[interaktive Story] Broken matters - Eine Sims 4 Story

  • [Staffel 10] Kapitel 36 - Die besorgte Schwester - 04.11.2031 - Winlock, Washington - U.S.A


    So schnell wie Franziska in den Slums von Winlock ankam, war sie noch nie. Es wurde dunkel und sie hielt bei der Phillips Residenz an um nach Hinweisen zu suchen, die sie zu Helena führten können.. Franziska hielt den Atem an, als sie sich an die kühle Hauswand presste. Das Mondlicht brach durch die Äste der alten Eichen im Garten und warf unruhige Schatten auf den Boden. Sie lugte vorsichtig um die Ecke, ihre Augen suchten das Gelände nach Bewegung ab. Die Dunkelheit verschmolz mit den Konturen des Gartens, und für einen Moment glaubte sie, allein zu sein. Doch dann sah sie sie – zwei Gestalten, schwer bewaffnet und in militärischer Ausrüstung, die zielstrebig über den Rasen schritten..


    Ihr Herz schlug schneller. Die Finger umklammerten ihre Waffe fester, das kalte Metall fühlte sich beruhigend und vertraut an. Sie kniff die Augen zusammen und beobachtete sie genauer. Ihre Bewegungen waren geschult, präzise, ohne das leiseste Geräusch. Das waren keine gewöhnlichen Wachmänner – das waren Profis.. Sie sahen aus als wären Sie teil von General Hollis' Trupp.. Doch sie könnten auch mit Viktor Panther assoziiert sein... Sie durfte sich nicht entdecken lassen, deshalb beschloss Franziska erst zuzuhören, was sie sagten ehe sie voreilige Schlüsse zog..


    Luisa: *zu Angel* Es war dumm von Frederick einen Irren wie Loc-Dog zu schicken, um eine simple Aufgabe zu erfüllen die normalerweise kein Blutvergießen erfordert..


    Angel: Wie wahr. Und jetzt werden wir wieder geschickt um das Schlamassel auszubügeln. *scherzend* Fast so wie in Afghanistan.


    Luisa: *scherzt mit* Ja oder? Damals haben wir Leute umgebracht, auf die der Präsident mit dem Finger zeigte.. Jetzt tun wir es für einen korrupten Gouverneur.


    Angel: Ich verstehe echt nicht, warum Mause sich auf dieses Spiel eingelassen hat mit einem Kerl wie Panther.


    Luisa: Wem sagst du das.. Ich hoffe nur wir erledigen das schnell.. Meine Knie tun schon weh..


    Somit war für Franziska klar, dass diese Leute von Viktor geschickt wurden.. Sie wollte rasch ihre Position verändern, da diese Soldaten immer näher kamen...



    Franziska hatte versucht, sich hinter einer Ecke zu verbergen, doch sie war einen Sekundenbruchteil zu spät. Als sie um das Haus schlich, entdeckten die Soldaten sie. Jetzt stand sie da, in der schwachen Beleuchtung ihres eigenen Autos, ihre Pistole erhoben, während die Soldaten ihre Gewehre direkt auf sie richteten. Der kalte Nachthauch streifte ihre Wange, doch Franziska spürte nur das Pochen ihres Herzens. Sie wusste, dass die Lage schnell eskalieren konnte, wenn sie nicht vorsichtig war. Gleichzeitig war da diese innere Ruhe, die sie in gefährlichen Momenten stets überkam – sie hatte keine Furcht, aber sie wollte ein Blutbad um jeden Preis vermeiden..


    Luisa: *zu Franziska* Waffe fallen lassen! Sofort!


    Franziska: Das werde ich mit Sicherheit nicht tun! Wer seid ihr?! Und hinter wem seid ihr her?


    Angel: Sie werden erst ihre Waffe fallen lassen, ansonsten werden wir das Feuer direkt eröffnen!


    Franziska: Ich bin eine Homeland Security Agentin! Meine Leute wissen wo ich bin, also solltet ihr nichts dummes versuchen!


    Einer der Soldaten, Angel, erkannte sie plötzlich. In seinen Augen blitzte etwas auf, als er sich an das Bild erinnerte, das ihm und den anderen während eines Treffens mit Viktor Panther gezeigt worden war. Das Gesicht der vernarbten Frau, die dort als „gefährliche Agentin“ beschrieben wurde, hatte sich ihm ins Gedächtnis eingebrannt. Nun war sie es tatsächlich, ganz real vor ihnen, und diese Begegnung veränderte die Stimmung schlagartig..


    Angel: Moment Mal... *zu Luisa* Weißt du wer das ist? Das ist die Frau, die im Meeting erwähnt wurde.


    Luisa: Du hast Recht. Agent Harrison? Oder sowas?


    Angel: Haroldson.. Du weißt, was über sie gesagt wurde, oder? Sie ist die Schwester der Gesuchten.


    Franziska: Warum seid ihr hinter meiner Schwester her?! *furchtlos sagend* Antwortet!


    Luisa: Ich würde vorschlagen, dass Sie lieber schnell den Abgang machen, bevor es ungemütlich wird.. *richtet die Waffe auf* Und nein.. Das war keine Bitte..


    Franziska: Ich gehe nicht ehe ich weiß wo meine Schwester ist...



    Franziska spürte die Anspannung wie ein dichtes Netz um sie herum. Sie war hergekommen, um Helena zu finden – sie musste wissen, was mit ihr geschehen war und warum Viktor Panther sie jagen ließ. Doch nun stand sie einer ganzen Einheit gegenüber, die sie ebenfalls aus dem Weg räumen wollte..


    Sie wusste, dass sie keine Chance hatte, wenn es zu einer Schießerei kam, doch ebenso wenig war sie bereit, sich kampflos zu ergeben. Während sich die Krähen kreischend über den Nachthimmel hinwegbewegten, wurde jedem in dieser bedrückenden Stille klar, dass der kleinste Funke genügen würde, um die Lage zum Explodieren zu bringen. Franziska atmete tief durch, ihr Finger lag angespannt am Abzug. Sie wollte nur Helena – doch die Soldaten wussten, dass sie nun eine noch größere Bedrohung darstellte. Ein Schritt in die falsche Richtung, und der nächtliche Vorort würde in Sekunden zum Schlachtfeld werden..


    Angel: *entsichert das Gewehr* Tut mir leid... Sieht so aus als müssen wir dich eliminieren..



    Die Stille der Nacht zerbarst in einem einzigen, ohrenbetäubenden Krachen, als Angel und Luisa ihre Sturmgewehre hoben und das Feuer auf Franziska eröffneten. Mündungsfeuer zuckte in rascher Folge aus den Läufen, während die Kugeln in die Bäume einschlugen und Splitter von Rinde und Blättern durch die Luft wirbelten. Franziskas Herz hämmerte in ihrer Brust, als sie sich im letzten Augenblick zur Seite warf, ihre Schultern dicht am feuchten Boden, um dem tödlichen Kugelhagel zu entkommen.


    Kaum hatte sie den Hechtsprung beendet, rollte sie sich hinter einen dicken Baumstamm. Ihr Atem ging keuchend, und sie klammerte sich an ihre Pistole, das einzige, was ihr in dieser hoffnungslos ungleichen Auseinandersetzung blieb. Sie wusste, dass sie gegen zwei erfahrene Soldaten mit Sturmgewehren keine Chance hatte, wenn sie sich in einen direkten Schusswechsel verwickeln ließ. Also blieb ihr nur die Taktik des ständigen Positionswechsels. Mit zusammengebissenen Zähnen presste sie sich an den Stamm, wagte einen kurzen Blick zur Seite und schoss blind in Angels und Luisas Richtung, um sie wenigstens kurz zu irritieren.


    Das laute Knattern der Gewehre füllte die Nacht, während Franziska in einer fließenden Bewegung von ihrer Deckung hinter dem Baum zur nächsten hastete – ein knorriger Busch am Rand eines Vorgartens. Sie spürte, wie ihr Adrenalinpegel weiter anstieg, ihr Körper in einen Überlebensmodus schaltete. Dabei drängte sich immer wieder ein einziger Gedanke in den Vordergrund: Sie musste zu ihrem Auto gelangen. Nur damit würde sie eine Chance haben, diesen Soldaten zu entkommen oder sie notfalls kampfunfähig zu machen.


    Von irgendwoher flackerte ein Licht, vielleicht eine Straßenlaterne, deren Schein sich auf den feuchten Blättern spiegelte. Franziska nutzte den Moment, um sich zu orientieren. Angel und Luisa hatten ihre Schussposition verändert und hielten sie weiterhin in Schach. Eine weitere Salve bohrte sich in den Boden vor ihr, Erdklumpen und Gras stoben hoch. Franziska duckte sich und kroch unter der Hecke entlang, immer darauf bedacht, kein leichtes Ziel zu bieten. Ihr Herz raste, doch sie zwang sich, einen klaren Kopf zu bewahren. Wenn sie es schaffen würde, das Auto zu erreichen, könnte sie zumindest eine Flucht versuchen oder einen Überraschungsangriff wagen.


    In einer kurzen Verschnaufpause, während die Soldaten nachladen mussten, schoss Franziska erneut ein paar Kugeln in ihre Richtung – sie hoffte, damit ihre Gegner in Deckung zu zwingen. Dann huschte sie geduckt weiter, immer tiefer in den Schatten zwischen den Häusern. Schweiß rann ihr über die Stirn, vermischte sich mit dem Staub und Schmutz auf ihrer Haut. Ihre Gedanken kreisten um Helena: Wo hielt man sie fest? Warum war sie so wichtig für Viktor Panther, dass er Soldaten auf sie ansetzte? Hat sie wirklich das Buch von Fabian Brenner gefunden und Viktors Hunde bekamen es mit? Und wer war dieser „Loc-Dog“ der erwähnt wurde..


    Jeder Schritt war riskant, jedes Aufblitzen einer Gewehrmündung ließ ihr Herz kurz aussetzen. Doch Franziska hatte keine Wahl. Sie brauchte Antworten – und zwar schnell. Wenn sie weiter hier in der Dunkelheit herumirrte, würde sie irgendwann in die Enge getrieben werden. Vielleicht konnte sie Angel und Luisa überwältigen oder zumindest einen von ihnen schnappen und zum Reden bringen. Denn eines war klar: Ohne ihre Hilfe würde sie Helena auf keinen Fall finden..




    Sie wusste, dass dieser Moment ihre beste – und vielleicht einzige – Chance war, zum Auto zu gelangen. Ohne zu zögern schnellte sie aus ihrer Deckung hervor und sprintete los, das Herz hämmerte ihr bis zum Hals. Die Zeit schien sich zu dehnen, während ihre Füße über den feuchten Rasen hasteten und sie verzweifelt versuchte, den kurzen Vorsprung zu nutzen..


    Doch die Soldaten luden schneller nach, als sie gehofft hatte. Kaum hatte sie ein paar Schritte gemacht, ratterte das Feuer ihrer Sturmgewehre erneut durch die Dunkelheit. Kugeln zischten in ihre Richtung, durchschlugen die Luft mit unheilvollem Pfeifen. Franziska biss die Zähne zusammen, sprang geistesgegenwärtig auf die Motorhaube und rollte über das kühle Metall, bevor sie hinter dem Wagen in Deckung ging. Sie konnte förmlich spüren, wie die Projektile den Lack zerfetzten und den Wagen in ein tödliches Sperrfeuer verwandelten.


    Metall ächzte, als mehrere Kugeln auf die Karosserie prallten. Ein lauter Knall verriet ihr, dass mindestens ein Reifen zerfetzt wurde, und sie hörte das Zischen von entweichender Luft. Dann ein weiterer Einschlag: Der Motorblock stöhnte auf, ein dünner Strahl aus Öl oder Kühlflüssigkeit begann zu lecken und lief unter dem Auto hervor. Franziska presste sich mit dem Rücken gegen die Fahrertür, während die Wucht der Einschläge sie immer wieder zusammenzucken ließ. Sie war eingekeilt – ihr Wagen, der eben noch ihre Rettung hatte sein sollen, war nun mehr Hindernis als Hilfe..


    Jeder Schuss hallte in ihren Ohren nach, ihr eigener Atem kam stoßweise, die Angst drückte ihr auf die Brust. Sie wusste, dass sie nicht hierbleiben konnte. Früher oder später würden Angel und Luisa sie umgehen oder direkt vorrücken, um sie zu erledigen. Also musste sie handeln, musste das Schlachtfeld zu ihrem Vorteil nutzen, bevor sie gänzlich in die Enge getrieben wurde..


    Luisa: Lade nach! Gib mir Feuerschutz Angel! *lädt nach*


    Angel: Agent Haroldson! Geben Sie auf und wir versprechen Ihnen, dass Sie nicht leiden müssen! Legen Sie ihre Waffen nieder und kommen Sie mit erhobenen Händen raus!


    Franziska: *lädt die Pistole zittrig nach* Verdammte Arschlöcher.. *leise zu sich* Ich muss einen Weg finden sie zu überraschen...


    Mit klopfendem Herzen riskierte sie einen schnellen Blick über die Motorhaube hinweg. Funken stoben auf, als eine Kugel in unmittelbarer Nähe einschlug. Franziska duckte sich sofort wieder und rang um Fassung. Sie dachte fieberhaft nach: Wie sollte sie die beiden Soldaten flankieren, ohne dass sie es merkten? Im Hintergrund nahm sie die Silhouette der Phillips Residenz wahr – die Veranda, die sich im schwachen Licht der fernen Straßenlaterne abzeichnete. Vielleicht bot das Haus eine Möglichkeit, unbemerkt zu verschwinden und die Gegner von hinten zu überraschen..


    Sie musste riskieren, dass Angel und Luisa weiter dachten, sie stecke noch hinter dem Auto fest. Wenn sie es schaffte, lautlos um das Haus zu schleichen, würde sie sich eine neue Angriffsposition verschaffen. Natürlich war das ein gewagter Plan, doch sie hatte keine Wahl. In diesem Moment hörte sie das Klirren von Patronenhülsen auf dem Asphalt und das gleichmäßige Rattern, als die Soldaten erneut das Feuer auf ihren Wagen konzentrierten. Schüsse prasselten unablässig gegen das Metall, es klang wie ein unheilvoller Trommelwirbel, der jeden Herzschlag lauter werden ließ..


    Franziska nutzte die nächste kleine Atempause zwischen den Salven, um auf allen Vieren seitlich wegzukriechen. Ihr Puls raste, während sie sich in geduckter Haltung vorarbeitete. Der beißende Geruch von verbranntem Gummi und Treibstoff lag in der Luft. Sie spürte das feuchte Gras unter ihren Handflächen, während sie sich bemühen musste, nicht auf trockene Zweige zu treten, die ihre Position verraten konnten..


    Nur langsam gewann sie Abstand zum Auto. Jeder Meter war eine Qual – sie wusste nicht, ob die Soldaten sie bereits im Visier hatten oder ob sie weiter in die leere Karosserie ihres Wagens feuerten. Franziska zwang sich, keine überhasteten Bewegungen zu machen. Der Adrenalinstoß, der sie bisher am Leben gehalten hatte, machte es schwer, einen kühlen Kopf zu bewahren. Doch sie durfte sich keine Fehler erlauben..


    Mit einem letzten Atemzug schaffte sie es, hinter eine Hecke zu gleiten, die sie wenigstens für einen Moment aus der Schusslinie brachte. Sie tastete sich voran, immer auf der Hut, dass kein Ast knackt, kein Schatten sie verrät...



    Dichter Rauch quoll aus dem Wagen, dessen Metall von zahllosen Einschusslöchern gezeichnet war. Der Gestank von verbranntem Gummi und auslaufender Flüssigkeit legte sich beißend in die kühle Nachtluft. Angel und Luisa hatten ihre Gewehre noch immer im Anschlag, als Luisa plötzlich aufschrie, der Befehl klar in ihrer Stimme: "FEUER EINSTELLEN!"


    Angel: *lädt das Gewehr durch* Denkst du wir haben sie erwischt?


    Luisa: Gehen wir in Sandwich Position... Du eine Seite, ich die Andere.. Bereit?


    Angel: Auf deinen Befehl wartend..


    Augenblicklich verstummte das ohrenbetäubende Dauerfeuer, und eine unheimliche Stille legte sich über die Szene. Nur das Zischen des überhitzten Motors und das Knirschen ihrer Stiefel auf dem Kies waren zu hören, als die beiden sich vorsichtig vorwärtsbewegten. Sie schoben sich mit ihren Waffen eng am Körper um den Wagen herum und tauschten flüchtige Blicke – jeder Schritt war von der bangen Frage begleitet, ob Franziska tot hinter dem Auto lag oder nur darauf lauerte, zurückzuschlagen..


    Die Hinterseite des Fahrzeugs war von den Kugeln regelrecht zerfetzt, das Blech verzogen und zerbeult. Eine Pfütze aus Öl und Kühlmittel glänzte trüb im schwachen Schein der Straßenbeleuchtung. Angel und Luisa näherten sich von beiden Seiten, angespannt bis in die Haarspitzen. Als sie sich schließlich an der Rückseite des Wagens trafen, war da… nichts. Kein Körper, keine Bewegung – Franziska war spurlos verschwunden..


    Luisa: Was zur? *überrascht* Hast du sie weglaufen gesehen?


    Angel: Scheint so als hätte sie die Düse gemacht. Diese Agentin ist schlauer, als ich dachte.


    Luisa: Sie kann nicht weit sein. Wir sollten uns aufteilen und sie suchen.


    Die Soldaten sahen sich alarmiert um. Irgendetwas stimmte nicht. Ein flüchtiger Windhauch ließ die Äste eines Baumes rascheln, und in diesem Moment, während sie sich verwundert ansahen, war plötzlich eine Bewegung von hinten zu spüren. Genau in ihrem Rücken bahnte sich die Überraschung an, die alles verändern würde..



    Der Rauch der vorangegangenen Schießerei hing noch in der Luft, als plötzlich aus dem hinteren Bereich des Hauses ein rascher Schatten auftauchte. Franziska war es, ihre Augen vor Adrenalin weit geöffnet, in beiden Händen je eine Pistole. Mit fließenden Bewegungen hob sie die Waffen und begann zu feuern. Die Mündungsblitze zuckten wie grelle Blitze in der Dunkelheit, während die Kugeln mit unbarmherziger Präzision auf Angel niedergingen. Ein dumpfes Krachen ertönte, als mehrere Treffer ihn in die Seite und den Oberkörper erwischten. Er sackte in sich zusammen, unfähig, einen Gegenschlag auszuführen..


    Luisa, die dicht neben Angel stand, fuhr erschrocken herum. Ihr Gewehr im Anschlag versuchte sie fieberhaft, Franziska anzuvisieren, doch Angel versperrte ihr die freie Sicht. Sie hatte Angst, ihn zu treffen, und rang nach einer klaren Schusslinie – vergebens. Ihr Herz raste, während sie versuchte, sich neu zu positionieren, doch die Sekunden verrannen gnadenlos..


    Ein ersticktes Röcheln kam von Angel, und Luisa schrie in Schock seinen Namen "ANGEL! NEIN!!", das Echo ihrer Stimme hallte zwischen den Häusern wider. In diesem Moment setzte Franziska zum Sturm an. Mit entschlossener Miene und von Adrenalin befeuert lief sie auf den schwer getroffenen Soldaten zu. Sie packte ihn am Kragen seiner Uniform, riss ihn an sich und benutzte ihn als menschlichen Schild. Angel war zu geschwächt, um sich zu wehren, sein keuchender Atem das einzige Zeichen dafür, dass er überhaupt noch bei Bewusstsein war..


    Die Situation kippte augenblicklich. Wo eben noch Luisa und Angel das Feuer kontrolliert hatten, stand nun Franziska im Zentrum des Geschehens – und sie war eindeutig am Drücker. Luisa musste zusehen, wie Franziska ihren Kameraden und Verlobten fest in den Griff nahm. Ein einziger Fehltritt von Luisa würde Angel das Leben kosten. Das Rattern der vorangegangenen Schüsse verklang, und eine beklemmende Stille trat an dessen Stelle.


    Die Nacht schien plötzlich noch dunkler, nur unterbrochen vom fahlen Schein vereinzelter Straßenlaternen. In der Ferne hörte man ein leises Krächzen von Krähen, als hätte auch die Natur den Atem angehalten. Franziskas Brust hob und senkte sich in schnellem Takt, ihre Pistole immer noch auf Luisa gerichtet. Sie hatte es geschafft, die Soldaten auszutricksen – und mit jeder zitternden Sekunde wurde klar, dass nun sie die Macht über Leben und Tod in den Händen hielt.


    Franziska: *aggressiv* Jetzt reicht es mit den Spielchen... Einer von euch wird mir sagen wo meine Schwester ist!


    Luisa: Lass ihn los! *in Tränen wutentbrannt* Er hat Schmerzen!


    Franziska: Oh er wird gleich noch viel mehr Schmerzen haben, wenn ich nicht gleich das zu hören bekomme, was ich wissen will! Sag mir wo Helena ist! Oder dieser Loc-Dog, der hinter ihr her ist!


    Luisa: Wir suchen selber nach ihnen du irre Schlampe! Was denkst du, warum wir hier sind?!



    Angel: *in Schmerzen zu Luisa sagend* Luisa... Erinnerst du dich noch an... mein Ablenkungsmanöver?.. - Ich werde es wieder tun...


    Luisa: Nein Angel! *Tränen kullernd* Bitte tue es nicht..


