Sayoko sah vorsichtig hinter der Ecke hervor. Wie erwartet war das dümmste, während des Übungsmodus von Nick, das Richtige gewesen. Nach unten flüchten.
Bereits auf halbem Weg nach oben endete Nick seinen Lauf. Er hatte den Grund seiner Jagd vergessen und ging wohin auch immer. Sayoko folgte Mr. Glitch mit größt möglichem Abstand.
Sayoko blickte vom oberen Ende der Treppe hinab. Wann war Nick abgebogen? Aus welchem Grund so schnell? Noch während sie sich fragte ob Nick sie in eine Falle locken wollte erklang ein Alarmgeräusch neben ihr. DiMas kleiner Eyeball mit Grundprogrammierung. Stets auf der Suche nach jemandem der mit ihm spielen würde rief mit diesem Geräusch DiMa herbei.
Das laute Klacken von DiMas Absätzen näherte sich. Auch wenn der Eyball Institutseigentum war, schlug Sayoko Tenshi mit aller Kraft Richtung Boden und sprang hinter eine der größeren Vorratskisten. DiMa blieb stehen. Sayoko hielt die Luft an.
„Was ist dir geschehen, mein Kleiner?“
Sayoko nutzte DiMas Worte um zu atmen.
„Hier ist doch niemand.“
Erleichtert lauschte Sayoko dem sich stätig entfernenden Klack, Klack von Dimas Schritten. Heute war DiMas Hang dazu eine Dame zu sein mehr als nützlich.
Stille. Sayoko schlich die Treppe hinunter um in den Stockwerken nach Nick zu suchen. Eigentlich suchte sie den Schlüssel der bedauerlicherweise bei Nick war. Sie beschloss eine Ebene nach der Anderen abzusuchen. Sayoko huschte zurück in den Gang um nicht von Shiro gesehen zu werden, der mit Sicherheit darauf programmiert war jeden Eindringling zu finden. Vorsichtig sah sie kurz darauf in den Raum. Niemand war zu sehen. Jede Möglichkeit nutzend versteckt zu bleiben fand sie Mullition und eine Waffe. Frustriert stellte sie fest, dass die Waffe und die Munition nicht zusammen passten. Dafür lag neben der Waffe ein Elektroschock Gerät das kräftig genug war einen Supermutanten außer Kraft zu setzen. Theoretisch zumindest. Der Schrank schlug laut zu. Sayoko zuckte. Sie wusste auch, dass sie nun etwas gegen Nick in der Hand hielt. Mit diesem kleinen Gerät würde sie den Schlüssel mit Sicherheit bekommen.
Laute, schwere Schritte näherten sich. Nick außerhalb des Schleichmodus. Nick blieb direkt neben ihr stehen. Sayoko atmete ein Mal tief duch und stand auf.
„Ich sehe dich.“ verkündete Nick bevor er ansetzte Sayoko aufzugreifen.
Sie jedoch setzte den Courser unter Strom.
Nick fiel um.
Während der Bewegung zum Schlüssel zu Nicks Hals lenkte Sayoko das Geräusch von DiMas Highheels ab. Es näherte sich von hinten. Sajoko blickte vom Durchgang zurück zu Nick. Nun, sie sah dorthin wo Nick liegen müsste. Während Sayoko sich im Nächsten Schrank versteckte überlegte sie was Nick in so einem Fall während des Übungsmodus tat. Er ging zum Ausgangsort zurück. Etwas in ihr hoffte dies würde das Institut sein. Sie war sich sicher, dieser Ort würde in Arkadia sein. DiMa näherte sich. Ihr Parfüm roch so kräftig, es brannte in Sayokos Nase. DiMa stand nun direkt vor dem Spalt durch den Sayoko den Raum beobachtete. Sayoko befürchtete DiMa würde trotz Wind ihren Atem hören können und hielt mit dem nächsten Schritt der Synth-Dame die Luft an. Dima begann zu lauschen. Sayoko befürchtete bereits Dima würde länger lauschen als sie die Luft anhalten konnte.
