[interaktive Story] Broken matters - Eine Sims 4 Story

  • Ach, Menno. Ich wollte grade fragen ob es für zusätzliche 3,50€ Ein Einhorn macht die Welt rosarot und schön Ende zur Erweiterung gibt. Mit Seifenblasen und Herzchen und Vogelgezwitscher.

    Na, dann Antwort A


    Ich denke für B ist sie zu wenig wie Jason und könnte sich doch um Liams Geisteszustand sorgen. Es ist nicht wie in Panama. Es ist keine Situation in der sie schnell reagieren muss.

    C zweifle ich richtig an. Sie ist Ärztin. Es wäre ihr Bruder der stirbt. Nicht nur stirbt, sie würde ihn töten. Bewusst, geplant, mit Absicht, nicht aus Gegenwehr. Was wenn Liam das sieht? Weitere Zweifel an die ich nicht denke ausgeschlossen. Selbst wenn sie nicht an ihren Eid und ihre Familie denkt. Was wäre wenn sie ins Gefängnis muss, was wird aus Liam?


    ---> ---> 3,50 --> --> -> DLC Downloadbutton wird erwartet...

    Wir sind das Institut, wir sind die Zukunft. :inst:

  • Dann bin ich wohl dieses Mal der Böse. Ich wähle Option C. Warum? Gerade Lillian weiß als Ärztin, was es bedeutet mit solchen Einschränkungen weiter zu "leben". Wahrscheinlich sieht sie es als aktive Sterbehilfe. Und man muss sagen, sie verhält sich in dem Moment wie eine Panther. Sie geht mit Taktik über Leichen.


    Natürlich hat das SRB / Institut recht, es ist immer noch Mord. Natürlich wird sie Liam und dem Rest erzählen, dass es ein Unfall war und die Flucht im Affekt geschehen ist. Das sie aus Angst vor Viktor geflohen ist.

  • Das mit dem Brudermord würde mich ja reizen, aber ich mag Viktor so gern, deshalb ist sie die Brave.


    Deshalb A und der General und ich hatten ein schönes Silvester, danke der Nachfrage.

    🎵🧺Alles hat ein Ende, nur die Wäsche nicht. 🧺🎵


    🐌 ⋆ 🐥 🎀 𝒯𝒽𝒾𝓈 𝒾𝓈 𝓂𝓎 𝓁𝒶𝓅𝓉🍪𝓅, 𝓉𝒽𝒾𝓈 𝒾𝓈 𝓂𝓎 𝒸❁𝓂𝓅𝓊𝓉𝑒𝓇. 𝒯𝒽𝑒𝓇𝑒 𝒶𝓇𝑒 𝓂𝒶𝓃𝓎 𝓁𝒾𝓀𝑒 𝒾𝓉 𝒷𝓊𝓉 𝓉𝒽𝒾𝓈 🏵𝓃𝑒 𝒾𝓈 𝓂𝒾𝓃𝑒. 𝑀𝓎 𝓁𝒶𝓅𝓉💞𝓅 𝒾𝓈 𝓂𝓎 𝒷𝑒𝓈𝓉 𝒻𝓇𝒾𝑒𝓃𝒹. 𝐼 𝓂𝓊𝓈𝓉 𝓂𝒶𝓈𝓉𝑒𝓇 𝒾𝓉 𝒶𝓈 𝐼 𝓂𝓊𝓈𝓉 𝓂𝒶𝓈𝓉𝑒𝓇 𝓂𝓎 𝓁𝒾𝒻𝑒. 𝒲𝒾𝓉𝒽😍𝓊𝓉 𝓂𝑒 𝓂𝓎 𝓁𝒶𝓅𝓉♡𝓅 𝒾𝓈 𝓊𝓈𝑒𝓁𝑒𝓈𝓈, 𝓌𝒾𝓉𝒽🍑𝓊𝓉 𝓂𝓎 𝓁𝒶𝓅𝓉❁𝓅 𝐼 𝒶𝓂 𝓊𝓈𝑒𝓁𝑒𝓈𝓈... 🎀 🐥 ⋆ 🐌


    I`m slowly breaking and silently screaming.


    ł ⱧɆ₳Ɽ ɎØɄ,₥Ɏ ĐɆ₳Ɽ:skull:

  • Oh wir sind schon bei Abstimmung? Na dann : Lillian will raus - A kommt also nicht in die Tüte um den kleinen Liam nicht weiter in "Gefangenschaft" zu halten (sie dürfen ja nicht mal raus,oder?)

    B wäre auch hier nicht der richtige Ansatz, für Jason vielleicht, aber naja, er ist noch nicht da. Bleibt also nur noch C, weil

    Aber vielleicht... *schluckt laut* vielleicht kannst du ein letztes Mal etwas gutes tun für mich und meinen Sohn... Du könntest uns helfen zu entkommen...

    Also wohl offensichtlich, oder nicht :huh:


    Ich logge mal C ein. Erlösung für Sam ist auch drin, scheinbar :whistling:

  • Dieses Mal bin ich der langsame Part :pardon: Sorry, bin etwas beschäftigt gewesen die letzten Tage. Wollte normalerweise 5-6 Kapitel raushauen, aber wurde irgendwie nix :D Ich hoffe ich komme heute Nacht mal dazu ein wenig zu schreiben.


    Und hier das Crazy Wheel: :D


  • [Staffel 10] Kapitel 23 - Eigeninitiative - 02.11.2031 - Winlock, Washington - U.S.A


    Das Safehouse in Winlock fühlte sich für Helena weniger wie ein sicherer Unterschlupf an und mehr wie ein steriles Gefängnis. Seit zwei Tagen wartete sie nun darauf, dass Franziska zurückkam, um endlich ihren Plan gegen Viktor voranzutreiben. Das besagte Buch in der alten Phillips-Residenz war der Schlüssel, und ohne Franziska konnte sie nicht handeln. Doch obwohl die Ungewissheit ihre Geduld auf die Probe stellte, machte sie sich keine Sorgen. Franziska war zäh, klug und vor allem überlebensfähig.


    Aber während ihre Schwester dort draußen vermutlich etwas Nützliches tat, wurde Helena von einem anderen Feind gequält: der puren, quälenden Langeweile. Sie saß auf einem alten, knarrenden Bürostuhl und wippte unruhig hin und her, die Füße abwechselnd vom Boden hebend. Der Raum war nichts weiter als ein schmuckloser Kasten mit grauen Wänden, einem altmodischen Schreibtisch, und einem Fernseher, der stumm lief und in einer Endlosschleife Nachrichten zeigte.


    Die anderen Agents, die mit ihr im Safehouse stationiert waren, schienen ähnlich lethargisch. Sie saßen in Gruppen zusammen, tranken literweise Kaffee und diskutierten über belanglose Themen wie Football-Statistiken oder irgendeine Reality-Show, die Helena absolut egal war. Es war, als hätte die Zeit selbst beschlossen, in diesem Raum stehenzubleiben.


    Nach Stunden des ziellosen Herumlümmelns reichte es Helena. Sie konnte nicht länger einfach dasitzen und warten, während die Welt sich außerhalb dieser Wände weiterdrehte. Mit einem entschlossenen Seufzen erhob sie sich von ihrem Stuhl, zog ihre Jacke an und bewegte sich Richtung Ausgang.




    Doch bevor sie die Tür erreichte, baute sich der Supervisor des Safehouses, Agent Steinberg, vor ihr auf. Mit seiner typischen Mischung aus professioneller Höflichkeit und autoritärer Strenge stellte er sich in ihren Weg.


    Steinberg: Hey! *hält Helena auf* Was denken Sie, wo Sie hingehen?


    Helena: *versucht sich wegzuziehen* Ich sitze mir hier den Hintern platt, Ich will mich auch nützlich machen!


    Steinberg: Solange diese Operation läuft, habe ich den Befehl Sie auf keinen Fall rauszulassen. Ihre Schwester hat das eindeutig gemacht.


    Seine Haltung strahlte Entschlossenheit aus, als wollte er verdeutlichen, dass er keine Diskussion duldete. Klar war, dass er Helenas Drang, sich nützlich zu machen, nachvollziehen konnte – die Anspannung im Safehouse war spürbar. Dennoch konnte er es nicht riskieren, dass Helena, eine Zivilistin, eigenmächtig in ein potenziell gefährliches Gebiet ging.


    Helena hingegen war frustriert. Ihr Blick, den sie Steinberg zuwarf, war eine Mischung aus Ärger und Trotz. Es war offensichtlich, dass sie nicht mochte, wie man sie behandelte – wie ein kleines Kind, das vor sich selbst beschützt werden musste. Ihr Kiefer spannte sich an, und ihre Hände ballten sich kurz zu Fäusten, bevor sie sich wieder lösten. Sie fühlte sich gedemütigt.


    Helena: Denkt ihr etwa, ich bin so blöd und begebe mich in Gefahr? Ich will nur dieses bescheuerte Buch abholen, und das kann ich auch ganz gut alleine.


    Steinberg: Das kann warten bis ihre Schwester wieder eintrifft. Bedenken Sie, dass Sie immer noch Zivilistin sind..


    Helena: Und wie lange dauert es noch? Sollen wir noch eine weitere Woche verplempern? Anstatt Literweise Kaffee zu trinken, können wir wenigstens irgendwas sinnvolles machen! Aber es sieht so aus, als ob ich die einzige wäre, die etwas tun will.


    Natürlich verstand sie, dass sie keine ausgebildete Agentin war. Sie hatte weder die Kampferfahrung noch die taktischen Kenntnisse, die die anderen hier besaßen. Aber sie war klug und wie sie fand, durchaus in der Lage, eine simple Aufgabe wie das Abholen eines Buches zu erledigen. In ihren Augen war das keine Aktion, die ein Elite-Team erforderte – nur ein "blödes Buch", wie sie es innerlich abwertend bezeichnete.


    Steinberg: Ich diskutiere hier nicht weiter. Sie bleiben hier, und damit hat es sich.


    Helena: Franzi will bestimmt nicht, dass ihr mich gegen meinen Willen hier fest hält. Was ist, wenn ich mir nur die Beine vertreten will?


    Steinberg: *seufzt* Gott, dafür werde ich zu wenig bezahlt... *zu Helena erklärend* Hören Sie.. Sie sollten gar nicht hier sein. Sie wissen zu viel und mit diesem Wissen über diese Operation bin ich nicht befugt, Sie aus dem Safehouse zu lassen. Ihre Schwester hätte Sie da etwas besser informieren sollen, bevor Sie sie aktiv in dieses Spiel gebracht hat.


    Helena: Kommen Sie... *leicht verzweifelt* Es ist nur ein Buch... Sie werden kaum bemerken, dass ich weg war.. Das könnte das letzte Puzzle Teil sein um Viktor Panther verhaften zu können..


    Während Steinberg weiter erklärte, warum sie das Safehouse nicht verlassen durfte, wanderte Helenas Blick durch den Raum. Die anderen Agents schienen keine Notiz von dem Streit zu nehmen. Einige nippten an ihren Kaffeetassen, andere starrten auf ihre Bildschirme, als sei nichts Ungewöhnliches passiert. Es war, als hätte die Langeweile sie alle in einen apathischen Zustand versetzt, der jede echte Aufregung im Keim erstickte. Das machte Helenas Frustration nur noch größer.



    Während die Diskussion zwischen den beiden hitziger wurde, trat plötzlich ein junger Agent aus der Ecke hervor. Er war der Einzige, der offenbar genug Interesse an dem Streit hatte, um sich einzumischen. Der junge Mann, Lee, sah mit seiner schlanken Statur und seinen wachen, dunklen Augen noch frisch und unverbraucht aus. Er war höchstens Mitte 20, ein junger Agent, der nicht lange darüber nachdenken musste, bevor er seine Meinung kundtat.


    Lee: *mischt sich kurz ein* Hey.. Was wäre wenn ich Miss Haroldson begleite? Sie wäre dann nicht auf sich gestellt und unter Begleitung eines Agents.


    Steinberg: *schaut zu Lee* Agent Huang. Wir haben unsere Befehle und wir warten, bis wir grünes Licht bekommen weiter zu machen.


    Lee: Ich bin nicht dem Team beigetreten um so lange Kaffee zu schlürfen, bis mir die Blase platzt. Wenn die junge Dame weiß, wo das Buch ist, können wir zumindest der Leitung etwas Arbeit abnehmen. - Jetzt mal im Ernst Agent Steinberg. Was soll schon großartig passieren? Es ist quasi um die Ecke.


    Steinberg: Eine Menge kann passieren bei solch einem Fall! Ihr könntet von Junkies abgestochen werden, von Panther selbst beschattet werden, einen Unfall bauen! Sie kennen die Risiken.


    Lee: Und Ich bin auf solche Situationen vorbereitet..


    Helena: Moment Mal.. *weicht zurück und blickt zu den Beiden* Der da soll Babysitter für mich spielen? Ach kommt schon, jetzt wirds aber Lächerlich.



    Lee war genauso von der zermürbenden Untätigkeit im Safehouse genervt wie Helena. Er wollte endlich Fortschritte sehen und dachte pragmatisch: Wenn Helena wusste, wo das Buch war, warum sollten sie dann auf Franziska warten? Es wäre doch die einfachste und schnellste Lösung, Helena dorthin zu begleiten.


    Steinberg schien Lee zunächst wenig ernst zu nehmen. Mit verschränkten Armen sah er ihn skeptisch an, doch Lee ließ sich davon nicht beirren. Ruhig und überlegt brachte er seine Argumente vor. Es war keine spontane Rebellion, sondern ein durchdachter Vorschlag: Mit Lee als Geleitschutz könnte Helena sicher zur Phillips-Residenz gebracht werden, um das Buch zu holen.




    Helena, die Steinbergs Widerstand leid war, musterte Lee einen Moment lang. Sie hatte nicht erwartet, dass jemand hier tatsächlich auf ihrer Seite stehen würde, geschweige denn bereit wäre, die Regeln zu umgehen. Es war eine Überraschung – und eine, die sie in diesem Moment dringend brauchte.


    Steinberg: *seufzt und mustert Lee* Und Sie sind Sicher, dass Sie die Aufgabe an sich nehmen wollen?


    Lee: Zu Zweit wären wir schneller und effektiver. *zwinkert kurz Richtung Helena*


    Steinberg: *nachdenklich wirkend* Wenn es unbedingt sein muss... Aber wenn Miss Haroldson was geschieht, tragen Sie alleinig die Konsequenzen, ist das klar?


    Lee: Glasklar Steinberg. *enthusiastisch nickend*


    Helena: Das ist doch wirklich nicht euer ernst.. *leicht erbost*


    Steinberg: Entweder so, oder gar nicht Helena. Sie werden auf Agent Huang hören und nicht von seiner Seite weichen. Irgendwelche Einwände?


    Helena: Mhhhh... *schmollend* Ich schätze nicht...


    Steinberg: Dann widme ich mich jetzt dem Footballspiel.. Kommt mir heil zurück *wendet sich ab*


    Lee: *zu Helena* Keine Sorge, ich bin nicht so übel wenn man mich erst mal kennt. Außerdem sterbe ich auch vor Langeweile. *lächelt kurz*


    Helena: Versuch erst gar nicht mit mir zu Sympathisieren Babysitter... *geht Richtung Tür* Dann wollen wir mal..


    Trotz Steinbergs offensichtlicher Skepsis lenkte er ein, als Lee erklärte, dass er Helena begleiten und gut auf sie aufpassen würde. Steinberg wusste, dass Lee noch unerfahren war – frisch aus der Ausbildung, mit wenig praktischer Erfahrung – doch es war klar, dass es keine hochriskante Mission werden sollte. Außerdem war Lee entschlossen, sich endlich beweisen zu können.


    Für Helena war das Ganze allerdings ein bitterer Beigeschmack. Sie hasste es, dass jemand auf sie "aufpassen" musste. Es fühlte sich an, als würde sie ewig im Schatten ihrer Schwester stehen, immer als diejenige angesehen, die Schutz braucht und keine Entscheidungen allein treffen kann. Doch trotz ihres inneren Widerstands musste sie sich eingestehen, dass sie wohl keine andere Wahl hatte. Sicherheit ging vor – zumindest für jetzt.


    Gemeinsam mit Lee verließ sie das Safehouse. Draußen schien die Welt stillzustehen, während sie den kurzen Weg zum Wagen zurücklegten. Die trostlose Atmosphäre Winlocks, geprägt von grauen Betonbauten und einer beklemmenden Stille, legte sich schwer auf ihre Schultern. Lee, sichtbar bemüht, ein bisschen Lockerheit in die angespannte Stimmung zu bringen, doch Helena schenkte ihm kaum Beachtung.


    Als sie schließlich in den Wagen stiegen und Lee den Motor startete, konnte Helena nicht anders, als nervös zu sein. Nicht wegen der Fahrt oder der Aufgabe, sondern wegen der vielen Gedanken, die sie quälten. Das alte Phillips-Anwesen lag in den Slums, einem Teil der Stadt, der für seine verfallenen Gebäude und zwielichtigen Gestalten bekannt war. Es war schwer zu sagen, ob sie dort wirklich nur ein Buch holen würden – oder ob diese Reise mehr Überraschungen bereithalten würde, als ihnen lieb war.


    Die Slums von Winlock, bei der alten Phillips Residenz


    Angekommen in den Slums, fühlte sich die Luft anders an – schwer, fast stickig, und der Geruch von Verfall und Vernachlässigung lag in der Nase. Helena stieg aus dem Wagen und ließ ihren Blick über die heruntergekommenen Straßen schweifen. Müll türmte sich in den Ecken, Ratten huschten durch die Schatten, und abgenutzte Häuser mit zerbrochenen Fenstern standen wie stumme Zeugen von Jahrzehnten des Verfalls. Es war kaum zu glauben, dass dies ein Teil von Winlock war, der einst Menschen ein Zuhause bot.


    Während sie und Lee auf die Residenz der Phillips zugingen, konnte Helena nicht anders, als sich zu fragen, ob es hier schon immer so aussah. Sie erinnerte sich an ihre eigene Kindheit in Winlock, in einer sicheren und gutbürgerlichen Gegend, die nichts mit diesem trostlosen Viertel zu tun hatte. Doch der Gedanke, dass Jason – derselbe Jason, der nun so abgefuckt war inmitten dieses Elends aufwuchs, brachte sie zum Nachdenken.


