal gesagt.“ gab Knox zurück. „Aber es hat sich einiges verändert. Unter anderem hab ich auch keinen Dealer mehr.“ er trat mit Ripo an den Zaun und hob sich rückwärts hinauf.

    „Du bist also nur hier um was zu kaufen?“ Ripos Begeisterung schmälerte sich und Knox zuckte die Achseln.

    „Du erwartest von mit, dass ich vor eine Bande fremder Type trete und sage: ‚Hey, seht her, ich bin ab jetzt euer neuer Boss, also tut was ich sage und euch allen wird es gut gehen.‘“ in Knox Blick lag ein Vorwurf dem Ripo nicht entrinnen konnte.

    „He... beruhige dich. Es ist gar nicht... na gut... aber...“ Ripo überlegte. „Okay hör zu. Dieser... Krieg den du gestern erfolgreich beendet hast...“

    „Das war ich nicht allein.“

    „Ja wie auch immer. Also dieser Krieg hat uns eine Menge Leute gekostet. Es sind wirklich nicht mehr viele. Und sie alle haben immer auf Crook gehört. Sie brauchen einfach nur jemanden der sie zusammen hält. Ohne Crook wären sie sich längst gegenseitig an die Kehle gegangen. Verstehst du? Das sind Raider, keine RNK Soldaten die auf Disziplin gedrillt werden müssen.“

    Knox sah Ripo an.

    „Du redest nicht wie ein zugekiffter Raiderjunge. Du bist nicht als einer aufgewachsen, stimmts?“

    Ertappt schüttelte Ripo den Kopf.

    „Ja, nein... ich war früher... also mein Vater...“ Ripo winkte ab und setzte ein gezwungenes Grinsen auf. „Ist doch egal oder? Kommst du jetzt mit oder nicht?“

    Knox beobachtete das Gesicht des zwanzigjährigen und beliess es dabei.

    „Ich finds aber trotzdem komisch, dass du soviel Einfluss auf die Wahl eures neuen Bosses hast, obwohl du sagst das keiner auf dich hört und dieser Creed scheinbar keine Fremden mag..“

    Ripo zuckte die Schultern. „Auf mich hört wegen meiner Vergangenheit keiner. Das ist so ein... Trotz-Ding, schätze ich. Aber Creed ist auf meiner Seite. Und er hat auch kein Problem mit dir. Er ist nur vorsichtig, verstehst du?.“

    „Er will also doch einem völlig Fremden folgen?“ Knox blieb skeptisch und Ripo seufzte.

    „Wie entstehen denn Gangs? Da ist ein Kerl der eine Meinung und ein Ideal vertritt und ein paar Leute die das selbe tun. Doch dieser Kerl ist jetzt tot und die ganzen Leute wissen jetzt nicht mehr wohin mit sich. Da sie nur als Gruppe überleben können, aber ohne Anführer das pure Chaos ausbricht... sie brauchen wirklich jemanden auf den sie gemeinsam...“

    Knox unterbrach Ripo: „was sind denn eure ideale? Und woher willst du wissen dass ich die selben habe?“

    Etwas verlegen baumelte Ripo mit den Füssen. „Ich weiss aus zuverlässiger Quelle, dass du mit Raidern unterwegs warst und...“

    „Von wem?“ Unterbrach Knox erneut.

    „Von Six...“

    „Wie jetzt?“

    Ripo lächelte schief. „Er hat dich erkannt als wir uns der RNK anschlossen.“

    Knox ging ein Licht auf. Six war in Lances Bande gewesen. Damals als er von ihnen unter dem Stein hervorgezogen worden war. Er musste sich Crooks Leuten angeschlossen haben nach dem Lances Truppe, in der auch Slayter und Quinn gewesen waren, sich aufgelöst hatte. Er war Knox nicht aufgefallen. Ripo lachte.

    „Ja er hat sich darüber aufgeregt dass du zur RNK übergelaufen seist. ‚Ein RNK-Schwein mehr was wir erschiessen müssen, da hat sich die Rettung ja gelohnt.‘ hat er gesagt.“

    Knox dachte nach. „Six hat damals dafür gestimmt mich aus der Bande zu werfen.“

    „Er wird dir nicht im Weg sein.“ sagte Ripo.

    „Er ist tot?“

    „Jep. Genau wie Crook. Und Quinn war unsere Ärztin. Also... sie hat einige von uns ab und zu behandelt. Du hast doch auch dort gewohnt, oder?“

    Es kehrte eine Minute stille ein. Ja, Quinn hatte anfangs nur das Gesindel von Freeside und Raider betreut... jetzt würde sie das wohl nicht mehr tun... oder? Knox war unschlüssig. Sollte er das wirklich angehen? Gerne hätte er Quinn um eine zweite Meinung gefragt. Aus reiner Gewohnheit. Doch er wusste sie würde ihm die Sache ausreden wollen. Sie hatte sich sehr verändert.

    „Okay ich seh mir das an.“ sagte Knox aus dem nichts und es fühlte sich befreiend an eine Entscheidung gefällt zu haben.

    „Ja! Geil.“ freute Ripo sich. „Komm mit! Und keine Sorge, sollte einer nicht einverstanden sein, dann legst du ihn einfach um. Das steigert den Respekt der Anderen.“ grinste der Junge und erste Zweifel überkamen Knox.



    Das Lager von Crooks Bande befand sich unweit der Maulwurfsratten Ranch im Nord Osten von Nord Vegas. Knox konnte von weitem erkennen, und auch riechen, dass diese Siedlung keine harmlose war. Er war ein wenig nervös. Aber immerhin vertrieb das seine restliche Müdigkeit. Nach dem ganzen Abenteuern hätte er gerne drei Tage durch geschlafen, doch die Schmerzen weckten ihn schliesslich doch auf. Sowohl die der Wunden und Verstauchungen, als auch die eingebildeten.

    Die Raider hier schienen sich schon eine ganze Weile hier eingerichtet zu haben. Viel Schrott und unnützer Kram lag herum. Einiges wurde zum Schutz gestapelt, anderes als Dekor aufgehängt. Oder zur Abschreckung. Wer weiss. Vieles war sicher nicht hier vorgefunden worden. Die kleinen Häuser hatten die Leute hier auch erst bauen müssen. Zumindest ein paar davon. Die Autobahnbrücke über der Siedlung schien jedoch nicht bebaut. Wahrscheinlich gab es keinen Weg hinauf.


    „Hört mal alle her!“ rief Ripo und scharte die übrigen Raider um sich. „Der Kerl hier hat fast im Alleingang dieses Arschloch erledigt das Crook und viele mehr von uns auf dem gewissen hat.“ Ripo hatte eine ganze Menge Mut fand Knox. Der kleine Scheisser wäre sicher der bessere Anführer. Und was hatte er eigentlich für ein Problem? Sie hörten doch... eine leere Dose flog aus den Reihen und traf Ripo an der Brust. Er verstummte sofort und suchte den Werfer. „Seit wann hast du hier was zu sagen Stinker!?“ hörte Knox die Frage. Verpasste aber den Moment um zu sehen wer von den knapp zehn Leuten es gewesen war. Ripo biss sich auf die Lippe. Er sah aufgebracht aus. Schliesslich trat der Kerl von Gestern, Creed, neben ihn. „Reisst euch zusammen ihr Bastarde!“ knurrte er. „Wenns nach mir ginge könntet ihr euch allesamt in die Wüste verpissen und verrecken! Aber das wollt ihr nicht! Deshalb seit ihr auch noch hier. Also schnauze halten und zu hören.“ Creed ging um Ripo herum und stellte sich zwischen ihn und Knox. „Wenn der kleine meint das Weichei hier, hätte es drauf, dann geben wir ihm die Chance.“ Creed schlug Knox so fest auf den Rücken, dass er einen Schritt machen musste um nicht vorn über zu fallen. „Ihr Penner bracht jemanden der eire verdammten Meinungsverschiedenheiten schlichtet und das wisst ihr. Also macht hier keinen auf Besserwisser, denn sonst tretet vor und dann soll einer von euch auf den heissbegehrten Thron!“ Knox musterte Creed von der Seite. Ihm dämmerte langsam, dass dieser Anführerposten ein Scheissjob war.

    „Warum machst du nicht nochmal?“ Ein kleiner Typ mit schiefen Zähnen und blauem Auge sprach Creed an.

    „Weil ich das hinter mir hab, klar!“ Creed war einmal Anführer gewesen? Die Autorität strahlte er jedenfalls aus, musste Knox gestehen.

    „Ich hab was dagegen.“ eine finstere tiefe Stimme. Der Kerl dem sie gehörte trat vor. Er schien in die Tage gekommen, ein Cowboyhut und Stiefel trug er und an den Seiten wurde er Grau. Er sah gefährlich aus mit der Zigarette zwischen den Zähnen und der tiefen Narbe über der linken Wange die seinen Bart spaltete. Creed hob den Kopf und schwelte die Brust.

    „Du hast doch immer was dagegen, Jey.“ Der finstere Kerl spuckte aus.

    „Ich folge doch keinem Fremden von dem ich nichts weiss und zu dem auch noch fast ein Kind ist.“ er musterte Knox düster. Dieser rümpfte leicht beleidigt die Nase. Kind? Er war fast dreißig...

    „Das wirst du aber müssen.“ knurrte Creed zurück.

    „Ach ja?“ fauchte Jey.

    „Wärst du gern Anführer? Nur zu.“ herausfordernd starrte Creed den alten an.

    „Nein...“ gab dieser zurück.

    „Dann halt deine verdammte klappe! Kapiert!?“

    „Zwing mich.“ der Alte namens Jey wirkte nicht im geringsten nervös. Creed zog seinen Revolver aus dem Gürtel und drückte sie ohne hinzusehen Knox vor die Brust. „Hier. Deine erste Amtshandlung. Erschiesse den Penner.“ verdutzt hielt Knox die Waffe und starrte zwischen Creed und Jey hin und her. Jey lachte dreckig.

    „Das Weichei hat doch sowieso keine Eier dazu.“

    „Alter, hast du nicht zugehört? Er hat den Supersoldatentypen erschossen.“ wand Ripo nun ein. Doch man würdigte ihn keines Blickes.

    „Na los. Verschaff dir Respekt kleiner.“ sagte Creed zu Knox ohne Jey aus den Augen zu lassen. Wie verlangt zielte Knox auf Jey. Er wusste plötzlich nicht mehr was er hier eigentlich verloren hatte. Er spannte den Hahn. Jey grinste böse. „Und so einem schwächlichen Trottel wollt ihr folgen?“ sprach er die Raider hinter sich an. Dich die meisten sagten nichts und warteten einfach nur ab was passierte.

    „Könntest du mal aufhören mich dauernd zu beleidigen?“ sagte Knox und Jey äffte ihn nach. Einige Raider hinter ihm lachten leise. „Du bist ja noch weicher als ich gedacht habe.“ Knox Augen verengten sich zu Schlitzen. Er trat einen Schritt auf den Mann ohne die Waffe runter zu nehmen. „Erschiess ihn einfach.“ wandte Creed ein. Doch Knox starrte ihn nur an.

    Knox knurrte fast. Er war sauer und gleichzeitig in eine andere Zeit versetzt. Ein erregende Gefühl durchflutetet seinen ganzen Körper.

    „Du alter Knacker hast nichts zu bieten ausser einer grossen Fresse, oder?“ Jeys Aufmerksamkeit hängte sich an Knox der langsam näher kam. Oh ja, dieses Gefühl kannte er. Dieses tiefe wütende rote Gefühl. Sein Raider-Ich.

    „Knie dich hin.“ Knox stand jetzt direkt vor Jey der noch gar nicht wusste wie ihm geschah.

    „Nicht mal im Traum.“ knurrte er. Knox schoss ihm ins Knie. Überrascht und Schmerzensschrei unterdrückend kniete Jey nun doch. „Warum legst du dich mit mir an?“ fragte er und hielt dem Mann den Lauf an die Stirn. Aber Knox hatte keine Lust mehr zu reden. Er holte aus und schlug dem Alten die Knarre ins Gesicht. Dieser kippte zur Seite. Sauer starrte er auf den am Boden Liegendenden. Dann auf die schweigenden Raider und schliesslich zu Creed und Ripo. Keiner sagte etwas.

    „Geben wir ihm die Chance. auf den Boss-posten.“ sagte einer der Raider und erntete zustimmendes Gemurmel. „Wir können ihn immer noch umlegen wenn er scheisse baut!“ ergänzte ein anderer und der Rest bejate auch das lautstark. Knox war müde. Er hatte keine Lust mehr auf diesen Mist. Creed und Ripo kamen näher. „Was sollen wir mit ihm machen?“ fragte der Junge nachdem er nach einem Puls gefühlt hatte. Creed schwieg absichtlich und sah zu Knox. Dieser starrte vor sich hin. Es war im egal. „Keine Ahnung..“ sagte er halblaut. „Habt ihr Käfige, dann sperrt ihn ein.“ Creed pfiff zwei Männer heran und befahl ihnen den bewusstlosen wegzutragen.

    „Komm...“ Creed legte einen Arm um Knox Schulter und führte ihn weg von dem Platz. „Ich zeig dir dein neues Reich.“ Knox lies ihn machen. Müde hörte er sich alles an und fiel danach in ein echtes Bett in einer der Holzhütten. Ob es ihm hier gefiel oder nicht entschied er dann, wenn er ausgeschlafen war und wieder klar denken konnte. Für den Moment war er froh ein sicheres Plätzchen zum ausruhen zu haben. Verschwinden konnte er immer noch.

    Fassungslos starrte Knox dem Vertibird hinterher. Ebenso taten dies die umstehenden. Knox verstand nicht was gerade passiert war. Gerade stand Dust noch hier und im nächsten Moment wurde er verschleppt und er konnte nichts dagegen tun. Absolut nichts...

    Als er ihn nicht mehr sehen konnte, liess er sich auf den Schutzwall aus Sandsäcken fallen und atmete schwer aus. Um ihn herum begann die RNK damit aufzuräumen. Einige konnten es noch nicht wirklich fassen, andere eilten bereits auf ihre Kameraden zu in ihnen unter die Arme zu greifen. Ein anderer Teil der RNK sammelten die noch lebenden verwirrten Soldaten zusammen. Darunter erkannte Knox auch Phil. Er wurde kurz etwas nervös als er daran dachte, dass der Schlag von vorhin noch nicht alles gewesen sein konnte. Phil entdecke nun auch Knox, doch er lies ihn in Ruhe. Knox fing nur einen Blick auf der alles aber auch nichts sagte.

    Die Raider spalteten sich von den sandfarbenen Uniformen ab und formierten sich zu einer eigenen Gruppe. Einer davon kam auf Knox zu. Es war nicht der Anführer der vor der Schlacht auf sie zu gekommen war, sondern ein anderer, begleitet von Ripo. Sie steuerten Peaches an, der neben Knox stand und erschöpft zu Victors zu sich kommenden Soldaten blickte. Auch er konnte kaum fassen, dass es geschafft war. Knox wusste nicht wie lang er hier schon sass, aber es kamen bereits erste Sanitäter und hilfsbereite Anhänger der Apokalypse auf das Feld um die Verletzten und verwirrten zu betreuen.

    „He!“ meinte der Raider neben Ripo. „Wir haben den Deal noch nicht durch.“ er sprach Peaches an, doch dieser interessierte sich nicht.

    „Mir doch scheiss egal was mit euch Dreckspack ist. Ich bin keiner von der RNK. Das ist nicht mehr mein Problem. Aber wenn ich euch wäre, würd ich hier verschwinden solang keiner Zeit hat sich um euch zu scheren.“ Knox hatte den Kopf gesenkt, die Hände vor sich, zugehört und sah jetzt Peaches an. „Wirklich?“ fragte er müde aber dennoch anklagend. Peaches sah nun ihn an. Er riss sich die Rangermaske ganz vom Kopf und warf sie vor sich in den blutigen Sand. Er wirkte wütende. Oder einfach nur unendlich erschöpft. „Ja.“ damit drehte er sich um und ging. Knox sah ihm nach. Er hätte nicht gedacht, dass Peaches sein Wort bricht. Er sah wie er Cosmo die Hand gab und dann Richtung Freeside verschwand.

    „Was machen wir jetzt?“ hörte Knox Ripo fragen.

    „Wir haben uns eine verdammte Belohnung verdient, verdammt!“ gab der andere zurück. „Verdammt ich wusste es war ein Fehler! Er hätte die Scheisse vorher verhandeln sollen, verdammt noch mal!“ der ältere trat in den Sand.

    „Rächen wir uns? Jetzt sind sie noch recht angeschlagen.“ bemerkte Ripo doch der andere schüttelte den Kopf.

    „Das sind wir auch.“

    Knox sagte nichts. Er knöpfte die sandfarbene Uniform auf und legte die Jacke neben sich auf den Wall.

    „Kannst du uns nicht helfen?“ wandte Ripo sich nun an Knox. Dieser sah ihn erst lange an.

    „Nein. Ich bin auch keiner von denen. Im Gegenteil...“ Knox stand auf. „Ich sollte mich besser auch verdrücken, ehe sie mich wieder einsperren.“ er sah in die Richtung in der er Phil vermutete und sah Cosmo auf ihn zu kommen. Er seufzte.

    „Scheisse.“ fluchte der ältere Raider. „Crook ist so ein verfluchter Idiot!“

    „War.“ berichtigte Ripo und fing sich dafür eine ein.

    „Halt die Fresse.“ Der Raider drehte sich zu der deutlich geschrumpften Bande um und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.

    „Da bist du!“ Cosmo umarmte Knox. Knox sah ihn nur an. Sein schlechtes Gewissen überkam ihn als er Cosmo ansah und schnürte ihm die Kehle zu. „Es ist geschafft.“ sagte er und wirkte erleichtert. Knox schluckte angestrengt. Selbst wenn er gewusst hätte, was er sagen sollte, hätte er kein Wort heraus gebracht. Brian war tot. Und es war seine Schuld. Ehe der Damm brach, sah Knox weg. Es war geschafft, er hatte recht, aber es fühlte sich nicht wirklich danach an. „Lass uns zu Jenny gehen.“ sagte Cosmo und legte eine Hand auf Knox‘ Schulter doch dieser wollte nicht. Knox schüttelte den Kopf. Cosmo war verwirrt. Knox hob den Kopf nicht. Er zog die Nase hoch, schluckte und schüttelte nochmal den Kopf. „Geh du.“ brachte er hervor.

    „Du kommst mit.“ hab Cosmo zurück. „Wir alle müssen uns jetzt ausruhen und die Sache verarbeiten.“ Knox nickte. Danach schüttelte er wieder den Kopf. Er konnte nicht sagen warum, aber aus irgend einem Grund hatte er angst davor Jenny zu sehen. Er wusste überhaupt nicht was er jetzt wollte und brauchte. „Wir sehn uns später oder so. Ich... muss noch etwas erledigen.“ log er und Cosmo nickte. „Du weisst ja wo du uns findest.“ damit ging sein Bruder.

