[Spoiler] Die Fallout Chroniken: Buch I: Ein seltsamer Wanderer - Alternative F4 Geschichte

  • 71. Eine Rückreise mit Umweg

    Blue bewegte sich nach dem Abenteuer mit den Todeskrallen in nördlicher Richtung durch das leuchtende Meer. Nach einem weiteren Tag erreichte er Natick. Diese kleine, verfallene Ruinenstadt lag bereits außerhalb des verstrahlten Gebiets. Blue machte Rast an der kleinen Red Rocket Station vor Ort. Auf dem Weg aus dem Meer heraus hatte er zwei Rad-Hirsche geschossen, da sein Proviant zu Ende gegangen war. Er hatte die beiden direkt noch vor Ort zerlegt und das Fleisch mit sich genommen. Vor der Red Rocket Station brannte ein Feuer. Es war mit Steinen aus der Umgebung eingefasst. Auf einem provisorischen Rost briet das Fleisch von den Rad-Hirschen. Blue war zum See gegangen, der sich in der Nähe befand. Er hatte dort seine Wasservorräte aufgefüllt.


    Jetzt saß er neben dem Feuer und dachte über den weiteren Weg nach "Hmm... ich denke, ich werde den Weg des alten Stadt-Highways nehmen...Den, der von Ost nach West verläuft und dann an Diamond City vorbei Richtung CIT-Ruinen läuft. Das scheint mir im Moment am sinnvollsten..." Nach einer kleinen Weile war das Hirschfleisch fertig und gut durchgebraten. Bevor er es auf Rost gelegt hatte, war das Fleisch in handliche Portion zerteilt worden. Die eine Hälfte des Fleisches verputzte sofort, die andere verpackte er in einer etwas größeren silbernen Proviantdose und steckt die in seinen Rucksack. Diese hatte er immer dabei, wenn er länger unterwegs war. Nach etwa einer dreiviertel Stunde war er fertig mit Essen und studierte die nähere Umgebung. Im Moment schien sich nichts für ihn Gefährliches in der Gegend aufzuhalten. "Da kann ich es wohl wagen, für ein paar Stunden zu Schlafen" dachte er bei sich. Der Kampf mit der Todeskralle von gestern steckte ihm immer noch in den Knochen.


    Blue löschte das Feuer und zog sich in das Innere der Red Rocket Station zurück. Er legte sich dort gegen seinen Rucksack, so das er in einer halb aufrechten Position zu Ruhe kam. So schlief er immer, wenn er alleine unterwegs war. Er dachte einen Moment noch über einige Dinge nach, die Virgil ihm erzählt hatte und schlummerte darüber ein. Nach einigen Stunden Schlaf schreckte er plötzlich auf. Er hatte irgendetwas wahrgenommen. Blue war sofort hellwach und lauschte, in einiger Entfernung konnte man Leute lachen hören. Sie sprachen grob miteinander und gingen in ebendieser Weise auch miteinander um. Es war eine Gruppe Raider, die vom alten Roadside Pines Hotel langsam die Strasse herunter kamen. Blue konnte sie bereits sehen, ihn hatten die Raider aber noch nicht entdeckt. Es waren etwa acht an der Zahl. Blue beobachtete sich aus seinem Versteck heraus.


    "Hey, Leute guckt mal. Hier hat einer Feuer gemacht." Er steckte die Finger in die Asche und schüttelt danach den selbigen. "Autsch, die is ja noch richtig warm... Das is schön, dann kann derjenigen noch nicht weit weg sein. Vielleicht sind es ja auch mehrere, das wäre richtig gut. Endlich ist hier mal wieder was los...hat ja auch lange genug gedauert. Ich habe dir ja gesagt, so nahe am leuchtenden Meer... da kommt doch kaum einer hin, Alter" sagte der Raider zum anderen. "Ach, halts Maul... lass uns lieber mal gucken, ob die noch in der Nähe sind." Er ging von der Größe des gelöschten Feuers aus, dass es mehrere Personen sein mußten. "Komm. lass uns mit der Suche mal dort anfangen" sagten ein anderer und zeigte dabei auf die alte Red Rocket Station.


    "Na, hervorragend. Das hat mir noch gefehlt. Die Flachflöten kommen auch noch hierher" brummte Blue. Er hatte eigentlich gehofft, dass sie an ihm vorbeigelaufen wären und er sich dann in Ruhe auf den weiteren Weg machen konnte. Einer der Raider war bereits am Eingang der Station und wollte gerade eintreten, als Blue ihm den Superhammer unter die Nase hielt "Pass auf Freundchen, du verhältst die ruhig und ich lasse dich und deine Kumpanen am Leben..." Weiter kam Blue mit seinem Satz nicht mehr. Der Raider, der nicht gerade der hellste seiner Zunft war, schrie sofort nach seinen Spießgesellen."...gut, du hast es nicht anders gewollt." Er schlug mit dem Hammer von unten nach oben zu, so dass der Raider mehrere Meter Flugbahn zurücklegte, bevor er tot auf dem Boden aufschlug. Die anderen sieben Raider eröffneten das Feuer auf ihn mit ihren Impropistolen.


    Blue war mittlerweile aus der Red Rocket Station heraus getreten und hatte das Kampfgewehr gezogen Es macht ein paar Mal "Pling, Ping" als einige der Geschosse von der schweren Kampfrüstungen abprallten. "Die Kandidaten haben hundert Trefferpunkte...jetzt bin ich dran..." kommentiert Blue sarkastisch die Treffer und schoss mit dem Kampfgewehr nun seinerseits auf die Raider. Nach etwa zehn Minuten waren es sieben Raider weniger. Blue machte sich nun wieder auf den Weg. Ohne weitere Zwischenfälle überquerte er den alten Fluss an der Stelle wo sich der zerfallene Highway sich von Ost nach West erstreckte. Er war nicht mehr weit von Diamond City entfernt, als eine rotes Lampe an seinem Pipboy anfing zu blinken und zwar ähnlich in der Art, wie damals bei Notruf von Gelehrte Haylen. Der Pipboy hatte das schon lange nicht mehr getan. Blue beschloss, sich den vermutlichen Hilferuf anzuhören.


    Er kam von einem Mann namens Rex Goodman, der scheinbar auf der Spitze des Trinity Tower gefangen gehalten wurde. Und er wurde von Supermutanten bedroht, bei denen er scheinbar auf der Speisekarte stehen sollte. "Hmm, der Trinity Tower ist nicht so weit entfernt, da müsste ich noch rechtzeitig hinkommen, um ihn zu helfen." Blue änderte seinen ursprünglichen Weg und nahm jetzt den kürzesten Weg zum Trinity Tower. Nach einiger Zeit kam er dort an. Im Eingangsbereich standen drei Supermutanten und hatten Blue bereits entdeckt, machten aber zunächst keine Anstalten ihn anzugreifen. Sie wunderten sich eher über Blue. Der eine von den dreien näherte sich Blue und führte ein Gespräch mit ihm.


    "Hey, du sehen merkwürdig aus. Und komische Sachen du tragen. Fast wie Mensch. Bah. Und wahrscheinlich auch schwach wie Mensch. Komm wir prügeln. Ich bestimmt viel stärker als du. Und warum du dich blau angemalt haben? Farbe hässlich." Der Supermutant musste den Kopf in den Nacken legen um Blue vollständig zu betrachten. Blue hörte seelenruhig zu und wartete bis sein Gegenüber fertig war. Er grinste währenddessen böse in sich hinein "Warte ab, du bekommst gleich die Prügel deines Lebens." Mit Fahrkarte direkt in die Hölle." Dann äffte er die Sprache nach und stellte sich absichtlich dumm. "Du mich beleidigen. Ich dir hauen eine runter dafür" sagte Blue empört, was aber nur gespielt war. Die beiden anderen Supermutanten grinsten dümmlich und freuten sich schon regelrecht auf den bevorstehenden Kampf. Blue lies dem anderen den Vortritt. Der wollte zuschlagen und Blue wich dem Schlag gekonnt aus. "Hey, du können nicht zielen. Du dumm wie Mensch" Blue provozierte sein Gegenüber. "Du dich ja bewegen. Das unfair" sagte der andere. "Oh ich nicht dürfen? fragte Blue dümmlich? "Du nicht dürfen, du müssen ruhig stehen bleiben. So, du sehen. Ich dir gezeigt haben." "Ich dann zuschlagen dürfen" fragte Blue wiederum. "Ja, aber du bestimmt zu schlagen, wie Rad-Kakerlake"


    Und Blue schlug zu. Erst mit der einen Faust und dann mit der anderen. Er hatte auf den Kopfbereich gezielt. Sein Gegenüber verdreht kurz die Augen und sackte dann zu Boden. "Och, der nichts aushalten. Schon kaputt...und zum Schlafen hingelegt. Schade." sagte Blue mit enttäuschter Stimme. Der beiden verbleibenden johlten. "Gut kämpfen. Ich auch mal probieren. Anderer Bruder schwach. Ich ja immer gesagt. Ich sein viel stärker" sagte einer der beiden. Der dritte im Bunde guckte "Du doof sein. Ich stärkster Supermutant hier. Ich dir zeigen." Er rannte auf den anderen los und prügelte auf ihn ein. "Himmel, die sind noch dümmer als ich dachte. Aber ich sollte zusehen, dass ich jetzt nach oben komme" dachte Blue. Er ließ sich die beiden weiter prügeln und verschwand in dem alten Wolkenkratzer. Hier ging er hauptsächlich mit dem Scharfschützengewehr vor und erledigt sich so einen Großteil der Supermutanten. "Hier sind aber verdammt viele von denen..." stellte er fest, als er sich nach oben arbeitet "Ich hoffe, ich bekomme Goodman heil wieder nach unten. Ich kann jetzt nicht jeden gottverdammten Winkel diese Wolkenkratzer durchstreifen, da brauche ich ja Tage. Und soviel Zeit wird er nicht haben...wenn er auf ihrem Speiseplan steht." Blue schüttelte sich bei dem Gedanken. Er war zwar ein Supermutant, aber er würde niemals einen Menschen essen. Auch nicht wenn sein Leben davon abhinge.


    Einige Stunden später hatte sich Blue bis nach oben bis zur Spitze des Trinity-Towers vorgekämpft. Hier oben warteten ebenfalls einige Mutanten, die von ihm ausgeschaltet worden. Der Anführer Fist bekam von Blue ein Direktflug zum Flughafen Erdboden verpasst, nachdem dieser versucht hatte ihn mit einer Minigun zu erledigen. Blue hatte noch die Mine von dem Ausflug in den versunkenen Super Duper Mart im leuchtenden Meer dabei. Er entsicherte sie vorsichtig und warf sie dann ähnlich wie eine Granate, Fist vor die Füsse. Der achte nicht darauf, während er Blue versuchte mit der Minigun zu beharken und trat auf die Mine. Das hatte zur Folge, dass Fist, der bereits sehr nahe am Rand während der Aktion stand, durch die Explosion über denselbigen hinausgeschleudert wurde. Blue suchte die Spitze des Wolkenkratzers ab und fand bald das Gefängnis von Rex Goodman und befreite ihn. Dadurch lernt er auch Strong kennen.

  • 72. Hinaus und Hinein

    Rex Goodman war zunächst ziemlich irritiert, als ihn ausgerechnet Blue aus seinem Gefängnis oben in der Spitze des Trinity-Towers hinaus ließ. Und es verwirrte ihn noch viel mehr, als er feststellte, dass Blue noch einmal ganz anders war als Strong. Strong war mit Rex eingesperrt worden, weil er anders als seine Supermutantenbrüder ein vermehrtes Interesse an Rex Goodmans Vortrag an Stücken von William Shakespear zeigte. Insbesondere hatte es Strong eine bestimmte Zeile aus Mac Beth angetan. Seine Brüder teilten diese Begeisterung nicht und steckten ihn deshalb mit zu Rex ins das Gefängnis. Sie hatten sogar vorgehabt Strong vom Dach des Wolkenkratzers zu werfen und bereits Wetten darüber abgeschlossen, wie oft Strong wohl aufschlagen würde, bis er komplett unten war.


    "Wie bist du eigentlich hier oben gelandet" fragte Blue Rex. "Ich bin in der Hoffnung herkommen, den Supermutanten hier ein wenig Kultur näher zu bringen und sie so von ihren gewalttätigen Pfad abzubringen. Leider hat das nicht ganz so funktioniert, wie ich mir das vorgestellte hatte. Der einzige, der Interesse gezeigt hatte, war Strong." "Da warst du aber äußerst optimistisch in deinen Ansichten und hast noch Glück dabei gehabt. Meistens bringen sie Menschen schon beim ersten Sichtkontakt um, zu mindestens sind das meine bisherigen Erfahrungswerte hier im Commonwealth...Jetzt müssen wir erstmal sehen, das wir dich wieder unbeschadet nach unten bekommen. Ich habe zwar viele von Ihnen auf dem Weg nach unten ausgeschaltet. Ich befürchte aber, dass unsere kleine "Dachparty" hier oben die Aufmerksamkeit des verbleibenden Rests geweckt haben dürfte."


    "Wenn viele Brüder hier nach oben kommen, wir werden haben guten Kampf" sagte Strong, der das Gespräch zwischen Blue und Rex mitbekommen hatte. "Strong zeigen können, das er guter Kämpfer sein." "Strong, ich glaube dir, das du ein guter Kämpfer bist, aber Rex dürfte so vielen deiner Brüder nicht gewachsen sein. Deshalb müssen wir vorsichtig sein." sagte Blue zu Strong. "Rex reden zu viel, hätte mehr kämpfen sollen...aber jetzt nicht mehr zu ändern sein." Rex gab Blue Recht. Es könnte ganz schön haarig werden, ihn heil nach unten durch das Gebäude zu bekommen. Rex fiel aber etwas ein und er machte Blue einen Vorschlag. Oben an einer Stelle des Trinity Towers war noch der alte Reinigungsaufzug und er schien noch funktionsfähig. Er führte fast bis nach ganz unten. Es waren nur drei Etagen, die sie dann noch durchqueren mußten, um aus dem Gebäude heraus zukommen.