    Wie muss es gewesen sein, als Kind an einem solchen Ort zu leben? Hatte Jason all das von klein auf geprägt? War dies der Anfang der Dunkelheit, die ihn später zu dem machte, was er wurde? Die Vorstellung, dass ein Kind hier aufwachsen musste, inmitten von Armut und Hoffnungslosigkeit, schmerzte sie. Niemand sollte so leben, niemand sollte solche Erinnerungen mit sich herumtragen müssen.


    Helena schüttelte den Kopf, versuchte die Gedanken beiseitezuschieben, als sie vor dem Haus standen. Was einst die Residenz der Phillips gewesen war, glich nun einem Mahnmal des Verfalls. Die einstigen Holzfassaden waren morsch und brüchig, vom Wetter gezeichnet. Brandflecken und Schmauchspuren zogen sich wie Narben über die Außenwände, als hätten die Flammen versucht, das Haus selbst zu vernichten, aber nicht erfolgreich genug gewesen. Der Boden war übersät mit eingetrockneten Blutspuren, von denen niemand mehr wusste, woher sie stammten.


    „Das ist also das 'Anwesen',“ murmelte Lee, sichtlich irritiert und gleichzeitig neugierig, während er auf die Ruine starrte. Er hatte sicher keine hohen Erwartungen gehabt, aber dieser Anblick übertraf selbst die düstersten Vorstellungen.


    Helena: Hier wuchs Jason auf... *erleuchtend* Kein Wunder, warum er jetzt so ist...


    Lee: *verwirrt* Wer?


    Helena: Ach nichts.. *schüttelt den Gedanken ab* Also laut Franzi soll das Buch im Inneren des Hauses sein.


    Lee: Ich bin irgendwie neugierig. Warum ist das Buch so wichtig? Ich weiß ja es hat irgendwas mit dem Gouverneur zu tun, aber was ist es genau?


    Helena: Das ist die Kopie von Viktor Panthers altes Protokollbuch. Er war nicht immer ein "Gesetzestreuer Politiker" wie alle sagen. Er war ein Drogendealer im großen Stil.


    Lee: Ein Drogendealer? Scheint mir aber mehr als nur ein Drogendealer zu sein, wenn aus all dem so eine große Sache gemacht wird.


    Helena: Er hat schlimmeres getan... Er hat fast meine ganze Familie getötet.. Nur ich und Franziska sind noch übrig..


    Lee: Das.. *besorgt* Tut mir leid... - Aber warum hat er das getan?


    Helena: Mein Vater Frank war ein Polizist. Und er ermittelte gegen ihn.. Ich muss wohl nicht erwähnen wie.. *schnieft kurz* Wie es ausging..


    Lee: Deswegen ist das alles so persönlich für dich.. Du hast mein Mitgefühl.


    Helena: Danke.. *lächelt kurz* Also, wollen wir?


    Helena fühlte eine Mischung aus Nervosität und Abscheu, als sie auf die Eingangstür zugingen. Das Gebäude strahlte nichts Freundliches aus, eher eine finstere, abweisende Präsenz, als würde es versuchen, sie fernzuhalten. „Das Buch liegt im Wohnzimmerbereich, unter den Dielen“, erinnerte sich Helena an Franziskas Worte. Es war Fabian Brenner, ein Name aus einer Vergangenheit, die sie kaum verstand, der dieses Buch hier versteckt hatte – vor über zwei Jahrzehnten.




    Lee trat an die Haustür heran und musterte die provisorische Barrikade aus grob platzierten Holzbalken und einer Halterung, die wie eine notdürftige Sicherung wirkte. Es sah aus, als hätte jemand vor langer Zeit versucht, den Zugang abzusperren, vielleicht um neugierige Eindringlinge fernzuhalten – oder etwas im Inneren zu behalten. Lee drückte gegen die Balken, zog daran und versuchte sie mit Gewalt zu lösen, doch sie gaben nicht nach. Das morsche Holz knackte zwar bedrohlich, aber es reichte nicht aus, um die Barriere zu durchbrechen.


    Lee: Arghh! *zieht an den Balken* Hätte ich nur mehr Zeit im Gym verbracht..


    Helena: Kriegst du das hin? Soll ich helfen?


    Lee: *anstrengend ziehend* Wird schon! Gib mir einen Moment..


    Helena beobachtete ihn und merkte schnell, dass rohe Kraft hier keine Lösung sein würde. Die beiden wechselten einen kurzen Blick, in dem sich Frustration und Ratlosigkeit spiegelten. "Fuck.. Das wird nichts..", murmelte Lee, bevor er mit einem resignierten Seufzen einen Schritt zurücktrat. „Okay ich habe mich überschätzt.. So kommen wir nicht durch.“


    Helena verschränkte die Arme und ließ ihren Blick über das Gebäude wandern. Die Fenster waren ebenso verwahrlost wie der Rest des Hauses, aber einige sahen noch intakt aus – ein kleiner Trost. „Denkst du, wir kommen durch die Fenster rein?“, schlug sie vor. Eine solche Aktion würde in dieser Umgebung mit Sicherheit Aufmerksamkeit erregen, selbst in den verlassenen Slums.


    Lee: *steht unbeholfen auf* Ist wohl die einzige Möglichkeit. Versuchen wir es von hinten, um neugierige Junkies zu vermeiden.



    Die beiden bewegten sich langsam um das Gebäude herum, wobei sie auf den unebenen Boden achten mussten, der übersät war mit Glasscherben, alten Dosen und anderem Müll. Der hintere Garten war kaum als solcher zu erkennen – mehr ein verwahrloster, überwucherter Bereich, der von Unkraut und toten Ästen dominiert wurde.


    Während Lee und Helena im hinteren Garten mit dem Fenster kämpften, beobachteten zwei dunkle Gestalten aus sicherer Entfernung jede ihrer Bewegungen. Viktors Sicherheitschef Mister Mause und sein Kampfhund Loc Dog. Sie hatten von Viktor den Auftrag, die alte Phillips-Residenz im Auge zu behalten, für den Fall, dass Jason dort auftauchen sollte. Doch zu ihrer Überraschung entdeckten sie nun zwei andere Gestalten, die versuchten, sich Zugang zum verfallenen Gebäude zu verschaffen.


    Mause hatte Helena sofort erkannt. Er erinnerte sich daran, sie das erste Mal bei der Beerdigung von Chloe gesehen zu haben. Obwohl sie damals nur eine von vielen war, hatte er sie sich gemerkt – schließlich war sie Teil der Gruppe, die Viktor Probleme bereitete. Jetzt schien sie erneut aufgetaucht zu sein, und das konnte kein Zufall sein.


    Loc Dog, der gelangweilt eine Zigarette rauchte, musterte die Szene vor ihnen mit leichtem Desinteresse. „Ein College Girl und ein Asiate? Hinter denen sind wir her?“ fragte er in seinem typischen lakonischen Tonfall.


    Mause gab keine Antwort. Seine Augen blieben auf Helena und Lee gerichtet, während sie in Richtung des hinteren Gartens verschwanden. Er war sich sicher, dass sie nicht zufällig hier waren. Es gab etwas, das sie suchten, und wenn sie es fanden, würde es Viktors Pläne gefährden können.

    „Lass sie machen“, murmelte Mause schließlich. „Wir greifen erst ein, wenn sie uns zeigen, worauf sie hier aus sind.“




    Lee trat vor und musterte das alte, hochgelegene Fenster. Er seufzte, als er realisierte, dass es ohne Hilfe unmöglich war, es zu erreichen. Helena stand daneben, ihre Arme verschränkt, und beobachtete ihn, während er nach einer Lösung suchte. Schließlich wandte er sich zu ihr und schlug mit einem schiefen Grinsen vor, sie per Räuberleiter hochzuheben.


    Lee: Allein komme ich da nicht hoch... *nachdenklich zu Helena schauend* Wie wäre es wenn ich dich per Räuberleiter hochhebe?


    Helena stockte kurz der Atem. „Ähm... ich weiß nicht“, murmelte sie leise und blickte verlegen zu Boden. Sie war nicht gerade leicht gebaut, und der Gedanke, sich von dem schlaksigen jungen Agenten hochheben zu lassen, brachte ihre Unsicherheit zum Vorschein.


    Doch Lee blieb unbeeindruckt. Mit einem lockeren Lächeln zuckte er die Schultern. „Bleib cool“, sagte er gelassen. „Ich lass dich schon nicht fallen.“ Seine Worte waren begleitet von einer Zuversicht, die Helena kurz zum Lächeln brachte.


    „Mhhh.. Na gut.. , aber wenn du mich fallen lässt, dann bekommen wir zwei Krach.“, meinte sie schließlich zögernd und ließ sich auf den improvisierten Plan ein. Lee ging in die Hocke und verschränkte seine Hände zu einer Plattform, bereit, Helena hochzuheben. Mit einem Seufzen trat sie näher, positionierte sich vorsichtig und versuchte, so wenig Druck wie möglich auszuüben.


    „Okay, jetzt hoch!“ Lee stemmte sich nach oben, während Helena die Hände nach dem Fensterrahmen ausstreckte. Es knarrte bedrohlich, als ihre Finger schließlich Halt fanden. Der modrige Geruch, der aus dem Inneren drang, ließ sie kurz das Gesicht verziehen, doch sie biss die Zähne zusammen und begann, das Fenster zu öffnen. Es klemmte und schien sich keinen Millimeter zu bewegen. Mit einem lauten Knirschen gab das alte Holz schließlich nach – und alles ging schief.


    Helena verlor das Gleichgewicht, Lee konnte sie nicht mehr halten, und plötzlich fanden sich beide in einem Chaos aus Staub und morschendem Holz wieder. Sie fielen durch das geöffnete Fenster und landeten unsanft auf dem modrigen Boden des verfallenen Hauses.


    Als der Staub sich legte, lag Helena schwer atmend auf Lee, der unter ihrem Gewicht stöhnte, aber dennoch ein schwaches Lachen herausbrachte.. Selbst Helena, die etwas peinlich berührt war, musste dadurch auch etwas lachen.. In solch einem Moment realisierten Beide, dass es doch nicht so verkehrt war zusammen zu arbeiten.




    Lee schüttelte leicht den Kopf, noch immer mit einem Schmunzeln im Gesicht, während er sich aufrichtete und die letzten Staubreste von seiner Kleidung klopfte. Sein Blick wanderte zu Helena, die noch am Boden saß, ihre Hand schützend auf die Stirn gelegt, aber dennoch ein Lächeln auf den Lippen hatte – ein Lächeln, das eine Mischung aus Verlegenheit und Erleichterung zeigte.


    Ohne zu zögern, streckte er ihr die Hand entgegen. „Na, komm schon“, sagte er mit einem Hauch von Wärme in seiner Stimme. „Wir können ruhen, wenn wir das Buch haben.“


    Helena hob den Kopf, ihre Augen fixierten seine Hand. Einen Moment lang zögerte sie, unsicher, ob sie das Angebot annehmen sollte. Doch dann ergriff sie seine Hand, ließ sich von ihm hochziehen und spürte dabei eine ungewohnte Dankbarkeit. Der junge Agent, den sie vorher kaum ernst genommen hatte, wirkte plötzlich wie ein verlässlicher Partner.


    „Danke“, murmelte sie, während sie sich den Staub von der Hose klopfte und Lee kurz in die Augen sah. Sie erwiderte sein Lächeln, wenn auch etwas verlegen. Für einen Moment schien die Atmosphäre zwischen ihnen weniger angespannt, fast schon kameradschaftlich.


    Sie folgte ihm, während sie durch die dunklen, zerfallenen Räume schritten. Der modrige Geruch schien stärker zu werden, je tiefer sie ins Haus vordrangen, und das Knarren der alten Dielen unter ihren Füßen ließ sie beide unwillkürlich zusammenzucken.


    Lee: *öffnet die Tür zum Wohnzimmer* Gruselig...


    Helena: Aber echt.. *wirkt nervös* Als wären wir in einem Horrorfilm..


    Lee: *scherzend* Tja, immerhin sind wir dann die Hauptcharaktere darin.




    Helena war sich sicher, dass das Buch im Wohnzimmerbereich versteckt war. Franziska hatte ihr erklärt, dass Fabian Brenner es vor über zwanzig Jahren unter dem Schrank versteckt hatte, auf dem der alte Fernseher stand. Wenn der Fernseher und der Schrank noch die gleichen waren, müsste es genau dort zu finden sein.


    Helena: Okay Scherzkeks. Hilf mir mal den Schrank mit dem Fernseher beiseite zu schaffen.


    Lee: Denkst du darunter ist das Buch?


    Helena: Laut Franzis Infos soll es dort sein.


    Die beiden näherten sich dem Schrank, der staubbedeckt und von der Zeit gezeichnet war. Lee packte die Seiten des Möbels und zog es mit einem kräftigen Ruck zur Seite. Der Luftzug wirbelte eine Wolke aus Staub und Schmutz auf, die ihn kurz husten ließ. Darunter kam eine alte, leichte Decke zum Vorschein, die schützend über den Boden gelegt worden war. Helena kniete sich hin und zog die Decke weg. Darunter lagen die Dielen – fest und unversehrt, aber das Holz wirkte alt und spröde.


    Lee ging in die Hocke und drückte gegen die Dielen. Obwohl sie nicht locker waren, merkte er schnell, dass das Holz so morsch war, dass es sich mit bloßen Händen entfernen ließ. Mit vereinten Kräften begannen sie, die Bretter aufzubrechen. Das Knacken des Holzes hallte durch den verlassenen Raum, begleitet vom Geruch feuchten Staubes, der die Luft erfüllte.




    Die mühsame Arbeit der beiden zahlte sich aus, als sie schließlich den morschen Boden durchbrachen und den Hohlraum darunter entdeckten. Helena war die Erste, die mit aufgeregten Fingern die alte Decke beiseite zog, und darunter kam erneut eine Plastiktüte zum Vorschein – ähnlich wie jene, die sie in Sun Valley entdeckt hatten. Doch dieses Mal schien etwas anders zu sein. Ihre Hände zitterten leicht, als sie den Verschluss der Tüte öffnete und hineinblickte.


    Lee: Ist es das Buch? *neugierig*


    Helena: Gib mir einen Moment! *zieht hastig die Tüte auf*


    Ein leises, ungläubiges Lächeln huschte über ihr Gesicht, gefolgt von einem triumphierenden Funkeln in ihren Augen. Sie zog ein altes, aber gut erhaltenes Buch heraus. Es war dick, die abgenutzten Ecken und die verblassten Buchstaben auf dem Umschlag sprachen von seinem Alter, aber auch von der Bedeutung, die es besaß. Helena schlug die Seiten vorsichtig auf und begann, sie hastig durchzublättern, während sie nach den Einträgen suchte, die Brenner beschrieben hatte. Es war kein Zweifel mehr möglich – dies war das Buch, das so viele gesucht hatten.


    Lee trat näher heran und blickte über ihre Schulter. Die Dichte der Einträge, die Namen, Zahlen und Orte füllten die Seiten in einer unüberschaubaren Masse. Jede Zeile war eine Geschichte, eine Tat, ein Schicksal, das durch Viktor Panthers Hände beeinflusst worden war. Lee konnte kaum glauben, was er sah. Als frisch gebackener Agent hatte er über solche Dinge nur in Berichten gelesen, aber jetzt hielt er den Beweis für Jahrzehnte von Verbrechen direkt vor sich.


    „Das ist es, oder?“ fragte er schließlich, die Faszination in seiner Stimme unüberhörbar.


    Helena nickte stumm, während sie weiter durch die Seiten blätterte. Ihre Gedanken rasten. Dies war nicht einfach nur ein Buch. Es war ein Beweisstück, eine Waffe, die Viktor zerstören konnte. Jede Seite fühlte sich an wie ein Schrei aus der Vergangenheit, die Schreie der Menschen, die durch dieses System ruiniert worden waren.


    Helena: *leicht emotional* Weißt du eigentlich wie viele Menschen gestorben sind wegen diesem Menschen? - Wie viele Leben zerstört wurden, nur für Profit?


    Lee: Ich kann es mir nur vorstellen... Aber Helena, das ist... Das ist Beweismaterial was von den 80ern bis Ende 2000 reicht.. Und was noch alles danach geschah..


    Für einen Moment hielt sie inne und sah Lee an. Er schien gleichermaßen beeindruckt und besorgt, während sein Blick immer wieder auf das Buch fiel. Seine Gedanken schienen um die Tragweite dieses Fundes zu kreisen – was es bedeutete, wer es in die Hände bekommen könnte, und vor allem, wie gefährlich es war, es überhaupt bei sich zu tragen.


    Helena: Das ist die Wahrheit für die mein Vater gestorben ist... *umklammert das Buch* Viktor darf damit nicht davon kommen.. Die Wahrheit muss an die Öffentlichkeit.


    Lee: Das wird sie.. *hält Helenas Schulter* Und ich werde dein treuer Sidekick sein, der dir dabei hilft. *lächelt Helena an*


    Helena: Lee.. Ich ähm... *schaut kurz weg* Danke.. Wirklich.. Ich habe dich zuerst für einen Arsch gehalten, aber du scheinst ziemlich okay zu sein.


    Lee: Nur Okay? *spielend lächelnd*


    Helena: Vielleicht haben wir eine bessere Gelegenheit uns kennen zu lernen, wenn alles vorbei ist. *ausweichend lächelnd*


    Lee: Okay, zuerst das Buch, und dann ein potentielles Date.


    Helena: Von einem Date sind wir noch lange entfernt Casanova *steht auf* Gehen wir weg. Der Ort bereitet mir immer noch das Gruseln.


    Lee nickte erneut, dieses Mal jedoch mit einer ernsten Miene. Er spürte die Last dessen, was sie gerade in Händen hielt. Das Buch war nicht nur ein Schlüssel zur Gerechtigkeit, sondern auch eine Bürde, die sie beide nun tragen mussten..

