Beiträge von DarkDrake1980

    So wie ich Kenneth Bolts Charakter einschätze ist Option C die Wahl. Er kann hier vier Familien auf einmal beschädigen plus seines alten Arbeitgebers. Sprich eine richtig "gute Story" mit Verrat, Erpressung usw. schreiben und sich damit brüsten es eigenständig trotz aller Widrigkeiten geschafft hat. Klar, sobald er sich mit Viktor anlegt ist dass sowieso sein Todesurteil. Sollte Viktor ihn nicht für seine Zwecke mißbrauchen können, wird er wahrscheinlich wie Tanaka enden. Im Gegensatz zu Tanaka ist Bolt ein kleines Licht (von der Wichtigkeit).

    428. Krisensitzung

    Zwei Tage später. Fort Independence.

    Der Wind war frisch, kalt und blies in Richtung Küste. Die Wellen waren höher als sonst. Die Gischt spritze bis an den Mauern der Burg heran. Blue schien gedankenverloren auf das offene Meer hinauszuschauen. Ein Arm waren hinter dem Rücken verschränkt. Den anderen trug er samt Verband in einer Schlinge. Der Wind wirbelte in den kurzen grauen Haaren herum. Von der Seite betrachtet, waren seine Augen geschlossen und er schien immer wieder mit den Zähnen zu knirschen. Man hörte Schritte die alten, metallenen Stufen heraufkommen. Blue öffnete die Augen. Einen kleinen Moment war darin Unsicherheit zu erkennen, dann veränderte sich der Ausdruck schlagartig und sie nahmen einen harten und unnachgiebigen an.


    "Blue?" Es war Preston, der nach ihm schaute. "Kommst du? Es sind jetzt alle da." Blue nickte stumm, drehte sich langsam um und folgte ihm nach unten in das Besprechungsquartier. Als er es betrat, richteten sich gespannt alle Augen auf ihn. Bis auf Geoffrey, der einige Informationen in Vault 88 mitgeteilt bekam, wussten die anderen nicht wirklich, warum Blue diese Versammlung einberief. Dahingehend war er die Tage verschlossen gewesen. Selbst Preston, der sonst alles aus seinem Freund herausbekam, war erfolglos. Blue setzte sich und schaute ernst in die Runde. Neben Preston, Andrew und Ronnie waren die beiden Pendeltons, Deacon, Doc Carrington und Desdemona anwesend. Blue räusperte sich kurz. "Erstens Danke, dass ihr alle so zeitig hier seid. Zweitens möchte ich mich für die geheimniskrämerische Art, die ich die letzte Zeit an den Tag gelegt habe, entschuldigen. Es schien mir aber aufgrund meiner derzeitigen Situation notwendig."


    Einige der Anwesenden sahen ihn fragend an. "Wie Deacon es mal in ähnlicher Weise gesagt hat, wenn man mit bestimmten Fraktionen auf dem Tanzparkett unterwegs ist, sollte man seine Schritte genau bedenken." brummte Blue und schaute dabei Deacon an, der ihm gegenübersaß. "Ich werde euch jetzt zu unterschiedlichen Entwicklungen berichten. Zu jeder würde ich euch bitten, mir eure Einschätzung aufzuschreiben und eure Lösungsvorschläge zu notieren. Wenn ich euch alles geschildert habe, möchte ich mit euch darüber nachdenken und diskutieren. Es ist äußerst wichtig." Die anderen nickten und Blue begann zunächst über die Entwicklung am Flughafen von Boston zu berichten.


    Dabei schilderte er seinen sich immer mehr verhärtenden Verdacht, den ebenfalls Geoffrey Pendelton mit ihm teilte. Den er bereits auch zu einem frühen Zeitpunkt schon mit Preston erörterte. Andrew Flux ergänzte kleinere Details, die er teilweise von Ritter Carter erhielt, während sie gemeinsam unterwegs gewesen waren. Auch wenn viele der Anwesenden schon von der Situation am Flughafen Unterschiedliches gehört hatten, war es wichtig, dass alle über die aktuellen Entwicklungen informiert waren. Anschließend brachten Geoffrey und sein Bruder ihr Wissen über Liberty Prime ein. Nach dem Ende des ersten Berichts herrschte ein betretenes Schweigen.


    Nach einer kurzen Pause berichtete Blue anschließend detailliert über das Institut und seine Erlebnisse dort. Insbesondere Doc Carrington, Deacon und Desdemona schauten absolut verblüfft, dass es Blue ohne ihr Wissen gelungen war ins Institut vorzudringen und lebendig zurückzukommen. Auch die, die darüber Bescheid wussten nahmen die vielen Neuigkeiten mit Erstaunen auf. Aber ein jeder reagierte mit Besorgnis, als Blue schilderte, was er in den letzten Tagen im Institut erlebte. Blue spielte dabei auch das Holoband von Vater ab, was viele noch mehr verwirrte. Langsam fiel es den Beteiligten schwer ruhig zu bleiben und es kam bereits zu Einwürfen und Streitgesprächen. Durch die augenscheinlich gemeinsam stark anwachsende Bedrohung durch stählerne Bruderschaft und Institut lagen bei vielen die Nerven blank.


    Blue war sichtlich bemüht, sich weiteres Gehör zu verschaffen. Er musste einmal sogar laut werden, um weiter berichten zu können. So eine Reaktion seitens seiner Leute war zu erwarten gewesen und er nahm es ihnen nicht übel. Jedem im Raum, eingeschlossen ihm ahnten, was diese schlimmen Nachrichten bedeuteten. Nach einer weiteren Pause, in der sich die Gemüter versuchten abzukühlen, erläuterte Blue, wie er gedachte weiter vorzugehen. Dabei spielte die ehemalige Railroad und ihre besonderes Wissen eine nicht unerhebliche Rolle. Danach ging man in die Diskussion über. Es war allen bewußt, dass das Commonwealth, so wie es sich gerade entwickelte an einem Scheidepunkt befand. Entweder wieder ins Vergessen zu verschwinden, wie die damalige provisorische Commwealthregierung. Oder einen langwierigen Kampf aufzunehmen, dessen Ausgang ungewiss war.


    Es war eine heftige, aber auch fruchtbare Diskussion. Dabei waren auch einige Vorschläge, die ziemlich extrem waren. Überraschenderweise aus Richtung der ehemaligen Railroad. Desdemona plädiert sogar dafür, das Institut zu zerstören, was von Deacon und Doc Carrington mit Entsetzten aufgenommen wurde. Nach einem heftigem Wortgefecht zwischen den dreien und Blues dementsprechenden Aussage dazu, gab sie zu, dass der wenig durchdacht war. Nach drei Stunden heftigen Diskutieren, hitzigen Wortgefechten und Sorgen über das Weiterbestehen des Commonwealth kristallisierte sich langsam ein Plan heraus, wie man den Bedrohungen begegnen konnte. Blue, der die ganze Zeit der Diskussion, bis auf wenige Ausnahmen ruhig geblieben war, erläuterte nun zusammenfassend den Plan, den sie gemeinsam geschmiedet hatten.


    "Konkret werden wir unser Hauptaugenmerk nun darauf richten, unsere Gegner langfristig zu schwächen. Grundsätzlich werden wir passiv und nicht proaktiv vorgehen, d.h. wenn wir angegriffen bzw. bedrängt werden reagieren wir. Ein weiterer Ausbau der Siedlungsverteidigung wird deswegen angestrebt. Bei beginnenden feindlichen Verhalten von Bruderschaft und / oder Institut wird deren Ressourcenbeschaffung gezielt unterbunden. Im Untergrund in oder in der Nähe jeder Siedlung werden gut versteckte Rücksichtsmöglichkeiten und Notreserven geschaffen." Blue unterbrach kurz, um den Anwesenden, die Möglichkeit zu geben, den ein oder anderen Hinweis noch einzubringen. Im Moment war man einer Meinung.


    "Der Bau wird in jeder Siedlung unabhängig und unter Geheimhaltung gegenüber anderen Siedlungen erfolgen. Aufgrund einer möglichen Kompromittierung durch Agenten des Instituts oder Beobachtungen der stählernen Bruderschaft. Danke an Deacon für den wichtigen Hinweis. Sollte es zu einem offenen Krieg kommen und die einzelnen Siedlungen durch eine Übermacht angegriffen, werden die Siedler in den vorbereiteten Untergrund evakuiert und verteidigt. Geoffrey, Karl und Doc Carrington werden dabei die Planungen und Ausführungen übernehmen. Das geschieht sofort nach Ende unserer Beratung. Preston und ich werden uns um die Informierung der betreffenden Stellen kümmern." Die Angesprochenen nickten mit ernster Miene.


    "Des Weiteren werde wir die Ausbildung bestimmter Teile der Minutemen intensivieren. Deacon wird zusammen mit Andrew ausgesuchte Leute anlernen. Unsere beiden Forschungsabteilungen in Saurus Ironworks und Vault 88 sorgen für die dementsprechende Ausstattungen. Natürlich müssen wir hier im Hinterkopf behalten, dass auch das Institut bereits Beobachter installiert haben könnte. Zurzeit können wir nur aufmerksam sein. Eine Lösung haben wir bisher dafür nicht. Die anderen Minutemen werden vertieft darin geschult, insbesondere Vorteile im Häuserkampf und versteckten Einsatz zu erkennen und durchzuführen. Unseren Gegnern also schmerzhafte Stiche zu verpassen und dann wieder untertauchen. Mit anderweitigen Konfrontation der beiden Fraktionen sind wir momentan hoffnungslos unterlegen. Die Neueinführung des Bereiches geschieht auch mit sofortiger Wirkung ..." Blue rieb sich kurz die Augen. Auch ihm merkte man die Anspannung mittlerweile sehr an. Anschließend fuhr er weiter fort.


