Beiträge von Apokalyptiker

    Die Verschlüsse der Maschinenpistolen gaben ein metallisches Klicken von sich, als jeder der Drei nocheinmal prüfte, ob die Waffen geladen und feuerbereit waren. Dust betrachtete die marode Holztür im spärlichen Schein der Taschenlampe näher. Sie hatten keine Zeit, das Schloss zu knacken, so einfach es auch gearbeitet sein mochte. Hinzu kam, dass sich keine Haarklammer griffbereit in der Ausrüstung befand. Verdammt.. Es blieb nur eine Möglichkeit, ein gezielter, kräfitger Tritt direkt neben das Schloss. John hoffte, dass das entstehende Geräusch nicht allzu laut sein würde. Mit aller Kraft raste sein Fuß auf die Tür ein und schoss auf Höhe des Türschlosses mühelos durch das Holz. Mit schmerzverzerrtem Gesicht zog er seinen Fuß wieder aus dem Loch. Der dicke Stoff seiner Hose und die robusten Stiefel hatte die meisten größeren Splitter abgehalten. ,,Verdammte Scheiße.." Wütend warf er sich mit seinem gesamten Körpergewicht gegen die fragil anmutende Tür. Weder das Schloss, noch die Angeln gaben nach. Dust fiel mit einem krachenden Geräusch mittig durch ein großes Loch auf den steinigen Boden hinter der Tür. Langsam rappelte sich sein alter Körper wieder hoch. Tastend fand er die Taschenlampe auf dem Felsboden wieder. Ein leichter Schmerz zog sich durch die Hüfte. Peaches und Knox stiegen hinter vorsichtig ihm durch das Loch in einen feuchten Höhlengang.


    Der Geruch in der Luft war unverwechselbar. Modrig, abgestorben, ekelhaft. John Dust wusste, mit was sie es zu tun bekommen würden. ,,Ghule." flüsterte er leise in die Dunkelheit hinein. Dust hasste sich dafür, dass er keine stärkere Taschenlampe in den Rucksack gepackt hatte. Geduckt schlichen die 3 in den finsteren Abgrund hinein. Das Höhlensystem, durch das sie sich bewegten, war um den künstlichen, von Menschenhand gebauten Eingang erweitert worden, der nun hinter ihnen lag. Das Blut in seinen Adern gefror, als schließlich dieser grässliche Laut erklang. Ein gurgelndes Grchhhhh hallte an den Höhlenwänden wieder. Seine Maschinenpistole vor sich gerichtet, wartete er an der Spitze der kleinen Gruppe. Tapsende Laute, ein schlürfender und gleichzeitig doch rascher Gang. Kalter Schweiß lief ihm über die aufgestellten Nackenhaare. Plötzlich tauchte eien hässliche Fratze im dünnen Strahl seiner Taschenlampe auf. Dieses "Gesicht" war eingefallen und Betongrau. Dort wo sich die linke Wange befinden sollte, klaffte ein riesiges Loch. Dust war den Bruchteil einer Sekunde geschockt und konnte den Abzug nicht durchziehen. Schließlich löste sich mit einem leisen Pling eine kurze Salve. Sie schlug rechts in die Stirn ein und riss den anstürmenden Ghul fünf Meter von ihm entfernt nach hinten auf den Boden. John war sich nicht sicher, wo genau er getroffen hatte, ihm war jedoch klar, dass die Kugeln scheinbar ins Ziel fanden. Was er in der Finsternis nicht bemerkte, war der zweite Ghul, der direkte hinter dem niedergestreckten gelaufen war. Die knochigen, dünnen Finger des Ghuls bohrten sich mit stumpfger Gewalt durch Dusts Mantel hindurch in seinen Rücken hinein. Dumpfer Schmerz durchzuckte seine Schulter, als dieses Ding schlaff auf ihm zum Erliegen kamm. Peaches wuchtete den toten Körper von Dust. Augenscheinlich hatte Knox dem Angreifer geistesgegenwärtig den halben Schädel weggepustet. Sein Rücken fühlte sich warm an. Peaches betrachtete mit der Taschenlampe die Wunde, während Knox weiter in die Dunkelheit starrte. ,,Halb so wild, eine etwas tiefere Fleischwunde, ich verbinde das kurz." Der alte Mann setzte sich auf den Boden und lehnte den Rücken an die kalte Höhlenwand. Sein Herz schlug vor lauter Adrenalin wie ein Presslufthammer. Peaches kramte Mullbinden aus dem First Aid Kit seines Rucksacks hervor und begann mit dem Versorgen der Verletzung.