    Angel: Wir sind Soldaten... Wir tun alles um unsere Kameraden zu schützen, richtig?.. Bist du bereit?..


    Kaum hatte er den letzten Satz hervorgebracht, spannte er die Muskeln an. Mit einer verzweifelten, letzten Kraftanstrengung riss er seinen Ellenbogen herum und traf Franziska seitlich am Kiefer. Der Schlag war hart und unerwartet, Franziska taumelte nach hinten. Ihr Griff lockerte sich für den Bruchteil einer Sekunde – genau das, worauf Angel gehofft hatte.


    Luisa riss ihr Gewehr hoch, bereit, Franziska den Gnadenstoß zu verpassen. Doch Franziska reagierte schneller, als der Schmerz in ihrem Gesicht sie lähmen konnte. Noch bevor Luisa einen klaren Schuss abfeuern konnte, hatte Franziska ihre zweite Pistole gezogen. In einer einzigen, gnadenlosen Bewegung feuerte sie mehrmals auf Angel. Die Kugeln schlugen so brutal in sein Gesicht ein, dass kaum noch etwas davon übrig blieb. Blut und Knochensplitter spritzten, während Angels lebloser Körper zu Boden sank.


    Die Welt um Luisa herum schien in diesem Augenblick zu zerbrechen. Ihre Augen weiteten sich in Schock, das Gewehr in ihren Händen bebte. Es war, als würde die Zeit für sie stillstehen, während der Anblick ihres gefallenen Kameraden sich unauslöschlich in ihr Gedächtnis einbrannte. Sie war weder fähig zu denken noch zu handeln; stattdessen hüllte ein taubes Rauschen ihr Bewusstsein ein. Alles, was sie wahrnahm, war die Bewegung von Franziska, die nun ihrerseits wieder die Waffe auf sie richtete.


    Als Luisa in den Lauf von Franziskas Pistole blickte, begriff sie, dass jeder weitere Augenblick ihr letzter sein konnte. Mit einem verzweifelten Aufschrei riss sie die Waffe hoch und feuerte blind in Franziskas Richtung, ohne wirklich zu zielen. Kugeln schlugen in den Asphalt und verfehlten Franziska nur knapp. In Panik wandte sich Luisa ab und rannte, ohne noch einmal zurückzublicken, die Straße hinunter, fort von dem Horror, der sich eben vor ihren Augen abgespielt hatte..



    Die Luft war noch erfüllt von Pulverdampf und dem beißenden Geruch von Öl und Blut, als Franziska sich taumelnd wieder aufrappelte. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, und der dumpfe Schmerz in ihrem Gesicht pochte bei jedem Atemzug. Doch sie hatte keine Zeit, sich davon aufhalten zu lassen. Sie musste hinter Luisa her, musste verhindern, dass diese entkam..


    Ihre Beine fühlten sich schwer an, als würde sie durch zähen Morast waten, aber sie zwang sich, weiterzulaufen. Vor ihr erkannte sie Luisa, die ihrerseits hinkte; offenbar war ihr Knie schwer angeschlagen. Dennoch rannte sie mit aller Kraft, um sich von Franziska zu lösen. Jeder Schritt hallte in der stillen Straße wider, begleitet vom Klappern von Ausrüstungsgegenständen, die Luisa noch bei sich trug..


    Franziska biss die Zähne zusammen, ignorierte den Schmerz und holte tief Luft. Schweiß rann ihr über die Stirn, doch in ihrem Innersten brannte auch ein anderes Feuer – der unbedingte Wille, ihre Schwester wiederzufinden. Sie konnte nicht zulassen, dass ihr dieser letzte Anhaltspunkt entglitt..


    Vor ihnen erstreckten sich die dunkleren Bereiche der Vorstadt, in denen die Lichter der Straßenlaternen immer seltener wurden. Mit jedem weiteren Schritt wirkten die Häuser heruntergekommener, die Vorgärten verwahrloster. Die Geräuschkulisse veränderte sich; irgendwo in der Ferne bellte ein Hund, aus einer zerbrochenen Scheibe drang ein schwaches Leuchten. Schüsse aus der Ferne.. Sirenen... Sie näherten sich den tieferen Slums – einem Ort, an dem die meisten Menschen nicht freiwillig herumliefen..


    Luisa war nur noch wenige Schritte voraus, ihr Atem ebenfalls schwer und unregelmäßig. Immer wieder warf sie hektische Blicke über die Schulter. Sie musste wissen, dass Franziska ihr dicht auf den Fersen war. Der Hass in Luisas Blick war nicht zu übersehen – Franziska hatte ihren Mann getötet, und sie würde das nicht so schnell verzeihen. Doch die Angst und der Wille, zu überleben, schienen stärker zu sein als ihr Zorn; sie rannte weiter, so gut es ihr kaputtes Knie zuließ..


    Noch war nichts entschieden. Die Nacht war lang, die Dunkelheit voller Gefahren. Doch Franziska blieb nur dieser eine Pfad – und wenn er sie auch bis ans Ende der Stadt führte, sie würde ihn gehen, um ihre Schwester zu retten. Ob sie Helena wohlbehalten wiederfinden würde, blieb in diesem Moment ungewiss. Und so hallten ihre rasenden Schritte durch die verfallenen Straßen, während die Antwort auf diese Frage in der finsteren Tiefe der Slums lauerte..



  • Im Moment sehr guter Spannungsbogen. :thumbup:

    Man fragt sich, wie es an den verschiedenen Stellen weitergeht. :love:


    Ich habe festgestellt, dass noch eine Entscheidung fehlt.

    Meine Entscheidung ist Option A. Ich meine Roberto hätte Viktor ohne Rucksicht auf Verluste umgebracht ( siehe Washington D.C) und jetzt soll ihn seine "Ehre" davon abhalten, dass Viktor seine Strafe und er seine Genugtuung bekommt? Seine Tochter wäre auch niemals sicher vor eventuellen Racheaktionen von Viktor. Sie hätte Lillian am liebsten umgebracht. Wenn Viktor davön erfahren würde, wäre sie die nächste. Deshalb wird Roberto trotz schweren Herzens eine Ratte werden.

  • [Staffel 10] Kapitel 37 - Das endlose Blutgeld.. - 04.11.2031 - Winlock, Washington - U.S.A


    Die Nacht hatte sich längst über Winlock gelegt und hüllte die Straßen in tiefes Schwarz, nur unterbrochen vom kalten Schein vereinzelter Laternen und dem roten Blinken der Polizeisirenen. Jason war am Ende seiner Kräfte. Die Verfolgungsjagd, der Beinaheabsturz von der Brücke und der brutale Kampf gegen den Juggernaut hatten seinen Körper und Geist ausgezehrt... Ein dünner Film aus Blut, Schweiß, Dreck und Staub zog sich über sein Gesicht. Trotzdem setzte er einen Fuß vor den anderen – aus schierer Willenskraft oder vielleicht auch nur, weil er zu dumm und stur war, um aufzugeben...


    Endlich erreichte er das große Gebäude, die Grand international Bank von Winlock, die selbst im Dunkeln imposant wirkte.. In den Fenstern spiegelten sich die Lichter der Stadt, und vor dem Eingang plätscherten beleuchtete Wasserfontänen, die ein fast surreal friedliches Bild abgaben..


    Umso stärker wirkte der Kontrast zu den Polizeifahrzeugen, deren Sirenen unaufhörlich in die Nacht heulten. Blinkendes Blau und Rot tanzte auf dem Asphalt, doch von den Einsatzkräften fehlte jede Spur. Keine Polizisten, keine Soldaten – nichts als der unablässige Klagelaut der Alarmlichter...


    In der Ferne, irgendwo in Richtung der Slums, waren vereinzelte Schüsse zu hören. Ein dumpfes Echo, das sich in der Stille verlor. Jason spürte zwar die Gefahr, doch im Moment war ihm das gleichgültig. Er hatte nur einen Gedanken: Er musste hinein in dieses Gebäude, musste Ariana und Lennard finden. Ob sie Erfolg gehabt hatten oder ob sie in Schwierigkeiten steckten, wusste er nicht – und der Gedanke, dass er drinnen womöglich erneut auf Widerstand stoßen könnte, ließ ihn innerlich zusammenzucken. Er wusste genau, dass sein Körper kaum noch Reserven hatte, um einen weiteren Kampf durchzustehen..


    Trotzdem zwang er sich, weiterzugehen. Der Eingang der Bank lag vor ihm, hell erleuchtet von den Strahlern, die die pompöse Fassade in Szene setzten. Mit jedem Schritt spürte er das Ziehen in seinen Muskeln stärker, doch er biss die Zähne zusammen...


    Er ballte die Fäuste, ignorierte das Rauschen in seinen Ohren und die pochenden Kopfschmerzen, die ihm seit dem Kampf mit dem Juggernaut zu schaffen machten. Der Anblick der Streifenwagen ließ sein Herz schneller schlagen; er hoffte inständig, dass sich keine schwer bewaffneten Truppen im Innern verschanzt hatten. Denn so sehr er auch kämpfen konnte – seine Kräfte waren beinahe erschöpft...



    Die Eingangstüren waren nur noch schemenhaft als solche zu erkennen, denn was Jason dahinter erwartete, glich eher einem Schlachtfeld als dem Foyer einer Bank. Das Dröhnen seines Herzschlags in den Ohren und das Brennen in seinen müden Gliedern ließen die Welt für einen Augenblick verschwimmen, als er einen Schritt nach drinnen tat..


    Erst nach einigen Sekunden wurde ihm klar, was er da sah: Blutige Schlieren zogen sich über Wände und Boden, und der beißende Geruch von Kupfer stieg ihm in die Nase. Zerschossene Möbel und Splitter von Glasscheiben bedeckten den Boden, und überall lagen Körper – reglos, zerrissen, kaum noch als Mensch zu erkennen. Manche trugen Polizeiuniformen, andere zivil anmutende Kleidung, doch in diesem Chaos war es schwer auszumachen, wer zu wem gehört hatte..


    Jason kämpfte gegen die aufsteigende Übelkeit an. Er hatte viel Gewalt erlebt, war in unzählige Kämpfe verwickelt gewesen, aber dieser Anblick ging selbst ihm durch Mark und Bein. Vorsichtig bewegte er sich zwischen den Toten hindurch, wobei seine verdreckten weißen Sneaker knirschend auf Glasscherben und Metallteilen traten. Jeder Schritt hallte in der bedrückenden Stille wider, nur unterbrochen vom entfernten Aufheulen der Sirenen draußen auf der Straße..


    In seinem Kopf raste ein einziger Gedanke: Wo waren Ariana und Lennard? Er ließ den Blick über die zerfetzten Leichenteile schweifen, versuchte fieberhaft zu erkennen, ob sich unter all dem Blut und Staub die Gesichter von Ariana oder Lennard verbargen. Doch er entdeckte niemanden, der ihnen ähnelte..


    Plötzlich durchbrach ein leises, keuchendes Stöhnen die Stille. Jason fuhr herum und spähte in die hinterste Ecke des Raumes, wo die Schatten am dichtesten lagen. Zunächst war kaum etwas zu erkennen, doch dann sah er eine Gestalt, die an der Wand kauerte. Bei jedem Atemzug bebte ihr Körper vor Erschöpfung. Vorsichtig näherte er sich und erkannte, dass es Ariana war...



    Langsam trat Jason zwischen den reglos am Boden liegenden Körpern hindurch, die in der ganzen Vorhalle verstreut lagen. Ein beißender Geruch aus Schweiß, Blut und verbranntem Pulver erfüllte die Luft, während er versuchte, auf dem mit Glasscherben und Trümmern übersäten Boden nicht auszurutschen. Der Gedanke an das, was sich hier abgespielt haben musste, ließ ihm einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Seine eigene Kleidung war bereits durchweicht von Schmutz und Blut, doch er merkte kaum noch etwas davon – zu sehr war er darauf konzentriert, Ariana zu gehen und sicherzustellen, dass sie in Ordnung war..


    Ihr Blick war starr und unfokussiert, die Augen gerötet und geweitet. Sie wirkte nicht erschöpft im Sinne von körperlicher Müdigkeit, sondern eher wie jemand, der gerade etwas Unfassbares erlebt hatte. Ein leises Zittern lief durch ihre Finger, die sie krampfhaft um ihr Knie gelegt hatte, als könnte sie sich daran festhalten. Jason bemerkte sofort, dass ihr Zustand weit über einfache Erschöpfung hinausging..


    Jason: *blickt um sich* Ariana... Was... ist hier passiert?


    Ariana: *leicht geschockt* Das Gleiche könnte ich dich fragen... Du siehst schlimm aus... Aber immer noch besser als die Muertos auf dem Boden..


    Jason: Was hast du getan?..


    Ariana: *schockiert beschreibend* Sie kamen in Abschnitten rein.. Ich.. konnte nicht alle auf einmal aufhalten.. Dann habe ich an den Eingang RDX gelegt.. Und dann... Bum... Alle tot... Ich hatte keine Wahl! Es waren zu viele!


    Blutlachen, die sich über den Boden zogen, verkohlte Stellen an den Wänden und Leichenteile, die darauf hindeuteten, dass hier eine gewaltige Explosion stattgefunden haben musste. Die wenigen erkennbaren Uniformen ließen darauf schließen, dass es sich bei den Opfern zum Teil um die Polizei oder Sicherheitspersonal handelte. Aber wer wusste schon, ob nicht auch unschuldige Zivilisten in dieses Inferno geraten waren?


    RDX, der Sprengstoff den sie gestohlen haben und offenbar genutzt hatten, um eine ganze Einheit auszuschalten. War das wirklich notwendig gewesen? Die Frage nagte an ihm, während er sich zu Ariana hinabbeugte. Doch er war zu erschöpft, um sie jetzt auszudiskutieren. Wichtig war nur, dass Ariana und Lennard noch am Leben waren – und dass sie sich jetzt Zugang zum Tresorraum verschafft hatten...


    Jason: Bist du getroffen worden?


    Ariana: No.. Ich denke nicht.. - Aber wir haben es geschafft, oder?


    Jason: Wo ist Lennard?


    Ariana: Unten bei den Tresoren.. Er sagte er legt gerade den Sprengstoff bereit vor Viktors Tresor...


    Jason: Dann lass uns keine Zeit verlieren... *kurz schmerzverzerrt schauend, dann die Hand reichend* Komm hoch..


    Er streckte ihr die Hand hin, um ihr beim Aufstehen zu helfen, doch Ariana reagierte abweisend. "Ich kann selbst aufstehen.." Wütend schüttelte sie den Kopf und stützte sich an der Wand ab, um sich eigenständig hochzurappeln. In ihren Augen lag ein harter, aber verletzlicher Ausdruck, der deutlich machte, dass sie sich keine Blöße geben wollte... Vor allem weil sie Jason noch nicht verziehen hat, für das was er Roberto angetan hatte..


    Schließlich gelang es ihr, auf wackeligen Beinen zu stehen. Sie schwankte kurz, fasste sich aber und deutete dann in Richtung eines Korridors, der offenbar in den hinteren Bereich der Bank führte. Jason verstand sofort: Dort unten wartete der Tresorraum – und Lennard, der sich immer noch darin befand, um die RDX-Ladungen anzubringen und das Herzstück von Viktor Panthers Schätzen zu sprengen...


    Ohne ein weiteres Wort machten sie sich auf den Weg. Ihre Schritte hallten in dem verwüsteten Foyer wider, vorbei an umgestürzten Sitzbänken und glitzernden Scherben. Die Stille war bedrückend, nur durchbrochen von entfernten Polizeisirenen und dem Knistern, das von beschädigten Stromleitungen herrühren mochte...



    Der Abstieg in den Tresorbereich schien unendlich zu sein. Die langen, düsteren Gänge wirkten wie ein endloses Labyrinth, in dem jeder Schritt dumpf widerhallte und das Licht der spärlich angebrachten Leuchten geisterhafte Schatten an die kargen Betonwände warf. Obwohl beide – Jason und Ariana – bereits bis an ihre Grenzen gegangen waren, zwang sie die Aussicht auf Viktors Tresor und dessen wertvollen Inhalt dazu, weiterzugehen. Die Stille war beinahe drückend, unterbrochen nur von ihren schweren Atemzügen und dem entfernten Summen einer Lüftungsanlage...


    Ariana, die sich trotz zittriger Beine noch halbwegs auf den Beinen halten konnte, bemerkte besorgt Jasons Zustand. Sein Röcheln wurde mit jedem Schritt lauter, als würde ihm die Luft zum Atmen fehlen. Sein Gesicht war von Schmutz und Blut gezeichnet, und jeder Muskel in seinem Körper wirkte angespannt und kurz davor, zu versagen. Trotzdem biss er die Zähne zusammen und kämpfte sich vorwärts, denn er wusste, dass es kein Zurück gab. Ariana konnte nur ahnen, welche Strapazen er durchlitten hatte. Seine zerfetzte Jacke und die sichtbaren Wunden sprachen Bände darüber, dass sein Ablenkungsmanöver alles andere als reibungslos verlaufen war..


    Jason: *röchelt* Wie weit noch...


    Ariana: Gleich da.. *mustert Jason* Kannst du noch weiter machen?


    Jason: Was für eine blöde Frage ist das denn? Ich stehe noch..


    Ariana: Du siehst aus als ob du gleich umkippst...


    Jason: Solange.. *nimmt einen tiefen Atemzug* ich noch atme.. Entscheide Ich wann ich aufgebe... Klar?!


    Irgendwann weit hinten in den verwinkelten Korridoren erblickten sie eine massive Stahltür, vor der sich mehrere kistenartige Behälter stapelten. Ein grelles, flackerndes Notlicht warf tanzende Schatten auf die Szene. Und dort, mitten in diesem halbdunklen Raum, stand Lennard. Das bunte, clownartige Make-up in seinem Gesicht war immer noch zu sehen, wenn auch verschmiert. Ein fast manisches Grinsen lag auf seinen Lippen, während er um den Sprengstoff tanzte, den er bereits an der Tresortür angebracht hatte. Sein Summen klang wie eine fröhliche Melodie, ein bizarrer Kontrast zu der düsteren Umgebung..


    Lennard: Ohhh yeah Baby! Gleich gibt es ein gewaltiges BOOM BOOM POW! Und Ich werde wieder reich sein! *tanzt herum, blickt dann zu Ariana und Jason* Na, auch endlich angekommen?! Ich dachte schon ihr Beide wärt über den Jordan gesegelt!


    Jason blieb ein paar Schritte zurück, den Rücken an die kühle Betonwand gelehnt. Er beobachtete Lennards merkwürdige Euphorie, fühlte sich aber zu ausgelaugt, um irgendetwas dagegen zu unternehmen...


    Jason: Wie weit bist du mit dem Tresor...


    Lennard: Alles läuft wie am Schnürchen! Diese scheiß Tür wird wie ein Kartenhaus zusammenfallen und dann kommen wir endlich an Paps größten Schatz überhaupt!


    Jason: Dann nehmen wir ihm das, was er am meisten begehrt.. *schwer atmend* endlich..




    Nachdem Lennard den letzten Sprengsatz an die schwere Tresortür montiert hatte, stellte er den Zünder ein. Dann wandte er sich mit einem breiten, fast wahnsinnigen Lächeln zu den beiden um und bedeutete ihnen, in Deckung zu gehen..


    Lennard: Okay! Alles aufgebraucht! Aber ich wüüüürde an eurer Stelle in Deckung gehen! Das Zeug haut mehr rein als Crack!


    Hinter der massiven Betonwand kauerten sie zu dritt.. In Lennards Gesicht war ein breites, fast fanatisches Grinsen zu erkennen; die verschmierte Clownsschminke wirkte unter dem flackernden Deckenlicht noch unheimlicher. Man sah ihm deutlich an, wie sehr ihn die Aussicht auf Reichtum elektrisierte..


    Jason spähte vorsichtig um die Ecke, musterte die massiven Tresortüren, die gleich dem Zorn der Explosion ausgesetzt sein würden. In seinen Augen spiegelte sich keine Gier, sondern ein tiefer Hass: Er wollte alles in Flammen aufgehen lassen, um Viktor Panther das zu entreißen, was ihn am mächtigsten machte. Die Wunden und Prellungen, die er sich in den vorangegangenen Kämpfen zugezogen hatte, pochten schmerzend, doch in diesem Moment zählte für ihn nur der Gedanke an Rache.. Um ihn rauszulocken...


    Ariana dagegen klammerte sich an die Hoffnung auf Freiheit. Ihr war klar, dass dieser Tresor voller Geld und wertvoller Besitztümer war, doch sie sehnte sich danach, endlich loszulassen – von der Angst, von der ewigen Hetzjagd, die ihr bisheriges Leben geprägt hatte. Mit leicht zitternden Fingern strich sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen...


    Doch tief in ihnen allen nagte die Frage: Würden sie sich wirklich von all diesem Geld lossagen, wenn sie es erst einmal vor Augen hatten? Würde die Gier nach dem schnellen Reichtum sie überwältigen, oder blieb ihr größtes Ziel – Rache für Jason, Freiheit für Ariana – stärker als die Verlockung des Vermögens?


    Lennard hob den Zünder in die Höhe, sein Blick funkelte vor Vorfreude. Er war bereit, den Knopf zu drücken und das Vermächtnis seines Vaters mit einem einzigen Donnerschlag zu sprengen. Der Countdown in ihrem Kopf lief unerbittlich, und die Sekunden fühlten sich an wie eine Ewigkeit..