  • [Staffel 10] Kapitel 24 - Warum so ängstlich? - 02.11.2031 - Winlock, Washington - U.S.A



    Lee und Helena hatten das Buch endlich in ihren Händen und machten sich bereit, das verfallene Gebäude zu verlassen. Jeder Moment zählte, und sie wollten so schnell wie möglich zum Safehouse zurück. Die Gefahr, entdeckt zu werden, war immer noch präsent, und sie hatten keine Zeit zu verlieren.


    Doch als sie vorsichtig aus dem Fenster krochen, hielten sie plötzlich inne. Dort standen sie – Mister Mause und Loc Dog. Ihre Präsenz war sofort spürbar. Mister Mause stand wie immer mit einer unerschütterlichen Professionalität, seine Haltung strahlte eine Kälte aus, die nichts Gutes verheißte. Loc Dog hingegen wirkte desinteressiert, fast wie ein Köter, der geduldig auf ein Signal wartete, um zu handeln. Aber Helena wusste, was das bedeutete. Wenn Mister Mause da war, dann war Viktor an ihnen dran, und die Situation war gefährlicher, als sie sich erhofft hatte.


    Mause: Na was habt ihr denn hier schönes? *schaut zum Buch, dann zu Helena* Sie waren bei der Beerdigung, Ich erinnere mich an Sie.


    Lee: *tritt nach vorn* Wer sind Sie? *nervös zu Mause und Loc-Dog schauend*


    Helena: D..das... *stotternd* das ist... Er arbeitet für Viktor.


    Loc-Dog: Oh Mann, die Kleine macht sich ja Gleich ins Höschen.


    Mause: Immer mit der Ruhe.. *ruhig sagend* Ich bin hier im Namen meines Auftraggebers im Falle dass Mister Phillips sich hier hin verirrt, doch mit euch habe ich nicht gerechnet.


    Lee: *schützend vor Helena* Sie arbeiten also für den Gouverneur? Dann sind Sie auch an seinen kriminellen Aktivitäten beteiligt.


    Mause: Verzeihung, Ihr Namensschild muss wohl heruntergefallen sein.. Wer sind Sie?


    Lee: Special Agent Lee Huang vom FBI.


    Loc-Dog: Special Agent? FBI? *mustert Lee* Wann haben die dich denn rekrutiert? Als du noch in der Vorschule warst?


    Mause: Mir gefällt es nicht, dass mein Arbeitgeber als "Krimineller" bezeichnet wird.


    Lee: Das was ich gelesen habe, sagt aber eindeutig für welch ein Monster Sie arbeiten!


    Helena: *erschrocken fauchend* Lee!!



    Lee merkte sofort, dass er sich verplappert hatte. „Ohh Mist!“ fluchte er leise, als er begriff, dass er zu viel offenbart hatte. Es war zu spät, die Katze war aus dem Sack. Mause war loyal bis ins Mark gegenüber Viktor, und das hieß nur eins: Um seine Geheimnisse zu schützen, würde er sie notfalls töten.


    Loc-Dog griff an sein Army-Shirt, und Lee konnte sehen, wie sich die Hand auf die Waffe am Gürtel legte. Der Mann war jederzeit bereit, zu schießen.


    In Mauses Fall jedoch war es anders. Er wollte Helena nicht verletzen. Aufgrund seines eigenen Moralkodexes, der ihm verbot, Frauen zu schaden, würde er nicht einfach auf sie losgehen. Doch es war klar, dass die Lage eskalierte, und Mause war nicht der Typ, der zögerte, wenn es darauf ankam.


    Mause: *bedrohlich* Ich glaube zum wohle eurer Gesundheit wäre es besser, wenn ihr mir das Buch aushändigt.. Lasst uns das wie zivilisierte Menschen klären..


    Loc-Dog: Wo sind deine Eier hin Mause?! Lass Sie uns einfach umlegen. Keinen in diesen Slums interessieren zwei Leichen.


    Mause: Nein.. Wir sind keine Unmenschen.. Zumindest, sofern Sie unserer Bitte folge leisten..


    Helena: *leise zu Lee* Oh Gott was machen wir jetzt? Sie dürfen das Buch nicht kriegen!


    Lee: *leise zu Helena* Ich weiß... *deutet auf seine Waffe* Ich decke dich und du rennst so schnell du kannst zum Wagen..


    Helena: Ich? Ich kann das nicht!


    Lee: Doch das kannst du.. Du bist mutiger als du denkst.. Bereit?


    Mause: Meine Geduld neigt sich dem Ende zu! Her mit dem Buch!


    Helena blickte angestrengt zur Ecke des Hauses. Vielleicht war es ihre einzige Chance, zu fliehen, das Buch und den Inhalt zu schützen, koste es, was es wolle. Sie wusste, dass sie in diesem Moment alles riskieren musste.


    Lee blinzelte zu ihr, als unmissverständliches Zeichen, dass er bereit war, sie zu beschützen. Langsam zog er seine Waffe hinter sich, versteckte sie geschickt an seinem Bein, und versuchte, den Entsicherungsmechanismus leise zu betätigen. Doch der Klang des Klickens war nicht zu überhören.



    Die Spannung in der Luft war fast greifbar. Die Zeit schien stillzustehen, bevor Lee plötzlich in einem verzweifelten Versuch zu brüllen: „Lauf, Helena! Lauf zum Wagen!“ Und in dem Moment, in dem Helena sich in Bewegung setzte, brach das Feuergefecht los..


    Lee bewegte sich hektisch von Deckung zu Deckung, sein Blick immer wieder zu Helena wandernd, die mit dem Buch in der Hand rannte. Staub und Splitter flogen auf, als die Schüsse von Mause und Loc-Dog ringsum einschlugen. Es war ein chaotisches Durcheinander aus dröhnendem Lärm und scharfen Befehlen.


    Helena keuchte, ihre Schritte hallten nach. Sie hatte das Auto fast erreicht, das mitten auf der Straße stand und packte kurz später den Türgriff. Mit zittrigen Fingern riss sie die Tür auf, warf sich hinein und ließ das Buch nicht los, nicht einmal für eine Sekunde. Der Zündschlüssel steckte zum Glück schon, und mit einem Ruck startete sie den Motor. Doch Lee war noch nicht da.


    Ihr Blick wanderte verzweifelt zurück, suchte die Szenerie ab. Die Schüsse hielten an, und ein flüchtiger Gedanke durchzuckte sie: Wo war Lee?


    Doch dann sah sie ihn. Lee tauchte von der Ecke auf, rannte, so schnell seine Beine ihn tragen konnten, während Mause und Loc-Dog ihm dicht auf den Fersen waren. Die beiden schossen weiter, doch die blendende Sonne machte es schwer, genau zu zielen.


    „Komm schon, Lee, komm schon!“ murmelte Helena, die Hände um das Lenkrad geklammert, bereit, jederzeit loszufahren.


    Lee erreichte das Auto in letzter Sekunde, warf sich über die Motorhaube und öffnete die Beifahrertür. „Gib Gummi!“ rief er mit heiserer Stimme, noch immer schwer atmend. Helena trat sofort aufs Gaspedal, die Reifen drehten durch, bevor sie endlich Griff fanden, und das Auto schoss nach vorne.




    Im Rückspiegel konnte sie sehen, wie Mause und Loc-Dog zu ihrem Wagen rannten, um die Verfolgung aufzunehmen. Es war ein gnadenloser Tag, und die Jagd war noch lange nicht vorbei.


    Helena: Oh mein Gott, Oh mein Gott! *hyperventiliert* Was machen wir jetzt Lee?!


    Lee: Ich versuche das Safehouse zu kontaktieren! Konzentriere dich auf die Straße!


    Helena: Das sind Wahnsinnige! Wo sind sie nur hin?!


    Lee: Keine Ahnung, hoffentlich.. *bemerkt die Schüsse* Verdammt! Sie sind hinter uns!


    Helena: *ängstlich Gas gebend* Wir sterben! Es ist vorbei! Warum habe ich nicht auf Franzi gehört!


    Lee: Wir schaffen das schon, wenn du einfach nur cool bleibst!


    Die schwarze Limousine donnerte wie ein Raubtier heran, ihr Motor heulte auf, während Mause und Loc-Dog unerbittlich näherkamen. Die glänzende Karosserie des Wagens spiegelte die Mittagssonne, und aus den heruntergelassenen Fenstern blitzten immer wieder Mündungsfeuer auf. Kugeln prallten mit dumpfen Schlägen auf die Karosserie des Elektro-Kia, ließen Helena erschrocken zusammenzucken, doch sie hielt das Lenkrad fest umklammert und versuchte, den Wagen so gut es ging in der Spur zu halten.


    „Scharfe Kurve! Achtung!“ rief sie, ihre Stimme überschlug sich fast vor Panik, während sie eine scharfe Kurve nahm und der Kia dabei bedrohlich ins Schlingern geriet.


    Lee saß auf dem Beifahrersitz, hektisch an seinem Headset herumfummelnd, während er versuchte, das Safehouse zu kontaktieren. Die Frequenzen knackten und rauschten, jedes Mal unterbrochen von dem ohrenbetäubenden Lärm der Schüsse und dem Heulen der Reifen. „Hier ist Huang! Wir werden verfolgt – Viktors Killerkommando! – schwer bewaffnet – brauchen sofort Unterstützung!“ Doch das Signal brach immer wieder ab.


    „Verdammt!“ fluchte Lee, warf das Headset auf den Boden und zog seine Pistole. „Halt die Karre gerade, Helena!“ rief er und kletterte halb aus dem Seitenfenster. Der Fahrtwind peitschte ihm ins Gesicht, doch er hielt die Waffe ruhig, richtete sie auf die Limousine und feuerte mehrere Schüsse ab.


    Die Kugeln zerschmetterten die Windschutzscheibe des Verfolgerwagens, doch Mause, der auf dem Beifahrersitz saß, zuckte nicht einmal mit der Wimper. Loc-Dog lenkte den Wagen mit einer tödlichen Präzision weiter, während Mause das Feuer erwiderte. Kugeln schlugen knapp neben Lees Kopf ein, und er duckte sich zurück ins Wageninnere.


    „Das bringt nichts, die sind zu schnell!“ rief er, während er den Schweiß von seiner Stirn wischte. „Ihr Motor hat mindestens doppelt so viele Pferdestärken wie dieser verdammte Kia!“


    Die Slums zogen in einem tristen Wirrwarr aus Wellblechhütten, engen Gassen und verfallenen Gebäuden an ihnen vorbei. Kein Polizist, kein Anzeichen von Hilfe – es war, als wäre die ganze Gegend ein Teil von Viktors Imperium. Die Luft war schwer von Abgasen und der sengenden Hitze, doch das Adrenalin ließ Helena kaum etwas davon spüren.


    „Wir müssen sie irgendwie ausbremsen!“ rief Lee, als er eine weitere Kugel in den Lauf seiner Waffe schob. „Fahr in die nächste enge Gasse – irgendwas, wo sie uns nicht folgen können!“


    „Und wenn das nicht klappt?“ fragte Helena, ihre Stimme bebte, doch ihre Hände blieben fest am Steuer.


    Lee sah sie an, sein Blick war voller Panik. „Dann improvisieren wir.“




    Helena nickte, ihre Gedanken rasten, während sie die Umgebung einschätzte. Eine breite Kreuzung lag vor ihnen, der Verkehr floss chaotisch, aber sie erkannte eine Möglichkeit. Mit zusammengebissenen Zähnen zog sie das Lenkrad nach links und trat das Gaspedal durch. Der Kia reagierte zögernd, der Motor jaulte auf, als sie direkt in die Gegenfahrbahn lenkte. Autos wichen hupend aus, ein Lieferwagen schrammte gefährlich nah an ihrer Seite vorbei.


    Die Limousine hinter ihnen beschleunigte ebenfalls, ihre massiven Reifen quietschten auf dem Asphalt. Mause und Loc-Dog ließen sich nicht abschütteln.


    Lee: Das war zu knapp! Mit improvisieren meinte ich nicht uns umbringen!


    „Ich mache das! Halt dich einfach fest!“, schrie Helena zurück. Ihr Herz hämmerte in ihrer Brust, als sie die nächste Abzweigung anvisierte, eine noch schmalere Gasse, die sie für einen Moment in Sicherheit bringen könnte. Doch als sie in die Straße einbog, zog ein grelles Hupen ihre Aufmerksamkeit nach rechts.


    Ein Taxi riss nach links, sein Fahrer reagierte panisch auf den Kia, der ihm den Weg schnitt. Helena erkannte den drohenden Aufprall zu spät. Alles um sie herum schien sich zu verlangsamen. Das Licht des Taxis, das schreiende Gesicht des Fahrers, der unvermeidliche Moment, in dem Metall auf Metall traf.


    „Kopf runter!“, brüllte Lee, warf sich über sie und drückte sie nach unten, Sekunden bevor das Taxi mit voller Wucht in die Beifahrerseite krachte. Der Kia wurde wie eine Puppe gegen die Backsteinwand der Gasse geschleudert. Metall zerknitterte wie Papier, Glassplitter regneten auf sie herab, und ein dumpfes Dröhnen erfüllte die Luft, als die Fahrzeuge zum Stillstand kamen.. Es schien sich keiner zu regen..



    Mause saß stumm auf dem Beifahrersitz der Limousine, während Loc-Dog den Wagen mit einem scharfen Ruck zum Stehen brachte. Der Rauch, der von dem Wrack aufstieg, kräuselte sich gegen den hellen Himmel, ein unmissverständliches Signal für Chaos. Ohne Eile öffnete Mause die Tür und trat auf den Asphalt, sein Blick blieb ruhig und konzentriert auf die deformierten Fahrzeuge gerichtet. Der Knall der Kollision hallte ihm immer noch in den Ohren nach, doch sein Gesicht blieb ausdruckslos.


    Loc-Dog sprang heraus, nahm seine Pistole raus und ließ den Blick über die Szene gleiten. „Sieht aus als kämen wir zu spät zum BBQ.“ Er grinste, als wäre das alles nur ein Spaß.


    „Sei still du Dummkopf!“, murmelte Mause leise auf Deutsch, mit einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete. Er bewegte sich mit präzisen Schritten auf das Wrack zu, die Hände in den Manteltaschen, seine Augen wie Scanner, die jedes Detail aufsaugten.


    Die Front des Taxis war eingedrückt, seine Motorhaube rauchte, und die zertrümmerte Scheibe offenbarte den reglosen Körper des Fahrers, dessen Gesicht gegen das Lenkrad gepresst war. Mause kniff die Augen zusammen, als er sich dem Kia näherte. Der kleine Elektro-Wagen war von der Seite her zerquetscht, als hätte eine unsichtbare Faust ihn gegen die Backsteinwand gedrückt. Splitter von Glas und Metall lagen verstreut wie Beweise eines gewaltsamen Endes.



    Doch etwas stimmte nicht. Als er näher herankam, erkannte er, dass die Windschutzscheibe offen war – als wäre sie eingetreten worden. Seine Augen folgten der Spur von Fußabdrücken im Staub der Motorhaube. Es war offensichtlich, dass jemand den Wagen verlassen hatte.


    „Scheißdreck..“, murmelte er kaum hörbar und trat noch näher. Die Sitze waren leer. Kein Zeichen von Leichen, kein Blut auf den Sitzen. Mause blieb stehen, nahm die Hände aus den Taschen und verschränkte sie vor der Brust. Sein Kiefer mahlte, während er die Szene analysierte.


    „Weg sind sie“, knurrte Loc-Dog, der hinter ihm auftauchte. „Hätte nicht gedacht, dass sie überleben.“


    Mause: Das ist nicht gut.. überhaupt nicht gut.. Dann noch der tote Zivilist..


    Loc-Dog: Was machst du dir so ins Hemd Frederick? Kollateralschaden, wie damals im Krieg.


    Mause: Ein Kollateralschaden in unserer Heimat ist was anderes als in Bagdad! Ich sagte doch du sollst ruhig bleiben und meinen Anweisungen folgen!


    Loc-Dog: Deinen Anweisungen? *sarkastisch* Oh hätte ich denen lieber die Rücken Massieren sollen, damit sie uns das Buch geben?


    Mause: Den Agenten auszuschalten ist eine Sache, aber du weißt wie ich dazu stehe Frauen zu töten! Das werde ich nicht dulden!


    Loc-Dog: Wundert mich, wie du bei so einer Einstellung es überhaupt so weit gebracht hast in der Organisation des Alten Viktors. - Sag mal ehrlich, was ist dir lieber, eine Tote aber dafür bleiben die Geheimnisse sicher und dein Paycheck, oder die Alternative wo wir alle im Knast landen?


    Mause: Was auch immer! *schaut sich den Ort an* Wir haben keine Zeit zum debattieren. Wir müssen sie finden, so schnell wie möglich.


    Sein Blick wanderte zurück zum Taxi. Der Fahrer, tot. Ein weiterer Knoten im Netz der Komplikationen. Viktor würde nicht glücklich sein. Mause wusste, dass jeder Tod, der nicht kalkuliert war, Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde – und Aufmerksamkeit war das Letzte, was sie gebrauchen konnten.


    „Die sind nicht weit gekommen“, sagte Mause schließlich, mit einem Hauch von Entschlossenheit in der Stimme. „Sie müssen sich irgendwo in den Slums verstecken.“



    Loc-Dog: Okay, wie machen wir es? Teilen wir uns auf oder suchen wir gemeinsam?


    Mause: Du suchst sie alleine. Ich räume währenddessen auf, damit nichts zu uns zurückverfolgt werden kann und versuche Herrn Panther auf den neuesten Stand zu bringen.


    Loc-Dog: Also kurz gesagt: Du lässt mich schuften, während du dich einschleimst?


    Mause: Irgendein Problem damit?


    Loc-Dog: Scheiße, alles ist besser als in Idaho zu sitzen und sich die Eier zu drücken.


    Mause: Exzellent.. Dann mal los.. Und denk dran.. Das Mädchen muss am Leben bleiben.. *geht weg*


    Loc-Dog: Glasklar Sauerkraut.


    Mause beobachtete, wie Loc-Dog sich auf den Weg machte, seine Pistole lässig hängend, während er in den Schatten der engen Gassen der Slums verschwand. Die Hitze flimmerte über dem Asphalt, und der Geruch von Rauch und verbranntem Gummi hing noch in der Luft. Mause blieb zurück, seine Haltung so ruhig und kontrolliert wie immer, doch in seinen Gedanken türmten sich Szenarien auf.