    Der Plan sich als Wache zu verkleiden, kam Dust nicht sonderlich erfolgversprechend vor. Sein Alter würde ihn rasch verraten, wenn er sich nicht vollständig verschleierte. Selbst wenn er es schaffen würde, als Veteran durchzugehend, hatte er nicht die passende Uniform für dieses Kunststück an. Das wäre Selbstmord.. Nachdenklich schweife sein Blick auf diese Festung von einem Gebäude. Sie mussten es einfach durch die Kanalisation versuchen. Es war kein optimaler Weg, doch was war an diesem Auftrag schon optimal oder einfach? ,,Wir sollten es durch die Kanalisation versuchen, der Uniformtrick wird nicht funktionieren." sagte Dust ruhig und sicher in seinem Entschluss. Peaches und Knox nickten ihm zu. Die drei Umkreisten den Bau abermals und hielten ihre Augen auf den Boden gerichtet. Schließlich deutete Peaches ihnen mit gehobenem Arm an stehenzubleiben. Tatsächlich, im staubigen Boden unweit von der Außenmauer des Komplexes entfernt, stand ein Kanaldeckel unwirklich aus dem Boden heraus. Dust fragte sich, wozu dieser Schacht wohl gut sein mochte. Es gab im Prinzip kaum betonierte Fläche oder andere Gebäude in der Gegend. Schnell verwarf er diesen Gedanken und näherte sich mit seinen 2 Begleitern dem Kanaldeckel. ,,Wir sollten es zu dritt versuchen, dieses Teil wird sicherlich einige Kilo wiegen." Peaches Stimme klang nicht sehr hoffnungsvoll. In die schmalen Löcher, die in den eisernen Deckel eingearbeitet wurden, passten nur jeweils 3 Finger ihrer Hände. Mit vereinten Kräften schafften sie es, den Eingang nach 3 kräfteraubenden Versuchen freizulegen. Knox sah nicht sonderlich gut aus. Im Gegenteil, er war so bleich, dass Dust sich ernsthafte Sorgen machte. Ein schwarzer Abgrund ohne Boden tat sich vor ihnen auf. Lediglich eine einzelne Leitersprosse aus Metall war von oben sichtbar. Dust stieg als erstes in den Schacht hinab, schließlich war das Ganze seine Idee gewesen. In die Manteltasche hatte er zuvor die alte Militärtaschenlampe aus seinem Rucksack gesteckt, im Schacht konnte er sie nirgends befestigen und somit keinen besseren Blick nach unten erhaschen. Von oben war es schwer abzuschätzen gewesen, wie tief es wirklich hinunter ging. John schätze den Abstieg grob auf 20 Meter.


    Unten angekommen zog er die Lampe aus seiner Tasche und schaute sich um. Der Tunnel führte lediglich in eine Richtung, die andere mündete in einer Sackgasse in Form einer gemauerten Wand. Vor ihm erstecke sich der Tunnel sehr weit in die unterirdische Dunkelheit hinein. Ein modriger Geruch erfüllte seine Nase, der Tunnelboden jedoch war relativ trocken. Lediglich an den Wänden liefen einzelne Rinnsale an Moosflechten dem Boden entgegen. Spinnweben zogen sich alle paar Meter über die volle Tunnelbreite. Als Knox und Peaches ebenfalls unten angekommen waren, machten sich die drei auf den Weg. Die Tunnelhöhe betrug vielleicht 1,60 Meter. Sie mussten sich halb geduckt fortbewegen und die Knochen des alten Mannes ächzten. Zum Glück hatten sie die kompakten 10mm Maschinenpistolen mitgenommen, sperrigere Waffen wären hier unten ein großer Klotz am Bein gewesen. Sie liefen 3 Minuten dem spärlichen Schein der Taschenlampe hinterher, als sie auf eine sperrige Stahltür trafen. Ein quadratischer Raum vergrößerte zu ihrem Glück die Deckenhöhe im Türbereich wieder auf angenehmere Maße. Ein massives Drehrad befand sich als Öffner mittig auf der massiven Tür platziert. Dust wunderte sich, für was dieser seltsame Gang gut sein mochte. Augenscheinlich leitete er kein Wasser ab und war wohl eher ein vergessener Durchgang. Peaches und Dust versuchten das große Drehrad in Gang zu setzen. Nach wenigen Sekunden setzte es sich widerwillig reibend und knirschend in Bewegung. John Dust lief eine kleine Schweißperle die Schläfe hinab. Erst dieser verdammte Kanaldeckel und jetzt auch noch diese antike Tür.. Kreischend öffnete sich die Tür und gab nichts als Finsternis frei. Die drei Männer standen mit den Waffen im Anschlag da. Dust leuchtete in die Dunkelheit und konnte einen größeren Raum ausmachen. Vorsichtig trat er über die eiserne Türschwelle und leuchtete nach links und rechts. Vor ihnen lag ein ausladender Gewölberaum, fast schon eine Art Halle. Die Deckenhöhe war auf über 3 Meter angewachsen und in der Breite maß dieser Raum sicherlich an die 10 Meter. Sehr alte Gitterzellen reiten sich rechts und links an der Wand auf. In manchen von ihnen waren Knochengerippe zu sehen. Vermutlich Überreste von einem alten Kerker aus früheren Zeiten.. John schauderte, dieser Ort hatte etwas Abstoßendes und Gespenstisches an sich. Das Trio durchquerte die Halle mit raschen Schritten und stieß erneut auf eine Tür. Es handelte sich nicht um eine massive Bunkertür wie zuvor, sondern um eine relativ fragil anmutende Holztür. Mit roten Buchstaben stand auf einem angestaubten Blechschild geschrieben: Ab hier RNK Sicherheitsbereich. Zutritt für Unbefugte strengstens verboten. Auf Unbefugte wird ohne Vorwarnung das Feuer eröffnet! Dust drehte sich zu Knox und Peaches um und schaute sie ernst an. ,,Überprüft nochmal eure Waffen, ab hier wird es ernst."