    Auch die Stahlseile schienen noch so tragfähig zu sein, dass man ihn zusammen mit Rex und Strong nutzen konnte. Gesagt, getan. Sie stiegen ein und fuhren nach unten. Hin und wieder blieb der Aufzug stecken, bewegte sich dann aber weiter. Die lange Standzeit hatte dem Motor nicht gut getan und das Gewicht von Strong und Blue trug sein übrigens dazu. Auf dem Weg nach unten wurden sie hin und wieder von Schüssen beharkt, die aus dem teils arg zerstörten Gebäude kamen. Rex musste teils in der Reinigungsgondel Deckung suchen, um nicht von den Schüssen getroffen zu werden. Blue und Strong schossen zurück. Strong schien dabei eine wahre Freude am Kampf zu haben. Blue hingegen kam sich wie auf dem Präsentierteller vor und sorgte sich um Rex.


    Nach einer gefühlten Ewigkeit in dem alten Reinigungsaufzug kamen sie am Ende an und betraten durch die Wartungstür das Innere. Hier war Blue bereits gewesen, wie man an den niedergestreckten Supermutanten bereits erkennen konnte. So erreichten Rex, Strong und Blue den Eingangsbereich des alten Wolkenkratzers. Hier warteten noch zwei alte Bekannte auf Blue. Die beiden Supermutanten vom Anfang prügelten sich noch immer. Sie sahen Rex, Strong und Blue. Sie unterbrachen ihren Kampf, ignorierten Rex und Strong und einer der beiden sprach Blue an. "Hey du seien wieder da, Wir beide scheinbar gleich stark. Wir jetzt mit dir prügeln wollen. Das werden bestimmt lustig..." "Himmel, die beiden hatte ich total vergessen. Ich hatte eigentlich gehofft, dass die sich selbst aus dem Verkehr ziehen...Tja, da muss ich wohl nachhelfen, sie bitten ja fast darum..."


    Blue fragte wieder genauso dümmlich, wie am Anfang ihrer ersten Begegnung "Okay, wenn ihr beiden meinen. Wer von euch anfangen?" "Ich anfangen" sagte der eine. "Nein, ich zuerst wollen..." Die beiden fingen wieder an sich darum zu prügeln, wer als ersten kämpfen durfte. Blue mußte innerlich anfangen zu grinsen und wäre die Situation nicht so gefährlich gewesen und sie nicht Supermutanten, hätte er wohl laut losgelacht. "Ich entscheiden, wer anfangen..." und er schlug den, der ihm am nächsten stand. Erst gab es links und rechts kräftige Backpfeifen von Blue, danach einen Kinnhaken. Blue schlug ihm zum Abschluss nochmals kräftig auf den Kopf. Sein Gegenüber brach zusammen und blieb leblos auf dem Boden legen. Den letzten beförderte er mit seinem Hammer in die ewigen Jagdgründe. Der Weg für Rex war frei.


    "Kommst du klar Rex? Oder soll ich dich noch begleiten?" "Nein, alles in Ordnung. Ihr habt genug für mich getan. Ich komme jetzt alleine klar. Ich werde jetzt zu unserem Radiosender WRVR zurückkehren. Danke für alles, Blue und auf Wiedersehen." Rex winkte zum Abschied noch und ging los. Strong wollte erst einmal bei Blue bleiben, obwohl er Blue für einen sehr merkwürdigen Supermutanten hielt. Strong war auf der Suche nach der "Milch der Menschenliebe und hoffte durch Blue mehr über sie zu erfahren. Blue kam seiner Meinung nach, gut mit Menschen klar und er hoffte dadurch sein Ziel zu erreichen.


    Blue zog mit Strong im Schlepptau, weiter Richtung CIT-Ruinen. Strongs Hilfe war ihm auf der Jagd nach dem Runner recht willkommen. An den Ruinen angekommen schaltete Blue den Pip-Boy auf den Radioempfang und stellte die Frequenz ein, die Virgil ihm genannt hatte. Er wartete nun eine ganze Weile. "Was du da machen? Worauf warten? fragte Strong neugierig. "Ich warte auf ein bestimmtes Signal. Wenn es auftaucht will ich ihm folgen," erklärte Blue es Strong geduldig. Strong dachte einen kleinen Moment nach. "Ah wir gehen auf Jagd. Und Jagd, das heißen guter Kampf" Strong freute sich. "Ja, wir sind auf Jagd, Strong. Aber der Gegner ist sehr gefährlich. Wir müssen vorsichtig sein." "Du dich wieder anhören wie Mensch. Nicht so viel reden, mehr zuschlagen. Du können gut Kämpfen, aber könnten noch besser kämpfen, wenn nicht so viel reden. Außerdem wir zu zweit. Wir stark. Wir Gegner einfach kaputt hauen" sagte Strong. Strong bevorzugte die meisten Probleme durch Kampf oder "Kaputt hauen" zu lösen. Strong und Blue waren in dieser Beziehung so unterschiedlich wie Tag und Nacht.


    Blue lauschte weiter. Da.... Da war das Signal, welches im Virgil beschrieben hatte. Blue und Strong folgten durch den Pipboy dem Signal. Sie waren schon eine Weile unterwegs bis das Signal mit einem Mal klar und deutlich wurde. Sie standen vor einem alten, aber noch gut erhalten grünen Hochhaus in der ehemaligen Stadt Boston. Man konnte noch den Namen der Firma lesen, die hier vor dem Krieg beheimatet war: Greentech Genetics. Der Runner schien sich in diesem Gebäude zu befinden. Strong und Blue traten ein und fanden sich in mitten eine Kampfes wieder. Eine größere Gruppe Gunner befand sich im Gebäude und bekämpfte irgendetwas oder irgendjemanden.


    In der Nähe befanden sich einige Gunner und eröffneten direkt das Feuer auf die beiden. Strong rannte mit Blues Hammer los, den Blue ihm kurzzeitig geliehen hatte und schlug damit auf die Gunner ein. Blue beschoss sie mit dem Kampfgewehr. "Seien gute Waffe, die du mir gegeben haben" sagte Strong als er Ihnen damit gekonnt die Schädel einschlug. Die beiden kämpften sich weiter durch das Gebäude. Weiter oben in einer anderen Ebene fanden sie schließlich den Runner. Dieser entledigte sich gerade einigen Gunnern. Strong und Blue sahen den Kampf aus einiger Entfernung den Kampf, waren aber noch nicht bemerkt worden. "Strong, der Mann in der brauen Kleidung, den suche ich. Das ist der Gefä..., der starke Gegner von dem ich erzählt habe..." "Ja ich sehen...er stark sein" "Wir müssen den Kopf beim Kampf aber ganz lasse, er hat da etwas, was ich brauche, und deshalb muss er ganz bleiben." sagte Blue zu Strong.


    "Du meinen Hirn? Du davon doch genug haben, du nicht noch mehr davon brauchen..." sagte Strong, der Blue falsch verstanden hatte. "Nein, Strong ich meine nicht das Gehirn. Er hat einen Chip im Kopf. Den brauche ich." "Ah, du meinen Technik. Ich sein vorsichtig. Aber schade, ich hatte auf Kopfabreissen gefreut." Der Institutsrunner hatte gerade den letzten Gunner erledigt, als Strong und Blue angriffen. Er schaute die beiden verächtlich an und reagierte dann auf den Angriff. Die drei kämpften einige Zeit miteinander. Strong kassierte einige Schläge, ließ sich davon aber nicht beirren und griff den Runner immer wieder an. Blue wich den meisten der Angriffe des Runners aus. Einige Zeit später hatten die beiden den Runner besiegt.


    Blue hatte nun den Chip erhalten, den er benötigte um weiter zukommen. Er befreite noch einen Synth, hinter dem der Runner eigentlich her gewesen war. Dieser konnte sein Glück kaum fassen und verschwand durch einen anderen Ausgang, nachdem er sich bedankt hatte. Strong und Blue verließen das alte Gebäude. Blue wollte erst nach Sanctuary gehen, bevor er in einem nächsten Schritt die Railroad aufsuchte.

  • 73. Rückkehr

    "Wohin wir gehen?" fragte Strong Blue. "Nach Hause, nach Sanctuary" sagte Blue. "Warum wollen du schon nach Hause? Wir haben doch gerade Kämpfen angefangen. Dachte kommen noch mehr" sagte Strong enttäuscht. "Wir werden bestimmte noch mehr kämpfen, aber nicht im Moment, Strong. Ich möchte zu meinen Freunden. Ihnen sagen, dass ich wieder da bin...das alles in Ordnung ist" sagte Blue. "Freunde auch Supermutanten?" fragte Strong neugierig. "Nein Strong, es sind Menschen und Ghule." "Hmm, du haben Menschenfreunde? Das...eigentlich ich Menschen nicht sonderlich mögen, außer Rex." Strong dachte kurz nach. Aber wenn ich will finden Milch der Menschenliebe, ich wohl lernen muss mögen. Obwohl...Menschen schmecken gut."


    Blue war von der letzten Aussage, die Strong machte, nicht besonders angetan und teilte das Strong auch umgehend mit. "Strong, meine Freunde werden...nicht gegessen." "Dann ich essen eben Nicht Freunde..." "Auch das nicht." "Was sollen Strong dann essen. Meisten Menschen leicht zu fangen" sagte Strong. "Hmm, wie wäre es Rad-Hirsch oder Brahmin?" "Zu schnell und zu wenig für Aufwand...und Brahmin selten und dann häufig gehören Menschen..." Strong war leicht frustriert. "Pass auf Strong, da wo wir hingehen gibt es Rad-Hirsch und Brahmin und du mußt sie auch nicht jagen. Und ich werde dafür sorgen, dass du immer genug zu essen hast. Aber dafür musst du mir versprechen ab jetzt keine Menschen mehr zu essen." "Nicht mehr jagen, hm. Das...obwohl dann mehr Zeit um zu suchen Milch und mehr Zeit für Kämpfe. Ich versprechen keine Menschen zu essen, ich hoffe, du Wort halten. Ich vertrauen dir."


    "Danke Strong. Ich werde dich nicht enttäuschen. Ich halte meine Versprechen." Blue war froh, dass er Strong davon überzeugen konnte sich von etwas anderem als Menschen zu ernähren. Beide bewegten sich weiter durch Cambrigde und näherten sich langsam dem alten Polizeirevier. Draußen standen einige Mitglieder der Bruderschaft. Auch einige in Powerrüstung. Strong hatte sie schon aus einiger Entfernung gesehen. "Oh sehr schön. Lustig angezogene Menschen und sogar Kübbelköpfe dabei. Das gleich wird Spaß geben..." Strong war dabei sich kampffertig zu machen und wollte losrennen. Blue hielt ihn unsanft zurück. "Hey, was das sollen. Warum du mich zurückhalten..." sagte Strong irritiert. "Strong, auch das sind auch Freunde von mir...wenn du sie angreifst...greife ich dich an..." sagte Blue in einem leicht drohenden Ton. "Woher ich das wissen sollen?" beschwerte sich Strong bei Blue.


    Strong wollte es sich mit Blue nicht verscherzen, einmal wegen seiner Suche und weil Blue trotz seiner merkwürdigen Art für ihn ein guter Kämpfer war. Zumindestens aus der Sicht von Strong. "Du viele komische Freunde haben, tragen merkwürdiges Zeichen." "Das stimmt, das konntest du nicht wissen... Strong. Es gibt mehrere Freunde, die ich habe..." Blue fing an Strong zu erklären, woran er Blues Freunde erkennen konnte. Sie liefen weiter an der alten Polizeiwache vorbei und Blue grüßte die anwesenden Bruderschaftsmitglieder und zog mit Strong weiter Richtung Lexington. Dort kamen sie ohne Zwischenfälle an und wandten sich von dort aus Richtung Sanctuary vorbei an Starlight. Zwischenzeitlich begegnete ihnen eine Minutemenpatrouille. Diese grüßte Blue kurz und zog dann weiter.


    "Das seien auch Freunde, richtig? Das eins von mehreren Zeichen, die du erklärt haben. Kann ich gut merken, ähnlich komisch angezogen wie du und gleiches Zeichen tragen." sagte Strong, "Das ist richtig Strong. Siehst du Strong, du hast es doch recht gut verstanden und du hattest noch Bedenken." "Du finden ich gut gemerkt? Schön. Menschenkram manchmal schwierig zu verstehen. Die Siedlung von Menschen auch gehören zu denen mit dem Zeichen denen wir gerade begegnet. Ach, wie heißen nochmal... Die dich komisch haben begrüßt." Strong zeigte, während er das sagte auf Starlight. "Die heißen Minutemen, Strong." sagte Blue. "Ah,okay."


    Strong und Blue liefen weiter und erreichten Concord. Auf dem Weg dorthin passierten sie wieder eine Patrouille. "Also ich nicht verstehen. Warum hier laufen viele Minutemen rum und warum ihr euch jedes Mal komisch grüßen. Warum nicht einfach hallo sagen." fragte Strong irritiert. "Sie passen auf, dass die Siedler und anderen Menschen nicht von Raidern, wilden Ghulen und sonst wer weiss was angegriffen werden. Und das mit dem komischen Grüßen..." Blue überlegte, wie er das Strong erklären konnte "...das machen wir so, weil ich Anführer der Minutemen bin. Deshalb grüßen wir uns unterschiedlich." "Anführer? So wie Fist? Hm...das ist alles merkwürdig. Warum du Anführer von Menschen? Sind schwach, nicht stark." Blue dachte auch hier wieder nach, wie er Strong, er es nannte "Menschenkram" erklären konnte. "Ich beschützte sie, sie beschützen mich und zusammen beschützen wir die anderen Menschen vor Gefahren. Sie sind wie...kleine Brüder. Und ich meine, dass große Brüder und kleine Brüder sich gegenseitig schützen und helfen sollten."