    Die Anweisung an Loc-Dog war klar gewesen: Finden Sie die beiden. Er wusste, dass Loc-Dog ein effektiver Jäger war, doch sein unberechenbarer Charakter ließ Mause zweifeln, ob er Helena tatsächlich verschonen würde. Der Gedanke daran störte ihn. Nicht aus Mitgefühl, sondern wegen der Konsequenzen, die unkontrollierte Gewalt mit sich brachte. Befehle zu befolgen war eine Sache, sie zu interpretieren eine andere – und Loc-Dog interpretierte oft zu viel.


    Mause drehte sich um, den Blick auf das Wrack gerichtet. Seine Aufgabe war klar: Spuren beseitigen, Aufmerksamkeit vermeiden und das Chaos, das Lee und Helena hinterlassen hatten, in Ordnung bringen. Der Taxifahrer war tot, und das machte alles komplizierter. Ein toter Zivilist in einem Gebiet, das unter Viktors Einfluss stand, war riskant. Es war nur eine Frage der Zeit, bis neugierige Augen und Ohren Wind davon bekamen.


    Das Buch. Es war immer das Buch. Sein Wert war ihm nicht vollkommen klar, aber wenn es Viktor ins Gefängnis bringen konnte, musste es wichtig sein – wichtiger, als Mause sich vielleicht vorstellen konnte. Und das machte die Situation gefährlich. Lee und Helena hatten einen Vorsprung, aber nicht viel. Sie waren verletzt, erschöpft und auf der Flucht in einem feindseligen Terrain. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder eingeholt wurden.

  • [Staffel 10] Kapitel 25 - Gefühle des Sturms - 30.10.2031 - Los Lunas, New Mexico - U.S.A


    Das kleine Motelzimmer in Los Lunas roch nach abgestandenem Rauch und billiger Reinigungschemie, aber es bot zumindest Schutz vor dem wütenden Gewitter, das draußen tobte. Die Blitze tauchten den Raum in unregelmäßigen Abständen in grelles Licht, während das Donnergrollen die dünnen Wände erbeben ließ.


    In der Ecke des Raumes stand die Sporttasche mit dem gestohlenen RDX, sorgfältig verschlossen und so positioniert, dass kein Wasser herankam. Lennard warf einen Blick darauf, als ob er sicherstellen wollte, dass der Inhalt noch da war, während Ariana mit einem Handtuch ihre Haare trocken rubbelte.


    Das Bett, in dem sie schlafen sollten, war klein und die Matratze sah aus, als hätte sie schon bessere Tage gesehen, aber es war besser, als die Nacht draußen zu verbringen. Lennard putzte sich gerade die Zähne während Ariana bereits begann, sich Bettfertig zu machen, lachend über die Details ihres Coups.


    Ariana: *scherzend* Ich kann es immer noch nicht glauben, dass die dir diese "Vito" Geschichte abgekauft haben.


    Lennard: Was soll ich sagen? Ich bin ein Profi im Dummschwätzen *ironisch* Maria.


    Ariana: *lacht kurz auf* Die schauen blöd aus der Wäsche wenn sie realisieren, dass wir sie total verarscht haben. Aber jetzt mal im ernst. Wie kommst du überhaupt immer auf diese erfunden Stories?


    Lennard: Ahhh ich vermische immer ein Bisschen Wahrheit von eigenen Erfahrungen mit drin. Das ist dann leichter für mich zu merken, was ich von mir gebe. Ich sag ja immer, ich bin ein kriminelles Genie, wenn man mich lässt. *schmunzelnd*


    Ariana: Du bist ein Freak und kein kriminelles Genie. Aber.. ich muss zugeben, du hast deinen Nutzen irgendwie. Bin froh, dass ich dich nicht zu den Muertos geschickt habe.


    Lennard: Oh ein Kompliment von Miss Latina persönlich. Da fühle ich mich ja voll geehrt.



    Es war seltsam, beinahe ironisch, wie sich das Verhältnis zwischen Ariana und Lennard verändert hatte. Es war noch nicht lange her, da standen sie in der Thotties-Lagerhalle, jeder bereit, dem anderen das Leben zu nehmen. Die gegenseitige Abneigung war greifbar gewesen, eine explosive Mischung aus Misstrauen und einer Prise Hass. Doch jetzt? Jetzt lachten sie über gemeinsame Erinnerungen, arbeiteten Seite an Seite, als wäre ihre Vergangenheit nie passiert.



    Ihre neue Dynamik war schwer zu erklären, vielleicht sogar für sie selbst. Da war eine ungesagte Akzeptanz entstanden, eine Art stille Übereinkunft, die sie beide nicht infrage stellten. Doch ein Detail war schwer zu ignorieren: Warum hatten sie dieses Motelzimmer mit einem Doppelbett genommen? Es wäre genauso einfach gewesen, zwei Zimmer zu mieten oder eines mit getrennten Betten zu wählen. Stattdessen lagen sie jetzt hier, in dieser merkwürdigen Grauzone zwischen Zweckgemeinschaft und etwas, das niemand von ihnen laut aussprechen wollte.


    Lennard warf einen Blick zur Seite, wo Ariana auf der Bettkante saß, ihre nassen Haare immer noch leicht tropfend. Sie bemerkte seinen Blick und verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln, bevor sie sich wieder ihrem Handtuch widmete. Der Donner draußen schien in dem Moment leiser zu werden, als ob selbst das Unwetter kurz innehielt, um die Gespräche zwischen ihnen nicht zu stören.


    Lennard: *aufs Bett schmeißend* Man ist das ein Scheiß Bett.. Habe noch nie so ein ungemütliches gehabt.


    Ariana: *sarkastisch* Och armer armer Lennard.. Sind etwa deine Kissen nicht sorgfältig geschüttelt worden?


    Lennard: jaja, lach nur über mich. Ich denke halt nur als der Sohn eines Millionenschweren Drogen Kingpins, habe ich mehr verdient als das. - Ich weiß das ist schwer zu verstehen für Jemanden, der wahrscheinlich zwischen Schweinen und Eseln in ner Scheune geschlafen hat.


    Ariana: Que? *verwirrt zu Lennard*


    Lennard: Panama war doch bestimmt ein armes Land. Ist schon okay, ich urteile nicht, du kannst ja nichts dafür so aufgewachsen zu sein.


    Ariana: Falls du noch nicht drauf gekommen bist Lennard, meine Familie war auch mal sehr reich. Wir haben in einer Villa gelebt, und nicht bei Schweinen und Eseln. Da merkt man wieder, dass du total Weltfremd bist.


    Lennard: Was echt?


    Ariana: Sí.. Echt..


    Lennard: Und... *neugierig* Wie war das so?


    Ariana: Panama war sehr gesetzlos und rau.. Aber es hatte eine Schönheit die man schwer beschreiben kann. Egal welche Jahreszeit gerade war, es war immer schön warm und die Meeresbrise, die deine Haut abkühlte.. Es war... Angenehm.. Palmen... Strände.. Ein Paradies... - Nicht so wie hier...


    Lennard: Klingt irgendwie nett.. *versucht empathisch zu wirken* Sorry, dass du das verloren hast..


    Ariana: Gracias... *lenkt vom Thema ab* Jetzt was Anderes.. - Was denkst du über den Plan, mit dem Raub deines Papás.. Willst du ihn wirklich ausrauben?


    Lennard: Ahhh das ist so ne Moralfrage, oder? Natürlich, aber ich sehe es nicht als Raub. Es ist nur mein Erbe, was ich jetzt beanspruche.


    Ariana: Du weißt aber, dass mein Papá Andere Pläne hat. Und Jason auch.


    Lennard: Dein Paps und mein Paps? Das ist ein Beef, den Beide unter sich ausmachen müssen. Ich denke das klügste wäre, wenn wir uns da raushalten. Und Jason? Fuck auf ihn.. Ich helfe ihm nur, damit wir Tantchen und Cousin Liam dort raus schaffen.


    Ariana: Vielleicht hast du Recht.. - Irgendwie kommen wir Beide ja auch irgendwie klar, obwohl wir auf zwei verschiedenen Seiten stehen. Sollen die Alten das unter sich ausmachen.


    Lennard: Exakt!


    Es war eine merkwürdige Wendung, die ihr Verhältnis genommen hatte. Was einst ein erbitterter Streit gewesen war, schien sich langsam in etwas anderes zu verwandeln, als ob sie begannen, das zu verstehen, was sie einander nicht gewollt hatten. Es war nicht mehr nur ein Kampf, der ihnen aufgezwungen worden war. Sie begannen zu erkennen, dass dieser Krieg zwischen ihren Vätern nur ein Schatten war, der ihre Entscheidungen trübte. Vielleicht, so dachten sie, war es an der Zeit, dass sie selbst die Kontrolle über ihre eigenen Schicksale übernahmen.


    Ariana rieb sich langsam die Schulter, die offenbar einen unangenehmen Druck verspürte. Es war der Moment, den Lennard abwarten musste. Die Anspannung zwischen ihnen war noch immer spürbar, aber es gab diese leise Veränderung in der Luft. Sie waren nicht mehr Feinde – oder zumindest nicht so wie früher.


    Lennard sah sie aufmerksam an, bemerkte die Anspannung in ihren Zügen und fragte dann, fast behutsam: „Was ist los?"


    Ariana sah ihn einen Moment lang an, als würde sie überlegen, ob sie antworten sollte. Aber es war nicht das erste Mal, dass sie ihre Schwächen verbarg. Schließlich seufzte sie leise und ließ ihre Schultern sinken.


    Ariana: Ist nichts.. Gezerrter Muskel als ich dem einen Itaker eine aufs Maul gab..


    Ohne ein weiteres Wort nahm Lennard ihre Schulter in seine Hände, begann vorsichtig, mit seinen Fingern den Schmerz zu bearbeiten.


    Lennard: Lass mich mal sehen. *beginnt vorsichtig Ariana zu massieren*



    Der Moment war still, fast zu still. Ariana war zunächst überrascht, als er sich einfach zu ihr setzte und ihre Schulter massierte, aber es war nicht unangenehm. Im Gegenteil, sie merkte, wie die Verspannungen langsam nachließen. Für einen Moment fühlte sie sich einfach… gut..


    Ariana: *verwirrt, jedoch angenehm* Was machst du da?


    Lennard: Na dich massieren, wonach siehts denn aus?


    Ariana: Ahhh.. *lächelt kurz* Jetzt verstehe ich warum du ein Zimmer mit Doppelbett geholt hast.


    Lennard: Was? Ähh.. *nervös* Nein, ich wollte nur nett sein. Auch einer wie Ich kann mal ab und zu nett sein.


    Lennard spürte die leichte Erleichterung, die von ihr ausging, und trotz des ungewohnten Momentes war es ein Schritt aufeinander zu. Ein kleiner, aber bedeutungsvoller Schritt.. Könnte es sein, dass Lennard versuchte sich an sie ran zu machen?


    Ariana: Du spielst ein sehr gefährliches Spiel Blassnase.. *angenehm ruhig sagend*


    Lennard: Fühlt es sich gut an?


    Ariana: Zu gut sogar... *atmet leicht aus* Ich müsste mal echt wieder flachgelegt werden..


    Lennard: *scherzend* Hehe.. Ich auch.


    Ihre Stimme war ruhig, fast nachdenklich, als sie ihre eigenen Gedanken in Worte fasste. Eine Mischung aus Humor und ernsthafter Erschöpfung, der Kampf gegen die Einsamkeit und ihre eigenen Wünsche, die nie richtig zur Ruhe kamen.


    Lennard lachte leicht, doch sein Blick verriet, dass er mehr in dieser Aussage las, als sie es vielleicht wollte. Doch der Moment, der zwischen ihnen lag, war mehr als nur ein harmloser Witz.


    Vielleicht war es der Moment, die Umgebung, die Nacht – aber Lennard fragte sich, ob sich hier mehr zusammenbraute, als er ursprünglich gedacht hatte. Sie waren zwei Menschen, die sich in einer schwierigen Situation wiederfanden, verbunden durch den gemeinsamen Plan und das Ziel, das vor ihnen lag. Vielleicht war es das, was sie einander näher brachte. Oder vielleicht war es einfach die Tatsache, dass in dieser Nacht beide einfach nur Menschen waren, mit Bedürfnissen, die nicht in das Bild passten, das sie sich für sich selbst aufgebaut hatten.


    Lennard grinste, ein leichtes, nervöses Lächeln, das Ariana in diesem Moment nicht wirklich störte. Sie sah in seine Augen, und für einen Moment schien er ebenso unsicher zu sein, wie sie. Doch auch das schien keine Rolle mehr zu spielen. Der Moment zog sich in die Länge, ohne dass sie eine klare Richtung fanden, wohin er sie führen würde. Es war wie ein Spiel, bei dem beide wussten, dass sie die Regeln nicht wirklich verstanden, aber dennoch weitermachten.


    Die Frage, was wirklich zwischen ihnen passierte, hing in der Luft. Ariana fragte sich, ob sie einfach den Kopf ausschaltete und den Moment genoss, um sich selbst zu spüren, um für eine kurze Zeit etwas anderes zu erleben. Sex.. Vielleicht war es nicht mehr als das, was sie in diesem Augenblick brauchte. Und vielleicht, ganz vielleicht, war Lennard genau das, was sie dafür brauchte – ohne es wirklich zu wollen.. Schließlich war er am Ende des Tages immer noch ein devoter kleiner Freak.


    Es war nichts, was sie geplant hatte, und sicherlich nicht etwas, was sie von ihm erwartete. Aber manchmal, in diesen stillen Momenten, wenn der Kopf ruhiger wurde und der Körper für sich selbst sprach, konnte man nicht immer die eigenen Regeln befolgen.


    Lennard spürte das leichte Zittern in seinem Körper, als er den Kuss am Hals von Ariana setzte. Ein flimmerndes Gefühl der Erleichterung durchzog ihn, als sie ihn nicht abwehrte, sondern nur still blieb. Es war ein Moment der Ungewissheit, aber zugleich auch ein kleines Stück Befreiung. Die Entscheidung, den Schritt zu wagen, war seine, und das gab ihm das Gefühl von Kontrolle – im Gegensatz zu dem, was er sich vorstellen konnte, wenn sie es initiiert hätte. In seiner Vorstellung wäre sie dann diejenige gewesen, die sich selbst aus einer verzweifelten Situation zu befreien versuchte.


    Die Luft im Raum schien dicker zu werden, als der Moment intensiver wurde. Lennard ließ sich, als hätte das Bett plötzlich eine unbekannte Wärme ausstrahlte, auf die weiche Matratze sinken. Ariana folgte ihm, zögerlich, fast wie ein stummer Begleiter in diesem Spiel der Lust. Ihre Blicke trafen sich, und für einen kurzen Augenblick war es ein stilles Verständnis zwischen den beiden – ein klärender Moment, in dem sie keine Worte brauchten, um zu wissen, was sie sich gegenseitig anboten. Es war keine Liebe, keine echte Verbindung, und das war auch nicht das, was sie suchten. Sie lagen einfach nebeneinander, ihre Körper füreinander bestimmt, aber nicht mehr. Ein Ausdruck von Distanziertheit lag in ihren Augen, als sie einander musterten. Sie waren keine Seelenverwandten, auch keine Fremden, eher zwei Menschen, die ihre Lust stillen mussten..


    Ariana: Jetzt wirst du aber richtig mutig. *erstaunt von Lennard* Ich habe nicht gesagt, dass ich dich will.


    Lennard: Und du hast mich nicht abgehalten.. Hehe.. *kichert kurz*


    Ariana: Nur damit das klar ist Lennard. Wenn du jemals irgendeinem davon erzählst, dann kille ich dich eigenhändig.


    Lennard: Hmmm.. Das ist nur fair *lächelt und küsst Ariana*




    Ariana, die anfangs nur vorsichtig reagiert hatte, öffnete sich mehr, als ihre Hände über seine Haut glitten, die den Spannungsbogen zwischen ihnen weiter aufzog. Ihre Finger fanden die Kante seines Hemdes, zögerten einen Moment, bevor sie es mit einem schnellen Ruck über seinen Kopf zogen. Lennard hatte nicht die Absicht, ihr zu helfen – er wollte es spüren, dieses Gefühl von Verlangen, das sich zwischen den beiden aufbaute, ohne dass Worte nötig waren.


    Ihre Haut berührte sich dann endlich – ein warmer, glühender Kontakt, der durch jeden Nerv zuckte und sich wie eine erste Erkundung anfühlte. Lennard zog sie näher, sodass ihre Körper ineinander verschmolzen. Sie schlang ihre Arme um ihn, als wollte sie die Kontrolle übernehmen, und für einen Moment war es nicht nur die physische Nähe, die sie verband, sondern auch das Verständnis zwischen ihnen, dass sie beide wussten, was dieser Moment war. Keine Fragen, keine Erwartungen.


    Ariana begann, seine Brust mit den Fingern zu streifen, ein beinahe kühler Hauch ihrer Hände auf der blassen Haut. Ihre Lippen fanden erneut seinen Hals, dieses Mal fordernder, mit einem leichten Biss, der ein verspieltes Lächeln auf Lennards Lippen zauberte. Seine Hände glitten über ihre Taille, fingen an, die Silhouette ihres Körpers zu erkunden, als ob er sie erst jetzt wirklich sehen würde. Ihre Haut war seidig, warm, und er genoss jede Berührung, als wäre sie die einzig wahre.


    Langsam lösten sich ihre Körper voneinander, genug, um ihr beider Hemden zu entfernen. Ariana ließ ihren Blick nicht von ihm, als sie ihren Oberkörper freilegte und ihren Rücken gegen ihn drückte. Ihre Haut war wie Samt, und Lennard konnte nicht anders, als mit seinen Lippen über ihre Schultern zu streifen, als würde er die weichen Linien nachzeichnen. Es war nicht mehr nur Berührung, sondern ein Spiel der Sinne, bei dem keiner zurückzog.