    Lennard: Bereit Leute? *den Knopf drückend* UUUND ZÜNDUNG!!!


    Dann, als alles still zu stehen schien und nur das Pochen des eigenen Pulses zu hören war, senkte Lennard den Finger auf den Auslöser. Es gab kein Zurück mehr.



    Die Detonation ließ die Luft erzittern und füllte den Korridor mit einem gleißenden Licht, bevor ein ohrenbetäubender Knall die Stille zerriss. Die Druckwelle war so stark, dass der Boden unter ihren Füßen bebte und alle instinktiv die Ohren zu hielten.. Für einen kurzen Moment schien es, als würde die ganze Welt nur aus Lärm und flammendem Licht bestehen. Splitter von Beton und Metall flogen durch die Gegend, Funken sprühten, und der Gestank von verbranntem Sprengstoff lag beißend in der Luft..


    Als sich der Rauch langsam legte, erkannten sie, dass die massiven Tresortüren weit aufgesprengt waren. Der einst undurchdringliche Zugang hatte sich in ein verkohltes, klaffendes Loch verwandelt. Um die Öffnung herum bröckelten die Wände, und das Feuer, das kurz nach der Explosion ausbrach, züngelte an den Rändern der gesprengten Tür entlang. Immer noch war ein Dröhnen in ihren Ohren zu spüren, als würde ihr Trommelfell gegen den Nachhall der Explosion ankämpfen...


    Ariana blinzelte mehrmals, während sie sich keuchend auf die Knie stemmte. Ihr Herz raste, und sie merkte, dass ihre Hände vor Adrenalin zitterten. Sie hatte so etwas noch nie erlebt: eine Sprengung dieser Größenordnung, mitten in einem unterirdischen Tresorkomplex. Für einen Augenblick konnte sie kaum glauben, dass sie das hier wirklich geschafft hatten. Dass sie tatsächlich bis zu Viktor Panthers wertvollstem Besitz vorgedrungen waren..


    Lennard hingegen lachte – ein unkontrolliertes, fast wahnsinniges Lachen, in dem sich Erleichterung und pure Vorfreude mischten. Sein verschmiertes Clown-Make-up wirkte im flackernden Licht der Flammen noch grotesker. Es schien, als würde ihm die Zerstörung eine eigentümliche Genugtuung verschaffen. Er wirbelte in einer theatralischen Geste herum, während er die Explosion bewunderte, die er selbst verursacht hatte. Seine Augen funkelten, als könnte er bereits die Berge von Geldscheinen sehen, die im Innern des Tresors auf sie warteten...


    Lennard: HAHAHAAHAAAAAA!!! ICH SAGTE DOCH ICH BIN DER BESTE!! ES HAT FUNKTIONIERT!!!


    Ariana: Mierda... *überrascht* Wir haben es wirklich geschafft..


    Lennard: Okay Paps! *reibt sich die Hände* Dann lass uns sehen was für ein Erbe du für mich bereitgestellt hast!


    Jason stand etwas abseits, den Arm noch vor sein Gesicht gehoben, um sich vor Staub und Funken zu schützen. Er war am Ende seiner Kräfte, jeder Atemzug schien ihm Schmerzen zu bereiten. Trotzdem richtete er sich langsam auf und starrte in die Dunkelheit jenseits der gesprengten Tür. Ein flüchtiges Zittern lief durch seinen Körper, doch in seinem Blick lag eine seltsame Mischung aus Bitterkeit und Erleichterung. Hier, an diesem Ort, an dem Viktor Panther über Jahre hinweg unermessliche Reichtümer angehäuft hatte, war er nun bereit, das zu sehen, was ihm und so vielen anderen Leid zugefügt hatte. Ein Teil von ihm wollte alles niederbrennen, um Viktor seiner Machtquelle zu berauben. Doch ob er dazu wirklich imstande war, wusste er selbst nicht..


    Vorsichtig, noch immer benommen vom Knall, erhob Ariana sich. Staub rieselte von ihren Schultern, als sie zu Lennard und Jason hinüberging. Der Schein der Flammen spiegelte sich in ihren Augen, in denen sich Schrecken und Aufregung spiegelten. Ihre Beine waren weich vor Anspannung, doch sie zwang sich, die letzten Schritte bis zur aufgesprengten Tür zu machen...


    Gemeinsam, jeder mit seinen eigenen Gedanken und Gefühlen, traten sie näher an die Tür heran. Die Hitze des kleinen Feuers war auf ihrer Haut spürbar, und der Geschmack von Ruß lag auf ihren Lippen. Der Anblick vor ihnen war der Anfang einer Wahrheit, die sie erst noch ergründen mussten: Wie würde es sich anfühlen, all das Geld und all diese Wertsachen zu sehen, für die so viele Menschen ihr Leben gelassen hatten? Würden sie bei ihrem Plan bleiben, oder würde der Anblick der Schätze alles verändern?




    Das Knistern kleiner Flammen und das Klingen herabfallender Trümmer begleiteten ihre Schritte. Doch all das rückte in den Hintergrund, als sich ihnen das Ausmaß von Viktors Reichtümern offenbarte. Überall lagen Geldbündel verstreut, Dollarscheine flatterten durch den Raum wie herabfallende Blätter. Zwischen den Stapeln aus Banknoten erkannten sie glänzenden Schmuck, antike Vasen, signierte Erinnerungsstücke berühmter Persönlichkeiten und kostbare Uhren, die in der Dunkelheit beinahe unheimlich funkelten..


    Lennard wirkte wie ein Kind in einem Süßigkeitenladen. Sein Blick sprang von einem Stapel Bargeld zum nächsten, während er immer wieder nach Scheinen griff, als könnte er sie gar nicht schnell genug an sich bringen. Sein zuvor clownesk verschmiertes Make-up unterstrich nur noch die absurde Euphorie, die er ausstrahlte. Er lachte leise, fast atemlos, und ließ einige Dollarscheine durch seine Finger gleiten..


    Lennard: OOHHHHH LEUTE!!! *greift gierig nach den Scheinen* SEHT EUCH DAS MAL AN!!! SO VIELE BENJAMINS!!!! OH PAPS ICH LIEBE DICH!! *wirft die Tasche auf den Boden* Kommt! Wir müssen alles einpacken was wir tragen können! LOS LOS DALLI!!!


    Ariana stand etwas abseits und sah sich in dem Tresorraum um, ohne zu wissen, was sie fühlen sollte. Sie war überwältigt von der schieren Menge an Geld und Wertsachen. Eine Summe, die selbst in ihrer kühnsten Vorstellung nicht greifbar gewesen wäre. Ein Teil von ihr schrie danach, dieses Geld zu nehmen und endlich ein Leben in Freiheit zu führen, weit weg Amerika, von den Problemen, der Vergangenheit und der Gefahren der Behörden, oder ihrer Feinde.. Doch sie wusste auch, dass dieses Vermögen ein Fluch war... Ein Fluch, der ihre Heimat nahm und ihre Mutter tötete..


    Ariana: Das ist mehr Geld, als ich gedacht habe... *schaut sich um* Das ist mehr als meine Familia sich je erarbeitet hatte...


    Jason hingegen betrachtete den Tanz der Dollarscheine mit einer Mischung aus Abscheu und Bitterkeit. Er wusste genau, wie viel Blut an jedem einzelnen Schein klebte. Namen von Opfern blitzten in seinem Geist auf – Marie, Chloe, Frank, Harold, Karen, George, Candace… Menschen, deren Namen langsam wie ein Echo verschwanden... In diesem Raum lag der Inbegriff dessen, was Jason am meisten hasste: Blutgeld... Und jeder hat darunter gelitten...


    Während eine einzelne Dollarnote durch die Luft segelte, fing Jason sie mit seinen blutverschmierten Fingern auf und starrte sie an. Für einen Moment schien es, als würde die Welt um ihn herum stillstehen, während er all das Grauen, das sich in diesem Stück Papier widerspiegelte, verarbeitete...


    Jason: *Den blutigen Geldschein in der Hand haltend* Das ist das Blutgeld... Wofür so viele Menschen sterben mussten... Dafür hast du 3 Jahrzehnte Chaos in unsere Welt gebracht Viktor... Sag mir... War es das Wert?


    Ariana ließ ihren Blick über die unzähligen Geldstapel schweifen. Sie wusste, dass dies mehr war, als sie je verbrauchen könnten. Selbst wenn sie nur einen Bruchteil davon mitnahmen, würde es für mehrere Leben reichen. Doch sie konnte die Furcht in ihrer Brust nicht unterdrücken: Viktor würde nicht zögern, alles in seiner Macht Stehende aufzubieten, um seinen Schatz zurückzubekommen. Und sie war sicher, dass er niemals so einfach nachlassen würde... Außer er stirbt...


    Lennard trat näher an einen der größeren Stapel heran, trat fast spielerisch mit dem Fuß dagegen, sodass sich einzelne Scheine lösten und auf den Boden glitten. Sein Lachen war immer noch erfüllt von einer wirren Begeisterung, doch in seinem Blick lag auch eine Spur Wahnsinn..


    Jason holte tief Luft, obwohl sein geschundener Körper bereits gegen jeden Atemzug protestierte. Das hier war ein Wendepunkt. Egal, ob sie nur ein paar Taschen füllten oder alles niederbrannten – nichts würde danach jemals wieder sein wie zuvor...



    In Lennards Augen funkelte eine beinahe kindliche Begeisterung, während er sich in Gedanken schon in einer glitzernden Welt des Entertainment-Business sah – ähnlich dem Bunny House, das seine Familie einst geführt hatte. Seine Finger fuhren immer wieder durch die Bündel von Geldscheinen, als könnte er nicht glauben, wie viel hier wirklich lag.


    Lennard: Ich weiß schon ganz genau was ich machen werde! Ich werde das Bunny House 2.0 errichten lassen! Titten im Überfluss und ich wäre der Overlord HA! Nur noch Seidenhemden und Pariser Nutten für mich, und zwar ein ganzes Leben lang! *schaut zu den Anderen* Was ist mit euch? Ihr habt doch bestimmt auch geile Pläne mit eurem Anteil!


    Ariana jedoch wurde klar, dass sie dafür alles hinter sich lassen musste. Ein neues Land, ein neuer Kontinent, eine neue Identität. Und die ständige Angst, entdeckt zu werden, würde ihr immer im Nacken sitzen. Konnte das viele Geld dieses Gefühl jemals wettmachen?


    Ariana: Ich weiß nicht.. Ich.. müsste weg von hier für immer. Aber das Geld.. Es ist so viel.. *überwältigend* Wo soll ich hin?


    Jason betrachtete derweil die endlosen Stapel von Geldscheinen wie etwas, das ihn gleichermaßen anekelte und faszinierte. Seine Hände waren blutig und sein Geist war erfüllt von den Erinnerungen an die vielen Opfer, die Viktors Machenschaften gefordert hatten. Für ihn war dieses Geld Blutgeld. Er hatte geschworen, es zu vernichten, um Viktor seiner größten Machtquelle zu berauben. Doch in seinen Gedanken keimte ein Zweifel: Sollte er nicht wenigstens einen Teil davon nehmen, um Lillian und Liam eine bessere Zukunft zu ermöglichen? War es nicht das, was er einst zusammen mit Stubbs geplant hatte – ein Leben ohne Viktor, weit weg von diesem Teufelskreis aus Gewalt?


    Während Lennard bereits Pläne schmiedete, was er mit seinem Anteil anstellen würde, stand Jason da und schwieg. Ariana spürte, wie die Spannung in der Luft immer greifbarer wurde. Jason wirkte, als trüge er einen inneren Kampf aus: Sollte er sich das nehmen, was er brauchte, um ein neues Leben aufzubauen? Oder würde das nicht all jene Toten verraten, die für dieses Geld hatten sterben müssen? War es nicht konsequenter, alles zu verbrennen – auch wenn er dadurch jede Chance auf ein ruhiges Leben in Wohlstand verspielen würde?


    Lennard: Ey was ist mit dir?! *wirft eine Tasche zu Jason* Pack schon was für dich ein! Hier ist genug für alle!


    Jason: *schüttelt den Kopf, wirkt durcheinander* Wir sollten alles verbrennen...


    Lennard: Was?! *steht hastig auf* Bist du behindert oder sowas? Guck dich nur um, wie viel Kohle das ist! Du willst mir allen ernstes erklären, dass du nichts davon haben willst? Wofür hast du dann all das hier gemacht? Nur für Rache an meinen Paps? Ich bitte dich. Keiner ist so blöd und lehnt mehrere Millionen vor seinen Füßen ab!


    Jason: Aber die Toten... Die Menschen die für das Geld gestorben sind... Und die, die immer noch deswegen sterben könnten...


    Lennard: Die Toten sind tot! Sorry, aber muss es einfach so sagen. Guck mal du alter Miesepeter! Ich checke woher du kommst und wie dich das alles emotional aufwühlt, aber nur weil du eine sehr schwere Zeit durchlebt hast wegen meinem Paps, heißt es nicht, dass es für uns alle leicht war. Meine Mum ist tot, mein Onkel Harold auch. Ariana hat ihr verficktes Land verloren Alter. Und trotzdem sind wir noch hier und wir verdienen es reich zu sein! Also fang an zu packen! Scheiß auf deine Prinzipien und schnapp dir die Kohle für dich und deine Familie!


    Ariana: Er hat Recht Jason.. Was bringt uns Ehre oder Prinzipien in so einer Welt?


    Jason: Du müsstest ein Leben lang untertauchen Ariana. Was bringt dir dann alles Geld der Welt wenn du deine Identität aufgibst.. *schaut zum Geld* Aber das Geld... Es ist wirklich verlockend..


    Jason wurde auch in dem Moment klar, dass er theoretisch keinen Grund mehr hatte, sie beide am Leben zu lassen. Er könnte sie einfach ausschalten, alles an sich reißen und danach den Rest niederbrennen. Wer würde ihn aufhalten? Gleichzeitig war da aber auch die Option, gemeinsam einen Teil des Geldes zu nehmen und zu verschwinden. Oder doch alles in Flammen aufgehen zu lassen, damit niemand mehr nach diesem Blutgeld suchte..


    Der Raum war erfüllt von unausgesprochenen Fragen. Würde die Gier sie überwältigen oder würden sie stark genug sein, sich an ihre wahren Ziele zu erinnern? Konnte man dieses Blutgeld einfach nehmen, ohne sich selbst zu verlieren? Wenn das Geld weiter im Umlauf blieb, würde immer Jemand danach suchen... Aber vielleicht auch nicht...


    In diesem Augenblick schien die Zeit stillzustehen. Dollarbündel glitten in Zeitlupe zu Boden, während jeder von ihnen mit seinem eigenen Gewissen rang. Der nächste Schritt würde alles verändern – ob sie nun gemeinsam gingen oder ob Jason sich dafür entschied, auf seine Weise abzuschließen. Die Antwort darauf lag in ihren Herzen, in ihrer Fähigkeit, der Versuchung zu widerstehen oder ihr nachzugeben. Und draußen, in der Dunkelheit der Stadt, lauerte bereits die Rache eines Mannes, dem sie gerade das Wertvollste genommen hatten.. Oder zumindest dabei sind..


    ___________________________________________________________________________________________________________________


    Diese Entscheidung wird eine Serie aus Ereignissen auslösen und dann heißt es nur noch mitfiebern bis zum Abschluss der ersten Hälfte:


    Die Verlockung ist verdammt groß. Jeder von ihnen hat die Möglichkeit mehrere Millionen von Viktor zu stehlen, aber vielleicht wäre das auch der falsche Ansatz. Dann ist es noch so, dass das Blutgeld fast wie ein Fluch ist.. Lennard und Ariana werden eigentlich nicht mehr benötigt, da sie ihren Zweck erfüllt haben.. Jason hat einen inneren Kampf mit der Gier und hat mehrere Optionen, die alles verändern können.. Ihr wählt.


    Option A: Nur Lennard wird Geld an sich nehmen, während Jason und Ariana den Rest verbrennen.


    Option B: Jeder nimmt das Blutgeld an sich und damit werden alle Prinzipien verraten.


    Option C: Niemand bekommt das Geld und alles wird verbrannt,


    Option D: Jason tötet Lennard und Ariana und nimmt das Geld nur für sich und verbrennt den Rest, den er nicht tragen kann.




    Dann ist noch eine Entscheidung offen bei Kapitel 35: Bisher reagiert von DarkDrake1980, S.Ayo und kerngesund.



    Wenn alle Entscheidungen getroffen worden sind, gehts weiter :D

  • Also ich nehme B. Jeder nimmt Geld. Geld stinkt nicht und wenn Victor die Scheine registriert hat, wirds spaßig.

    Wenn sie es verbrennen zahlt doch eh nur die Versicherung der Bank.


    EAV (Erste Allgemeine Verunsicherung) - Ba-Ba Banküberfall

    🎵🧺Alles hat ein Ende, nur die Wäsche nicht. 🧺🎵


    🐌 ⋆ 🐥 🎀 𝒯𝒽𝒾𝓈 𝒾𝓈 𝓂𝓎 𝓁𝒶𝓅𝓉🍪𝓅, 𝓉𝒽𝒾𝓈 𝒾𝓈 𝓂𝓎 𝒸❁𝓂𝓅𝓊𝓉𝑒𝓇. 𝒯𝒽𝑒𝓇𝑒 𝒶𝓇𝑒 𝓂𝒶𝓃𝓎 𝓁𝒾𝓀𝑒 𝒾𝓉 𝒷𝓊𝓉 𝓉𝒽𝒾𝓈 🏵𝓃𝑒 𝒾𝓈 𝓂𝒾𝓃𝑒. 𝑀𝓎 𝓁𝒶𝓅𝓉💞𝓅 𝒾𝓈 𝓂𝓎 𝒷𝑒𝓈𝓉 𝒻𝓇𝒾𝑒𝓃𝒹. 𝐼 𝓂𝓊𝓈𝓉 𝓂𝒶𝓈𝓉𝑒𝓇 𝒾𝓉 𝒶𝓈 𝐼 𝓂𝓊𝓈𝓉 𝓂𝒶𝓈𝓉𝑒𝓇 𝓂𝓎 𝓁𝒾𝒻𝑒. 𝒲𝒾𝓉𝒽😍𝓊𝓉 𝓂𝑒 𝓂𝓎 𝓁𝒶𝓅𝓉♡𝓅 𝒾𝓈 𝓊𝓈𝑒𝓁𝑒𝓈𝓈, 𝓌𝒾𝓉𝒽🍑𝓊𝓉 𝓂𝓎 𝓁𝒶𝓅𝓉❁𝓅 𝐼 𝒶𝓂 𝓊𝓈𝑒𝓁𝑒𝓈𝓈... 🎀 🐥 ⋆ 🐌


    I`m slowly breaking and silently screaming.


    ł ⱧɆ₳Ɽ ɎØɄ,₥Ɏ ĐɆ₳Ɽ:skull:

  • OUUHHH ja ich hab auf diesen Moment gewartet! :D Also, ich habe mich komplett durchgelesen, vor allem bezüglich des amerikanischen Versicherungssystems. :)


    An sich hast du ja Recht kerngesund , aber das läuft in den USA etwas anders. Selbst wenn ein Teil des Geldes legal ist und registriert wurde, bedeutet das nicht, dass Viktor sofort die Versicherung ausgezahlt bekommt. Hier ein paar Fakten: :)

    1. Ermittlungen und Gutachten: In den USA wird bei einem so hohen Bargeldverlust eine gründliche Untersuchung eingeleitet. Das dauert Monate bis Jahre, vor allem wenn es Hinweise auf illegale Herkunft gibt. In dieser Zeit werden alle relevanten Konten eingefroren. Viktor hätte also keinen Zugriff auf sein Geld.
    2. Versicherung zahlt nicht sofort: Selbst wenn die Scheine registriert und versichert sind, muss Viktor beweisen, dass das Geld aus legalen Quellen stammt. Da der Großteil noch nicht gewaschen war, wird das extrem schwierig.
    3. Laufende Kosten: Viktor hat enorme laufende Kosten, die weiter bezahlt werden müssen. Da seine Konten eingefroren sind und er auf das versicherte Geld warten müsste, steht er finanziell vor einem riesigen Problem.
    4. Illegales Geld ist nicht versichert: Der größte Teil des Geldes stammt aus kriminellen Quellen Ein Viertel ist allerhöchstens legal. In den USA wird solches Geld nicht durch eine Versicherung abgedeckt. Das bedeutet, dass er diesen Teil unwiderruflich verloren hat.

    Das ist keine kreative Freiheit, sondern entspricht den tatsächlichen Abläufen in den USA. Daher bringt ihn das Verbrennen des Geldes in echte Schwierigkeiten. :D


    Vielleicht wollt ihr euch doch umentscheiden? Wie ihr wollt :D

  • Tja, es wirkt vielleicht überraschend, aber ich bin mit der Institutsleitung einer Meinung. Ich wähle ebenfalls Option C. Ariana dürfte das in gewisser Hinsicht mit Genugtuung sehen, wenn Viktor sein ganzes Geld verliert (Vergleich Panama-Kapitel) und sie könnte einen sauberen Neuanfang starten.


    Tja und der "liebe" Lennard? Wieviel hat er innerlich für seinen leiblichen Vater über? Er will seinen eigenen Weg gehen. Ich denke ihn packt der eigene Stolz und das Bewußtsein, dass er niemals in Ruhe sein Bunnyhaus eröffnen könnte, ohne das er wegen des Geldes in irgendeiner Form verfolgt wird. Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass es ihm ungemein Freud machen könnte sein alten Herren so in die Weichteile zu treten. Nachdem Motto: Ich kann doch was alleine-da hast du mich wohl unterschätzt-Schade Paps-Moment.