    Bekanntmachung: Dieser Thread wird an der Stelle geschlossen und in einem neuen Thread: ---> Was hört ihr gerade? (revived) <---fortgeführt. Eigentlich wollte ich diesen Schritt schon länger machen, es geht schlicht darum, dass sich dieses Thema in einem zählenden Topic befindet und die Beiträge doch meistens recht kurz sind, bzw. nur aus Spoilern und Links bestehen. Um diese kleine Ungerechtigkeit auszuräumen, wird der neue Thread in das nicht-zählende Unterforum Chat & Smalltalk verlegt. Es war früher bereits angedacht, den Thread einfach in dieses Forum verschieben, leider würden dann jedoch viele User einige zählende Beiträge verlieren und die Ränge würden durcheinandergewürfelt werden, weswegen dieser Weg auch wieder verworfen wurde. Ich hoffe, jeder User ist mit dieser Lösung zufrieden und postet auch weiterhin seine Lieblingsmusik in dem neuen Thread. Das ein oder andere Schätzchen in diesem Thread bleibt natürlich weiterhin erhalten.

    >>> Platz von Nord-Vegas >>>


    Ihre Fahrt verlief lang, ruhig und nicht sehr bequem, jedoch ohne Zwischenfälle. Ständig schepperte die Ausrüstung auf der Ladefläche des alten Militärtransporters gegen die Seitenwände und erzeugte ein metallisches Geräusch. Die Federung war ausgesprochen hart und lies jedes Schlagloch der zerfallenen Highways in die Sitzbank der stickigen Kabine durchdringen. Die Umgebung zog rasch an dem Trio vorbei. Die meiste Zeit über war nicht viel zu sehen gewesen, außer staubige, weite Wüste. Zu Fuß wäre es ein wochenlanger Hardcoretripp gewesen, ohne Frage war der Lastwagen die wesentlich bessere Wahl. Wer weiß, ob sie die Reise überhaupt überstanden hätten. Das Alter nagte an John und wie wären sie zurückgekommen? Fragen über Fragen. Nach einigen Stunden Fahrt ließ Peaches das Fahrzeug ausrollen. Der mobile Reaktor unter ihnen wurde beständig leiser, wie das auslaufende Triebwerk eines Kampfjets. ,,Näher kommen wir nicht ran, außer wir wollen entdeckt und durchsiebt werden." sagte Peaches nüchtern. Die beiden verstanden. Als das schwere Fahrzeug zum Stillstand gekommen war, sprangen sie aus der hohen Kabine und umrundeten den Truck. Jeder suchte sich die zuvor bereitgelegte Ausrüstung zusammen und legte sich seinen Kampfrucksack an. In einem kleinen Kreis stand das Trio dicht zusammen. Der Wind fegte aufgeregt um sie herum, Staub legte sich auf ihre Kleidung. Jeder hatte eine der 10mm Maschinenpistolen im Anschlag. Die 9 Rauchgranaten wurden gleichmäßig aufgeteilt und befanden sich nun an Dust Waffengurt. Peaches hatte sich das Kunstfaserseil in seinen Rucksack gepackt. ,,Wir schleichen uns vorsichtig an das überirdische Gefägnis an. Bleibt in der Vegetation verborgen. Wenn wir näher dran sind, überlegen wir uns, wie wir reinkommen."


    Dust war von Peaches kleiner Ansprache nicht sonderlich begeistert. Sein Plan klang nur grob durchdacht und hochrisikoreich. Dann überlegen wir uns, wie wir reinkommen.. Ich bin gespant.. Beide nickten nur zustimmend und schlossen sich Peaches im Schleichgang an. Die Mine von Knox sah angespannt aber gefasst aus. Vor ihnen erstreckte sich ein großer, zerfallener Gebäudekomplex. Dust hätte ihn halb so groß wie das vor New Vegas liegende Camp MCCarran geschätzt. Langsam und vorsichtig streiften sie durch die Wüstenbüsche auf den Komplex zu. Auf den Außenmauern waren keinerlei Wachen zu sehen, vielleicht verborgen sie sich auch mit Stealth Boys oder ähnlichem Equipment. Als sie nur noch knapp 20 Meter von den Mauern entfernt waren, gab Peaches mit der rechten Hand ein Zeichen und das Trio sprintete an die große Mauer. Ihre Herzen pochten, als sie mit den Rücken an dem massiven Steingebilde ruhten. Doch es blieb still, scheinbar hatte sie niemand bemerkt. ,,Woher wusstest du, dass sich keine Wachen auf den Mauern befinden?" Peaches zuckte nur mit den Schultern und grinste ihn verlegen an. ,,Ich hatte da so ein Gefühl." John Dust sah ihn entgeistert an. ,,Wir haben für sowas jetzt keine Zeit, folgt mir, irgendwie müssen wir über diesen Wall kommen." Die Gruppe schlich langsam die Mauer entlang, Ausschau haltend nach einem Einstiegspunkt.