    "Hmm, das ich so noch nicht gesehen haben. Du wirklich komischer Supermutant. Aber Strong will verstehen und lernen. Will Geheimnis von Menschen finden. Du Menschen und Menschenkram gut verstehen. Ich noch viel lernen muss" Strong hatte viel Neues kennengelernt, seitdem er mir Blue losgezogen war. Sie kamen am Red Rocket Stop an und wurden sofort durchgelassen und näherten sich langsam dem Eingang von Sanctuary. "Hier aber viele Menschen sein, daran Strong erst sich gewöhnen muss." sagte Strong. Sie gingen durch den Haupteingang und Richtung Minutemen HQ. Blue war froh wieder in Sanctuary zu sein und eine kurze Pause zu machen. Er hoffte, dass er Strong auch hier erst einmal alleine lassen konnte. Zur Railroad wollte Blue ohne Begleitung reisen.

  • 74. Die Lösung eines Rätsels

    Sanctuary. Ende Oktober 2288.


    Preston und Piper standen vor der Stadthalle in Sanctuary und unterhielten sich angeregt. Piper war dabei Preston den Kopf gerade zu rücken. "Preston, gib ihm Zeit. Er wird schon wiederkommen. Das leuchtende Meer nach jemanden zu durchsuchen, ist wie eine Nadel im Heuhaufen zu finden. Und wenn er vorsichtig bei der Suche ist, wird er noch länger brauchen...Außerdem was willst du tun? Auch ins leuchtende Meer laufen? Davon abgesehen, das du und etwaige Männer das ohne ausreichende Schutzkleidung nicht lange überleben werdet. Erstens ist ihm damit nicht geholfen und zweitens, Preston, wer soll dann die Minutemen anführen...hast du mal daran gedacht? Du bist doch sonst nicht so impulsiv..." gab Piper zu bedenken. "Du hast ja recht Piper...es tut mir leid...nur Blue ist mittlerweile für mich wie...ein Bruder, den ich nie hatte, ich...ja, es war nicht richtig von mir...ich war wohl einfach nur ungeduldig. Danke fürs gerade setzten." lenkte Preston ein und seufzte. Blue war mittlerweile seit über einer Woche unterwegs.


    Piper schaute gerade zufällig die Straße von Sanctuary herunter, freute sich plötzlich sehr und stupste Preston an, der gerade in Gedanken versunken war. "Preston, schau mal, wer da gerade die Straße raufkommt..." "...wenn man gerade darüber spricht..." Preston freute sich zunächst, sah dann aber wenn er da mitgebracht hatte. "...und er hatte jemand Neues bei sich..." Preston wurde misstrauisch. "Hallo Preston, hallo Piper. Schön euch wieder zusehen. Da bin ich wieder und in einem Stück, wie versprochen." Blue grinste als er das sagte. "Du glaubst gar nicht wie erleichtert ich..." Piper boxte Preston in die Seite. "...autsch, Piper ist ja gut...wir sind, Mann. Schön, dass du wieder da bist. Und Erfolg bei der Suche gehabt, Blue?" fragte Preston neugierig. "Ja, das habe ich definitiv. Das wird aber ein längerer Bericht, den ich euch auch erzählen werde...aber vorher möchte ich euch Strong vorstellen. Ich habe ihn während meiner Reise kennengelernt und er hat sich mir angeschlossen." Blue stellte Strong Piper und Preston vor. Beide schauten irritiert und versuchten sich das nicht anmerken zu lassen, was Blue aber mitbekommen hatte. "Ich werde Strong jetzt erstmal unterbringen. Wir sehen uns gleich wieder."


    Blue führte Strong in sein eigenes Quartier, was an den Befestigungsmauern von Sanctuary und eine wenig abseits von allem lag. Hier konnte sich Strong zurückziehen, falls ihm, wie er es nannte "Menschenkram" zu viele wurde. Blue unterhielt sich eine ganze Zeit mit Strong. Danach verabschiedete er sich von ihm, so das Strong erst einmal alles in Ruhe verarbeiten konnte. Anschließend ging Blue zu Piper und Preston, die schon sehr gespannt auf Blues Bericht vom leuchtenden Meer waren. Bevor Blue aber darüber berichten konnte, kam Preston kurz auf Strong zu sprechen. "Blue...versteh mich jetzt bitte nicht falsch...bist du sicher, dass das mit Strong und uns...funktioniert? Ich meine er ist...nicht wie du..." Preston war verunsichert. "Preston, ich weiss. Wir sind beide...also Strong und ich sind ziemlich...verschieden. Aber er ist trotzdem noch recht umgänglich... Gib ihm ein wenig Zeit. Ich habe versucht ihm alles auf seine Art zu erklären...ich denke, das wird funktionieren" Blue berichtete Preston und Piper vom Ausflug in den Trinity Tower, um Rex zu retten und wie er dort auch Strong kennengelernt hatte und von Strongs besonderer Suche.


    Danach berichtete Blue über seine eigentliche Mission, Virgil im leuchtenden Meer zu suchen und zu finden. Er erzählte Ihnen alles, was in den Tagen passiert war und was er jetzt im Anschluss vor hatte. "Da hast du ja einiges erlebt. Und bin ich froh, dass Strong mit dabei war, als ihr den Runner erledigt habt...Ich finde sie immer noch echt unheimlich. Bleibst du denn wenigstens ein paar Tage hier, bevor du dich zur Railroad aufmachst, Blue?" fragte Preston. "Ja, Preston, ich werde einige Tage bleiben. Erstmal muss ich mein Vorräte auffüllen und eine wenig Erholung täte mir wohl auch gut ...ist eigentlich irgendetwas hier passiert, während ich unterwegs war?" "Nein, nicht. Im Commonwealth ist es im Moment ruhig, fast schon zu ruhig." sagte Preston. "Dann sei doch froh, ich denke, dass wird nicht lange so bleiben“ Blue blieb die nächsten drei Tage in Sanctuary.


    Am vierten Tag machte Blue Richtung Railroad auf und nahm einige der geheimen Wege, um sich möglichst heimlich und ungesehen durch das Commonwealth zu bewegen. Desdemona und Deacon waren einigermaßen verblüfft, als Blue unangemeldet im Railroad HQ aufschlug. "Hey Blue, ich dachte du wärst noch im leuchtenden Meer unterwegs. Jemanden suchen, der weiss wie man in das Institut kommt" sagte Deacon überrascht. "Also da hinkt ihr Informationstechnisch aber ein wenig hinterher. Ihr lasst nach." Blue schmunzelte Deacon an, als er das sagte. "Desdemona, ich hätte da diesmal ein Anliegen an euch. Ich bräuchte die Hilfe von Tüftel-Tom für das hier..." sagte Blue und zeigte beiden den Courserchip. "...das ist doch ein...Du hast schon wieder einen..." Desdemona staunte. "Ich sage mal so, wir hatten eine umfangreiche Diskussion, an deren Ende er gar nicht anders konnte, als ihn abzutreten..." sagte Blue in einem leicht ironischem Ton.


    Tom hatte das Gespräch mitbekommen und kam dazu. Tom war nur zu gerne bereit den Courserchip zu decodieren und auszulesen. Tom schien der einzige im Commonwealth zu sein, der das außerhalb des Instituts konnte. Nach einiger Zeit hat Tüftel Tom es geschafft und gab Blue die benötigten Daten. Desdemona forderte für die Hilfe von Blue aber einen Gefallen ein. Er sagte zu, zu gegebener Zeit zur Verfügung zu stehen. Blue verabschiedete sich nach einigen weiteren Gesprächen mit Deacon und Glory.


    Er schlug wieder den Weg ins leuchtende Meer ein und reiste auf dem direkten Weg zu Virgil. Dieser war froh Blue wiederzusehen und erklärte ihm aufgrund der ausgelesen Daten, wie er weiter vorgehen sollte. Er händigte ihm einige komplexe Pläne aus. Mit diesen sollte es Blue möglich sein, eine Vorrichtung zu bauen, um das Institut betreten zu können. Allerdings setzte das einiges an Vorarbeiten voraus und es waren etliche seltene Materialien notwendig. Es sollte ein langwieriger Prozess werden. Virgil erinnerte nochmals Blue an sein Versprechen, das Gegenmittel für Virgils derzeitigen Zustand zu suchen, wenn er es in das Institut schaffen sollte. Blue bekräftigte erneut seine Zusage. Er dankte Virgil für die Hilfe. Blue blieb bei Virgil bis zum nächsten Tag und reiste am Morgen ab.


    Für einige der Materialien würde er lange suchen müssen. Er hatte aber ein Gerücht gehört, dass es gar nicht unweit von Boston eine Vault geben sollte, die noch in Betrieb war und die Bewohner mit dem Commonwealth über Händler handelten. Hier hoffte er, das eine oder andere Teil zu erwerben oder tauschen zu können. Blue machte sich auf den Weg zu diesem Vault bzw. wo er den Gerüchten nach sein sollte. Er war bereits recht weit durch das Commonwealth gekommen, aber manche Ecken hielten immer noch Geheimnisse und Überraschungen bereit.

  • 75. Wer suchet, der findet.

    Blue wanderte von Virgils Höhle in nordöstliche Richtung durch das leuchtende Meer zurück. Bis auf eine Begegnung mit einem Rudel Maulwurfsratten verlief die Rückreise relativ ruhig. Dabei kam er an der alten WRVR Radio Station vorbei. Hier machte Blue einen kurzen Zwischenstopp, um nach Rex Goodman zu schauen. Dieser freute sich Blue nach so kurzer Zeit wieder zusehen. Rex stellte ihm seine Freunde George Cooper und Anne Hargraves vor, mit denen er das Radio betrieb. Nach dem kurzen Intermezzo mit den dreien überquerte Blue den Fluss, lies Egret Tours rechts liegen und folgte zunächst den Bahngleisen, die irgendwann an Oberland vorbeiführten.


    Irgendwo zwischen seinem jetzigen Aufenthaltsort und Oberland sollte die gesuchte Vault liegen. Den Gerüchten nach an einem alten Wasserresevoir namens Chestnut Hillock. Blue suchte die Gegend ab und überquerte dabei die alte Autobahn. "Hm, hier war ich schon einmal...die Gegend kommt mir bekannt vor...aber wann war das?" Blue überlegte einen Moment lang, dann erinnerte er sich wieder "...ach hier sind Nick und ich entlang, als Dogmeat die Spur von Kellogg aufgenommen hatte..." Er schaute sich weiter um. Plötzlich glitzerten Sonnenstrahlen auf eine Wasserfläche, nicht weit von Blues Standpunkt entfernt. Bis jetzt war es bedeckt gewesen, aber die Sonne setzte sich langsam gegen die Wolken durch. "Das ist mir hier noch nie aufgefallen, ich werde mir das mal genauer ansehen. Vielleicht finde ich dort, was ich suche."


    Blue machte sich auf dem Weg und kam nach einiger Zeit am besagten Gewässer an. Es lag schon relativ nahe an den Häusern der Stadt. In einiger Entfernung konnte man sogar schon die grünen Mauern von Diamond City sehen. "Das ist ja mal was...das dürfte gar nicht weit von Hangman entfernt sein...aber der See hier ist mir nie aufgefallen...typisch Commonwealth, immer für eine Überraschung gut" brummte Blue. Er suchte die Gegend weiter ab und wurde nach einer Zeit tatsächlich fündig. Oberhalb des Sees gab es eine Art verwilderten Platz, an dem sich einige selbstgebaute, aber langsam zerfallende Holzhütten befanden. Blue sichtete ein kleines Häuschen, wie es typisch für ein Anzeichen von Vault Tec Vaults war, die sich in der Nähe befanden. Daneben öffnete sich ein enger Gang in das Gestein. Der Platz vor der Öffnung schien in unregelmäßigen Abständen genutzt zu werden. Das dürre Gras des Ödlandes war teilweise niedergetreten worden und wuchs nur sehr spärlich.


    Blue beschloß dem engen Gang zu folgen, um festzustellen was an seinem Ende lag. Fast am Ende des Ganges stieß er auf das typische Bedienpanel von Vault Tec und in fünf Meter Entfernung war die typisch zahnradförmige Bunkertür von Vault Tec im Gestein eingelassen. Auf der Tür stand eine Zahl, 81. "Das scheint schonmal die Vault zu sein, von der in den Gerüchte die Rede ist. Hm, sie scheint aber im Moment verschlossen zu sein. Gut, ich könnte sie wahrscheinlich mit meinem Pip-Boy öffnen, aber wenn die Vault wirklich bewohnt ist, hat es einen guten Grund, dass sie zurzeit zu ist. Außerdem könnte das mit einer plötzlichen Öffnung und meinem Äußeren auch zu Missverständnissen führen..." Blue überlegte eine ganze Zeit, entschloss sich dann aber doch dazu, eine Türöffnung von außen zu wagen.


    Dazu schloß er seinen Pip-Boy an die Bedienkonsole an und gab der Tür den Öffnungsbefehl. Die Tür akzeptierte den Befehl zwar, wurde aber von der Gegenseite in der Vault direkt blockiert. Plötzlich konnte man eine männliche Stimme aus einem der kleinen Lautsprecher in der näheren Umgebung hören. "Hier spricht die Vault 81 Sicherheit. Ich weiss nicht wie du an einen funktionsfähigen Pip-Boy gekommen bist, los eklär dich." "Ich habe meinen Pip-Boy schon so lange ich mich daran erinnern kann...und ich möchte mit euch handeln." versuchte Blue mit der Sicherheit der Vault im Gespräch zu bleiben. "Das sagst du nur so und du glaubst, das ich dir das einfach so...oh Aufseherin..." sagte die Stimme von der anderen Seite. "Wer ist das, Edwards?" fragte plötzlich eine weibliche Stimme. "Ein Neuankömmling aus dem Commonwealth, Ma´am. Keiner unserer üblichen Händler." antwortete die andere Stimme auf die Nachfrage.