    Inzwischen führten Ripo und der andere Raider eine Diskussion. Es ging wohl um die Bande und den toten Anführer. „Und plötzlich hört ihr auf meine Meinung? Du blöder Pisser!“

    „Du bist noch ein scheiss Kind, klar hört keiner auf dich.“

    „Ich bin verfickte zwanzig! Und als euer Chemjunge bin ich auch gut genug!“

    „Pass auf wie du mit mir redest, verdammt. Ich hab dir eine scheiss Frage gestellt. Viel ist von uns nicht mehr übrig, also frage ich jetzt dich!“

    „Gut dann nimm ihn.“ Ripo zeigte auf Knox. Dieser verstand nicht. Der ältere sah ihn an während Ripo weiter ausführte. „Er hat den Anführer von diesen Irren getötet. Und er steht auf der Abschussliste der RNK. Was willst du mehr?“ Der Raider musterte das schmutzige Gesicht von Knox.

    „Einen wildfremden? Ich weiss nicht.“

    „Was faselt ihr da eigentlich...?“ fragte Knox nun, dem es zu blöd wurde wie ein Ausstellungsstück in einem Museum dazustehen.

    „Der Boss ist tot. Wurde erwischt von so einem... Ding.“

    „Das war keins dieser Dinger, das war einer der RNK. Einer mit ner Maske, wie die da.“ der Raider zeigte auf die Maske die Peaches dort hingeworfen hatte.

    „Er wird seine Gründe gehabt haben.“ erwiderte Knox trocken.

    „Siehst du!“ rief der Raider gen Ripo. „Deswegen keine Fremden.“ Ripo winkte ab und trat zu Knox.

    „Was machst du jetzt?“ Fragte er ihn. Knox hob die Schultern, alles tat weh.

    „Weiss ich noch nicht.“ Er dachte daran nach Greenfield zurück zu kehren, doch das fühlte sich falsch an. Und Quinns Haus? Er hatte keine Ahnung wie es um ihre Beziehung stand. Viel mehr Optionen hatte er nicht.

    „Du solltest dich uns anschliessen.“ sagte Ripo und klang aufgeregt.

    „Euch?“ Knox sah den jungen Raider an und hätte fast gelacht. „Nein danke Mann.

    „Wieso nicht? Du hast uns vor diesem Kerl gerettet.“

    „Das war ich nicht allein.“ antwortete Knox. „Und es ging dabei nicht um euch.“ Knox betrachtete den Jungen der fast so gross war wie er selbst. „Du warst selbst dabei, also spiel du doch den Boss.“ Ripo sah zu dem anderen Raider der etwas älter als Knox schien und die Arme verschränkte. „Ich hab doch schon mal gesagt die hören nicht auf mich.“

    „Und auf mich schon?“

    Nun schaltete sich der andere ein.

    „Hör zu, die Typen da brauchen nen Anführer. Keiner von denen ist wirklich dafür gemacht.“

    „Das bin ich auch nicht.“ gab Knox zurück. „Ich bin kein Anführer. Lasst mich bloss in Ruhe mit dem Scheiss und verpisst euch von hier. Seid froh das ihr nicht von der RNK erschossen werdet... oder schlimmeres.“ damit winkte Knox ab und hinkte davon.

    „Du wärst aber nicht allein!“ rief Ripo hinterher, doch Knox ignorierte ihn. Mürrisch passierte er verletzte und stöhnende Leute. Sowie die verwirrten, fassungslosen, müden Gesichter der Ex-Gefangenen von Vault 51. Er humpelte ziellos irgendwo Richtung Freeside und stoppte erst als sich ihm jemand in den Weg stellte. Er sah an der Person hoch. Lange Beine, verschränkte Arme, blaue Augen und schwarzes Haar. „Quinn...“ sagte Knox leise. Er wusste nicht wie er reagieren sollte. Er erinnerte sich an vieles. Daran wie er sie häufig ausgenutzt hatte und auch daran, dass sie trotzdem immer für ihn da gewesen war. Ihr Gesichtsausdruck war jener, den er ganz zu Anfang kennengelernt hatte. Unfreundlich, entschlossen, irgendwie angepisst. Er konnte sich irren, denn im nächsten Moment schloss sie ihn in die Arme. Vielleicht war sie auch einfach nur erschöpft und müde wie er selbst. Knox umarmte die beinah gleichgrosse Frau und schloss die Augen. Keiner von ihnen sagte etwas, doch Knox wurde dabei etwas klar. Er hatte eine wie Quinn auf keinen Fall verdient. Und das schlechte Gewissen wuchs wieder. Extrem viele Gedanken brachen über ihm zusammen. Jetzt, da dieser Albtraum vorbei war, und er sich an alles erinnern konnte, gab es keine Möglichkeit mehr Dinge aufzuschieben oder davon abzulenken. Er hatte angst Quinn loszulassen, denn es würde bedeuten, dass er weglaufen musste. Sein Bauchgefühl schrie gerade zu danach. „Bitte lauf nicht weg.“ sagte Quinn ohne die Umarmung aufzulösen. Überrascht öffnete Knox die Augen. Sie kannte ihn einfach zu gut. „Mach ich nicht.“ erwiderte er reflexartig und wusste sofort, dass das gelogen war. „Treffen wir uns zu Hause?“ fragte sie leise und Knox nickte. „Ja.“ log er erneut.


    Wenig später befand Knox sich in Freeside. Er nutzte den Wasserhahn dort um sich das Gesicht zu waschen. Der ganze Ort wuselte aus den verschiedensten Gründen umher. Als Knox sich aufrichtete und umdrehte zuckte er zusammen. Dann rieb er sich die Augen. Er hatte gerade geglaubt Brian zu sehen. Jetzt war er weg. Stattdessen stand dort Ripo.

    „Hab ich nicht gesagt du sollst mich in ruhe lassen?“ Verlegen zuckte der Raider mit den Achseln. Er hob die Hand in der er eine Flasche hielt.

    „Ein Schluck?“ Knox sah ihn misstrauisch an. Er erinnerte sich an Ripos Wasser.

    „Wenn du mich kaufen willst, dann musst du schon mehr bieten als das bisschen Pulver in dem Wasser.“

    „Das kann ich.“ antwortete Ripo. „Ich kann dich mit allem versorgen was du willst. Kostenlos!“ Knox verschränkte die Arme.

    „Warum ist dir das so wichtig?“ Ripo zögerte.

    „Die lösen sich auf wenn keiner sie anführt. Und sie sind alles was ich hab.“ Knox verstand das nur zu gut. „Aber wieso ausgerechnet ich?“

    „Wir haben nichts zu verlieren.“ lächelte Ripo und Knox hob den Kopf.

    „Aha. Wow...“ Hastig hob der Raider die Hände. „Nein nein, so hab ich das nicht gemeint.“

    „Ach komm... was bringt mir deine verkommene Bande... ich hab selbst...“ Knox stockte. Wen hatte er noch dem er offen in die Augen sehen konnte, ohne sein jämmerliches Versagen oder dutzende Vorwürfe darin zu sehen?

    „Ich versteh schon. Ich dachte nur... ach vergiss es.“ Ripo drehte sich um. Knox sah ihm nach. „Warte.“ Ripo drehte sich sofort um und strahlte. Knox kam näher und fuhr sich über die nassen Haare. „Ich denk drüber nach.“ Das strahlen auf Ripos Gesicht wurde etwas matter aber er nickte. „Klar! Es ist grad viel passiert und so, das versteh ich. Komm einfach zur Maulwurfsratten Ranch. Weisst du wo das ist? Ich bin oft da. Aber lass dir nicht zu viel Zeit. Ja?“ er sah Knox beinahe flehend an. Knox nickte.


    Aus irgend einem Grund zog es Knox ins Atomic Wrangler. Der Schuppen war leer. Die Besitzer waren anwesend und ihre „Angestellten“ sassen an der Bar als Knox das Lokal betrat. „Grade rechtzeitig.“ sagte eine der Eskorten. „Ich wollte grade aufgeben.“ Knox setzte sich. „Ihr wisst, dass da draussen grade ne menge Leute drauf gegangen sind?“ Die Anwesenden wirkten teilnahmslos. „Wie sonst auch, oder?“

    „Ne! Nicht wie...“ Knox hielt inne. Wenn kümmerte das. „Gib mir einfach einen Whisky.“ Er bekam ein Glas vor sich abgestellt in dem zwei Finger breit braunes Gold schwabbte. Er nahm das Glas und setzte sich an einen Tisch in einer schwach beleuchteten Ecke. Der Raum wurde nur mit Musik aus dem Radio gefüllt.

    Knox starrte das Glas vor sich an und drehte es geistesabwesend zwischen den Fingern. Es war vorbei. Es fiel ihm schwer das zu begreifen. Und ehe er etwas dagegen tun konnte kamen die ganzen Gefühle hoch. Er senkte den Kopf und rieb sich mit einer Hand die Augen. Wie ging es jetzt weiter? Das Leben wie er es kannte war vorbei. Das fast unbeschwerte Leben in Greenfield, das Leben als Waffenschieber, das moralisch fragwürdige Leben als Auftragskiller, die Gefangenschaft in der RNK und der Vault, die reisen mit Peaches und auch die mit John... geschweige denn die mit Phil...

    Früher hätte Knox sich keine Gedanken darüber gemacht wie es weiter gehen sollte. Er liess immer alles auf sich zu kommen. Und er wusste das. Er erinnerte sich sich daran, dass er früher mit dieser Lebenseinstellung gelebt und fast überall durch gekommen war. Warum konnte er das jetzt nicht mehr? Weil er seine gesamten Erinnerungen zurück hatte? Knox hielt inne, kniff die Augen zusammen und wischte sich das Gesicht mit dem Handrücken trocken. Er atmete tief ein und aus bevor er nach dem Whisky griff und einen Schluck trank. Er hörte wie Ripo sein Angebot aussprach und es wiederholte sich in Knox‘ Kopf. Der Unterschied zwischen damals und heute war, das er jetzt und die letzten Tage, Wochen, Monate, nüchtern war. Kein Jet, keine weissen Pillen. Nichts was seinen täglichen bedarf gedeckt hätte. Den Bedarf den er sich über Jahre hinweg antrainiert hatte. Begonnen im alter von siebzehn. Daran erinnerte Knox sich seit Sanjes‘ Injektion wieder. Wenn er nicht high war, dann war er stoned und anders herum. Und das mehr oder weniger ständig. Auch in der Zeit in der er hier in der Mojave gelebt hatte. Er wusste, das viele ihn für einen normalen Typen hielten. Etwas verpeilt aber normal. Er war sich die Drogen schon so gewohnt, dass er eher seltsam rüber kam wenn er keine nahm, weswegen er auch gewissenhaft behaupten konnte er hätte ‚das‘ im Griff. Selbst Quinn hatte ihm das immer abgekauft. Sie hatte sogar geglaubt ihm geholfen zu haben und er hatte sie in dem Glauben gelassen. Jetzt wo er hier sass, konnte er sich nicht vorstellen, dass er Teenager umgebracht hatte. Wirklich umgebracht, mit seinen eigenen Händen. Knox trank das Glas leer und fluchte leise. Es fühlte sich an wie ein Traum. Es war als würde er sich daran erinnern ein Bier aufgemacht zu haben. Es war willkürlich und unbedeutend gewesen... damals. Und jetzt konnte er es nicht mehr ungeschehen machen. Nichts davon.


    Der zweite Unterschied, waren die Erinnerungen. Alle Erinnerungen. Ohne sie hatte er nichts aus der Vergangenheit mit auf die Reise nehmen und nichts daraus lernen können. Es war ein Neubeginn. Ein neues Dasein, fast ohne Schmerz. Und nun lag alles offen vor ihm. jeder Fehler, jeder Schritt der ihn zu dem gemacht hatte der er jetzt war. Und es gab kein entkommen.



    Knox trat an den Überresten des kurzen Krieges vorbei. Er hatte die Nacht in Freeside verbracht, auf einer alten Matratze die an diesem Abend niemand für sich beansprucht hatte. Er hatte sich hingelegt und war sofort eingeschlafen. Glücklicherweise wurde er weder von einem Banditen, noch von einer Riesenratte im Schlaf attackiert. Er hätte nämlich nicht beschwören können, dass er davon aufgewacht wäre.

    Er trat wie ein geschlagener Hund über rot gefärbten und verkohlten Sand hinweg. Über der Schulter die AK und den Rücksack mit den zwei letzten übrigen Seren. Seine Hose war immernoch die der RNK Uniform. Anstelle der Jacke blieb nur das Hemd welches irgendwann einmal weiss gewesen war.

    Knox passierte Sandsäcke und Schutzwalle, zerrissene Zelte und Fahrzeugtrümmer. Ebenso begegnete er RNK Soldaten die ihm alle zunickten während sie die Aufräumarbeiten fortsetzten. Knox hatte jedoch nur ein Ziel. Kein Altes. Nicht Quinn oder Cosmo denen er jetzt sowieso nicht aufrecht in die Augen sehen konnte. Sondern ein Neues...

    Auf Stray warte ich schon seit, es noch HK Project hiess. Hab ja nicht erwartet dass es 'schon' für PS5 rauskommt. Owohl... Uff HK Project ist auch schon 4 Jahre her. Die Zeit fliegt!


    Ich melde hauptsächlich User mit fraglichen... sehr fraglichen Namen. Sowas muss wirklich nicht sein und ich frag mich öfter mal was sich die Leute dabei denken.

    Wenn jemand beleidigend wird, mach ich meistens nichts ausser zu ignorieren. Es sei denn die Person beleidigt eine ganze Gruppe und macht absichtlich Stress. Dann drück auch mal auf den Meldeknopf. Auch wenn es Online ist.... auch wenn man die Personen nicht sieht... ist es eine Sache von anstand sich zivilisiert zu verhalten und zumindest nicht gleich ausfallend zu werden. Man kann ja immer diskutieren, aber kommt hald auf das 'wie' drauf an.

    Alles was in Spielen erlaubt/möglich ist und was mich aufregt, melde ich grundsätzlich nicht. Wie die Sache mit dem PvP. Ich geh dann lieber andere Wege. Entweder räche ich mich ingame oder verpiss mich selbst. :miffy: In ein paar Minuten ist das dann wieder vergessen.

    Da kommt es dann eventuell auch mal vor dass man mit Beleidigungen angeflüstert wird aber dafür ist dann ja die Ignorier-Liste da. :pardon:


    Und was ich dazu sagen muss: Tatsächlich kommt das ignorieren und blockieren und Melden im allgemeinen gar nicht so oft vor. Bei mir zumindest. Es ist aber gut das es die Funktion gibt.

    Schweigend sass Peaches auf der Mauer von Freeside. Er überblickte von hier fast den ganzen Tumult. Die RNK hatte die Tore jetzt so gut wie erreicht. Viele standen schon unter ihm und verbarrikadierten weiter den Eingang. Peaches wusste nicht wie es um das andere Tor stand. Sollte Victor seine Leute auch von da angreifen lassen, war das ganze sowieso zwecklos.

    Neben ihm sass Cosmo. Pete hatte sich von ihnen getrennt. Er wollte zu Quinn gehen. Peaches bezweifelte das. Der junge Kerl hatte einfach Schiss und wollte weg.

    Stumm sassen beide da. Peaches beobachtete einen der Raider, wie er zwischen den RNK Soldaten hin durch rannte. Kurz darauf blieb er stehen und sah sich um. Er hatte die üblichen rostigen Rüstungsteile an einer Schulter und zwei Beinen, zerrissenen Kleidung, und eine Frisur die man nicht mal seinem schlimmsten Feind wünschte. Emotionslos folgte Peaches' Blick dem Kerl. Er schoss einige male in die Richtung der Feinde, doch offensichtlich nur zur Tarnung. Der Raider wirkte nervös, was weniger auffiel, da da unten jeder nervös war. Victors Soldaten kamen unaufhaltsam näher. Erst als Peaches sah wie der Raider an einem RNKler vorbei schlich, sich wieder zu ihm umdrehte, sich umsah, ihn von hinten packte und hinter einen Truck schleppte, seufzte Peaches. Wie ich dieses Dreckspack hasse... Der Raider stach dem Soldaten in den Hals, mehrere Male, und wurde dabei selbst mit Blut bedeckt. Erst als der Soldat mehr als tot war, stand der Raider auf und machte sich wieder daran gegen den wahren Feind zu kämpfen. Was auch immer in den Köpfen dieser Bastarde vor sich ging, Peaches begriff es nicht.

    Cosmo blieb so stumm wie er. Peaches hätte ihm nicht verübelt, hätte Cosmo damit gedrängt den Leuten da unten zu helfen und sich in den Kampf zu stürzen, doch das tat er nicht. Aus dem selben Grund wie auch Peaches sich hier oben tatenlos hingesetzt hatte, war auch Cosmo hier. Sie hatten beide jemanden zu beschützen und keiner von ihnen wusste was mit ihren Angehörigen geschah wenn sie tot waren. Wer würde sich um Rene und Simon kümmern? Und wer um Jenny? Obwohl Cosmo ein schlechtes Gewissen hatte weil er so dachte, traute er es seinem einzigen noch lebenden Bruder nicht zu, Jenny zu betreuen. Ja, er schämte sich regelrecht dafür, doch ändern konnte er es eben auch nicht. Deshalb sass er hier mit Peaches. So egoistisch diese Aktion auch war...

    Warum sind wir eigentlich noch hier?“ fragte Cosmo resigniert.

    Weil wir erst verschwinden können, wenn die Lage sich beruhigt hat.“ gab Peaches zurück der an den Rest seiner Truppe dachte. Er wusste nicht wo sie alle waren und ob sie noch lebten. Aber er würde nicht einfach gehen ohne das überprüft zu haben. Was Cosmo hier hielt wusste er nicht.

    Du könntest dir Jenny schnappen und gehen. Keiner würde dir das übel nehmen.“ sagte Peaches, weiter das Schlachtfeld beobachtend.

    Ausser Tom.“ erwiderte Cosmo trocken. Doch Peaches schüttelte den Kopf.

    Selbst er nicht.“

    Kennst du ihn so gut wie ich?“ ohne einen Vorwurf in der Stimme, sah Cosmo Peaches an. Dieser lächelte humorlos.

    Das ist eine schwierige Frage.“

    Hast recht.“ Es war eine schwierige Frage. Wer kannte schon den Unterschied zu damals und heute?

    Aber ich glaube, er könnte sich damit abfinden.“ Peaches sprach die Wahrheit. Wenn Cosmo sich jetzt mit Jenny aus dem Staub machte und die Heimreise antrat, immerhin waren sie beide nicht von hier, würde Knox sich eine Weile Vorwürfe machen. Aber spätestens dann wenn er verstanden hätte, das es das beste für sie beide war, käme er damit klar. Zumindest war Peaches dieser Überzeugung.

    Selbst wenn... Jenny könnte es nicht.“ Darauf hin schwieg Peaches einen Moment.

    Das kann ich nicht beurteilen.“

    Cosmo stütze sich auf sein Gewehr und betrachtete die noch lebenden Toten unter ihnen.