    Als Knox durch das Zimmer taumelte, war Dust einerseits froh, dass er die OP scheinbar ohne Schäden überstanden hatte. Andererseits schwankte er in diesem benommenem Zustand schrecklich hin und her und ging fast zu Boden. Ihm wurde klar, dass Knox mindestens 3 Tage zur Genesung benötigte, mit guten Medikamenten und einer Portion Glück, würde er dann wieder einigermaßen fit sein. Als Peaches seinen Plan erzählte, hörte John genau zu. Es kam ihm alles soweit schlüssig vor und er war froh, dass sie aller Voraussicht nach ein motorisiertes Fortbewegungsmittel zur Verfügung hatten. Sie brachen mitten in der Nacht auf, Knox schlief und es war laut Peaches ein längerer Weg. Im Laufe des Gesprächs hatten sich herauskristrallisiert, dass Peaches vor längerer Zeit ein Versteck gefüllt mit Ausrüstung angelegt hatte, passend auf den aktuellen Auftrag zugeschnitten. Peaches schien sich in Nord-Vegas gut auszukennen. Zielsicher führte er John in den Schatten verborgen hinter sich her, immer weiter, durch das zertrümmerte Siedlungsgebiet. Ohne Peaches wäre ich zu dieser Zeit ziemlich aufgeschmissen gewesen.. Dachte Dust bei sich, als sie das Eingangstor hinter sich gelassen hatten und die weite Wüste sich vor ihnen wie ein dunkler, sandiger Teppich ausbreitete. Das Duo marschierte lange durch die endlosen Weiten. Nach Dusts innerer Uhr mussten es 3 oder 4 Stunden gewesen sein. Die Umgebung hatte bis auf ein paar Kakteen und Geheul in der Ferne nicht viel zu bieten, es war eine monotone aber angenehme Wanderung. Der alte Mann konnte endlich seine Gedanken sammeln und sortieren. Die abgekühlte Luft strömte angenehm durch seine Lungen. Peaches war schweigsam, er wusste nicht recht, wie er diesen Fakt deuten sollte, dafür kannte er seinen Führer einfach viel zu schlecht. Einzig seine Oberbekleidung machte ihn etwas misstrauisch. Peaches trug eine Art Gefängnisoberteil, genäht aus grobem Jeansstoff. Irgendwo hatte Dust schon einmal ähnliche Kleidungsstücke gesehen, war es bei der alten Vollzugsanstalt südwestlich von ihnen gewesen? Er konnte sich nicht genau erinnern. Nun breitete sich vor ihnen dichteres Gestrüpp aus. Peaches verlangsamte seine Schritte. Dünne Äste schlugen gegen ihre Hosenbeine und raschelten in dieser verlassenen Umgebung unnatürlich laut. Der Blick des Mannes vor ihm schweife suchend über den dicht bewachsenen Boden. Für John war es ein kleines Wunder, dass er scheinbar die grobe Stelle wiedergefunden hatte, bei der er die Ausrüstung verscharrt hatte. ,,Nur noch ein kleines Stück, es müsste hier ein auffällig großer Felsen liegen, halt deine Augen offen." Die Augen offen halten, du bist gut.. Im sehr spärlichen Licht der einsetzenden Morgendämmerung konnte man auf dem bewachsenen Boden kaum etwas erkennen.