    (Zurücklehn-Popcorn hol und die Show genieß)

  • Ahh verdammt, hab das crazy wheel zu Roberto vergessen :D Bitteschön.


    Also das war mal ein überraschendes Ergebnis. Dass da die Meinungen so auseinander gingen hätte ich nicht gedacht :D


    Also zum auflisten des aktuellen Kapitels: Option A: x1 Option B: x1 Option C: x2 Option D: x0


    Das heißt also wir verbrennen die ganze Kohle und niemand nimmt was mit.

  • OK. Ich habe Viktor ziemlich überschätzt. Er hätte Mittel und Möglichkeiten sein Geld zu waschen und tut es nicht. Wie dumm ist der denn?


    Dann bin ich mal auf deine Erklärung gespannt warum Roberto seinen letzten Stolz weg wirft. Ich hätte keine.

    Wir sind das Institut, wir sind die Zukunft. :inst:

  • OK. Ich habe Viktor ziemlich überschätzt. Er hätte Mittel und Möglichkeiten sein Geld zu waschen und tut es nicht. Wie dumm ist der denn


    Nee nee überschätzt nicht. Er hat doch Geld gewaschen, nur halt nicht alles. Viktor hat zwar über 600 Millionen in seiner gesamten kriminellen Laufbahn gemacht, aber er ist erst seit 5-6 Jahren komplett legal. In den kurzen Jahren solche Unsummen zu waschen, wäre nicht möglich gewesen. Ein Viertel hat er geschafft, aber der Rest ist halt noch nicht sauber. Allein wenn man daran denkt, das Bunny House hätte sowas niemals allein waschen können :D

  • Dann bin ich mal auf deine Erklärung gespannt warum Roberto seinen letzten Stolz weg wirft. Ich hätte keine.

    Na ist ja auch eine Art der Rache und als Bonus bekommt man die eigene Tochter "frei" , also spricht schon mehr dafür als auf gut Glück zu hoffen, dass mit nichts sagen und auf das Todesurteil warten, die Rache vor die Füsse fällt :huh: :rolleyes:

  • Die Tochter war durch Deal 1 bereits frei.

    Jemanden töten,

    ihm alles nehmen. Soetwas ist Rache.

    Einen "Geschäftspartner" an Dritte verpetzen, das ist keine Rache, das ist jämmerlich, ehrlos und er verliert das was er noch hatte, seinen Stolz.


    Mal abwarten. Kann noch alles passieren.

    Roberto wird geglaubt.

    Roberto wird nicht geglaubt.

    Roberto begeht Selbstmord.

    Roberto wird von Viktors Leuten getötet.

    Robertos Scharm ist zu groß.

    Roberto wird geglaubt jedoch kann Viktor sich herausreden.

    Viktor stirbt bevor Roberto aussagen kann.

    Roberto wird doch noch Opfer der Rache.

    Roberto erlebt sein natürliches Ende.

    Viktor erpresst Roberto mit Arianas Leben.

    Wir sind das Institut, wir sind die Zukunft. :inst:


  • Dürfte ich nur mal kurz das hier reinwerfen? :D


    Kurze Info: Der "Killed in Action" Story Drei-Vierteiler beginnt bald, hab soweit alles vorbereitet, jetzt heißt es nur schreiben :D Es werden jetzt für ein paar Kapitel keine neuen Entscheidungen anstehen, aber sobald wir in die nächste Runde gehen, kommen wieder welche :) Bin mal gespannt was ihr denkt nach den "Killed in Action" Kapiteln :)

  • [Staffel 10] Kapitel 38 - Killed in Action I - 04.11.2031 - Winlock, Washington - U.S.A


    Die großen Vorhänge in tiefrotem Samt rahmten den Raum, während das Licht der Leinwand über Viktors Residenz flackerte. Auf dem Bildschirm liefen Nachrichtenbilder, die von brennenden Straßen und Polizeisirenen in Winlock berichteten. Immer wieder blendeten die Sender neue Meldungen ein, wonach die Lage eskalierte und sich die Sicherheitskräfte zurückziehen mussten. Viktor stand vor der Leinwand, die Schultern angespannt, den Blick finster auf die flackernden Bilder gerichtet. Das helle Licht der Projektion ließ seine Züge noch markanter erscheinen..


    Neben ihm, etwas im Halbschatten, standen Gray und Heller. Beide verfolgten die Berichterstattung mit besorgten Mienen, während die Reporter unablässig von Chaos, Gewalt und Explosionen sprachen. Die Geräusche der Nachrichtensprecher mischten sich mit dem entfernten Rauschen einer Klimaanlage und dem leisen Surren von Elektronikgeräten..


    Viktor wusste, dass Jason seinen Einflussbereich ins Wanken bringen wollte. Die Situation in Winlock entglitt immer mehr seiner Kontrolle, und er ahnte, dass all das kein Zufall war – es musste jemand geben, der gezielt darauf abzielte, ihm zu schaden. Dabei hatte er sich in seiner Villa stets sicher gefühlt: Ein loyaler Sicherheitsdienst, hohe Mauern, ein abgesichertes Grundstück. Doch nun, da die Nachrichtensender sich nahezu stündlich auf die neuen Vorfälle in Winlock stürzten, rückte auch seine Rolle in den Fokus. Wie sollte er verhindern, dass die Menschen seine Verstrickungen erkannten?


    Reporter: Die Kleinstadt Winlock versinkt stündlich immer weiter ins Chaos.. Zustände wie in einem Bürgerkrieg. Wir bekommen erneut Berichte über Schießereien Zwischen Gavelston Ave. und Hellford. Die Grand Int. Bank in Winlock ist weiterhin von Bankräubern besetzt, sodass die lokale Polizei sowie das FBI sich erstmal zurückziehen mussten um weitere Verluste zu minimieren und um die Lage neu einzuschätzen. Zu dem abgestürzten Helikopter an der Einfahrt nach Winlock und dem Einzug von militärischem Personal wurde noch keine konkreten Informationen geteilt. Der Bürgermeister äußerte sich nur kurz, jedoch wartet der Staat Washington immer noch auf ein Statement von Gouverneur Panther.


    Heller: Wir müssen Stellungnahme beziehen Viktor, bevor es noch schlimmer wird.. Irgendwelche Ideen?


    Viktor: *reibt sich gestresst die Stirn* Ich denke nach...


    Gray: Das erinnert mich an D.C *leicht genervt, jedoch ruhig* Ich dachte dein Bezirk hätte sich mittlerweile stabilisiert. Weißt du was hier vor sich geht?


    Viktor: *schüttelt den Kopf* Ich weiß nicht Natalie.. Winlock war schon immer ein heißes Eisen in den letzten Jahren.. Aber das... *zu Gray schauend* Verstehst du jetzt warum ich immer so gestresst bin? Ich versuche alles zu richten, versuche den Leuten zu helfen, aber manchmal kommt es mir so vor als ob sie sich nicht helfen lassen wollen... Stattdessen gehen sie wie Tiere aufeinander los, egal wie viele Möglichkeiten Ich ihnen gebe..


    Gray: Aber das mit dem Helikopter und dem Militär ist extrem... Gott vielleicht hätte ich mir doch nicht frei nehmen sollen... Ihr wisst ich muss eigentlich dem Präsidenten bescheid geben...


    Viktor: Lass uns erst abwarten, bevor wir noch mehr Öl ins Feuer gießen, ja? Vielleicht ist das Militär ja da um aufzuräumen. In der Zeit bereite ich ein Statement vor..


    Gray beobachtete Viktor aufmerksam. Sie hatte bisher immer hinter ihm gestanden, war ihm loyal gewesen, doch auch in ihren Augen lag nun etwas, das zwischen Sorge und Skepsis schwankte. Seit Viktor Gouverneur dieses Bezirks von Washington State geworden war, hatte es schon mehrere Krisen gegeben. Zuerst kleinere Aufstände, dann ein großangelegtes Chaos, und nun drohte die Stadt Winlock vollends zu kollabieren. Gray fragte sich, ob das alles wirklich nur Pech oder Zufall sein konnte..


    Heller hingegen wirkte gefasster, doch auch sein Blick war ernst. Er sah in den aktuellen Geschehnissen nicht nur zufällige Ereignisse, sondern die Konsequenz eines dunklen Netzwerks an Entscheidungen und Taten aus der Vergangenheit. Eine Kette von Handlungen, die nun zurückschlug. Der Geruch von Zigarre, der sonst oft in Viktors Residenz in der Luft lag, fehlte an diesem Abend. Es war, als ob die übliche Gemütlichkeit in einem Moment verpufft wäre, ersetzt durch eine bedrückende Spannung..


    Auf dem Bildschirm liefen derweil Live-Aufnahmen: Polizeifahrzeuge, die in brennenden Straßen steckenblieben, Menschen, die in Panik durch die Dunkelheit rannten. Reporter mit flackernden Kameras, die in hastigen Worten von Explosionen berichteten...


    Zur exakt Gleichen Zeit in der Bank von Winlock:


    In der fensterlosen Tiefe des Tresorraums herrschte eine bedrückende Stille, nur unterbrochen vom leisen Flackern kleiner Flammen, die an den Wänden entlangzüngelten. Die Luft war stickig, noch erfüllt vom Geruch nach Sprengstoff und heißem Metall. Überall lagen Geldscheine verstreut – ein Meer aus Dollars, das in unregelmäßigen Abständen vom Licht der zuckenden Feuer reflektiert wurde..


    Jason, übersät mit Dreck und Blut, wirkte wie eine unaufhaltsame Naturgewalt, während er sich langsam erhob. Sein Atem ging schwer, doch in seinen Augen glomm eine Entschlossenheit, die nichts Gutes verhieß. Er hatte sich entschieden: All das Blutgeld, das Viktor Panther hier gehortet hatte, sollte zu Asche zerfallen. Keiner sollte je wieder einen Cent daraus ziehen können..


    Jason: Wir halten uns an den Plan... *zu Lennard* Fass das Geld nicht weiter an. Wir verbrennen den ganzen Scheiß hier..


    Lennard, der bis eben noch in einem Anflug wahnsinniger Euphorie vor den Geldbergen gestanden hatte, brach angesichts dieser Ankündigung regelrecht zusammen. Er ließ sich auf die Knie sinken und fuhr verzweifelt mit den Händen durch die Bündel, die ringsum verstreut lagen. Seine verschmierte Clownsschminke verlieh seinem gequälten Gesichtsausdruck eine noch bizarrere Note..


    Lennard: WAS?! *zu Jason erbost* Du kannst mir nicht verbieten mein Erbe mitzunehmen! Ich nehme meinen Teil egal was du sagst!


    Jason: Willst du etwa, dass dein Vater dich für den Rest deiner Tage verfolgt um das Geld wieder zurück zu bekommen?! DENK LENNARD! Du sagtest selbst, dass er Geld mehr liebt als dich.


    Lennard: Nein Nein NEIN! *ausrastend* Ich bin nicht diesen ganzen Weg mit euch Losern gegangen, nur um leer auszugehen! *geht nahe an Jason* Wenn du das Geld verbrennst, solltest du besser ab jetzt mit einem Auge offen schlafen!


    Jason: *schubst Lennard* Und du wirst gleich mit offener Brust schlafen, wenn du nicht aufpasst Junge!! Und jetzt geh beiseite!


    Trotz seines wilden Protests war Lennard klug genug, sich nicht mit Jason anzulegen. Er ahnte, dass jeder Versuch, das Geld zu retten, vergeblich war. Während er wimmernd zwischen den Geldstapeln kauerte, schob er sich jedoch heimlich ein paar Scheine in die Taschen – nicht genug, um Jason oder Ariana wirklich zu stören, aber doch ausreichend, um sich selbst einen letzten kleinen Vorteil zu verschaffen..


    Ariana stand abseits, die Arme verschränkt, und schüttelte nur den Kopf. Sie wusste, was es bedeuten würde, all dieses Geld zu verbrennen: Viktor würde kommen – mit all seiner Macht, all seinen Möglichkeiten, Rache zu üben. Doch sie spürte auch, dass Jason innerlich längst über den Punkt hinaus war, an dem er sich von Drohungen einschüchtern ließ. Seine Wut und sein Hass auf Viktor hatten ein Ausmaß erreicht, das kein Zurück mehr zuließ..


    Mit zusammengekniffenen Augen zog Jason sein Handy hervor. Das Display war zersprungen, mehrere tiefe Risse zogen sich über den Bildschirm, und doch konnte man noch erkennen, wie er eine Nummer wählte. Er wollte Viktor wissen lassen, was hier geschah – wollte ihm die Gewissheit geben, dass sein kostbares Vermächtnis, das er über Jahrzehnte hinweg mit Blut und Intrigen angehäuft hatte, nun in Flammen aufgehen würde..


    Ariana: Mierda was tust du da? *verwirrt zu Jason*


    Jason: Halt kurz das Maul, ich rufe Viktor an...


    Ariana: Que?! Wieso?


    Jason: Ich will ihn rauslocken.. Er soll wissen was gerade mit seinem Reichtum passiert... Und dann nehmen wir ihn auseinander..


    Die Stille im Raum war greifbar, während Jason den Hörer ans Ohr hob und auf eine Verbindung wartete. Die Flammen warfen unruhige Schatten über sein erschöpftes, aber entschlossenes Gesicht. Hinter ihm schlug Lennard die Hände vors Gesicht, als er begriff, dass sich sein Traum vom unermesslichen Reichtum in Rauch auflösen würde. Ariana hielt die Augen auf Jason gerichtet, in denen eine Art düsterer Triumph lag..


    Egal, was gleich am anderen Ende der Leitung passieren würde – ab diesem Moment gab es kein Zurück mehr. Jeder Schein, der hier im Tresorraum noch herumflatterte, war dem Untergang geweiht. Und mit jedem Herzschlag rückte das Ende von Viktors Imperium näher...



    Viktor ließ das Smartphone in seiner Hand vibrieren, während er mit einem kurzen Blick auf das Display versuchte, die unbekannte Nummer zuzuordnen. Sein Magen krampfte sich zusammen, denn in ihm regte sich ein ungutes Gefühl – zu viele Zufälle hatten sich in letzter Zeit gehäuft. Er setzte sich kurz auf den Kaffeetisch und ging ran..


    Viktor: *hebt ab* Gouverneur Panther hier..


    Jason: *am Anderen Hörer* Hallo Arschloch... Wie gehts denn so?


    Kaum hatte Viktor den Hörer ans Ohr gelegt, drang Jasons Stimme durch die Leitung. Jener Jason, den Viktor hinter den jüngsten Unruhen und Katastrophen vermutete, aber nie mit letzter Sicherheit hatte ausmachen können. Ein eisiger Schauer rann Viktor über den Rücken, als er die unverkennbare Mischung aus Zorn und triumphierender Entschlossenheit in Jasons Tonfall vernahm. Unwillkürlich wanderte sein Blick zu den Nachrichtensendungen, die weiterhin im Hintergrund flimmerten und von Chaos in Winlock berichteten. Doch noch hatte Viktor keine Ahnung, wo sich sein Feind genau aufhielt..


    Viktor: Schlechter Zeitpunkt Jason.. Ich habe gerade größere Sorgen als- *wird unterbrochen*


    Jason: Nein, der Zeitpunkt könnte nicht besser sein.. Diese kleine abgefuckte Stadt die dir gehört geht langsam zugrunde.. Ich sagte doch ich werde dir alles nehmen, so wie du mir meine Schwester genommen hast... Oder meine Frau und meinen Sohn..


    Viktor: Wovon zum Teufel redest du da? Und die Stadt in Chaos zu versinken schadet nicht mir, sondern nur dir ganz allein. Ich bin nur der Gouverneur, ich bin für deine Taten oder deinem verdrehten Weltbild nicht verantwortlich..


    Jason: ahhh ich verstehe... Du kannst gerade nicht offen sprechen... Dann werde ich dir mal sagen wo ich gerade bin, damit du verstehst wie ernst ich es meine.. Ich bin gerade in deinem Tresor, wo all dein scheiß Blutgeld verstaut ist und all deine Anderen Wertsachen... Und ich bin gerade dabei alles darin zu verbrennen...


    Erst, als Jason das Thema wechselte und mit ruhiger, beinahe höhnischer Stimme erklärte, dass er sich im Tresorraum befand – in Viktors Tresorraum –, glaubte Viktor zunächst an einen Bluff. Es schien ihm unmöglich, dass jemand die massiven Sicherheitssysteme hätte überwinden können.. Doch Jasons genaue Beschreibung der Räumlichkeiten und vor allem des Tresorinhalts – das unverkennbare Inventar, die besonderen Artefakte und die riesigen Geldstapel – ließen keinen Zweifel zu.


    Viktor: *lacht kurz trocken* Schwachsinn... Das ist ein Bluff... Du kannst gar nicht allein durch die ganze Sicherheit gebrochen sein... Oder überhaupt in meinen Tresor..


    Jason: Wer sagt dass ich allein bin? *provokant sagend* Also schauen wir mal... Ein paar schöne teure Uhren... Die Schließfächer sind voll von teurem Schmuck.. Dann haben wir noch die zwei riesigen Geldstapel dort drin.. Ich schätze mal das sind ein paar Hundert Millionen? Ein signierter Schläger und eine Halskette mit Diamanten in einer Vitrine? Wow.. Die sieht aber teuer aus...


    Viktors Gesicht wurde blass, und er legte seine freie Hand an die Stirn, als versuche er, einen plötzlichen Kopfschmerz zu vertreiben. Seine Fassade der Gelassenheit bekam Risse. Er wusste, dass Jasons Worte mehr waren als leere Drohungen. Mit zusammengekniffenen Lippen beugte er sich nach vorn, das Handy noch immer am Ohr, während Gray und Heller reglos im Raum standen. Beide konnten nur erahnen, was Viktor gerade durchmachte – doch sie begriffen, dass die Situation weit schlimmer war, als sie es befürchtet hatten.


    Viktor: Du Sohn einer Cracksüchtigen Hure... *fassungslos* Du! Du wirst deine dreckigen Scheißfinger von meinem Geld lassen, hast du verstanden?!!


    Jason: Oh verlierst du die Fassung Vic? Ich dachte immer du wärst die Ruhe in Person.. Aber keine Sorge.. Ich werde dein in Blut getränktes Geld nicht anfassen wofür unzählig viele Menschen leiden mussten... Oh ich werde es richtig genießen, wenn alles in Flammen aufgeht... *Streichhölzer klappern zu hören*


    Viktor: Warte Jason! Stopp! Wir können einen Deal machen!


    Jason: Nachdem du mich unzählige Male schon verraten, meine Schwester gekillt und meine Familie entführt hast? *schüttelt den Kopf* Nein.. Ich denke nicht..



    Viktor: Wie oft soll ich dir noch sagen, dass Chloes Schicksal nicht in meiner Verantwortung lag?!


    Jason: *brennen ist zu hören* Oh sieh mal da, der erste Stapel fängt ganz schnell Feuer.. Eine schöne große orangene Flamme...


    Viktor: Jason jetzt hör mir genau zu! *ins Handy schreiend* Du schadest mit deinem Vorgehen nicht mir, sondern deinem Sohn! Das ist alles für ihn gedacht und wenn du es jetzt vernichtest, ist all die Arbeit, all das Leiden umsonst gewesen! Denk rational!


    Jason: Versuchst du jetzt wirklich Empathie aufzubauen? Wenn du so verzweifelt bist und dein Geld retten willst, warum kommst du nicht und hältst mich auf? Wer weiß, vielleicht schaffst du es ja noch rechtzeitig bevor alles in Flammen aufgeht.. *zu Ariana* Zünde den nächsten Stapel an*


    Viktor: NEIN!! HÖR AUF!!!


    Jason: *provokant* Ups... zu spät..


    Viktor: Ich leg dich um du Hund! Du wirst unzählige Qualen erleiden wenn ich mit dir fertig bin! *steht hastig auf*


    Jason: Dann komm mich holen... Dann sehen wir ja ob du mehr kannst, als nur reden.. *legt auf*



    Jason hatte genau das erreicht, was er wollte. Viktor hatte seine Fassung verloren. Alles was er sich nur vorstellen konnte gerade waren die Flammen die Jason beschrieb, die sich durch das Geld fraßen, durch sein Vermächtnis. Der Kingpin war erstarrt – nicht aus Angst, sondern aus unkontrollierbarer Wut. Alles, was er über Jahrzehnte aufgebaut hatte, wurde in dem Moment vernichtet... Jason hatte die empfindlichste Stelle getroffen..


    Heller und Gray standen im Hintergrund, beobachteten, aber verstanden nicht, was genau hier gerade geschah. Warum ließ Viktor zu, dass sich die Situation so entwickelte? Warum reagierte er nicht mit kühler Berechnung, so wie sonst? Was war das für ein Telefonat über Jason und sein Geld?


    Viktor: FUCK! *wirft das Handy gegen die Wand* ICH WEIDE DEN HUND AUS!!! *steht auf* Na warte.. Ich komme und bringe dich unter die Erde!