    "Habe ich irgendetwas vergessen?" fragte er, nachdem er seine notierten Punkte vorgetragen hatte und schaute in die Runde. Es wurde mit dem Kopf geschüttelt. "Gut. Ich denke, wir sind nun am Ende unser Beratungen. Dann würde ich abschließen. Wir haben alle jede Menge zu erledigen und die Zeit spielt gegen uns." Schnell verließen die teilnehmenden Personen das Treffen und kümmerten sich um die aufgetragenen Aufgaben. Blue blieb noch einen Augenblick sitzen und ließ das Geschehene Revue passieren. Sein Gesicht war dabei grimmig und unzufrieden. Preston war ebenfalls noch vor Ort und stand neben ihm. Er legte die Hand auf Blues Schulter. "Du solltest dir keine Vorwürfe machen. Du hast dein Bestes gegeben, was das Commonwealth betrifft. Du weißt noch, was ich dir gesagt habe?" Blue nickte. "Das ihr alle hinter ... * leises Seufzen* ... meinen getroffenen Entscheidungen steht. Das macht die gesamte Situation für mich aber nicht einfacher." brummte Blue frustriert.


    "Auch auf den anderen Seiten gibt es Leute, die lieber eine andere Entwicklung ihrer Fraktion hätten und die mir ebenfalls etwas bedeuten. War mein Weg vielleicht nicht der Richtige? Hätte ich mit der stählernen Bruderschaft überhaupt nicht zusammenarbeiten oder das Institut betreten dürfen. Habe ich dadurch das Commonwealth nicht erst in Gefahr gebracht?" Blue rang mit sich selbst. Preston schnaufte kurz auf und sah dabei tief in Blues Augen. "Manchmal habe ich wirklich das Bedürfnis, dir für solche Gedanken eine kräftige Kopfnuss zu geben. Niemand außer dir hat den Mut gefunden trotz Gefährdung seines eigenen Lebens diese Dinge anzugehen." sagte Preston wütend. Er blieb aber respektvoll dabei.


    "Du arbeitest mit der stählernen Bruderschaft zusammen, die dich eigentlich nach ihren Statuten erschossen hätte. Oder einem Institut, dass dich wahrscheinlich liebend gern sezieren würde. Nein, du scheinst bei beiden ein solchen Eindruck hinterlassen zu haben, dass sie dich akzeptieren. Wenn auch vielleicht nur aus Eigennutz. Du hast die Möglichkeiten richtig genutzt, verdammt nochmal. Vielleicht werde diese Kontakt doch nochmal hilfreich. Diese ganze Situation ... nun es geht jetzt halt nicht mehr anders. Ich denke, wir wären schon unter der Knute des einen oder wieder das Versuchsobjekt des anderen. Dass das Commonwealth sich mittlerweile als Gemeinschaft empfindet, auch dran hast du "Schuld, mein Freund." schnaufte Preston wütend. Es war wie so häufig. Blue reduzierte seine eigene Rolle bei einigen Entwicklungen im Commonwealth auf ein Mindestmaß. Bei anderen wiederum, dachte er, dass er nicht genug getan hätte. Das führte bei Preston mittlerweile dazu, dass der darauf ungehalten reagierte.


    "Auch wenn ich dir das schon etliche Male gesagt habe und du es wahrscheinlich nicht mehr hören kannst. Ich und andere werden den Weg mit dir gehen. Egal wohin er führt. Ich weiß, dass du Gewalt erst einsetzt, wenn du keinen einzigen Ausweg mehr siehst. Mir ist klar, dass dir dieser Auseinandersetzung ... dieser Krieg fernliegt." schloss Preston hitzig ab und wurde wieder ruhiger. Blue erwiderte Preston Blicke ebenso ernst. Mit einem Mal lächelte Blue kurz. "Das ist wohl wahr, Preston. Ich will diesen Krieg nicht, aber irgendwann kommt dann wohl doch der Moment, wo jeder entgegen seiner Inneren Einstellung handeln muss. Und ein Anführer, der seine Leute beschützen möchte, der sollte wohl nicht sich selbst hadern. Das ist nicht förderlich." brummte Blue frustriert.


    "Das Einzige, was ich in dieser vertrackten Situation noch tun kann, ist die eigentlich Auseinandersetzung so weit wie möglich herauszuschieben. Einen Schritt habe ich bereits unternommen ..." Blue schaute dabei auf seinen gebrochenen Arm. "... und wenn es so weit ist, werden wir nicht ganz unvorbereitet sein. Ich sollte mich jetzt auch nützlich machen, anstatt weiter zu sinnieren. Ich habe mein Möglichstes gegeben. *Erneutes Seufzen* Komm. Für uns beide gibt es noch eine Menge zu erledigen." Preston und er verließen das Besprechungsquartier. Die nächsten vier Wochen reisten beide quer durch das gesamte Commonwealth und der Plan zur Verteidigung des Commonwealths nahm langsam, aber sicher Gestalt an.

    IronieM3N Ähnliches habe ich auch gedacht, als ich es gelesen habe. :thumbsup:

    Prinzipiell würde ich dir auch mit Option B zustimmen, aber das Problem ist, dass es einen Vizegouvernor gibt, der dann zum Zuge käme. Je nachdem, wer das ist, kann dieser Viktors Machtausbau schaden. Deshalb würde ich Lennard etwas mehr "Hirn" zugestehen und tendiere zu Option A. Ich finde die Vorstellung eines "nackten" Hellers sehr reizvoll. Kunstvoller kann man die Reputation von ihm nicht zerstören. :evil:

    Ich tendiere zu A. Vielleicht denk Jason einmal kurz dran, was für das Kind das Beste ist. Lillian hat nun mal mehr Möglichkeiten eine anständige Stelle anzunehmen als er. Außerdem ist "Hausmann" sein, ebenso wichtig. Vielleicht ist es nicht gerade der richtige Moment, aber beide haben jetzt nun mal die Verantwortung Eltern zu sein --> Ergo für den kleinen Liam ist es jetzt extrem wichtig in einigermaßen stabilen Verhältnissen aufzuwachsen. Deswegen ja zu Heirat.

    Bei Kapitel 46 tendiere ich eher zu Option B. Vorsicht sollte Viktor beim Secret Service Agenten angebringen. Es wäre durchaus möglich, dass Tanaka vor seinem Tod noch irgendwelche Aufzeichnungen hinterlassen hat, die auf Viktors wahres Gesicht hindeuten. Er wußte aus welchem Millieu Viktor kam. Ich kann mir nicht vorstellen, das Tanaka so dumm war, sich durch seinen politischen Posten alleine geschützt zu fühlen. Es ware gut möglich, dass man Mauser als Maulwurf installiert, um Viktors Schritte im Auge zu behalten.

    Platz 1: belegt bei mir ebenfalls Viktor Panther. Er ist für mich ein intelligenter Bösewicht mit hervorragender Tiefe. So, wie es S.Ayo schon sher gut beschrieben hat. Gut und Böse kann manchmal ein Frage der Perspektive sein.


    Platz 2: der leider schon verstorbenen Harold. Man konnte das Problem, dass er zwischen allen Stühlen stand gut nachvollziehen. Ich hätte mir für ihn und Morgyn ein friedliches Ende gewünscht, aber manche Entscheidungen, die man im Leben macht holen einen irgendwann ein.


    Platz 3: Jason, der wie immer gefühlt falsche Entscheidungen für sich trifft und sich dadurch in bestimmte Situationen selbst hineinreitet.


    Platz 4: Frank Haraldson. Seinen Absturz zuzusehen war interessant und sein Handeln war nachvollziehbar. Bis zuletzt habe ich gehofft, dass er es noch überlebt.


    Platz 5: Marcus Hanson. Ein Charakter der lange Zeit im Hintergrund gewesen ist, aber für Viktor essentiell ist. Bin auf seine weitere Charakterentwicklung gespannt.

    427. Hoffnungslos, aber nicht unmöglich

    Blue schlüpfte aus dem Schatten heraus und ging die Straße entlang. Er trug noch immer seine dunkle Ausrüstung inklusive der Kopfbedeckung, die er in Mass-Fusion nutzte. Der Verband um seine linke Hand war mittlerweile schwarz vor Dreck. Seit dem Verlassen von Mass-Fusion war er ohne Pause gewandert. Nur noch 200 Meter trennten ihn von dem ehemaligen Gebäude eines kleinen Super Duper Marktes, seinem nächsten Ziel. Nach der anstrengende Reise durch den Untergrund von Boston war Blue froh, endlich eine kurze Atempause einlegen zu können. Es war ein kleiner, fast unscheinbarer Außenposten der Minutemen kurz hinter Quincy. Davor und auf den Straßen im Umkreis patrouillierten einige gut ausgerüstete Minutemen. Der Super Duper Markt war insgeheim ein weiterer Eingang in Vault 88 und dementsprechend geschützt.


    Eine der Minutemen-Patrouillen beäugte ziemlich misstrauisch seine Anwesenheit. Sie zogen bereits angespannt die Waffen und entsicherten sie. Im Moment glich er durch die angegriffene und verdreckte Ausstattung eher einem Commonwealth-Mutanten, auch wenn diese sich so in den seltensten Fällen kleiden würden. Blue blieb stehen, nahm seine unverletzte Hand langsam hoch und zog die Kapuze nach hinten. Danach entfernte er die Pilotenbrille und den restlichen Gesichtsschutz. Die Patrouille schaute zunächst verdutzt, steckten die Waffen weg und sahen für einen Moment peinlich berührt auf den Boden. Blue war mittlerweile herangekommen. "Sie haben richtig reagiert. Ich hätte durchaus ein Gegner darstellen können." brummte Blue müde, aber freundlich. "War das von ihnen ein Test, ob wir der Situation angemessen reagieren, Sir?" fragte einer aus der Gruppe respektvoll. Blue was als Anführer der Minutemen mittlerweile dafür bekannt, hin und wieder bestimmte Dinge zu prüfen. Meist unverhofft.


    "Nein, dieses Mal nicht. Ich hatte in meinem Aufzug und die damit verbundene Außenwirkung auf Sie nicht mitbedacht. Ist hier im Moment sonst alles ruhig?" "Okay, Sir. Nein, keine Probleme vorhanden. Raider machen einen großen Bogen um Quincy und den Steinbruch. Soweit mir bekannt ist es an den anderen Außenposten ebenfalls ruhig." Blue nickte zufrieden. Scheinbar war Vault 88 immer noch ein gut gehütetes Geheimnis. Niemand von der Bruderschaft oder dem Institut schien mitbekommen zu haben, dass die Minutemen mittlerweile über eine gut ausgebaute und technisch ausgefeilte Vault verfügten. Er verabschiedete sich von der Patrouille und verschwand in dem alten Super Duper Markt. Über eine lange Treppe, die in die Tiefe führte, betrat er Vault 88.