    Ihre Hände fanden den Weg zu seinen Hosen, zogen sie mit einer ungeduldigen Geste hinab. Als sich der Stoff löste, spürte er, wie ihre Blicke ihn durchdrangen – kein Zögern, kein Rückhalt. Der Kuss, der vorher zärtlich begonnen hatte, war nun hungriger, als sie die Kontrolle übernahmen. Ihre Lippen suchten die Wärme seines Körpers, während ihre Hände sich an den vertrauten Konturen abarbeiteten.


    Ariana schob Lennard sanft zurück, bevor sie sich selbst entkleidete, ihre Bewegungen geschmeidig, wie ein leises Versprechen dessen, was noch kommen sollte. Keine Worte, keine Bekenntnisse. Es war der pure Moment, der sie beide in seinen Bann zog, während sie sich weiter erkundeten, ungeniert, ohne Skrupel. Der Raum war erfüllt von der Spannung, die sich mit jedem Atemzug aufbaute.


    Es war kein sanftes Spiel – es war ein Akt, bei dem sie sich gegenseitig ihre Grenzen zeigten, die zwischen ihnen verschwammen, und nur der Rhythmus ihrer Körper die Richtung vorgab.. Es blieb abzuwarten ob es genug war die Einsamkeit zu stillen, oder ob es eine pure Enttäuschung war.


    Zur Gleichen Zeit, im Safehouse von Los Lunas.


    Franziska zögerte, ihre Blicke trafen sich mit Jasons. Für einen Moment schien alles um sie herum zu verschwimmen. Ihre Augen suchten nach einer Reaktion in seinem Gesicht, als ob sie nach einem Zeichen, einem Hinweis, suchte, der ihr den Mut gab, den nächsten Schritt zu tun. Jason war zunächst verwirrt, seine Gedanken wirbelten durcheinander, als er das sanfte Leuchten in ihren Augen bemerkte. Etwas in ihm wehrte sich, doch er konnte sich nicht von ihr abwenden.


    Jason: *blickt kurz weg* Ich habe dir nie gedankt dafür, dass du so eine gute Freundin zu mir warst.. - Ich versuche es oft zu vermeiden über Chloe zu reden.. Aber seit ihrem Tod fällt es mir schwer überhaupt noch sowas wie Liebe oder Freundschaft zu empfinden.. - Auf irgendeiner Art und Weise, durch deine Unterstützung, hast du mir geholfen dass ich meinen Verstand nicht komplett verliere..


    Franziska: Du gibst dir immer noch die Schuld, oder?


    Jason: *senkt den Blick, als ob das Gewicht der Erinnerung ihn belastet* Ich habe den Abzug gedrückt...


    Franziska: Und ich habe gesehen, was passiert ist...Das warst nicht du.. - Deswegen sehe ich dich immer noch als den, der du wirklich bist. Der, der du tief im Inneren bist.


    Jason: *mit einem leichten, bitteren Lächeln* Du siehst keinen mordenden Psychopathen?


    Franziska: Nein... Nicht in diesem Moment...


    Jason: Was bin ich dann, Franziska...?


    Franziska: *verliert sich in ihren Gedanken für einen Moment, bevor sie fortfährt* Du bist ein liebevoller Vater... Du hast so viele gute Seiten, die du unter dieser Fassade aus Trauer und Zorn versteckst... Du bist loyal, mutig, ein Mann, der alles für seine Lieben tun würde... Und mehr...


    Jason: *überrascht, ein wenig misstrauisch* Mehr...?


    Franziska: *mit einem leichten Lächeln, das kaum noch zu sehen ist* Ja, mehr... In den letzten verrückten Monaten haben wir uns näher kennengelernt, als ich je gedacht hätte. Wir haben vieles gemeinsam erlebt, und... *zögert, rückt etwas näher, dann blickt sie schnell zur Seite* Vergiss es... Es ist nicht so wichtig...


    Jason: Doch, sag es ruhig... Was ist denn?


    Franziska: *mit einem kleinen Seufzer, als ob sie den Gedanken nochmal für sich selbst ordnen möchte* Es fühlt sich... verrückt an, oder? Alles, was zwischen uns passiert ist. Niemand hätte gedacht, dass wir irgendwann hier sitzen würden...


    Jason: *leise, fast ein wenig amüsiert* Kommen wir nicht immer an den Punkt, wo es sich verrückt anfühlt?


    Franziska: *blickt ihm in die Augen, als ob sie nach einer Antwort sucht* Ja... vielleicht... - Aber manchmal frage ich mich, wie es gewesen wäre, wenn wir uns unter anderen Umständen getroffen hätten. Wenn alles anders verlaufen wäre... Wären wir dann einfach nur Freunde geworden?


    Sie hält inne, ein Moment der Stille, der fast greifbar wird. Es ist, als ob sie etwas anderes sagen wollte, aber sich nicht traut.


    Franziska: *flüstert, mit einem leicht zögerlichen Lächeln* Denkst du, dass wir vielleicht eine Chance gehabt hätten... früher?




    Der Nervenkitzel der Nähe nach diesen Worten war fast greifbar. Ihre Hände zitterten leicht, als sie sich wieder näher zu ihm beugte, ihre Augen auf seinen Lippen gerichtet. Ihre Worte, die sie aus ihrem Inneren herausgepresst hatte, ließen sie selbst fast den Atem anhalten. „Denkst du, dass wir vielleicht eine Chance gehabt hätten... früher?“ Sie hätte sich gewünscht, dass die Frage nicht so schwer wie Blei in der Luft hing, aber sie konnte sie nicht zurückhalten. Die Unsicherheit, die sie in diesem Moment verspürte, war fast greifbar.


    Jason sah sie an, für einen Moment verwirrt, dann nachdenklich, doch er spürte, wie der Druck der Situation immer stärker wurde. Ohne eine klare Antwort zu finden, wich sein Blick ihr aus. Die Stille zwischen ihnen wurde drückend, und in diesem Moment nahm Franziska es als ihre Gelegenheit, sich ihm noch näher zu kommen, ihre Hand streifte erneut seine. Und dann, fast wie von selbst, bewegte sie sich noch näher an ihn, ihre Lippen fanden die seinen.


    Ihre Lippen berühren sich zunächst sanft, fast fragend, als ob sie nach einer Bestätigung suchte, die sie schon längst kannte. Doch als Jason sie endlich erwidert, geschieht etwas Unerwartetes. Es ist nicht nur der flüchtige Kuss von eben. Es ist, als würde ein Funke überspringen, als ob all das, was unausgesprochen zwischen ihnen liegt, auf einmal in diesem Moment verschmilzt. Ihre Hände finden seinen Nacken, ziehen ihn näher, und Jason, völlig überrascht von der Intensität des Moments, lässt sich mitreißen.


    Für einen Augenblick – nur für einen Augenblick – vergisst er alles. Vergisst Lillian, die Vergangenheit, die Schmerzen. In diesem Moment gibt es nur noch Franziska. Ihre Nähe, der sanfte Druck ihrer Lippen, der vertraute Duft, der ihn umhüllt, all das lässt ihn für einen Moment in einer Welt ohne Verpflichtungen existieren. Die Küsse werden intensiver, schneller, als ob sie sich in diesem kurzen Augenblick ein Leben lang festhalten wollten.


    Doch dann, mitten in diesem Rausch, als Franziskas Lippen ihn noch tiefer ergreifen, schießt ein Gedanke durch Jasons Kopf – zu schmerzhaft, um ihn zu ignorieren. Als alles intensiver wurde und in die Nähe der Intimität kam, spürte Jason sofort den Schlag der Realität. Er zog sich zurück, ein kurzer, unkontrollierter Impuls. „Nein… lass das“, sagte er, seine Stimme leise, aber fest.



    Franziska starrte ihn einen Moment lang an, ihre Gedanken wirbelten. Sie hatte es nicht sofort realisiert, was er gemeint hatte. Vielleicht wollte er nur abblocken. Vielleicht war es einfach der Moment der Unsicherheit. Also, ohne nachzudenken, beugte sie sich erneut vor und küsste ihn erneut..


    Doch diesmal war der Kuss fordernder, leidenschaftlicher – ein verzweifelter Versuch, zu verstehen, was zwischen ihnen war. Jason spürte den Drang, sie erneut abzuwehren, doch diesmal war es härter. „Lass es, Franziska“, sagte er jetzt ernst, seine Stimme durchdrungen von etwas, das sie nicht ignorieren konnte. „Ich mein’s ernst… lass es.“


    Franziska blieb wie erstarrt, der Kuss gebrochen, der Moment zerbrach wie ein Spiegel, der von einem unsichtbaren Schlag zerfiel. Ihre Hand senkte sich, und der Blick in ihren Augen verriet die Mischung aus Schock und einer tiefen, schmerzhaften Erkenntnis. Sie hatte es tatsächlich nicht wahrgenommen – nicht wirklich verstanden, was er sagte. In ihrem Kopf schwirrte die Vorstellung, dass es an ihr lag, an ihren Narben, an dem, was sie von sich dachte.


    „Es tut mir leid“, murmelte sie, ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. „Ich… ich hab’s nicht richtig verstanden.“


    Jason: *setzt sich aufrecht, schaut auf seinen Ehering* Das hätte nicht passieren dürfen.. *hält die Hände um sein Gesicht* Warum hast du das getan?


    Franziska: Ich dachte nur.. Ich.. *verwirrt*


    Jason: Ich bin verheiratet... Okay? Ich kann das Lillian nicht antun...


    Franziska: *unsicher* Ist es wirklich nur wegen Lillian? Oder weil Ich so bin wie Ich bin?


    Ihre Gedanken rasten, jeder von ihnen ein schmerzhafter Stich. Sie hatte es immer gewusst, tief im Inneren, dass er sie nicht so sah, wie sie sich in diesem Moment gefühlt hatte. Wie eine echte Frau mit echten Bedürfnissen.. Aber jetzt, mit jedem Atemzug, fühlte sie sich weniger wie die Franziska, die sie gekannt hatte, und mehr wie diese fremde, hässliche vernarbte Version von sich selbst.


    Ihre Hand legte sich zögerlich an ihr Gesicht, über die Narben, die sie so sehr verachtete. In diesem Moment fühlte es sich so an, als würde jeder Blick, jeder Augenaufschlag von Jason, diese Narben nur noch mehr betonen. "Ich bin nicht gut genug. Für gar keinen..." Es war eine der wenigen Wahrheiten, die sie sich immer wieder sagte, um die Enttäuschung zu ertragen. Aber sie hatte gehofft, dass sie sich diesmal täuschen würde. Dass vielleicht in diesem Moment, unter diesen Umständen, jemand wie Jason, jemand, der sie so gut kannte, sie anders sehen würde.


    Als sie sich umdrehte, hat er sich in die Ecke der Couch begeben.. Er hatte sich nicht mal zu ihr umgedreht, keine Entschuldigung, kein Blick, der ihr versichern konnte, dass es nicht an ihr lag. Seine Augen vermieden ihren Blick, und es schmerzte, mehr als sie es in Worte fassen konnte. Sie wusste, dass er sich selbst nicht vergeben konnte, dass er das Gefühl hatte, die Grenze überschritten zu haben, die er in sich selbst gezogen hatte. Doch was für ihn ein Schutzmechanismus war, fühlte sich für sie wie ein schmerzhaftes Urteil an.


    Mit all den Rissen und Narben, die nichts von Schönheit übrigließen. Ihre Gedanken kreisten weiter, und sie stellte sich vor, was er wohl über sie dachte. "Nicht so wie du bist, Franziska. Du bist zu hässlich, zu zerbrochen, zu unvollständig.."



    Jason hingegen war mit sich selbst beschäftigt. Der Moment, in dem er sich von ihr zurückgezogen hatte, war nicht nur ein Abwehrmechanismus, sondern eine Art Selbstschutz. Die Enttäuschung über sich selbst und die plötzliche Erregung, die er nicht hatte kontrollieren können, hatten ihn kalt erwischt. Es war nicht nur Franziskas Nähe, die ihn erschütterte, es war die unerklärliche, aufsteigende Schuld, die in ihm brodelte, weil er für einen Moment den Verstand verloren hatte. Doch während er sich innerlich bekämpfte, konnte er sich nicht einmal die Zeit nehmen, Franziska in die Augen zu sehen. Er wusste nicht, was er in diesem Moment sagen oder tun sollte...


    Jason: Ich glaube es wäre besser, wenn wir nicht mehr darüber reden... *schaut weg*


    Franziska: Hasse mich bitte nicht.. Ich weiß nicht was mich dazu geritten hat.. *ausrede* Es war nur ein dummer Ausrutscher, ja?


    Jason: *blickt weiterhin weg* Ich bleibe heute hier auf der Couch.. Du kannst das Bett für dich haben..


    Franziska: Jason.. *steht auf und blickt verstört*


    Jason: Bitte mach es nicht noch merkwürdiger, als es schon ist..


    Franziska: O-Okay... Ich werde dann mal.. - Ich gehe.. *geht gekränkt ins andere Zimmer*


    Jason hatte keine Ahnung, was in ihr vorging, und das war gut so. Denn in diesem Moment war sie noch immer die Franziska, die sich für alles verantwortlich fühlte – besonders für die Narben, die nie geheilt waren, für die goldenen Zähne, die ihr Selbstbild verzerrten. Und während sie sich von ihm abwandte, fühlte sie sich unsichtbar, leer und ungenügend..


    Franziska ging weg, die Bewegung langsam und schwerfällig, als ob sie gegen eine unsichtbare Wand drückte. Ihre Füße berührten den Boden, doch der Schritt wirkte beinahe mechanisch, als sie sich zu der Tür bewegte. Ihr Blick war auf den Boden gerichtet, als sie an der Wand entlangging, ihren Körper in einem ständigen, leichten Zucken haltend. Jeder Schritt schien ihr schwerer zu fallen als der letzte, als ob sie mit jedem Meter die Schwere ihrer Gedanken und ihres Körpers weiter mit sich trug. Sie zog die Tür zu ihrem Zimmer auf, ihre Hand, die sich am Türrahmen abstützte, zitterte leicht, bevor sie sich in den Raum zurückzog.




    Jasons Blick wanderte zu dem Ehering an seiner Hand. Er hat Lillian Treue geschworen, doch der Gedanke an seine Frau ließ ihn nicht beruhigen. Es fühlte sich wie ein ständiger Druck an, der ihn mit jedem Atemzug mehr erdrückte. Was wäre, wenn... Die Frage kam immer wieder. Was wäre, wenn er sich nicht zurückgezogen hätte? Was, wenn er Franziska als mehr als nur eine Freundin gesehen hätte? Aber sofort blockte er diese Gedanken ab. Sie waren nicht richtig..


    Er stützte seinen Kopf in die Hände, versuchte, die aufkommende Zerrissenheit zu vertreiben, doch es war vergeblich. War ich das Arschloch? Diese Frage tauchte immer wieder auf, eine Frage, die er sich nie zu stellen gewagt hatte, bis jetzt. Franziska hatte ihn in einer Weise berührt, die er nicht hatte kommen sehen, aber das bedeutete nicht, dass er sie jetzt anders sah. Nein, er durfte nicht in diese Richtung denken. Er hatte seine Familie, er hatte seine Verantwortung. Und alles, was er tat, war für sie. Für Lillian.


    Doch in der Dunkelheit der Nacht konnte er die leise Stimme in seinem Kopf nicht zum Schweigen bringen. Vielleicht hätte es wirklich etwas werden können… Aber auch dieser Gedanke war wie eine Gefahr, die er nicht länger zulassen konnte.


    Er wusste nicht, wie lange er so da gesessen hatte, aber irgendwann, als der Raum immer dunkler wurde, beschloss er, sich hinzulegen. Er konnte sich keinen weiteren Moment der Zerrissenheit leisten. Er war leer, kalt, und er wollte nicht noch weiter abdriften.. Aber irgendwas sagte ihm, dass es noch chaotischer werden wird..


    Franziska war währenddessen im Bett, das Kissen in ihren Händen verkrampft, als sie versuchte, die Stimmen in ihrem Kopf zu vertreiben. Ihre Gedanken wirbelten, zu schnell, zu schmerzhaft, als dass sie irgendetwas anderes tun konnte. Sie wollte sich selbst in den Schlaf wiegen, aber es ging einfach nicht. Ihre eigenen Fehler jagten sich wie Schatten durch ihren Geist.


    Sie hatte sich zu viel erlaubt, hatte einen Moment der Schwäche riskiert, als sie wusste, dass sie diesen Weg nicht gehen durfte. Was hatte sie erwartet? Dass er sie in diesem Moment anders sehen würde? Dass die Nähe, die sie geteilt hatten, ausreichen würde, um das zu überwinden, was zwischen ihnen stand? Ich habe das alles kaputt gemacht. Die Worte hallten immer wieder in ihrem Kopf, als ob sie sich selbst bestrafen wollte.


    Es war nicht das erste Mal, dass sie sich in solch einem Moment verloren fühlte, wie bei Hollis.. aber es war das erste Mal, dass es so richtig weh tat. Der Gedanke schlich sich in ihre Gedanken, während sie sich weiter ins Kissen grub, als könnte sie es damit erträglicher machen.


    Sie hatte gehofft, dass diese Nacht etwas in ihr ändern würde. Die Einsamkeit, die sie durchströmte, war lähmend. Es war nicht nur die Enttäuschung über sich selbst, sondern auch das Gefühl, dass sie sich etwas verwehrt hatte, das sie nie wirklich bekommen konnte. Sie hatte sich für diesen Moment geöffnet, und jetzt konnte sie nur noch die Scherben davon betrachten.


    Franziska atmete tief durch und schloss die Augen, doch Schlaf wollte nicht kommen. Es war zu spät. Sie hatte zu viel riskiert, und jetzt musste sie mit den Konsequenzen leben.


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    Durch eure Entscheidung in Kapitel 11, wo Jason Ariana ablehnte, kam es dazu, dass sie Lennard zum Vergnügen nutzte, was deren Dynamik veränderte.


    Durch die Entscheidung Jason ohne Reue zu küssen, kam es dazu, dass Franziska sich selbst ins Fleisch schnitt, da Jasons Affinität zu Lillian zu hoch ist +85. Jedoch sorgte es dafür, dass es zu einem gemischten Gefühl der Beiden kam. +15 Ruf auf Beide, jedoch -20 Geisteszustand Franziska.