    Viktor stand abrupt auf. Die Luft um ihn herum schien sich zu verändern – schwerer, bedrohlicher. Ohne Heller oder Gray eines Blickes zu würdigen, ging er zur Tür, sein Mantel schlug beim Umdrehen zur Seite. Er war bereit, alles auf diesen einen Moment zu setzen. Jason wollte Krieg? Dann würde er ihn bekommen.. Jedoch nicht bevor Gray wusste, was hier vor sich ging und wo Viktor in all dem Tumult hin wollte..


    Gray: Viktor! *hält Viktor auf* Was hast du vor, wo gehst du hin?! Die Straßen sind nicht sicher...


    Viktor: Ich habe jetzt keine Zeit dir alles zu erklären Natalie, aber ich muss weg ehe ich alles verliere was ich mir aufgebaut habe.


    Gray: Aber ich verstehe nicht.. Was geht da vor sich? Wer ist Jason?


    Viktor: *genervt abrupt klingend* Nat.. Es gibt Momente, wo ich dir alles in Ruhe erklären kann.. Aber heute ist nicht dieser Tag... Bitte bleib einfach in der Villa und lass mich das regeln... So habe ich das schon immer gehandhabt.. *weicht aus und geht weg*


    Mit diesen Worten verschwand Viktor in den oberen Bereich der Villa während Gray baff zurück blieb und nicht nur immer besorgter, sondern auch skeptischer wurde... Doch wie ging es in der Bank weiter?


    Mit einem letzten Blick auf das lodernde Inferno der Bank verschwanden Jason, Lennard und Ariana in der Dunkelheit, ehe die Flammen sie hätten verschlingen können. Hinter ihnen blieb nur das knisternde Nachbrennen zurück – ein stummer Zeuge dessen, was einst ein Hort unermesslichen Reichtums gewesen war.


    Lennard blieb für einen kurzen Moment stehen, den Blick verloren in den tanzenden Flammen, während er dem Geld nachtrauert, das wie ein Symbol vergangener Macht in Rauch aufging. Er wusste, dass er nichts mehr tun konnte, um den Schatz zu retten – alle Pläne und Träume, die er einst geschmiedet hatte, lagen nun in Schutt und Asche..


    Doch Jason, von einer großen Wut getrieben, schritt zielstrebig weiter. In seinen Augen brannte nicht nur das Feuer des Zorns, sondern auch der klare Plan, Viktor genau da zu treffen, wo er es am wenigsten erwartete. Er hatte Viktor genau in seine Falle gelockt – und jetzt war alles bereit für das letzte Gefecht.. Sie überlegten fieberhaft, welchen Weg Viktor wählen würde, wenn er sich – aus seiner vermeintlichen Sicherheit – auf den Weg machen müsste. Jason wusste, dass der Kingpin unvorsichtig werden würde, wenn sein Geld in Flammen stand, und dass er die Schwachstelle nutzen konnte, um Viktor in einen Hinterhalt zu treiben..


    Lennard: Wir haben gerade Millionen von Dollar verbrannt... *seufzt* Ich werde mich für den Rest meines Lebens dafür hassen...


    Ariana: Was jetzt Jason?! Ziehen wir uns zurück und treffen uns mit der Agentin, die du erwähnt hast?


    Jason: Nein... Viktor ist jetzt auf dem Weg zu uns... Jetzt legen wir ihn erst Recht um...


    Lennard: Was?!


    Jason: Welchen Weg würde er nehmen, damit wir ihn abfangen können?


    Lennard: Wenn dann.. Müsste er Richtung Industriekomplex.. Den neuen, den er bauen lässt...


    Jason: Perfekt... Da legen wir uns auf die Lauer... *hält den Granatwerfer bereit* Damit wird er nicht rechnen..


    In dem Moment, als sie sich formierten, lag in der Luft die Spannung eines bevorstehenden Gefechts. Es war ein letztes Aufbäumen, ein Showdown, in dem Rache, Verzweiflung und der Wunsch nach endgültiger Freiheit sich vermischten. Die Flammen der Bank waren nur noch ein schwacher, glühender Hintergrund, während sie sich aufmachten, Viktor zu stellen..



    Im oberen Bereich der Villa herrschte eine gespannte Stille. Mause und Boomer standen in der Dämmerung des Raumes, die Schatten der flackernden Wandleuchten warfen verzerrte Silhouetten auf die Wände. Sie warteten. Geduldig, aber angespannt. Sie wussten, dass etwas Großes bevorstand – man spürte es in der Luft, eine ungreifbare Schwere, ein drohender Sturm, der nur darauf wartete, loszubrechen..


    Dann kam Viktor. Sein langer, roter Mantel wirbelte leicht, als er schnellen Schrittes in den Raum trat. In seiner Hand funkelte die Beretta im warmen Licht der Lampen, doch seine Augen waren es, die die wahre Gefahr ausstrahlten. Eiskalt, geladen mit etwas, das weit über bloßen Zorn hinausging. Seine Bewegungen waren ruhig, aber unter der Oberfläche brodelte etwas. Eine Nervosität, die nichts mit Angst zu tun hatte, sondern mit reiner, destillierter Wut..


    Boomer und Mause sahen sich kurz an. Beide wussten: Wenn Viktor so wirkte, dann war das hier kein gewöhnlicher Einsatz.


    Viktor: Lasst alles stehen und liegen! *fuchtelt mit der Waffe* Wir gehen den Straßenköter umlegen! Und dafür brauche ich jeden Mann!


    Mause: Moment Mal mein Herr? Jetzt?


    Viktor: Ja jetzt! Oder rede ich so undeutlich! *in Wut* Du und das ganze Wolfpack! Wir alle begeben uns jetzt zur Bank und rotten diesen Hurensohn und all seine Mitstreiter aus!


    Boomer: Sir! Luisa, Loc-Dog und Angel sind noch hinter Helena Haroldson her.


    Viktor: Sie sollen abziehen! Wir holen sie unterwegs ab, die kann warten. Phillips nicht! - Wir nehmen den Helikopter! Abmarsch!


    Boomer: Ja Sir! *zu Mause* Kommst du Frederick?


    Mause: Komme sofort.. *seufzt* Ich hole nur schnell meine Waffe..




    Die Situation eskalierte mit jeder verstrichenen Sekunde. Die Geräusche der Rotorblätter zerschnitten die Nachtluft, während sich der Helikopter in Bewegung setzte. Regen prasselte auf die Windschutzscheibe, wurde von den Scheinwerfern des Fluggeräts gebrochen und hinterließ verzerrte, leuchtende Schlieren in der Dunkelheit.


    Viktors inneres Brennen spiegelte sich in seinen Augen wider, doch keine Wut entglitt seiner Fassade. Stattdessen war da nur ein stilles, eiskaltes Kalkül. Das Dröhnen der Maschine übertönte jedes weitere Wort. Es war keine Zeit mehr für lange Diskussionen. Keine Zeit mehr für raffinierte Taktiken... Der Moment ist gekommen...


  • [Staffel 10] Kapitel 39 - Killed in Action II - 04.11.2031 - Winlock, Washington - U.S.A


    Auf der anderen Seite der Slums von Winlock, wo das Echo von Schüssen in jeder Gasse widerhallte, kämpften Lee und Helena in einer heruntergekommenen Hütte um ihre nächste Atemluft. Das alte Gemäuer war seit Langem unbewohnt, der Holzboden war morsch, und durch die zerschlagenen Fenster zog ein kalter Luftzug. In einer Ecke tropfte Wasser in einen rostigen Eimer, dessen dumpfes Klopfen wie ein Taktgeber in der Stille wirkte – eine beklemmende Stille, die nur durch gelegentliches Knallen von Schüssen jenseits der Wände unterbrochen wurde..


    Helena lag auf einem notdürftig hergerichteten Bett, dessen Matratze vom Schimmel gezeichnet war. Ihr Körper war übersät von Wunden, und ihr Gesicht trug die Spuren des Sturzes: getrocknetes Blut, Kratzer und Prellungen, die sich bis in den Nacken zogen. Am auffälligsten jedoch war die dicke Bandage um ihr linkes Auge. Lee hatte sie angelegt, nachdem er eine Glasscherbe entfernt hatte, die tief in das Gewebe eingedrungen war. Ob das Auge jemals wieder richtig funktionieren würde, stand in den Sternen..


    Lee saß neben ihr, die Hände zitterten vor Anspannung, während er immer wieder den Verband überprüfte. Sein Blick war von Sorge gezeichnet, denn Helena sah elend aus: blass, schweißnass und geschwächt. Draußen im Halbdunkel des Slums hallte erneut ein Schuss, gefolgt von aufgeregten Stimmen in der Ferne. Lee zog unwillkürlich den Kopf ein, als würde er die Kugeln spüren können, die irgendwo durch die Straßen pfiffen..


    Doch selbst in diesem Moment voller Unsicherheit und Angst war Helena seine größte Sorge. Ihr Haar, das in Strähnen über die Stirn fiel, klebte an ihrer Haut, die fiebrig glühte. Sie hatte das Bewusstsein verloren, als sie hierhergeschleppt worden war, und erst nach provisorischer Versorgung hatte Lee sie einigermaßen stabilisieren können. Dass alles nur wegen dieses Buches passiert war, ließ ihn wütend und fassungslos zugleich zurück. Er war außer sich vor Sorge – und dennoch blieb eine seltsame Faszination: Helena war bereit, ihr eigenes Leben für dieses verfluchte alte Kontrollbuch von Viktor aufs Spiel zu setzen..


    Als sie schließlich das Augenlid zucken ließ und leise stöhnte, fuhr Lee erschrocken zusammen. Vorsichtig beugte er sich zu ihr hinunter und flüsterte ihren Namen. Langsam schlug sie die Augen auf – das linke Auge, das noch unverletzt geblieben war. Sie wirkte benommen, versuchte sich aber aufzurichten. Ein Zittern lief durch ihren Körper, und sie presste kurz die Lippen aufeinander, um den Schmerz zu unterdrücken.


    Helena: *schwach* Hey Lee...


    Lee: Ein Glück.. *erleichtert* Ich dachte Ich hätte dich verloren...


    Helena: Was ist passiert... Wo sind wir? *versucht sich aufzurichten*


    Lee: Du bist ohnmächtig geworden, als ich dich weg geschliffen habe.. *zeigt umher* Dann habe ich dieses Haus gefunden und dachte mir es wäre das perfekte Versteck um... nach dir zu sehen...


    Helena: Was ist... Mit dem Buch? Ist es noch ganz?


    Ihre Worte klangen schwach, doch Lee war erleichtert, sie überhaupt sprechen zu hören. Es war deutlich zu sehen, wie sehr sie litt, doch kaum hatte sie zu sich gefunden, richtete sie ihre Aufmerksamkeit nicht auf ihre Verletzungen, sondern auf das Buch, das Lee auf einem wackeligen Tisch abgelegt hatte. Der Einband war verschmutzt und an den Ecken eingerissen, die Seiten an manchen Stellen blutig verschmiert..


    Lee konnte nur den Kopf schütteln, als er Helenas Blick folgte. Sie war kaum bei Kräften, hatte Wunden, die sofortige Behandlung brauchten, und doch war ihre größte Sorge der Zustand von Viktors Kontrollbuch. Die Verbissenheit, mit der sie an diesem Gegenstand festhielt, wirkte auf ihn gleichermaßen bewundernswert und beängstigend..


    Lee: Es ist etwas mitgenommen, aber noch lesbar..


    Helena: Ein Glück.. Ohne das Buch wäre alles umsonst gewesen...


    Lee: Scheiß mal auf das Buch.. Du bist wichtiger.


    Helena: *leicht scherzend* Okay Casanova... *hält die Hand zu Lee* hilfst du mir hoch?..



    Helena hob vorsichtig ihre Hand, um Lee zu signalisieren, dass sie sich aufsetzen wollte. Noch immer war sie blass, und ihr Atem ging flach. Lee legte einen Arm um ihre Schulter und half ihr, sich auf dem wackeligen Bett aufzurichten. Nun saßen sie Seite an Seite, während der Lärm von draußen unverändert bedrohlich in den Wänden widerhallte.


    Helena spürte einen stechenden Schmerz im Kopf, und ihre Sicht war eingeschränkt, da sie nur ihr rechtes Auge verwenden konnte. Trotzdem versuchte sie, sich zu sammeln. Die Schüsse, das Grollen ferner Explosionen – all das machte sie nervös. Sie wusste, dass seit ihrem Sturz Stunden vergangen sein mussten, doch ihr Gefühl für Zeit war durch ihr kurzes Wegtreten durcheinandergeraten. Mit bebender Stimme stellte sie die Fragen, die ihr auf der Seele brannten:


    Helena: Was ist da draußen los? Sind mehr Leute hinter uns her?


    Lee: Nein.. Irgendwas anderes geht da draußen vor sich.. Ist fast so als wäre die ganze Stadt durchgedreht.. Deshalb sind wir auch noch nicht gerettet worden...


    Helena: Also.. liegt es an uns selbst wieder zurück zum Safehouse zu kommen.. *versucht sich aufzuraffen* Worauf warten wir dann noch..


    Lee: *stoppt Helena* Nein, nicht in deinem Zustand. Du warst vor 5 Minuten noch ohnmächtig. Wir müssen abwarten!


    Helena: *genervt* Lee, du bist nicht meine Mutter.. Es ist meine Schuld, dass wir Beide in Gefahr sind.. Aber ich kann das wieder gut machen, wenn ich es zum Safehouse schaffe und das Buch sichere... Oder... Dass du es zumindest schaffst, wenn ich nicht mehr kann..


    Lee: Ich werde dich nicht aufgeben ja? *besorgt* Ich habe dir gesagt, ich bleibe bei dir, bis zum Ende..


    Helena: Das Buch ist wichtiger, als mein Leben...


    Lee: Nein ist es nicht! Hör auf so zu reden..



    Helena merkte, wie sich ihr Magen zusammenzog, als sie begriff, was ihre Hilfsbereitschaft – das Beschaffen des Buches – ausgelöst hatte. Nicht nur Lee und sie selbst waren in Gefahr, sondern auch Franziska, die vermutlich schon seit Stunden fieberhaft nach ihnen suchte. Helena stellte sich vor, wie Franziska sich womöglich mit denselben Leuten auseinandersetzte, die auch hier draußen ihr Unwesen trieben. Es war ein beunruhigender Gedanke, der sie zusätzlich schwächte, aber gleichzeitig anspornte..


    Der Schmerz, der in ihrem Körper pochte, war unübersehbar, doch ihr Kampfgeist blieb ungebrochen. Sie wollte das Buch um jeden Preis in Franziskas Hände legen – als Beweisstück gegen Viktor und als Gerechtigkeit für ihre eigene Familie, die durch Viktors Machenschaften alles verloren hatte. Ihre Stimme zitterte, als sie Lee mitteilte, wie wichtig ihr diese Mission war.


    Helena: Lee.. Ich war schon einmal kurz davor mein Leben zu beenden, nachdem ich meine ganze Familie bis auf Franziska verlor... Alles was ich seitdem versucht habe, war wie Franziska einen Sinn zu finden weiterzumachen... Und mit dieses Buch und die Bedeutung, dass es den Mörder meiner Familie in den Knast bringt... Das ist mein Ziel... Mein Sinn im Leben... Auch wenn ich es nicht überlebe..


    Lee: *nickt kurz, schaut sie danach besorgt an* Es gibt aber immer ein danach... Deine Schwester zum Beispiel...


    Helena: Ach... Sie kommt ohne mich gut klar... Sie war schon immer härter im nehmen als ich..


    Lee: Aber du vergisst da noch etwas... mich...


    Lee sah sie lange an, und in seinem Blick lag etwas, das Helena kaum deuten konnte. In den letzten Stunden war viel passiert, und es schien, als hätte das gemeinsame Überleben in diesem Chaos sie enger zusammengeschweißt. Er hatte größten Respekt vor ihrer Stärke und ihrem Willen, doch gleichzeitig nagte die Angst an ihm, dass Helena sich in einen aussichtslosen Kampf stürzen könnte. Für ihn war das Buch nicht wert, ihr Leben aufs Spiel zu setzen – schon gar nicht, nachdem er mitansehen musste, wie sie fast verblutet wäre.



    Vorsichtig legte er eine Hand auf ihren Arm. Sie konnte den feinen Blutgeruch wahrnehmen, der immer noch von seinen eigenen Verletzungen herrührte. Seine Augen verrieten, dass er innerlich rang. Als er endlich sprach, klang seine Stimme leise, aber eindringlich.


    Helena: Lee? *verwirrt*


    Lee: Ich will nicht, dass du stirbst, weil ich dich danach gerne wieder sehen möchte.. Ich will sehen wie es weiter geht mit uns.. Und vielleicht mit ein Bisschen Glück.. Können wir in ferner Zukunft auf diese düsteren Tage zurückblicken und alles nur als bösen Alptraum wahrnehmen.. Ich bitte dich Helena.. Lass es uns gemeinsam da rausschaffen, um den Morgen zu erleben..


    Lee hatte die Worte kaum ausgesprochen, da lag eine neue Stimmung in der Luft. Das Donnern der Schüsse draußen klang für einen Augenblick fern, als hätte jemand den Lärm der Welt gedämpft. Helena, die gerade noch vor Schmerzen und Erschöpfung kaum sitzen konnte, spürte plötzlich eine Wärme, die nichts mit Fieber zu tun hatte. Lee hatte sich um sie gekümmert, ihre Wunden versorgt und sie in den letzten Stunden immer wieder vor dem Schlimmsten bewahrt. Dass er nun offenbarte, was er wirklich für sie empfand, ließ sie den Schmerz für einen Moment vergessen.


    Als sie ihm in die Augen sah, erkannte sie dieselbe Passion, die sie selbst antrieb: das Gefühl, dass sie gemeinsam alles schaffen konnten – wenn sie nur durchhielten. Helena fühlte, dass sie in Lee einen weiteren Grund zum Kämpfen gefunden hatte, jenseits des Buches und jenseits von Franziska. Sie war ihm dankbar und gleichzeitig berührt, dass er trotz all der Gefahr an ihrer Seite blieb. Ihre Kehle schnürte sich zu, als sie daran dachte, wie knapp sie dem Tod bereits entkommen war.


    Mit zitternder Hand ergriff sie Lees Arm, und ohne ein weiteres Wort zogen sie sich in eine Umarmung. Es war ein inniger Moment, der all die Angst und den Schmerz kurz in den Hintergrund rückte. Schmutz und Blut bedeckten ihre Kleidung und Haut, doch in diesem Augenblick zählte nur, dass sie lebten – und dass sie füreinander da waren. Der Griff ihrer Arme versprach gegenseitige Unterstützung, egal wie gefährlich es noch werden würde.


    Nach diesem stillen Versprechen machten sie sich vorsichtig auf, durch die verfallenen Räume des kaputten Hauses zu schleichen. Der Boden knarrte unter jedem Schritt, und lose Ziegel rieselten von den Wänden. Lee legte eine Hand an Helenas Rücken, um sie zu stützen, während sie langsam weiterging. Sie war zwar wieder bei Bewusstsein, aber jeder Schritt fiel ihr schwer, und das dumpfe Pochen in ihren Verletzungen erinnerte sie daran, wie knapp sie der Katastrophe entkommen war.


    In einer Ecke flackerte das Licht einer einsamen Kerze, die in einem alten Blechtopf stand. Das schwache Leuchten reichte gerade aus, um ihre Silhouetten in langen Schatten an die Wand zu werfen. Gemeinsam tasteten sie sich voran, immer auf der Suche nach einem Ausgang, der sie unbemerkt ins Freie führen würde. Der Plan war klar: so schnell wie möglich zum Safehouse gelangen, bevor Viktor Panthers Leute sie erwischten – oder Schlimmeres geschah.


    Doch als sie schließlich eine halb eingestürzte Tür erreichten, durch die man schwach das Freie erkennen konnte, fuhr ihnen das Herz in die Kehle. Direkt vor dem Gebäude waren plötzlich schnelle, unregelmäßige Schussfolgen zu hören – das Rattern vollautomatischer Waffen, so nah, dass sie glaubten, die Vibration in den Wänden zu spüren. Die Geräusche hallten in den engen Gassen wider und klangen bedrohlich, als wäre ein ganzes Feuergefecht entbrannt.



    Helena und Lee wechselten einen Blick. Sie wussten, dass sie in ihrem derzeitigen Zustand kaum eine Chance hätten, direkt zwischen die Schusslinien zu geraten. Lee zog Helena ein Stück zurück, weg vom Türrahmen, damit sie nicht von zufälligen Kugeln getroffen werden konnte. Schwer atmend lehnte sie sich an die Wand, während Lee angestrengt lauschte. Die Schüsse kamen näher und entfernten sich dann wieder – es war ein unberechenbares Chaos.


    Lee: Bleib in der Ecke! *zieht Helena zu sich*


    Helena: Was machen wir jetzt?!


    Lee: Shhhh... Wir warten... Besser langsam und vorsichtig, als schnell und undurchdacht..


    Ihnen blieb keine andere Wahl, als sich noch einmal im Haus zu verbarrikadieren und abzuwarten, bis sich die Lage beruhigte. Jeder Moment, den sie hier festsaßen, fühlte sich an wie gestohlene Zeit – Zeit, die Franziska und alle anderen, die ihnen helfen wollten, vielleicht dringend brauchten. Doch sie konnten es sich nicht leisten, unbedacht ins Freie zu rennen.