    In den Außenbereichen der Vault angekommen schlug er einen ganz bestimmten Weg ein. Während er so durch die Vault lief, betrachtete er sie und die eingeschworenen Leute, die an vielen Stellen immer noch mit einer Menge Arbeit beschäftigt waren. Vielfach wurde bei Neu- oder Erweiterungsbauten gescherzt und gelacht. Trotz der Tatsache, dass sie teilweise körperlich sehr schwer waren. Blue lächelte. "Die Bewohner des Commonwealth können wirklich stolz auf das sein, was sie hier geleistet haben. Hier haben sie wirklich bewiesen, dass sie mehr können, als sich angeblich nur zu bekämpfen und wie zu Barbaren zu benehmen. Entgegen den Behauptungen von Institut und stählernen Bruderschaft. Man muss ihnen nur ein Chance geben. Das würde sich auch für Bruderschaft und Institut positiv bemerkbar machen. Vielleicht müssen wir den jetzt vor uns liegenden Weg einschlagen, um sie zum "Nachdenken" anzuregen ... " seufzte Blue in seinem Inneren. "... ich wünschte wirklich es ginge anders."


    Blue war mit sich selbst ziemlich unzufrieden und empfand sich als Verräter an allen Fronten. Sein ganzes Verhalten, dass er selbst in der letzten Zeit an den Tag legte, strapazierte seine eigenen Moralvorstellungen ziemlich. Er fragte sich mittlerweile frustriert, welche Teile seines eigenen Moralkodex der Situation als nächstes zum Opfer fielen. Nach einiger Zeit erreichte er sein eigentliches Ziel in der Vault. Einen gut gesicherter Raum. Hier brachten die Minutemen im südlichen Ödland gefundene Technologie unter, die zu gefährlich war, sie unbeaufsichtigt rumliegen zu lassen. In einer Ecke des Raumes gab es einen Safe. Dort wurden Sachen von besonderer Relevanz gesichert. Nur Blue und Preston besaßen den Zugang dazu. In diesem Safe wollte Blue den Beryllium Agitator zunächst deponieren.


    Im Moment erschien es ihm als der sicherste Ort im Commonwealth. Keiner seiner Freunde und Leute wusste, was in diesem Safe lag. Preston würde diesen Safe auch erst öffnen, wenn er nicht mehr lebte. Für den Fall schrieb Blue etwas zu dem Gegenstand, damit Preston verstand, wie wichtig dieser war. So hoffte er, dass er sie so lange durch das Nichtwissen schützen konnte. Blue legte das Schriftstück auf den in seiner Schutzhülle liegenden Agitator und verschloss den Safe danach sorgsam. Das war nun geschafft, aber es gab noch eine Menge zu tun. Er verließ gerade den Raum und ging gedankenversunken den Gang entlang, da kam ihm Geoffrey Pendelton entgegen. Der betrachtete Blue mit einem ernsten und fragenden Blick.


    Auch er wusste, wo sich Blue im Moment eigentlich aufhalten sollte und allein der Aufzug sagte ihm, dass etwas nicht nach Plan verlief. Blue sah aus, als wäre er durch sämtliche alte Kanalisationen des Commonwealth gekrochen. Der Ausdruck in Blues Gesicht untermauerte Geoffreys Verdacht nur noch. "Wollen Sie reden, Sir? Oder brauchen Sie noch Zeit für sich?" fragte der alte Ghul einfühlsam. Blue schüttelt kurz den Kopf. "Ich brauche Ihren Rat, Geoffrey. Es gibt einiges zu Besprechen und wir müssen Vorbereitung treffen. Aber ich werde mich erst einmal ... herrichten und den Doc hier besuchen." sagte Blue zwar ruhig, aber in seiner Stimme klang Sorge mit. "Gut. Sie wissen ja, wo Sie mich finden. Und was es auch ist, wir werden eine Lösung finden." versuchte Geoffrey ihn aufzumuntern.


    Blue sah den alten Ghul einen Moment an, seufzte kurz, aber sagte nichts weiter darauf. Blue verschwand tiefer in der Vault. Geoffrey schaute ihm hinterher. "Das sieht nach einem großen Problem aus. So kenne ich ihn kaum." Auch bei Geoffrey machten sich nun Sorgen breit. Nach einer Stunden sahen sich die beiden im ehemaligen Aufseherraum wieder. Geoffrey als wissenschaftlicher Leiter von Vault 88 hatte seit dem Tod von Barstow hier seine Zelte aufgeschlagen. Er saß nachdenklich in seinem Stuhl zurückgelehnt und schaute dem Treiben in der Halle durch das große Fenster zu. Dann vernahm er Blues Schritte, setzte sich gerade hin und blickte ihn erwartungsvoll an. Blues Miene war immer noch so ernst wie bei ihrem Zusammentreffen.


    "Geoffrey, darf ich Sie mit einer Frage aus der Zeit beim Militär vor dem großen Krieg belästigen?" Der Ghul schaute irritiert. "Es kommt darauf an, was es ist, Sir. Ich erinnere mich nur sehr widerwillig daran. Viel Schmerz, Trauer ... Verluste sind damit verbunden." "Ich weiß und ich frage auch sehr ungern, da ich eigentlich nicht an den alten Wunden rühren möchte. Aber es ist wichtig." seufzt Blue wieder. "Sagt Ihnen der Name Liberty Prime etwas?" Geoffrey zuckte kurz wie von einem Schlag getroffen zusammen. Er sah Blue mit einer Mischung aus Niedergeschlagenheit und sogar einem Anflug von Angst an. "Ob der Name mir etwas sagt? Ja, es war ein Kampfroboter, der entwickelt worden war, um die Schlacht von Anchorage zu unseren Gunsten zu entscheiden. Er sollte neben den Powerrüstungen die Ultimate Waffe auf dem Schlachtfeld werden. Mit seiner Bewaffnung und seiner Größe wäre es wahrscheinlich ein leichtes gewesen unseren damaligen Feind zu besiegen." Geoffrey pausiert und schloss kurz die Augen.


    "Nur ist er nie eingesetzt worden. Gott sei Dank sage ich heute. Es gab mit der Energieversorgung dieses Kolosses massive Probleme. Bis zu Beginn des großen Krieges konnte man sie nicht lösen. Wenn dieses Ungetüm in die falschen Hände geraten, wäre es kaum zu stoppen gewesen. Einige an der Entwicklung beteiligten Wissenschaftler haben damals davor gewarnt, dass der Feind sich über ein ausreichend hartnäckiges Virus Zutritt zu Liberty Primes Programmierung hätte verschaffen können. Die Führung hat es damals natürlich wie so häufig ignoriert. Ich mag mir bei der Bewaffnung von Liberty Prime nicht ausmalen, wenn das auf dem Schlachtfeld passiert wäre." Geoffrey schüttelte sich, dann sah er Blue scharf an.


    "Sie fragen mich nicht ohne Grund danach, Sir. Woher kennen Sie den Namen?" "Ich habe ihn das erste Mal in den Archiven der Bruderschaft gelesen. Sie scheinen ihn vor einigen Jahren im Ödland der Hauptstadt zum Laufen gebracht zu haben. Gefunden haben sie ihn in der sogenannten Zitadelle, als sie dort ankamen. Später setzten sie ihn gegen die Enklave ein, die ihn mit einem Orbitalschlag wohl zum Größtenteils zerstört hat. Und wenn ich die Zeichnung von Cpt. Flux vom alten Flughafen richtig interpretiere, versuchen sie ihn wieder aufzubauen. Die Überreste hängen in einer Art Aufbaurahmen. vermutlich will der Älteste ihn im Kampf gegen das Institut nutzen." berichtete Blue und zeigte Geoffrey die Zeichnung von Andrew. Der betrachte die Zeichnung und die Augen des alten Ghuls sprachen Bände.


    "Das ist er ... definitiv. Blue ... ich weiß ... dass die stählerne Bruderschaft unsere Verbündete und Sie dort Mitglied sind ... aber haben Sie ... ich mag es gar nicht aussprechen ..." Geoffrey räusperte sich. " ... die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass die stählerne Bruderschaft ihn eventuell gegen uns einsetzten könnte?" Geoffrey war deutlich anzumerken, wie schwer ihm dieser Verdacht fiel. Blue nickte. "Deswegen frage ich Sie, Geoffrey. Ich habe die Hoffnung gehabt, das Sie von früher her etwas wissen, dass uns gegen diese mögliche Gefahr wappnen könnte. Z.B. Schwachstellen, Waffen usw. Einen Vorteil haben wir im Moment. Ich weiß aus sicherer Quelle, dass sie wieder Probleme mit der Energieeinspeisung haben." Er überlegte einen ganzen Moment lang und versucht sich an eine lange vergangene Zeit zurückzuerinnern. Anschließend schilderte er Blue, was er noch aus der Vergangenheit wusste.


    Beide waren sich am Ende von Geoffrey Schilderung einig, dass es schwer, aber nicht unmöglich war, gegen Liberty Prime vorzugehen. "Gut, bei dieser Sache wissen wir, was auf uns in etwa zukommt. Das zweite Sache, die mir ziemliche Sorgen macht, ist das Institut. Ich habe es auf eigenen Wunsch verlassen ..." Blue schilderte Geoffrey grob das Wieso und Warum. "Das heißt, auf die Minutemen und das Commonwealth kommen schwere Zeiten zu. Wir wehren uns also gegen zwei uns überlegene Gruppen, wenn ich Sie richtig verstanden habe, Blue?" fragte der Ghul resigniert. "Gerade da, als es besser zu werden begann." Wieder sah er Blue ernst an. "Ich weiß, dass Sie mit Sicherheit alles getan haben, was möglich war. Haben wir überhaupt eine Chance bzw. haben Sie schon einen Plan?" harkte er nach.


    "Den habe ich durchaus. Ich hoffe nur, dass wir noch genügend Zeit haben uns auf Alles vorzubereiten. Deswegen brauche ich Sie und Ihren Bruder ebenfalls. Mein nächster Schritt wäre jetzt, dass wir uns mit der obersten Führungsriege der Minutemen, ihnen beiden und ein paar "speziellen" Leuten von uns in der Burg treffen und alles weitere besprechen. Es gibt noch einiges mehr zu berichten. Nach dem Ende unserer Unterhaltung werde ich Colonel Shaw sofort verständigen. Wir müssen jetzt die Zeit so gut wie möglich nutzen." Geoffrey schluckte. So ernst war die Situation für ihn im Commonwealth noch nie gewesen. Als Blue sich daran machte Fort Independence zu verständigen, nahm er Kontakt mit seinem Bruder in Ironworks auf.