    "Also, wenn er rein möchte, dann kann er sich das verdienen, genauso wie alle anderen auch. Wir benötigten zur Zeit drei Fusionskerne, wenn du uns die bringst, gewähren wir dir Einlass." sagte die weibliche Stimme zu Blue. "Hm. Okay. Ich glaube sogar..." Blue kramte erst in seinem Seitenbeutel und anschließend in dem Rucksack "...ah, da sind sie ja. Ich habe die drei Stück für euch tatsächlich dabei." Er holte heraus und nahm sie in seine linke Hand. "Dann kommen wir auf Handelsebene zusammen. Edwards, öffnen Sie bitte die Tür." Es dauerte einen kleinen Moment, dann rumpelte die Tür zur Seite und der Weg zu Vault 81 war offen. Blue näherte sich vorsichtig und langsam den Eingang und blieb dort in Sichtweite stehen.


    Es passierte erst einmal das, was jedes Mal passierte, wenn Blue irgendwo hinkam, wo man ihn noch nicht kannte. Die Sicherheit von Vault 81 hatte zunächst die Waffen angelegt und zielte auf ihn. Er blieb wie immer zunächst ruhig und ohne Waffen in den Händen stehen und wartete geduldig ab, wie sein Gegenüber reagierte. "Nicht schießen, ich möchte tatsächlich nur mit euch handeln..." "So schwer, wie du bewaffnet, wie du bist, lässt sich das nur schwer glauben. Du hast uns an der Nase..." sagte Edwards sauer. "Edwards runter mit den Waffen..." bellte ihn die Aufseherin von hinten an. "Aber Aufseherin..." "Sofort, Edwards, keine Widerrede." Die Sicherheit kam der Anweisung mürrisch nach.


    "Bevor wir dich bei uns reinlassen, habe ich noch eine Frage an dich...Einverstanden? Ich bin übrigens Aufseherin McNamara." "Einverstanden, Aufseherin. Aber ihr habt wirklich nichts von mir zu befürchten" sagte Blue und versuchte damit die Situation weiter zu entschärfen. "Das denke ich mir, aber ich möchte trotzdem sicher gehen. Aber ich denke, du verstehst das sicherlich?" sagte McNamara. Blue nickte kurz zustimmend. "Ich habe so einige Gerüchte aus dem Commonwealth von unseren Händlern gehört. Unter anderem von einer Gruppe namens Minutemen, die da draußen für ruhigere Handelswege und für bessere Lebensverhältnisse sorgt. Und der Anführer soll wohl ein großer blauer Supermutant sein. Und deinem Aussehen und deiner Kleidung nach würde ich darauf schließen, dass du wohl derjenige bist. Zumindestens bist du von einem der Händler so beschrieben worden. Und liege ich mit meiner Vermutung richtig?"


    Blue nickte. "Ja, ich bin tatsächlich der Beschriebene. Man nennt mich Blue." "Das ist gut, dass wir das friedlich klären konnten. Du kannst mir gerne die Fusionskerne geben und danach kannst du Vault 81 ohne weiteres besuchen." sagte Aufseherin McNamara deutlich erleichtert. "Und Edwards sagen Sie bitte den anderen Bescheid über unseren Besuch." Blue betrat Vault 81 und fand bei Alexis Combes sogar einen der seltenen Schaltkreise, die er für die Pläne von Virgil benötigte. Bevor er aber zu Alexis ging machte Austin noch eine komplette Führung durch die Vault mit Blue und danach half Blue Erins Katze wieder zu finden. Austin hatte drauf bestanden Blue den kompletten Vault zu zeigen, damit sich dieser besser zurecht fand. Blue mochte Austin gleich auf Anhieb. Blue hatte zu den meisten Kindern einen guten Draht, die er auf seinen Abenteuern im Commonmwealth traf.


    Am Ende der Führung stellte Austin seine beste Spielkameradin Erin vor. Erin freut sich auch sehr über den neuen Besucher, allerdings schien sie auch etwas zu bekümmern. "Austin hast du Ashes gesehen? Ich kann ihn nirgens finden." "Leider nein, Erin" "Was ist Ashes denn?" fragte Blue neugierig nach. "Ashes ist meine Katze." "Ich glaube, ich weiss wo er ist. Er ist nach draußen gerannt, als ich zu euch herunter kam" sagte Blue nach einem kleinen Moment des Nachdenkens. "Oh, das ist nicht gut. Da draußen passiert ihm bestimmt etwas. Kannst du ihn für mich suchen und zurückbringen, Blue? Bitte." fragte Erin flehend. "Klar suche ich Ashes für dich. Ich finde ihn bestimmt und bringen ihn dir wohlbehalten zurück." Blue machte sich umgehend auf den Weg, um draußen nach Ashes zu suchen.


    Gar nicht so weit von der Vault entfernt fand Blue Ashes auf einem der alten Anlegestellen friedlich in der Sonne dösen. "Du bist mir aber einer, Ashes. Du kannst doch Erin nicht so einen Schreck einjagen. Außerdem ist das hier oben für Katzen alles andere als ungefährlich. Komm, ich bringe dich wieder zu Erin" sprach Blue beruhigend auf Ashes ein. Vorsichtig griff Blue nach Ashes und brachte ihn wohlbehalten zu Erin zurück. Erin war außer sich vor Freude Ashes wieder bei sich zu haben.


    Blue hatte seine Besorgungen mittlerweile fast alle erledigt und war ins Sunshine Diner gegangen. Hier aß er etwas und machte sich Gedanken über sein weiteres Vorgehen. Es war bereits abends geworden und er wollte, nachdem er hier fertig war in Richtung Hangman aufbrechen und dort die Nacht verbringen. Es kam aber anders, als Blue es plante. Er kontrollierte die restlichen Dinge, die er immer mit dabei hatte. Unter anderem auch die silberen Kassette mit der Notfallversorgung. "Himmel, das hätte ich beinahe schon wieder vergessen. Ich muss die Reserven endlich wieder auffüllen." Die Kassette hatte sich merklich geleert seitdem er im Commonwealth unterwegs war. "Vielleicht hat Dr. Forsythe oder Rachel die richtigen Grundsubstanzen da, dann kann ich es endlich mal wieder anständig auffüllen. Ich sollte sie besser nochmal besuchen bevor ich die Vault wieder verlasse." Blue machte sich zur Krankenstation auf.


    Dort angekommen merkte er sofort, dass irgendetwas nicht stimmte. Dr. Penske, Austins Adoptivgroßmutter und Dr. Forsythe diskutierten angeregt über irgendetwas. Beide schienen enorm besorgt. Bobby de Luca stand daneben und versuchte sich bei den beiden Gehör zu verschaffen. Es schien um Austin zu gehen. Beim weiteren Zuhören stellte sich heraus, das Austin scheinbar von einer Maulwurfsratte gebissen worden war. Das Problem daran war, das die Maulwurfsratte aus einem bis zum dem Zeitpunkt noch unbekannten Teil von Vault 81 zu stammen schien und man dort mit Krankheitserregen und der Entwicklung von Heilmitteln geforscht hatte. Bobby hatte es in einem Terminal gelesen, der sich in dem Teil der Vault befand. Eigentlich wußte Bobby schon länger von der Existenz des zweiten Teil der Vault, hatte aber bis jetzt niemanden davon erzählt, da er dort seine Drogen aufbewahrte. Er den Zugang damals zufällig entdeckt.


    Austin mußte ihn danach wohl beim Betreten beobachtet haben. Und war dann zu einem späteren Zeitpunkt auf eigene Erkundung losgegangen. Bis er von besagter Maulwurfsratte gebissen wurde. Mittlerweile ging es Austin sehr schlecht und sein Gesundheitszustand verschlechterte sich weiter in alamierenden Geschwindigkeit. Dr. Penske und Dr. Forysthe diskutierten, wie man nun vorgehen sollte. "Es muss dort ein Gegenmittel geben, wenn sie an solche Sachen geforscht haben... es muss jemand in dem alten Teil nachsehen." Dr. Penske schaute Blue an, der der Unterhaltung gelauscht hatte und Austin auch in irgendeiner Form helfen wollte. "Blue könntest du in den alten Teil der Vault gehen und nachschauen ob es eine Art Heilmittel für Austin gibt?"


    Blue nickte zustimmend und Bobby zeigte ihm den Eingang in den alten zerstörten Teil und Blue verschwand darin. Der Zustand in diesem Bereich war schlecht und überall waren Beschädigungen an den Böden und Wänden festzustellen. Und man konnte sogar die Maulwurfsratten graben hören. Überall lag durch die Beschädigungen im Vault Erde. Blue begann mit seiner Suche. Für ihn selbst waren die Maulwurfsratten nicht gefährlich, sondern eher nervig. Sie versuchten Blue zwar zu beißen, aber durch die dicke Haut kamen sie einfach nicht durch. Trotzdem erledigte Blue die Maulwurfsratten sehr sorgsam und gründlich. Er wollte sicher gehen, dass nicht noch mehr Leute in der Vault von diese hochinfektiösen Maulwurfsratten gebissen wurden. Die meisten beseitigte er mit seinem Schwert. Andere wiederum machten Bekanntschaft mit seinen Füßen und durften zunächst ihre Flugfähigkeit testen, bevor sie mit Schmackes gegen die Wand getreten wurden.


    Blue arbeite sich durch die Vault und laß in den teilweise noch recht funktionsfähigen Terminals nach, was hier eigentlich in der Vergangeheit passiert ist. Blue hatte gerade wieder einige Maulwurfsratten per Fusstritt aus dem Leben geschossen, als er in einem Raum kam, in dem auf dem Boden drei Spinde lagen. Sie waren wie ein Grab dekoriert. "Das müssen die Überreste der drei Forscher gewesen sein, die hier gearbeitet haben. Aber wer hat sie so beigesetzt. Es müssen wohl doch mehr Leute hier gewesen sein, als in den Terminals angegeben" wunderte sich Blue. Er passierte die letzte Ruhestätte und kam in einem Raum, der an der einen Seite zwei Sichtfenster und eine geschlossene Tür aufwies. Dahinter konnte man eine Menge Laborausrüstung erkennen und eine Miss Nanny war anwesend. Sie schien schon lange hier zu sein. Man konnte bei ihr abblätternde weiße Farbe erkennen.


    Sie schien Blue bemerkt zu haben und schwebt ein wenig näher an die Scheibe heran und beobachtet ihn aufmerksam. Blue trat ebenfalls vorsichtig an die Scheibe heran und beobachtete sie auch. Als Blue sich ihr näherte sprach sie ihn mit einem leichten französischen Akzent an. "Ich möchte vermelden, dass es gelungen ist ein Heilmittel zu entwickeln, das gegen alle bekannten Krankheiten wirkt. Allerdings ist nur noch eine nutzbare Ampulle vorhanden. Bitte setzten sie sie mit Bedacht ein, Monsieur ich bin nicht mehr in der Lage neues herzustellen, da mir die nötigen Mittel dazu fehlen. Und vielleicht können sie n mir die Erlaubnis geben, das ich meine Forschungstelle nach getaner Arbeit endlich verlassen darf, ja? Sie sind doch von Vault Tec, oder? Sie müssen es einfach sein..." bat die Miss Nanny Blue fast flehentlich. "Ich..., also eigentlich...hm...ja okay...ich bin von Vault Tec und ich gebe dir die Erlaubnis deine Forschungsstelle verlassen zu dürfen" sagte Blue. "Hast du eigentlich eine Bezeichnung oder einen Namen?" "Mein Schöpfer Dr. Collins hat mir den Namen CVRIE gegeben..." Curie erklärte Blue in aller Kürze ihre Lebensgeschichte.


    Beide verließen den zerstörten Teil der Vault und eilten auf den schnellstmöglichen Weg zur Krankenstation. Austin ging es mittlerweile sehr schlecht. Dr. Penske und die anderen waren froh zu hören, das Blue das Heilmittel dabei hatte. Dr. Forsythe gab Austin sofort das Mittel und es ging ihm nach kürzester Zeit wieder wesentlich besser. Die Aufsehrin McNamara und alle anderen aus der Vault waren froh, das Austin über den Berg war. Blue war ab diesem Zeitpunkt ein gern gesehener Gast in Vault 81. Die Aufseherin schenkte ihm hier sogar eine Rückzugsmöglichkeit. Und diese nahm er auch direkt dankbar an. Mittlerweile war es tiefste Nacht im Commonwealth und Blue übernachtete in Vault 81, bevor er am nächsten Tag weiter zog. Mit dabei war Cuire, die sich Blue angeschlossen hatte und sich darauf freute das Commonwealth zu erforschen.

  • 76. Erstkontakt zur neuen alten Welt

    Westküste. Früher Winter, Jahr 2280. Bunker, Lassen Volcanic National Park-Silver Dragons


    Bevor es tiefer in den Bereich der Ebene -5 ging, wurden Ritter Warry, Gelehrte Abby, Paladin Trian, und Gelehrter Darrington nochmals komplett durchleuchtet. George Cornally wartete, bis Ltd. Jenssen damit fertig war."Und noch was gefunden?" fragte er. "Nein, nichts, sie sind sauber" sagte Jenssen. "Gut, das ist dann positiv für sie zu werten. Ich werde die vier dann erst einmal zum General bringen. Der übliche Besprechungsraum?" Jenssen nickte. Cornally ging vor und der Besuch folgte ihm. Sie gingen einen langen, spartanisch eingerichteten Gang entlang. Von ihm führten mehrere Türen ab.