    Währenddessen draußen in den Slums:


    In den engen Gassen der Slums prallte der Lärm von Schüssen zwischen den bröckelnden Mauern hin und her, als Franziska weiterhin die Verfolgung von Luisa aufnahm. Die Luft war erfüllt von beißendem Pulvergeruch, und überall lagen Splitter und zerschossene Überreste verstreut. Mit rasendem Puls versuchte Franziska, ihre Gegnerin im Auge zu behalten. Doch Luisa, die sich hinter einem ausgebrannten Autowrack verschanzt hatte, war fest entschlossen, sich nicht widerstandslos ergeben zu müssen.


    Sie feuerte blind mit ihrem Sturmgewehr über die verrostete Karosserie hinweg, Kugeln schlugen Funken aus Metall und Beton. Franziska, die beinahe in die Schusslinie geraten wäre, war gezwungen, sich seitlich auf den Boden zu werfen und in Deckung zu rollen. Nur so konnte sie dem Hagel der Kugeln entkommen. Keuchend spürte sie, wie sich Schweiß mit dem Schmutz auf ihrer Stirn vermischte, während sie hinter einer halb zertrümmerten Mauer in die Hocke ging.


    Einen Moment lang herrschte ein kurzes Innehalten, während Luisa offenbar nachlud. Franziska nutzte die Gelegenheit, um ihre Stimme zu erheben und zu versuchen, Luisa ins Gewissen zu reden.


    Franziska: Es gibt keinen Ausweg mehr, Miss! *checkt ihre Waffe* Sie sollten sich ergeben, bevor Sie genauso enden wie ihr Partner!


    Ihre Worte hallten zwischen den Gebäuderesten wider, doch sie stießen auf taube Ohren. Luisa, die Franziska sah wie sie Angel erschoss, wollte nichts von ihrem Appell hören. Die Wut und der Hass, die sie antrieben, schienen jeden Funken Vernunft zu ersticken. Franziska musste erkennen, dass Verhandlungen hier zwecklos waren..


    Luisa: Du Schlampe hast meinen Mann getötet! Und dann erwartest du, dass ich mich stelle?! *zielt mit dem Gewehr* Vergiss es!


    Franziska: Machen Sie es nicht schon schlimmer, als es bereits ist! Es ist eure Schuld, weil ihr euch mit Panther verbündet habt!


    Luisa: SCHNAUZE!! *schießt in Salven*


    Wieder ratterten Schüsse, als Luisa die nächste Salve abfeuerte. Franziska presste sich an die Mauer, spürte die Vibration der Einschläge in den Ziegeln. Der Boden unter ihr war übersät mit leeren Patronenhülsen, und der beißende Geruch nach verbranntem Schießpulver trieb ihr Tränen in die Augen. Sie konnte das Rauschen des eigenen Blutes in ihren Ohren hören – Adrenalin pulsierte durch ihren Körper.


    Mit zitternden Fingern tastete sie nach dem nächsten Magazin für ihre Mac-10. Sie wusste, dass sie nur Sekunden hatte, bevor Luisa erneut ihre Position ins Visier nehmen würde. Hektisch riss sie das leere Magazin aus der Waffe, ließ es scheppernd zu Boden fallen und schob das neue Magazin in die Halterung. Ihre Hände waren feucht vor Schweiß, doch sie bemühte sich, ruhig zu bleiben.


    Während sie in der Hocke verharrte, die Waffe in Anschlag, hielt sie den Blick fest auf das Autowrack gerichtet. Sie wartete auf die kleinste Bewegung, das geringste Anzeichen, dass Luisa den Kopf aus der Deckung stecken würde. In diesem Moment war Franziska bereit, jede Skrupel beiseitezuschieben – zu viel stand auf dem Spiel, und Luisa hatte bereits bewiesen, dass sie keine Gnade kannte.



    Franziska spürte das Adrenalin in ihren Adern, als sie sah, wie Luisa sich seitlich aus der Deckung lehnte, um einen besseren Blick auf sie zu erhaschen. Ohne zu zögern stand sie auf und drückte den Abzug ihrer Mac-10 durch. Eine ohrenbetäubende Salve zuckte in Richtung des Wracks, hinter dem Luisa kauerte. Metall und Beton splitterten, während die Kugeln Funken schlugen und die ohnehin schon zerstörte Umgebung weiter zerfetzten.


    Doch plötzlich drangen Schüsse von der Seite an ihr Ohr. Instinktiv warf Franziska sich wieder zu Boden und rutschte hinter ein kaputtes Mauerstück, das gerade noch als Deckung diente. Als sie sich umsah, erkannte sie den Mann, der das Feuer eröffnet hatte: Loc-Dog, ein Gefolgsmann Viktors der hinter Helena her war.


    Loc-Dog: Luisa! *sprintet in ihre Richtung* Deckungsfeuer!


    Luisa: Loc-Dog! Die Schlampe hat Angel getötet!


    Loc-Dog: Was?! Ich kann dich nicht richtig verstehen bei all den fliegenden Kugeln!


    Luisa: Scheiß drauf! *schreit lauter* ZIEH MICH HIER RAUS!



    Franziska biss die Zähne zusammen und überprüfte hastig ihr Magazin. Ihr Herz pochte wie verrückt, und Schweiß rann ihr in die Augen. Die wenigen Kugeln, die sie noch hatte, mussten sitzen – sie wusste, dass sie Luisa und Loc-Dog nicht entkommen lassen durfte. Die beiden waren hinter Helena her, ganz klar..


    Sie spähte vorsichtig um die Ecke ihrer Deckung und erkannte, dass Luisa inzwischen angeschlagen war: Ihr Bein war offenbar verletzt, und sie konnte kaum noch aufrecht stehen. Loc-Dog beugte sich über sie und versuchte, sie an den Armen hochzuziehen, um sie aus der Gefahrenzone zu schleppen. Doch Franziska konnte das nicht zulassen..



    Endlich hatte sie Loc-Dog und Luisa im Visier. Die Sekunden schienen sich zu dehnen, während sie ihre Mac-10 fest umklammerte. Endlich hatte sie das perfekte Ziel – ein klarer Schusswinkel, niemand und nichts im Weg. Doch in genau diesem Moment blockierte ihre Maschinenpistole. Ein metallisches Klicken, dann nichts mehr. Ihr Atem stockte. Verzweifelt versuchte sie, den Ladehebel zu bewegen und die Waffe wieder einsatzbereit zu machen.


    Franziska: Scheiße! *schlägt gegen den Korpus* Nicht jetzt! Los geh schon!


    Zu ihrem Entsetzen sah sie, wie Loc-Dog die reglose Luisa ohne Zögern über die Schulter warf. Mit einer Schnelligkeit, die Franziska kaum fassen konnte, verschwand er mit ihr in Richtung einer nahen Deckung. Er schien fest entschlossen, sie aus der Gefahrenzone zu bringen. Franziska kämpfte unterdessen mit ihrer Mac-10 – die wenigen Sekunden, die sie brauchte, fühlten sich an wie eine halbe Ewigkeit. Sie hörte ihr eigenes Keuchen, die Finger glitten schwitzig über den Verschluss. Dann endlich, mit einem lauten Klicken, war die Waffe wieder bereit.


    Doch da war es bereits zu spät. Loc-Dog und Luisa waren außer Reichweite, ihre Silhouetten im Dunkel kaum noch auszumachen. Franziska biss die Zähne zusammen und wollte sofort hinterher, um ihre Chance nicht vollends zu verlieren. Doch plötzlich erregte etwas anderes ihre Aufmerksamkeit: In der Ferne dröhnte das charakteristische Rattern von Rotorblättern. Ein Helikopter näherte sich und war offensichtlich im Begriff, ganz in der Nähe zu landen.


    Franziskas Puls beschleunigte sich erneut. Waren Loc-Dog und Luisa dabei, abgeholt zu werden? War dies ihre Fluchtmöglichkeit? Oder steckte jemand ganz anderes dahinter? Sie konnte nicht riskieren, dass ihnen Verstärkung oder gar eine sichere Passage entging. Der Gedanke, dass sie einen entscheidenden Hinweis verpassen könnte, trieb sie an..


    Zur gleichen Zeit, in dem verfallenen Gebäude sahen Lee und Helena ebenfalls den Helikopter.. Jedoch nicht Franziska oder Loc-Dog und Luisa..



    Staubpartikel tanzten in den schwachen Lichtstrahlen, die durch die Risse und Löcher im Mauerwerk fielen. Lee stand am Fenster, den Blick in die Ferne gerichtet. Neben ihm lehnte Helena, ihre Atmung flach und mühsam, während sie den pochenden Schmerz ihrer Wunden kaum verbergen konnte. Sie versuchte, sich an der bröckeligen Wand zu stützen, und ihr Blick schweifte ängstlich durch den Raum.


    Sie sahen beide den Helikopter – aber niemanden sonst. Kein Franziska, kein Loc-Dog, keine Luisa. Ein kurzer Moment der Unsicherheit ließ sie verharren. Helena spürte die Hoffnung in Lee, aber auch ihre eigene Skepsis. Sollte man sich wirklich auf diese scheinbar rettende Möglichkeit stürzen, ohne zu wissen, wer am Steuer saß oder warum der Helikopter hier war?


    Lee: Oh mein Gott... *hoffnungsvoll* Helena! Siehst du das auch?


    Helena: Ein Helikopter? Denkst du es ist Homeland Security?


    Lee: Wer denn sonst? Das müssen sie sein! Sie haben bestimmt Suchtrupps nach uns geschicht, da wir schon über zwei Tage vermisst werden..


    Helena: Aber was macht dich so sicher?


    Lee: Ich... Ich muss es einfach glauben.. Nein.. Das sind sie, ganz sicher.


    Lee atmete einmal tief durch, fasste sich dann ein Herz. Er wusste, dass er handeln musste. Jeder Moment des Zögerns verringerte die Chance auf Hilfe für Helena. Ihr Zustand verschlechterte sich merklich, und sie brauchte dringend medizinische Versorgung. Ernst wandte er sich zu ihr um, legte eine Hand beruhigend auf ihre Schulter. Er müsse nachsehen, ob es wirklich Homeland Security ist..


    Lee: Ich muss da runter.. Du bleibst hier und ich verspreche dir, ich werde zurück kommen mit der Hilfe die du brauchst.


    Helena: Lee das ist zu riskant..


    Lee: Riskanter ist es jetzt zu warten.. Du brauchst ganz dringend ärztliche Behandlung. *läuft los* Wir sehen uns auf der Anderen Seite..


    Noch bevor Helena antworten konnte, machte Lee sich auf den Weg. Sein Puls hämmerte in seinen Ohren, während er mit vorsichtigen Schritten durch den kaputten Flur lief. Die brüchigen Dielen knarrten unter seinem Gewicht.. Dann verschwand er in der Dunkelheit des Treppenhauses, in Richtung des Ausgangs, um dem Helikopter näher zu kommen – und hoffentlich die Hilfe zu finden, die sie so dringend brauchten.



    Lee hatte kaum einen Fuß auf die unterste Stufe gesetzt, als er wie erstarrt in die Läufe zweier Waffen blickte: Loc-Dog und Luisa warteten bereits, die Gewehre auf ihn gerichtet. Ein kalter Schauer durchfuhr ihn, während sich sein Herzschlag rasend beschleunigte. Einen Augenblick lang hoffte er, dass es eine Möglichkeit gab, die beiden zur Vernunft zu bringen – doch Loc-Dogs Miene war ausdruckslos und wirkte beinahe ermüdet, als hätte er endgültig genug von jeglichem Versteckspiel.


    Ohne ein einziges Wort wechselte er mit Luisa einen Blick, und in der nächsten Sekunde zerbarst die Stille. Die Schüsse hallten dröhnend durch das Treppenhaus, als sie Lees Torso auf brutalste Weise durchlöcherten. Ein feuriger Schmerz fraß sich durch seinen Körper, und das Blut spritzte aus mehreren Wunden, ehe es in Schwallwellen auf den Boden tropfte. Lees Knie gaben nach; er stürzte hart auf den staubigen Untergrund und spürte das warme, klebrige Nass unter sich.


    Seine Sicht verschwamm, während ihm die Kraft entwich. Die Welt um ihn herum wurde zu einem fernen Rauschen, die Geräusche gedämpft und unverständlich. Seine Finger tasteten kraftlos nach Halt, fanden jedoch nur glitschigen Beton. In den letzten Sekunden seines Lebens pochte ein einziger Gedanke in seinem Kopf: Er hatte versagt. Mit diesem Gefühl, das ihm die Kehle zuschnürte, glitt Lee schließlich in die Dunkelheit...


    Währenddessen draußen:


    Der Rotorlärm des Helikopters füllte die Nachtluft, als die Maschine langsam am Boden aufsetzte. Die Dämmerung umhüllte das Gelände in einem fahlen Licht, und das entfernte Echo von Schüssen war nur noch schwach zu hören. Aus dem Helikopter sprangen Viktor, Mister Mause und Boomer, die Waffen sofort im Anschlag. Jeder ihrer Blicke huschte wachsam über die Umgebung, während sie sich nach dem Ursprung des Signals umsahen, das auf Luisa und Loc-Dog hinwies.


    Viktor: Bleibt in der Nähe! Deckt jeden Winkel ab und haltet Ausschau nach euren Kameraden!


    Boomer: Das Signal ist schwach, aber.. *schaut auf den Sensor* Da kommt etwas.. es ist ganz nahe.


    Mause: Mein Herr! Ich muss darauf bestehen, dass Sie sich wieder zum Helikopter begeben! Es ist zu gefährlich für Sie.


    Viktor: Ruhe jetzt! Ich weiß was ich tue!


    Viktor wirkte sichtlich angespannt und ungeduldig. Sein Blick flackerte rastlos hin und her, die Kiefermuskeln angespannt. Er wollte keine Zeit verlieren, denn sein Ziel war klar: Jason zu finden und ihn endlich auszuschalten. Doch bevor er seine Ungeduld lautstark äußern konnte, tauchten Loc-Dog und Luisa zwischen den Schatten auf. Luisa stützte sich schwer auf Loc-Dogs Schulter; ihr angeschlagenes Knie zwang sie zu einem unrunden, schmerzhaften Schritt.


    Boomer: Loc-Dog! Luisa! Was ist geschehen?!


    Luisa: Mein Knie macht Probleme... Zu stark belastet..


    Loc-Dog: Diese Helena und ihre Schwester sind noch da draußen! Und Angel ist tot!


    Mause: Angel ist tot?


    Luisa: Diese rothaarige Fotze hat ihm das Gesicht weg geballert! *in extremer Wut*


    Viktor: Könnt ihr noch kämpfen?!


    Loc-Dog: Wenn es sein muss, können wir noch!


    Viktor: Gut! Dann steigt in den Helikopter, füllt eure Vorräte auf! Wir haben dringenderes zu erledigen!


    Loc-Dog: Alter, was ist mit dieser Helena?! Die hat noch das Buch!


    Viktor: Scheiß auf sie! Wir kümmern uns später darum! Rein jetzt!



    Beide bestätigten, dass sie weitermachen konnten, trotz Luisas Verletzung. Keiner wollte jetzt aufgeben, nachdem sie so weit gekommen waren. Rasch machten sich alle bereit, zurück zum Helikopter zu eilen. Ihre Schritte klangen hart auf dem Boden wider, während sie in Eile die kurze Distanz zurücklegten. In der Maschine würden sie sich formieren und auf das eigentliche Ziel vorbereiten: den Kampf gegen Jason.

    Der Lärm der Rotorblätter schwoll wieder an, und das metallische Kreischen des Helikopters vermischte sich mit dem Adrenalin, das durch ihre Körper pulsierte..



    Franziska kniete hinter einem alten, verrosteten Autowrack und beobachtete angestrengt die Szene, die sich vor ihr abspielte. Der Lärm des Helikopters übertönte beinahe ihre eigenen Atemzüge. Mit zusammengekniffenen Augen erkannte sie in der dämmrigen Umgebung ganz klar: Das waren Viktors Männer. Er steckte also dahinter dass Helena gesucht wird.. Dies war soeben laut und deutlich gefallen – und Franziska wusste, dass sie dieses Vorhaben um jeden Preis verhindern musste..


    Das Adrenalin schoss ihr heiß durch die Adern, als sie sah, wie die Gruppe in den Helikopter stieg. Der Rotor wirbelte Staub und Blätter auf, ließ die Kleidung der Männer flattern.. Sie spürte, dass sie nur noch Sekunden hatte, bevor die Maschine komplett abhob. Ihre Hände umklammerten die Mac-10, während sie fieberhaft überlegte, wie sie diesen Abflug verhindern oder wenigstens dabei bleiben konnte..


    In einem Anflug von verzweifeltem Mut schoss sie schließlich aus ihrer Deckung hervor. Der Boden bebte förmlich unter den vibrierenden Rotorblättern, während sie losrannte. Franziska spürte den beißenden Geruch von verbranntem Kerosin in der Luft. Mit einer geschmeidigen Bewegung erklomm sie das Dach eines schrottreifen Wagens, ihre Stiefel quietschten auf dem rostigen Metall.


    Das Dröhnen des Helikopters war jetzt ohrenbetäubend. Ohne zu zögern nutzte Franziska den Schwung und sprang in Richtung der Kufen. Sie spürte für einen schrecklichen Augenblick die Leere unter sich, bevor ihre Hände den kalten Stahl zu fassen bekamen. Ein Ruck ging durch ihren Körper, als sie gegen den Rumpf des Helikopters prallte. Sofort presste der starke Luftzug sie gegen die Außenwand, und ihre Arme zitterten unter der Anstrengung, sich festzukrallen..


    Drinnen bemerkten die Insassen den unerwarteten Passagier. Der Helikopter war schon ein paar Meter in die Höhe gestiegen, sodass Franziska spürte, wie die Welt unter ihr immer kleiner wurde. Ihr Herz hämmerte, und sie kämpfte mit dem Luftdruck, der an ihren Haaren zerrte und sie fast vom Metall reißen wollte. Doch sie gab nicht auf. Trotz der schneidenden Kälte des Fahrtwinds klammerte sie sich an die Kufe. Sie wusste, dass es jetzt kein Zurück mehr gab – und dass jeder Fehlgriff sie in die Tiefe reißen würde.


    Boomer: *im Inneren* Viktor! Wir haben einen blinden Passagier!


    Viktor: Was?! *schaut nach außen* Oh ihr Haroldsons geht mir auf die Nerven! *zu Boomer* Schüttle sie ab!


    Boomer: Wie?!


    Viktor: Du bist der Pilot! Rüttle die Maschine ein Wenig, damit sie abfällt!



    Boomer schluckte, dann zog er feste am Knüppel. Der Helikopter begann, gefährlich zu schwanken. Die Rotorblätter peitschten die Luft, und das Dröhnen verstärkte sich, als die Maschine abrupt zur Seite kippte.


    Draußen, an der Kufe, klammerte sich Franziska mit brennenden Unterarmen an das kalte Metall. Ihr Haar peitschte in ihrem Gesicht, und der starke Luftstrom drohte, sie jeden Moment wegzureißen. Als der Helikopter zu rütteln begann, zerrte es an ihren Fingern wie ein unbändiger Sturm. Sie spürte den schneidenden Schmerz in den Gelenken, während sie versuchte, den Griff nicht zu lockern.


    Ein erstes Rucken ließ sie kurz abrutschen. Hastig suchte sie erneut Halt, doch Boomer steigerte die Bewegung, bis das ganze Fluggerät vibrierte. Die Maschine neigte sich zur Seite, und Franziska spürte, wie ihre Muskeln nachgaben. Ein letzter verzweifelter Versuch, sich festzukrallen, blieb erfolglos: Die glatte Oberfläche entglitt ihren Fingern.


    In rasender Geschwindigkeit löste sie sich von der Kufe und stürzte dem Asphalt entgegen. Ein gellender Wind fauchte in ihren Ohren, während die wenigen Meter in die Tiefe wie ein endloser Fall wirkten. Mit einem dumpfen Aufprall krachte sie auf die Straße. Reflexartig rollte sie sich ab, um den Aufprall abzufedern. Trotzdem durchzuckte ein stechender Schmerz ihren Körper, und für einen Moment drohte ihr die Luft wegzubleiben.


    Keuchend blieb sie auf dem kalten Boden liegen, das Herz raste, und in ihrem Kopf rauschte das Blut. Der Helikopter war nun bereits einige Dutzend Meter über ihr, und das Kreischen der Rotoren mischte sich mit dem Hämmern in ihren Schläfen. Als sie den Blick hob, sah sie, wie die Maschine sich langsam entfernte und in der Dunkelheit verschwand.


    Franziska atmete schwer und unterdrückte den Drang zu fluchen. Ein Gefühl ohnmächtiger Wut stieg in ihr auf – sie war so nah dran gewesen. Doch sie zwang sich zur Ruhe. Hastig fuhr sie sich mit dem Ärmel über die Stirn, spürte die brennende Schürfwunde an ihrem Arm und wischte den Schweiß aus ihren Augen.


    Dann fiel ihr Blick auf ein Motorrad, das unweit auf der Straße stand. Der Lack war zerkratzt, aber es sah fahrtüchtig aus. Franziska richtete sich ächzend auf und humpelte dorthin. Noch zitterten ihre Hände, doch sie würde keine Zeit verlieren – vielleicht konnte sie das Bike kurzschließen und die Verfolgung aufnehmen. Selbst wenn ihre Chancen gering waren, sie hatte nicht vor, jetzt aufzugeben..