„Dima.“ erklang Faradeys Stimme: „Die Computer funktionieren noch.“
„Das sind gute Nachrichten.“ DiMa wendete sich Faradey zu. Sie ging zu ihm: „Nicht so wie das dumme Zeug was Nick zur Zeit von sich gibt.“
Sayoko sank vor Erleichterung zusammen. Nur kurz. Dann zwang sie sich aufzustehen.
Bevor Sayoko Nick finden konnte fand Nick sie. Sayoko lief Richtung nächstem Durchgang und dort direkt in Tenshi zu stoßen. Nick stand bereits hinter ihr. Sie stieß ihn von sich. Den langen Gegenstand in seinen Händen überließ er ihr beinah wiederstandslos. Sayoko erkannte erst zwei Räume weiter was sie hielt. Die Waffe zu der Mulition in ihrer Tasche. Sayoko lehnte schwer atmend an der Wand im Kellergeschoss und überlegte. Sie war sehr, sehr sicher eine Waffe aus dem Institut mitgenommen zu haben. Die junge Frau atmete die Wut über sich selbst aus. Ihre hatte sie einem SRB-Kollegen in die Arme gedrückt um beide Hände für die Transporterbedienung frei zu haben. *So ein seltendämlicher Fehler.* Es war nicht zu ändern und Nick hatte ihr eine neue Waffe gebracht, sozusagen. Alles war gut. Sie würde Nick finden, ihn erschießen und den Schlüssel nehmen. Sie sah auf die Zeit. Ihr war als würde sie bereits Tage, keine gute Stunde hier verbringen.
Es dürfte nicht mehr so lange dauern bis ihre Verstärkung eintreffen würde. Was Sayoko nicht wusste war, dass Farady mit den Computern das Tarnsystem eingeschaltet hatte. Jeder der mit Messgeräten vor ging, würde ein leeres Akadia angezeigt bekommen.
Sayoko hörte schwere Stiefel und einen Stock. War hier noch ein Mensch? War ihre Verstärkung eingetroffen und verletzt worden? Ein wenig zu schnell und unvorsichtig lief sie in die Richtung. „Ich sehe dich.“
*Ich dich auch.* dachte Sayoko, und woher verdammt hatte Nick eine Eisenstange? Sayoko hockte sich hin und verbarg ihren Kopf zwischen ihren Knien. Sie fühlte sich dumm. *Ich sehe dich nicht, du siehst mich nicht.* zu spielen. Als kleines Kind glaubte sie tatsächlich, dass sehen und gesehen werden so funktioniert. Nun, momentan funktionierte diese Tacktik mit Nick. Nach Minuten verließ er den Raum. Erneut ruhig besann sie sich auf ihre Waffe. *Ich hätte schießen können.*
Tenshi flog an Sayoko vorbei. Sie atmete erleichtert auf und schlich weiter. Ein Alarm erklang. Shiro hatte sie nur einen Gang weiter mit seinen Scannern erfasst. Sayoko nahm die Vierbindung zu dem Eyeball auf um ihn umzuprogrammieren.
Shiro vibrierte. Der Alarm wurde kurzfristig leiser um noch lauter fortgesetzt zu werden. Sie griff das Synthspielzeug und warf es die Treppen hinunter.
Zu spät.
Nick war auf dem Weg zu ihr. Die schweren Schritte waren unverkennbar.
Sayoko flüchtete durch das schmale Fenster. Sie ließ sich hinab hängen und hoffte Nick würde in Übungsmodus seinen Grund der Anwesenheit annähernd sofort vergessen.
Komplexe Programmierungen zu ändern waren etwas anderes als in alten Systemen Fehler zu korrigieren oder die Reihe eines alten Spiels zu korrigieren.
Nick ging zwei Mal durch den Raum bevor er das Stockwerk verließ.