    Am Ende des langen Gangs gab es eine doppelflügelige Tür, die in den besagten Besprechungsraum führte. Etwas zwei Meter rechts und links befanden sich jeweils eine Tür. Auf der einen war das Kürzel DSD-01 zu lesen, auf der anderen JRSD-02, jeweils mit einem kleinen silbernen Drachenkopf dahinter. Gelehrter Darrington machte sich auf dem Weg bereits so einige Gedanken "Also dieser silberfarbene Drachenkopf scheint das Emblem dieser Gruppe darzustellen. Die Kürzel an den Türen scheinen militärischer Art zu sein, unseren gar nicht so unähnlich. Aber entschlüsseln kann ich sie im Moment noch nicht. Das ist hier alles...hoch interessant. Ich bin auf dieses Gespräch sehr gespannt...General...scheint eine alte Hierarchie von früher zu sein..." grübelte er still in sich hinein.


    Cpt. Cornally war voran gegangen und öffnete die Tür ohne zu klopfen und blieb dann in der geöffneten Tür stehen, so dass die vier hinter ihm erst einmal nicht sehen konnte, mit wem Cornally anschließend sprach. Er grüßte jemanden im Raum mit einem kurzen militärischen Gruß und sagte dann zu ihm "Ich habe hier die vier bei mir, die bei uns eingedrungen sind. Sollen wir schon mit dem Gespräch anfangen oder warten bis der Kommandant da ist?" "Ich denke, wir können ruhig schon anfangen. Das Gespräch wird sowieso protokolliert und sollte er wesentlich zu spät kommen, kann er ja den Bericht lesen und unsere Außenweltler selbst nochmal befragen. Die andere Besprechung hat sich mal wieder wegen "Detailfragen" nach hinten verschoben." derjenige seufzte.


    "Detailfragen" von Teslas Seite?" fragte Cornally nach, der scheinbar wußte, um welches andere Gespräch es sich handelte. "Ja, das wird dann wohl noch dauern bis die Besprechung beendet ist." sagte Cornally feststellend. "Gut, ich werde mit dabei bleiben, oder spricht da etwas dagegen? Mich als Sicherheitschef geht es ja auch etwas an, bei wem es sich bei den vieren handelt." "Nein, Sie können beim Gespräch dabei bleiben" sagte der andere Sprecher. Cornally dreht sich zu den vieren um, sah sie an und sagte "So, Sie vier können gleich hier drinnen Platz nehmen. Die Spielregeln sind weiter klar?" Die vier nickten. George führte sie nun in den Besprechungsraum.


    An einem leicht oval geformten schwarzen Tisch, der aus irgendeinem glasartigen Material bestehen zu schien sahen sie auf der linken Seite ein Mann im Alter von etwa vierzig Jahren und einer durchschnittlichen Größe von 1.80m sitzen. Er trug, wie Cornally auch die gleiche schwarze Uniform mit dem entsprechenden Rangabzeichen eines Generals in Verbindung mit dem Drachenkopf. Wie alle hier, trug er einen Pipboy. Er hatte braune Haare, die einen leichten Ansatz von Grau im Bereich der Ohren aufwiesen. Die Haare waren zu einem Seitenscheitel gekämmt und zwei grüne Augen in einem relativen ernsten Gesicht musterten sie sehr aufmerksam. Cornally wies den Vieren die Plätze am anderen Ende des Tisches zu.


    Er selbst setzte sich zur rechten Seite des Mannes. Der Sitz vor Kopf blieb frei. Er schien für die dritte Person zu sein, die bis jetzt noch nicht aufgetaucht war. Hinter dem Stuhl befand sich in der Wand eine weiter Tür, die verschlossen war. Bei den vieren blieben zwei schwerbewaffnete Leute stehen, die anderen verließen den Raum und schlossen die Tür hinter sich. Warry, Abby, Darrington und Trian setzten sich auf die ihnen zugewiesenen Stühle und waren gespannt über den weiteren Verlauf dieses Zusammentreffens. Ihr Gegenüber schien genauso zu denken.


    "Also, ich denke Sie werden an uns genauso viele Fragen haben, wie wir an Sie. Ich hoffe, dass wir miteinander in kooparativer Weise verfahren können. Ich werde den ersten Schritt auf Sie zu machen. Meine Name ist General John Rotschild von den Silver Dragons. Ich würde gerne erfahren, wer Sie sind, wo Sie herkommen und vor allem zu wem Sie gehören. Wenn ich ihre Embleme richtige deute gehören Sie alle zur gleichen Gruppe. Habe ich Recht?" John blickte die vier ernst nacheinander an. Trian überlegte einen Moment und sagte anschließend "Ja, Sir. Das ist richtig. Mein Name ist Paladin Trian, das dort ist Ritter Warry und die Frau dort ist Gelehrte Abby und dieser dort ist Gelehrter Darrington. Wir sind von der stählernen Bruderschaft aus Lost Hills." Trian wartete danach die Reaktion von General Rotschild ab. "Sie müssen mich entschuldigen, aber mir sagen weder ihre Rangbezeichnungen etwas, auch ist mir der Name ihrer Gruppe völlig unbekannt. Und der Ort, wie sagten Sie hieß er?...Lost Hills... ist mir ebenfalls völlig unbekannt. Können Sie mir etwas über die Geschichte Ihrer Gruppe erzählen, Paladin Trian? Wir...ich sage es mal so...sind nicht auf den neusten Stand der Dinge. die die Außenwelt betrifft."


    Paladin Trian dachte wiederum einen Moment nach und innerlich war er etwas verwundert "Diese Silver Dragons kennen weder die Bruderschaft noch unser Zuhause Lost Hills. Wie lange waren die denn hier unter ohne Kontakt zu Außenwelt, wenn sie noch nicht einmal den Namen der Bruderschaft kennen, der ist ja nun wirklich weitreichend bekannt. Sehr merkwürdig." dachte Trian. "Ich sollte aus strategischer Sicht nicht zu viel von uns preisgeben..." Trian fasste den Entschluss Ihnen ein wenig aus der Geschichte der Bruderschaft zu erzählen "Also die stählerne Bruderschaft..." Er hatte gerade angefangen von der Bruderschaft zu berichten, als man plötzlich mehrere Stimmen hinter der verschlossen Tür, hinter dem leeren Stuhl hören konnte. Das Gespräch selbst konnte man nicht verstehen, weil die Tür zu sehr die Unterhaltung dämpfte.


    Dann schien das Gespräch beendet zu sein und die Tür öffnete sich. Es schien derjenige zu sein, der noch fehlte und den Cornally als Kommandanten bezeichnete. Er war etwa 1.90m groß und hatte graue Haare und ebenso graue, ausgeprägte Augenbrauen. Er hatte blau graue Augen, die stets nachdenklich aussahen. Sie wiesen einige Lachfältchen auf und er trug eine Brille. Vom Alter her schien er zwischen General Rothschild und Cpt. Cornally zu liegen. Geschätzt etwa vierzig bis fünfzig Jahre alt. Wie alle anderen trug er auch die gleichen Dinge, nur wirkte seine Uniform etwas schmuckloser als die von Rothschild und Cornally. Das einzige Zeichen, was er als Rangabzeichen trug, war der silberne Drachenkopf.


    Er trat ein und sagte "Ich muss mich für meine Verspätung entschuldigen, aber es mußten noch Dinge geklärt werden, die keinen Aufschub duldeten. Wie ich sehe, haben Sie bereits angefangen. Habe ich viel verpasst?" fragte derjenige den General. "Nein, nicht wirklich. Wir waren gerade noch in der Vorstellungsphase..." "Gut...dann werde ich mich auch eben vorstellen, damit Sie mit ihrem Bericht fortfahren können, bei dem ich Sie wahrscheinlich gerade durch mein Auftauchen unterbrochen habe..." er guckte Trian dabei an. "Mein Name ist Drake und ich bin der Kommandant der Silver Dragons. Ich bin sehr gespannt darauf, was Sie uns von da draußen zu erzählen haben." Drake setzte sich und legte einen etwas dickeren Berichtshefter vor sich hin. Dann hörte er Paladin Trians weiteren Bericht aufmerksam zu.

  • 77. Interner Streit

    Eine Zeitlang hörten die drei Paladin Trians Ausführung ohne Zwischenfragen zu. Er berichtete über die stählerne Bruderschaft, aber in einem reduzierten Maße. Er konnte die, die ihnen gegen übersaßen nicht einschätzen und wollte nicht zu viel preisgeben, um seine Bruder und Schwestern zu schützen. Während Trian erzählte, gingen ihm unterschiedlichste Gedanken durch den Kopf "...Wie viele von denen hier wohl sind...diese ganze Bunkerkonstruktion ist so anders... kein Vault-Tec... Was meinte er damit, nicht mehr auf dem neusten Stand...wie lange die wohl schon hier drin sind...Bunker scheint groß zu sein... eine Menge Technologie wird hier genutzt..."


    Etwa nach einer dreiviertel Stunde und einen kurzen Ausflug in die Geschichte der letzten 200 Jahre war Trian fertig. Danach begann Rothschild die Vier auszufragen. Meist wurden diese Antworten möglichst knapp von Seiten der Bruderschaft gehalten. Auch Cornally stellte teils sehr spezifische Fragen, um ihnen weitere Informationen zu entlocken. Drake beobachtete die Vier bei ihren Aussagen und schien sich eine Menge zu notieren. Bei manchen der Antworten sah Drake den einen oder anderen scharf an, sagte aber nichts, sondern schrieb noch mehr auf.


    Trian fühlte sich zunehmend unwohl. Nach etwa zwei Stunden war das gefühlte Kreuzverhör beendet. Die Vier wurden rausgeführt und in ein Quartier auf der Ebene gebracht. Es war ordentlich und hell eingerichtet und man hatte vier Betten dort hineingestellt. Vor der Tür standen zwei schwer bewaffnete Uniformierte in schwarzer Kleidung. Es sah so aus, als sollten sie länger hierbleiben.


    Währenddessen unterhielten sich George, John und Drake im Besprechungsraum. "Ich weiss nicht, was ich von denen halten soll" sagte George nachdenklich. "Dieser Trian und ist ja scheinbar nicht auf den Kopf gefallen. Aber meint er wirklich, dass wir es nicht mitbekommen haben, dass er uns wichtige Informationen vorenthält." George schüttelt den Kopf. "Und dann dieser Warry. Scheint ein Hitzkopf in der Gruppe zu sein. Die beiden...wie hießen die noch gleich...Gelehrten scheinen ja noch am zugänglichsten zu sein. Also, das bißchen an Informationen über die stählerne Bruderschaft...mein Bauchgefühl sagt mir, das wir mit denen aufpassen müssen. Was meinst du, John?"


    "Ich bin mir bei denen auch nicht sicher. Wir müssen unbedingt mehr über die derzeitigen Zustände wissen. Am besten noch bevor wir selber da rausgehen. Es scheint ja kein richtiger Gesamtstaat da draußen mehr zu existieren. Nach zwei Jahrhunderten Schlaf, dachte ich eigentlich, das wieder irgendetwas in dieser Art da ist...aber so...das macht mir Kopfzerbrechen. Wie gehen wir mit der neuen Situation um. Mischen wir mit, halten wir uns zurück...Sehr viele offene Fragen. Drake, du hast noch gar nichts dazu gesagt. Wie siehst du das?"


    "Hmm. Ich kann schon nachvollziehen, warum die Vier sich so verhalten und in ihren Aussagen, sagen wir mal, zurückhaltender sind. Wie würdest du den reagieren, wenn du an deren Stelle wärst? Wahrscheinlich ähnlich. Du würdest doch auch nicht mit bestimmten Dingen haussieren gehen. Und mich wundert es eigentlich nicht, dass da draußen wahrscheinlich hauptsächlich nach dem Gesetz des Stärkeren gehandelt wird." Drake seufzte. "Eines ist bereits jetzt klar, alles das was wir von früher kannten, hat größtenteils aufgehört zu existieren. Wir müssen uns auf eine komplett andere Situation einstellen. Und wie du schon sagtest, John, wie verhalten wir uns? Das ist etwas, was wir mit allen hier in Ruhe besprechen müssen und sollten. Davon hängt die weitere Zukunft aller hier im Bunker ab. Unseren Leuten zu erklären, dass es keine Hoffnung mehr auf eine Rückkehr in Vergangene Zeiten gibt, wird schwer genug werden. Etwas anderes ist aber genauso wichtig, wir werden in dieser neuen Welt auf lange Sicht Verbündete brauchen."


    Drake überlegt einen Moment bevor er fortfuhr. "Ja, ich habe auch Bedenken, was die stählerne Bruderschaft betrifft. Große Bedenken. Grundsätzlich scheinen sie zu wollen, dass die Menschheit wieder auf die Beine kommt, was ich grundsätzlich positiv bewerte. Aber die Art, wie sie es tun, sagt mir überhaupt nicht zu. Paladin Trian hat es zwar nicht direkt gesagt, aber angedeutet in seinen Erzählungen. Sie sehen sich als Einzigen, die die notwendige, ich nenne es mal, Kompetenz dazu zu haben, Wissen und Technologie einzusetzen und die anderen Überlebenden im Ödland nicht."


    Drake macht eine Pause und versuchte, dass was er sagen wollte nicht so hart zu formulieren, wie er es dachte, aber es gelang ihm nicht. "Und das halte ich für äußerst gefährlich, im Besonderen für uns. Wir werden für sie wahrscheinlich als Überlebende zählen oder vielleicht sogar als Feind aufgrund dem, was wir hier als selbstverständlich nutzen" sagte Drake nachdenklich. "Ihr wisst selbst, dass wir hier sehr viel Wissen für den Fall der Fälle gespeichert haben und nach jetzigen Verhältnissen technologisch wahrscheinlich gut ausgestattet sind. Und die Vier werden das mit Sicherheit erkannt haben."