    Zurück zu Helena:


    Als Helena schließlich Lee fand, stockte ihr der Atem: Sein Körper lag in einer Lache aus Blut, das Hemd durchlöchert von den Schüssen, die ihn getroffen hatten. Seine Augen waren geschlossen, und er regte sich nicht mehr. Helena blieb wie angewurzelt stehen, das Herz raste ihr in der Brust, und ein Schwindelgefühl erfasste sie.


    Langsam kniete sie sich zu ihm hinunter, ließ ihre Hand zögernd über sein Haar gleiten. Blut klebte an ihren Fingern, aber sie merkte es kaum. Ihre Stimme brach, als sie verzweifelt flüsterte: „Lee … bitte verlass mich nicht! Wir hatten doch noch so viel vor … Bitte wach auf … bitte …“


    Die Worte hallten in der stillen Dunkelheit wider, ohne Antwort. Tränen sammelten sich in ihren Augen, während sie Lees Gesicht betrachtete. Sie hoffte bis zum letzten Moment, er könnte plötzlich aufwachen – doch sein regloser Körper ließ keinen Zweifel zu.


    Tränen rannen ihr über die Wangen, als sie endlich akzeptierte, dass jede Hilfe zu spät kam. Vorsichtig legte sie ein altes, schmutziges Laken, das sie in einer Ecke fand, über seinen leblosen Körper. Eine simple Geste, um ihn zu bedecken und ihm wenigstens einen Hauch von Würde zu bewahren.


    Mit bebenden Fingern griff Helena nach ihrem Rucksack, den sie zuvor an sich gepresst hatte. In seinem Inneren lag das Buch, das sie und Lee gemeinsam beschafft hatten – ein entscheidendes Beweismittel gegen Viktor und sein kriminelles Imperium.. Sie hob den Blick und sah zu Lees verhülltem Körper hinüber.. „Ich schwöre, dein Tod war nicht umsonst“, hauchte sie, während sie ihre Tränen wegwischte. „Ich bringe das Buch in die richtigen Hände. Viktor wird für dich und all die anderen Opfer bezahlen …“


    Erschöpft richtete sie sich auf. Ihre Knie zitterten, und jeder Schritt fiel ihr schwer, doch sie wusste, dass sie hier nicht bleiben konnte. Ihre einzige Chance lag im Safehouse der Homeland Security. Mit zusammengebissenen Zähnen und dem Rucksack fest umklammert schleppte sie sich zum Ausgang.


    Draußen umfing sie die kühle Nachtluft. Das Gebäude hinter ihr war nur noch ein Schatten in der Dunkelheit, ein Mahnmal all des Leids, das hier geschehen war. Helena wusste, dass der Weg vor ihr voller Gefahren stecken würde – doch sie hatte keine Wahl. Mit letzter Kraft setzte sie einen Fuß vor den anderen, getrieben von der Hoffnung, das Safehouse zu erreichen und Lee damit posthum Gerechtigkeit zu verschaffen..

  • Instrumental des Kapitels:

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    [Staffel 10] Kapitel 40 - Killed in Action III - 05.11.2031 - Winlock, Washington - U.S.A


    Die Nacht lag wie ein schwerer Mantel über dem weitläufigen Hafengelände. Es war kurz nach drei Uhr morgens, und bis auf das monotone Dröhnen der Helikopter-Rotoren herrschte gespenstische Stille. Die mächtigen Kräne des unvollendeten Industriekomplexes ragten als dunkle Silhouetten in den wolkenverhangenen Himmel, während grelles Baustellenlicht hier und da einzelne Bereiche ausleuchtete. In der Ferne glitzerten die Hafenlichter und warfen Reflexionen auf das reglose Wasser.


    Viktor Panthers Helikopter näherte sich dem Baugelände, die Suchscheinwerfer streiften über leere Container und halbfertige Lagerhallen. Viktor stand im Inneren, die Waffe in den Händen, und starrte konzentriert hinaus. Neben ihm hielten Mister Mause, Luisa und Loc-Dog ebenfalls ihre Gewehre griffbereit. Ihre Anspannung war beinahe greifbar, denn sie waren bereit jeden zu töten der mit Jason sympathisierte..


    Währenddessen kämpfte Franziska auf ihrem kurzgeschlossenen Motorrad gegen den peitschenden Wind. Der Motor heulte auf, als sie versuchte, den Helikopter nicht aus den Augen zu verlieren. Immer wieder drohte ihr die Dunkelheit die Sicht zu nehmen, doch sie blieb hartnäckig. Das Dröhnen der Maschine über ihr war zwar lauter als das Knattern des Bikes, doch mit jeder Kurve und jeder rutschigen Baustellenzufahrt schien sie einen Moment lang in Gefahr, die Spur zu verlieren.


    Am Zielort, auf einer erhöhten Plattform aus Stahlträgern und Betonfundamenten, warteten bereits Jason, Ariana und Lennard. Die drei Gestalten beobachteten wachsam das herannahende Fluggerät. Ihre Gesichter waren von einem kalten Ernst gezeichnet, die Waffen entsichert und kampfbereit. Niemand von ihnen ahnte, dass Jasons scheinbar unscheinbares Gewehr in Wirklichkeit ein Granatwerfer war – eine tödliche Überraschung, die noch niemand auf dem Helikopter erwartet hatte.


    Der Helikopter begann, über dem Baugerüst zu kreisen, während Viktor drinnen mit funkelnden Auge den Boden absuchte. Die Scheinwerfer zeichneten flackernde Lichtkegel über Stahlstreben und Betonsäulen. Er entdeckte die drei bewaffneten Gestalten unter sich und verzog die Lippen zu einem harten Grinsen.


    Viktor: *An Boomer* Land hier unten! Legt jeden um der sich zwischen mir und den Straßenköter stellt!


    Boomer bestätigte knapp und setzte zum Landeanflug an, während Mister Mause sich die Waffe vor die Brust schlug und bereit machte, sofort auszusteigen. Die Rotorblätter wirbelten Staub und Schutt auf, als die Maschine tiefer sank. Plötzlich jedoch zuckte etwas Helles am Boden auf, ein Funke, der sich zu einem hellen Schein aufbaute –



    Jason drückte den Abzug seines Granatwerfers mit einer unbändigen Wut... In der undurchdringlichen Dunkelheit der Nacht, über dem stillen Hafengelände, schoss das Projektil mit unbarmherzig präziser Wucht in Richtung des fliegenden Helikopters. Als es das Hinterteil traf, brach eine gewaltige Explosion aus – eine Druckwelle, die den ganzen Helikopter erzittern ließ und die Insassen heftig durchschüttelte. Für einen Moment schien die Zeit stillzustehen, während Panik und ungläubiges Entsetzen in der Kabine ausbrachen.


    Viktor: AHHH! *ungläubig schauend* WAS WAR DAS?!


    Mit einem markerschütternden Schrei ließ Loc-Dog seine Wut und seinen Entsetzen erklingen: „Das ist ein verfickter Granatwerfer!“ Sein Ruf hallte inmitten des Chaos, während Boomer verzweifelt versuchte, das taumelnde Fluggerät wieder unter Kontrolle zu bringen. Doch das Schicksal hatte andere Pläne. Ein weiteres Projektil raste unaufhaltsam heran und schlug mit brutaler Präzision in den Boden des Helikopters ein. In dem Moment, als die zweite Explosion einsetzte, flackerten alle Instrumente auf, fielen aus ihren Verankerungen und gaben den tödlichen Tanz der Flammen und Splitter frei.


    Boomer: Die Armaturen sind ausgefallen! Ich muss notlanden!


    Viktor: Nein! Flieg uns hier raus!


    Boomer: ICH KANN NICHT!!


    Das Innere des Helikopters verwandelte sich in einen Inferno-Käfig, in dem metallene Splitter, heiße Funken und brennender Rauch wie in einem chaotischen Ballett umherwirbelten. Die Maschine drehte sich unaufhörlich, als ob sie von einer unsichtbaren Kraft in einen endlosen Kreisel gezwungen würde, jeder Moment brachte sie dem unausweichlichen Absturz näher. Schließlich, in einem letzten, vernichtenden Aufprall, krachte der brennende Helikopter mit entsetzlicher Wucht auf den unfertigen Bau der Baustelle.


    Die Kollision setzte eine gigantische Rauchwolke frei, die in den kalten Nachthimmel emporstieg und alles in ein geisterhaftes Zwielicht tauchte. Überall lag nun der Beweis für die rohe Gewalt des Augenblicks – zerstörte Trümmer, gleißende Flammen und ein Gefühl, dass in mehreren, präzisen Schüssen des Granatwerfers das Blatt der Schlacht unwiderruflich gewendet worden war..





    Als der beißende Qualm sich allmählich verzog und der Wind die letzten Rauchschwaden fortwehte, offenbarte sich das ganze Ausmaß der Verwüstung. Zerfetzte Metallteile des Helikopters lagen überall verstreut, vereinzelt züngelten noch kleine Flammen an losen Kabeln und Trümmerstücken. Ein feiner Staubnebel schwebte über dem Ort des Absturzes, vermischte sich mit dem Geruch von Kerosin und verbranntem Gummi.


    Ariana und Lennard standen etwas abseits, die Waffen in den Händen, aber noch immer benommen von dem ohrenbetäubenden Knall. Ihre Blicke huschten zwischen den rauchenden Wrackteilen hin und her. Beide waren sichtlich erschüttert, wie zerstörerisch Jasons Granatwerfer gewesen war – und vor allem, dass das Projektil den Helikopter scheinbar restlos außer Gefecht gesetzt hatte.


    Ariana: Mierda... *ungläubig*


    Lennard: Das war's schon? *verwirrt*


    Jason: *verbittert* Nicht bis ich Viktors Leiche sehe...


    Jason dagegen verharrte reglos, die Hände noch immer um den Granatwerfer geschlungen. Sein Blick ruhte kalt und unbeirrt auf den Überresten des Fluggeräts. Er hatte zwar gute Treffer gelandet, doch sein Herz schlug hart gegen seine Brust, und er wusste: Solange er Viktors Leiche nicht sah, durfte er sich nicht in falscher Sicherheit wiegen.


    Einen Augenblick lang schien die Zeit stillzustehen. Das Prasseln kleiner Feuer, das Knistern verbogener Metallstreben und das Keuchen derer, die irgendwo in den Trümmern lagen, waren die einzigen Geräusche. Dann regte sich etwas zwischen dem verbogenen Rumpf und den verbrochenen Stahlträgern.


    Erst tauchte ein Arm auf, dann ein hustender Körper, eingehüllt in Ruß und Dreck. Vier oder fünf Gestalten kämpften sich mühsam aus dem Wrack – niemand hätte damit gerechnet, dass überhaupt jemand diesen Absturz überlebte. Staub und Blut klebten in ihren Haaren und an ihrer Kleidung, ihre Gesichter verzerrt vor Schmerz und Wut. Einer von ihnen war eindeutig Viktor: Er kniete am Boden, japste nach Luft und versuchte, seinen rasenden Puls unter Kontrolle zu bringen. Sein Gesicht war mit Schrammen übersät, und ein leises Stöhnen entrang sich seiner Kehle, während er hustend und keuchend gegen einen Trümmerblock lehnte.


    Mister Mause – humpelnd und mit einer üblen Wunde an der Hüfte – eilte sofort zu Viktor und legte ihm eine stützende Hand auf die Schulter. Mit zusammengebissenen Zähnen versuchte er, den Boss aus der unmittelbaren Gefahrenzone zu bringen, doch die übrigen Überlebenden formierten sich rasch um Viktor, um ihn zu schützen.


    Mause: Mein Herr! *zu Viktor* Sind Sie Okay?!


    Viktor: *hustend* Nein ich bin nicht okay Idiot! Ich muss hier weg... schnell..


    Mause: *stützt Viktor* Kommen Sie! Ich bringe Sie in Sicherheit!


    Viktor sah nicht gut aus: Staub und Blut vermischten sich auf seiner Haut zu einem unheimlichen Muster, und sein Atem ging stoßweise. Weder er noch seine Leute hatten damit gerechnet, jemals in eine solche Situation zu geraten. Sie richteten ihre Waffen, soweit sie konnten, in Richtung des dunklen Schemen, der da reglos mit einem Granatwerfer stand – Jason Phillips. Der Straßenköter..


    Doch nun stand er da, mit ruhiger Miene und eiskaltem Blick, während die schwachen Scheinwerfer der Baustelle seine Silhouette in die unheimliche Szenerie zeichneten. Jason machte keine Anstalten, die Waffe zu senken; stattdessen wirkte er fast so, als überlege er bereits, wo er die nächste Granate platzieren sollte.


    Für einen Wimpernschlag kreuzten sich ihre Blicke inmitten des beißenden Rauchs und der flackernden Flammen: Viktor, gezeichnet von Blut und Staub, gestützt von Mister Mause und umringt von seinen Leuten – und Jason, unerschütterlich und mit tödlicher Präzision. Es war, als hätte der Unfall das wahre Gesicht dieser Feindschaft ans Licht gebracht: eine unbarmherzige Schlacht, in der keiner der beiden bereit war, nachzugeben..



    Jason sah Viktor an, als könnte er ihn allein mit seinem Blick vernichten. Diese aufgestaute Wut, die über Jahre in ihm gegärt hatte, stieg in diesem Augenblick hoch wie ein loderndes Feuer. Er erinnerte sich an all das Leid, den Verrat, die Schmach, die Viktor ihm zugefügt hatte – und er wusste, dass sich nun alles entscheiden würde. Viktor hingegen, selbst vom Crash gezeichnet und hustend, riss sich von Mister Mause los. Er schwankte, doch in seinen Augen glomm derselbe Hass.


    „JASON!! DU VERDAMMTER STRAßENKÖTER!!!“ brüllte er über das Dröhnen der Flammen hinweg. „MACH DICH BEREIT, DEINEM SCHÖPFER ENTGEGENZUTRETEN! *zum Wolfpack* TÖTET IHN!!!“ Seine Stimme schnitt durch die staubige, rußgeschwängerte Luft, während er die Pistole in Richtung Jasons Silhouette hob und den Abzug betätigte.


    In derselben Sekunde wirbelte Mause zur Seite und warf sich hinter einen angekohlten Betonblock, während weitere Überlebende des Absturzes in unterschiedlichen Deckungen verschwanden. Die Schüsse, die Viktor in Jasons Richtung abfeuerte, klangen metallisch hohl zwischen den unfertigen Stahlträgern und Containerwänden wider. Überall wirbelten Funken und Trümmer umher, die vom brennenden Helikopter abstoben und das ohnehin düstere Gelände in ein unheimliches Flackern tauchten.


    Lennard zog seine beiden Desert Eagles, und das gleißende Mündungsfeuer erhellte für Augenblicke sein staubverschmiertes Clown-Gesicht. Wie eine Kamikaze, schoss er blindlings in die Richtung, in der er Viktors Leute vermutete. Kugeln prallten auf Metall, zersplitterten Kisten und ließen Funkenregen vom Beton spritzen. Ariana, das Gewehr fest an die Schulter gepresst, rannte in geduckter Haltung los, um hinter einer aufgestapelten Kiste Deckung zu suchen. Ihr Atem ging heftig, und der beißende Geruch von verbranntem Kerosin stieg ihr in die Nase, doch sie blieb fokussiert: Jede Salve, die sie abfeuerte, sollte Viktor und seinen Leuten das Vorrücken erschweren.


    Loc-Dog: VERTEILEN! - DENKT AN UNSERE EINSATZZEIT!!! SEMPER-FI!!!


    Boomer: SEMPER FI!!


    Luisa: SEMPER FI!!!!


    Mause: *auf deutsch* SCHLUSS JETZT!! KÄMPFT EINFACH!


    Jason indes, immer noch vom Adrenalin getrieben, hob den Granatwerfer ein letztes Mal. Er hatte nur noch zwei Granaten übrig.. Ein kurzes Zielen, dann ein heftiger Ruck an der Schulter, als er den Abzug betätigte. Die Granate raste in einem grellen Bogen durch die Nacht und explodierte an einer Stelle, wo sich gerade einer von Viktors Männern verschanzt hatte. Die Detonation schleuderte Trümmerteile in alle Richtungen und fachte die lodernden Flammen weiter an..


    Doch das Glück war nicht ganz auf Jasons Seite: Die Deckung von Viktors Leuten war zu gut, und als er die zweite Granate abfeuerte, schlug sie zwar krachend in einen Container ein, doch niemand wurde direkt getroffen. Stattdessen verwandelte sich die Baustelle mehr und mehr in ein Inferno, in dem Rauch, Feuer und Mündungsblitze alles überzogen. Metall krachte, Splitter regneten herab, und ein unablässiger Schusswechsel zog sich durch die Dunkelheit.


    Viktor schob sich weiter vor, immer wieder hustend, das Gesicht von Schweiß und Schmutz überzogen. Er wollte Jason unbedingt erreichen, wollte ihm endgültig den Garaus machen. Die Kugeln seiner Pistole zischten über Jasons Kopf hinweg, während Mause irgendwo seitlich auftauchte und kurz das Feuer auf Ariana eröffnete. Ariana warf sich zu Boden, rollte hinter einen zerborstenen Betonsockel und erwiderte das Feuer. Kugeln schlugen Funken aus der Stahlverstrebung, die sie gerade noch vor einer tödlichen Salve bewahrte.


    Der Lärm war ohrenbetäubend. Jeder Schritt konnte über Leben oder Tod entscheiden. Das brennende Wrack des Helikopters spie weiterhin Funken in die Nacht, während sich Rauchschwaden über das gesamte Areal zogen und alles in ein gespenstisches Zwielicht tauchten. Und inmitten dieses Infernos kämpften beide Seiten unerbittlich: Lennard, der sich mit seinen Desert Eagles von Deckung zu Deckung vorkämpfte; Ariana, die trotz Schmerzen und Angst konzentriert blieb; Jason, der nun auf eine Schrotflinte umstieg, da die Granaten verbraucht waren; und Viktors Leute, die trotz ihrer Blessuren aus dem Crash nicht aufgaben und tapfer weiterfeuerten, angetrieben von Viktors unbändigem Hass.





    Inmitten dieses Infernos setzte sich Jason, gefolgt von Ariana und Lennard, immer weiter in Bewegung. Sie nutzten jede Deckung – halb zerstörte Container, aufgestapelte Zementblöcke und noch stehende Betonmauern – um sich vorzuarbeiten. Das Ziel war klar: Viktor und seine Leute sollten keinen Fluchtweg finden. „RÜCKZUG!!! RÜCKZUG!!“


    Viktors Stimme hallte in einem panischen Befehl über den Lärm der Schüsse hinweg. Die wenigen Verbliebenen seiner Gruppe wussten, dass sie diesen Kampf nicht länger durchhalten konnten. Die anderen vom Absturz gezeichnet oder verletzt. Jetzt ging es nur noch darum, zu entkommen und das eigene Leben zu retten..


    Doch in genau diesem Moment geschah das Unvermeidliche: Ariana, die aus einer geduckten Position hervorbrach, entdeckte Luisa in einer schwachen Deckung. Ohne Zögern legte sie an und schoss mehrere Salven aus ihrer Maschinenpistole ab. Die Kugeln fanden ihr Ziel mit gnadenloser Präzision. Luisa wurde förmlich durchlöchert und sackte, von ihren eigenen Schreien übertönt, zu Boden. Ihr Körper zuckte noch kurz, bevor sie leblos liegen blieb.


    Loc-Dog: FUCK! *starrt zu Luisa, schießt dann weiter* Luisa K.I.A!!!! Ich wiederhole!!! Luisa ist tot!!!


    Boomer: Zieh dich zurück in Deckung Loc-Dog!!!


    Loc-Dog versuchte, auf die verzweifelte Rufe hin zu reagieren und Feuerschutz zu geben, doch Lennard kam ihm zuvor. Mit einem unheilvollen Funkeln in den Augen zielte er mit der großkalibrigen Desert Eagle auf Loc-Dogs Kopf. Ein lautes Krachen – und Loc-Dogs Schädel explodierte wie eine reife Frucht. Blut und Knochensplitter spritzten in alle Richtungen, während der Körper leblos zusammenbrach.


    Jetzt standen nur noch Viktor, Mister Mause und Boomer. Verletzt, verschmutzt und mit letzter Kraft schleppten sie sich durch die Überreste der Baustelle. Ihre Deckung war notdürftig und es sah überhaupt nicht gut aus..


    Boomer: Scheiße!!! Loc-Dog!!! *feuert blind*


    Mause: Halte die Stellung! *zu Viktor* Laufen Sie Viktor!!!


    Viktor hielt sich hustend an einer verbogenen Metallstrebe fest, als er sah, wie seine Leute einer nach dem anderen fielen. Wut und Panik mischten sich in seinem Blick. Er gab Mister Mause ein Zeichen, ihn zu schützen.. Er stolperte zu einer nahen Treppe, die zu einer höheren Ebene der Baustelle führte, um sich eine bessere Schussposition zu verschaffen..


    Währenddessen verharrten Boomer und Mause in Deckung hinter einem zerschmetterten Betonblock, die Waffen im Anschlag. Staub und Blut vermischten sich auf ihren Gesichtern, während sie sich gegenseitig einen kurzen, wortlosen Blick zuwarfen – sie wussten, dass ihre Chancen schwanden..


    Plötzlich durchbrach das markante Grollen eines Motorrads die Kakophonie aus Schüssen und Detonationen. Franziska raste heran, mit einem M4-Sturmgewehr bereits in den Händen. Der Schein der Flammen spiegelte sich in ihren Augen, während sie abrupt bremste und das Bike auf dem rissigen Beton zum Stehen brachte. Mit einem fließenden Schwung schwang sie sich ab und ging in eine geduckte Haltung über..


