Beiträge von Apokalyptiker

    Bis auf die beiden Operationsstühle in der Mitte des Raumes und einigen medizinischen Utensilien auf Edelstahlrollwägen gab es in dem Raum nicht viel zu sehen. Peaches wirkte enttäuscht und Knox einfach nur müde. Die Kletterei aus der Deckenluke des Aufzugs war anstrengend gewesen und hatte Dusts Schmerzen noch verstärkt. John wischte mit dem Finger über das sterile Tablett auf einem der Wägen. An seinen Fingern sammelte sich kein bisschen Staub. Dieser Raum wird nach wie vor regelmäßig genutzt. In einem Zwischenfach fand er ein Stimpak, das er sich rasch zur Hälfte in den Rückenbereich unter der Wunde injizierte und anschließen in eine seiner Manteltasche fallen ließ. Augenblicklich nahmen die Schmerzen ab, als hätte sich eine weiche Decke über seinen Rücken gelegt. "Wir müssen weitersuchen, diese verdammte Vault ist so groß, unsere Ziele könnten überall sein.." Peaches klang ungeduldig und angespannt. Aus dem Nichts verriegelte sich hinter der Gruppe mit einem Knall die schwere Vaultzimmertür. Peaches sprintete sofort an das ovale Fenster des Raumes. Knox und Dust rissen ihre Waffen hoch und legten auf die Tür an. Mit einer beschwichtigenden Handbewegung zeigte er ihnen einige Sekunden später an, sie wieder runter zu nehmen. "Ich kann es kaum glauben, es ist Sanjes." Eine Sprechanlage ertönte wie eine höher Macht von einer Ecke des gefliesten Raumes. Die Frauenstimme mit spanischem Akzent verkündete: "Was zur Hölle habt ihr euch dabei gedacht, hier einfach so reinzuspazieren? Und wer ist dieser alte Mann?" Mit einer unbeholfenen Geste am Zimmerfenster erklärte er ihr, dass Dust zu ihnen gehöre. Das Mikrofon der Sprechanlage gab ein unangenehmes Fiepen von sich und die Tür wurde geöffnet. Eine schlanke Frau in blütenweißem Laborkittel betrat mit elegantem und zugleich lässigem Gang den Raum. Die dunklen Haare waren zu einem strengen Pferdeschwanz zusammengebunden. Ihr sonst durch und durch hübsches, feminines Gesicht mit exotischem Teint war durch eine Narbe gezeichnet, die sich in einer leichten Kurve über die linke Backe zog. Für Dust sah es aus, als wäre eine Klinge dafür verantwortlich gewesen.


    "Ihr müsst euch beeilen, zu unserem Glück seid ihr während einer Wachablösung hier reingeschneit. Ich habe aufgeschnappt, dass es weiter oben Tote bei den Wachmannschaften gab?" Sie blickte Peaches durchdringend an. Dieser starrte zuerst nur auf den Boden und erwiderte ihren Blick schließlich. "Wir haben versucht so unauffällig wie möglich reinzukommen, ab einem bestimmten Punkt war einfach nichts mehr zu machen." Dust fiel auf, dass Knox seinen Blick kaum von der fremden Frau abwenden konnte. Aufgrund des Gedächtnisverlustes ließ sich jedoch keinen Reim darauf machen. Die Dame, die sich beiläufig als Doktor Sanjes vorstellte, schüttelte für einen Moment geistesabwesend mit dem Kopf. Schnell fand sie die Fassung wieder. "Das ist jetzt auch nicht mehr wichtig, es zählt jede Minute. Die unterbesetzten Wachmannshaften hier in der Vault sind noch nicht verstärkt worden, doch falls sie oben nichts finden, ist das nur eine Frage der Zeit. Ihr seid sicher auf der Suche nach den beiden Gefangenen.. Sie befinden sich auf der unteren Lagerebene, ihr kommt auf dem Weg an den Laboren vorbei." Mit einem Winken deutete sie den drein an ihr zu folgen. Schnellen Schrittes eilte die Gruppe zurück in den Gang zu den Treppen. "Von hier aus sind es drei Ebenen bis zur Lagerebene, auf der sich die Zellen befinden. Bis zum Zellentrakt dürftet ihr freie Bahn haben. Auf der zweiten Ebene befinden sich die Labore." Peaches flüsterte der Ärztin etwas Unverständliches ins Ohr. Sanjes nickte nach einer kurzen Pause nur und bewegte sich zügig die Treppen hinunter. "Dann wollen wir mal, wir müssen einen kurzen Stop einlegen, bevor wir weiter zu den Zellen könne, aber dafür muss Zeit sein." Auf Peaches Lippen huschte ein schmales, Erleichterung verkündendes Lächeln. Das Trio setzte sich ebenfalls in Bewegung.