    Drake schüttelte den Kopf. "Wir sollten erst einmal versuchen, noch mehr Informationen aus den Vieren herauszuholen, um zu sehen, ob wir nicht doch eine gemeinsame Verhandlungsbasis erreichen können. Allerdings nicht mit Gewalt, das könnte uns einen potenziellen Verbündeten kosten..." John und George nickten und stimmten Drake in vielen der Punkte zu. Die Unterhaltung ging über weit eine Stunde und Ltd. Jenssen, der im Hintergrund Protokoll führte, hatte eine Menge zu schreiben. George, John und Drake waren sich einig, das im Bunker über die nächsten Schritte sehr genau nachgedacht werden müsste.


    Vor allem musste überlegt werden, wie man an der Oberfläche mit den Überlebenden umgehen sollte. Sollte man mit dem Wissen unterstützen, neutral bleiben oder gar die Technologie für expansionistische Zwecke einsetzten? Den dreien widerstrebte letzte Möglichkeit, da dieser Weg für sie eigentlich nicht vertretbar war. Vor allem deswegen, weshalb die Silver Dragons vor dem Krieg geründet worden waren. Die erste Möglichkeit schien moralisch für sie angebracht zu sein. Vor allem auch vor dem Hintergrund, dass es ihre Generation war, die die Menschheit mit dem großen Krieg in den Abgrund gebombt hatte. Letztendlich war das aber eine Entscheidung, die die drei nicht alleine treffen konnten und auch nicht wollten. Sie hielten hier an den Prinzipien der alten Welt fest. Das Protokoll und weitere Berichte von den dreien wurden an den Ältestenrat weitergereicht und dieser diskutierte mit der Versammlung das weitere Vorgehen.


    Das ungewollte Eindringen der Vier aber löste im Bunker eine Kettenreaktion aus, die dazu führen sollte, dass die zerbrechliche Einheit, die sich bis dahin gebildet hatte, in den nächsten Tagen auf eine harte Probe gestellt wurde. In der Versammlung und im Ältestenrat wurde auf heftigste gestritten. Auch bildeten sich zwischen den Bunkerbewohnern verschiedene Gruppen heraus, die sich ebenfalls anfingen auf heftigste zu streiten. Die drei beobachteten die derzeitige Entwicklung mit größter Besorgnis. George hatte als Sicherheitschef in diesen Tagen alle Hände voll zu tun, zu verhindern, dass die Leute aufeinander losgingen. Der militärische Teil des Bunkers stand im Moment noch geschlossen hinter George, John und Drake. Gefühlt schien im Bunker ein Bürgerkrieg bevor zustehen.


    Drei Tage später


    "Verdammt, dass darf doch einfach alles nicht wahr sein ... da überstehen wir den großen Krieg, um uns dann anschließend selbst zu bekriegen? Wir sind doch alle gemeinsam durch die Hölle gegangen und dann sowas..." John war außer sich vor Wut. Mehrere Leute hatten sich kleinere Gefechte geliefert und einige lagen verletzt auf der Krankenstation. George hatte es zwar geschafft, die Leute anschließend durch hartes Durchgreifen auseinander zu bekommen, dass machte die Situation nicht besser. Im Gegenteil, die gesamte Lage näherte sich langsam dem Siedepunkt. "Ich...ich, verdammt... wenn das so weiter geht, müssen wir groß eingreifen, wir können doch nicht..." "John, ich weiss an was du da gerade denkst... das ist keine Option, denk nicht mal im Traum daran...dass käme einem Putsch gleich. Und das mache ich nicht mit und meine Leute auch nicht." sagte George, der die Gedanken von John bereits erraten hatte, bevor er sie überhaupt komplett ausgesprochen hatte.


    "Und wie denkst du, dass wir das Problem in Griff bekommen, George? Ich sehe bei der Gemengelage zurzeit keine friedliche Lösung. Uns fliegt das Ganze bald um die Ohren, einige der Männer sind ebenfalls für ein härteres Durchgreifen..." " Bei allem Respekt John, du siehst wohin das bereits geführt hat, als ich eingegriffen habe. Wir müssen es irgendwie schaffen, dass wir uns alle wieder zusammenraufen..." sagte George mahnend. "Solltest du wirklich den Befehl geben, werde ich die Ausführung verweigern, da kannst du dich drauf verlassen...und außerdem, du weißt, dass da jemand anderes das letzte Wort hat. Du bist hier nicht der Befehlshaber..." "Da brauchst du mich nicht dran zu erinnern, George Cornally, aber ihr beiden seid in manchen Dingen einfach zu diplomatisch veranlagt, das sind andere Zeiten..." sagte John gereizt zu George. Der Streit hatte nun auch die beiden erreicht. "John Rothschild, verdammt nochmal, das kann nicht wirklich dein Ernst sein...ich mache bei so etwas nicht mit...weißt du wirklich was du da tun willst... glaubst du wirklich durch so etwas bekommst du wieder Ruhe rein...Dein Vater würde sich im Grabe umdrehen, wenn..."


    "Es reicht ihr beiden." schnauzte sie jemand von der Seite an. Mittlerweile war Drake zu den beiden Streithähnen dazu gestoßen. Er war auf der Krankenstation gewesen, hatte mitgeholfen die Verletzten zu versorgen und anschließend vor Ort versucht die Wogen zu glätten. Er stand in der Tür des Besprechungsraums und hatte einen Teil des Streitgespräches mitbekommen. "John, das kannst du dir aus den Kopf schlagen. Bist du eigentlich Irre geworden? Hast du eigentlich das Ganze auch mal eine Moment weiter gesponnen? Wir müssen eine Einigung finden, die von allen aus Überzeugung getragen wird. Nur dann hat unsere Gemeinschaft hier Bestand und eine Zukunft. Sowas kann man nicht in die Leute reinprügeln, das fliegt dir sonst irgendwann um die Ohren, John." sagte Drake mit Nachdruck."Und wie sollen wir das erreichen, Drake? Wenn es schon der Ältestenrat und die Versammlung nicht hinbekommen?"


    "Willst du etwa zu jedem einzelnen hingehen und..." sagte John erbost. "Ja, wenn es sein muss auch das. Es mag zwar nicht in meiner Zuständigkeit als Kommandant liegen, aber ich bin genauso wie ihr beiden auch Bewohner dieses Bunkers. Und deshalb werde ich jetzt alles tun, was notwendig ist, um hier wieder Ruhe reinzubekommen. Aber nicht mit militärischer Schlagkraft. Ich werde jetzt zum Ältestenrat und der Versammlung gehen und versuchen zu vermitteln. Und John, ich will von dir nie wieder diesen Gedanken hören, sonst bekommen wir beiden noch schwer Probleme miteinander, haben wir uns verstanden?" John lenkte ein und Drake verschwand wieder im Gang und machte sich auf dem Weg nach oben. Er hoffte, dass sie alle gemeinsame eine Einigung fanden. Die Vier in ihrem Quartier bekamen von alledem zunächst nichts mit.

  • 78. Der Feind im Innern

    Westküste. Früher Winter, Jahr 2280. Bunker, Lassen Volcanic National Park-Silver Dragons. Kurz nach der Befragung


    Die Vier berieten sich nach dem Gespräch. "Trian, ich weiss gar nicht, warum du so ausweichend warst. Wir sind von der stählernen Bruderschaft. Wir brauchen uns doch nicht hinter schönen Umschreibungen verstecken. Du hättest ruhig mehr erzählen können...denen ein wenig Angst machen. Das sind doch bloß irgendwelche verweichlichten Bunkerbewohner. Naja, okay. Dieser Cpt. Cornally und seine Leute nicht, die haben schon was drauf...aber das werden nicht viele sein..." sagte Warry in seiner unnachahmlichen Art. "Ähm, Warry, wie kannst du eigentlich der Meinung sein, dass das so einfach zu beurteilen ist?...Nicht viele? Hast du eigentlich geschlafen, als man uns hier runter gebracht hat? Manchmal gleicht deine Wahrnehmung der einer Maulwurfsratte..." sagte Trian. "Was willst du denn bitte damit sagen, Trian..." fragte Warry beleidigt.


    "Ganz einfach, du würdest dich ohne zu zögern neben ein Todeskralle stellen und sagen es droht keine Gefahr." sagte Trian frustriert. "Wieso Gefahr? Ich habe doch meine Powerüstung und meine Minigun dabei, da brezel ich dir die Todeskralle doch ruck zuck weg..." sagte Warry, der es nicht verstehen konnte, worauf Trian hinauswollte. Warry war manchmal einfach nicht der Hellste. "Vergiss es einfach" sagte Trian genervt. Er war unzufrieden. Er hatte zwar versucht möglichst wenig strategisches Wissen über die stählerne Bruderschaft preiszugeben, aber im Gegensatz zu Ritter Warry unterschätzte Paladin Trian sein Gegenüber nicht.


    Allein die Größe des Bunkers bereitete ihm Kopfzerbrechen. Er hatte zwar noch nicht viel davon gesehen, aber er zog aus einigen Beobachtungen Rückschlüsse, und die gefielen im überhaupt nicht. Auch fragte er sich langsam, ob sie je wieder aus diesem Bunker lebendig heraus kämen. Trian war sich auch fast sicher, dass seine Aussagen für die drei nicht zufriedenstellend waren. Mit Sicherheit würden weitere Gespräche folgen. Da im Ödland Informationen meist über Folter oder andere Gewaltanwendungen eingeholt wurden, rechnete Trian auch hier im Bunker damit. "Fakt ist..." dachte Trian. "...das wir mit unserem unbeabsichtlichten Eindringen, die Aufmerksamkeit dieser Leute hier auf das Ödland und die stählerne Bruderschaft gerichtet haben. Was ich allerdings überhaupt nicht einschätzen kann, ob sie eine Gefahr oder eine Bereicherung sein könnten. Technologisch gesehen...vermute ich sie knapp unter oder sogar vielleicht auf dem Niveau der Enklave...wären sie uns feindlich gesinnt...würde das für Lost Hills Probleme bedeuten...je nachdem, wie viele die hier sind...Ach, verdammt, das ist doch Mist..."


    Trian war sich absolut unsicher, wie die nächsten Schritte aussehen sollten. Er überlegt eine ganze Weile und hörte den beiden Gelehrten mit einem Ohr zu. Die beiden waren am Diskutieren und hofften mehr über den Bunker und die Silver Dragons zu erfahren. Für sie gab es hier ein Menge Neues zu entdeckten und zu erforschen. Das gab letztendlich auch den Ausschlag für Trians Entschlussfindung. Er unterrichtete seine Gruppe von seiner Entscheidung. Vollständige Kooperation mit den Silver Dragons, in der Hoffnung dadurch auch den Bunker verlassen zu können, um dann umgehend Ältesten Bardeen zu informieren. Dieser sollte letztendlich entscheiden, wie man als stählerne Bruderschaft mit ihnen verfahren sollte.


    In Anbetracht der derzeitigen Situation erschien es Trian am Sinnvollsten so zu agieren. Bei den anderen fand diese Entscheidung ebenfalls Anklang. Die nächsten zwei Tage passierte erst einmal nichts. Die Gruppe der stählernen Bruderschaft hatte damit gerechnet, als bald wieder ins Verhör genommen zu werden, aber außer die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und Getränken war es auffällig ruhig. Die Vier wurden langsam unruhig.


    Drei Tage nach der Befragung


    Trian lief gerade auf dem Flur vor ihrem Quartier hin und her. als er ein Gespräch zwischen den Wachen mitbekam, welches ihn aufhorchen ließ und die ereignislosen zwei Tage hier erklärte. "Oha, da haben wir aber mit unserer Ankunft hier einiges in Bewegung gebracht...dass was hier gerade im Bunker passiert ist nicht gut...gar nicht gut für uns..." Trian war besorgt über die Entwicklung und informierte die anderen. Da braute sich gerade eine gefährliche Gemengelage im Bunker zusammen.


    Drake schüttelt den Kopf, als er mit dem Fahrstuhl nach oben fuhr. "Herr Gott nochmal, sind die denn hier alle irre geworden" dachte Drake bei sich. "Ich glaube, manche von uns haben langsam einen Lagerkoller. Da streiten sich Leute bis aufs Blut, obwohl sie sich ewig kennen. Ich muss irgendwie zusehen, dass sich alle wieder am Riemen reißen. So zerstritten werden wir in dieser neuen Welt nicht lange überleben...unglaublich das John auf solche Gedanken kommt...er ist doch sonst nicht so. Hawk und Peabody haben sich gestern so gestritten, dass sie seitdem kein Wort mehr miteinander wechseln...und McGuiness hat Leute um sich geschart, die meinen das Ödland gehöre ihnen..."


    Er war auf Ebene -4 angekommen und ging zu den Räumen, wo der Ältestenrat tagte. Man konnte ihn schon von weitem streiten hören und der Diskussion ging in eine Richtung, die Drake überhaupt nicht gefiel. Er trat in den Raum ein. Es hatten sich mittlerweile zwei Gruppen gebildet, die sich gegenüber standen. Die einen wollten im Ödland helfen und die anderen, alles was sich dem Bunker näherte ausschalten und ihre Sicht der Dinge dem Ödland nahebringen und das nicht auf die friedvolle Weise. Bei dieser Gruppe stand McGuiness. "Das hätte ich mir doch denken können, dass dieser "Aufrührer" seine Finger mit im Spiel hat. McGuiness hätte mit seiner Einstellung auch prima in die Enclave gepasst. Das ist nicht gut, wenn der hier ist...Alter Freund hier ist aufpassen angesagt..." dachte Drake bei sich.