    Willst du die Geschichte hören?“ leicht überrascht sah Peaches zu dem breitschultrigen Mann neben ihm. Erst war er unsicher, doch was hatten sie sonst zu tun?

    Nur zu.“

    Cosmo schwieg nachdenklich ehe er die Erzählung mit seiner trübsinnigen Stimme begann.


    Als wir Thomas verloren war Jenny neun oder zehn. Und sie war verdammt untröstlich. Genauso wie Brian und ich. Schliesslich trugen wir die Schuld. Mom war schon fünf Jahre tot und Dad... Er hatte nie viel übrig für Tom. Er zeigte das nicht offen aber wir alle wussten das. Auch Thomas wusste es und manchmal fragte er uns sogar danach. Wir antwortete ihm natürlich dass das nichts ist. Er ist ein grimmiger alter Herr der seine Frau an eine Krankheit verloren hat. Mehr nicht. Aber wir wussten es... Das zeigte sich in sofern, dass Dad Brian und mich, bevorzugt behandelte. Wir waren keine Glückskinder oder so was, wir wurden genau so für Missetaten gestraft, aber es war deutlich zu spüren dass sein Interesse Thomas gegenüber deutlich geringer war. Es war ihm zwar nicht egal was Tom tat, aber Strafen fielen oft härter aus und Fürsorge tendierte gegen null. Das allerdings erst nachdem Mom gestorben war. Und das hatte einen einfachen Grund den Thomas nicht kannte und bis heute nicht weiss.“

    Peaches sah zu Cosmo herüber. Er konnte sich nicht vorstellen was er da jetzt raus hauen würde. Er würde seinem Sohn Simon niemals die Gefühle verlieren, egal was passierte. Niemals.

    Thomas ist nicht sein Sohn.“ fügte Cosmo an und erweiterte: „Genaugenommen ist er auch nicht unser Bruder.“ Peaches runzelte die Stirn, schwieg aber.

    Als er noch klein war, keine Ahnung, zwei, drei Jahre, hat Mom ihn adoptiert. Unser Vater war nicht besonders Glücklich darüber aber er konnte ihr auch keinen Wunsch abschlagen. Also riss er sich für sie zusammen. Seine Zuneigung wuchs nicht unbedingt als man herausfand, dass was mit seinem Kopf nicht stimmt. Und später, als Teenager und Rebell, wars sowieso vorbei. Dazu kam, dass wir unsere Mutter verloren. Tom hatte ab da keine Bezugsperson mehr. Mit Dad konnte er nicht reden, geschweige denn einen Rat erwarten. Und er wusste nicht einmal warum. Also blieben nur noch Brian und ich übrig.“ Cosmo lachte mürrisch und Peaches verstand.

    Obwohl wir alle, Tom etwas intensiver, bei dem Psychologen Dr. Shield in Behandlung waren, hauptsächlich wegen Moms Tod, half dies Tom nur bedingt. Was sein Gedächtnisproblem anging, half es gar nicht. Klar macht der Doc ihm die Hoffnung und lies ihn Buch über sein Leben führen. Aber wenn du mich fragst, war das Bullshit. In dem Buch steht kaum irgendetwas was wirklich zeigte wie Thomas drauf war... Weisst du warum Thomas diesen Schaden im Geherin hat?“ Peaches schüttelte trotz der Rhetorik in dieser Frage den Kopf. „Sein richtiger Dad, war ein heruntergekommener, kreuzdebiler Mistkerl. Tommy kam zur Welt, seine richtige Mutter starb und der Mann, dessen Name echt die Luft nicht wert ist, blieb auf dem Kind sitzen. Es war wirklich ein Wunder dass Thomas das überlebt hat. Der Pisser hatte nämlich ganz eigene Methoden das Baby ruhig zustellen...“ Cosmo pausierte kurz um nach Worten zu suchen. „Reicht es wenn ich sage, dass der Kerl vierundzwanzig Stunden am Tag high wie ein Drache war?“ Peaches fing Cosmos leicht zornigen Blick auf und nickte stumm. „Und was so einer für Ideen hat um ein schreiendes Baby zu beruhigen...“ Angewidert schüttelte Cosmo den Kopf. „Es ist einfach ein verdammte Schande.“ knurrte er. „Mom fand das heraus und konnte nicht widerstehen ihn unter ihre Fittiche zu nehmen. Was gut war...Und ich weiss nicht obs an dem Arschloch gelegen hat oder einfach an seiner allgemeinen Situation, dass Thomas später so anfällig auf Rauschmittel war...“ Cosmos machte eine Pause. Unter ihnen ging der Lärm weiter.

    Ich weiss auch nicht. Jedenfalls entwickelte Jenny eine merkwürdige Faszination für ihn. Sie war kaum zehn Jahre alt doch folgte ihm überall hin wenn sie konnte und durfte. Sie war nur ein Kind. Sie schenkte Tom ihre ganze Aufmerksamkeit, immer und immer wieder. Sie lernte wie sie sich verhalten musste damit dieser nicht das Gefühl bekam dass sie ihm auf die nerven ging. Es kling absolut verrückt wenn ich das so sage. Du musst dir nur mal vorstellen, ein siebenjähriges Mädchen und ihr vermeintlicher zehn Jahre älterer Bruder. Es war nicht so dass Tom mit ihr im Sandkasten gespielt hätte oder sonst was Kindgerechtes. So was war eher selten. Thomas traf sich meist mit den Jungs die er über Brian und mich kennengelernt hat zum saufen. Die meisten älter als er. Er duldete Jenny und seine Kumpels mussten das auch tun.“ Brian schüttelte unterstreichend den Kopf. „Jenny fühlte sich bei Tom erwachsen und gross und Tom... ich äh... will nicht behaupten dass sie ihm im Grunde egal war... das bestimmt nicht... immerhin gab sie ihm das Gefühl wertvoll zu sein. Zumindest für sie. Ich weiss gar nicht wie ich diese Beziehung zwischen ihnen richtig beschreiben soll.“ Cosmo dachte nach. „Sie verhielten sich nicht abartig, sie waren Bruder und Schwester aber...“ Wieder suchte er die richtigen Worte. „Ich will einfach nur sagen...“

    Du willst sagen dass Knox... also Thomas, obwohl er Jenny als seine Schwester liebt und sicherlich nur das beste für sie will, nicht im Stande ist wirklich auf sie aufzupassen.“ Half Peaches und nickte als Cosmo zustimmte.

    Das ist meine Meinung. Jenny würde dem nie zustimmen. Und Tom auch nicht.“

    Verstehe.“ Peaches überblickte die Gegend. Er konnte sich gut Vorstellen das Knox so war wie Cosmo das schilderte. Knox würde sich zwar anders beschreiben, aber er sah nicht das was Aussenstehende sahen. Das beste für jemanden zu wollen, aber sich nicht zugestehen können, dass man nicht in der Lage war das zu ermöglichen, war... Peaches fragte sich eher was wäre, wenn er raus fand das sie gar nicht verwandt waren. Er schüttelte den Gedanken ab. Cosmo lachte ein bisschen.

    Bestimmt könnte Brian noch viel mehr und besser darüber reden. Wenn Tom Probleme hatte, über die er auch reden wollte, dann war Brian sein Mentor.“ Cosmo schien bei diesen Worten wieder sehr traurig. Es kehrte Stille zwischen den beiden ein. Doch sie brach als Cosmo zu greinen begann und Peaches mitfühlend den Kopf senkte.


    Erst als er den Wagen vorfahren sah, hob Peaches wieder den Kopf. Und als er erkannte wer ausstieg, klopfte er kurz mit dem Handrücken gegen Cosmos Oberarm. Dieser sah auf. "Los komm." sagte Peaches und stand auf.


    "Wir fahren jetzt zu den Typen die das Sagen haben, hauen ihnen die Wortfolge auf den Tisch und dann wird denen schon was einfallen." Knox war zuversichtlich und eine gewisse Vorfreute machte sich in ihm breit als er daran dachte wie er nach diesem ganzen Scheiss endlich ausruhen durfte. Er erinnerte sich daran, sich schleunigst von der RNK zu einfernen wenn die Sache erledigt war. Nicht das sie ihn nochmal einbuchteten. Anders als Peaches, der wegen Erpressung ins Gefängnis gewandert war, wurde Knox wegen Mord angeklagt. Aber wenn es nach ihm ginge, hatte er die Strafe unten in der Vault mehr als gebüßt.

    Ripo redete die ganze kurze Fahrt über wie ein Buch. Doch Knox hörte gar nicht zu. Erst als er anhielt, schwieg er. Er schien zu begreifen wo er war und sein großes Ego wurde wieder ganz klein. Knox stieß die Tür auf und stieg aus. Neben ihm kam Dust zu stehen. Sie sahen sich an, nickten sich zu und betraten das Zelt.


    Gleich vier Leute drehten sich zu ihnen um. John, Ripo und Knox blieben im Raum stehen. Sie erwarteten gefragt zu werden was passiert war, außer Knox. Er blickte in ein vertrautes Gesicht ohne die Mine zu verziehen. Innerlich dachte er nur: "Ach verdammt..."

    "Gibt es etwas zu berichten?" fragte einer der RNK Hauptmänner. Aber niemand dachte daran zu antworten. Es war einfach zu spannend zu sehen, was der Ranger, der richtige Ranger, vor hatte, als er die kurzen Schritte auf Knox zu ging. Selbst Knox war gespannt. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen was jetzt passierte. Also sah er auch die Faust nicht kommen die ihn kurz darauf unter dem linken Auge traf. Er taumelte zurück und wurde halbwegs von Ripo aufgefangen, fiel aber trotzdem hin. Darauf hin wurde es kurz laut. Dust verteidigte Knox und die RNK Leute wollten den Ranger zurückhalten. Doch dieser hatte gar nicht vor wild um sich zu schlagen. Dieser eine Faustschlag war alles. Und als die Umstehenden das begriffen, beruhigte sich die Stimmung. Ripo erhob am längsten die Stimme. Seine Raider-Mentalität ging mit im durch als er nicht verstand wer da grade den Kerl der zusammen mit Dust den Aufseher gekillt hatte, niederschlug. Knox winkte ab und kam mit Hilfe wieder auf die Beine. Er wischte sich mit dem Hand rücken über die Nase. Das bisschen Blut was er dabei verwischte, war kaum über dem Schmutz und dem bereits getrockneten Blut in seinem Gesicht zu erkennen. Aus irgend einem Grund sahen ihn alle an. "Was..?" sagte er müde. "Noch nie zwei beste Freunde sich begrüssen sehen...?" Die Abreibung hatte er zwar nicht wirklich erwartet aber er gestand sie Phil zu. Er hätte ohnehin keine Kraft sich jetzt mit ihm anzulegen. Schon gar nicht hier. Er würde das später mit Phil klären, sollte er nochmal die Gelegenheit dazu bekommen.

    Er nahm sich die Erlaubnis heraus sich auf einen Klappstuhl in der Nähe des Tisches zu setzten. Der Tisch war voll mit Papieren, einer Karte verstreuten Stiften und Kaffeetassen. Knox sass einen Moment auf die Unterarme gestürzt da und sah dem winzigen Blutstropfen zu, wie sie auf die sandige Bodenplane des Zelts prallten. Dabei nahm der Offizier die Unterhaltung wieder auf und erklärte den Anwesenden die Lage. Ehe er damit geendet hatte, wurde die Plane des Zelts zur Seite gewischt und Peaches trat mit Cosmo ein. Es wurde langsam eng in diesem HQ. Cosmo ging sofort auf Knox zu als er ihn erkannte und sorgte sich. Knox unterbrach ihn und sah in die Runde. "Der Aufseher ist tot." sagte er. Alle sahen ihn an. "Und bevor er das zeitliche gesegnet hat, hat er gesagt dass seine Soldaten einer Gehirnwäsche unterzogen wurden die man aber... rückgängig machen kann." Knox sprach monoton, fast schon genervt. Vielleicht sogar leicht überheblich. Es gab nicht was er mehr wollte als die Sache beenden. "Ihr müsst einfach nur dafür sorgen, dass sie alle die Worte 'Nachts sind alle Maulwurfsratten grau.' hören." Skeptische Blicke folgten von den Umstehende. "Wenn ihr mir nicht glaubt..." Knox fuhr sich über die schmutzigen Haare und seufzte. "Was haben wir schon zu verlieren...?"

    Er scheint keine Schmerzen zu haben? Ungläubig sah Knox auf seine Knarre, dann auf Foster und wieder zurück. Er schien schon fast daran zu zweifeln, das Ding mit scharfer Munition geladen zu haben. Und die RNK bei Freeside hatten es mit einer Armee von diesen... Dingern zu tun?

    Das Vic-Monster richtete sich jetzt auf. Der Anblick schmerzte. Jeder normale Mensch der solche Verletzungen tragen musste, wäre bereits jämmerlich verblutet. Während die beiden Gefährten zurück wichen, viel Knox rücklings über eine Holzkiste. Ohne Foster aus den Augen zulassen, stütze er sich auf die Unterarme. Beide konnten sehe das der geschundene Körper des Aufsehers nicht so stark blutete wie er sollte. Sein verschmiertes Gesicht zeigte ein überlegenes Grinsen. Er erkannte seinen ehemaligen Gefangenen und grinste noch breiter. Knox lies sich auf den Rücken zurück und ballerte den Rest des Magazins in Fosters lädierten Körper. Dieser zuckte nicht mal. Er brauchte zwei Schritte um zu Knox zu gelangen, dann hob er ihn an seiner geliehenen Soldaten Uniform hoch. "Du.. verweichlichter kleiner Bastard." reglos starrte Knox in die irren Augen. Das letzte mal gesehen hatte er ihn, da war ein undurchdringliche Scheibe zwischen ihnen gewesen. Und damals hatte Knox diesem ehrenlosen Pisser den Tod geschworen. Aber Knox hätte nicht gedacht, das dieser Moment so aussehen würde. Mit aller Wucht die Knox aufbringen konnte, holte er in seiner hängenden Position aus und schlug dem Aufseher seine Faust ins Gesicht. Er besudelte damit seine Hand mit dessen Blut. Mehr passierte scheinbar nicht. Victors Grinsen verzog sich in eine wütende Version davon. Knox sah seine schmerzende Faust an. Erneut so verdutz wie vor wenigen Minuten als die Schüsse seiner AK kaum Wirkung zeigten.

    Victor schleudert Knox wie ein benutztes Taschentuch zur Seite wo er in einem Stapel Holzbretter und Metallstangen liegen blieb. Knox' Kopf dröhnte, seine Glieder schmerzten. Jetzt nicht mehr nur diese muskelkaterartigen Entzugserscheinungsschmerzen. Jetzt spürte er die Verletzungen eines dumpfen harten Aufschlags. Ausserdem stach ihm eine dieser verfluchten Metallrohre in den Rücken. Als er den Kopf hob, sah er wie Victor auf Dust zu stapfte. "Erst räume ich euch aus dem Weg. Dann reisse ich den Strip an mich. Und dann die RNK!" Knox sah sich um. Überall lagen nur Schrott und Trümmer herum. Einige hohe Industrieregale waren zusammen gefallen. Andere hingen wie umgestürzte Dominosteine in der Gegend. An der Decke war ein Haken befestigt. Doch es gab keinen Strom um ihn irgendwie zu bewegen. Ein hallender lauter Knall zerriss die Luft begleitet von einem feuerartigen Lichtblitz. Der Knall wiederholte sich. Doch auch Dusts Revolver hinderte den Aufseher nicht daran näher zu kommen. Knox fixierte verzweifelt die Szene. Was sollte er tun?

    "STOPP!" schrie Knox. Entsetzt starrte er den Aufseher an, der den Kopf zu ihm wandte. Hatte das gerade wirklich funktioniert? Knox machte sich daran sich aufzurappeln. Er musste irgendwie Zeit schinden. Seine liebste Taktik wenn er nicht wusste was zu tun war. Doch sein Plan scheiterte schon bevor er den ersten Satz sagen konnte. Victor griff neben sich nach einem halben Bürostuhl und schleuderte ihn Knox entgegen. Dieser duckte sich erschrocken. Der Stuhl verfehlte ihn, doch er prallte hinter ihm an weitere aufgerichtete Holzleisten die über ihm zusammen fielen. Knox schütze seinen Kopf mit den Armen als er darunter fast begraben wurde.

    Er sah kaum noch etwas, aber er hörte Dust. Er klang angestrengt. Während Knox versuchte sich aus dem Haufen zu befreien, sah er nicht was zwischen den beiden passierte. Doch als er wieder stand, hatten sie ihre Position verändert. Knox sah gerade noch wie sich das grosse Blechtor der Halle zuschob und Dust dahinter verschwand. Victor schlug dagegen. Statt das Tor zu öffnen wandte er sein Gesicht Knox zu. Diesem brach der kalte Schweiss aus. "Fuck." Hastig stieg er zwischen den am Boden kullernden Rohren und Bretter hervor und hastete die Halle entlang um Distanz zwischen sich und diesen Wahnsinnigen zu bekommen. Während er sich schweissgebadet umsah und nichts fand was ihm irgendwie behilflich sein konnte, fing er an zu reden. "He-he-hey... lass uns doch... kurz darüber reden." Dabei sah er Victor gar nicht an sondern suchte immer noch die Halle ab. "Ich meine willst du mir nicht erst deinen krassen Plan erzählen bevor du mich umbringst?" Victor stapfte auf Knox zu. Er sah aus wie ein wilder Stier auf zwei Beinen. "Machen die Schurken das nicht immer so?" humorlos lachte Knox kurz und sah dem Feind nun ins Gesicht. "Das ist ganz schön unfair, weisst du das?" eingeschüchtert wicht Knox weiter zurück, umging dabei die Umgestürzten Regale, doch er konnte ihn zwischen den Tablaren und dem ganzen Schrott immer noch näher kommen sehen. "Ich meine, hast du mir dieses Zeug nicht auch spritzen lassen? Warum bin ich nicht super stark?" Knox sah wie Victor es leid war die Regale zu umgehen und schob sie nun die Vorhänge einfach bei Seite. "Du glaubst doch nicht ich hätte einem von Euch nutzlosem Pack, bei denen das Serum nicht wirkt, mein HC8 injiziert!" keuchte der Aufseher während er näher kam. Da war er, der Schurke.