    Nach langem Überlegen würde ich Option B wählen. Chloe und ihr Mann haben beiden viel geholfen. Dadurch sind sie in Sicherheit. Kennth Bolt könnte diese Sicherheit zerstören. Deswegen beschützt er Chloe. Lillian ist im Krankenhaus in den besten Händen und Morgyn ist ebenfalls dort. Ich denke unter der Begründung verzeiht Lillian Jasons Fernbleiben.

    426. Tödlicher Schatten IV

    Er schob den linken Ärmel zur Seite, der den verräterischen Pipboy bedeckte und betrachtete die Strahlungsanzeige. Sie schnellte nach oben. "Damit habe ich beinahe schon gerechnet. Das erklärt auch, warum die wilden Ghule sich von dem Gebäude angezogen fühlten. Ohne anständigen Strahlenschutz kommt man nicht weit. Dann wollen wir schauen, wo das gute Stück ist ..." Blue schritt aufmerksam suchend durch den Raum. Hier war es auffallend sauber und nirgendwo lag ein Staubkörnchen herum. Das komplette Gegenteil von außerhalb.


    Langsam näherte er sich dem eigentlichen Reaktor an und studierte ihn eine zeitlang aus einer Mischung aus Respekt und Trauer. "Die Menschen von früher haben beeindruckende Erfindungen gemacht. Bedauerlich, dass man den Großteil von ihnen in den letzten Jahren vor dem großen Krieg nur noch dazu genutzt hat, die Oberhand in diesem zu behalten. Jetzt liegen die meisten irgendwo im Schutt und der Zerstörung der alten Welt begraben und verrotten." Er schüttelte kurz den Kopf und seufzte. Plötzlich registrierte er im Augenwinkel des rechten Auges in der Nähe der Schaltkonsole des Reaktors einen viereckigen Kasten. War es vielleicht das, wonach er suchte? Er nahm den viereckigen Kasten in seine rechte Hand und musterte durch die transparente Scheibe den Inhalt. In ihm lag ein länglicher und merkwürdig aussehender Gegenstand. Sehr akkurat gearbeitet, äußerst glatt wirkend und doch irgendwie schon fast gewöhnlich.


    Durch die Pläne vom Terminal wusste Blue, dass er den Beryllium Agitator gefunden hatte. "So unscheinbar wirkend und dennoch so wichtig. Aber es sind häufig die kleinen und schlichten Dinge, die dafür Sorge tragen, dass Großes funktioniert." Blue starrte einen Moment vertieft in seine eigenen Gedanken still vor sich hin. Anschließend nahm der die kleine Kiste mit dem darin enthaltenden Beryllium Agitator und steckte ihn in seine Seitentasche. "Ich weiß nun, wie ich weiter vorgehe. Zunächst werde ihn außer Reichweite von Institut und Bruderschaft bringen und an einem sicheren Platz verstecken. Genauso wie die Pläne. Aber nun muss ich zunächst unerkannt aus dem Gebäude entkommen." brummte er leise vor sich hin.


    Er verließ den Reaktorraum, schlug den Weg Richtung Aufzug ein und fuhr mit diesem wieder nach oben. In der ehemaligen Sicherheitszentrale angekommen, verließ er mit der üblichen Vorsicht die Kabine und lauschte in den Raum hinein. Außer vereinzelten Schüssen war der Gefechtslärm abgeklungen und eine beinahe wachsame Stille war vorhanden. Blue schlich das Treppenhaus wieder nach oben. Als er an der gesicherten Tür angekommen war, lege er sein Ohr an sie und blieb so einige Zeit. Dann öffnete er sie, spähte in den Gang und lauschte wieder. Im Moment schien sich in seiner Nähe niemand aufzuhalten. Gerade als er aus dem Aufzug herausgetreten und ein ganzes Stück weiter geschlichen war, hörte er nicht weit von sich entfernt das Geräusch von aufsetzenden Powerrüstungen. Damit wurde Blue klar, dass die Gunner in MassFusion Geschichte waren.


    Er reagierte sofort, machte kehrt und bog in die nächstliegende Kreuzung ein. Sie führte zu mehreren Büros, die Größtenteils eingestürzt waren. Nur bei einem einzigen war noch ein Öffnung vorhanden, durch die Blue ins Innere gelangen konnte. Die Schritte der Powerrüstungsträger näherten sich schnell und klangen durch die Akustik des zerfallenen Gebäudes laut und unbarmherzig. Ohne langes Nachdenken quetschte er sich in das alte Büro hinein. Es lag an der Außenwand des Mass - Fusion Gebäude. Auf den Boden liegend schob er schnell einige der zerstörten und heruntergefallenen Deckenplatten vor die Öffnung. Leider gelang ihm das nicht ganz geräuschlos. Mittlerweile waren die Schritte ziemlich nahe. Blue lag so flach auf dem Boden, wie es ihm irgendwie möglich war und wagte kaum zu atmen.


    Die Schritte kamen den Gang hinab und er konnte aus seinem Versteck heraus sehen, wie die Strahlen der Helmlampen die gesamte Umgebung ableuchteten. Mehrere Male wurde auch der Raum durchleuchtet, in dem Blue sich versteckte. Jeweils knapp einen Meter neben ihn bohrten sich die Lichtfinger durch den Schutt. Blue lag hinter einer größeren Deckenplatte, die verhindert, dass die Lichtstrahlen zu ihm direkt durchdrangen. Nachdem die Mitglieder der Bruderschaft fünf Minuten die Umgebung abgesuchten, blieben sie keine fünfzig Zentimeter von Blue entfernt stehen und unterhielten sich.


    "Ich denke nicht, dass sich hier irgendwo noch ein lebendes Mitglied der Gunner versteckt hält. Der Zustand der des Gebäudes ist auch hier oben äußerst marode. Wahrscheinlich haben sich aus Strukturschwäche einige Teile gelöst und sind herabgestürzt. Deswegen der Krach. Wir sollten äußerst vorsichtig vorgehen. Die Powerrüstungen beanspruchen die geschwächten Böden auch. Kommt, wir sollten nicht zu lange auf einer Stelle stehen bleiben. Wir sollten die Suche nach der Technologie fortsetzen. Procter Quinlan hat mehrmals betont, wie wichtig sie für das weitere Vorankommen der stählernen Bruderschaft ist." Man konnte ein kurzes zustimmendes Gemurmel vernehmen. Anschließend entfernten sich die Schritte langsam.


    Blue blieb noch ein ganze Zeit unbeweglich liegen. Dann atmete er ein wenig tiefer aus. "Uff. Heute zum zweiten Mal mehr Glück als Verstand gehabt. Ich dachte schon, sie hätten mich entdeckt. Aber mit meinem Verdacht lag ich leider richtig. Sie sind auch wegen des Agitators hier. Ich muss sehen, dass ich so schnell wie möglich hier wegkomme. " dachte er und versuchte sich dabei leise und vorsichtig aufzurichten. Als er beinahe gebückt stand, gab der Boden unverhofft unter seinen Füßen nach. Gefühlt der halbe Raum hinter und unter seinen Füssen liegende Raum wurde in die Tiefe gerissen. Blue bekam gerade noch die Stahlarmierung in seiner Nähe zu packen und hielt sich krampfhaft daran fest. Seine Beine baumelten bereits über dem dunklen endlos wirkenden Abgrund. Als er sich an ihr hochdrücken wollte, gab diese nach. Vorsichtig und mit Bedacht hangelte er sich an der Abbruchkante Richtung Außenwand entlang. In der Hoffnung, dass dort das Material noch nicht so marode war.


    Diese Hoffnung erfüllte sich nicht. Auch dort gelang es ihm nicht eine Stelle zu finden. Ihm blieb nichts über, als zu versuchen, sich wieder an der Außenwand entlang und nach unten zu hangeln. Immer wieder versuchte er mit den Füssen sichern halt zu finden, aber jedes Mal gab diese Stellen nach. Noch einige Zeit würde er sich so weiterbewegen, aber irgendwann würden ihn seine kräftigen Arme nicht mehr halten können. Bereits jetzt merkte er, wie ihn sein eigenes Gewicht langsam in die Tiefe zu ziehen schien. Da er kaum etwas sah tastete er sich weiter voran. Plötzlich hörte man ein knackendes und ächzende Geräusch. Er schaute in die Richtung, aus der es gekommen war. Mittlerweile etwa 20 Meter entfernt konnte man sehen, wie sich ein großer Teil der Abbruchkante löste und sich mit Getöse nach unten verabschiedete.


    Das führte zu einer weiteren Kettenreaktion. Es wurden weitere Teile des gegenüberliegenden Büros und des Flurs dazwischen mitgerissen. Blue krallte sich noch mehr fest und zog sich weiter an die Wand, um nicht von den herabfallenden Trümmern erschlagen zu werden. Nach einem Moment beruhigte sich die Lage und man konnte aus der Dunkelheit erahnen, dass nun der gesamte Gang verschüttet von oben verschüttet war. Dieser Rückweg war nun definitiv versperrt. Blue schöpfte gerade etwas Atem, da verschärfte sich die Lage erneut. Das Verkleidungsmaterial der Außenwand, war ebenfalls über die lange spröde geworden und gab ebenfalls unter die punktuelle Belastung nach unten nach. Er fand noch so viel Halt, dass er nicht von der Wand fiel, aber dadurch begann er immer schneller an der Wand hängend nach unten zu sausen. Die scharfkantigen Abbruchkanten zerrieben zunächst seine Handschuhe, dann schnitten sie sich durch die zunehmenden Geschwindigkeit und Blues Körpermasse durch sein Fleisch seiner Händen.