    "Ah, wie schön, dass Sie auch mal wieder hier sind, Drake. Wir hätten Sie bei unserer heutigen Diskussion gerne dabei gehabt...aber Sie hatten mit Sicherheit besseres zu tun..." sagte McGuiness in einem merkwürdigen Tonfall, der Drake mehr als beunruhigte. "Ich wüßte nicht, dass ich Ihnen gegenüber Rechenschaft schuldig bin, darüber was ich tue, McGuiness. Ich frage mich in der Tat gerade, was Sie hier machen, oder sind Sie mittlerweile Mitglied im Ältestenrat?"


    Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. Es ging hier etwas vor sich, was er noch nicht verstand. Drake war innerlich auf äußerste angespannt. "Nein, das nicht...aber ich unterstütze die richtigen Leute im Bunker, die noch den Mut haben richtig durch zugreifen. Und eine spannenden Chance für einen richtigen Neuanfang in dieser Welt ergreifen...Möchten Sie nicht auch dazu gehören, Drake?" fragte McGuiness schleimig. "McGuiness, ich teile nicht ihr Gedankengut. Sie und ihre Gesinnungsgenossen bewegen sich auf einem gefährlichen Pfad, und der kennt nur ein Ende, den Abgrund." "Sehen Sie Hawk, wie ich Ihnen sagte, er wird es nicht mitmachen" sagte McGuiness zu einem Mann, der neben ihm stand. "Wir werden dann jetzt handeln und die anderen in Gewahrsam nehmen müssen."


    McGuiness hatte eine Waffe gezogen und von hinten kam eine Gruppe von bewaffneten Leuten, etwa zwanzig an der Zahl. Der andere Teil des Ältestenrats traute seinen Augen kaum, als McGuiness die Waffe zog. "Das können Sie nicht machen, McGuiness. Hawk sind Sie Irre geworden? Was soll..." "Schnauze Peabody, Sie Weichei, sonst überlege ich mir mit dieser Waffe Zielübungen auf Sie zu machen." sagt McGuiness böse. "Sie werden sich jetzt alle hübsch ruhig verhalten, dann wird Ihnen nichts passieren. Vorerst." McGuiness drehte sich kurz um und gab einen seiner Leute ein Zeichen. Dieser kam mit einigen Fesseln zu McGuiness.


    "Wir werden Sie jetzt verpacken, damit Sie nicht auf dumme Gedanken kommen." sagte er zu dem Rest des Ältestenrats und wandte sich dann an Drake "Schade, Kommandant, ich hätte Sie gerne auf unserer Seite gewußt...aber dass Sie nicht mitspielen, habe ich mir vorher schon gedacht...auch wenn Hawk da anderer Meinung war...Sie waren ja schon immer ein idealistischer Narr...Nun, dann würde ich jetzt Sie bitten, uns den Weg nach freiwillig nach unten freizugeben...dann wird es für Sie ein kurzes und schmerzloses Ableben. Ansonsten werden wir zusätzliche Gewalt anwenden, und das wird sehr schmerzhaft für Sie werden" McGuiness grinste böse, als er das sagte. "Nur über meine Leiche, McGuiness. Das werde ich freiwillig nicht tun." sagte Drake. "Sie können mich mal, Sie sadistische (zensiert). Und Hawk, Sie sind ein machtgeiles A(zensiert). Ich hoffe Sie und ihre Mittäter werden in der Hölle schmoren. Sie Verräter...Na los, kommen Sie, holen Sie mich. Ich werde es Ihnen nicht leicht machen" Drake hatte mittlerweile seine Waffe gezogen und sich bereits rückwärts Richtung Tür bewegt.


    Was McGuiness, Hawk und die anderen nicht wußten und nicht mitbekommen hatten, war das Drake mit seinem Pipboy einen stummen Alarm ausgelöst hatte, kurz nachdem McGuiness die Waffe gezogen hatte. John und George saßen unten in der Sicherheitszentrale und verfolgten die Situation im Ältestenrat über die Überwachungskameras. Sie waren absolut entsetzt, von dem was sich dort gerade abspielte. Die beiden waren dabei in aller Eile einen Rettungsplan auszutüfteln. "Wir müssen die anderen vor Hawk und McGuiness warnen. Wer weiss, wo die noch Leute sitzen haben, aber wie..." sagte John hoch besorgt. "Ich habe eine Idee, wir schalten die Unterhaltung auf das Informationssystem und klammern den Bereich des Ältestenrats aus. Dann weiß jeder, was da gerade im Ältestenrat los ist und kann reagieren. Ich hoffe nur, dass die beiden nicht schon viele für Ihre Sache gewonnen haben. Das müssen die doch schon vorher geplant haben, bevor wir den Besuch von außen bekommen haben...die haben praktisch nur auf den richtigen Zeitpunkt gewartet " sagte George. "Ich schicke meine Leute über die Fluchtwege hoch, das dauert zwar, aber so können wir noch gut agieren. Wenn wir den Fahrstuhl aktivieren, werden sie sofort darauf reagieren." George führte die Idee innerhalb eines kurzen Augenblicks so aus, wie er sie John geschildert hatte. Die Männer waren auf dem Weg nach oben. Plötzlich stieß John einen Schrei aus. "Verdammt George wir müssen uns beeilen. Die werden Drake gleich erschießen. Er hat sich gerade geweigert, Ihnen den Zutritt nach hier zu verschaffen."


    McGuiness zielte auf Drake "Ich werde Ihnen ein paar schmerzhafte Schüsse verpassen und Sie dann eigenhändig zum Fahrstuhl schleifen. "Dafür müssen Sie mich erst einmal treffen und kriegen, McGuiness." sagte Drake und hechte durch die Tür und rannte los, in Richtung der Checkpoints. Ein Schuss sirrte an ihm vorbei und man hörte McGuiness fluchen. "Verdammt nochmal, holt mir die alte Mist(zensiert)." McGuiness Leute machten Jagd auf Drake. Zwischenzeitlich hatte Drake hatte sich schon gewundert, wo die Sicherheit vor Ort abgeblieben war und hatte erst gedacht, dass sie wohl auch mit der Gruppe von Hawk und McGuiness symphatisiert hatte. Als er dort eintrat, wußte er was passiert war. Die Leute hier waren teils kaltblütig von hinten erschossen oder erdrosselt worden. "Heilige S(zensiert)" dachte Drake entsetzt. "Ich hoffe, ich bekomme die Türen von innen irgendwie verriegelt, dann bin ich zumindestens erst einmal für den Moment in Sicherheit. Und vielleicht konnte ich den anderen ein wenig Zeit verschaffen. Ich hoffe, die da unten haben sich was ausgedacht."


    Drake verriegelte zwar die Türen von innen, aber die Gegenseite brauchte nur einen kurzen Moment um sich gewaltsam Einlass zu verschaffen. Für den Kommandanten gab es keine weitere Fluchtmöglichkeit mehr. Drake stand im letzten Raum mit dem Rücken zu Wand und seine Waffe war leer geschossen. Er hatte noch drei der Spießgesellen von McGuiness ausschalten könnten. Dann kam McGuiness selbst in den Raum "Also Kommandant, Sie sitzen in der Falle. Diese Flucht war doch mehr als sinnlos, entspricht nicht ihrem sonstigen Handeln. Und jetzt zwingen Sie mich Ihnen noch mehr weh zu tun. Sie haben drei meiner besten Männer erschossen." McGuiness hob die Waffe an und schoss auf Drake. Er hatte auf die linke Schulter gezielt. Das Projektil traf. Drake lehnte getroffen an der Wand. Sein Gesicht war schmerzverzerrt und die Schusswunde blutete stark. "McGuiness, Sie feiger (zensiert). Richtig Zielen gehört ja nicht gerade zu Ihren Stärken. Etwa tiefer wäre wesentlich schmerzhafter gewesen." sagte Drake gepresst durch die Zähne. Drake spielte auf Zeit und lenkte so die Aufmerksamkeit von den anderen weg "Ich wußte gar nicht, dass Sie so masochistisch veranlagt sind. Da kann ich doch noch ein wenig mehr für Sie tun" McGuiness Augen funkelten böse, als er das sagte. Er zielte jetzt auf die Region des rechten Knies. "Wenn Sie jetzt abdrücken, werden Sie nicht mehr viel Freude an mir haben. Sie zielen zu hoch. Wo haben Sie denn Schießen gelernt, McGuiness? An einer Schießbude?"


    Drake rutschte langsam unter Schmerzen mit dem Rücken die Wand runter, als Mc Guiness sagte. "Na machen Sie es sich schon auf dem Erdboden bequem? Dann brauche ich Sie ja gleich nur noch zu packen und hinterher zu schleifen." McGuiness freute sich sichtlich, dass er sein Ziel erreicht hatte. "McGuiness, ich spucke Ihnen ja nur zu gerne in die Suppe. Das was Sie und Hawk erreichen wollen, ist schon vereitelt worden." Drake hustete kurz und atmete schwer. Der Blutverlust schwächte ihn zusätzlich. "Sie bluffen doch nur" sagte McGuiness irritiert. Er wollte gerade Drake packen, als er von hinten mit einem gezielten Schuss niedergestreckt wurde. John Rothschild hatte McGuiness erschossen. "Fahr zu Hölle du B(zensiert)."

  • 79. Ruhe im Bau

    "Hey, John..." Drake macht eine kurze Sprechpause, weil ihm langsam schwummerig vor Augen wurde aufgrund des Blutverlustes durch die Schusswunde. McGuiness hatte mit seinem Schuss wohl doch ein größeres Blutgefäß erwischt. "...fast perfektes Timing. Danke, das...du...McGuiness ausgeschaltet hast, ... ihr müsst...auf Hawk aufpassen... der gehört dazu..." Drake versuchte aufzustehen, aber seine Beine gaben fast sofort wieder nach. Ihm ging es nicht gut. "Ruhig, alter Freund. Bleib sitzen. Du musst verarztet werden...und zwar schnell. McGuiness hat dich gut erwischt..." John war sehr besorgt aufgrund der Verletzung seines Freundes und hatte bereits Hilfe angefordert. "Und mit Hawk wissen wir Bescheid...wir haben euer Gespräch noch über die Überwachungskameras mitbekommen...er wird seine gerechte Strafe für diese Aktion noch bekommen, das verspreche ich dir." sagte John mit Nachdruck.


    "Ach, die Kameras...die hatte ich...gar nicht mehr...auf dem Schirm. Habt ihr schon...eine Ahnung...wie viele...an der Verschwörung...mit beteiligt sind?" fragte Drake müde. "Den letzten Stand, den ich mitbekommen hab, sind es schätzungsweise hundert bis hundertfünfzig Leute. Die anderen im Bunker wehren sich gegen sie und unterstützen George aktuell...nachdem sie gesehen und gehört haben, was im Ältestenrat abgegangen ist." antwortete John. "Das...sind...schon...einige." Drake versuchte sich anders an der Wand anzulehnen, zuckte aber vor Schmerzen zusammen und blieb in der alten Position. "Hmm...schöne S(zensiert), er...hat...mich...doch...ganz...schön...erwischt. *schmerzhaftes schnaufen* Aber was...meinst...du mit...gesehen?" "Wir haben das Video über das visuelle Informationsystem laufen lassen, übrigens Georgs Idee. So haben wir auf die Schnelle den gesamten Bunker informieren können. Gut ein gewisses Risiko war da schon bei...wegen der eventuellen anderen Beteiligte..." klärte John Drake auf.


    "Hehe...das...war...echt...pfiffig." sagte Drake schwach. Er war mittlerweile aschfahl. Plötzlich hörte John die Geräusche von mehreren Personen, die sich näherten. John dreht sich um und hielt seine Waffe schussbereit. Nachdem er gesehen hatte, wer da kam, ließ er sie wieder sinken. "Gott sei Dank, das sind Sie ja endlich. Los, kommen Sie hierher und beeilen Sie sich." sagte John erleichtert, als er feststellte, das es die eignen Leute inklusive der medizinischen Hilfe waren. "Ach, hier haben Sie sich versteckt, Sir" sagte einer der Männer aus der Gruppe, die den Checkpoint betraten. "Himmel, ganz schöne Sauerei, die McGuiness und Konsorten angerichtet haben." sagte ein anderer und schluckte. "Ach, da liegt ja das Verräter(zensiert), dann haben wir wenigstens eine Sorge weniger. Haben Sie ihn...?" fragte er John. Dieser nickte kurz. "Mathies, wir können uns später noch über die genauer Vorgänge unterhalten. Ich verstehe Ihre Neugier ja, aber wir müssen uns erstmal um den Kommandanten kümmern..." und zeigte auf Drake.

    "McGuiness hat ihm leider noch eine verpassen können, bevor ich ihn erschossen habe." sagte John mit besorgter Miene. Drake hatte zwar die Augen geschlossen, bekam das Gespräch aber mit und war im Moment noch ansprechbar. Mathies hockte sich hin und sah sich die Schusswunde an. "S(zensiert), das sieht aber nicht gut aus, Sir" sagte er zu Drake. "Das fühlt sich auch so S(zensiert) an, wie es wahrscheinlich aussieht" sagte Drake mit zusammengebissenen Zähnen und geschlossenen Augen. "Das bekommen wir schon wieder hin" sagte Mathies und versorgte die Wunde vor Ort, so gut es ging. Danach hievten sie Drake auf die mitgebrachte Trage und brachen mit ihm zur Krankenstation des Bunkers auf. John ging mit ihnen


    Westküste. Früher Winter, Jahr 2280. Bunker, Lassen Volcanic National Park-Silver Dragons. Einige Tage später


    Die letzten Widerstände, die von der Gruppe um Hawk und McGuiness ausgingen, waren niedergeschlagen worden. Es waren doch mehr Leute daran beteiligt, als zunächst angenommen. Einige waren auch zur "Mitarbeit" gezwungen worden, so dass vierhundert an der Revolte mitmischten. Auch stellte sich heraus, dass die ganze Sache einen Vorlauf hatte. So wie George es bereits vermutet hatte. Im Verborgenen waren bereits seit einiger Zeit Intrigen von Hawk und McGuiness geschmiedet worden. Der ungewollte Besuch der stählernen Bruderschaft spielte den beiden bei ihren Plänen in die Hände. Die beiden waren von Anfang an gegen die demokratische Ausrichtung im Bunker gewesen und zogen den Weg des Stärkeren vor, mit einigen wenigen Leuten an der Entscheidungsspitze vor.