    Wie eine Maus in die Ecke gedrängt wich Knox weiter. Bald gab es keinen Platz mehr um zu fliehen. Erst jetzt kam ihm der Gedanke, dass Dust ihn geopfert hatte. "Das Serum was du bekommen hast, kontrolliert nur den Willen... Zumindest sollte es das." Sagte Foster und zeigte auf seine Stirn ohne stehen zu bleiben. Er wirkte jetzt doppelt so gross wie zuvor. War das möglich? Knox stieß gegen die Wand. Er erinnerte sich an das Projekt. Wie hiess es? S.T.E.R.B.E? L.E.I.D.E? Egal. Die bei denen das Serum nicht die gewünschte Wirkung erzeugt hatte, kamen in dieses Sonderprogramm. Knox erinnerte sich an die Spionage-Memosessel. Dieser grässlich entstellte Kerl kannte fast jedes Detail über ihn. "A-a-also, das Serum war da um die Leute zu... programmieren, was?" Zeit schinden, ich muss Zeit schinden. Die Frage war nicht wirklich ernst gemeint. An die Wand gepresst sah Knox nach links und rechts. Der Aufseher stand nur noch drei Meter entfernt. Er schnaubte. Er ging in Angriffshaltung. Er holte aus. Und... "He!" Knox öffnete die Augen und sah nach oben. Victor tat es ihm gleich. Auf dem zerstörten Dach stand Dust. Ehe Knox darüber nachdenken konnte was sein Freund vor hatte, zog dieser seinen Revolver und zielte. Knox zog nachdenklich die Brauen zusammen, doch die Runzeln dort wichen sofort wieder Schreckensfalten. Victor wollte sich nicht länger mit Dust aufhalten und wandte sich wieder Knox zu. Auf dem Dach erschallen Schüsse. Einer, zwei. Erst jetzt sah Knox über dem Aufseher worauf Dust zielte. Das restliche Dach war voller Trümmer. Es ragte in die Halle und wurde nur noch von einer lausigen Metallstange gehalten, die zudem auch noch komplett durchgerostet schien. Doch leider schien Dust das Ding nicht zu treffen. Die Entfernung konnte das Problem sein. Aber Knox nahm es ihm auch nicht übel wenn es an den ganzen Verletzungen lag die Dust auszergten.

    Sein Blick fixierte erneut den des wütenden Aufsehers. Wenn er nicht schleunigst hier weg kam, würde er auch unter dem Dach begraben werden. Aber er kam nicht an dem Penner vorbei. Er würde Knox schnappen. Und in seinem Kopf sah er den Aufseher wie er ihn über den Kopf hielt und mit je einer Hand an Körper und Beinen in der Mitte auseinander riss, wie ein riesiges Gorilla Alphamännchen.

    Das Tor am anderen Ende der Halle wurde aufgeschoben. Es wirkte Kilometer weit entfernt. Knox erkannt erst nicht wer das war. Aber er sah eine Person die, nach dem das Tor offen war, zurück trat und hinter etwas Stellung bezog. Kurz darauf ratterte das schwere Kaliber .50 Maschinengewehr los. Knox warf sich direkt auf den Boden obwohl die Regal das meiste Blei fraßen. Doch der Aufseher wurde dadurch lang genug abgelenkt, damit Knox der Wand entlang außer Reichweite gelangen konnte. Er lief die Wand ab, bis ein weiteres Regal den Weg versperrte, dann bewegte er sich den Weg zurück Richtung Tor. Knox erkannte den jungen Raider Ripo. War wohl doch zu feige für die Front gewesen. Auf dem Dach versuchte Dust immer noch energisch die Strebe zu treffen. Victor drehte sich zum Tor um. Er schrie vor Wut, und obwohl die Kugeln ihm keine Schmerzen zufügten, hinderten sie ihn bei der Fortbewegung. Knox erreichte Ripo. Der Raider hob kurz die Mundwinkel. "Ich treff den Scheißkerl nicht, oder?" Knox sah zum Feind.

    "Doch schon, es bringt nur nichts." Bestimmt, wenn keine Kugeln mehr Platz hatten, dann würde der Körper wahrscheinlich schon schlapp machen. Oder? Ripo griff hinter sich und hielt Knox dann eine Granate hin. "Mir geht die Muni aus, versuch das." Knox ergriff die gewichtige ovale Objekt und bewegte sich in die Halle zurück. Knox sprang über die umgestürzten Lager und die Trümmer und zog dabei bereits den Splint. Er war nah genug um das Ding zu werfen, doch die herabfallenden Trümmer unterbrachen seinen Fokus. Dust hatte die Stütze getroffen und das Dach kreischte unter der Last. Steine brachen in die Halle und Metal verbog sich laut. Die alte Hallenverkleidung hielt der Last nicht stand und die ganze Ostwand bog sich mit dem Dach in das Innere. Das riesige Ding erzitterte. Knox sah nach oben und erkannte wie das Dach immer näher kam. Am anderen Ende sah er Dust wie er versuchte das Gleichgewicht zu bewahren. Und als er sich zu Ripo umdrehen wollte, versperrte bereits eine Wand aus rostigem Wellblech und Schrott die Sich auf ihn. Er musste sich jetzt schnell auf den Boden legen und hoffen nicht platt gemacht zu werden.

    Über Knox und den Aufseher war die Hallenwand beinahe wie eine Kuppel gestülpt. Er konnte nicht mehr aufrecht stehen und es wurde um einige Graustufen finsterer.

    Knox lag auf dem Boden. In der Hand hielt er die Granate ohne Splint umklammert. Links fiel Licht in das Metallgefängnis in dem er sich befand. Vorsichtig kam er auf die Knie. Geduckt konnte er sich unter der Wand bewegen. Alles was auf dem Boden herumgelegen hatte, war nun die Stütze die dafür sorgte das Knox nicht hilflos darunter zerquetscht worden war. Mühsam bahnte er sich einen Weg richtung Licht. Aber er kam nicht weit. Der Aufseher der ebenfalls unter diesem Metallwall war, regte sich. Knox Herz pochte schmerzhaft. Er sah auf die Granate in seiner Hand. Wenn er das tat, würde auch er hier drunter verrecken. Garantiert. Knox wartete. Der Aufseher bewegte sich nicht vom Fleck. Er Schrie auch nicht. Knox kniff die Augen zusammen. Er konnte kaum etwas erkennen. Langsam stieg er über eines der liegenden Regal. Geduckt näherte er sich dem, den er für Victor hielt. Ein Schuss löste sich und Knox zuckte erschrocken zusammen. Er näherte sich weiter und in dem schein des Pipboy den der Aufseher trug erkannte er das Elend. Victor hatte es erwischt. Es sah fast so aus als wäre sein Körper in zwei Hälften geschnitten worden. Doch sein Unterleib war einfach nur unter Was-auch-immer begraben. Hatte das ihm endlich den Rest gegeben? "Hilf mir." hörte er den Kerl sagen und Knox hätte fast gelacht. "Was? Ich hab dich nicht verstanden?" Knox trat noch näher. Er konnte jetzt das Gesicht des Aufseher sehen. Er lag auf dem Bauch. "Hast du mich gerade gebeten, dir zu helfen? Ernsthaft?" In einer Hand hielt Foster seine 9mm Pistole. Sie zeigte auf Knox und er drückte immer wieder den Abzug. Doch das leere Klicken verriet was los war. Knox registrierte das. Er ging vor dem Mann in die Hocke und stütze die Unterarme auf die Knie. Die Granate hielt er fest. "Bitte." keuchte der Aufseher. Knox legte den Kopf schief. Er erinnerte ihn ein wenig an sich selbst. Als er damals unter der Platte eingeklemmt gewesen war und von Quinn gerettet wurde. "Du glaubst nicht wirklich, dass ausgerechnet ich dir helfe." sagt Knox. Seine Stimme war weder höhnisch noch wütend. Er klang fast neutral und ein wenig erschöpft. "Ich gebe dir was du willst." Knox hätte einen Mundwinkel gehoben, würde an dieser Szenerie nicht etwas gewaltig falsch aussehen.

    "Du hast keine Schmerzen, stimmst?"

    "Nein..." antwortete der Aufseher. Seine Stimme war zwar nicht klar aber die Anstrengung kam maximal von der verminderten Lungenkapazität unter der Last. In der Ferne hörte Knox Ripos Stimme. "Knox!? Lebst du noch?" Und etwas leiser: "Was denn?"

    Knox ignorierte ihn.

    "Du hast mein scheiss Leben ruiniert." sagte er trocken.

    "Ich habe.. dir deine Erinnerungen zurück gegeben."

    "Nur durch Zufall." widersprach Knox.

    "Die besten Dinge geschehen..." Der Aufseher holte tief und geräuschvoll Luft, "aus Zufall." Knox musterte den Mann.

    "Du hast meinen Bruder umgebracht."

    "Nicht ich..." Das leere Klicken der 9mm fing wieder an. Knox griff danach und nahm dem Aufseher die nutzlose Waffe wortlos weg. Eine verblüffende Ruhe überkam Knox. Er war zwar wütend auf diesen Mann, aber auch unendlich müde.

    "Ich will dass du deine beschissenen Soldaten zurück pfeifst."

    "Das kann ich nicht." Knox sah auf den Pipboy des Aufsehers.

    "Doch ich glaube schon."

    "Nein." Knox hätte sich unter anderen Umständen jetzt tierisch darüber aufgeregt. Doch seine Stimme blieb ruhig.

    "Okay." Er beobachtet das leicht zuckende blutüberströmte Gesicht des Aufsehers. "Dann bist du wertloser als ohnehin schon." Knox griff nach seinem Messer.

    "Warte. Es gibt einen Weg."

    "Ich bin ganz Ohr." Der Aufseher hustete. Blut quoll aus seinem Mund.

    "Lässt du mich am Leben wenn ich es dir sage?" Knox bezweifelte, dass Victor noch weit kam, selbst wenn er ihn jetzt nicht umbrachte.

    "Ich glaube eher nicht." Knox wartete geduldig.

    "...Man kann die Soldaten deaktivieren."

    "Was soll das heissen?"

    "Sie sind in einer Art Trance... Das Serum... wie auch immer." Victor machte eine Pause.

    "Du meinst, so wie Roboter deaktiviert werden?"

    "Fast... Sie erwachen aus der Trance wenn sie eine bestimmte Wortfolge hören."

    "Also eine Art Saveword, was?"

    "In der Art." Knox erinnerte sich an Pete und seine Worte als man ihnen das Projekt vorgestellt hatte. Er hatte Angst gehabt in einen hirnlosen Guhl verwandelt zu werden.

    "Und wie lautet es?"

    "Lässt du mich am Leben?" Knox seufzte.

    "Verdammt, als würdest du jemals wieder einen eigenen Schritt gehen können."

    "Bitte." Diese Unterhaltung kam Knox völlig absurd vor. "Wenn du mich am Leben lässt, werde ich dir noch etwas erzählen... Es wird dich interessieren." Knox schloss die Augen er rieb sich verständnislos, nachdenklich und einen Tick entnervt die Stirn.


    Draußen donnerte Ripo auf dem Blech herum und suchte einen Weg um darunter zu schauen. Mit Dust zusammen fand er schliesslich den Spalt der unter die Wand führte. Er ging davor in die Hocke und hielt die Hände an den Mund um seine Stimme zu verstärken. "Knox! Bist du noch irgendwo da unten?" Dust und Ripo lauschten. Ein Geräusch drang an ihre Ohren, gefolgt von einem gequälten Stöhnen und weiteren raschelnden Geräuschen. Wenig später zeichnete sich ein Umriss ab und Knox kroch auf sie zu. Sie reichten ihm die Hände. Knox kam auf die Beine. Er war voller Staub und Schmutz. Und aus seinen Haaren rann ein dünner Blutfaden. Die Granate hatte er wieder gesichert und an den Gurt gesteckt.

    "Geht's dir gut?" besogte Gesichter. Knox nickte. "Was ist mit dem Arschloch?" Knox schüttelte den Kopf.

    "Wir müssen zurück. Ich weiss jetzt wie wir Fosters Soldaten aufhalten können."

    Beinahe ausser Atem erkannte Peaches seine Freunde vor den Toren des Lucky 38. Monty und Pete sassen auf den Stufen davor und bliesen Trübsal während Cosmo gegen die Tür pochte. Peaches hatte die drei fast erreicht als die Tür aufschwang. Peaches verlangsamte seine Schritte und beobachtete schwer Atmend die Szene. Wenn er gekonnt hätte, hätte er die Luft angehalten als Cosmo in erschrockener Haltung einige Schritte zurück trat und Pete und Monty sich verdutz zu ihm umdrehten. Ein bewaffneter breiter einrädriger Roboter rollte über die Türschwelle. Der kleine Fernseher, der ein Gesicht abzeichnete um den Menschen um ihn herum das Gefühl zu geben er hätte eine Seele, starrte grimmig. Die Waffe des Securytrons lud durch. Pete sprang sofort auf und stolperte einige Schritte zurück. Monty blieb erstarrt sitzen. Peaches bewegte sich immernoch auf sie zu. Sie hätten ihn bestimmt längst erkannt, wäre dort nicht diese bedrohliche Maschine die alle Aufmerksamkeit auf sich zog. "Was bei allem was mir lieb und teuer ist, wollt ihr zum Teufel!?" dröhnte eine blecherne Stimme aus dem Roboter. Cosmo wich soweit zurück, bis er auf Montys Höhe war. "Die RNK braucht Unterstützung." gelang es ihm zu formulieren. "Und was kümmert mich das?" Cosmo sah Monty an bevor er antwortete. "Es ist doch auch Ihr Strip. Wollen Sie ihn nicht verteidigen?" Die Stimme von Mr. House rauschte. "Warum sollte ich. Wenn sich die RNK und diese... anderen Männer gegenseitig auslöschen. Von mir aus. Es bringt mir nur Vorteile." "Was für Vorteile?" Cosmos verstand nicht. Zumal er auch gar nicht von hier war. Er sagte nur das was sie sich vorgenommen hatten zu fragen. Monty wirkte ebenso ahnungslos. "Verschwindet!" dröhnte es aus dem Roboter und zur Unterstützung begannen die Mehrfachläufe der MG die den Arm des Securytrons darstellte, zu rotieren. Das bedrohliche Geräusch lies die anwesenden noch weiter zurückweichen. Peaches hatte die drei nun so gut wie erreicht. Doch der Roboter und Mr. Hose der dahinter steckte schienen keine Geduld zu haben. Während Cosmo und Monty immer noch den hypnotisierenden Drehbewegungen der Waffe zuschauten und Pete es nicht schaffte sich aufzurappeln, erreichte Peaches Monty. Gerade noch rechtzeitig um den blutenden Körper seines kleinen Bruders aufzufangen. Cosmo starrte entsetzt zu seinem Begleiter der nun in Peaches Armen lag und dann zu der Maschine, die rückwärts rollte. Die Tore verriegelten sich wieder.


    Unglücklich lief Knox Dust hinter her. Er wollte sich nicht ausmalen wie sie den Bastard besiegen sollten, falls er nun wirklich die Kräfte seiner Soldaten hatte. Sie waren in einem Teil außerhalb von Freeside. Die alten Bürogebäude standen hier näher zusammen und versperrten die Sicht auf das Krisengebiet. Knox hörte den Kampf. Sie waren während der Verfolgung näher heran gekommen. Die schlechte Nachricht war, hier gab es jede Menge Ecken und Winkel um sich zu verstecken. Die gute Nachricht war. Es gab auch eine Menge Sackgassen. Seite an Seite folgten Knox und Dust dem Weg. Victor war nicht zu sehen. Knox versuchte auf jedes Geräusch zu hören, doch die Explosionen und Schüsse in der Ferne erschwerten ihm das. "Dieser Penner. Wenn ich dich in die Finger kriege..." murmelte Knox während er die Umgebung scannte.

    Knox Blick schummerte bei jedem Auftreten. Nicht schon wieder. Dachte er. Die Ruhe machte ihn nervös. Sein schneller Herzschlag fiel ihm jetzt auf. Wenn er noch länger so angespannt und gestresst bleiben musste, würde er bald auf der Stelle tot umfallen. Zumindest konnte er sich das gut vorstellen. Die Anstrengung machte ihm zu schaffen und das jedesmal wenn das Adrenalin sich wieder verflüchtigte. "John." sagte Knox leise ohne aufzuhören die Umgebung zu untersuchen. "Wenn das Arschloch mich fertig macht... ich meine..." Knox schüttelte den Kopf um den Blick wieder klar zu kriegen. "Falls ich hier krepiere, dann sag Jenny und C..." Knox hielt erneut inne. Ja, was denn? Es gab so viel was er Jenny und Cosmo sagen wollte. Und auch Quinn. Wie sollte er das alles kurz fassen? Er wünschte sich das alles wäre nie passiert. Er hätte niemals für das Unternehmen arbeiten dürfen. Er hätte ohne komplizierte Probleme Jenny suchen und nach Hause bringen können. Brian wäre noch am Leben und Cosmo wieder ein bisschen glücklicher. Und Peaches... wäre vielleicht einer dieser Soldaten... Verdammt. "Weisst du was?" riss Dust ihn aus seinen Gedanken. "Sag es ihnen einfach selbst." Damit zeigte Dust auf einen Schatten der sich gross an einer Wand abzeichnete. Eindeutig eine Gestalt die nicht mitbekam, dass sie sich gerade mit einem überdimensionalen umriss selbst verriet.


    Absolut fassungslos starrte Peaches auf Monty dessen Mund sich mit Blut füllte. Cosmo sah sich erschrocken um. Der Strip war Menschenleer. Er versuchte irgendwie die Blutung zu stoppen. Doch ihm als auch Peaches war klar das er diese Bauchschüsse nicht überstehen würde. Peaches' Gesicht verzerrte sich zu einer traurigen Grimasse. Die Kiffer fest aufeinander gepresst sah er nur zu wie Monty noch einige Sekunden kämpfte und schliesslich erschlaffte. Peaches sank mit ihm auf die Knie und starrte ihn an. Cosmo stand auf und wusste nicht was er sagen sollte. Ebenso Pete der sich nun langsam aufrichtete. Sie blickten auf die tragische Szene und wartete einfach, bis der eigentlich fremde Kerl bereit war seinen Bruder los zu lassen.

    Peaches hielt seinen kleinen Bruder. Der, der ihn aus der Abhängigkeit befreit hatte als Peaches zu den Junkys in den Kanälen von Freeside abgetriftet war. Der, der aber selbst der Spielsucht verfallen war. Der, der seinen älteren Bruder beinahe als väterlichen Ersatz angesehen hatte. Er hatte zu ihm aufgesehen und Peaches hatte ihm kaum die Aufmerksamkeit entgegengebracht die er verdient hatte. Peaches war immer herrisch gewesen. Befehlend. Hatte Monty zu oft als Mitglied seiner Organisation angesehen und zu selten als seinen einzigen Bruder. Und er würde das jetzt nie weider ändern können.

    Peaches zog die Nase hoch. Dann hob er den Körper auf. Ohne ein Wort zu sagen, wandte er sich dem Ausgang zu. Pete und Cosmo sahen sich an und folgte Peaches nach Freeside.

