Nujo, ich nenne es ungern "Fan Fic", da ich mit dem Wort pubertierende Mädchen verbinde, die sich ein Verhältnis mit Edward andichten. Außerdem ist es ja gar keine eigene Fiktion, sondern lediglich eine Verschriftlichung einer der wohl bemerkenswertesten Begegnungen in Fallout 3.
Wie dem auch sei, Deku erinnerte sich an die Geschichte, die ich vor einiger Zeit im Zelda-Forum postete und fragte mich, ob ich sie hier posten wolle. Da man sich natürlich immer freut, wenn sich jemand wohlwollend an die eigenen Ergüsse zurückerinnert, stelle ich es auch gern hier rein, um vielleicht einen Stein in's Rollen zu bringen:
ZitatAlles anzeigenAndale
Eine Geschichte aus Fallout 3
Es muss ein ziemlich merkwürdiger Anblick gewesen sein, mir über den Weg zu laufen. Eine junge, zarte Blondine in einem rosa Kleidchen mit einer 44er Magnum im Halfter durchstreift 200 Jahre nach dem atomaren Weltuntergang das Ödland der Hauptstadt. In ihrer Begleitung Fawkes, ein Fehlschlag. Ein zwei Meter großer, grüner Mutant, dem es bei seiner Mutation nicht alle Gehirnströme zerbröselt hat und der eine Laserminigun schultert.
Auf unseren Reisen hatten wir viel gesehen. Hunderte Raiders, Söldner, Supermutanten und alles andere, was einem in einer Welt wie der unseren für gewöhnlich an die Gurgel gehen möchte. Vieles davon durch uns nicht mehr so zahlreich wie es einmal war.
Ich war so manches gewöhnt.
Eines Tages kamen wir nach Andale. Die Überreste von etwas, das vor 200 Jahren mal eine schöne Vorstadtsiedlung gewesen sein muss. Orte wie diese gab es zu Hauf und ich ging hin, in der Hoffnung, etwas von Wert aus den Ruinen ziehen zu können. Bei näherem Betrachten stellte ich jedoch fest, dass es Häuser gab, die noch intakt waren und darin sogar Menschen lebten. Das erregte meine Aufmerksamkeit. Ich klopfte an die Haustüre von Familie Smith. Eine Frau mittleren Alters, Linda Smith, öffnete mir die Tür. Sie trug zerfetzte Kleidung aus längst vergangenen Zeiten. Auf die Frage, was das für ein Ort sei, antwortete sie mir, „Andale. Es ist der schönste Ort in ganz Amerika.“, und wies mich an, mit ihrem Mann zu sprechen, wenn ich ein Anliegen hätte. Jack Smith trug ein zerfetztes, kariertes Hemd und hatte dicke schwarze Augenringe. Er sagte mir, ich würde mit dem Gouverneur von Virginia sprechen. Ich fragte ihn, ob er nicht mitbekommen hätte, dass Virginia vor 200 Jahren aufhörte, zu existieren, woraufhin er antwortete, nicht in Andale, Anfang diesen Jahres sei er gewählt worden. In Andale lebe es sich sehr gut. Die Frauen machten den Haushalt und die Männer würden die Familien versorgen. Ich dachte mir, „Nur ein weiterer Ödländer, bei dem ein paar Zahnräder falsch laufen.“, behielt es aber für mich.
Ich sah mich noch etwas in ihrem Haus um. Oben war der Junior und spielte. Als ich ihn ansprach, antwortete er, „Oh, wow, ein Fremder.“ - „???“ - „Normalerweise bleiben Fremde nicht lang genug, als das ich mit ihnen reden könnte.“ - „Wie ist das Leben in Andale so?“ - „Ganz normal Mama macht das Essen und putzt und Papa arbeitet mit Onkel Bill unten im Keller. Hier gibt es leider keine anderen Kinder und wenn ich groß bin muss ich mal die doofe Jenny heiraten. Jenny ist die Tochter von Onkel Bill und dann ist sie ja irgendwie meine ... Ich weiß auch nicht.“
„Okay ...“, dachte ich, „Die haben sie wirklich nicht mehr alle beieinander.“, und verließ still das Haus. Nun ja, da es in Andale nichts von Wert gab und die anderen Dorfbewohner sich nicht wirklich von den Smith's unterschieden, was unter den gegebenen Umständen wohl auch seinen Grund hatte ... ,wollte ich mich auf den Weg machen. Als Fawkes und ich gerade das Dorf verlassen wollten viel uns ein weiteres, bewohntes Haus auf, das wir vorher für eine Ruine gehalten hatten.