    Sie hatte sich, dem Lärm nach zu urteilen, den richtigen Ort ausgesucht. In der Ferne entdeckte sie Jason, Ariana und Lennard, die weiter vorrückten. Franziska erkannte die Situation sofort: Viktor und seine Männer waren in die Enge getrieben, aber noch nicht ausgeschaltet.

    Ohne zu zögern schloss sie sich Jason an, ging neben ihm in Deckung hinter einem Baugerät. Sie nickte ihm knapp zu.. Eine kleine Erleichterung für mehr Feuerkraft..



    Jason: *zu Franziska* Etwas Spät für die Party, oder! Was machst du hier?!


    Franziska: Vics Leute haben Helena gejagt! Deshalb ging ich der Spur nach! Scheint so als wäre ich Rechtzeitig gekommen!


    Während die beiden für einen Augenblick die Anwesenheit des jeweils anderen realisierten, prasselte von der Seite erneut Kugelhagel auf sie nieder. Boomer hatte hinter einer Mauer aus Beton und Metalltrümmern Position bezogen und feuerte mit verzerrtem Gesichtsausdruck in Richtung von Franziska, Jason, Ariana und Lennard. Mister Mause duckte sich in der nähe eines Trucks und hielt sich bereit, um Viktor weiter zu schützen, während dieser oben auf der Baustellentreppe keuchte und versuchte, einen klaren Fluchtweg zu erkennen..


    Viktor: Ihr inkompetenten Idioten! Woher haben die diese Waffen?!


    Es war offensichtlich, dass sie sich in der Defensive befanden. Doch so lange Boomer und Mause noch feuern konnten, würde niemand an Viktor herankommen. Boomer legte erneut an, und ein lauter Knall durchzuckte den frühen Morgen.. Kugeln schlugen Funken aus der stählernen Konstruktion, hinter der Ariana sich zu verstecken versuchte. Lennard drückte sich an eine halb zerschossene Kiste, beide Desert Eagles geladen, während Jason sich hinter einer Stapelpalette in Deckung hielt..


    In diesem Chaos fiel Franziska’s Blick auf eine Lücke im Gerüst. Von dort aus konnte sie Boomer in die Seite fassen. Sie zog den Kopf ein, nahm das M4-Sturmgewehr fester in beide Hände und begann, blindlings eine Salve abzufeuern. Das Mündungsfeuer blitzte grell, und sie spürte den Rückstoß in den Armen. Mit jedem Schuss hoffte sie, den Mann zu treffen, der ihnen den Rückzug so schwer machte.


    Ein Aufschrei drang durch den Rauch und den ohrenbetäubenden Lärm. Boomer sackte getroffen zu Boden, das Gewehr klapperte auf dem Beton, als es ihm aus den Händen glitt. Blut sickerte aus mehreren Einschusswunden, und er starrte ungläubig auf die eigene Brust, bevor er seitlich umfiel.

    Mister Mause’s Augen weiteten sich entsetzt. Inmitten des Chaos erkannte er, dass sie nun nur noch zu zweit waren – er und Viktor. Die restlichen Kameraden lagen reglos in dem Inferno. Ein Schatten huschte über Mause’s Gesicht, in dem sich Zorn, Trauer und Pflichtbewusstsein mischten. Er wusste, was zu tun war.


    Mause: *brüllt, mit letzter Kraft* LAUF, VIKTOR!! VERFLUCHT NOCHMAL, LAUF, DU VERDAMMTER TEUFEL!!“


    Viktor, oben auf der Treppe, reagierte sofort. Er war selbst schwer angeschlagen, hatte Schrammen und blutete aus einer Wunde am Arm, doch er würde sich nicht ergeben. Hastig blickte er über das Geländer, sah, wie unten Franziska, Jason, Ariana und Lennard vorrückten und nun Boomer’s Deckung fehlte. Er traf eine Entscheidung: Fliehen, um später zurückzuschlagen.


    Unter einem neuerlichen Hustenanfall stolperte Viktor tiefer ins Innere des unfertigen Gebäudes, während Mause in eine Verteidigungsposition ging. Mit wachsamen Augen verfolgte er, wie sich Franziska und die anderen näherten. Staub und Rauch verhüllten die Szenerie, doch Mause spürte, dass sie ihn bereits umzingelten.


    Franziska warf Jason einen knappen Blick zu, bevor sie sich wieder auf Mause konzentrierte. Sie wusste, dass Viktor keine Zeit verlieren würde und schon auf der Flucht war.


    Franziska: *zu Jason* Wir kümmern uns um ihn.. Lauf du Viktor hinterher.. Aber bitte lass ihn am Leben...


    Mause: Ihr verdammten Idioten! Wenn ihr nur wüsstet welch einen großen Fehler ihr gemacht habt!


    Lennard: Zeit zu sterben Glatze!


    Jason nickte nur kurz, ein harter Glanz in seinen Augen. Er verstand, was auf dem Spiel stand. Dann löste er sich aus der Deckung und eilte in Richtung Treppe, den Blick entschlossen auf den Weg geheftet, den Viktor genommen hatte.


    Damit stand Mause allein gegen Franziska, Ariana und Lennard. Umgeben von brennenden Trümmern und dem Gestank nach Blut und Metall, hob er sein Gewehr und fixierte die drei mit einem unerbittlichen Blick. Sein Körper war angespannt, bereit für den nächsten Angriff, und in seiner Haltung lag keine Spur von Furcht. Er wusste, dass dies sein letzter Kampf sein könnte – doch er würde sich nicht kampflos ergeben.


    Während in der Dunkelheit des unvollendeten Baus Jason bereits Viktor hinterherjagte, fest vorgenommen, diesen Kampf endlich zu beenden..



    Die ersten zaghaften Lichtstrahlen des anbrechenden Morgens ließen die Umrisse des unfertigen Bauwerks in einem düsteren Grau erscheinen. Staubpartikel tanzten in der kalten Morgenluft, während sich irgendwo in der Ferne das stetige Knistern der brennenden Helikopter-Trümmer mit dem entfernten Echo der Schüsse vermischte.


    Viktor hastete atemlos eine schmale Treppe hinauf, die wie ein Gerüst durch die einzelnen Ebenen der Baustelle führte. Er konnte kaum atmen vor Erschöpfung und Schmerz – sein Körper war vom Crash und den Schusswechseln bereits angeschlagen. Dennoch klammerte er sich an seine Pistole, hielt sie mit zitternder Hand in Richtung des Treppenabgangs. Immer wieder drückte er blind den Abzug, in der Hoffnung, den Verfolger auf Abstand zu halten.


    Sein Verfolger war Jason, der ihm mit einem Tempo auf den Fersen blieb. Die Worte von Franziska, Viktor solle am Leben bleiben, waren ihm gleichgültig. In seinen Augen hatte Viktor zu viel Unheil angerichtet, um Gnade zu verdienen. Er wollte diesen Konflikt ein für alle Mal beenden. Ohne mit der Wimper zu zucken, feuerte er mit seiner Schrotflinte in die Richtung, in der er Viktors hastige Schritte vermutete. Die Detonationen hallten bedrohlich durch das leere Stahlgerippe, das in der Morgendämmerung gespenstische Schatten warf.


    Jason: VIKTOR!! Bleib stehen und akzeptiere deinen Tod wie ein Mann!



    Viktor zuckte zusammen, als eine der Schrotladungen krachend in die Betonwand neben ihm einschlug und ein halbes Dutzend Splitter um ihn herum durch die Luft wirbelten. Er stolperte, fasste sich an die Schulter, die von aufspritzenden Bruchstücken getroffen wurde, und schaffte es gerade noch, sich am Geländer festzuhalten. Er presste die Lippen aufeinander, unterdrückte einen Schmerzenslaut und setzte seinen Aufstieg fort.

    Seine Schritte hallten laut auf dem nackten Beton wider. Jeder Schritt fühlte sich an wie ein Schlag gegen seine keuchende Brust. Immer wieder drehte er sich halb um, schoss in Jasons Richtung und spürte dabei den pochenden Puls in seinen Schläfen. Die Kugeln seiner Pistole schlugen Funken aus den Treppengeländern und Wänden, doch Jason ließ sich nicht abschrecken.



    Viktor kämpfte sich weiter den schmalen Treppengang empor.. Plötzlich durchbrach der Klang scharfer Schüsse die Stille, und aus der Seite ertönte Arianas Stimme, roh und unverblümt: „Hijo de Puta! Stirb endlich!“


    Mit blitzschneller Präzision feuerte sie ihren Revolver in seine Richtung. Doch Viktor hatte sich bereits hinter dicken, unfertigen Maschinen und lose aufgestellten Stahlträgern in Deckung gebracht – und so gelang es ihm, den tödlichen Schüssen auszuweichen, während er seinen Weg nach oben fortsetzte.


    Doch als er für einen Moment Abstand von Arianas Schüssen gewann, stieß er unvermittelt auf eine unerwartete Gestalt: Helena Haroldson. Ihre Erscheinung war ein Bild purer Verzweiflung – sie wirkte völlig fertig, schwer verletzt, die blassen Hände erhoben sich in einem herzzerreißenden Flehen um Gnade.


    Helena: *erschrocken* Viktor Panther?!


    Viktor: Na welch eine schöne Überraschung.. *zielt mit der Pistole auf Helena* Hallo Miss Haroldson...


    Viktor reagierte instinktiv. Reflexartig zog er seine Waffe, zielte auf sie – ein kalter, fast unbarmherziger Blick huschte über ihr Gesicht. Er wusste, dass sie gegen ihn arbeitete und dass sie im Besitz der Kopie seines Buches war, jenes Dokument, das sein gesamtes Machtgefüge ins Wanken bringen konnte. Doch in diesem Moment fragte er sich, ob er sie töten konnte – oder sollte – angesichts der Zahl der Verfolger, die ihm bereits auf den Fersen waren.


    Helena: Bitte... Ich bin müde... und habe Schmerzen... Ich bin keine Gefahr... Ich.. Ich schwöre es... Bitte schießen Sie nicht...


    Viktor: Ich weiß, dass du gegen mich gearbeitet hast... Bedanke dich bei deiner Schwester, dass sie dich in dieses Spiel hineinzog...


    Für einen schmerzlichen Moment zögerte er, das Gewicht der Entscheidung lastete schwer auf ihm. Als er seinen Blick wieder nach unten schweifen ließ, erfasste ihn der Anblick: Jason und Ariana rückten unaufhaltsam näher, ihre Umrisse zeichneten sich im fahlem Dämmerlicht ab, das durch die kaputten Gitter der Baustelle drang.



    Jason erkannte von der unteren Ebene, was sich abspielte, und sein Herz setzte einen Schlag aus, als er die grausame Szene oben erblickte. Mit panischem Tonfall schrie er in den dichten Rauch: „Tu's nicht, Viktor!!! Sie ist kein Teil davon!!“


    Doch Viktor hatte bereits seine Entscheidung getroffen. Kurz bevor er den Abzug betätigte, fixierte er den Blick auf Helena, die am Treppengeländer stand – blass, schwer verletzt und sichtbar verzweifelt. In einem rauen, fast höhnischen Tonfall flüsterte er: „Bestell deinem Vater schöne Grüße von mir...“


    Ohne auf eine Antwort zu warten, drückte er ab. Die Kugel durchbohrte Helenas Körper, und ein markerschütternder Schrei entrang sich ihren Lippen. Sie zuckte zusammen, ihre Augen weiteten sich vor Schmerz und Entsetzen, während Blut in dunklen Strömen über ihre blasse Haut floss.

    Jason unten hörte Helenas Schreie und rief verzweifelt nach ihr, doch der Klang seiner Stimme wurde vom ohrenbetäubenden Lärm des Gefechts verschluckt. Es war zu spät – Helena war dem gnadenlosen Schicksal überlassen.


    Jason: NEIN!! *fluchend zu Viktor* Dafür werde ich dich leiden lassen!


    Viktor, ohne zu zögern, packte die geschockte Helena mit roher Gewalt. Mit einem schnellen, kalten Ruck warf er sie am Treppengeländer herunter. Ihr Körper drehte sich in der Luft, während sie taumelnd in ihre Flugbahn sank – genau in die Richtung von Jason und Ariana, als wollte Viktor auch sie anhalten, um seinen Vormarsch zu sichern.


    Der Anblick ließ Jason kurz den Atem stocken, und der Schrei, der aus den Tiefen des Treppengeländes aufstieg, zeugte von der Verzweiflung und dem Schmerz, den Helena in dem Moment spürte... Und auch bald Franziska, wenn sie es herausfand...



    Helena prallte blutverschmiert und leblos auf den kalten Beton, als ihr Körper den Boden traf. Jason und Ariana standen wie versteinert da, ihre Gesichter von Entsetzen und Schmerz gezeichnet. Jason kniete sich hastig nieder und streckte zitternd seine Hände aus, um nach einem Puls zu tasten – doch seine Finger versagten ihm in diesem Moment, zu erkennen, ob sie noch schlug.


    Ariana raste herbei, ihr Blick fixierte die blutende Wunde an Helenas Körper, während sie ihre Hände schützend darüber legte. Der unheilvolle Klang von fallendem Blut, das sich auf dem Beton ausbreitete, war begleitet von einem stillen, verzweifelten Flehen, das in der Stille des Chaos widerhallte.


    Jason: *entsetzt* Oh scheiße nein... Helena...


    Ariana: Wer ist das?


    Jason: Die... *versucht sich zu fassen* Die Schwester der Agentin.. die dir helfen soll..


    Ariana: *drückt fester die Wunde zu* Mierda.. Ich versuche alles um ihr zu helfen.. Geh und schnapp dir diesen Puto... *ernst zu Jason*


    Jason: Okay Okay... *geht rasch die Treppen rauf*


    Mit zitternder Stimme versicherte Ariana Jason, dass sie alles tun würde, um Helena am Leben zu erhalten – doch in ihrem Blick lag auch die Erkenntnis, dass jede Sekunde zählte. Jason, innerlich zerrissen zwischen seiner Pflicht und dem überwältigenden Schock, wusste, dass er weitergehen musste. Viktor durfte nicht entkommen – er war der Schlüssel zu allem, was sie durchlebt hatten.


    Er stieg die Treppen empor, suchte mit jeder Faser seines Seins nach dem flüchtigen Schatten von Viktor. Doch der alte Mann hatte bereits an Höhe gewonnen – seine Schritte waren schwer, und selbst ihm ging bald die Puste aus..


    Für einen kurzen, qualvollen Moment keuchte Viktor schwer. Er klammerte sich mit zitternden Händen an die raue Wand der unfertigen Maschinen, als versuchte er, dem erstickenden Gefühl der Erschöpfung zu entkommen. Die schmerzlichen Atemzüge waren ein untrüglicher Beweis, dass auch er den erbarmungslosen Druck der Verfolgung zu spüren bekam. Doch mit einem letzten, entschlossenen Ruck setzte er seinen Fluchtversuch fort – in der Hoffnung, noch einen Schritt voraus zu sein, bevor der unvermeidliche Showdown sie alle einholte...



    Es war ein Moment der Stille, bevor der Zorn von Jason auf Viktor aufschlug.. Jasons Augen glühten vor Wut, als er in der Dunkelheit der Ecke verharrte und Viktors Keuchen erhörte..


    Dann, wie ein Blitz, brach er aus der Ecke hervor. Der Boden unter seinen Füßen vibrierte förmlich, als er in einem wilden Sprint auf Viktor zuschoss. Sein Körper war angespannt, wie eine gespannte Feder, und der Schmerz, den er all die Jahre über getragen hatte, verwandelte sich in pure Raserei. Jason hechelte, der Schweiß lief ihm über das Gesicht, aber er sah nur Viktor. Nichts anderes existierte mehr. Kein Plan, keine Gedanken. Nur der Moment der Rache..


    Jason: AHHH!!! DU HURENSOHN!! *sprintet auf Viktor zu*


    Viktor: FUCK!!! *versucht die Waffe zu ziehen*


    Viktor hatte die Überraschung in seinen Augen, als er Jason im letzten Moment erblickte, doch es war zu spät. Jason war schneller. In einem einzigen, blitzschnellen Griff packte er Viktor am Handgelenk und zog ihn mit aller Kraft zu sich. Viktor, überrascht und gleichzeitig wütend, versuchte, sich zu wehren, doch Jasons Hände waren wie Eisen. Er hatte keine Chance in dem Moment..


    Mit einem kräftigen Ruck kickte Jason Viktors Bein zur Seite, sodass die Waffe, die er gerade ziehen wollte, aus seiner Hand flog und mit einem scharfen Klirren auf den Boden stürzte.. Viktor taumelte und versuchte, das Gleichgewicht zu finden, doch Jason ließ nicht locker. Ohne Zögern stieß er ihn brutal zu Boden, wobei der Laut von Viktors Kopf, der gegen den kalten Boden knallte, wie ein dumpfer Schlag hallte..


    Jason beugte sich über ihn, die Wut in seinen Augen wie ein loderndes Feuer. Viktor versuchte, sich zu befreien, doch mit einer einzigen, gezielten Bewegung trat Jason mit voller Wucht gegen Viktors Fresse. Der Schlag war so stark, dass sogar die Augenklappe aus seinem Gesicht riss. Blut spritzte in einem Bogen, landete auf Jasons weißen Nikes, die nun von Viktors Lebenstropfen überzogen waren.



    Es schien, als hätte Jason die Oberhand. Er hatte Viktor am Boden, den Griff um seinen Hals fest wie ein Eisenbügel. Der Komplex war von Jasons atemlosem Keuchen und dem langsamen, erstickten Röcheln von Viktor erfüllt. Die Geländer um sie herum verschwammen, die Welt war auf den Moment fokussiert, in dem Jason seine Wut in Viktor hineinpresste. Der Schmerz in seiner Seite brannte wie Feuer, doch in diesem Moment war alles, was zählte, Viktor – der Mann, der ihn so oft verraten hatte, der ihm all das Leid gebracht hatte..


    Doch als Jason glaubte, dass er ihn endlich besiegt hatte, spürte er plötzlich das kalte Metall eines Messers in seiner Seite. Ein stechender Schmerz durchzuckte ihn, heiß und quälend. Ein wildes, keuchendes Stöhnen entglitt ihm, als das Messer tiefer in sein Fleisch schnitt. Es war zu spät, Viktor hatte das Klappmesser aus seiner Jacke gezogen und es in seine Seite gerammt. Jason schrie vor Schmerz, ließ Viktor hastig los, taumelte einen Schritt zurück. Das brennende Gefühl in seiner Seite ließ alles andere verschwimmen – er konnte sich kaum auf den Beinen halten..


    Viktor nutzte den Moment der Schwäche. In einer einzigen, brutalen Bewegung schlug er mit der Faust auf Jasons Gesicht – ein harter Schlag, der seine Zähne zusammenbeißen ließ. Ein zweiter, noch brutalerer Schlag folgte, der Jason den Atem raubte und ihn einen weiteren Schritt zurück taumeln ließ. Der Schmerz war alles, was Jason kannte. Sein Kopf pochte, sein Blick verschwamm..


    Doch Viktor war noch nicht zufrieden. Mit einem Aufschrei packte er Jason am Kragen und zog ihn mit einem Ruck zurück in den Griff, drückte ihn gegen das Geländer. Der Boden unter ihren Füßen schien zu wanken, die Tiefe des Abgrunds vor ihnen war so nah, dass Jasons Magen sich zusammenzog. Mit einem Schnauben drückte Viktor ihn weiter in Richtung Rand, der Wind peitschte ihnen ins Gesicht..


    Jason konnte kaum noch denken, das einzige, was er wusste, war, dass er nicht hier stürzen würde. Nicht so. Er biss zu. Mit einer verzweifelten, blutigen Bewegung schnappte er sich Viktors Ohr und vergrub seine Zähne in der weichen Haut. Viktor stieß einen brutalen Schrei aus, das metallische Geräusch von Zähnen, die sich in Haut bohrten, hallte.. Viktor ließ ihn endlich los, doch der Schmerz blieb. Der stechende Schmerz in Jasons Seite, das brennende Gefühl, das ihn lähmte...


    Doch das war nicht genug. Noch während Viktor versuchte, sich von der Qual zu befreien, packte Jason ihn wieder und warf ihn wutentbrannt über das Geländer.. Doch dann, im letzten Moment, riss Viktor sich mit aller verbliebenen Kraft am Geländer fest. Jasons Blick traf den von Viktor, wild, verzweifelt – und Viktor, blutend, zitternd, hielt sich an den kalten Stahlstangen fest. Viktor blickte zu Jason hinauf und sagte anstrengend.. "Du... scheiß... Straßenköter.." Jason wollte ihn fallen sehen.. Seine Hand raste auf Viktors Finger zu, um ihm die letzte Hoffnung zu nehmen. Doch im brüchigen Moment ließ sich Viktor absichtlich fallen..


    Ein schrecklicher Laut hallte durch die Luft, als Viktor in die Dunkelheit stürzte. Jason starrte nur, unfähig zu begreifen, was gerade geschehen war. Viktor verschwand aus seinem Blickfeld. Und dann war nur noch der Klang von aufprallendem Körper gegen Beton, dumpf, aber deutlich... War Viktor tot? Ist er wirklich gestorben? Jason musste runter... Musste nachsehen ob der Spuk endlich vorbei war...

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