    Wütend mit der Waffe im Anschlag lehnte Peaches an einer Häuserecke und schnaubte. Er war schon fast völlig außer Atem und gönnte sich eine Sekunde ruhe. Bisher konnte seine Leute nicht einholen. Aber es trieb ihn immer näher an das Krisengebiet. Er konnte bereits die Schreie der sterbenden hören. Die lauten Feuerwaffen und Granaten schafften es nicht mehr sie zu übertönen. In Peaches Kopf bildete sich eine Vorstellung unerträglichen Horrors. Wenn er nicht wenigstens die letzten verbliebenen der Privat Eyes aus dieser Lage bringen konnte, waren die anderen umsonst gestorben. Warum waren sie nur so dickköpfig? Von wem hatten sie das bloß? Peaches legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Als er sie öffnete, blickte er auf ein ruiniertes kleines Haus. Im Dach befand sich ein großes Loch. Kurz blickte Peaches um die Ecke. Was hatten sie eigentlich vor? Oh, wie Peaches es hasste nicht bescheid zu wissen. Wieder quoll Wut aus der tiefe seines Magens und stieg ihm unangenehm in die Brust. Ohne seinen Befürchtungen weiter platz zu schaffen, trat er um die Ecke und eilte geduckt zur nächsten Deckung. Er war ein kleiner Karavanenhändler gewesen, das hier war nichts für ihn. Peaches sah über die Mauer die ihm jetzt schütze und erkannte zwischen zwei weitere Gebäude hindurch das Schlachtfeld. Der Puffer zwischen den beiden Fronten in dem er weder Leichen noch sonst was sehen konnte. Dafür aber das pfeifen der fliegenden Kugeln hören. Fluchend wandte er sich nach rechts. Seine Waffe waren immer Worte gewesen. Worte die zerstörerische Informationen enthielten. Und jetzt blickte er auf die Stelle an der die RNK ihre Verteidigung begonnen hatten. Sie waren bereits, in so kurzer Zeit, viel weiter zurückgedrängt worden als Peaches gedacht hätte. Zwischen den Wagen lagen blutüberströmte Körper. Sowohl von Raidern als auch von den Soldaten. Die aufgebauten Zelte lagen zerknittert am Boden und einige brannten. Peaches Herz pochte bis zum Hals. Er suchte sich die beste verdeckte Route zu den RNK-Soldaten. Als er es fast geschafft hatte, stellte sich ihm Jemand in den Weg. Vollkommen unerwartet trat die Person hinter einer ecke hervor und richtete das schäbige Sturmgewehr auf ihn. Peaches erstarrte sofort. Und zu seinem Glück tat es auch der Raider vor ihm. Er sah Peaches Ranger Uniform und senkte den Lauf. Sein Gesicht war voller schwarzem Schmutz, doch die Augen leuchteten Wachsam. Und schließlich erleichtert. Genau wie Peaches als er erkannte das dieser Raider heute nicht seinen Tod bedeutete. "Verdammt, ich dachte schon du wärst einer von denen." stieß der Raider aus und fixierte die Umgebung hinter Peaches. "Wie siehts bei euch aus?" fragte Peaches und eilte zu dem Verbündeten. "Schlecht." gab der schmutzige Kerl zurück. "Ich hab nicht das Gefühl das wir das gewinnen können." Peaches nickte resigniert. "Das habe ich befürchtet." antwortete er und starrte eine kurze Weile ins leere um nachzudenken. Dann schlug er dem Raider aufmuntert auf den Rücken. "Nicht aufgeben." sagte er und eilte den schmelzenden RNK Soldaten entgegen.


    "Er ist jetzt ganz alleine! Das ist unsere einzige Chance!" sagte Knox laut um es selbst zu begreifen. Leicht humpelnd weil er sich beim abfedern an der Betonwand nach der Seilbahnfahrt vertan hatte, wechselte er die Seite der kurzen Gasse in der Victor vermutlich verschwunden war. Er wiederholte immer wieder das ein verstauchter Fuss nicht so schlimm war wie einer mit Leder verschmolzenen Handfläche. Er hätte sich am liebsten übergeben als das Chaos in Dusts Hand gesehen hatte. Und das wo er schon viel schlimmeres mitgemacht hatte. Irgendwann war jedes Fass eben voll. Wenigstens hatte ihn das Adrenalin wieder wachgerüttelt. Und mit jedem Schmerz der sich anfühlte als würde jemand mit einem Hammer gegen seinen Knöchel schlagen, verschwand die Ohnmacht die ihn seit dem Aufbruch zur Vault regelmäßig quälte.

    Beide eilten den Pfad zwischen den Häusern entlang und achteten auf jede Bewegung. Sie mussten ihn einholen bevor er auf neue Verbündetet traf. Es dauerte nicht lange und Knox schaffte eine große Lücke zwischen sich und Dust. Die Kräfte des alten Mannes schienen am Anschlag. Knox' Respekt Wuchs denn diesen Gedanken hatte er schon öfter gehabt und der Kerl stand immer noch. Ungehalten rannte Knox voran. Er erreichte den Umgestürzten Truck und spähte um ihn herum. Er sah dass der Transportraum offen stand. Die Luke lag auf den Boden und eine Flüssigkeit lief in den Sand. Sie floss aus zwei Holzkisten und hatte eine bläuliche Farbe. Es erinnerte ihn an das Serum. Knox warf nur einen kurzen Blick drauf. Ehe Dust auch dort ankam lief Knox weiter dem Schatten hinter her bis er erneut in einem verlassenen Haus verschwand. Jetzt hab ich dich du mieser Drecksack! dachte Knox mit einem schiefen humorlosen Grinsen und rannte auf die Maus in der Falle zu. Er dachte nicht daran, das er die Maus sein könnte.


    Neben dem Befehlshabenden RNKler liess Peaches sich hinter einem Hummer in den Sand fallen. "Bericht." sagte er und versuchte nicht bei jeder abprallenden Kugel zu zucken. Der Major war verwundet, doch er hielt sich tapfer. "Die Zahl unserer Männer schrumpft drastisch. Wenn wir Pech haben, schaffen wir es nicht mal zu den Toren von Freeside zurückzuweichen ehe alle tot sind." Peaches senkte den Kopf. "Kam Hilfe aus Freeside dazu?" Der Major lud seine Waffe durch. "Wenig. Vielleicht schaffen es die Soldaten der Außenposten rechtzeitig, bevor wir überrollt werden. Viel Hoffnung besteht allerdings nicht." Peaches nickte vorsichtig. "Sonst noch was?" Der Major überlegte. "Das Lager der Anhänger ist randvoll... die medizinischen Vorräte gehen jetzt schon zur Neige. Wir waren absolut nicht ausreichend vorbereitet." "Ich weiss." gab Peaches zurück. Er sah sich um. Er konnte keinen von seinen Leuten sehen. Weder seinen kleinen Bruder, noch Quinn oder Pete. Ohne ein weiteres Wort zu dem Major, stieß er sich vom Boden ab und lief Richtung Freeside welches nicht mehr weit entfernt war.


    Langsam näherte Knox sich der offenen Tür in der Foster verschwunden war. Er hörte nichts außer dem Tumult in der Ferne. Das Haus war klein und Knox vermutete dass Victor direkt wieder irgendwo aus einem Fesnter gesprungen sein musste. Doch sicher sein konnte er es ich nicht. Er horchte. Nichts. Wenn er sich hier versteckte war er gut darin leise zu sein. Knox hörte den Sand unter seinen Stiefeln knirschen. Die AK führte ihn durch die staubige, fast zerschneidbare Luft. Sein eigenes Atmen hörte sich so laut an. Doch jeder versuch es zu unterdrücken oder zu beruhigen löste einen Hustenreiz aus. Da! Ein Geräusch! Knox drehte sich um. ein leises klirren wie Gläser die an einander schlugen. Knox trat an die Tür zur Küche. Das Geräusch eines Reißverschlusses. Langsam, ganz langsam, bereit ihn jeden Moment zurück zu ziehen, steckte er den Kopf durch die Tür. Da alle Fenster zugenagelt waren, war kaum zu erkennen was die Gestalt am dort am Boden kauernd tat. Nicht mal ob dort eine Frau oder ein Mann kauerte, war auseinander zuhalten. War das wirklich Foster? Oder hatte er den Falschen Schatten hinterhergejagt? Knox erkannte sofort was die Person dort tat. Und spätestens als die leere Spritze auf den Boden rollte war er sich gar nicht mehr sicher. Nur irgend ein Junky? Gottverdammt! Jetzt konnte er nur noch hoffen, das Dust dem Richtigen Mann folgte und nicht ihm.

    Knox trat in den Raum. Zeigte sich in seiner vollen Grösse. Die Waffe auf die Person gerichtet. Was hielt ihn davon ab einfach zu schießen? unabhängig wer das war? Doch Knox konnte sich die Frage nicht beantworten. Erschrocken bewegte sich die Gestalt. Das erschreckte Knox, so dass er sich duckte. Und das bevor die Handfeuerwaffe losging die die Gestallt beim umdrehen gezogen hatte und ohne Vorwarnung losfeuerte. Knox warf sich zurück in den Gang aus dem er gekommen war und ärgerte sich maßlos. Es rumpelte aus der Küche und als Knox wieder hineinspäte war die Gestalt weg. Ein kleiner Behälter lag auf dem Boden. Er war offen. Ordentlich steckten drei Reagenzgläser in den Schlaufen. zwei waren zerdrückt. Weiter ragten einige Aufsätze für die Spritze aus dem Etui. Die spritze selbst war an das Tischbein gerollt. Leer. Knox sah auf und suchte den Weg den die Person genommen hatte. Er folgte ihm und stoppte an der angelehnten Fliegengittertür am Hinterausgang. Wo war er hin? Und was zu Teufel hatte er sich gespritzt? etwa dieses Supersoldatenzeug? Knox trat heraus. Er erkannte Dust der immer noch auf die Verfolgung fixiert zu sein schien. Er folgte ihm. vielleicht hatte er die Person gerade noch gesehen wie sie aus dem Haus gekommen war und die Verfolgung wider aufgenommen.


    Peaches stiess das Tor zu den Anhängern der Apokalypse auf und das Durcheinadnder und die Hektik dahinter traf ihn wie eine Wand. Die Ärzte eilten umher. Medizien wurde von A nach B gebracht. Und Peaches wurde direkt aus der Bahn gedrängt als das schwere Tor wieder ins Schloss viel. "Sie! Ja Sie! Wenn Sie nur im Weg rumstehen, gehen Sie!" fuhr jemand ihn an. Eine kleine Frau mit giftigem Blick. "Ich suche jemanden. Ich will mich nur kurz nach ihr umsehen." antwortete er etwas Perplex und schweifte erneut mt dem Blick über den Platz. "Wenn Sie nicht hier sind um zu Helfen, verschwinden Sie!" gab die Frau zurück. Als Peaches aber tatsächlich fand wen er gesucht hatte, schob er die kleine Frau vor sich ohne grob zu sein zu Seite und eilte auf Quinn zu. Peaches freute sich darüber dass er Quinn wirklich so gut kannte wie er gehofft hatte. Ihre Hände steckte gerade tief in einer Schusswunde eines Soldaten, während er von einem Zelt zu einem anderen verlegt wurde. "Quinn!" rief Peaches und versuchte sich zwischen den hektischen Menschen einen Weg zu bahnen. Sie sah ihn. Ihr Blick suchte sofort die die Umgebung ab. "Knox ist nicht hier." kam er ihr zuvor. Er lief neben ihr her und starrte auf die Wunde des schreienden Soldaten. "Was machst du hier?" fragte sie konzentriert und wies Peaches darauf hin an zu helfen, den Patienten auf das nächste Bett zu tragen. Peaches packte mit an. "Ich habe gesehen wie ihr aus der Kanalisation..." "Peaches ich hab jetzt wirklich keine Zeit, sag mir einfach was du hier zu suchen hast." Quinn klang forsch doch Peaches nahm es nicht persönlich. Das ganze hier verlangte ungemein viel von ihr und den anderen hier ab. "Wo ist Monty und der Rest?"


    Peaches stand wieder vor den Toren der Anhänger. Fassungslos. Seine Hände voller Blut. Währen Quinn dem Soldaten die Kugeln aus dem Oberschenkel operierte und Peaches von dem Plan erzählte den die Privat Eyes unten geschmiedet hatten, war er ihr zur Hand gegangen. Doch jetzt musste er seinen Bruder einholen. So schnell wie möglich!

    Ich zock zur Zeit Watch Dogs 2 weil ichs grad vergünstigt gesehen hab und der 3. Teil ganz nice ausschaut. Hab mir ein paar Kritiken angeschaut dazu die alle ziemlich gut ausgefallen sind. Ich würde ein paar mehr Dinge bemänglen als die Leute von den Tests, aber die Plus Punkte überwiegen trozdem.
    ich hab den ersten Teil hier irgendwo rum liegen und obwohl ich es nie gespielt habe sind himmelweite Unterschiede dazwischen. Einige findens schade das es nicht düster geblieben ist, andere nicht.
    ich mag es wie es ist und halte es auch nicht für einen GTA verschnitt. Ich mag die Dynamik, die Welt, die Details, die Charaktere und den Humor. War auf jedenfall kein Fehlkauf. Und ich freu mich jetzt auch schon fast auf Teil 3.

    Ziemlich krasser Scheiß. Dachte Knox als er sich vorstellte wie der Raider auf das Gebäude ballerte. Er war sich nicht sicher ob er vertrauenswürdig genug war aber... scheiß doch der Hund drauf. Wenn nicht, war er genau so tot wie sie auch. Blieb eigentlich nur zu hoffen das der Kerl clever genug war das zu checken.


    Knox folgte eher teilnahmslos die versiffte Treppe hinauf. Er vertraute darauf das Dust und Peaches die Sache im Griff hatten. Er war nur noch hier um sich seine Rache abzuholen. Rache dafür, was Victor ihm und Peaches angetan hatte, dafür dass er seinen Bruder auf dem gewissen hatte und dafür dass sein ganzes scheiß Leben durch ihn ein einziges verdammtes Chaos geworden war.

    Als das Trio stoppte wurde Knox wach. Mit leisen Gesten machte Peaches seinen Begleitern klar dass da Feinde waren und sich nun die frage stellte ob sie sie töten oder ignorieren sollten. Ehe irgendwer Antworte konnte, machte Peaches einen Schritt auf das Fenster zu. Sein Blick war geweitet und starr. Er trat ganz ans Fenster welches auf einige niedrige Häuser und einen Platz wies. Knox folgte seinem Blick begriff aber nicht sofort. Erst als er die Personen sah die aus einem Gulli stiegen, wurde ihm klar was passierte. Doch ehe er Peches am Arm greifen konnte um ihn aufzuhalten, war dieser schon auf dem Weg die Treppen hinunter. Dust und Knox sahen sich an. Als Dust Peaches folgen wollte, hielt Knox ihn zurück und schüttelte den Kopf. Er zeigte nach oben. Sie mussten diesen Victor finden. Dust nickte. Erneut sah Knox aus dem Fenster und erkannte dass Quinn und Cosmo, ja und sogar Pete, unter den Leuten waren die jetzt auf das Kriegsgebiet zusteuerten. Sie waren voll ausgrüsstet mit Waffen und Rüstung. Peaches Männer hatten gute vorarbeit geleistet. Aber eigentlich dienten diese Vorbereitungen nur zur Selbstverteidigung... nicht für den Angriff. Und Peaches wusste das besser als jeder andere. Er würde nicht zu lassen das seine Leute sich in den Tod stürzten. Knox kam zu sich als sich Schritte näherten und dust ihn darauf aufmerksam machte. Peaches' hektischer Abgang musste die Aufmerksamkeit auf sie gelenkt haben. Knox lies sich am Arm zurückziehen. Auf den Treppenstufen verharrten sie. "Und ich sag dir das war nichts. Das Haus ist verdammt brüchig, da fällt schon mal etwas Putz von den Wänden." Die Schritte kamen Näher. Knox schwitze wie ein Schwein. Wie oft wollte er sich eigentlich noch ermahnen das dieser Scheiß nichts war, was man in seinem Zustand durchzog. Nur Gut das Dust da war. Er war zwar alt aber immer noch sicherer als eine Junky auf Entzug. Knox schüttelte den Kopf um wirre Gedanken zu verjagen. Dust stand angespannt und angriffsbereit an die Wand gelehnt. Die Schritte stoppten kurz vor der Ecke. Ein Feuerzeug erklang. "Siehst du." sagte die Stimme mit einer Zigarette zwischen den Lippen. "Nichts. Du bist Paranoid." Die beiden hörten wie die Wache den Rauch inhalierte und die Füsse bewegte. Knox holte bereits Luft um erleichtert auszuatmen. Sie konnten diese Kerle doch ignorieren und Aufsehen vermeiden. Doch da streckte der Kerl mit der Zigarette ganz unerwartet doch noch den Kopf um die Ecke um einen Blick die Treppe hinab zu werfen und erstarrte bei dem Anblick. Dust verlor keine Zeit und rammte dem Kerl den Gewehrkolben ins Gesicht. Sofort eilte er hinter dem Taumelnden Kerl her, packte ihn von hinten und drehte ihm den Hals um. Knox blinzelte erschrocken. "What the..." Knox stand oben an der Treppe und starrte den Toten an. Sein Blick schwenkte sofort zu dem Kerl der den dumpf aufgeschlagenen Körper gehört hatte und her geeilt war. Er stand kaum an der Ecke, da hob Knox ohne nachzudenken, ohne das Gesicht zu verziehen, die AK und ballerte ihm eine Salve in die Brust. Dabei starrte er sein Ziel an als würde er durch es hindurch sehen. Erst als dieser zu Boden ging regten sich die Züge zu Überraschung und Schrecken. Knox lies die Waffe fallen. Sie Prallte an seinen Vorderkörper da sie an einem Gurt um seine Schulter hing. Mit den geballten Fäusten an der Stirn starrte er den blutigen Leichnam an und hielt die Luft an. "Fuuuck." flüsterte er. Dust verlor keine Zeit, stieß Knox an ihm zu folgen und eilte die Treppen hinauf. Knox starrte noch einen Moment, begreifend wie Laut diese Schüsse in diesen morschen Wänden gehallt hatte und folgte dann. Unüberlegt zu handeln wurde langsam zur Gewohnheit. Dabei war er früher doch so organisiert gewesen. Zumindest was das ermorden und vertuschen von Morden an Teenagern anging.

    Niemand kam ihnen entgegen oder hinterher. Sie erreichten die oberste Etage.

    Keuchend hielt Knox auf die Knie gestürzt an. Dust der ebenfalls schwer atmete, aber längst nicht so aus der puste war wie Knox, suchte den Gang methodisch ab. Knox folgte erst als er wieder Luft bekam. Er lauschte an den Türen konnte aber nichts hören. Hatten sie ihn verpasst? War er vielleicht in einem der Räume in den unteren Etagen versteck? Aber wo könnte das Arschloch die Show besser genießen als... ganz oben! Knox sah sich um. "Kommt man hier irgendwo aufs Dach?"

    Vorsichtig suchten sie die Räume ab. Alles sah gleich aus. Einige Türen waren verschlossen. Diese brach Knox mit einem Fußtritt einfach auf. Wenn die Schüsse nicht gehört worden waren, dann würde diese kurze Kratzen an morschen Türen auch niemanden jucken.