    ,,Verdammt" keuchte John, als er mit einem seiner Stiefel gegen etwas Hartes auf dem Boden stieß. ,,Ich denke, ich habe deinen tollen Platz gefunden, Scheiße.." Peaches grinste ihn nur frech an. ,,Gut gemacht." Die kleine Grabung war nicht sonderlich anstrengend, der lockere Wüstenboden ließ sich problemlos mit den bloßen Händen umgraben. Lediglich die im Sand möglicherweise verborgenen Skorpione bereiteten John Dust ein wenig Sorgen. Nach kaum 5 Minuten stießen ihre Hände auf Kunststoff. Fingernägel schabten über die Kiste im Boden. Als das Behältniss, das John nun als ältere Militärkiste ausmachen konnte auf ebenem Boden stand, stämmten beide die Arme in die Hüften. Möglicherweise RNK Equiptment dachte Dust bei sich. ,,Nur zu, riskiere einen Blick." wies Peaches ihn an. ,,Ich habe sie extra nicht verschlossen, hier hätte sie niemand gefunden." Vorsichtig öffnete er die Klappe des Behältnisses. Sauber aufgereit lagen vier 10mm Maschinenpistolen mit kurzen Schalldämpfern und einem erweitertem Magazin in einer Art Schaumstoffaussparung. Dust griff sich eine und schaute in die Kammer der Waffe. ,,Hübsch was? Sind zwar nicht mehr die Neusten, aber grundsolide und mit Anbauteilen, wie dir sicher nicht entgangen ist. Hast du eine Ahnung, wie schwierig es ist, diese verdammten Schalldämpfer aufzutreiben? Und dann auch noch vier davon.." Peaches winkte ab. Dust grub etwas tiefer und stieß auf einige Granaten, die in Gruppen zusammengeklebt in der Kiste lagen. Neben Zusatzmagazinen für die Maschinenpistolen befand sich lediglich ein langes Seil aus Kunstfasern im Behältniss. Die beiden rafften alles zusammen und verstauten den Fund in ihren Rucksäcken. Kurz bevor sie den Rückweg antraten, drückte Peaches ein wenig auf dem Gerät an seinem Arm herum. ,,Perfekt, mein Kontakt konnte einen Militärlastwagen auftreiben und wird uns in 2 Tagen außerhalb von Nordvegas abholen. Die RNKler sind wohl auch in erhöhter Alarmbereitschaft." Er rieb sich die Hände. John nickte zufrieden und sie traten die Reise zurück in die Klinik an. Dort angekommen luden sie erschöpft vom Schleppen ihre Beute ab und schliefen sich gründlich aus. Als Dust wieder erwachte, fiel dämmeriges Licht durch ein vergittertes Fenster. Die Szene erinnerte ihn an die Grabung in der Wüste zuvor. Habe ich etwa 20 Stunden durchgeschlafen? Etwas verwirrt rappelte er sich auf, schlenderte aus dem Schlafraum und sah, dass Peaches zusammen mit Knox an einem Tisch saß, zwei kaffegefüllte Porzellantassen standen ruhend vor ihnen.

    Schwierig, eigentlich analog, da stimmigeres Aussehen usw. aber digitale Uhren gehen nicht kaputt und laufen dank Solar- und Funkzelle ewig ohne Batteriewechsel und auf die Sekunde genau. Wenn es drauf ankommt, würde ich wohl eine Digitale nehmen.


    Pasta oder Pizza?

    Hm, wenn sich die Gelegenheit ergibt, würde ich gerne noch mehr über Reparaturarbeiten an Autos lernen. Reifenwechsel, Bremssättel entfetten/rot lackieren, Unterbodenversiegelung usw. alles schon mal gesehen/geholfen. Habe auch schon bei kleineren Sachen wie dem Tausch einer Birne vom Nebelscheinwerfer (bei neueren Autos auch nicht mehr mit einem Fingeschnips zu erledigen) einem Mechantroniker in der Werkstatt über die Schulter geschaut, aber noch nie bei einem Keilriemenwechsel, Lichtmaschinentausch etc. zugeschaut/geholfen.


    Freust du dich auf die Osterzeit/kannst du überhaupt etwas damit anfangen?

    Jap, schuldig, sogar letztes Weihnachten.. :whistling: Ich kaufe da eher spontan etwas aus dem Bauch heraus und plane nicht schon ein halbes Jahr vorher, was ich jemandem schenke.


    Schon mal einen gebrauchten Kaugummi unter einen Türgriff geheftet, der häufig benutzt wird?

    Die Situation war schneller eskaliert, als Dust es anfangs vermutet hätte. Nun lag Knox vor ihm auf dem Boden, aus seiner Wunde sickerte das Blut auf den staubigen Asphaltboden. Ihm war klar, dass er schnell reagieren musste, sonst würde Knox es nicht schaffen. Was aus der Op wurde, stand nun auf einem ganz anderen Blatt. John wiegte seine Chancen ab und stellte ernüchtert fest, dass es nur einen Weg gab. Sein Präzisionsgewehr war auf diese Entfernung quasi nutzlos und die Pistole war nicht in greifbarer Nähe. Wenn ich die Frau erledige, reißt mir dieser riesige, grüne Klotz sicher mühelos einen Arm aus oder beide.. Es bliebt nichts anderes übrig, als zu bezahlen. Hoffentlich hat Knox sein Geld noch im Rucksack. Mit vorsichtigen Schritten bewegte er sich auf Knox zu. ,,Geht das nicht ein bisschen schneller verdammt?" kreischte die Frau fast schon hysterisch in Richtung Dust. Er versuchte sich so gut es ging nicht aus der Ruhe bringen zu lassen und begann in Knoxs Rucksack zu wühlen. Gestresst wog er grob die passende Menge an Kronkorken ab und füllte sie in eines der Säckchen, die sie in Boulder City überreicht bekommen hatten. Vorsichtig warf er den Sack der seltsamen Dame in die Hände. ,,Das ist mehr als genug und nun lasst uns ziehen." Abschätzig wog sie den kleinen Sack in ihren Händen ab und warf einen raschen Blick ins Beutelinnere. ,,Gut, dass wird wohl passen. Und du da auf dem Boden, lass dich nie wieder vor diesem Haus blicken, sonst war das dein letzter Fehler. Diese Wunde wird dir hoffentlich eine Lehre sein." Bevor das Duo ihnen den Rücken kehrte und in eine der vielen Seitengassen verschwand, lachte die Frau ein letztes Mal in einem triumphierenden Tonfall. John konnte gut den blanken Hass in den Augen von Knox sehen, er hielt jedoch nicht lange an, denn sie schlossen sich mit einem Schlag und sein Körper sackte schlaff zusammen.