Weil ich nichts verpassen wollte, wies ich Fawkes ein weiteres Mal zum warten an und betrat das Haus. Dort lebte Harris, ein alter Mann. Dieser wurde etwas panisch als er mich sah. „Was machen Sie hier. Sie sollten nicht hier sein.“ - „Warum denn nicht? Die Leute sind zwar etwas komisch, aber so doch ganz nett.“ - „Nein nein, es ist gefährlich hier. Verlassen Sie Andale so schnell Sie können.“ - „Hää? Was? Hier ist doch gar nichts?!“ - „Im Keller oder im Schuppen ... Wenn Sie da hineinschauen könnten, dann würden sie verstehen. Gehen Sie bitte!“
Da war wieder der Keller. Und meine Neugierde geweckt. Ich fasste also den Plan, in der folgenden Nacht in den Keller einzudringen. Das ganze sollte nicht all zu gefährlich werden, da ich in Andale keine ernsthaften Schusswaffen gesehen habe und man sich schon nicht trauen würde, mich anzugreifen. Fawkes sagte ich, er solle sich in einer der nahegelegenen Ruinen verstecken und die Situation „klären“, falls etwas unerwartetes passierte. Außerdem ließ ich mir, zu aller Sicherheit, das Plasmagewehr geben, dass er für mich trug. Als sich die Smith's schlafen legten, schlich ich also in ihr Haus, um in den Keller zu einzudringen. Da sie oben schliefen, war das Eindringen kein größeres Problem. Ich ging zur Kellertür, die natürlich verschlossen war. Da ich aber geübt im Knacken von Schlössern war, war dieses Hindernis in wenigen Momenten überwunden. Die Tür war offen und ein verwesender Gestank kroch mir in die Nase. Ich stand an einer dunklen Kellertreppe. Im schwachen Licht meines Pip-Boys suchte ich den Lichtschalter, fand und betätigte ihn im Folgenden. ...
„Oh scheiße.“, war mein erster Gedanke. Der Raum war Blut verschmiert. Komplett. Der Boden, die Wände, das spärliche Mobiliar, einfach alles. Auf einem Tisch lag die Leiche eines Ödländers, der man die Gliedmaßen abgetrennt hatte. Im Raum standen einige Käfige, in denen Skelette lagen. In einer Ecke waren zwei Kühlschränke, die sehr sonderbares Fleisch enthielten. Ich war wohl in einer Metzgerei gelandet und nun sehr froh darüber, dass ich das Plasmagewehr bei mir hatte. Ich nahm es in die Hand und verließ den Keller mit dem Plan, irgendetwas mit den Smiths zu tun. Ich glaube, in diesem Moment dachte ich ernsthaft, „Hört doch einfach damit auf!“, würde sie, wenn sie während ich es ihnen sagte, in den Lauf eines Plasmagewehres blickten, dazu bringen, ihre Berufung zu wechseln. So ging ich also, ich gebe zu, etwas aufgelöst, nach oben, um etwas zu tun. Das Ehebett war aber leer. Bevor ich den Keller betrat, war es das definitiv nicht. Auf der ganzen Etage keine Spur von den Smiths. Sie waren wohl wieder auf Nahrungssuche gegangen und nur der Junior lag friedlich in seinem Bett. Für einen kurzen Moment spielte ich mit dem Gedanken, den kleinen aus Andale herauszuholen besann mich aber und bewegte die Plasmawaffe von seinem Kopf weg. In Gedanken wollte ich nun das Haus verlassen, zu Fawkes stoßen und weitere Schritte planen. Polizei spielen oder so. Durch die Vorhänge sehend bemerkte ich, dass das Dorf jedoch nicht auf der Jagd war. Sie standen vor der Haustür, um mich abzufangen.. Und ich musste da raus. Einmal tief Luft geholt, drei mal geprüft, ob die Mikrofusionszelle in meinem Gewehr noch Energie hatte und ich öffnete die Tür.
Mr. Smith: „Ich weiß, dass Sie in unserem Keller waren.“ - „Was haben Sie gesehen.“
Ich: „Einen netten kleinen Familienbetrieb.“
Mr. Smith: „Wofür halten Sie uns denn nun?“
Ich: „Aach, nur für eine Bande unzivilisierter, mordlüsterner Kannibalen.“
Mr. Smith: „Sie sind wie all die anderen: ''Oooh nein, bitte nicht, ich habe ein Kind in Rivet City. Bitte nicht!'' Ich habe auch Kinder und muss sie ernähren.“
Ich: „Ach so, von dieser Seite habe ich das natürlich noch gar nicht betratet...“
Mr. Smith: „Ich merke schon ... aber dann werden Sie eben unsere nächste Mahlzeit.“