    Sie fanden tatsächlich ein kleines separates Treppenhaus welches auf das flache Dach des Hochhauses führte. Knox ging voran. Auch diese Tür war abgeschlossen. Er öffnete sie mit Leichtigkeit. Erst im nachhinein fragte er sich warum diese Türen wohl abgeschlossen sein konnten. Langsam stieg er die Treppe hinauf. Die Tür die zum Dach führte war aus Metall. Sie war nicht verschlossen. Ein Keil klemmte zwischen Tür und Rahmen. Wohl weil diese Tür sich von außen nicht mehr öffnen lies, wenn sie einmal geschlossen war. Vielleicht auch weil sie für diese Metalltür einfach keinen Schlüssel hatten. Was auch immer der Grund sein mochte, Knox vergaß darüber nachzudenken als er sich der Tür näherte. Er kauerte vor der Tür durch dessen Spalt nur wenig Licht fiel und hörte bereits Stimmen. Als er sich mit dem Gesicht nähern wollte, die Handfläche auf dem Türblatt die andere an dem Keil damit er nicht runter fiel, bebte plötzlich der Boden. Dann drangen Schüsse an ihre Ohren. Schüsse aus der Entfernung. Victors Männer mussten die Front aus RNK und Raidern erreicht haben. Erneut erzitterte das ganze Haus. Knox drückte die Tür etwas mehr auf um hinaus zu spähen. Alles was er sehen konnte, waren zwei Wachen... und eine Seilvorrichtung zum anderen Gebäude. Das Gebäude in dem Ripo sich bereit hielt. Eine Explosion blitzte gefolgt von dem Knall und schließlich bebte der Boden noch einmal. Dabei verlor Knox sogar das Gleichgewicht und lies die Tür zufallen. Das allerdings mehr wegen der unbequemen Kauerhaltung, als durch das wirklich schwache beben. Perplex sass Knox auf den Stufen und sah zu Dust. "Ich glaub der Wichser ist auf dem anderen Gebäude..."

    "Jetzt schon?"

    Peaches wirkte überrascht über Dusts Bericht darüber, dass Foster schon im Anmarsch war. Er eilte zu dem Major um ihm das mit zu teilen. Er winkte auch den vermeintlichen Raiderboss heran, der sich einfallsreich Crook nannte.

    "Kannst du einen deiner Typen nach Freeside schicken?" fragte Peaches den Raider. Dieser sah sich in seinen Reihen um, doch statt zu antworten, stellte er eine Gegenfrage.

    "Wieso?"

    "Um die Leute zu warnen. Sie sollen die Nachricht verbreiten und sich verstecken."

    "Wen jucken den die Idioten in Freeside?" Crook schien nicht zu begreifen. Peaches hatte dafür keine Zeit und packte den Raider am Kragen. Er zog ihn an nah an sein Gesicht und fauchte ihn an. Und das, wo er früher diese Ganger so gefürchtet hatte, als er noch ein einfacher Karawanenhändler gewesen war.

    "Du suchst dir jetzt zwei deiner Männer aus, die nach Freeside gehen und die Nachricht verbreiten. Oder ich sorg dafür, dass du und dein beschissener Trupp dem Erdboden gleich gemacht werden bevor Foster mit seiner scheiss Armee hier eintrifft, verstanden?!" Crook hörte den gezischten Worten zu und starrte Peaches dabei in die Augen. Er verzog die Mine nicht und wartete geduldig bis Peaches ihn wieder los lies. Dann tat er als wische er sich Staub von der Kleidung.

    "Entspann dich mal, Mann. Is' klar, ich hab verstanden." sagte der Raider in einem Tonfall der Peaches' Blutdruck nicht unbedingt senkte. Doch ehe er etwas sagen konnte, schritt Crook davon und winkte zwei seiner Leute zu sich her. Peaches wandte sich dem Major zu.

    "Verteidigt Freeside so lange ihr könnt." In diesem Satz schwang ein entschuldigender Tonfall mit. Tut mir Leid das ihr das hier allein durchstehen müsst. Der Major nickte.

    "Und was haben Sie vor?" Peaches sah zu Dust und Knox.

    "Ich weiss es auch nicht so genau." Peaches blickte zurück zu dem RNK-Mann. Erneut fühlte er sich schlecht dabei. Doch der Mann reagierte nicht empört über diese äußerst schwammige Aussage. Er verstand. Dann salutierte er und Peaches hob ebenfalls die Hand an die Stirn ehe er zurück zu seinen Freunden eilte.


    "Wir sollten keine Aufmerksamkeit auf uns ziehen wenn wir Foster suchen." sagte Peaches zu Knox und John. "Wenn auch nur einer uns entdeckt, und den Rest warnt, haben wir verloren." Er machte eine Pause um nachzudenken. "Von euch hat keiner mitgekriegt, wie die Sache mit dem HC7 gelaufen ist, oder?" Sowohl Dust als auch Knox schüttelten den Kopf. Obwohl Knox glaubte, schon mal davon gehört zu haben. Aber wo?

    Peaches hatte die Info von dem Verräter Jason erhalten. Damals als dieser noch kein Verräter gewesen war.

    "Das Mittel ist ein paar Raidern in die Finger gekommen die nach dem injizieren plötzlich beinahe übermenschliche Kräfte erlangt haben. Ich habe unter den Gefangenen in der Vault Gerüchte gehört. Dass HC7 ein Vorgänger des Serums war. Ursprünglich hatte Foster dieses HC7 verwenden wollen. Doch irgendwas ist passiert, und der ganze Vorrat wurde vernichtet. Also haben sie es neu entwickelt. Das Serum muss nicht nur anders angewendet werden, sondern derjenige der es bekommt, muss auch hier oben manipuliert werden." Peaches zeigte auf seine Stirn. "Ich bin mir sicher, Fosters Leute sind brutaler als die Raider die mit dem HC7 umgespielt haben. Auch weil HC7 seine Wirte nach einiger Zeit umgebracht hat."

    "Okay nicht auffallen... Aber wir brauchen vielleicht doch was stärkeres als das hier." Knox nahm seine Waffe und hob sie demonstrativ hoch. "Ich hab nämlich sonst auch keinen besseren Plan." Knox wandte sich dem Waffenlager zu.


    Während Knox und Dust sich im Lager umsahen, suchte Peaches sich einen Wagen aus. Er entschied sich für den kleinsten den er finden konnte. Dieser war weniger zum Transportieren von Personen als von Kisten geeignet. Das Deck hinten war offen und bot keine Sitzplätze. Allerdings war es eher klein und im Wagen inneren hatten immerhin noch sechs Leute platz. Er setzte sich hinein und suchte den Schlüssel um das Fahrzeug zum Lager zu fahren.

    Er parkte möglichst nah und betrat das Kümmerliche Zelt welches den Todgeweihten hier als Lager diente. Knox und Dust hatten sich schon entschieden und verluden alles hinten auf der Ladefläche. Anschließend setzten sie sich alle auf den Vordersitz. Knox in der Mitte, Dust rechts von ihm und Peaches hinter dem Steuer. Er streift den Pipboy ab und reichte ihn Knox. "Sieh nach ob das Ding uns eine Hilfe ist. Vielleicht eine Noiz oder irgendwas, dass uns sagt wo der Kerl ist." Dann startete er den Wagen und fuhr durch die Ruinen außerhalb von Freeside, in einem Bogen, Richtung Südosten.

    Knox drehte und drückte an Knöpfen und Rädchen. Dust sah zu wie sich das kleine Bild auf dem Pipboy bewegte und veränderte.

    "Sucht ihr den Anführer von denen?"

    Knox Herz beschleunigte sofort auf das dreihundertfache als er die fremde Stimme hörte und drehte sich Augenblicklich zu ihr um. Der Wagen machte unterdessen einen groben Schwank, gefolgt von Peaches Flüchen da er sich offensichtlich ebenso erschrocken hatte. "Heilige verdammte Scheisse!"

    Knox starrte in ein schmutziges Gesicht während er einen Arm über der Lehne hatte um sich festzuhalten.

    "Fuck alter, wer bist du denn!?" fragte er den Jungen auf der Rückbank.

    "Ripo"

    "What?"

    "So nennen sie mich." Knox musterte den knapp zwanzigjährigen.

    "Ist das dein echter Name?" fragte er obwohl das völlig nebensächlich war. Nicht mal er selbst benutzte seinen echten Namen, obwohl er ihn nun kannte.

    "Nein..." antwortete Ripo. "Kommt von 'abzocken'.. Rip off, verstehste?" Er grinste. Knox runzelte die Strin.

    "Was zu Teufel machst du hier?"

    "Ich... ehrlich gesagt will ich nicht an der Front kämpfen." gab der Junge zu. Knox konnte das nachvollziehen.

    "Wer will das schon..." murmelte er. Er sah zu Dust dann hörte er Peaches etwas sagen.

    "Und da dachtest du dir, ich schleich mich in ne Karre und warte bis es vorbei ist, oder was?" Peaches klang aufgebracht.

    "Nein, ich wusste das ihr wegfahrt." sagte Ripo unbekümmert. Knox sah den Raider irritiert an. Er wusste nicht was er ihn jetzt noch fragen konnte und erinnerte sich schliesslich an seinen ersten Satz.

    "Was weisst du über den Anführer?"

    "Wir kommen aus ihrer Richtung. Hab sie beobachtet bevor wir zu Euch aufgebrochen sind."

    "Warum hast du das deinem Boss nicht gesagt?" fragte Peaches mit Blick in den Rückspiegel.

    "Mir hört ja keiner zu."

    "Okay und was hast du beobachtet?" Peaches war neugierig.

    "Einer ist mit vier Wachen erst irgendwo Richtung Vegas gefahren und dann wieder zurück gekommen. Er hat da mit ein paar Leuten geredet. Seine Männer standen alle in Reih und Glied. Krass Gruselig. Erst als der Anführer mit seinen vier Typen we gefahren war, sind die Soldaten und so in ihre Wagen gestiegen. Ich hab gesehen wie das Auto mit dem Anführer zu dem höchsten Gebäude gefahren ist. Es ist ganz nah an Nord Vegas.Vielleicht will er ja zu schauen."

    "Ganz bestimmt will er das." murmelte Peaches und wendete den Wagen.

    "Wärst du mal lieber an der Front geblieben, Kleiner." sagte Knox und grinste den jungen Raider auf der Rückbank an.

    "W-wieso?"

    Knox drehte sich nach vorne. Er musste husten und konnte nicht auf die blöde Frage antworten. Aber da die Antwort offensichtlich war, war es ohnehin egal. Der Kleine musste jetzt mitkommen. Ob er wollte oder nicht.

    "Brauchst du Wasser, Mann?" fragte der Junge hilfsbereit und reichte eine Flasche nach vorne. Knox zog sie hustend aus dessen Hand.

    "Da sind aber... "Vitamine" drin." fügte Ripo hinzu.

    "Was.. soll das heißen?" krächzte Knox. Der Raider zuckte die Schultern.

    "Ich wollt's nur sagen. Mach ich normalerweise aber nicht."

    Knox hätte die Flasche jetzt Peaches überlassen können der danach greifen wollte als er den Jungen gehört hatte. Offenbar wollte er die Flasche aus dem Fenster werfen. Doch Knox beschütze sie und trank sofort daraus. Egal was da drin war, er schmeckte keinen unterschied.

    "Falls du davon noch mehr brau... äh willst. Ich kann welches auftreiben."

    Knox dämmerte langsam warum die Raider den Jungen nach dem Wort 'abzocken' benannt hatten. Allerdings scherte es ihn nicht. Drogenwasser oder nicht. Immerhin erinnerte er sich wieder an das meiste, was er je intus hatte und da gab es wohl Schlimmeres.

    "Hast wohl Erfahrung, was?" sagte Knox nach dem ersten Schluck und setzte erneut an.

    "Hab von der besten gelernt." gab Ripo stolz zurück. Peaches war einen wütenden Blick in den Rückspiegel, sagte aber nichts. "Kennt ihr vielleicht. Man nennt sie Freedom."

    Knox verschluckte sich und spuckte den halben Schluck in den Fussraum. Dann hustet er erneut. Er schlug sich mit der Faust auf die Brust bis er wieder zu Atem kam.

    "Hab ich was falsches gesagt?"

    "Du kennst Freedom?"

    "Klar. Wer kennt sie nicht?" Verblüfft sah Ripo zu den Männern auf den Vordersitzen.

    "Seit ihr in der selben Bande?" fragte Knox und drehte sich wieder nach hinten um.

    "Ehm. Nein. Sie gehört zu keiner Bande. Glaub ich. So kann sie an jeden verkaufen ohne in einen Streit verwickelt zu werden."

    "Verstehe." Knox erinnerte sich an sie. An ihre erste Begegnung und auch an die Zweite. Die Erste war ihm deutlich lieber gewesen. Er erinnerte sich nur nicht mehr daran warum sie ihn am Leben gelassen hatte.

    "Das da wars glaub ich." rief Ripo und zeigt links an Knox vorbei aus dem Frontfenster. Ein zerfallenes Bürogebäude ragte vor ihnen auf. Ob sie hier auf ihren Gegner treffen würde? Hoffentlich hatte der Junge richtig beobachtet.

    Nachdem ich so begeistert von Pony Island war, hab ich mir auch das andere Spiel dieses entwicklers gegönnt. The Hex.


    Und er hat mich nicht enttäuscht!


    Zitat


    In einer alten, knarrendern Taverne, in einer vergessenen Ecke des Videospiel-Universums, tobt ein gewaltiger Sturm. Ein unbekannter Anruf vermutet einen Mordfall. Sechs Videospielprotagonisten sind die einzigen, möglichen Verdächtigen...


    Es beginnt genau so wie es beschrieben wird. Aber schnell merkt man, dass es noch um etwas ganz anderes geht.


    Zitat


    Es gibt sechs Gäste: Alle sind Videospiel-Protagonisten, die versuchen, ihrer Vergangenheit zu entkommen. Aber das The Six Pint Inn kann alte Erinnerungen wieder hervorrufen. Jeder Flashback spielt in einem völlig anderen Genre und verbindet manchmal mehrere. Durch das Erforschen dieser Erinnerungen, entdeckst du die Identität des Mörders... oder du könntest viel dunklere Geheimnisse erfahren.


    Dieses Spiel regt zum nachdenken an. Es fällt mir schwer nicht zu spoilern. Am liebsten würde ich euch sagen worüber man bei diesem Spiel am ende nachdenkt, aber ich kann nicht ^^


    Man geht wie bei Pony Island mit wenig Erwartungen heran und wird aus den Socken gehauen. So einfach und doch so genial..... Kann ich nur empfehlen,

    Ich zocke grade Pony Island


    Zitat


    Pony Island ist ein spannendes Rätsel-Spiel in Verkleidung. Du befindest dich in Limbo, gefangen in einer bösartigen, defekten Arcade-Maschine, welche vom Teufel persönlich entwickelt wurde. Es ist kein Spiel über Ponys.



    Es ist grade im Angebot auf Steam und ich kann es nur jedem Rätselfreund empfehlen.


    Es ist einfach gemacht, und spielt sich einzig mit den Maustasten. Was anfangs, für mich, etwas umständlich war bis es im Hirn dann klick gemacht hat.

    Ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll. Es hat eine menge genialer Überraschungen auf lager mit denen man wirklich nicht rechnet. Für so ein kleines Indie Spiel wirklich mal wieder ein Goldstück. Und es ist am besten wenn ihr es selbst mal spielt. Die knapp 2 Euro sind sie absolut wert. Es ist einfach großartig. Hätte ich nie gedacht als ich das gestartet habe. Einfach ein Traum. Versprochen. ;)
    Ich war/bin mega geflasht... bitte unterstützt diesen Entwickler , davon braucht es mehr! Ich will mehr davon :D

    Glücklicherweise hatte Peaches ihre alte Ausrüstung in einer Kiste hinten im Truck gelagert bevor sie sich ins Gefängnis geschlichen hatten. Er zog die schwere Holzkiste unter den Sitzen hervor und öffnete sie. Sie hatten das Fahrzeug gut genug versteckt. So hatte ihn niemand ausgeraubt. Darin lag neben Dusts Scharfschützengewehr, welches er dankbar und Glücklich wieder entgegen nahm, auch Knox' verschrammte AK. Peaches nahm die Waffe aus der Kiste und drehte sich um. Seine Augen suchten seinen Kumpel. Verwirrt ging er um den Wagen herum und fand ihn schließlich auf dem Boden hockend. Angelehnt am vorderen rechten Rad. Wegen der hochstehenden Mittagssonne bot auch das kaum Schatten. Aber Knox gab sich damit zu frieden, wenigstens den Kopf nicht in die Sonne zu halten.

    Peaches schritt auf ihn zu und hielt ihm die Waffe hin. "Hier." Knox sah müde auf. Wortlos nahm er die AK entgegen. Ihm lagen tausend Dinge auf der Zunge, schluckte sie aber alle herunter. Es gab nichts zu Sagen. Es musste schon ein Wunder geschehen wenn sie den Kampf überleben wollten. Das wussten sie alle.

    Peaches schloss die Türen und reichte Pete den Schlüssel des Autos. "Viel Glück, Mann." sagte Pete mit bedauern in der Stimme.

    "Es gibt noch was, was du tun musst." gab Peaches zurück und steckte sich eine Zigarette an die ebenfalls in der Kiste liegen geblieben war.

    "Was denn?" Pete wirkte angespannt. Vielleicht befürchtete er Schlimmes.

    "Wenn ihr unten seid, bei meinen Leuten, dann will ich dass du ihnen sagst das sie dort bleiben sollen." Pete nickte erleichtert. Peaches sah auf die Soldaten die in der Hitze Sandsäcke schleppten. Er überlegte ob es noch etwas gab was er ihnen ausrichten sollte, aber ihm fiel nichts ein. Er wollte nur vermeiden, dass ein Privat Eye sich waghalsig mit in den Kampf stürzte. Wer hier sinnlos gegen dieses Monstersoldaten kämpfte, würde sterben. Das Stand fest. Er war sich sicher das Pete das verstand.
    Er verabschiedete sich von seiner Frau und Sanjes, und sagte ihnen das selbe. Pete trat zu Knox und streckte ihm die Hand hin. "Ich muss dich da jetz leider verscheuchen." Knox griff nach der Hand und lies sich auf die Beine ziehen. "Machs gut. Hät dich lieber unter anderen Umständen kennengelernt... ehrlich." Knox sah Pete an und wusste erneut nicht was er dazu sagen sollte. "Hast du auch eine Nachricht für jemanden in dieser Basis?" fragte Pete weiter. Die letzte Chance sich aus der Sache mit Brian rauszureden. Aber er brachte die Worte nicht heraus. Knox sah sich im Camp um. Wahrscheinlich war das sowieso egal. Die Überlebenschancen schienen kaum der Rede wert. "Sag Jenny und Cosmo, dass es mir Leid tut. Und Quinn auch.." Knox überlegte und sah Pete dann ihn die Augen. Dieser verstand und nickte. Er verabschiedete sich mit einer Umarmung. "Wir sehn uns, klar." Petes Optimismus rang Knox ein leises lächeln ab.