    Unter Schweißbächen trug John seinen Begleiter samt Ausrüstung auf dem Rücken zurück zur Klinik. Die Schusswunde hatte Dust in der Eile nur notdürftig mit einem Stück Stoff versorgen können. Bevor er den schweren Körper auf seine Schultern wuchtete, hatten Knoxs Augen angsteinflößend epileptisch geflackert. Er merkte, wie ein kleines Rinnsal den Arm hinab in seinen Mantelkragen lief. Panisch hämmerte er gegen die Stahltür. ,,Brutus, mach auf!" schrie er durchdringend auf das metallene Rechteck ein. Der Riegel wurde zurückgeschoben und Brutus stand in einer blutverschmiertern Schürze verdaddert auf der Schwelle. ,,Er wurde angeschossen, schnell, du musst ihn notoperieren. Vielleicht hat er einen Schock erlitten, ich bin kein Experte." Die Mine des Docs gewann nach dem kurzen Moment des Erstaunens an Fassung und wurde fester. ,,Lege ihn auf den OP-Tisch, ich bin mit eurem dritten Mann vor 2 Minuten fertig geworden." John machte so schnell er konnte und durch das ganze Adrenalin nahm er sein hämmerndes Herz kaum wahr. Knox sah übel aus, wie er dort im hellen OP Licht lag. Aus seinem Gesicht war jegliche Farbe gewichen und die Augenlider flatterten immer noch. Brutus gab ihm eine kleine Pille, die John nicht einordnen konnte, vielleicht ein schockhemmendes Mittel, nakotisierte ihn und legte eine intravenöse Verbindung zu einem Blutbeutel, auf dem nur "Universalgruppe" gekritzelt war. ,,Soll ich versuchen, den Chip im Zuge der Narkose zu entfernen? Die Wunde ist schnell verschlossen, ein sauberer Durchschuss." Dusts Gesicht legte sich in Falten. ,,Bist du dir sicher, er kommt dann noch durch?" Der Blick des Arztes lockerte sich auf und ein schmales Grinsen huschte über seine Lippen. ,,Bin ich, der Chip ließ sich einfacher entfernen, als zu Anfang gedacht und die Blutung war kaum erwähnenswert gewesen." John betrachtete ihn streng und nickte schließlich. Stumpf und monton fügte er an: "Versau das nicht." Er ließ sich auf einem Stuhl außerhalb des OP-Zimmers nieder und legte seinen Kopf in beide Hände. Von Peaches war keine Spur, Brutus hatte ihn vermutlich in ein anderes Zimmer gebracht und in ein Bett gelegt.

    Der in die Jahre gekommene Mann hatte während dem Marsch nach Freeside nicht bemerkt, dass es Knox nicht gut ging. Hunderte Gedanken flogen ihm wie sprühende Funken unkontrolliert und hell durch den Kopf. Die Vault, zu der sie auf dem Weg waren, diese ominösen Chips unter der Haut von Knox und Peaches und schließlich dieser verhängnisvolle Schlag, der Knox seiner Erinnerungen beraubt hatte. Vermutlich hatte er die meiste Zeit nur starr nach unten auf den sandigen, rissdurchzogenen Betonboden geschaut, er konnte sich nicht klar genug daran erinnern. Ihm war es immer noch ein Rätsel, wie sie eine komplette Vault infiltrieren sollten, mit nur drei Mann. Der Gedanke machte ihm Angst und nagte an seinem Unterbewusstsein. Als Knox ihm am Arm zog, wurde er in die Gegenwart zurückgerissen. "Wir müssen etwas Stoff für mich finden." Er rang um ein Grinsen, seine schweißbeperlte Stirn stand jedoch im starken Gegensatz zu dieser Geste. Dust deutete mit dem Finger an, noch eine Sekunde zu benötigen und ging hinüber zu Doc Brutus, der sich für die Peaches OP fertig machte. Er neigte sich nah an sein Ohr heran und flüsterte ihm zu: "Werden die beiden den Eingriff überstehen?" Brutus nickte ihm nur ruhig zu. Für John war das genug, um zu wissen, dass wirklich alles glatt gehen würde, vorausgesetzt natürlich, dass nichts Unvorhergesehenes passierte. Wenn ein Mediziner in der Mojave diese Eingriffe erfolgreich durchführen konnte, dann Brutus. Gewiss war diese komplizierte Prozedur jedoch kein Freundschaftsdienst. Unauffällig hatte Dust Brutus den als C4 getarnten letzten Goldbarren für die Behandlung von Knox und Peaches zugeschoben, als die Gruppe das Behandlungszimmer betrat und die beiden ihre Augen über die medizinische Ausrüstung schweifen ließen. Er hatte sich noch nie viel aus Geld gemacht und die 4000 Kronkorken, die nach dem Waffenkauf von ihrem Casino Coup noch übrig waren, reichten ihm völlig aus. Er war es Knox außerdem schuldig, Peaches kannte er kaum, die Verbindung zwischen seinem Begleiter und Peaches war jedoch unübersehbar. Sie verließen den Raum, nachdem beide Peaches viel Glück gewünscht hatten.