Sayoko hatte bereits Schwierigkeiten sich hoch zu ziehen. Ihre Arme fühlten sich seltsam an. Bisher war sie überzeugt die praktischen Übungen des SRB würden ausreichen. Nun fühlte sie sich als hätte sie ihren Körper nur virtuell gestärkt, nicht ihre Muskeln. *Nur etwas ausruhen.* beschloss Sayoko und begann gegen ihre Müdigkeit anzukämpfen. *Besser ich bleibe in Bewegung.* erkannte sie bevor ihre Augen zu fielen.
Sayoko fand dieses Mal Nick indem sie ihn zu sich lockte. Mit gestapelten Dose die sie aus ihrem Versteck mittels einem mit Müll gefülltem Stofffetzen zusammenstürzen ließ.
Nick starrte auf den Stapel in dem er einen Menschen vermutete jedoch nicht fand. Sayoko schlich hinter ihn. Mit dem Wissen wie langsam Nick im Übungsmodus reagierte sprach sie laut und deutlich: „Ich sehe dich.“ um auf Nicks Brust zu schießen direkt sobald er sie sah.
Nick fiel um.
Tenshi und Shiro flogen aus verschiedenen Richtungen zu ihnen. Shiro nahm sich Shiro vor, während Tenshi Sein Alarmgeräusch von sich gab. Sayoko versteckte sich hinter dem alten Sofa.
Diama betrat unerwartet früh den Raum. Sie hatte nur Augen für Nick. Besorgt strich sie ihm über den Kopf. „Was hast du nun schon wieder angestellt?“ fragte sie.
Sayoko eilte hinter DiMa lang um den Raum zu verlassen. Tenshi schlug Alarm. DiMa sah von dem Eyeball in die Richtung in die er seine Sensoren richtete. „Da ist doch nichts,“ DiMa nahm den grauen Eyeball in den Arm: „mein Kleiner. Sie hoffte er sei nicht defekt. An einen Menschen der Synth reaprieren konnte hatte sie gedacht. Werkzeuge und Ersatzteile konnte sie mit nur Farradey und einem seltsamen Nick nicht mitnehmen.
Sayoko wartete in einigem Abstand bis Dima den Raum verlassen hatte. Leider geschah dies nachdem Nick an seinen Ausgangspunkt gegangen war.
Sayoko wollte Akadia systematisch nach Nick absuchen. Auf dem Weg nach unten hörte sie das verräterische Klack, Klack von hohen Absätzen. Sie flüchtete aus dem Treppenhaus. Ungläubig starrte sie auf Nick der in einem Sessel saß und Schlief. Nunja, optisch schien als würde er schlafen. Warum auch immer er sich im Stand-by Modus befand konnte Sayoko gleich sein. Sie ging so leise sie konnte, ohne zu atmen auf Nick zu und griff den Schlüssel. Ein einzelnes Glied der alten Kette ließen sich mühelos mit den Fingern auseinander biegen. Im Moment in dem Sie den Schlüssel sicher hatte, öffnete Nick seine Augen. Sayoko huschte unter den Tisch. Nick suchte den verschwundenen Eindringling. Zu Sayokos Unglück traf Dima ein um ihm zu helfen. Sie sah unter den Tisch. „Joka-chan. Besuchst du deine Granny?“
Sayoko blieb vor Erstaunen der Atem Weg. Was bitte ging in DiMa vor? Sayoko lief in den nächsten Raum und weiter. Sie nutzte das erste Hindernis um sich dahinter zu verstecken. War DiMas Frage ironisch gemeint gewesen?
Klack, Klack von DiMas Schuhen und Wumps, Wumps hervorgerufen durch Nicks schwere Stiefel verrieten Sayoko wer sich näherte. Nachdem die beiden Synth direkt an Sayoko vorbei gegangen waren um einem zufälligen Geräusch im hinteren Bereich dieses Raumes nachzugehen lief Sayoko so schnell wie es ihr leise möglich war zurück.
Nun waren nur noch zwei Aufgaben zu erledigen. Dr. Binet sicher zurück ins Institut bringen und diese durchgeknallten Synth einfangen.