    Der Transporter fuhr davon und ließen Dust, Peaches und Knox zurück. Knox seufzte und suchte sich ein anderes schattiges Plätzchen, während Peaches sich unter den Soldaten umhörte. Es fühlte sich an wie damals als er noch mit Informationen gedealt hatte. Die Männer und Frauen hier schienen größtenteils Ahnungslos über die Situation. Also öffnete er die Tür eines anderen Fahrzeugs, stellte sich auf den Einstieg, griff nach dem Funkgerät an dem ein langes gekräuseltes Kabel hing und stellte den kleinen Schalter auf den Lautsprecher vorne am Wagen. Zwischen geöffneter Tür und Auto stand er auf dem Trittbrett und sprach in das kleine Kästchen in der Hand. Dabei musste er die Rangermaske herunter nehmen, was ein Risiko mit sich brachte. Jedoch war diese Ansag äußerst wichtig. Dank der Rüstung schenkten ihm alle ihre Aufmerksamkeit.

    "Was uns hier bevorsteht, wird kein Kinderspiel. Ihr wurdet hier her geordert weil jemand einen Angriff auf Vegas und die RNK plant. Dieser Jemand ist ein Verrückter, der alles was wir bisher kannten und verteidigt haben auf den Kopf stellen wird. Leider ist er nicht ungefährlich. Seine Truppen sind stärker als unsere." In der Menge machte sich Unruhe breit. "Er hat seine Männer..." Peaches stockte. Seine Männer? Sie alle waren Gefangene gewesen die keine andere Wahl hatten. Gefangene die von den Soldaten hier zu ihm gebracht worden waren. Er seufzte. "Sie sind sehr stark. Einige erinnern sich vielleicht an die Raider die irgendwie an dieses HC7 gelangt waren..." Die Unruhe stieg. "Ich kann euch allen nur raten, vorsichtig zu sein. Handelt überlegt. Eure Aufgabe ist es; Zeit zu verschaffen." Damit knackte das Funkgerät und Peaches schmiss es auf den Sitz. Während er herunter stieg und sich abwandte, riefen die Soldaten Fragen hinter her, doch Peaches ignorierte sie. Was brachten Erklärungen wenn alles was er ihnen noch klar machen konnte war, das sie haushoch unterlegen waren. Aber wen wunderte das. So schnell einen Kampfbereiten Trupp aufzustellen war einfach unmöglich. Vielleicht waren noch einige unterwegs. Aber auch die werden, wenn sie hier ankamen, restlos umgenietet werden. Es hatte eigentlich gar keinen Sinn. Es sei denn, sie konnten, während das Kanonenfutter wie die Fliegen starb, Foster ausfindig machen.


    Knox sah wie Peaches sich mit einem anderen Ranghöheren RNK unterhielt. Er hatte sich erneut hinsetzten müssen da seine Beine sich zittrig anfühlten wenn er sie belastete. Neben ihm sass Dust. Sie schwiegen sich an bevor Dust sich auf den Weg machte, um sich eine geeignete Position zu suchen. Als Gebrüll durch das Lager schallte hoben beide gleichzeitig den Kopf un blickten nach rechts. Peaches und der andere Kerl sahen ebenfalls hin. "HEEY! IHR VERBLÖDETEN WICHSER! KANN MAL EINER HER KOMMEN UND MIT MIR REDEN?! UND NEHMT DIE VERDAMMTEN KNARREN RUNTER, IS' JA EIN ALBTRAUM!" Knox und Dust sahen sich verwirrt an als Peaches auf die Stimme zu schritt. Sie standen auf um sich das genauer anzusehen.

    Meterweit vor den gestapelten Sandsäcken, stand ein einzelner heruntergekommener Kerl. Sein Gesicht schmutzig, die Hände in der Luft. Seine Rüstung nur Schrott und unterschiedlich farbiges Metall. Knox blinzelte durch den Hitzedunst und erkannte das der Kerl nicht allein war. Etwas weiter hinter ihm standen noch mehr von seiner Sorte. Die Soldaten richteten alle die Waffen auf ihn und seine Bande. Knox und Dust beeilten sich zu den Sandsäcken und knieten sich dahinter. Sie verfolgten gespannt die Situation. Knox sah alles irgendwie unscharf und verschwommen und er rieb sich die Augen während Peaches auf den Typ zu ging. Kannten die sich? Nein eher nicht. Die Truppe hinten hatte ebenfalls die Hände hoch gestreckt. Peaches gab den RNK Soldaten das Zeichen nicht zu schießen. Während er vorsichtig auf den einzelnen Kerl zu ging lachte dieser dreckig. Als würde ihn die Vorsicht, die alle an den Tag legten, amüsieren. Doch er wartete geduldig bis Peaches in Sprechweite war. Die Unterhaltung konnte Dust und Knox nicht mehr hören.
    "Wer bist du?" fragte Peaches, die Waffe auf den Kerl gerichtet. Der Kerl lacht laut.

    "Is' das wichtig? Wir sind hier um euch zu Unterstützen."

    "Wer ist wir?"

    "Nah, wir eben." Der schmutzige Mann drehte sich halb zu seinen Kumpanen, warf einen Blick auf sie die anständig aber leicht ungeduldig warteten und wandte sich wieder Peaches zu.

    Peaches sah ihn misstrauisch an. Der Fremde seufzte.

    "Wir haben gehört was los ist und wir wissen was auf dem Spiel steht. Und wir werden uns hier nicht von einem Arschloch mit Supermutanten-Soldaten vertreiben lassen. Ihr RNKler seid zwar auch beschissene Kotzbrocken, aber lieber euch Weicheier als die anderen Spinner."

    Peaches verstand. Er drehte sich kurz zu der RNK Seite um, um festzustellen wie die Soldaten auf die schmutzige Bande vor ihnen reagierte. Und wieder musste er feststellen wie wenige sie waren. Konnte er das hier wirklich allein entscheiden? Aber wer sonst wusste besser bescheid als er?

    "Und mitten im Kampf, kommen ein Paar deiner... Leute... auf die Idee sich an der RNK zu rächen und schlachten unsere Männer ab, oder was?"

    "Du hast einfach kein Vertrauen." grinste der Mann.

    "Hast du's denn?" gab Peaches zurück und richtete sich nun selbstsicher auf. Das Grinsen seines Gegenüber verschmälerte sich und er konnte sehen wie er auf die bewaffneten Soldaten hinter Peaches sah. Dann blickte er Peaches wieder an.

    "Ich biete dir zusätzliche Feuerkraft und die verdammt furchtlosesten und blutrünstigsten Bastarde der Mojave an. Und wie ich sehe kannst du die gebrauchen."

    Erneut sah Peaches auf die Bande. Nach genauerem betrachten, hielten sie zwar die Hände hoch, aber man konnte den Hass in ihren Gesichtern erkennen. Man konnte sehen wie gern sie sich hier auf die Soldaten stürzen würden, wenn sie nicht etwas davon abhalten würde. So wie die RNK, waren auch diese Typen verloren, wenn Foster einmarschierte.

    "Ihr wollt doch sicher noch mehr, als nur euer trockenes bisschen Land zurück." hielt Peaches dagegen. Der Kerl zuckte mit den Schultern.

    "Darüber können wir ja reden wenn wir die Scheisse gewonnen haben, nicht?" Er grinste sein verwahrlostes Grinsen. Peaches kniff die Augen zusammen. Wenn sie diese Scheisse gewinnen würden, dann würde Peaches seine Verluste betrauern und dann von hier verschwinden. Er würde seine Frau und seinen Sohn schnappen und nach Osten reisen, weit weg von dieser kargen Wüste. Es interessierte ihn also einen Dreck was diese Penner nach dem Krieg wollten oder nicht. Das war dann nicht mehr sein Problem. Schließlich war er kein RNK Soldat... oder gar ein Ranger.

    "Und du hast deine Leute im Griff?"

    "Na klar. Die wissen was auf dem Spiel steht. Sie konzentrieren ihre Wut auf die Arschlöch..." Sein Blick zuckte kurz zu den RNK Soldaten. "...ich meine auf die SuperArschlöcher." Sein debiles Grinsen ging Peaches auf den Sack. Sollte er diese Verrückten in seine Reihen lassen? Er war sich sicher das keiner der Männer und Frauen hinter ihm das gutheißen würde.

    "Warte hier." Peaches drehte sich um und ging zu den Sandsäcken zurück wo alle gebannt gewartet hatten.

    "Ey mann! Beeil dich, ja? Die Hitze is' nicht auszuhalten." rief der Kerl hinterher und das Grinsen zu verlieren.


    "Was wollen die?" fragte so gleich der Ranghohe.

    "Sie wollen sich uns anschließen." sagte Peaches trocken, lehnte sich neben Dust an den Wall aus Sandsäcken und rieb sich nachdenklich das bärtige Kinn.

    "Pha! Was glauben die wer sie sind?" rief der Major aus.

    "Haben wir denn eine Wahl?" erwiderte Peaches ruhig und nachdenklich.

    "Aber sie werden uns in den Rücken fallen! Das sind Raider, um Gotteswillen!"

    Peaches starrte immer noch nachdenklich vor sich hin.

    Knox sass neben Dust, die Arme auf den Sandsäcken und beobachtete die Bande. Das Kinn auf die ruhende Faust gestützt, sah er beinahe verträumt aus. Würde er diese Typen zusammen mit der RNK kämpfen lassen? Er konnte das beim besten willen nicht beantworten. Er erinnerte sich an die Unterhaltung mit Peaches über Raider.


    Würdest du wieder zu dieser Bande zurück gehen wenn du die Möglichkeit hättest?“ Darüber hatte Knox noch nie nachgedacht. Diese Leute waren alles was er damals gehabt hatte. Nun da er daran zurück dachte und auch wusste was vor dem Unfall gewesen war, konnte er sich das nicht mehr vorstellen. Doch er wollte nicht zugeben, dass es ein Fehler gewesen war sich Raidern anzuschliessen, zumal er ja auch keine andere Wahl gehabt hatte. Damals hatte er geglaubt die Typen killen ihn wenn er sich ihnen nicht beugte.

    Vermutlich nicht. Lance war ein Arschloch.“

    „Und wenn er es nicht gewesen wäre?“ Knox kniff die Augen zusammen.

    Worauf willst du hinaus?“ Peaches der neugierig klang, vermied es nun Knox anzusehen.

    Ich frage mich nur was einen dazu bewegt... Leute zu... überfallen und... naja.“ Knox wartete ob Peaches noch ausführlicher wurde. Doch dieser schwieg. Knox wusste nicht was er davon halten sollte. Warum war das wichtig? Es ärgerte ihn und er beschloss so wahrheitsgetreu wie möglich zu antworten, in der Hoffnung dass Peaches diese unsinnigen Fragen in Zukunft unterließ.

    Weils Spass macht.“ sagte Knox kühl. Beinahe erschrocken sah Peaches hoch.

    Ist das dein Ernst?“ Knox nickte und blickte so ernst er konnte zurück.

    Du entscheidest über das Leben eines anderen, oder über seinen Tod.“ Knox ballte die Faust und sah versonnen nach oben. „Das ist Macht. Und Nervenkitzel. Man kann jeder Zeit selbst drauf gehen, und wenn man es nicht tut, ist das ein Erfolgserlebnis wie kein zweites.“ Anders als erwartet verzog Peaches nicht den Mund, sondern nickte. Knox sah ihn etwas verdutz an. Dann setzte er noch einen drauf. „Und auf Psycho ist es noch viel intensiver. Nicht zu beschreiben.“

    ...

    Peaches warf ihm einen Blick zu. „Du bist ein gewissenloses Arschloch. Aber weil du mein Partner bist, würde ich sowas nie sagen.“ Peaches lächelte kurz und dachte nach. „Andererseits sorgst du dich um deine Familie und vor allem um Quinn. Etwas was man von einem richtigen Raider nicht erwarten könnte.“ Knox lachte sarkastisch.

    Und was sind richtige Raider? Die die ihre eigene Mutter töten und ihre Geschwister auffressen?“

    „Zum Beispiel.“

    „Du hast ja keine Ahnung.“ Beinahe war Knox sauer auf Peaches weil er ihn nicht für einen Raider hielt. Und er dieses klischee-Denken hatte. Aus, für Knox, unerfindlichen Gründen, verletzte das seinen Stolz. Aber es fühlte sich irgendwie falsch an, so zu fühlen. Doch er ignorierte letzteres. Er war ein Raider. Ein richtiger.

    Glaubst du ich hätte nicht auch gegen andere Banden gekämpft?“ sagte Knox. „Nicht alle sind gleich. Es gibt echt verrückte Psychos da draußen, aber eines haben so ziemlich alle gemeinsam.“ Knox vergaß sich zu beherrschen. „Sie halten zusammen.

    ...

    Sie waren eine Familie als ich keine mehr hatte...


    "Wir können diese Leute nicht bei uns aufnehmen." beharrte der Major.

    "Sollten wir aber." schaltete Knox sich ein und erntete überraschende Blicke. Ausser Peaches. Dieser sah ihn an, ohne einen Gefühlsausdruck preis zu geben.

    "Wer sind Sie denn? Wie ist Ihr Name Soldat?" der Ranghohe RNKler versuchte sein Gesicht zu wahren. Knox stemmte sich mühsam hoch und lehnte sich ebenfalls gegen die Sandsäcke.

    "Wir werden diesen Kampf ohne Verstärkung verlieren. Wahrscheinlich sogar auch dann, wenn die Typen uns helfen. Aber nicht weil sie uns in den Rücken fallen, Mann." Das Gesicht des RNK-Manns verhärtete sich angesichts der respektlosen Ausdrucksweise. Doch er sagte vorerst noch nichts. Knox hustete trocken ehe er fortfahren konnte.

    "Gleich hier, in wenigen Tagen, vielleicht auch nur Stunden, findet eine hässliche Schlacht statt. Und es gibt nur zwei Seiten. Und jeder trifft seine Wahl. So wie die da." Er zeigte auf die Raider. "Sei froh sind sie hier und nicht dort." Der Major ignorierte die Wortwahl des Soldaten und versuchte einen letzten Einwand.

    "Und wenn Foster sie schickt?" Knox versuchte zu lachen und schüttelte den Kopf.

    "Der Vollpfosten gibt sich nich' mit Gesindel wie denen ab. Außerdem hält er sich für mächtig genug. Er braucht ihre Hilfe nicht... Wir schon. Am Ende..." Knox hatte die Arme verschränkt und rieb sich nun beiläufig das linke Ohrläppchen. Er sah in die Runde und auf die Soldaten die die Raider im Blick behielten. "Am Ende haben wir hier einen Berg Leichen. Und zwar von beiden Seiten. Mehr wird nicht passieren. Aus der Sicht der Soldaten hier und dir, Kumpel." Knox nickte gegen den Major. "Is' das hier einfach nur eine Schlacht. Wie sie ausgeht entscheidest nicht du oder die da. Sondern andere Leute. Die nicht hier auf dem Schlachtfeld sterben. Verstehst du?" Knox gab einen scheiß drauf ob der Typ das kapierte. Er sah in Peaches' und Dusts Gesicht das, was er erreichen wollte.

    "Sie kämpfen mit uns." entschied Peaches nun.

    "Was? Das will ich nicht. Ich erlaube das nicht!" rief der Major sofort. "Was dieser freche Soldat sagt ist absolut kein Grund..."

    "Doch, und wie." Peaches richtete sich auf.

    "Ach ja? Was schlissen die den bitte daraus?" wütend funkelte der RNK-Mann Peaches an der seine Waffe wieder nahm und sich auf den Weg machte, den Raider über die Entscheidung zu informieren.

    "Dass Krieg immer gleich bleibt."

    Wie betäubt folgte Knox der Gruppe. Wären da noch Feinde gewesen, hätte er nicht dafür garantieren können sich selbst oder die anderen vor ihnen zu beschützen.

    Auch der Unterhaltung und dem Plan folgte er eher beiläufig. Er versuchte seine Mimik etwas anzupassen, war aber innerlich in andere Dinge versunken. Zum Beispiel wie er Cosmo und Jenny beibringen sollte, dass er es nicht geschafft hatte ihren Bruder zu retten. Er malte sich aus wie sie reagieren würden. Sie alle waren nur in Schwirigkeiten wegen ihm. Und sie alle wussten es.

    Schmerzen störten seine Gedanken. Entzugsschmerzen. Mitlerweile wusste er auch wieder woher sie kamen, warum und wie er sie lindern konnte.

    Wärend er mit Sanjes, Pete und Rene nach Uniformen suchte, nutzte er die Gelegenheit in ein paar Medizinschränkchen zu blicken. Dort fand er nur das übliche. Wasser, Verbände, ein lausiges Stimpack. Wieder und wieder suchten ihn die vorwurfsvollen Gesichter seiner Geschwister heim und er begann energischer zu suchen. Erst in einem Safe, unter einem Klapptisch in einem Zelt wurde er fündig. Der Safe war offen und wirkte hastig geplündert. Doch im dunklen Winkel ganz hinten lag neben ein paar losen Kronkorken ein einsamer Inhalator. Als er ihn in den Händen hielt erinnerte er sich daran, dass gar nicht Lance‘s Bande bei der er Quinn kennengelernt hatte, die jenigen waren die ihn an die Drogen herangeführt hatten...


    9 Jahre zuvor, lebte Knox, alias Thomas in Greenfield. So nannten sie den Park in dem sie lebten. Eine zusammengeschusterte kleine Ortschaft in Knoxville, Tennessee. Laut seinen Tagebucheinträgen war sein Leben damals angenehm und beschaulich gewesen. Er hatte seine Brüder, seine Schwester, Mutter UND Vater, lernte in der Schule lesen und schreiben... Natürlich lief nicht immer alles glatt, was seine Niederschriften über Francis bewiesen. Aber da war noch mehr was nicht in die Geschichte eines stinknormalen Heranwachsenden in Greenfield passte. Dinge die er nicht aufgeschrieben hatte, da sein Arzt Dr. Shield ab und an im Buch geblättert hatte, damit er seinen Seelenklemptnerfähigkeiten freien lauf lassen konnte. Dinge die er jedem verschwiegen hatte. Dinge an die er sich jetzt wieder erinnerte. Wie er wirklich tickte, stand nirgendwo in jenem Tagebuch. Die kleinen Tragödien waren zwar wahr... sollten aber nur unterstreichen wie sein normales Leben mit höhen und tiefen aussah.

    Die Wahrheit war...

    „Bist du soweit?“ rief Pete Knox zu und hielt dabei die Eingangsplane des Zelts hoch. Knox sah vom Jet auf. Kurz war er verwirrt. Dann steckte er den Inhalator unauffällig in die Tasche und nickte. Die Uniform hatte er schon längst gefunden und angezogen. Er stand auf und ging dem Ausgang entgegen. Kurz bevor er das Zelt verliess, nutzte er die Gelegenheit allein zu sein, nahm hastig das Jet, inhalierte tief und warf den leeren Behälter rechts von sich unachtsam in eine Ecke. Dann trat er hinaus.