    Als sie vor die stählerne Eingangstür traten, stand die Sonne bereits niedrig am Horizont und es würde nicht mehr allzu lange dauern, bis die Dämmerung einsetzte. Sie waren den Großteil der Nacht und des angebrochenen Tages durchmarschiert. Nach Sonnenuntergang war Nord-Vegas ein noch gefährlicherer Ort als Freeside. Die Junkies und Straßengangster machten dann ihre Runden und wer ihnen nicht gefiel, wurde beseitigt, in dieser Hinsicht nahmen sich die beiden Ballungsgebiete nichts. John Dust seufzte leise und überlegte. Er hatte keine Ahnung, wer in dieser Gegend ein guter Ansprechspartner für Drogen war, wenn es so jemanden überhaupt gab. Selbst hatte er nie auf stärkere Dinge als Whisky zurückgeriffen. Ein wenig demotiviert und müde schaute er Knox an. Seine Ausrüstung hing schwer an ihm herab. Dust war sich nicht sicher, wie lange er sich so noch auf den Beinen halten konnte, sie mussten sich beeilen. "Wir müssen uns umschauen und hoffen, dass wir jemanden finden." huschten die Worte angestrengt über Knox' spröde, leicht zitternde Lippen. Ohne groß die Reaktion von John abzuwarten, schritt er zielsicher voran. Dust war mulmig zu Mute. Sie liefen ein gutes Stück durch die Trümmerstraßen von Nord-Vegas. Bewohner in zerschlissener Kleidung zogen an ihnen vorbei, angetrieben davon, dieser lebensfeindlichen Umgebung noch ein paar Monate oder sogar Jahre abzuringen, bevor auch sie wieder ein Teil des ewigen Kreislaufes werden würden. Innerlich taten sie Dust in seinem alten Herz leid. Er war stets auf eigenen Beinen gestanden, seine Militärausbildung hatte ihn so gut es nur möglich war auf die "schöne" neue Welt vorbereitet. Doch diese Menschen hatte nahezu keine Perspektive. Drogen, Alkohol und Mord bestimmten ihren Alltag und es gab keinen sichereren, friedlicheren Platz, den sie hätten erreichen können. Auf den Strip kamen nur vermögende Mojavebewohner und davon gab es weiß Gott sehr wenige. Außerhalb der Zeune von Nord-Vegas wartete der sichere Tod in Form von Mutanten und Strahlung. Hier gab es immerhin notdürftig gereinigtes Wasser und Nahrung, natürlich nicht ausreichend, aber besser als gar nichts.


    Nach einigen Minuten blieb Knox vor einem Haus stehen, das völlig zerstört aussah. Hier waren nahezu alle Scheiben eingeschlagen worden und im ersten Stock klafften große Löcher in der Außenwand. Lediglich die Tür machte einen intakten Eindruck. Knox wirkte erschöpft und niedergeschlagen. Er ließ sich auf einen Betonblock nieder, der vermutlich aus der Wand des Gebäudes stammte. Dust lehnte sich an die Fassade des Hauses und Schloss die Augen. Als seine Gedanken anfingen sich zu ordnen, öffnete sich neben dem alten Mann krachend eine Holztür. Zu seinem Erstaunen trat zuerst ein gut 2,50 Meter großer nur mit einem Fetzen bekleideter Supermutant aus der Tür, gefolgt von einer schlanken, dunkelhaarigen Frau im besten Alter. Ihr dunkelgrünes, verschmutzes Barett, unter dem die schulterlangen Haare heraushingen, fiel Dust sofort auf. Er konnte nicht erkennen, ob es sich um einen Teil einer ehemaligen Militäruniform handelte oder um eine nachgemachte, zivile Version. Sie trug außerdem einen weiten, olivfarbenen Trenchcoat mit einer Vielzahl an Taschen, der ihr einen maskulinen Look verlieh. Aus einer der Taschen ragte das Ende eines Jet Inhalators. Beide wollten schon an ihre Waffen greifen, als die Fremde ruhig und freundlich sagte: "Knox, bist du das?"