    Blue biss bei dem unvermeidbaren Rutschen die Zähne dabei so laut zusammen, dass ein grässlicher Knirschton entstand. "Darf ... nicht ... *Knirschlaute* schreien ... verrät mich ..." Weitere fünfzehn Meter rutschte er hinunter, bis ihm am linken Handgelenk unerwartet ein so harter Schlag traf, dass er das Splittern seiner eigenen Knochen hörte. Gleich darauf fühlte er, wie ebenfalls die linke Brustseite gegen einen harten Gegenstand prallte, für einen kurzen Moment zurückgeworfen wurde und wieder dagegen schlug. Es war beinahe genauso schmerzhaft, wie bei der linken Hand. Blue japste nach Luft und hielt sich krampfhaft mit der rechten Hand fest. Hier war das Material nicht mehr spröde und hielt stand. Wieder suchte er mit den Füssen nach einem Halt und fand ihn auch. So schnell wie möglich zog er sich hoch. Bei ihm gab es eine Einbuchtung von etwa einem Meter Länge und etwa ein Meter fünfzig Breite, auf die er sich zunächst zurückzog.


    Fünf Minuten lang lehnte sich Blue an die kalte Außenwand an, bevor er sich wieder bewegte. "Sollte es kurz ... *schmerzunterdrücktes Keuchen*... mit ein wenig Licht versuchen ..." und knipste dabei den Pipboy ein. Die Schatten flohen durch das Licht beinahe so davon, wie Nachtpirscher in der Mojave. Sein Blick fiel zunächst auf die Umgebung. Der Zusammenbruch in diesem Teil des Gebäudes war massiv. Über ihn ging es schätzungsweise fünfundzwanzig Meter in die Höhe, bis wieder ein Boden sichtbar wurde. Nach unten war der Weg ebenfalls so lang und Blue war froh, dass er nicht losgelassen hatte. Unten am Boden standen viele der herabgestürzten Bereiche so, dass Teile der Stahlarmierung eine überdimensionierte Stachfalle bildeten. Der ganze Bereich schien so verschüttet zu sein, dass er zu den anderen Teilen des Gebäudes keinen Zugang mehr aufwies, ergo vorerst auch keine potentielle Fluchtmöglichkeit für Blue bedeutete.


    Im Schein des Pipboylichts begutachtete er seine linke von Schnitten und Verletzungen gekennzeichnete Hand. Anschließend fühlte den Bereich des linken Brustkorbs ab. Beide Bereiche schmerzten sehr. Besonders die Hand stand in einem merkwürdigen Winkel ab. Er brummte unzufrieden. "Ich habe es beinahe befürchtet. Sieht gebrochen aus. Die werde ich einige Zeit nicht benutzen können. Was es mir jetzt gerade nicht einfacher macht. Muss sie aber zunächst richten." Dafür suchte er zwei kurze Metallstücke und holte Verbandsmaterial aus seinem Seitenbeutel. Dabei fühlte er kurz nach dem Kästchen mit dem Beryllium Agitator. Er seufzte erleichtert. "Scheint das Ganze unbeschädigt überstanden zu haben. Gott sei Dank" Mit einem gezielten Griff mit der rechten Hand richtete er unter zusammengebissenen Zähnen die Knochen wieder aus. Unter einigen Mühen verband er sich selbst und lehnte sich nachdenklich zurück.


    Während er so angelehnt saß, fühlte er ein leichten Luftzug in seinem Nacken. Er schien von irgendwo hinter der Verkleidung zu kommen. Blue spähte in sie hinein. Sie war von innen hohl und etwa ein Meter breit. In der Entfernung von zwanzig Meter konnte er einen fahlen Lichtstrahl erkennen. Behutsam robbte er hinter sie und auf das Licht zu. Das Vorankommen war für ihn alles andere als leicht. Immer wieder musste er sich mit Körper- und Armeinsatz Platz verschaffen, um zu der Stelle zu gelangen. Eine geschlagene halbe Stunde später war die Stelle endlich erreicht. Durch einen, wenige Zentimeter breiten Spalt konnte Blue nach draußen blicken. Der Himmel war bedeckt und bedrohlich wirkende Wolken mit gelblicher Färbung zogen auf. Einmal blitzte es bereits.


    Blue fühlte die Wand vor ihm ab und versuchte mit der rechten Hand wegzudrücken. Deutlich war zu spüren, dass sie nachgab, aber die Kraft seiner Hand reichte allein dafür nicht aus. Er setzte sich mit Rücken zur Verkleidungswand und versuchte die Füße so einzudrehen, dass sie angezogen an der Außenhülle an lagen. Das war nicht einfach zu bewerkstelligen, gelang ihm aber nach einigen umständlichen Verdrehungen doch. Blue holte tiefen Luft und startete einen ersten Versuch. Er spannte Beine und Rücken an und drückte gegen die Außenwand. Sie gab wieder etwas nach, löste sich aber noch nicht von ihrem Platz. "Ich werde mich nicht von ein paar Stahlplatten davon abhalten lassen hier wieder rauszukommen. Nochmal das Ganze." brummte er leicht gereizt. Er drehte sich in die Ausgangsposition zurück. Spannte wieder Beine und Rücken an und legte seine gesamte Kraft, die er besaß in die Bewegung. Mit einem reißenden Kreischen flog ein Teil der Außenverkleidung weit hinaus und anschließend nach unten.


    Genau in diesem Moment donnerte und blitzte es über der alten Stadt. Ein starker Wind setzte ein und zerrte an seiner Kleidung. Kurz darauf setzt auch Regen ein. Er schaute nach unten und stellte erstaunt fest, dass es nur noch zehn bis fünfzehn Meter waren. Aufgrund der Tiefe im Inneren war er von mehr ausgegangen. Auf dieser Seite des Wolkenkratzers war breit und weit niemand zu sehen. Blue wagte den Abstieg. Immer wieder unterbrach er ihn, um nicht von den Böen aus dem Gleichgewicht gebracht zu werden. Eine nervenaufreibende Zeit später war Blue endlich unten ankommen und mehr als froh den Erdboden unter seinen Füßen zu spüren. Seine Mission war gelungen, der Beryllium Agitator war geborgen und er war unerkannt geblieben. Schnell verschwand er im Schatten von Boston und schlug den Weg in Richtung Süden des Commonwealths ein.

    Bei Kapitel 41 bin ich tendenziell für Option B (finde die Dramaoption recht reizvoll ;) ) Auch wenn es ihr überaus schwerfällt, tut sie es Jason zu Liebe. Ebenfalls könnte sie nach einigem Nachdenken darauf kommen, dass sie sich dann genauso wie Lilian damals verhalten würde. Sprich sie wäre kein Deut besser. Und das wäre für Chloe genauso wenig akzeptabel. Was Chloe natürlichh nicht davon abhalten soll, weiterhin harsche Kritik und Vorwürfe Richtung Lillian zu äuißern.

    425. Tödlicher Schatten III

    Mehrere Offiziere der Gunner rannten aus einem der alten Büroräume des ehemaligen Führungsbereich des MassFusion Tower. Sie stürmten an Blue vorbei, der immer noch unentdeckt im Schatten verborgen war. Am alten Aufzugsschacht angekommen, ließen sie sich an Seilen hinab und eilten zu ihren Kameraden. Blue beobachtete die ganze Situation aufmerksam. Es schien ihm so, dass die Gunner von irgendjemanden angegriffen wurden. Nach einer weiteren Explosion und dem Bersten der Tür, durch die er gekommen war, bestätigte sich seine Vermutung. Nach einem mehrfach gebrüllten "Ad Victoriam" von der angreifenden Seite, wusste er auch wer den Gunner einen überraschenden Besuch abstattete.


    Jetzt hieß es schnell handeln, wenn er der Bruderschaft zuvorkommen wollte. Einen kurzen Moment zögerte er. "Sollte ich das wirklich tun? Es ist Verrat, den ich damit begehe, ... an meinen Freunden in der Bruderschaft." Blue dachte dabei insbesondere an Danse, Carter, Ingram und einige andere. "... aber ... sollte Ältester Maxson diese Technologie wirklich einsetzten, um Liberty Prime voll funktionsfähig zubekommen, wird er damit das Institut zerstören ... die guten und nützlichen Entdeckungen und Erfindungen, die den Menschen im Ödland wirklich helfen könnten, wären auf immer verloren. Außerdem traue ich Maxson immer mehr zu, dass er ihn anschließend gegen die Menschen des Commonwealth und insbesondere den Minutemen einsetzt, um den Machtanspruch der stählernen Bruderschaft zu zementieren. Mir bleibt im Moment keine andere Wahl ..." Seine Entscheidung war getroffen.


    Schnell lief er geduckt zum Fahrstuhlschacht und zerriss die gesamten Seile per Hand, so daes die Gunner nicht so schnell mehr nach oben kamen. Auch das Vorankommen der Bruderschaft würde er damit zeitweise ausbremsen. Mit ihren Powerrüstungen waren sie zwar in der Lage bestimmte Distanzen per Jetpack schneller zu überwinden, aber bei der Höhe mussten auch sie zwischenlanden. Blue versuchte selbst so wenig verräterische Spuren von sich selbst zu erzeugen. Deshalb auch das Zerreißen und nicht Zerschneiden der Seile. Es sollte den Anschein haben, dass sie durchgescheuert waren. Er beeilte sich zu dem Büroraum zu kommen, aus dem die Gunner gelaufen kamen. Er blieb dabei äußerst wachsam. Möglicherweise waren dort noch Leute von ihnen oder Abwehrmechanismen. Seine anhaltende Vorsicht zahlte sich aus.


    Zwei Gunner saßen vor einem alten Terminal und fluchten leise. "Verdammt. Das ist eine extrem schwierige Verschlüsselung. Das wird noch Tage dauern, bis wir die geknackt haben." sagte der eine unzufrieden. "Zeit, die wir nicht haben. Wir werden angegriffen. Die Sicherung dieser Daten und alles, was damit zusammenhängt ist die oberste Priorität. Der Befehl kam von allerhöchster Stelle. Sollten wir hier versagen, brauchen wir erst gar nicht zurückkehren. Dann sind wird so gut wie tot." bemerkte der andere nervös. "Das seid ihr gleich sowieso, also nur keine Eile." brummte aus einiger Entfernung eine ihn unbekannte Stimme sarkastisch aus den Schatten. Beide schreckten hoch und zogen ihre Waffen.