    - Wenn Lillian das erfährt, gibt es Klatsche :D


  • [Staffel 10] Kapitel 26 - Marsch des Krieges - 01.11.2031 - Los Lunas, New Mexico - U.S.A


    Der nächste Tag brach an.. General Hollis dunkler SUV fuhr mit gleichmäßigem Tempo auf das alte CIA-Safehouse in Los Lunas zu. Staub wirbelte unter den Reifen auf, als das Fahrzeug in der trockenen, unwirtlichen Landschaft zum Stehen kam. Hollis stieg aus, gefolgt von einer jungen Soldatin, die ihm dicht auf den Fersen blieb. Ihre scharfen Augen scannten die Umgebung, während Hollis seine Sonnenbrille abnahm und einen Moment lang stehen blieb, die Szenerie abschätzend.


    Schon auf den ersten Blick erkannte er, dass etwas nicht stimmte. Ein feiner Geruch von Verwesung lag in der Luft, kaum wahrnehmbar, aber für jemanden wie Hollis, der die Schattenseiten seines Berufs kannte, ein deutliches Warnsignal. Er bewegte sich langsam, beinahe widerwillig, um die Ecke des Gebäudes. Und da sah er sie: die ersten beiden Leichen..


    Hollis: Was zum? *schaut verwirrt zu den Leichen*


    Soldatin: General? *macht das Gewehr bereit* Was geht hier vor sich?


    Hollis: Sie wurden erschossen.. *nimmt seine Pistole aus dem Holster* Augen aufhalten.. Die Mörder könnten noch hier sein..


    Die Körper lagen unweit des Haupteingangs der Lagerhalle, halb im Schatten der Außenmauer. Beide Wachen, ihre Gesichter bleich und leblos. Blut hatte sich auf dem trockenen Boden gesammelt, inzwischen dunkel und eingetrocknet. Hollis kniete sich hin, untersuchte die Wunden mit professioneller Präzision. Schussverletzungen. Präzise, sauber, aus nächster Nähe. Die Männer waren vermutlich überrascht worden.


    Die Soldatin stand einige Schritte hinter ihm, den Blick wachsam auf die Umgebung gerichtet, eine Hand am Griff ihrer Waffe. „General, so wie die Leichen aussehen, müssen sie schon ein paar Stunden tot sein.." sagte sie leise. Ihre Stimme war ruhig, aber Hollis hörte die Spannung dahinter.


    „Mehr als nur ein paar Stunden," murmelte Hollis und richtete sich langsam auf. Seine Augen verengten sich, während er den Eingang zur Lagerhalle fixierte. Irgendetwas stimmte hier nicht. Er konnte es spüren. Doch noch wollte er nichts überstürzen. Er deutete der Soldatin, ihm zu folgen, und gemeinsam näherten sie sich dem Gebäude.


    Als Hollis die Tür aufdrückte, war er angespannt wie eine geladene Waffe. Der Geruch von altem Metall und abgestandener Luft schlug ihnen entgegen, vermischt mit etwas anderem – etwas, das Hollis nicht sofort einordnen konnte. Aber er wusste, dass er Antworten finden würde, sobald er weiterging. Und dass ihm die Antworten vermutlich nicht gefallen würden.




    Sie drangen weiter vor, die Stille der verlassenen Lagerhalle drückte schwer auf ihre Sinne. Der modrige Geruch alter Metallregale vermischte sich mit dem kupfernen Hauch von Blut, der in der Luft hing. Die Soldatin bewegte sich wie ein Schatten vor Hollis, das Gewehr eng an die Schulter gedrückt.


    In der Mitte des langen Gangs lag ein weiterer Körper – einer der Wachen. Der Mann hatte kein Blut vergossen, doch der groteske Winkel seines Halses ließ keinen Zweifel an seiner Todesursache. Hollis spürte, wie sein Magen sich zusammenzog. Noch ein Toter. Noch ein Zeichen, dass alles aus dem Ruder gelaufen war.


    Bevor sie die Tür am Ende der Halle erreichten, blieben sie stehen. Die Soldatin drückte ihren Rücken gegen die Wand neben der Tür, Hollis tat es ihr gleich. Ihre Blicke trafen sich kurz, und sie nickte ihm zu. Ihr Gesicht blieb angespannt, die Haltung professionell, doch in ihren Augen schimmerte Unsicherheit.


    Mit einer Handbewegung gab Hollis das Signal. Sie stürmten hinein, die Gewehre und Pistolen auf jede mögliche Bewegung gerichtet. Doch der Raum war still. Tödlich still.


    Drinnen fanden sie, was sie insgeheim befürchtet hatten: Leichen.


    Die Männer, die Roberto Aguilar bewachen sollten, lagen verstreut am Boden. Einschusslöcher in den Köpfen, Blutpfützen, die längst zu trockenen Flecken erstarrten. Sie waren sauber hingerichtet worden – keine chaotische Schießerei, kein Kampf um Leben und Tod.


    Aber es war die leere Ecke, die Hollis am meisten traf.




    Soldatin: Sie sind alle tot.. *verstörend die Leichen musternd* Es sieht aus, als wären sie überrascht worden.. Die Schusswunden deuten darauf hin, dass der Schütze sie präzise mit einer schallgedämpften Waffe hinterrücks ermordet hat.. *blickt dann zu Hollis* General? Wer könnte das gewesen sein?


    Hollis: Das hier ist kein Zufall... Der falsche Anruf... Mich von dort weglocken.. Alle meine vertrauten Agents tot... Und Roberto Aguilar ist verschwunden.. - Nur zwei Personen wussten davon.


    Soldatin: Welche Zwei?


    Hollis: Das ergibt Sinn.. *spricht mit sich selbst* Franziska hat mich von hier weg gelockt... Und Phillips hat die Gelegenheit genutzt Aguilar zu befreien... Aber warum!


    Hollis starrte auf die leere Ecke, wo Roberto Aguilar hätte sein sollen, und plötzlich schoss die Erkenntnis wie ein Blitz durch seinen Verstand. Franziska Haroldson und Jason Phillips – es konnte nur diese beiden sein. Niemand außer ihnen hatte von diesem Ort und der geplanten Exekution gewusst.


    Franziska war von Anfang an dagegen gewesen, das wusste Hollis genau. Sie hatte argumentiert, dass Aguilars Tod einen Krieg zwischen Latein- und Nordamerika entfesseln könnte, einen Konflikt, den diese Nation nicht riskieren durfte. Aber diese Argumente waren damals nur Worte gewesen, ein Versuch, ihn umzustimmen. Hollis hätte nie gedacht, dass sie so weit gehen würde..


    Und Jason Phillips… Der Zivilist, der seinen eigenen Krieg führte.. der Mann, den Franziska anscheinend mit ihrer Moral infiziert hatte. War es Eigennutz, der Jason zu dieser Entscheidung getrieben hatte? Oder hatte Franziska ihn überredet, ihren Weg zu gehen?


    Hollis' Hände ballten sich zu Fäusten, und sein Gesicht wurde zu einer harten Maske. Es spielte keine Rolle, wer von ihnen die treibende Kraft war. Das Ergebnis war dasselbe: Roberto war frei, und seine Agenten waren tot..


    Doch was ihn noch mehr zur Weißglut brachte, war die Tatsache, dass er nichts gegen sie in der Hand hatte. Franziska und Jason hatten ihren Verrat perfekt eingefädelt. Die Morde an den Agents waren Hochverrat, und Hollis wusste, dass er sich selbst in die Schusslinie bringen würde, wenn er ihre Befreiungsaktion öffentlich machen würde. Aguilars Tod war nie offiziell autorisiert gewesen, und das gesamte Unterfangen seiner Rache durfte nie an die Öffentlichkeit kommen..


    Aber eines schwor sich Hollis in diesem Moment: Sie würden für ihren Verrat büßen.


    Franziska Haroldson, die pflichtbewusste Agentin – sie war schwieriger zu fassen. Ihre Position bot ihr Schutz, und sie würde sich hinter Protokollen und dem Gesetz verstecken können. Aber Jason Phillips?


    Jason war kein Soldat, kein Agent, kein Beamter. Am Ende des Tages war er nur ein Zivilist. Ein Mann, der sich mit den falschen Leuten eingelassen hatte, der dachte, er könne gegen jemanden wie Hollis antreten und ungestraft davonkommen.


    Hollis würde ihm zeigen, wie falsch er lag. Er würde ihm seinen ganzen Zorn spüren lassen, jeden Funken der Wut, die in ihm loderte. Protokolle und Regeln waren jetzt irrelevant. Hollis würde Jason die Konsequenzen seiner Entscheidung vor Augen führen, mit jedem Mittel, das ihm zur Verfügung stand.


    „Phillips..“ murmelte Hollis leise, während er die Pistole in seinem Gürtel zurücksteckte. „Du hast mich zum letzten Mal zum Narren gehalten!“




    Der nächste Morgen, Franziskas und Jasons Perspektive


    Der Morgen war grau und kühl, die ersten Sonnenstrahlen drangen nur zögerlich durch den dichten Nebel. Die Nacht im Safehouse war vorbei, und die Zeit war gekommen, das verlassenen Gebäude zu hinterlassen. Franziska hatte sich bereits um alles gekümmert, hatte Roberto Aguilar ins Auto gebracht, um ihn sicher nach Winlock zu bringen – Zu einem Ort, an dem er endlich den Behörden übergeben werden konnte. Ein Ort, an dem weder Hollis noch Viktor Panther Zugriff auf ihn hatten.


    Franziska stand nun neben Jason, der in Richtung Auto blickte. Roberto war sicher verstaut, doch zwischen ihnen hing eine seltsame Stille. Es war schwer, die richtigen Worte zu finden, besonders nach der Nacht und all dem, was zwischen ihnen gewesen war. Die Annäherung, das Zögern, der Kuss, der irgendwie nicht richtig war – es fühlte sich seltsam an, sich jetzt in die Augen zu sehen.


    Die Stille zog sich, bis Jason sie endlich brach, aber nicht mit persönlichen Worten. Stattdessen ging er direkt zu den praktischen Aspekten ihrer Situation.


    Jason: Also... *schaut kurz auf die Uhr* Es wird Zeit für mich Ariana und Lennard abzuholen, damit wir nach Winlock fahren können..


    Franziska: Okay... Wie wirst du Ariana das verklickern.. Also mit Roberto?


    Jason: Ganz ehrlich? Ich hab keine Ahnung.. Ich denke mir was auf dem Weg zu ihr aus..


    Franziska: Wirst du klar kommen?


    Jason: Ich denke schon... *zu Franziska vorsichtig* Und du?


    Franziska: Klar doch. Du weißt ja.. Unverwüstlich.. *lächelt leicht*


    Jason: So kennen wir dich.. *kurz nickend, dann wegschauend*


    Es war nicht das, was Franziska hören wollte, aber es war das, was sie brauchte. Ein pragmatischer Ansatz, der sie wieder in den Moment zurückholte. Doch auch wenn er so nüchtern sprach, konnte sie nicht anders, als sich zu fragen, ob er überhaupt an das dachte, was sie in der Nacht geteilt hatten, oder ob er verzweifelt versuchte es zu vergessen, wie Sie.



    Franziska stand still, ihre Gedanken wirbelten. Sie konnte spüren, wie sich die Unsicherheit in ihr festsetzte. Sie wollte nicht, dass die Dinge zwischen ihnen nun unklar und belastet blieben. Der Moment der Nacht, der Kuss, das Zögern – alles hing noch in der Luft, und sie wusste, dass es nicht richtig war, die Dinge so stehen zu lassen.. Sie wollte nicht, dass sie sich künftig einfach aus dem Weg gingen oder sich nicht mehr in die Augen sehen konnten.


    Jason drehte sich gerade zum Wagen um, als sie es nicht mehr aushielt. Es war an ihr, diesen Schritt zu machen, mutiger zu sein. Sie wusste, dass sie sich da vielleicht auch selbst in eine unangenehme Lage gebracht hatte, aber sie wollte Klarheit.


    „Warte kurz Jason..“ Ihre Stimme war fast leise, als sie ihn aufhielt. Es war ein leiserer Ton, als sie gewollt hätte, doch die Unsicherheit war immer noch da. Sie trat einen Schritt auf ihn zu, ihre Augen suchten seine, als wollte sie sicherstellen, dass sie nicht aneinander vorbeigingen, ohne wenigstens über das zu sprechen, was zwischen ihnen war.


    Jason: *dreht sich zu Franziska* Ja?


    Franziska: Wegen gestern Nacht... Ich weiß, wir wollten nicht mehr darüber reden, aber ich will nur dass du weißt, dass es mir leid tut, okay?


    Jason: *kühl ausweichend schauend*


    Franziska: Ich will einfach nur nicht, dass die Dinge komisch werden, wenn wir uns begegnen.. Oder dass wir uns nicht mehr in die Augen schauen können.. *nervös* Also was ich damit sagen will ist... Können wir so tun als wäre das nie passiert?


    Jason: *nickt vorsichtig* Ist schon vergessen Franziska... Es war einer dieser Momente.. Falsche Zeit, falscher Ort... Und bei all der Scheiße die gerade abgeht.. Manchmal denken wir nicht so weit.


    Franziska: Wirklich?


    Jason: Ja.. wirklich... - Nur.. Sollten wir das niemals vor Lillian erwähnen wenn Sie wieder da ist.. *trocken scherzend* Zu deiner und meiner Sicherheit.


    Franziska: Deal.. *kurz auflächelnd*. Dann sollten wir wohl jetzt unseren Pflichten nachkommen, hm?


    Jason: Viel Glück Franziska..


    Franziska: *wirft Jasons Halskette zurück* Ich brauche Liam nicht die Halskette zu geben... Du wirst das schaffen und es ihm selbst geben..


    Jason: *schaut zur Halskette, zieht diese wieder um sich* Okay.. *nickt Richtung Franziska* Pass auf dich auf, ja? *geht Richtung Volvo*


    Franziska: *leise sagend* Pass auch auf dich auf...


    Die letzten Minuten mit Jason hatten zwar die größte Spannung zwischen ihnen entkrampft, aber das Gefühl der Unvollständigkeit blieb. Sie fühlte sich zwar ein kleines Stück besser, nachdem sie das Gespräch geführt hatte, doch das war nicht genug, um die Last von gestern und all den komplizierten Gefühlen wirklich abzuschütteln.


    Ein tiefes, schweres Gefühl lastete auf ihr, als sie zum Wagen ging. Der Blick in den Außenspiegel, als sie sich kurz die Haare zurückstrich, verriet ihr, dass es immer noch schwer war, sich selbst anzusehen, ohne die Erinnerungen an ihre Narben und das Gefühl der Hässlichkeit, das sie mit sich herumtrug. Sie konnte sich wieder im Spiegel anschauen, ohne rot zu werden, aber die Selbstzweifel blieben.


    Als sie schließlich einstieg in ihr Auto, in dem Roberto wartete, schüttelte sie die Gedanken ab und konzentrierte sich auf das, was vor ihr lag. Sie musste jetzt einfach ihre Pflicht erfüllen, nach Winlock fahren und dafür sorgen, dass Roberto in die richtigen Hände gelangte. Doch auch wenn der Fokus auf der Aufgabe lag, war die Leere in ihr immer noch spürbar. Der kleine Moment der Klarheit war nicht genug, um das zu heilen, was sie fühlte.



    Eine Stunde später, am Hotel


    Es war ein schwüler Morgen in Los Lunas, die Luft drückend und die Straßen von den letzten Regenfällen noch nass. Ariana und Lennard standen vor dem Motel, die Sonne begann sich langsam ihren Weg durch die Wolken zu bahnen. Lennard hatte eine entspannte Haltung, seine Hände in den Taschen übergroßem Jacke, während er ab und zu in die Ferne schaute, als er darauf wartete, dass Jason mit dem Volvo auftauchte.


    Ariana lehnte sich gegen die Wand des Motels, die Arme vor der Brust verschränkt, und starrte neutral nach vorne. Die Szene wirkte fast beiläufig, aber in ihren Augen war ein Hauch von Humor, als sie nach der Nacht in diesem kleinen Motelzimmer zurückdachte.


    „Letzte Nacht war ziemlich erotisch, oder?“ fragte Lennard mit einem leichten Lächeln, als er zu ihr sah.


    Ariana zuckte mit den Schultern, ein leicht ironisches Lächeln spielte um ihre Lippen. „Es war... okay.“ Ihre Antwort war ruhig, fast neutral, aber ihre Augen verrieten etwas anderes. Es war ein Blick, der sich von seiner Erwartung unterschied, der keinerlei Glanz oder Leidenschaft trug, sondern vielmehr eine Mischung aus Belustigung und Gleichgültigkeit.


    Lennard hob eine Augenbraue. „ Nur Okay? Hey das ist nicht fair. Ich war wie dein persönlicher devoter Sexgott.“


    Ariana lachte leise und schüttelte den Kopf. „Also, du hast dich angestrengt, aber ganz ehrlich? Es waren mehr wie 5 Minuten meines Lebens, die ich nicht mehr zurück bekomme.. Wenn es überhaupt 5 waren.“


    Lennard: Mein letztes Mal war schon lange her, was soll ich sagen? *lacht auf*


    Sie beide lachten, und die Atmosphäre zwischen ihnen schien sich entspannt zu haben. Ihre Blicke begegneten sich, und für einen Moment war es fast, als hätten sie die Vergangenheiten beiseitegeschoben, sich gegenseitig als Team erkannt, als zwei Menschen, die durch diesen Moment miteinander verbunden waren.


    Gerade in dem Moment tauchte der Volvo am Ende der Straße auf, und sie wendeten sich ab, als er näher kam. Jetzt war der Spaß vorbei und es ging weiter in die nächste Runde.



    Jason stand vor dem Volvo, die Arme locker vor der Brust verschränkt, als er Lennard und Ariana beobachtete. Ihr Blick, der sich ihm näherte, verriet ihm alles, was er wissen musste. Sie hatten sich gerade durch den frühen Morgen hindurch unterhalten, und Jason konnte sich den Gedanken nicht verkneifen, dass ihre Nacht wahrscheinlich weitaus aufregender war als seine eigene. Ein kaltes Schmunzeln schlich sich auf seine Lippen, doch es war keine Freude, die in diesem Ausdruck lag. Es war etwas anderes – ein schattiges, unverschämtes Lächeln, das schnell verblasste, als er die beiden in den Augen beobachtete.