    >>>> Mojave Wüste >>>


    Nachdem das Trio wortkarg ein paar gebratene Radkakerlaken verpeist hatte, machte es sich auf den Weg nach Nord-Vegas. Während der Mahlzeit sahen sich die drei Männer etwas betreten an. Schweigen erfüllte das Versteck der Gruppe. Es lag eine unangenehme Stimmung in der Luft. Dust fühlte, dass Peaches eine Art Groll gegen ihn hegte. Wer konnte es ihm verübeln, nur wegen dieses dämlichen Gewehrhiebes hatte Knox schließlich seine Erinnerungen eingebüßt. Die Männer kamen schnell und ohne erwähnenswerte Vorkommnisse nach Nord-Vegas. Der ummzäunte Bereich selbst war ein Rattenloch, nicht ganz so zerstört und verkommen wie Freeside, dennoch nah dran. Überall an den Seiten der aufgesprungenen Betongzungen die vor vielen Jahren Straßen gewesen waren, stapelten sich die zerstören und völlig verrosteten Autowracks meterhoch aufeinander. Die Gebäudefassaden waren gesäumt von gesprungenen und komplett eingeworfenen Scheiben. Sie sahen eine Menge Bewohner, die sich auf der Straße aufhielten. Die meisten trugen zerfetze Lumpen und sahen erbärmlich aus. Dust fragte sich, wie viel schlechter die medizinische Versorgung in dieser Gegend seit seinem letzten Besuch geworden war. Zielsicher bewegte sich die Gruppe hinter John auf einen unscheinbaren Ziegelsteinblock in einer abgelegeneren Gasse des begrenzten Komplexes zu. Die vergitterten Fenster des Gebäudes waren wohl das auffälligste äußerliche Merkmal und auch das einzige, dass man ausmachen konnte, wenn man davor stand. "Hier ist es." sagte der alte Mann ruhig und wies Knox und Peaches an, hinter ihm stehenzubleiben. Eine massive Stahltür bildete die Eingangforte zum Inneren des Hauses. Außer einer kleinen Schiebeklappe war keine Öffnung in die Tür eingelassen, ganz zu schweigen von einem Fenster.


    Mit geballter Faust hämmerte Dust zwei Mal kurz und ein Mal etwas länger auf die Tür ein. Nach kurzer Zeit öffnete sich die kleine Klappe geräuschvoll. Hinter ihr kam ein ergrauter Mann im fortgeschrittenen Alter zum Vorschein. Sein Haar stand wirr nach allen Seiten ab und tiefe Falten gruben sich durch sein Gesicht. Im direkten Vergleich zu seinem Antlitzt, war Dusts Visage glatt wie ein Babypopo. Auf seiner krummen Nase saß eine Sonnenbrille mit runden Gläsern. "Charlie, Bravo 35313." flüsterte John in die Luke hinein. "Ich erkenne dich auch so, Johny." krächzte es aus dem Inneren zu dem Trio hinaus. Dust wandte sich etwas verlegen um und sagte zu dem Duo "Doc Brutus ist immer so, macht euch nichts draus." Sie nickten nur kurz und Knox schien etwas unsicher zu grinsen. Hoffentlich kann er uns helfen. Dieser Gedanke war ihm auf der Reise hierher immer wieder durch den Kopf gegangen. Nur ich bin an dem Gedächtnisverlust von Knox schuld, niemand sonst. Ich muss das irgendwie wieder gut machen. Er kannte Brutus aus seinen früheren Jahren bei der Enklave. Damals war er ein verdammt fähiger und mutiger Feldsanitäter gewesen, dazu mindestens schon so verrückt, wie er heute immer noch zu sein schien. Ein schwerer Riegel wurde geräuschvoll mit einem lauten, metallischen Klacken auf der anderen Seite der Tür zurückgeschoben. Dann öffnete sich die Panzertür. Fahles Licht schien den Dreien entgegen. Doc Brutus, mit einem befleckten Arztkittel bekleidet, stand vor ihnen. Er war kein sonderlich großer Mann, jedoch war er von breiter Statur und man sah ihm sein vom Militär geformten Körper auch nach all den Jahren noch deutlich an. "Immer rein in die gute Stube." Sie folgten seiner Aufforderung und liefen ihm bis in ein kleines Zimmer hinterher. Es stand eine Liege in dessen Mitte und medizinische Schränke säumten die Wände. Allerhand medizinische Gerätschaften teilten sich auf die Ecken auf. Unter anderem ein älterer Autodoc und ein Gerät zur Behandlung von Verätzungen fielen durch ihre Größe und die sonderbaren Metallwerkzeuge sofort ins Auge. Für die Größe war erstaunlich viel Equiptment in diesem Raum untergebracht und vermutlich wäre jeder RNK Mediziner Grün vor Neid auf die gute medizinische Ausstattung gewesen. Der Geruch von Medikamenten und Tinkturen hing schwer in der Luft. "Wo drückt der Schuh?" warf der altgediente Soldat mit den so abstrus abstehenden Haaren unvermittelt in den Raum.