    Kurz war ein roter Punkt auf der Stirn einer Gunner zu sehen, dann brach derjenige auch schon im Gesicht blutüberströmt zusammen. Einige Augenblicke später ereilte dem zweiten Gunner das gleiche Schicksal. Blue durchsuchte die beiden nach eventuellen wichtigen Hinweisen und verscharrte die beiden schnell in einem Haufen Schutt und schob einige schwere und gröbere Schuttbrocken darüber. Von unten aus der Halle dröhnte der Gefechtslärm bis hier oben hoch. Die Gunner lieferten sich mit der stählernen Bruderschaft einen harten Kampf. Blue schaute sich das Terminal und die Verschlüsselung an. Es war wirklich gut gesichert. Ein für Blue wichtiger Hinweis, dass er auf der richtigen Spur war. Umgehend machte er sich daran den Schutz auszuschalten.


    Je schneller er damit war, desto mehr Zeit blieb ihn die Technologie noch vor der Bruderschaft zu bergen und vor allem sich einen Weg unerkannt aus dem Gebäude herauszusuchen. Durch den einzig ihn bekannten Zugang ging es nicht mehr. Die Bruderschaft durfte ihn keinesfalls hier sehen, dass würde sonst schwere Konsequenzen bedeuten. Die Finger flogen in den speziellen Handschuhen nur so über die alte und abgegriffene Tastatur. Nach etwa 10 Minuten schnaufte er zufrieden und ein kleiner Safe unterhalb des Schreibtisches öffnete sich. Auch waren die Einträge auf dem Terminal nun zu lesen. Vielen Daten war aufgrund des Alters zwar beschädigt und nicht mehr abrufbar, aber die wenigen Informationen waren hilfreich und wiesen ihn in einen bestimmten Bereich des Gebäudes.


    Blue griff in den Safe und nahm den Inhalt an sich. Danach verschloss er ihn wieder und sperrte das Terminal mit einer anderen Verschlüsselung. Eine, die der Bruderschaft zunächst Zeit kosten würde sie zu entfernen. Dann trat er aus dem Büro heraus und verschwand tiefer in die Etage. Mit Hilfe der im Safe gefunden Zugangskarte kam er gut in dem Bereich voran. Die Sicherheitstüren würden das Vorankommen der Bruderschaft weiter ausbremsen. Blue suchte einige Zeit, bis er plötzlich und unerwartet an einer weiteren Tür ankam. Der Zugang war wieder gesichert und die Karte öffnete Blue ein weiteres Mal den Weg. Sie führte in die Tiefe, laut verblichener Beschriftung zum Sicherheitsbüro. Es war zur heutigen Zeit nur noch über diesen einzige Zugang innerhalb des Mass-Fusion Gebäude zugänglich. Blue fragte sich, was ihn dort erwarten würde. Nach einigen Minuten Laufzeit war er dort angekommen.


    Gedämpfte hörte er hier immer noch die Kämpfe zwischen Bruderschaft und Gunner. Im Sicherheitsbüro fand er zu seiner Überraschung einen weiteren Aufzug, der tief unter das Mass Fusion Gebäude zu führen schien. Trotz der langen Zeit war er noch betriebsfähig. Nachdem Blue die Karte in das Terminal steckte und in den Fahrstuhl trat, setzte der sich in Bewegung. Einem noch unbekannten Ziel entgegen. Etwa drei Minuten später ruckte der Fahrstuhl und mit einem quietschenden Zischen öffnete sich seine Türen. Ein merkwürdiges blaues Licht erhellte hier unten die Räume. Vorsichtig bewegte er sich auf Richtung der Quelle des Lichtes zu. Dabei durchschritt eine kleine Passage und stand plötzlich in einem Überwachungs- und Untersuchungsraum. Viele der Monitore und Terminals waren zerstört und es herrschte hier ein heilloses Durcheinander. Einige der Computer waren aber noch funktionsfähig geblieben.


    Über die gesamte Front des Raumes zog sich eine äußerst dicke und aus Glas zu bestehende Wand und gab den Blick ins Innere des Raumes frei. Die Hauptquelle des blauen Lichtes kam genau aus diesem Raum. Im Gegensatz zu den Räumen, ja dem ganzen restlichen Gebäude war der Raum absolut unbeschädigt und wirkte in der ganzen Zerstörung unwirklich und fehl am Platz. Im Inneren des Raumes befand sich wohl eine Art Reaktor, wie Blue aus den stark angriffen Beschriftungen schloss. Er nahm sich einen Moment Zeit und durchforstete die Terminals, die noch funktionsfähig waren. in den alten Einträgen erfuhr er nun endlich, was er hier vor sich hatte. Einen Prototypreaktor einer erstmals sauberen Erzeugung von Energie. Der Reaktor hier wäre vor zweihundert Jahren in der Lage gewesen, eine Stadt wie Boston ohne Probleme mit Energie zu versorgen. Ohne schädliche Produktion von Atormüll und deren gravierende Auswirkung auf Umwelt und Lebewesen.


    Auch erfuhr er über andere Einträge, dass es hier zu Interessens- und moralischen Konflikten kam, so dass der große Krieg verhinderte, dass diese neue Energiequelle zum tatsächlichen Einsatz kam. Durch unwahrscheinliches Glück waren sogar noch auf den Festplatten die Pläne vorhanden und Kommentare dazu erhalten. Dabei spielte ein Bauteil die alles entscheidende Rolle für den erfolgreichen Betrieb. Der sogenannte Beryllium Agitator. Er besaß bis zum gewissen Punkt Abwärtskompabilität zu Schnittstellen anderer älterer Reaktoren und konnte sie damit relativ hoch aufwerten. Auch wenn sie nicht bis der Leistungsfähigkeit des hier gebauten Prototypen heranragten, war das eine massive Steigerung.


    Blue vermutete, dass sowohl Institut, als auch Bruderschaft den Agitator für ihre weiterem Pläne benötigten. Er entschloss sich, den Inhalt des alten Terminals auf seinem Pipboy zu speichern und es danach zu sperren. Gerade als er damit abschloss, gab es einen Geruch von verschmorter Elektronik. Dieser nach langer Zeit ausgeführter Betrieb gaben den Komponenten den Rest und das Terminal hörte damit auf zu funktionieren. Die Orginaldateien waren damit verloren. Auf Blues Pipboy war nun die einzige noch existierende Variante dieser Pläne vorhanden. "Hmm. Das nenne ich Glück gehabt. Vielleicht können wir aus diesen Bauplänen noch viel lernen und mit Hilfe einer stabilen Energieversorgung das Commonwealth besser beschützen und bewahren. Ich sollte die Räume nach dem Beryllium Agitator durchsuchen. Er muss sich noch hier irgendwo befinden. Laut der Daten auf dem Terminal haben sie den Reaktor kurz vor dem großen Krieg noch testen wollen. Ich vermute er ist noch irgendwo in der Nähe des eigentlichen Prototypen. Aber wie komme ich in diesen Raum hinein. Es muss irgendwo ein Eingang existieren." brummte Blue nachdenklich.


    Nach einem kurzen Moment des Umsehens entdeckte Blue den Zugang. Eine Strahlenschutzschleuse mit demenstsprechenden Sicherheitsparametern erlaubte den Zugang zum Raum, in dessen Inneren sich der Prototypreaktor befand. Blue musste einige Einstellungen vornehmen, um überhaupt in die eigentlich Schleuse zu gelangen. Dann war es so weit. Die dicke strahlensichere Tür öffnete sich und Blue war der erste, der seit über zweihundert Jahren diesen Ort betrat.

    Tanaka an Ort und Stelle zu töten wäre zu offensichtlich. Das könnte dazu führen, dass man bei Viktor noch genauer hinschaut. Da er jetzt in einer anderen Liga spielt, sollte er defintiv umsichtiger vorgehen und seine Wut gut im Zaum halten. Ich persönlich würde hier zu Option C mit dem Scharfschützengewehr tendieren. Als Congressmen ist es vielleicht nicht ungewöhnlich im Fokus für Attentate zu stehen. Man würde zunächst auch nicht Viktors Richtung ermitteln. Die Frage ist, ob Commissioner Hanson ohne Probleme mitspielt. Hier handelt es sich immerhin um eine hohe Person aus der Politik.

    Die jetztigen Kapitel waren Bombe. Mit dem Geist und Viktors Psyche ist wirklich super beschrieben und jetzt noch ein Politikthriller. Mehr davon. :thumbup:


    Kapitel 37: Viktor hat mehr als einmal gezeigt, dass er eigentlich eher ein Machtmensch denn ein Familienmensch ist. Sein Verhalten ist eher der eines Mafiapaten. Was ja wirklich auf ihn passen würde. Deswegen gibt es für mich hier nur Option B.


    Kapitel 38: Gerade bei so jemanden wie Viktor Panther ist eine gute Vorbereitungszeit wichtig. vor allem auch wegen der weiten Verbindungen, der er mittlerweile hat. Viktor ist ein gefährlicher Gegener und das weiss der Senator. Da Stubbs in einer hohen Liga "spielt", ist es ungemein wichtig Jason in guter geistiger und körperlicher Verfassung braucht, um politisch Viktor komplett auszuschalten. Als guten "Nebeneffekt" könnte er damit Jason größenteils tatsächlich rehabilitieren. Was Stubbs politisch große Reputation einbringen und weiter voran bringen könnte. Deswegen Option A --> Gut Ding will Weile haben.

    424. Tödlicher Schatten II

    Die Sekunden, die er abwartete, dehnten sich zu gefühlten Stunden aus. Jetzt war es so weit. Langsam schob er ein längliches Metallstück in den Weg der Wache am äußeren Rand des Perimeters. Es musste wie ein Unfall aus Unachtsamkeit aussehen. Er hoffte, dass er so die Aufmerksamkeit der vier Männer für einen Moment auf einen Punkt richten konnte. Die Wache stolperte und fluchte dabei. "Dieser gottverdammter Schutt. Egal, wie oft man dieses alte Scheiße entfernt, sie rutscht immer ... " Kurz hörte man ein Ächzen, dann herrschte plötzlich Stille. Die anderen sahen sich an. "Wir sollten nachsehen. Nicht, dass der Idiot mit dem Auge in einem Stahlträger gelandet ist." grinste einer der anderen Wachen.