    Dust stockte der Atem und sein Herz setzte ein paar Schläge aus, als Knox ihm entgegen fiel. Im letzten Moment bekamt er seine Schultern zu fassen und verhinderte mit aller Kraft, dass er wie ein nasser Sack auf dem Boden aufschlug. Den Rücken des alten Mannes durchfuhr ein höllischer Schmerz, mit zusammengebissenen Zähnen gelang es ihm irgendwie, keinen Schmerzensschrei auszurufen. Knox schaute verwirrt zu seinem Partner auf, die Augen in den eingefallenen Höhlen fokussierten seine erst im zweiten Moment. Hoffentlich hat die Wache von dieser Aktion nichts mitbekommen.. Fuhr es durch die Hirnwindungen des Alten. Langsam und behutsam ließ er den Mann in seinen Händen zu Boden sinken und deutete ihm mit dem Finger auf den Lippen an, keinen Mucks zu machen. Hinter ihnen wurden keine schallgedämpften Schüsse abgefeuert, das war ein gutes Zeichen. Beinahe in Zeitlupe drehte er sich um und sah zu seinem Glück nur Peaches, der auf die Knie gesunken war und die Waffe auf den schlafenden Mann angelegt hatte. Mit einer fragenden Handbewegung wollte der Mann an der Spitze wissen was los war. John Dust deutete ihm nur knapp die Geste eines "Okays". Knox brauchte eine kleine Ewigkeit, bis er in die Hocke kam. Das Trio schlich vorsichtig weiter in Richtung Wache. Dust wurde warm und er schwitze, als wäre die Wunde nicht schon störend genug. Als sie etwa 4 Meter von der Wache entfernt waren, klimperte es im hinteren Teil des Gangs laut an den Zellenstäben.


    Der Soldat schlug die Augen auf und starrte der kriechenden Gruppe direkt entgegen. Peaches hämmerte ihm beim Versuch vom Stuhl aufzustehen reflexartig eine 10mm Salve in den Schädel. Dust stockte erneut der Atem und er fürchtete schon einen Herzanfall zu erleiden. Nach dem Pling der Kugeln flog ihnen ein widerliches Schmatzgeräusch entgegen. Eine feine, rote Wolke waberte aus dem Schädel des nun toten Soldaten, bevor er auf seinem Stuhl zusammensackte. Das Magazin, welches zuvor auf seinem Knie ruhte, war anmutig einige Meter entfernt auf den Boden gesegelt. Hinter dem Stuhl lehnte nun einsam ein Sturmgewehr an der Wand. Der Schütze drehte sich hastig um und vergewisserte sich, ob seine Begleiter immer noch hinter ihm waren. John fand erleichtert wieder zu Atem und sandte Atheist hin oder her innerlich ein Stoßgebet Richtung Betondecke. Langsam bahnten sie sich ihren weiteren Weg durch den Korridor. An vorderster Stelle ließ Peaches die Tür links liegen und ging schnell voran. John hatte Mühe geduckt mit ihm mitzuhalten, sein Rücken hatte sich mittlerweile in eine kerosinfeuerüberzogene Landebahn verwandelt. Vorsichtig spähte er um die Ecke nach rechts. Ein weiteres, gestikuliertes "Okay" folgte zu ihrer beiden Erleichterung.