    John und Peaches waren bereit. Die Gruppe folgte beinahe ungehindert dem Weg aus der Umzäunung, stieg hinten in den rostigen Transporter und machte sich auf eine längere Reise gefasst. Interessanterweise wurde den Soldaten hier oben befohlen, die ganzen Insassen auf sich allein gestellt zu lassen. Waren überhaupt noch Insassen vorhanden gewesen? Oder hatte man alle in die Vault verlegt? Da die Soldaten oben nichts von den Experimenten wussten, konnten sie nur von der RNK gerufen worden sein. Die Ansage war mit sicherheit nicht in Victors Sinne. Peaches sass hinter dem Steuer und dachte darüber nach wärend er sich auf die Fahrbahn konzentrierte. Kurz sah er neben sich zu Dust der ein wenig wie ein zusammen gesunkener nasser Karton wirkte. “Alles klar?“ fragte er knapp und wandte den Blick nur kurz besorgt zu dem Mann. Gerne hätte er ihm irgendwie Hilfe angeboten, doch er hatte noch so viele andere Dinge im Kopf und es fiel ihm schwer die Prioritäten zu ändern. Schuldbewusst starrte Peaches die von Rissen durchzogene Strasse an, während sich die Gedanken über den bevorstehenden Krieg wieder in den Vordergrund drängten.


    Knox sass soweit abseiz von den anderen wie er konnte. Er, Pete, Sanjes und Rene waren hinten eingestiegen. Aber Knox wollte nicht angesprochen werden. Seine Trauer und Sorge schlug langsam in Wut um. Er würde Victor Foster zur Strecke bringen.

    Unbeirrt musterte er die Umgebung draussen. Er fühlte dass sie langsamer vorbei zog als sie sollte, und das war fantastisch. Aber auch irgendwie quälend. Ungeduldig und unbewusst begannen seine Finger am rissigen, spröden Kunstleder zu kratzen, welches man hier vor hunderten Jahren über die Sitzbänke gezogen hatte.

    Er ignorierte die Unterhaltungen der anderen und starrte aus dem Fenster.

    Dank des Jets schmerzfrei, lies er seine Gedanken schweifen. Er erinnerte sich daran dass das Serum nach einiger Zeit die Wirkung verliren würde. Beiläufig sah er zu dem Rucksack zwischen seinen Beinen. Nur zwei Dosen waren übrig. Stumm blickte er wieder auf die immer kahler werdende Landschaft. Es war nicht zu ändern. Das nicht. Und auch die Tatsache das Brian tot war nicht. Und dass Jenny und Cosmo weinen würden wenn sie es herausfanden. Vielleicht sollte er es ihnen gar nicht sagen. Knox sah geistesabwesend hinaus, die Stirn am Fenster. Bei jeder Bodenwelle stiess er mit dem Kopf dagegen, doch das war ihm egal. Vielleicht sollte er sich von den beiden fern halten. Einer wie er, war kein Umgang für Jenny. Knox‘ Finger krazten über einen Riss im Leder und erzeugten ein monotones gleichmässiges Geräusch. Vielleicht sollte er Peaches oder Dust bitten ihnen zu sagen er sei mit Brian gestorben. So dass sie zurück nach Greenfield kehrten und wieder normal weiterleben konnten. Sie würden schon darüber hinweg kommen. Das dumpfe unregelmässige ‚Dongk‘ seines Schädelknochens auf Glass vermischte sich mit dem rauen Kratzen auf Leder. Dazu dröhnte der Motor des Transporters. War das nicht ein guter Plan? Einfach weglaufen? Es war einfach und schnell. Vielleicht sollte er das Serum auch einfach zerstören, sich selbst eins drüber ziehen und die Scheisse wieder vergessen? Das Dröhnen des Wagens schien lauter zu werden. Knox kniff die Augen zusammen und öffnete sie gleich wieder. Angestrengt sah er weiter hinaus. Ja, warum auch nicht? Das hatte doch schon einmal hervorragend geklappt. Als er unter die Trümmer geraten war und gefunden wurde, von Quinn und den anderen. Erst war er verwirrt gewesen, hatte schiss. Aber dann... Blinzelnd versuchte er die immer lauter werdenden Geräusche zu ignorieren und seinen Gedankenstrang weiter zu weben. Da war zwar siese grosse Lücke, aber scheiss drauf! Er war glücklich gewesen. Oder? Er hatte keine Toten zu betrauern. Keine Schuld am Leid anderer. Keine übermenschliche untragbare Verantwortungen. Nur eine Illusion von etwas, dass er nicht mehr kannte. Die er sich schön reden konnte. Unwissenheit war gut! Die störenden Geräusche bohrten sich unangenehm in Knox‘ Gehirn, wärend er immer öfter und länger die Augen zusammen kniff. Einfach nochmal von vorn anfangen. Er zuckte zusammen als er an der Schulter berührt wurde und hob den Kopf. “Yo, Knox alles okay? Du siehst... nich‘ gut aus mann.“ Knox sah missmutig in Petes Gesicht. Er merkte dass er schwizte und wischte sich über die Stirn. “Mir gehts gut...“ brummte er und dreht sich wieder zum Fenster. Pete sah ihn besorgt an. Es war nicht zu übersehen dass er schon wieder lit. Knox wusste das selbst. Sie fuhren bereits so lange, dass das Jet nachliess.

    Allgemeine Aufregung durchfuhr den Wagen. Peaches fuhr nun langsamer. Sie hatten die Mojave erreicht und fanden die geparkten Transporter der restlichen RNK vor. Die Soldaten hatten sich provisorisch eingerrichtet. Peaches parkte ebenfalls stieg aus und öffnete die Tür hinten. Er sah in die Gesichter der Anwesenden und konnte die Erschöpfung nicht übersehen. Er winkte Pete zu sich und dieser kam näher. Er fragte ihn ob er in der Lage war weiter zu fahren. Dieser nickte verwirrt. „Dann will ich dass du Rene und Sanjes nach Hause bringst. Rene kennt den Weg.“ Pete sah zu den Frauen und widersprach nicht. Er nickte und Peaches nickte. Er teilte allen mit wie es jetzt weiter gegen würde. Pete würde Sanjes und Rene in die Kanalisation bringen, wo ihre Basis war. Er hoffte nur dass sie noch da war. Und er hoffte das Victor sie nur ein weiteres Mal verarscht hatte, als er meinte er hätte seine Leute erschossen.

    Knox stieg aus während Peaches sprach. Er sah sich um, die Sonne brannte heiss. Bei einem Tisch nahm er sich eine Wasserflasche. Hier würde wohl bald die Höhle losgehen. Sicherlich hatte Victor vor seine Soldaten hier einfach durchmähen zu lassen. Sie waren stärker und ihre Waffen scharf...

    Eigentlich sollte sie nur Victor interessieren. Wo war er? Versteckte er sich irgenwo wie ein feiges Würstchen? Beobachtete er einfach alles bis es vorbei war, er nach Vegas maschieren konnte und den Platz der RNK einnehmen konnte? Sicher war, wenn er tot wäre, dann wären die Soldaten sicher auch kein so grosses Problem mehr. Denn ohne Anführer, waren diese Hirnlosen Kampfmaschinen nichts.


    >>>Mojave Wüste>>>

    Hab wegen eines kurzen Ausschnitts von dem Spiel, Superliminal geholt und durch gedaddelt. Es ist immer schade wenn solche Spiele vorbei sind. Etwa so wie bei einer guten Serie.
    wer Portal kennt und mag, kann sicher auch mit Superliminal anfangen.
    Ein extrem gutes Puzzle Spiel. Die Rätsel sind nicht unbedingt hardcore, aber es ist absolut genial konstruiert. Und es beinhaltet eine Message.

    Es geht um die Perspektive. Die Dinge aus einem anderen Blickwinkel betrachten und so weiter kommen.



    Ich hatte meine Freude dran. Es hat eine Menge Überraschungen auf lager. War wirklich sehr amüsant. Wenn auch leider zu kurz. (160Minuten) aber jedes gute Spiel ist bekanntlich zu kurz ^^



    Langsam und schuldbewusst kroch Knox hinter seinem Bruder her, der es mit einem Arm wohl am schwersten hatte, durch alte Schächte zu kriechen. Eine halbe Ewigkeit verging bis sie da ankamen, wo sie hin wollten. Durch Gitter die die kahlen Schachtwände unterbrachen, konnte jeder zweite der Gruppe hinab schauen. Das grosse Zahnrad dass die Vaulttür darstellte, war verriegelt. Leider war der Schacht mit einem weiteren Gitter versperrt. Die Gruppe konnte die Tür nicht mittels der Lüftung passieren. Im Eingangsbereich stand eine Wache und beobachtete die Tür zu den Gängen die ins Vaultinnere führten. Peaches flüsterte so leise er konnte. „Halt meine Beine.“ Dust hinter ihm tat sein Bestes. Vorsichtig löste Peaches die Schrauben einer Schachtplatte und versuchte sie so leise wie möglich hoch zu heben und in den Schacht vor sich zu schieben. Seine Bauchmuskeln protestierten bereits als er sein vorhaben zu zweidritteln geschafft hatte. Nach dem erfolgreichen aufhebeln der Platte, ruhte er sich kurz aus bevor er die Waffe nahm und den Oberkörper in das Loch gleiten lies. Ähnlich wie Knox im Fahrstuhl, hing Peaches kopfüber herab. Er ziehlte auf die angespannte Wache die ihm den halben Rücken und sein rechtes Profil zeigte. Peaches spannte jeden Muskel an. Ein leichtes schaukeln liess sich nicht verhindern, denn sonst würde er vor Anstrengung zittern. Was noch schlimmer wäre. Er wusste, wenn er mit dem ersten Schuss nicht traf, würde es noch schwieriger werden. Er durfte sich aber auch nicht mehr zu lange Zeit lassen. Das Blut stieg ihm heiss in den Kopf.
    Endlich drückte er ab. Sein Bauch begann schon zu schmerzen, wegen der Kante des Schachts die unangenehm hinein schnitt. Peaches sah sich um. Der Wächter war hinter einem Tisch in Deckung gegangen. Als Peaches das bemerkte wurden seine Augen gross und panisch. In seinem Kopf hatte er zwei Möglichkeiten die sich wie ein Blitz vor seinem inneren Auge zeigten. Peaches musste sich entscheiden. Schoss er nochmal oder sollte Dust ihn hochziehen? Keine Zeit für lange Überlegungen. Peaches ballerte bevor der Gegner es zu erst tun konnte. Hinter ihm konnte er jemanden etwas sagen hören gefolgt von einem krachen. Wenige Sekunden später sah Peaches irgendwo am Rand seines Blickfelds etwas herunter fallen. Er schoss weiter auf den Feind, lies ihm keine Chance heraus zu kommen. Dann sah er Knox der sich dem Gegner humpelnd näherte, ihn seitlich überraschte und den Kerl erledigte. Dann sah Peaches nur noch wie Knox hinfiel und ebenfalls hinter dem Möbel verschwand.
    Stille kehrte ein. Peaches gab Dust ein verbales Zeichen ihn los zu lassen, hielt sich an der Kannte fest und lies sich in einer fast eleganten kopfüberdrehung herunter. Er landete auf einem Regal, sprang von da auf das, dank Knox, umgestürzte Regal daneben welches schief an einem Tisch lehnte und rutschte richtung Fussboden. Er ignorierte vorerst die Leute im Schacht. Sie würden klar kommen. Er eilte zu Knox der am Boden sass. Zwei Meter neben ihm, der tote Wächter der den seitlichen Angriff nicht hatte kommen sehen. Knox sah zu Peaches auf und versuchte ein grinsen. Er ergriff Peaches‘ Hand und liess sich auf die Beine ziehen. Auf ein Bein. Beim mehr oder weniger gewollten Sturz aus dem Schacht, der weit aus eleganter geplant gewesen war als die Ausführung, war er umgeknickt und hatte sich den linken Fuss verletzt. Noch wusste er nicht wie schlimm es war. Es schmerzte, war aber zu ertragen. Gebrochen war glücklicherweise nichts. Währenddessen kam Brain aus dem Schacht. Trotz des Handycaps viel graziöser als erwartet. Dann half Peaches Dust, und endlich Rene und Sanjes hinunter. Die Ärztin bewegte sich sofort zur Türsteuerung. Sie alle hofften dass die Schiesserei und der Krach keine Aufmerksamkeit erregt hatte.
    Marina Sanjes tippte an der Steuerung herum und winkte dann Peaches herbei. „Benutze deinen Pipboy.“ Peaches zog das Kaben aus dem Armcompuzer und schloss es an die Steuerung an. Wie durch ein Wunder entschlüsselte sich diese und gab freien Zugang zur Benutzung der Vaulttür. Sanjes drückte einen Knopf und mit einem lauten ohrenbetäubenden Quietschen entriegelte sich die Tür, schob sich aus der Verankerung und rollte zur Seite.


    Glücklicherweise stand auf der anderen Seite niemand. Nur die metallerne Brücke und der Aufzug winkten.


    Die sechs Personen standen da. Nur wenige Schritte von der Freiheit entfernt. Doch keiner wagte einen Schritt in die Richtung. Knox schluckte. Er wagte es nicht die anderen anzusehen und starrte auf die gewaltige offene Tür. Sanjes rief von hinten. Sie hatte die Leiche durchsucht und nichts nützliches gefunden. Rene unterdrückte ihre Tränen. Als sie sich zusammen nahm und auf die Tür zu gehen wollte, hielt Peaches sie zurück. „Er sagte doch es ist ein Bluff.“ protestierte sie. „Ich will meinen Sohn wieder sehen. Die Wachen könnten jeden Moment hier sein.“ ihre Worte wurden mit wiederholtem Schniefen unterbrochen. Peaches sah zu Knox. „Du bist dir ganz sicher? Hast du dich an etwas erinnert?“ Knox Gedanken rasten. Er wollte von hier weg. Er erinnerte sich an die Folter, die endlosen Tage in winzigen Räumen hier unten. Auf keinen Fall würde er sich noch einmal hier einfangen und wegsperren lassen. „Er will uns doch nur wieder fertig machen.“ begann Knox und sein Blick schwenkte zu Peaches. „Das macht er doch ständig. Das hier...“ er breitete die Arme aus, nur kurz, denn sie zitterten schon wieder. „Das will er doch. Das wir hier dumm rumstehen, drüber nachdenken und Zeit verschwenden. Und am Ende, schaut er uns an wie wir festgeschnallt und hilflos auf Tragen liegen, wehrlos, und lacht. Und dann will er unsere Gesichter sehen wenn er uns sagt dass alles eine Lüge war!“ Knox sah sich in den Gesichtern der Anwesenden um. Gerade als er zu einem Weiteren Satz ansetzen wollte, packte Peaches ihn an der Brust und zog ihn zu sich. „Weisst! Du! Es! Oder! Nicht?!“ zischte er seinen Freund an. Knox starrte in die wütend funkelnden Augen. Er kam nicht zu einer Antwort. Beide drehten sie den Kopf zur Tür. Sie hörten Marina ein ‚warte!‘ ausrufen wärend Rene auf die Tür zu lief. Als Peaches es begriff stiess er Knox von sich und rannte ihr hinter her. Knox stiess gegen Brian der ihn auffing. Sie alle sahen zu Rene. Die Hand hatte sie am Hals als sie die Tür passierte ehe Peaches sie erreichen konnte. Wenige Schritte später drehte sie sich zu den Leuten in der Vault um und Peaches stoppte in der Tür. Er starrte sie an. Wahrscheinlich hatte er den selben Gesichtsausdruck wie sie. Glasige Augen, entsetzt, den Atem angehalten. Abwartend. Knox sah sie an. Erwartete das etwas passierte, doch da war nichts. War sie noch zu nah an der Vault? Sie dachte wohl das selbe, wurde aber Mutiger. Sie sah Peaches an der sie aufhalten wollte und erneut auf sie zu rannte, doch sie drehte sich sofort um und lief auf die Brücke. Peaches erreichte sie erst als sie den Fahrstuhl berührte. Lebendig. Nun weinte sie aus Erleichterung.


    „Du hattest recht.“ sagte jemand und Knox überkam ebenfalls Erleichterung. Doch diese wurde schnell wieder von dem Stress überlagert den er in sich fühlte. Wenn sie hier geschnappt werden würden.........

    Brian lächelte Knox aufmunternd zu. Dust und Sanjes liefen bereits los. Knox folgte. Direkt hinter ihm Brian. Pures Glück überfiel Knox als er den bereits offenen Fahrstuhl ebenfalls erreichte.
    Doch es währte nicht lange.

    Er sah die Leute vor ihm die ihn anstarrten. Blankes entsetzen in den Augen. Knox verstand erst nicht. Doch schliesslich begriff er, dass sie nicht ihn ansahen. Knox drehte sich um und sah gerade noch wie Brian stürzte. Er presst die Hand an den Hals und verzog das Gesicht. Knox machte Anstalten noch in der Drehbewegung zurück zulaufen, doch Peaches und Dust hielten ihn zurück. Sie standen schon im Lift. Brian lag auf der Brücke, streckte das Gesicht ihn ihre Richtung, während ihm nun Blut aus dem Mund sprudelte. Hinter ihm, im Eingangsbereich der Vault, ging die Tür auf und bewaffnete schwarz gekleidete Männer traten heraus. Knox wehrte sich noch gegen den Griff seiner Freunde, doch er wusste dass es keinen Zweck hatte. Und er wusste das er nicht zu ihm laufen würde. Die Fahrstuhltür begann sich bereits zu schliessen. Erste Schüsse prallten von ihr und dem Rahmen ab. Knox sah in das verbrannte Gesicht seines Bruders und hörte seine Worte ehe die Fahrstuhltür sich ganz schloss.

    Ich vertraue dir, Bruder.“





    Dust und Peaches liessen Knox los. Dieser schwieg. Er lehnte die Stirn an die Fahrstuhltür und starrte nach unten ins Leere. Eine Weile wagte keiner zu sprechen. Knox spürte kurz eine Hand auf der Schulter, ignorierte sie aber. Das passte zu Foster. Bestimmt war er schon gespannt zu erfahren ob die Truppe gefangen genommen worden war durch ihr zögern, oder ob sie es gewagt hatten die Tür zu passieren. Wahrscheinlich hatte er gehofft dass es anders herum laufen würde. Sicherlich hätte er sich darüber amüsiert, wäre Brian zu erst hinaus gegangen. Es wäre bestimmt spannend gewesen, dann zu erfahren ob sie Rene zurück gelassen hätten oder nicht. Ob sie sich aufgeteilt hätten oder ob sie sich gemeinsam all den Wachen gestellt hätten.
    Knox hörte hinter sich eine leise Diskussion. Peaches und seine Frau. Sie glaubte wohl ihr tödlicher Chip hätte einen Fehler und würde doch noch hoch gehen. Irgendwann. Knox interessierte sich nicht dafür.

    Er erinnerte sich an Brian in Greenfield. Und an jeden guten Rat. Solche die er sich von seinem Vater nur hätte erträumen können.
    Und diesen Kerl, seinen eigenen Bruder, der immer für ihn da gewesen war, hatte er gerade umgebracht...