    Da sie im Moment nicht wirklich mit einer Gefahr so nahe an ihrem Wachposten rechneten, ließen sie weniger Vorsicht als sonst walten. Sie bogen um die Ecke, in einen von den Feuerfässern nur schlecht beleuchteten Bereich. Einige Meter weiter lag die Wache und regte sich nicht mehr. Zwei von ihnen blieben misstrauisch stehen, während die dritte Wache sich vorsichtig dem am Boden liegenden Kumpanen näherte. Er hockte sich hin und fühlte am Hals. Mit einem Mal verzog er sein Gesicht. "Was eine Scheiße. Ist wohl so unglücklich gefallen, dass er sich den Hals gebrochen hat. Na großartig! Das dürfen wir gleich unserem Vorgesetzten erklären. Kommt. Wir müssen gleich Meldung machen." Dann hörte er ein dumpfes Geräusch und die beiden anderen Wache sackten wie Mehlsäcke zu Boden. "Was zum Teufel ... " entglitt es der letzten Wache.


    Sie sah nur noch, wie sich aus dem Schatten ein großer und schwärzerer löste. Dann traf ihn ein knochenbrechender Schlag im Bereich des Oberkörpers. Einen Moment japste die Wache noch. Anschließend brach sie auf der Stelle tot zusammen. Der Weg ins Innere des MassFusion Towers war für Blue damit erst einmal frei. Aber noch galt es hier draußen noch etwas zu erledigen. Schnell durchsuchte Blue die vier Leichen nach Dingen und Informationen, die ihm im Gebäude weiterhelfen konnten. Er wurde bei einem von Ihnen fündig. Anschließend setzte er zwei der Wachen in ihre Stühle und drapiert mit Hilfe einiger Bänder so, dass sie von hinten so aussahen, als würden sie ihrer Aufgabe im Sitzen nachkommen.


    Die beiden anderen richtete er mit Metallstangen auf und positionierte sie an entsprechenden Stellen. Erst bei Beginn des nächsten Wachwechsel würde auffallen, dass etwas nicht stimmte. Vorsichtig näherte er sich dem Eingang an und steckte die gerade entwendete Zugangskarte in das Terminal ein. Mit einem leisen Zischen öffnete sie sich und gab den Blick in das Gebäude frei. Schon von außen konnte man erahnen, dass das Innere groß sein musste. Was man hier zusehen bekam, war beeindruckend. Zwar war viele Etagen ziemlich zerstört und der Schutt türmte sich an einigen Stellen, doch hoch oben war ein teils gläserner Boden zu sehen. Dieser schien den Wirren der Zeit beinahe ohne Schaden getrotzt zu haben. Ähnlich beeindruckender Aufzug war am Ende des Raumes. Auch er wies auch teilweise gläserne Komponenten auf und erinnerte entfernt an den Aufzug im Institut.


    Allerdings war die Fahrstuhltechnik nicht so unverwüstbar gewesen, wie man an den auseinandergebauten Komponenten im untersten Bereich erkennen konnte. Das musste der Aufzug sein, den eine der Wachen erwähnt hatte. Dieser führte scheinbar als einziger ganz nach oben. Im Inneren des gläsernen Aufzugschachtes hingen lange Seile herab. "Und vermutlich wird dort das sein, wonach sowohl Institut als auch stählerne Bruderschaft suchen. Scheinbar auch die Gunner nun auch." dachte Blue bei sich, als er sich mit Hilfe der Dunkelheit nach MassFusion hineinschlich. Jeden Schritt, jede Bewegung setzte er mit Bedacht. Es war hier eine große Gruppe von Gunnern anwesend und sie patrouillierten auch im Inneren.


    "Wozu brauchen die Gunner das verlorene Stück Technik? Oder deren Auftragsgeber? Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass die Gunner wirklich mehr sind als bloße Söldner. Vielleicht sondieren und erforschen sie unter einem Deckmantel das Commonwealth?" Blue war mehr als besorgt, dass auch die Gunner sich hier aufhielten, obwohl die Minutemen sie in ihrem HQ im Commonwealth besiegt hatten. "Was immer es bei ihnen ist, ich muss versuchen es vor allen anderen zu entdecken. Wenn ich weiß, was es genau ist, muss ich überlegen, wie ich weiter vorgehe." Mittlerweile erspähte er eine Ecke, bei der er sich in einen erhöhten Bereich hinaufziehen konnte. Sie war von den Patrouillen nur spärlich abgedeckt.


    Unbeweglich wartete er ab, bis der richtige Moment gekommen war und zog sich schnell hinauf. Das in die Jahre gekommene Material knirschte unter seinem Gewicht und rieselte herab. Gerade noch rechtzeitig verschwand er im Dunkeln der zerstörten Ebene, als eine Gunnerpatrouille ankam und den Bereich ableuchtete. Blue lag bereits flach auf dem Boden als keine zwei Meter von ihm ein Lichtkegel aufflammte. "Ich weiß genau, dass ich so etwas wie Schritte gehörte habe. Hier treibt sich mit Sicherheit wieder so ein Ghul aus den Tiefen herum." sagte einer aus der Patrouille. "Langsam glaube ich, dass du durchdrehst." bemerkte eine andere aus der Gruppe. "Ein Ghul hätte uns längst angefallen. Gestern war es angeblich ein Rudel Maulwurfsratten, das sich hinterher als Aneinanderschaben der alten Isolierung herausstellte. Wahrscheinlich ist es heute wieder etwas Ähnliches. Was wird es denn morgen sein, Mutie oder vielleicht Todeskralle?" verspottete sie ihn.


    "Ach halt du doch das Maul, Anfänger. Du hast doch kein blassen Schimmer. Du warst schließlich nicht dabei, als wir mit der ersten Truppe das Innere gesäubert haben. Wilde Ghule ohne Ende. Mein Verdacht ist immer noch, dass sie irgendwie über die verfallenen Keller Zugang zu diesem Gebäude bekommen. Ehrlich gesagt habe ich keine Lust von denen zerrissen zu werden. Ist ein schmerzhafter Tod, glaub mir. Ich mache nicht den Fehler, sie zu unterschätzen. Und du tätest gut daran, es auch nicht zu tun." wies der andere sie zurecht. Sie führten das Gespräch noch weiter, entfernten sich dabei aber von Blues Versteck, so dass man die Unterhaltung nicht mehr verstehen konnte. "Uff. Das war verdammt knapp." dachte Blue bei sich, als er in Richtung zerstörtes Büros und anderer Räume vorwärts robbte. Weg von den Hauptpatrouillienrouten der Gunner.


    Langsam arbeitete sich Blue von unten nach oben vor. Über den Aufzugsschacht zu gehen, wäre die beste Möglichkeit gewesen, aber dort war er definitiv die volle Aufmerksamkeit der Gunner ausgesetzt gewesen und die Seile wären zu schwach gewesen. So suchte er nach einem eigenen Weg. Teilweise nutzte er dabei die Wege, die die Gunner mit Seilbrücken und anderen Hilfsmitteln angelegt hatten. Wo es möglich war, vermied er den Feindkontakt mit den Gunner und klettert an den Wänden entlang. Dadurch, dass das Wandmaterial durch den Zerfall geschwächt war, gelang es Blue die Wand an bestimmten Stellen einzudrücken und sich darin festzukrallen, um weiterzukommen. Mehrmals wäre er aber dabei in Tiefe abgestürzt, da das Material an manchen Stellen schon extrem zersetzt war. Zweimal musste er Gruppen von Gunnern ausschalten, da sonst ein Weiterkommen unmöglich war.


    Bis zum frühen Morgengrauen hatte er sich, ohne entdeckt zu werden, bis nach oben zu dem gläsernen Geschoss hingearbeitet. Mit einer weiteren halsbrecherischen Kletterpartie und einem gewagtem Sprung zog er sich einen letzten Vorsprung hoch und setzte die Füße auf den Glasboden und bewegte sich schnell in einen dunklen Bereich. Vorsicht war weiter angebracht, da er nicht sicher war, ob es den Gunnern nicht bereits gelungen war, sich hier oben Zutritt zu verschaffen. Oder gar noch irgendwelche der alten Verteidigungssysteme in Betrieb waren. Gerade als er einen Moment die Umgebung beobachtet hatte und in den Schutz des nächsten Raumes schleichen wollte, erschütterte eine Explosion den unteren Teil des Gebäudes.

    Ich tendiere zu Option 2. Das passt denke ich, am besten für die Situation. Beagle war für mich ein rotes Handtuch. Irgendwie mochte ich seine ganze Art nicht. Auf mich wirkte er absolute feige und es schien für mich so, dass er den Deputy nur aus Prestigezwecken, aber nicht aus Überzeugung gemacht hat. Eine Runde Gesichtapplaus bitte.

    423. Tödlicher Schatten I

    Während er sich auf den Wegen bewegte, die nur der Railroad und ihm bekannt waren, dachte er immer wieder über die Worte des Institutsdirektors nach. "Warum warnt Shaun ausgerechnet mich? Jemand, der von der Oberfläche kommt und nicht mal ein Mensch ist. Nicht dem Institut zugehörig ist?" Blue zerbrach sich darüber den Kopf. Es fiel ihm kein wirklicher Grund dafür ein. Sahen Shaun und die anderen im Institut ihn bereits als angehörig an. Oder spielte man mit ihm taktische Spielchen. Er blieb ratlos und schritt weiter nachdenklich durch den Untergrund von Boston. Nach einer geraumen Zeit kam er in einem alten verfallenen und fast trockengefallen Wasserverteiler an. Es war immer noch sehr feucht hier unten und ein undefinierbarer leichter grünlicher Nebel waberte herum. Die Luft roch nach einer Mischung von süßlicher Verwesung und ätzendem Verfall.


    Blue sah sich aufmerksam um. Seine Augen wanderten eine alte gemauerte Steinwand entlang, bis er ein kleines unscheinbares Zeichen im untersten Drittel fand. Ein Bahnsignal der vermeintlich nicht mehr existierenden Railroad. Ein kurzes Lächeln huschte über seine Mundwinkel. Vorsicht fühlte er mit seinen Händen die Wand ab und fand einen etwas locker sitzenden Stein. Es dauerte einen Moment, bis er ihn richtig zu packen bekam. Die Steine hier unten war aufgrund der Feuchtigkeit und eines schmierigen Algenfilms äußerst glitschig. Behutsam zog Blue daran. Ein schabendes Geräusch erklang und ein Teil der gemauerten Wand öffnete sich und Blue quetschte sich durch diese ins Innere.