    Sie sammelten sich hinter Peaches an der Wand. Dieser flüsterte beinahe unhörbar leise: "Dort vorne ist der Aufzug, es steht niemand im Gang. Wir gehen weiter und hoffen auf das Beste. Hinter der passierten Tür befindet sich nämlich ein kleiner Wachraum." Mit einem sanften Nicken deutete er auf den alten Herren. "Du schleichst mit dem Rücken zu uns hinterher und sicherst die Tür ab, Knox ist dazu aktuell wohl nicht in der Lage. Seine Mine verfinsterte sich undeutbar und wenige Momente später lief er bereits geduckt voran auf den Aufzug zu. Mit enormem Kraftaufwand krebste Dust hinter seinen Begleitern her und hielt die Tür durch die Visierung der Maschinenpistole genau im Blick. Hinter ihm klopfe jemand vorsichtig auf seine Schulter, als er mit dem Rücken nur noch einen Meter entfernt von den Aufzugstüren angekommen war. "Scheiße." stöhnte es von den Türen zu ihnen hinüber. "Ich hatte nicht mehr in Erinnerung, dass der Aufzug gesichert ist." Im Anflug von Panik kramte Peaches in seiner Tasche nach dem erbeuteten Schlüssel und machte sich an der Blende neben den Türen zu schaffen. Ein leises Klicken kam wenige Sekunden später aus seiner Richtung und sofort leuchtete ein verwitterter Knopf beschriftet mit einem Pfeil Richtung Horizont grün auf. Sie traten auf ihren Füßen herum und warteten mit den Waffen im Anschlag angespannt auf die Aufzugskabine. Nach einiger Zeit leuchtete schließlich eine große Eins über den Türen auf und im gleichen Atemzug glitten die beiden Türen mit einem leisen Zischen geschmeidig nach links und rechts auf. Die Kabine war völlig leer und gut ausgeleuchtet. Erleichtert ließ Knox Luft aus seinen Backen strömen. Mit gesenkten Waffen traten sie ein und schauten sich um. Das karge Innere des schwebenden Kastens bot nicht sonderlich viel zu sehen. Lediglich ein kleines Schaltpult mit drei Knöpfen an der Zahl befand sich mittig in die Kabinenwand integriert. E1, E13 und Not-Stopp, mehr Möglichkeiten hatten sie nicht. "Na wenn das Mal kein Zeichen ist, bisher hat mir die 13 noch nie Pech gebracht. Peaches ließ ein halblautes, süffisantes Schnauben hören und betätigte die Taste. Mit einem kurzen Ruck setzte sich das stählerne Rechteck langsam in Bewegung Richtung Abgrund.

    Irgendwas zerfrisst mich. Dieser Gedanke sprang als das Adrenalin nachließ und die Schmerzen der frischen Ghulwunde phasenweise durch seinen Oberkörper zuckten wie eine glühende Flipperkugel durch Dusts Kopf. Doch dafür war jetzt keine Zeit, ein kurzer Blick zu seinem Partner Knox offenbarte, dass es ihm nicht besser ging, im Gegenteil. Glänzende Schweißtropfen tanzten seine Schläfen herablaufend einen angestrengten Line Dance. Die Pillen von Peaches schienen nur langsam zu wirken, bei Knox' zittrigem Waffengriff machte sich der alte Mann ernsthafte Sorgen, ob er bis zur Vault durchhalten würde. Ein kleines Wunder, dass wir bisher so reibungslos an den Wachposten vorbeigekommen sind. Dust schaute sich angestrengt um, ihre kleine Gruppe hatte die bedrohlichen Mauern dieser Festung überwunden, innerhalb des Komplexes war durch die schwache Beleuchtung jedoch wenig Konkretes zu erkennen. Immerhin herrschte keine spürbare Hektik im Lager, die fehlende Alarmsirene und das Ausbleiben von gen Horizont wimmelnden Taschenlampen ließen John zumindest darauf schließen. Dieser RNKLer war für uns ein Glücksfall, möge der arme Teufel in Frieden ruhen. Mit gedämpfter Stimme wandte er sich zu Peaches und Knox. "An drei RNK-Uniformen in halbwegs passenden Größen für uns werden wir nicht kommen, nicht nach diesem Vorfall eben. Vor den Mauern war dieser Plan in der Theorie schon abstrakt, bei den nun alarmbereiten Soldaten undenkbar. Die größten Chancen ergeben sich wohl, wenn wir die Schatten des Lagers ausnutzen und auf unser Glück vertrauen. Peaches, kannst du uns zu den Zellenblöcken führen? In diesem fremden Komplex bei völliger Dunkelheit bin ich aufgeschmissen.." Es fiel Dust durch sein Alter und die jahrelang gesammelte Erfahrung im Ödland nicht leicht, das Kommando völlig aus der Hand zu geben und blind auf Peaches vertrauen zu müssen. Knox, der sofern man es in der Dunkelheit ausmachen konnte wieder etwas gefasster aussah war eine Sache, sie waren zusammen durch raue Wellen geschritten. Den Dritten im Bunde hingegen kannte er kaum. Peaches ließ sich mit einer Antwort Zeit, stumm schien er seine Gedanken zu ordnen. Schließlich legte er den Kopf in den Nacken und stieß leise zischend Luft in den Nachthimmel aus. "Also gut, haltet einfach die Köpfe unten, immer im Schatten der Mauer entlang, bis ich einen Haken nach links schlage. Der Eingang liegt keine 20 Meter von der Mauer entfernt." Dust nickte zustimmend, Knox flüsterte nur leise "Dann mal los."