    Jason: Interessante Nacht gehabt? *zu den Beiden*


    Lennard: Geht dich doch nichts an. *grummelig schauend* Besser als deine glaube ich.


    Jason: Schon okay, wollte nur fragen. Habt ihr das RDX?


    Lennard: Ohne Probleme ergattert und trocken gelagert. *deutet auf die Sporttasche* Der Tresor meines Paps wird keine Chance haben!


    Als Ariana näher trat, änderte sich die Stimmung abrupt. Ariana und Lennard schauten nicht nur zu ihm, sondern auch ins Auto, als sie Roberto nicht fanden. Ihre Blicke flogen dann auf Jason, der plötzlich wusste, dass der Moment gekommen war. Es war, als hätten sie in diesem Augenblick den letzten Puzzlestein zusammengesetzt und erkannt, dass etwas nicht stimmte.. Arianas Alarmglocken gingen an..


    Ariana: *verwirrt* Wo ist mein Papá?


    Jason: Oh.. Ja.. *ausweichend klingend* Was das angeht...


    Ariana: *mit glasigen Augen* Warum ist er nicht hier? Was hast du gemacht?


    Lennard wusste natürlich was abging, als er Roberto nirgendswo sah. Das worum Jason ihn gestern Mittag bat, ihm zu helfen Roberto auszuliefern, schien er wohl alleine durchgezogen zu haben.. Jason hat es wirklich getan, aber Lennard konnte sein Wissen nicht offenbaren.. Er würde dadurch alles schlimmer machen.. Aber in diesem Moment verlor er jedes Vertrauen in ihm..


    Lennard: *leise zu sich* Der Wichser hat es wirklich getan...


    Jason: Ariana.. Wir müssen über was reden... Es wird dir nicht gefallen, aber ich bitte dich nur kurz zuzuhören und-





    Ariana’s Wut war offensichtlich, als sie sich abrupt von Jason abwandte und in raschem Tempo den Weg in den hinteren Bereich des Hotels einschlug. Ihre Schritte hallten laut, während sie auf Spanisch fluchte, Worte, die Jason nur ansatzweise verstand, aber die so viel Zorn und Enttäuschung in sich trugen, dass sie keine Übersetzung benötigten.


    „Ariana, warte!“, rief Jason, doch seine Stimme verhallte ungehört. Er wollte ihr hinterherlaufen, doch plötzlich packte Lennard ihn am Arm, mit einer festen Hand, die Jason zum Stehen brachte.


    Lennard: *packt Jason am Arm* Hast du es getan? Hast du ohne Witz Roberto an die Regierung verkauft?


    Jason blickte Lennard einen Moment lang an, spürte das Gewicht des Augenblicks. Das Geräusch von Arianas entferntem Fluchen drang noch immer in seine Ohren.


    Jason: *schaut zu Lennard ernst* Natürlich habe ich es getan.. Aber nicht so wie du denkst..


    Lennard: Nicht so wie ich denke? Du hast ihren Vater verkauft und zum sterben zurück gelassen, dann erwartest du, dass sie einfach zuhört und vielleicht Verständnis aufbringt?


    Jason: Was für eine Wahl hatte ich denn Lennard! Sag's mir! Aber spielt ja keine Rolle... Außerdem... Roberto ist nicht tot..


    Lennard: Das musste mir mal genauer erklären.


    Jason: Ich habe Hollis ausgetrickst und ihn an eine Agentin die mir freundlich gesinnt ist ausgeliefert.. Sie kann helfen Ariana zu entlasten wenn alles vorbei ist. Ihre Freiheit für Roberto.


    Lennard: *weicht ab, Augen werden groß* Du hast Was getan?! - Das heißt wir haben nicht nur Roberto verloren, sondern jetzt auch diesen General Arschficker am Hals?!


    Jason: Wenn du es so ausdrückst.. Ja..


    Lennard starrte Jason an, als die Worte in seinem Kopf landeten. Es war, als würde er sich gerade von einer Klippe stürzen, der Boden unter seinen Füßen verschwand. Der Schock ergriff ihn wie ein kaltes Messer und ließ ihn für einen Moment stumm und leer zurück. Seine Hand, die zuvor Jason noch gepackt hatte, ließ los, als würde er etwas Hitziges berühren, und er trat einen Schritt zurück.


    „Du hast uns gekillt du Arschloch!“, brüllte Lennard, die Worte schnitten die Luft. Seine Augen weiteten sich, als er auf Jason starrte, als könnte er die Worte nicht mehr zurückhalten, die alles in ihm aufwühlten. „Ich hätte nie mit dir zusammenarbeiten sollen. Alles, was du tust, endet in Scheiße! Und ich schwöre dir, wenn das hier vorbei ist, will ich mit dir nichts mehr zu tun haben. Du bist ein scheiß Verräter! Ein Heuchler!“


    Jason stand da, bewegungslos, als Lennard seine letzten Worte hervorstieß. Die Wut in Lennards Augen war deutlich, doch die Enttäuschung und der Verrat hatten tiefere Risse hinterlassen.


    „Ach Leck mich Lennard...“, murmelte Jason schließlich, aber der Ton in seiner Stimme war leiser, fast unmerklich, als er sich umdrehte und den Weg in die hintere Ecke des Hotels einschlug. „Ich muss Ariana finden und es ihr erklären.“


    Doch Lennard blieb zurück, die Luft zwischen ihnen war dick von unausgesprochenen Worten.




    Jason ging mit schnellen Schritten in Richtung der hinteren Ecke des Motels, seine Gedanken wirbelten, doch die Dringlichkeit, Ariana zu finden, trieb ihn an. Er wusste, dass er sie erreichen musste, bevor der Zorn sie in etwas noch Unüberlegteres trieb.


    Als er um die Ecke bog, sah er sie dort stehen, den Rücken ihm zugewandt, völlig still. Was Jason nicht sehen konnte, war die Wut, die in ihrem Inneren loderte, die Tränen, die ihre Wangen hinabrollten, und die verzweifelte Angst, ihren Vater nie wieder zu sehen. Ihre Schultern zitterten leicht, und der Augenblick schien stillzustehen.


    „Ariana, so hör mir doch zu!“, rief Jason, als er näher kam, doch die Worte erstickten in der Luft, als sie sich abrupt umdrehte. Ihr Blick war kalt, und in ihrer Hand hielt sie eine Waffe, die sie mit festem Griff auf ihn richtete. Die Mündung zeigte direkt auf seine Brust, der Abzug war gespannt, als sie mit einer zitternden Stimme sprach.


    „Wo ist Papá Jason?!!“, fragte sie, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern, aber mit einer unmissverständlichen Forderung nach Antworten. Tränen glitzerten in ihren Augen, doch die Waffe in ihrer Hand war der einzige Ausdruck ihrer Verzweiflung. „Erklär mir, warum er nicht hier ist! Was hast du mit ihm gemacht!?“


    Die Atmosphäre zwischen ihnen war geladen. Jeder Atemzug von Ariana war ein Balanceakt zwischen Verzweiflung und Rache. Jason stand da, den Blick auf die Waffe gerichtet, und wusste, dass der Moment der Konfrontation gekommen war.


    ________________________________________________________________________________________________________________


    Dadurch dass ihr euch entschieden habt Roberto an Franziska zu übergeben, kam es zu einem Bruch zwischen Jason und Lennard und Ariana. Auf Beide -40 Ruf. Die Gruppendynamik ist im Arsch.

  • [Staffel 10] Kapitel 27 - Der Todbringer - 01.11.2031 - Los Lunas, New Mexico - U.S.A


    Jason blickte in den Lauf von Arianas Waffe. Ihre Hand zitterte leicht, doch ihre Augen brannten vor Zorn und Verzweiflung. Er hatte mit dieser Reaktion gerechnet, kannte die explosive Mischung aus Trauer und Wut, die in ihr brodelte. Ariana war nicht die Art von Person, die sich zurückhielt, wenn es um den Schutz ihrer Familie ging – und sie hatte jetzt keinen Grund, sich zurückzuhalten. Jason wusste, dass sie in diesem Moment nicht rational war, dass jede Faser ihres Körpers darauf brannte, Antworten zu bekommen, auch wenn sie dafür alles riskieren würde. Er hatte sie schon oft in solchen Momenten erlebt. Wie einst in Panama.. Wenn Ariana in Rage war, konnte man nie sicher sein, was passieren würde.


    Der Blick, den sie ihm zuwarf, verriet mehr als tausend Worte. Sie vermutete, dass ihr Vater tot war. Jason konnte es in ihren Augen lesen – der Schmerz, die Enttäuschung, der Glaube, dass alles verloren war. Er wusste, dass sie nicht verstehen konnte, dass er nicht einfach gehandelt hatte, wie es ihr passte. Aber was blieb ihm anderes übrig? Er konnte es ihr nicht einfach erklären, nicht in diesem Moment.


    Jason: *versucht ruhig zu reden* Ariana... Nimm die Waffe runter...


    Ariana: Einen Scheiß werde Ich tun, ehe du mir sagst was mit Papá ist!


    Jason: Es ist komplizierter als du denkst.. Du musst zuerst verstehen, dass ich keine Wahl hatte...


    Ariana: Du hast ihn getötet oder? Deshalb dieser kleine Ausflug... *wird Aggressiver* Du hast seine VERLETZLICHKEIT BENUTZT UM IHN HINTERRÜCKS ZU ERSCHIEßEN!


    Jason: NEIN!! - Dein Vater lebt noch!


    Ariana: Und warum ist er nicht hier?!


    Jason: Weil ich einen Deal machen musste! Ein Deal der dir auch zugute kommen wird wenn das hier vorbei ist!, aber wenn du jetzt den Abzug drückst, dann wirst du niemals frei sein!


    Ariana zitterte, doch die Waffe blieb fest in ihrer Hand. Ihr Blick blieb auf Jason gerichtet, als er weitersprach. „Dein Vater hat sich viele Feinde gemacht wegen der Sache in D.C... Und das weißt du... Einer von den Geschädigten.. Ein gewisser General Hollis... Er wollte dass ich ihm Roberto ausliefere damit er ihn töten kann..


    Ariana: *die Waffe fester auf Jason gerichtet, Zähne knirschend*


    Jason: Ich habe ihn ausgeliefert aus Schein, damit er denkt er hätte gewonnen.. Eine Freundin, Sie ist eine Homeland Security Agentin.. Sie hatte einen besseren Weg vorgeschlagen.. Einen Weg zu finden, damit Roberto überlebt um endlich diesen Wahnsinn zwischen Süd- und Nordamerika zu beenden!


    Ariana: Ist Er jetzt bei ihr?


    Jason: Ja... Ich konnte ihn dort rausholen aus dieser Folterkammer.. Und ihn an Franziska übergeben... Er wird für das was er getan hat büßen, das weißt du! Er hat mit all dem was er getan hat sein Todesurteil schon lange unterschrieben! - Für ihn ist es zu spät, aber für dich noch nicht! - Deshalb habe ich einen weiteren Deal gemacht.. Roberto gesteht seine Taten und entlastet dich... Sein Opfer für deine Freiheit... Das ist der Deal.. - Ist es nicht das was du wolltest?


    Seine Worte schienen an ihr zu prallen, doch dann bemerkte er die winzigen Risse in ihrem Blick. Etwas in ihr begann sich zu verändern, als sie versuchte, das Chaos in ihrem Kopf zu ordnen. Die Waffe zu senken war der einzige Schritt, der sie aus dem Strudel der Verzweiflung herausbringen konnte, aber Ariana war zu verletzt, zu enttäuscht, um es zu tun.


    Ihr Zorn war wie ein scharfer Dolch, durchdringend und gnadenlos. Die Tränen, die über ihre Wangen liefen, verrieten jedoch, dass unter all der Wut eine zerbrechliche Verzweiflung lag. Jason wusste, dass sie bereit war zu schießen – in diesem Moment war Logik bedeutungslos, und die Grenze zwischen Rache und Reue war hauchdünn.


    Er wusste, dass sie glaubte, ihr Vater sei tot. Ihre Haltung, ihre Augen, die ihn durchbohrten, all das sprach davon. Und Jason wusste auch, dass er nichts tun konnte, um die Situation zu entschärfen, außer die bittere Wahrheit zu liefern – eine Wahrheit, die kaum weniger schmerzhaft sein würde. Er hatte kein Talent für Mitgefühl, keine Geduld für beschwichtigende Worte. Die Realität war das Einzige, was er zu bieten hatte, und in einer Welt, die so brutal war wie die ihre, war sie oft tödlicher als eine Kugel.


    Lennard stand ein paar Schritte seitlich, zwischen Jason und Ariana, aber seine Anwesenheit fühlte sich schwach an, wie ein Schutzschild aus Glas. Er wusste, dass er keine Kontrolle hatte, weder über Jason noch über Ariana. Sein Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Angst und Frustration, während er mit erhobenen Händen versuchte, die Situation zu entschärfen. Doch die Worte, die er murmelte, verhallten ungehört in der Spannung, die die Luft zum Schneiden dick machte.


    Lennard: Ariana, komm schon.. *kommt vorsichtig näher* Er ist es nicht wert..


    Ariana: Bleib weg Lennard! - Er lügt doch! Er hat in kleineren Dingen schon gelogen!


    Arianas Hände zitterten leicht, nicht vor Unsicherheit, sondern vor der Wucht ihrer Gefühle. Jeder Muskel in ihrem Körper war angespannt, ihre Finger fest um den Abzug gelegt, als wäre er die einzige Verbindung, die sie noch zur Kontrolle über ihre Welt hatte. Sie wirkte wie eine tickende Zeitbombe, bereit, alles und jeden um sich herum zu zerstören, wenn es bedeutete, den Schmerz zu lindern, der sich in ihrem Inneren ausbreitete.


    Jason war jedoch unbeirrt. Er hatte solche Momente schon unzählige Male erlebt. Menschen, die von Emotionen übermannt waren, die an den Rand des Wahnsinns gedrängt wurden. Genauso wie Er.. - Langsam griff Lennard an Arianas Lauf und versuchte ihr klar zu machen, dass sie einander noch brauchen, auch wenn das Vertrauen komplett weg war.. Zumindest nur so lange bis sie das Geld hatten..


    Lennard: Ich weiß dieser Arsch verdient die Kugel. Aber wir brauchen Jeden um den Raub durchzuziehen und das weißt du.. - Beherrsche dich... Wir sind kurz davor es endlich zu beenden.. - Danach kannst du mit ihm machen, was du willst.





    Ariana stand da, die Waffe immer noch in der Hand, doch ihr Griff lockerte sich allmählich. Nach einem scheinbar endlosen Moment des Zögerns ließ sie schließlich die Pistole an ihrer Seite baumeln. Sie vermied Jasons und Lennards Blicke, als sie sich abwandte, die Schultern leicht nach vorne gezogen, als würde sie versuchen, sich unsichtbar zu machen. Ihre Tränen waren unaufhaltsam, selbst als sie hektisch versuchte, sie mit den Handflächen wegzuwischen. Es war ein sinnloser Kampf, denn jedes Mal, wenn sie die Augen trocken wischte, füllten sich ihre Wangen erneut mit salzigen Spuren des Schmerzes..


    Leise murmelte sie vor sich hin, kaum hörbar, als wäre es nur für sie selbst bestimmt: „Papá… Papá…“ Es war kein Schrei, keine Anklage, sondern ein klagendes Flüstern, ein leiser Ruf nach ihrem Vater, den sie vielleicht nie wiedersehen würde. Die Hoffnungslosigkeit lag wie eine schwere Last in ihrer Stimme, und selbst die Worte, die Jason zuvor gesagt hatte – dass Roberto noch am Leben sei – konnten diese Last nicht heben. Die Möglichkeit, dass es stimmte, war zu brüchig, zu unwahrscheinlich, um daran festzuhalten. Doch tief in ihrem Inneren klammerte sie sich an diesen Funken, weil sie wusste, dass sie nichts anderes hatte.


    Lennard beobachtete die Szene aus der Distanz, den Ausdruck von Hilflosigkeit in seinem Gesicht. Auch er spürte das Gewicht dieser Momente, die klaustrophobische Enge der Situation, in der sie sich alle befanden. Doch er schwieg, weil er wusste, dass es keine Worte gab, die den Schmerz lindern oder die Risse heilen konnten, die Jason und seine Entscheidungen hinterlassen hatten.


    Jason hingegen stand da, fast regungslos, als wäre er eine Statue, die das Chaos um sich herum betrachtete. In seinen Augen lag keine Reue, sondern nur die nüchterne Akzeptanz dessen, was war. Er war nicht der Typ, der Trost spenden konnte, und er wusste, dass seine Rolle nicht darin bestand, Ariana oder Lennard zu beruhigen. Alles, was er konnte, war, den nächsten Schritt zu gehen, den nächsten Plan umzusetzen. Gefühle hatten in seiner Welt keinen Platz mehr, und das wurde in jedem seiner Bewegungen deutlich.


    Ariana: Wie kannst du nur so ein Unmensch sein... *blickt misstrauisch und verletzt zu Jason*


    Jason: Es ist nun wie es ist... - Wir haben genug Zeit vergeudet.. Es ist an der Zeit nach Winlock zu gehen und den Scheiß zu beenden... - Je eher wir das hinter uns haben, desto schneller können wir unsere getrennten Wege gehen..


    Ohne ein weiteres Wort tauschten die drei einen letzten Blick, bevor Jason sich umdrehte und mit festen Schritten zurück zum Volvo ging. Lennard folgte ihm, die Lippen zusammengepresst, als er Ariana einen kurzen, fragenden Blick zuwarf, doch sie reagierte nicht. Sie blieb stumm, ihre Bewegungen mechanisch, als sie schließlich den beiden folgte.


    Die Atmosphäre im Auto war eisig, durchdrungen von unausgesprochenem Zorn, Misstrauen und der düsteren Vorahnung dessen, was kommen würde. Doch eines war klar: Mit den militärischen Waffen und dem RDX im Gepäck hatten sie nun alles, was sie brauchten, um nach Winlock zu fahren und das Spiel endgültig zu beenden. Viktor musste fallen, und dabei war es egal, wie viel sie dafür opfern mussten..