    Im Gegensatz zum eigentlichen Untergrund war es hier drin trocken. Blue schaltete das Licht seines Pipboys an und sah sich um. Nach einem Moment brummte er zufrieden. Er befand sich in einer von wenigen Notzufluchten, die die Railroad über ihre Entstehungsdauer angelegt hatte. Sie gaben nur Platz für vier bis fünf Leute her, aber viel wichtiger für Blue war, dass hier auch Ausrüstung, Waffen und haltbare Lebensmittel eingelagert waren. Von besonderem Interesse waren dabei Waffen und Ausrüstungen, die er für sein weiteres Vorhaben benötigte. Zurzeit war er ohne Waffen unterwegs. Es lag daran, dass er das Institut damals ohne betrat und die Waffe, die er im Institut erhielt, bei seinem Verlassen dort zurücklies. Seine Ausrüstung und Waffen waren zwar in Sanctuary und er hätte sie ohne Probleme holen können, aber Preston und die anderen hätten ihn dann mit Fragen gelöchert. Zur ihrem eigenen Schutz sah er davon ab.


    Auch wenn ihn ein unbestimmte innere Unruhe dazu drängte sich zu beeilen, durchsuchte er in Ruhe das Versteck und fand genug Material, um sich angemessen für die nächste Mission auszurüsten. Zuerst zog er sich seine Minutemenuniform aus, rollte sie fein säuberlich zusammen und stopfte sie in die bereits abgelegte Seitentasche. Seine Brustrüstung behielt er an. Danach zerlegte er zwei schwarze Decken, die zum auf die Lauer legen gedacht waren. Mit Aufwand und einigem rauen Garn wurden daraus nach einer Zeit mehrere grobe Kleidungsstücke, die relativ lang gestaltet waren. Sie verdeckten das, was Blue normalerweise trug, vor allem zum größten Teil seine Haut. Etwas später modifizierte er seine Schuhe mit Stoff und versuchte es so zu gestalten, dass sie weniger Geräusche machten.


    Des Weiteren fertigte er sich eine schwarze Kapuze und einen ebenso dunklen Gesichtsschutz an, die er beide auch sofort anzog. Als letztes umwickelte er seine Hände mit dünnen schwarzen Reststreifen und setzte über seine Brille eine der breiten Pilotenbrillen auf, die auch bei den Supermutanten im Commonwealth zu finden waren. So vermummt schaute er sich in der kleinen Waffenkammer um. Dort fand er ein für ihn brauchbares Scharfschützengewehr und eine Machete, die für Alter noch recht scharf war. Neben Munitionen und anderen Kleinigkeiten packte er noch zwei Stahlseile ein. Kurz überlegte er, ob es Sinn machte, noch ein normales Seil mitzunehmen, aber entschied sich dagegen, Es würde sein Gewicht sowieso nicht tragen können. Nach insgesamt drei Stunden war er soweit und verließ die Zuflucht. Er verschloss sie sorgfältig und schlug weiter den Weg Richtung MassFusion ein.


    Kaum wahrnehmbar für sein Umfeld schlich er durch das weitläufige Kanalsystem weiter. Dabei ging er äußerst umsichtig vor und versuchte jeglichen Kontakt mit wilden Ghulen, die hier unten zuhauf umherwanderten und anderen feindlichen Commonwealth - Kreaturen zu vermeiden. Das kostete Blue wiederum eine Menge Zeit. Je näher er Richtung MassFusion kam, desto schwieriger wurde es. Blue wollte bis zu einer bestimmten Stelle kommen und hoffte, dass der Weg dorthin nicht doch schon zusammengebrochen war. Unaufhaltsam nagte der Zahn der Zeit an den Überbleibseln der alten Welt. Es war nicht gerade selten, dass einige der alten Gebäude in Inneren von Boston plötzlich ins sich zusammensackten und sonst geläufige Wege unter sich begruben. Dabei wurde nicht selten auch der umliegende Untergrund in Mitleidenschaft gezogen. Blue hatte Glück, es gab wieder neue Einbrüche, aber der bekannte Weg war gerade eben noch für ihn begehbar.


    Der Mond war bereits aufgegangen und beleuchtete mit seinem fahlen Licht die Umgebung, als Blue mit einigem Kraftaufwand einen der festgerosteten Gullys aus den Angeln hob und zur Seite schob. Sehr aufmerksam und mit Bedacht stieg er aus der Unterwelt von Bosten hervor. Nicht weit von ihm entfernt, ragte hinter zwei gewaltigen Bergen aus Schutt und Metallresten der MassFusion Wolkenkratzer auf. Es wirkte trotz der Dunkelheit immer noch imposant, fast schon bedrohlich empor. Blue betrachtete ihn aber nur wenige Augenblicke. Schnell bewegte er sich in den Schatten der Schuttberge und zerstörten Gebäude. Langsam arbeitete er sich vor. Nach einer weiteren mühsamen halben Stunde konnte er aus den schattigen Bereich den Eingang des Wolkenkratzers ausmachen. Er war mit mehreren Feuerwässern beleuchtet und mit Barrikaden aus Sandsäcken versehen. "Hmm. Da hat sich also schon jemand häuslich eingerichtet. Das macht die ganze Sache nicht einfacher. Ich kann nur hoffen, dass es nicht schon die stählerne Bruderschaft ist, sonst ist mein jetziger Plan zum Scheitern verurteilt." brummte Blue unzufrieden im Innern und zog das alte Fernrohr, was er immer mit sich führte, aus einer seiner Taschen.


    Nach einem kurzen Blick durch dieses wusste er wer sich dort aufhielt. "Gunner? Was machen die hier? Das Gebäude haben sie nicht mit Zufall besetzt. Es muss für sie einen strategischen Wert haben. Ob sie auch nach dem suchen, was vermutlich auch Bruderschaft und Institut suchen?" Blue beunruhigte der Gedanke. Vor allem, dass es nach dem Verlust des Hauptquartiers der Gunner noch eine aktive Gruppe gab. "Mein Gefühl, dass die Gunner nicht nur im Commonwealth aktiv sind, scheint sich weiter zu bestätigen. Sie wären dann größer als angenommen und doch mehr als Mietlinge ... * leises Brummgeräusch* Was die Situation weiter verkompliziert. Am wenigsten können wir jetzt noch einen Gegner gebrauchen, der wo auch immer auftaucht und uns in den Rücken fällt ... aber als erstes muss ich weitestgehend ungesehen in das Gebäude kommen *kurzes Seufzen*. " Vorsichtig und beinahe geräuschlos schlich er weiter und schaffte es ungesehen sich ihnen soweit anzunähern, dass er ihre Gespräche mitverfolgen konnte.


    "Ich hoffe, unsere Ablöse kommt bald. Ich hasse es, die Abendwache zu schieben. Man hat das Gefühl man wird aus diesen ganzen Gebäuden unablässig von irgendwelchen Dinger beobachtet, die nur darauf warten, dass man einen Fehler macht, um dann genüsslich von ihnen verspeist zu werden. Ich verstehe immer noch nicht, was an diesem Ort für den Captain so wichtig ist. Das Innere ist so massiv beschädigt, dass es schon ein Wunder bräuchte, um in die oberen Bereiche vorzudringen. Wenn wir nur die Möglichkeit hätten, diesen verschießenen Aufzugmotor in Gang zu bekommen. Ich verabscheue diesen ganzen Ort. Ist doch eine reine Todesfalle." Bei dem Gunner, der das sagte, schienen die Nerven blank zu liegen. "Wenn der Captain sagt, dass es wichtig ist, dann ist es das auch. Schon die Sicherheitssysteme implizieren das. Die hier verwendeten Komponenten waren extrem hochwertig und nur mit massiven Waffeneinsatz auszuschalten. Die Terminals sind so hoch gesichert, dass wir es bisher nicht geschafft haben sie zu knacken. Die Leute von früher haben das sicher nicht nur gemacht, um ein Beutel Kronkorken zu schützen ..." wendete der zweite Gunner ein.


    "Könnt ihr beiden mal mit eurem Palaver aufhören und eurem Job nachkommen? In der Zeit, wo ihr beiden mit Schnattern beschäftigt wart, hätte sich eine Todeskralle von hinten anschleichen und euch zerfetzen können. Seht zu. Sonst melde ich euch dem Captain, ihr zwei verweichlichten Grünschnäbel! Warum habe ich eigentlich immer das Glück die Neulinge zu bekommen." seufzte der dritte Gunner. Blue verfolgte das Gespräch interessiert mit. Gerade als er sich weiter nähern wollte, öffnete sich die Tür hinter den dreien mit einem überraschend leisen *Wusch* und vier weitere Gunner kamen heraus. Durch das nun folgende Gespräch wusste Blue, dass es sich um die Wachablösung handelte. Die anderen drei verschwanden ins Innere und die nächste Gruppe nahm die Wacht auf. Eine ganze Zeit beobachtete er die Wache und nach einiger Zeit setzten sich zwei von ihnen an kleine Tische nieder, während die anderen beiden in die Dunkelheit schauten.


    Nach einer weiteren Zeit des Beobachtens entschloss Blue sich nun zu handeln. Zwischenzeitlich hatte er noch darüber nachgedacht, ob es nicht Sinn machte nach einer anderen Möglichkeit zu suchen, aber davon verabschiedete er sich recht zügig. Wenn es einen weiteren Weg ins Innere gab, war der mit Sicherheit genauso gut gesichert. Das hier waren Gunner und damit äußerst ernstzunehmende Gegner. Raidern würde es passieren irgendwelche Schlupflöcher zu übersehen, aber nicht den Gunnern. Blue setzte den Weg von der Seite im Schutz der Schatten weiter fort. Ungesehen und ungehört schaffte er es die Wand des MassFusion Gebäudes und die Nähe der ersten Barrikade zu erreichen. Blue spannte seine Muskeln an. Jetzt musste es extrem schnell und leise von statten gehen. Der Wache durfte es nicht gelingen, Alarm zu schlagen. Die ahnte nichts davon, dass nur wenige Meter von ihnen ein tödliche Schatten lauerte.

    Caro Wenn du im MO2 unter Werkzeuge (dt. Version) --> Werkzeug Plugins --> INI Editor ---> Fallout4custom.ini schaust, ist dieser Eintrag vorhanden ?


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    Wenn du ihn dort nicht findest, ist es möglicherweise das Problem. Dieser Eintrag sorgt dafür, dass Fallout 4 die Mods lädt. Dann bitte den Eintrag einmal nachpflegen. Quelle des Archiveintrages: Nexus Fallout 4 Modinstall