    Die abgekühlte Mauer fühlte sich auf ihrem Weg zu den Zellen wie eine lindernde Medizin auf der Rückenwunde des alten Mannes an. Seine Verletzung schien anfangs nicht sonderlich bedrohlich zu sein, doch mittlerweile machte sich ein grässliches Gefühl im Bereich der Wunde breit. Im Laufe seines Lebens wurden Dust unzählige Fleischwunden zugefügt, doch diese fühlte sich auf eine seltsame Art und Weise anders an. Ein kurzer Blick nach oben zu den Wachtürmen zeigte keine merkliche Bewegung. Die Scheinwerfer der Anlage schienen alle nach außen gerichtet zu sein, man verließ sich darauf, dass es niemand ins Innere des Komplexes schaffte. Peaches bewegte sich vor ihnen geschmeidig wie eine Raubkatze durch die Nacht. Nach einigen Metern lief er scharf nach links auf die Ecke eines großen Gebäudes zu. Die drei Männer pressten sich an die Fassade und Peaches spähte um die Ecke. "Verdammt, zwei ziemlich breite Wachposten vor dem Eingang." Dust drängte sich zu ihm und lugte ebenfalls um die Ecke. Gut zehn Meter entfernt vor einer massiv anmutenden eisernen Doppeltür standen zwei Schränke von Soldaten mit ihren Sturmgewehren in den Händen. Weitere Patrouillen waren von ihrem Standort aus zum Glück nicht zu sehen. Bei den schlechten Lichtverhältnissen konnte man das jedoch unmöglich mit Gewissheit sagen. John zog seinen Kopf zurück und drängte sich wieder an die Mauer. Sein Verstand arbeitete angestrengt an einem spontanen Plan. "Beide Wachen gleichzeitig mit den 10mm Maschinenpistolen ausschalten wird nicht ganz einfach, aber wir könnten es schaffen. Die Leichen werden wir auf die Schnelle bei einem Alarm unmöglich los. Sind die Schüsse gefallen, sprintet Knox sofort Richtung Türen und sucht nach dem Schlüssel. Peaches und ich werden direkt in deinem Rücken sein, wir müssen uns höllisch beeilen. Als Ablenkung für die mögliche Verstärkung wären zwei Rauchgranaten direkt bei den Leichen vermutlich gut geeignet. Ohne Schutzmasken werden sie für die Türen eine Weile brauchen, wenn wir sie von innen verriegeln. Vorausgesetzt die Wachen besitzen überhaupt einen verdammten Schlüssel und wir kommen selbst durch.. Was meint ihr?" John Dusts Augen blitzten angestrengt durch die Dunkelheit zu Knox und Peaches hinüber.

    Mit "Glauben" ist es was das angeht bei mir eher diffizil. Es könnte sein, dass es eine "Macht" gibt, die die Fäden auf irgendeine Art und Weise zusammenhält, es kann aber auch genau so gut sein, dass alles reine Willkür ist.


    Glaubst du an einen Weltuntergang in naher oder fernerer Zukunft? ^^

    Aktuell spiele ich Dark Souls 1. Was soll ich sagen, mein erstes Souls und es hat mich nach einigen Stunden definitiv gepackt. Klar, für diese Reihe braucht man durchaus eine solide Frustrationstoleranz, jedoch ist das Spiel an keiner Stelle wirklich unfair und wenn man konzentriert spielt, muss man sich auch nicht besonders aufregen. Der zweite Teil liegt bereits im Regal und wartet darauf, dass der erste beendet wird. Gefühlt bin ich gerade mitten in der Handlung/bei circa 50% Spielfortschritt.

    Unschuldig, so schnell wie die meisten Spiele langweilig werden, wäre das sicher nicht so prickelnd. ^^


    Hast du dir schon mal einen Witz erlaubt, was die Passwortvergabe bei einem ungesicherten Gerät eines Freundes angeht, um ihm oder ihr einen Spiegel vors Gesicht zu halten? :D

    Definitiv nicht, Spiele möchte ich wie Musik usw. auch einfach als physische Datei besitzen, auch wenn es nur Daten für einen Launcher sind. Filme und Serien schaut man sich einmal an und das war es dann meistens auch. Bei Spielen kommt es viel häufiger vor, dass man doch nochmal einen alten Titel in die Hand nimmt und spielen möchte. Hat man zu dem Zeitpunkt dann aktuell kein Abo für den Dienst steht man da..


    Hard Rock oder Metal?