    21 Stunden später - Castle Rock, Washington State


    Die Straße vor ihnen war fast leer, nur hin und wieder kreuzte ein Lastwagen ihren Weg oder ein frühes Auto rauschte vorbei. Castle Rock lag still und verschlafen unter dem schweren, bewölkten Himmel, der den neuen Tag ankündigte. Die Lichter der Straßenlaternen flackerten hier und da, während die ersten Anzeichen von Morgen die Dunkelheit verdrängten. Im Inneren des Volvos herrschte eine bedrückende Stille, die nur vom gleichmäßigen Brummen des Motors und gelegentlichem Räuspern durchbrochen wurde..


    Auf der Rückbank saß Ariana, in sich zusammengesunken, die Beine angezogen, den Kopf gegen das Fenster gelehnt. Ihre Augen waren rot, ein deutliches Zeichen, dass sie keinen Schlaf gefunden hatte. Die Ereignisse der letzten Stunden hatten sie zermürbt, und obwohl sie versuchte, ihre Fassung zu bewahren, kroch die Angst in jedem ihrer Gedanken hoch. Wenn Roberto wirklich noch lebte, wie Jason behauptet hatte, was bedeutete das dann? Und was, wenn Jason gelogen hatte? Die Ungewissheit lastete schwer auf ihr, und sie spürte, wie sich der Kloß in ihrem Hals mit jedem Kilometer verstärkte.


    Lennard hingegen hatte die Arme verschränkt und starrte finster aus dem Fenster. Seine Gedanken waren ein chaotisches Durcheinander aus Wut, Verrat und dem bitteren Geschmack von Enttäuschung. Sein Plan, sich auf Jason einzulassen, war vielleicht der größte Fehler, den er je gemacht hatte. Doch tief in ihm flackerte noch ein Funken Hoffnung: das Geld. Der Gedanke daran, dass Viktor fallen und er selbst als Sieger aus dieser Situation hervorgehen könnte, hielt ihn irgendwie zusammen. Es war ein erbärmlicher Trost, aber es war besser als nichts.


    Schließlich war es Ariana, die das erdrückende Schweigen brach. Ihre Stimme war leise, fast zögerlich, als sie sprach, als ob sie befürchtete, die Luft im Wagen noch schwerer zu machen.


    Ariana: Mein Papá... Wenn er noch lebt.. - Wie läuft dann der Deal ab?


    Jason: Kann ich nicht genau sagen.. Aber Franziska deichselt das..


    Ariana: Und du vertraust ihr, Sí?


    Jason: Ja Ariana... Ich vertraue ihr bei meinem Leben... - Sie ist nicht auf Rache aus wie dieser Hollis.. Sie versucht fair zu bleiben in allerlei Hinsicht, aber selbst Jemand wie Sie kann Roberto nicht da rausboxen nach allem was er getan hat... Das weißt du auch..


    Ariana: *nickt vorsichtig* Aber zuerst das Geld, dann der Deal...


    Jason: Richtig...


    Lennard: Kurze Frage wenn ihr erlaubt: Wie weit ist es noch bis nach Winlock?


    Jason: Sind gerade durch Castle Rock durch.. Ich schätze circa 40-50 Minuten Fahrt.. Das passt perfekt, denn dann macht die National Bank auf.


    Lennard: Wie gehen wir vor?


    Jason: Simpel.. Wir vermummen uns, Rüsten uns aus mit Caesars Waffen, einer hält die Zivilisten in Schacht, Jemand Anderes bewacht die Türen..Und einer von uns wird den Tresor mit dem RDX aufsprengen.. - *zu Lennard* Du sagtest du weißt, wo der Tresor deines Vaters ist?


    Lennard: Klar doch! Ich weiß ganz genau wo MEIN Geld ist.. Hehe..



    Plötzlich wurde das Gespräch unterbrochen als Jasons Handy klingelte.. Das Handy vibrierte leise in der Jackentasche, bevor das schrille Klingeln den Innenraum des Volvos erfüllte. Die zuvor fast erdrückende Stille war mit einem Mal verschwunden, ersetzt durch die dröhnende Präsenz des Anrufs.


    Lennard und Ariana warfen Jason einen kurzen, fragenden Blick zu. In ihren Gesichtern spiegelte sich sowohl Verwirrung als auch eine Art schwelende Anspannung. Wer könnte so früh am Morgen anrufen? Und warum jetzt?


    Jason zog das Handy aus seiner Jackentasche und warf einen Blick auf das Display. Ein kühles Lächeln, halb amüsiert, halb spöttisch, zog sich über seine Lippen. Es war keine Überraschung – ganz im Gegenteil. Er hatte diesen Moment kommen sehen. General Hollis. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Mann seine Entdeckung machte und Jason zur Rede stellen wollte.


    Lennard: Nanu? Wer ruft denn da an?


    Jason: Tz... war ja klar.. Hollis..


    Er nahm den Anruf entgegen, ohne Hast, ohne ein Zeichen von Nervosität. Mit der linken Hand das Lenkrad locker haltend, führte er das Handy ans Ohr.


    Jason: General! *ironisch* Welch ein unvorhergesehener Anruf.



    Das erste Geräusch, das durch den Hörer drang, war ein tiefes, unterdrücktes Grollen, fast wie ein wütender Sturm, der nur darauf wartete, loszubrechen. Jason hörte die aufgestaute Wut und Frustration in Hollis' Stimme, noch bevor er auch nur ein Wort sagte. Er wusste genau, was kommen würde. Schließlich hatte er den General nicht nur ausmanövriert, sondern ihn auch hintergangen.


    Hollis: *am Anderen Ende des Hörers* Ich sagte dir, du sollst mich nicht verarschen Phillips! - Ich habe schon beim ersten Anblick gewusst, dass du ein dummes Arschloch bist, aber dass du so blöd und hinterhältig bist, hätte ich nicht gedacht!


    Jason lehnte sich leicht zurück, das spöttische Lächeln noch immer auf seinen Lippen. Es war keine echte Arroganz, eher eine Maske, hinter der er sich verbarg.


    Jason: Tja was soll ich sagen? Ich hinterlasse einfach immer einen bleibenden Eindruck.. Ich habe doch Roberto ausgeliefert, wie versprochen. Wenn Sie ihn "verloren" haben, ist das nicht mein Problem.


    Hollis: Du hast meine Agents umgelegt... Denkst du etwa, du kommst damit ungestraft davon? Sind dir die Konsequenzen deines Handelns überhaupt bewusst? Dachtest du etwa, dass ich bluffe?


    Jason: *betont* Korrupte Agents.. Wenn dann bleiben wir schon bei der Wahrheit. Außerdem brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Roberto bekommt seine gerechte Strafe. Aber dieses Urteil fällt ein Richter und nicht Sie..


    Hollis: Ahh ich verstehe.. Du denkst jetzt du bist unantastbar wegen dem unterschriebenen Dokument? Wer hat dir das denn gesagt? Etwa Die vernarbte Schlampe, die sich auch gegen mich gestellt hat?


    Jason: Immerhin ist sie kein Heuchler, so wie Sie... Sie predigen über "Das Richtige tun" und "Gesetzestreue" Scheiße, aber sind in Wahrheit nur ein weiterer Krimineller nur in Uniform...


    Hollis: *bedrohlich* Wie ist es denn so in Castle Rock? - bewunderst du gerade die schöne Aussicht?



    Währenddessen sahen Lennard und Ariana gespannt zu, ihre Anspannung schien mit jedem Sekundenbruchteil zu wachsen. Sie konnten die Worte am anderen Ende der Leitung nicht hören, aber die Reaktion auf Jasons Gesicht sagte genug. Es war eine Mischung aus Verachtung und Vorsicht – ein Blick, der verriet, dass der Mann am anderen Ende der Leitung eine ernsthafte Bedrohung darstellte.


    Der Volvo rollte weiter durch die leeren Straßen von Castle Rock, die ersten Sonnenstrahlen drangen durch die Wolkendecke und warfen fahles Licht in den Innenraum. Doch die Atmosphäre im Wagen blieb düster. Jeder im Fahrzeug wusste, dass dieser Anruf nur ein Vorbote dessen war, was noch kommen würde.


    Jason: Was zum... *verwirrt* Woher?


    Hollis: Der graue Volvo mit dem du zum Treffen aufgetaucht bist? Habe mir das Nummernschild gemerkt.. Oh ja, ich habe deine Schritte verfolgt.. - Jetzt wirst du meinen Zorn erst recht zu spüren bekommen..


    Jason: *nervös fauchend* Ach ja?! Dann schick doch eine verdammte Armee wenn du so hart bis Hollis! Ich werde- *Hollis legt auf* Hallo?! - Hallo?!


    Lennard: Was zur Scheiße war das denn? *verwirrt schauend*


    Jason: Vergiss es einfach... Der Typ ist nur heiße Luft...


    Lennard: *schaut aus dem Fenster ängstlich* Bist du dir da wirklich sicher?



    Die Stille im Wagen wurde von einem plötzlich laut hörbaren Dröhnen zerrissen. Lennard drehte sich hastig zur Seite und blickte aus dem Fenster – was er sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Über ihnen schwebte ein massiver Helikopter, der tiefe Schatten auf die Straßen von Castle Rock warf, während am Horizont eine Kolonne leicht gepanzerter Fahrzeuge in Richtung des Volvos rollte. Staubwolken stiegen von den Reifen auf, als sie mit militärischer Präzision durch die verlassenen Straßen pflügten.


    Das war kein Zufall, und es war eindeutig keine harmlose Drohgebärde. Hollis hatte seine inoffiziellen Verbindungen aktiviert, jede Gefälligkeit eingefordert, jede Hand gedreht, um seinen Punkt klarzumachen: Niemand hintergeht ihn ungestraft.


    Jason bekam es mit der Panik zu tun. Er spürte, wie die Schlinge sich um ihren Hals zuzog. Diese Männer waren nicht hier, um zu reden. Sie waren darauf aus, ein Exempel zu statuieren – blutig und endgültig. Und was Jason noch mehr beunruhigte, war der Gedanke an das RDX, das im Kofferraum lag. Eines der gefährlichsten Sprengstoffe, tödlicher als alles, was sie bislang eingesetzt hatten. Ein einziger Treffer auf den Wagen, und Castle Rock würde in einem Feuerball aufgehen.


    Jason: Dieser Typ ist Geisteskrank! *panisch* Ein scheiß Helikopter?!


    Ariana: Mierda! Das ist nicht gut!


    Lennard: Was machen wir jetzt du Genie?! Ich wollte mich nicht mit dem Militär anlegen!


    Jason: Halts Maul! Ich muss nachdenken!


    Lennard: Dann denk schneller nach!




    Mit einem scharfen Ruck lenkte Jason den Volvo auf die nächste Abbiegung und brachte ihn zum Stehen. Der Motor lief weiter, während er sich hastig umdrehte und zur Rückbank griff. Seine Hände fanden den kühlen Griff des XM25-Granatwerfers, und mit einer entschlossenen Bewegung zog er ihn hervor. Er wirkte überhaupt nicht ruhig, inn seinen Augen flackerte eine scharfe Konzentration, als er die schwere Waffe prüfte.


    „Weiterfahren!“ befahl Jason knapp, seine Stimme panisch, aber bestimmend.


    Lennard starrte ihn an, als hätte er den Verstand verloren. „Was?! Bist du verrückt? Was zur Hölle—“


    „Hör zu!“ Jason unterbrach ihn scharf und schwang die Waffe über seine Schulter. „Wenn die einmal den Wagen treffen, dann fliegen wir alle in die Luft! Ihr haltet euch an den Plan! Ich versuche sie zu beschäftigen! Wenn ich nicht zur Bank komme, geht vom Schlimmsten aus!“


    „Das ist Selbstmord!“ protestierte Lennard, aber Jason hatte bereits die Fahrertür geöffnet und stieg aus.


    „Los jetzt!“ rief Jason, während er sich umdrehte, seine Silhouette gegen das erste Licht des Morgens abgehoben. „Ich halte sie auf. Fahrt!“



    Mit einem wütenden Fluch trat Lennard aufs Gas, und der Volvo setzte sich in Bewegung. Ariana blickte aus dem Fenster zurück, ihre Augen auf Jason gerichtet, der einsam auf der Straße stand. Sie sah, wie er die Waffe hob, seine Haltung ruhig und entschlossen, während das Donnern der Fahrzeuge und der Rotoren immer näher kam.


    Die gepanzerten Fahrzeuge tauchten am Horizont auf, gefolgt vom bedrohlichen Helikopter, dessen Suchscheinwerfer den Asphalt vor Jason erleuchtete. Er stand still, wartend, als die Angreifer näher rückten. Die Wahrscheinlichkeit, dass er aus dieser Situation lebend herauskam, war verschwindend gering – aber es gab keinen anderen Weg.. Er musste sie lange genug beschäftigen bis sie in Winlock waren...


    Jason atmete tief durch, während er den Granatwerfer auf die ankommenden Fahrzeuge richtete. Der Lauf der Waffe schien schwer in seinen Händen, doch er zitterte nicht. Mit einem panischen lauten Aufschrei sagte er: „Kommt her ihr Hurensöhne!!!! - ICH WERDE EUCH ALLE UMLEGEN!“


    ___________________________________________________________________________________________________________




    Durch den Zorn Hollis, durch Jasons Verrat, wird er von ihm gejagt mit allen Mitteln.. Es sieht nach einem baldigen Blutbad aus, doch es kann auch anders ausgehen.. Wenn Jason den Granatwerfer jetzt nutzt, wird es zu einem heftigen Gefecht kommen und wer weiß, vielleicht braucht er ihn noch für später.. Doch wenn er den Granatwerfer nicht nutzt, könnte es sein Ende bedeuten? Vielleicht kann er sie zumindest lange genug ablenken ohne loszuschießen, aber wie?. Kämpfen, oder flüchten?



    Option A: Kämpfen ( Granatwerfer Munition wird komplett aufgebraucht. Viele sterben, Chaos entfacht, Hollis wird noch wütender und Jasons Geisteszustand wird darunter schwer leiden, aber es wäre sicherer und Winlock wird nicht mit Soldaten präsent sein. )


    Option B: In die Irre führen ( Granatwerfer Munition bleibt bestehen. Jason tötet keinen, Hollis wird nicht noch wütender und Jasons Geisteszustand wird darunter nicht leiden. Gefahr für schwere Verletzungen und Winlock wird voll mit korruptem Militär sein. )

  • Die letzten Kapitel waren sehr spannend geschrieben. :thumbup:

    Ich würde sagen, der gute Holis ist in einer Bombenstimmung :whistling:

    War klar, wenn Jason so jemand seine Rache versaut, gibt das im wahrsten Sinn des Wortes ein Schlachtfeld.

    Wie in letzter Zeit immer sind die Entscheidungen gut zu bedenken. 8|


    Auch wenn ich Option A vom "Feuerwerksfaktor" interessant fände, wähle ich Option B. Eine Mücke (Jason) sollte einen Drachen (Hollis) nicht weiter reizen. Er konzentriert sich auf sein eigenes Ziel, und dass ist seinen Sohn und seine Frau aus den Fängen Viktors zu befreien. Vor allem unterlässt er es auch, damit Franziska leichter den korrupten Hollis absägen kann.

  • Na da bin ich gespannt: also ich befürchte ja, dass der Granatwerfer noch eine wichtige Rolle spielen wird :hmm: Jason ist ja ein hartes Kerlchen, also würde ich ebenfalls auf B tippen und ein paar Ledierungen in Kauf nehmen.

    Winlock voll mit Korruption? Das ist nichts Neues. Da wird es bestimmt ganz warm wenn dort die Hölle losgeht :beer:

  • Genau, Schuld sind die Stalker Programmierer weil die ihren "Tschop ned machne". :p


    Und mein Dad, der nix alleine hinkriegt, aber mit 77 darf man das. Hab zur Zeit gefühlt nen launischen Teenager um den ich mich kümmern muss. lol

    🎵🧺Alles hat ein Ende, nur die Wäsche nicht. 🧺🎵


    🐌 ⋆ 🐥 🎀 𝒯𝒽𝒾𝓈 𝒾𝓈 𝓂𝓎 𝓁𝒶𝓅𝓉🍪𝓅, 𝓉𝒽𝒾𝓈 𝒾𝓈 𝓂𝓎 𝒸❁𝓂𝓅𝓊𝓉𝑒𝓇. 𝒯𝒽𝑒𝓇𝑒 𝒶𝓇𝑒 𝓂𝒶𝓃𝓎 𝓁𝒾𝓀𝑒 𝒾𝓉 𝒷𝓊𝓉 𝓉𝒽𝒾𝓈 🏵𝓃𝑒 𝒾𝓈 𝓂𝒾𝓃𝑒. 𝑀𝓎 𝓁𝒶𝓅𝓉💞𝓅 𝒾𝓈 𝓂𝓎 𝒷𝑒𝓈𝓉 𝒻𝓇𝒾𝑒𝓃𝒹. 𝐼 𝓂𝓊𝓈𝓉 𝓂𝒶𝓈𝓉𝑒𝓇 𝒾𝓉 𝒶𝓈 𝐼 𝓂𝓊𝓈𝓉 𝓂𝒶𝓈𝓉𝑒𝓇 𝓂𝓎 𝓁𝒾𝒻𝑒. 𝒲𝒾𝓉𝒽😍𝓊𝓉 𝓂𝑒 𝓂𝓎 𝓁𝒶𝓅𝓉♡𝓅 𝒾𝓈 𝓊𝓈𝑒𝓁𝑒𝓈𝓈, 𝓌𝒾𝓉𝒽🍑𝓊𝓉 𝓂𝓎 𝓁𝒶𝓅𝓉❁𝓅 𝐼 𝒶𝓂 𝓊𝓈𝑒𝓁𝑒𝓈𝓈... 🎀 🐥 ⋆ 🐌


    I`m slowly breaking and silently screaming.


    ł ⱧɆ₳Ɽ ɎØɄ,₥Ɏ ĐɆ₳Ɽ:skull:

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