Oh fein, da muss ich mal mitmischen! Wird mir wohl leider schwerfallen, mich hier kurz zu fassen
Ich steige mal bei dieser Pseudo-Debatte ein, ob Games Kunst sind. Habe diese Headline auch neulich mal wieder bei Gamestar.de gelesen Das hat mich nur wieder ein weiteres Stückchen von meinem ehemaligen Lieblingsmagazin entfernt - aber das wäre vielleicht ein Thema für einen anderen Thread. Pseudo ist die Debatte für mich nämlich deswegen, weil Games natürlich Kunst sind.
Warum? In Games finden wir optisch Kunstvolles, Musik, viel Konzept und natürlich viel Unterhaltung. Das ist viel mehr als viele andere Kunstformen bieten. Wenn also ein Musiksong als Kunst gilt oder ein Gemälde, dann ist das ja nur jeweils eine Komponente dessen, was wir zum Beispiel in unser aller geheiligter Fallout-Reihe geboten bekommen.
Oder wenn ich allein an Skyrim denke: Noch heute sehe ich Posts von Spielern, die Postkarten-Motive aus dem Rift oder ähnlichen schönen Gebieten posten und sich schon fast wundern, wie schön dieses Game für sein Alter ist. Dazu kommt der unfassbare Soundtrack, Dutzende von Quests, die vielen Geschichten und das alles mit tollen (zwar immer gleichen, aber tollen) Sprechern vertont *schwärm*
Aber gut, selbst wenn ich auf Kunst pfeife sollte, vertiefe ich mich ja trotzdem in ein gutes Spiel. Für mich ist das Wort Immersion zwar typischer Gamer-Soziolekt, der in so manchen Zocker-Foren etwas inflationär zum Gebrauch gelangt. Aber grundsätzlich ist es genau das, was mich am Gaming fasziniert: Ich tauche in eine Welt ein, die mich fesselt, die mir Spaß macht und die ich vielleicht auch mit gestalten kann. Einfaches Daddeln gibt mir gar nichts. Kein Handyspiel, keine App hat es jemals geschafft, mich mehr als zwei Stunden zu begeistern. Dementsprechend aufgeräumt sieht es auch auf meinen Mobilgeräten aus
Ich bin halt keiner, der mal eben in der Bahn zockt oder auf dem Klo. Die paar Minuten muss man halt auch mal mit sich und seinen Gedanken zurecht kommen. Ich zocke mit Muße und nehme mir die Zeit dafür. Daher mag ich tiefgehende Games wie eben die großen Rollenspiele und Adventures. Ich mag aber auch Survival-Horror, eine Genre, das für mich die wahre Königsdisziplin des Horrors ist, Albträume, die 10 - 20 Stunden andauern und durch die Du irgendwie selbst durch musst. Auch super!
Für mich sind Games manchmal wie Bücher, in denen ich mit an der Geschichte schreibe, zumindest in manchen Genres ist das jedenfalls so. Manche lesen Bücher mit Tausenden Seiten über Tage und Wochen. Ich fröne eher der Kunstform der Games. Und während Lesen immer so erstrebenswert gesehen wird, hat Gaming meiner Ansicht nach noch immer einen viel zu negativen Ruf, bei den bereits erwähnten Eltern sowieso, aber auch generell. Bei Gamern schwingt irgendwie immer noch irgendetwas Eigenbrödlerisches mit, obwohl die Branche zu den umsatzstärksten überhaupt gehört, obwohl E-Sports zum Beispiel in Teilen Asiens gefühlt schon olympisch ist. Aber gut, ich muss mich daran ja nicht stören.
Flucht vor der Realität ist Zocken für mich persönlich auch nicht. Ich entspanne mich beim Spielen (auch wenn ich sowas wie Resident Evil 7 spiele) und schalte schön ab. Das muss auch sein, um Stress abzubauen und mal auf andere Gedanken zu kommen. Wenn man dann dabei zum Beispiel in einem MMORPG oder auch in einem Forum voller gleichgesinnter nette Leute kennenlernt, umso besser.
Amen