    Hawk war schon immer jemand gewesen, der die militärische Lösung bevorzugte, hatte das im Ältestenrat nie offen nach außen gezeigt. Dafür waren kaum Gleichgesinnte dabei, bis McGuiness zu ihnen stieß. Beide hatten bereits sehr frühzeitig mit Planungen begonnen, um eine Machtübernahme im Bunker zu vollziehen. In der Versammlung wurden sie auch von einigen Leuten heimlich unterstützt. Ihnen standen aber etwa dreiviertel des Ältestenrates entgegen und ein nicht unerheblichen Teil des militärischen Bereichs. McGuiness hatte es im Besonderen auf Drake abgesehen, da er es mit seiner diplomatischen und vorausschauenden Art ständig schaffte, unbeabsichtigt ihre Pläne zu durchkreuzen. Deswegen stand Drake bei McGuiness ganz oben auf der Abschussliste. Hawk hatte bis zum Schluss noch gehofft Drake vereinnahmen und auf ihre Seite ziehen zu können, um ihre Pläne mit weniger Aufwand umzusetzen. Leider machte Drake Hawk erneut seine Hoffnung mit seiner Aussage zunichte, so das er letztendlich McGuiness Plan Drake auszuschalten mittrug.


    Hawk wurde mit dem harten Kern seiner Gefolgschaft auf die Gefängnisebene des Bunkers verbracht und unter strengen Sicherheitsvorkehrungen bewacht. Mit ihm waren das hundertfünfzig Leute aus fast allen Bereichen. Zweihundert von Ihnen waren aus unterschiedlichen Gründen gezwungen gewesen mitzumachen. Ihnen wurde zweite Chance gewährt. Weitere fünfzig wurden in Gefechten, die im Bunker stattfanden getötet. Auf der Verteidigerseite gab es über hundert Tote und zahlreiche Verletzte. Aufgrund des Umsturzversuchs der mittlerweile etablierten Ordnung im Bunkers rauften sich die Leute deswegen wieder zusammen. Die Ereignisse hatten sie nachhaltig geschockt. Die nächsten Gespräche liefen nun wesentlich ruhiger ab und im Ältestenrat kamen neue Leute hinzu. Einige wenige aus diesem hatte auch gemeinsame Sache mit Hawk und McGuiness als Rädelsführer gemacht. Die endgültige Verurteilung, der an der Revolte beteiligten stand noch aus. Aufgrund der Rechtsprechung des Bunkers, die sich auf die Vorkriegsrechtsprechung bezog, waren die meisten der jetzt Inhaftierten in der Theorie wegen Hochverrats angeklagt und das hieß in der Vielzahl der Fälle Ausführung der Todesstrafe.


    "Trian, was meinst du, wer wohl die Oberhand bei den Auseinandersetzungen behalten hat?" fragte Abby besorgt. "Ich weiss es nicht, ich kann nur hoffen, die Gruppe, die uns hier eingeschlossen hat. Die anderen würde uns relativ schnell umbringen, wenn ich die Aussagen der Wächter richtig gedeutet habe." Zu Beginn der Auseinandersetzungen hatte man das Quartier von den vieren Verschlossen. Zu Ihrer Verwunderung mit der Aussage zu ihrem vorläufigen Schutz. Das war jetzt einige Tage her. Nahrungsmittel und Wasser hatten sie genug, um auch noch einige Tage länger durchzustehen. Aber Ihnen fehlten die Waffen, sich zu wehren. Falls die feindliche Übernahme mit Erfolg geschehen wäre. Jetzt hieß es für die vier zunächst wachsames Abwarten.


    Etwa zwei Stunden später nach der Unterhaltung öffnete sich die Tür und die altbekannten Wachen kamen herein. "Die Gefahr ist jetzt erst einmal vorüber. Sie haben wieder Freigang. Allerdings habe ich auch die Order, zwei von Ihnen mitzunehmen und zu einer weiteren Unterredung bringen. Es handelt sich um die beiden Gelehrten." Abby und Darrinton sahen sich an und schluckten. Sie befürchteten, dass es jetzt unangenehm wurde, da man ihre Gruppe splittete. Die Wache bemerkte die Verunsicherung der beiden. "Sie brauchen keine Bedenken haben, wir bringen Sie wieder wohlbehalten zurück. Wenn Sie Angst vor Folter haben sollten, kann ich Ihnen versichern, dass wir hier nicht zu solchen Mittel greifen. Kann ich jetzt mit ihrer Kooperation rechnen?" fragte die Wache.


    Die beiden willigten daraufhin ein und folgten dem Wächter, den noch zwei weitere Uniformierte begleiteten. Diesmal ging es auch nicht in den großen Besprechungsraum, wo sie als erste gewesen waren. Sie wurden zu einem der Türen begleitet, die sich vor dem Raum befanden. Den mit der Kennung DSD-01. Der Wächter klopfte kurz und trat dann ein. "Ich habe die beiden Gelehrten dabei, Sir. Ich würde dann mit dabei bleiben." "Danke Hank. Das wäre sehr freundlich von Ihnen." sagte eine Stimme, die irgendwie müde klang. "Dann bringen Sie die beiden doch gleich mit rein." Hank und die beiden Gelehrten traten ein. Die beiden anderen blieben draußen und hielten vor der Tür Wache. "Nehmen Sie doch dort bitte Platz" sagte Drake und zeigte mit der rechten Hand auf die beiden Stühle, die vor seinem Schreibtisch standen.


    Er hatte den linken Arm in einer Art Schlinge, die den Arm komplett fixierte. Drake wirkte etwas matt. "Gelehrte Abby und Gelehrter Darrington, wenn ich Ihre Namen richtig behalten habe?" Beiden nickten und setzten sich währenddessen. "Zunächst muss ich mich erst einmal bei Ihnen entschuldigen, das wir Sie solange in...hmm, wie soll ich es sagen...in Verwahrung hatten. Aber es gab gewisse Umstände, die das erforderten. Wir hatten hier temporäre "Unstimmigkeiten", die nun behoben sind. Ich würde mich mit Ihnen gerne nochmal über Ihre Herkunft und die Welt da draußen unterhalten. Bei unserem ersten Gespräch waren Sie und Paladin Trian recht zurückhaltenden. Das können wir hier auch nachvollziehen, da Sie uns nicht kennen und nicht wissen, ob wir Ihre Leute gefährden..." Drake machte eine kurze Pause und redete dann weiter.


    "Da ist Ihr Verhalten uns gegenüber mehr als verständlich. Ich kann Ihnen nur sagen, dass von uns für Ihre Gruppe keine Gefahr ausgeht, solange Sie uns gegenüber friedlich bleiben und uns nicht angreifen. Ich hoffe, dass Sie mir das Vertrauen entgegen bringen, meiner Zusicherung zu glauben. Auch möchten wir Sie nicht länger als notwendig bei uns festhalten...im Endeffekt haben Sie es selbst in der Hand, wann Sie wieder nach...Lost Hills zurückkehren können." sagte Drake ruhig zu beiden und wartete die Reaktion der beiden ab.


    Gelehrte Abby ergriff als erste das Wort und schilderte Drake einiges über die Bruderschaft und der Welt außerhalb des Bunkers. Ltd. Jenssen war auch wieder mit dabei und protokollierte das Gespräch. Abby verlangte aber auch im Gegenzug Informationen über die Silver Dragons bevor sie weiterfortfuhr. Drake willigte ein und so führten die drei ein Gespräch von weit über zwei Stunden. Am Ende des Gesprächs hatten beide Seiten so viele neue Informationen, dass sie diese erst einmal in Ruhe sacken lassen mußten.

    "Danke, dass Sie beiden bereit waren, soviel preiszugeben. Das wird nicht zu Ihrem Schaden sein. Wenn wir oben die Hauptbunkertür wieder komplett freigelegt haben, werden Sie wieder nach Hause können. So lange sind Sie unsere Gäste und haben die Erlaubnis sich in den freigegebenen Bereichen des Bunkers zu bewegen." sagte Drake zu den beiden. "Hank, würden Sie die beiden bitte erst einmal wieder in ihr vorläufiges Quartier zurückbringen? Ich werde dann das nötige in die Wege lenken." "Gerne, Sir." Der Wächter brachte die beiden wieder zurück und sie hatten eine Menge Neuigkeiten mit den anderen zu besprechen.

    Das galt ebenfalls für Drake, der jetzt wartete, dass der Bericht des Gespräches fertig gestellt wurde, um dann die Versammlung und den Ältestenrat aufzusuchen. um ihnen von dem neuen Wissen zu berichten. Für die Silver Dragons bedeutete das einen Aufbruch in eine gefährliche neue Welt. Oben am verschütteten Hauptbunkertor, hatte man angefangen sich vorsichtig heraus zu graben. Aber es würde einige Zeit dauern, bis der Kontakt zu Außenwelt wieder vollständig hergestellt war.

  • 80. Auf zu neuen Gefilden

    Zurück im Commonwealth. Anfang November 2288


    Blue war am nächsten Morgen zusammen mit Curie von Vault 81 aufgebrochen. Er beschloss nach Diamond City zu reisen und dort bei den Händlern nach weiteren Teilen für Virgils Pläne zu suchen. Curie war sehr angetan davon, dass sie das Commonwealth erkunden und erforschen konnte. "Wenn ich in Diamond City bin, könnte ich ja gleich Ellie und Nick besuchen und die beiden mit Curie bekannt machen. Vielleicht hat Nick ja wieder etwas über neue Fälle zu berichten. Manche der Fälle, die er hatte sind echt spannend gewesen." Blue hörte Nick sehr gerne zu, wenn er etwas Neues zu berichten hatte. Manchmal knobelten die beiden auch zusammen an einem Fall. Das war aber in letzter Zeit immer seltener geworden, aufgrund der Tatsache, dass Blue im Moment alle Hände voll zu tun hatte.


    "Hmm, mit meiner Sache ist der gute Nick ja leider nicht weiter gekommen, aber die Leute im Commonwealth sind im Moment wichtiger. Da kann ich mich auch noch drum kümmern, wenn die Sache mit dem Institut geklärt ist...Eigentlich könnte ich Danny auch mal wieder Hallo sagen." Blue dachte während des Laufens über all diese Dinge nach. "Monsieur Blue, du siehst nachdenklich aus, beschäftigt dich etwas? Kann ich dir vielleicht behilflich sein?" fragte Curie. Sie hatte Blue beobachtet, während sie neben ihm schwebte. "Mich beschäftigt tatsächlich so einiges, Curie. Aber behilflich sein kannst du mir im Moment nicht. Leider. Aber Danke für das Angebot, vielleicht komme ich zu einem späteren Zeitpunkt darauf zurück. Und wie kommst du mit der neuen Umgebung klar? Sie ist ja komplett anders als die Vault in der du lange warst." fragte er Curie neugierig.


    "Also Monsieur, manchmal ist der Datenstrom schwer zu verarbeiten, also bitte wundere dich nicht, wenn ich manchmal verwirrt erscheine. Aber es ist alles so...anders. Anders als das was ich vorher erfahren habe." sagte Curie in einem nachdenklichen Ton. "Wohin gehen wir eigentlich, Blue? Du siehst aus als hättest du ein bestimmtes Ziel im Kopf?" "Ich bin auf dem Weg zu einer der größten Siedlungen hier in der Gegend. Ein paar Dinge besorgen und Freunde besuchen." erklärte Blue. "Oh, tres bien. Das klingt aber aufregend. Ich bin sehr gespannt, wie die Menschen hier draußen überleben. Sag, Monsieur Blue, sind deine Freunde auch so wie du?" fragte Curie mit großem Interesse. "Nein, eigentlich nicht. Ich...bin eher eine Ausnahme. Die meisten ...meiner Art...sind nicht so...umgänglich, wie ich, Curie. Meiner Freunde sind größtenteils Menschen...aber du wirst die anderen alle noch kennenlernen." sagte Blue.


    Nach einigen Stunden der Unterhaltung während des Laufens waren beide in Diamond City angekommen. Blue klapperte dort zunächst die Händler ab, während Curie sich in Ruhe alle ansah. Blue hatte aber wenig Erfolg, die gesuchten Sachen zu finden. Im Anschluss unterhielt er sich noch mit Danny Sulivan. Die beiden waren seit dem Angriff auf Diamond City sehr gute Freunde geworden und tauschten aktuelle Neuigkeiten miteinander aus. Ein Thema war immer wieder der Bürgermeister. McDonghue war, trotz der Rettung von Diamond City durch die Minutemen, aber immer noch sehr zurückhaltend gegenüber ihnen.


    Das beschäftigte Danny oft in den Gesprächen, die er und Blue miteinander hatten. Als die beiden ihre Unterredung beendet hatten ging Blue zusammen mit Curie zu Nick und Ellie. "Hey Großer, schön dich auch mal wieder hier zu sehen, und wie läuft es mit der Suche" fragte Nick Blue sehr interessiert, nachdem Blue in die Agentur eingetreten war. Von weiter hinten kam von Ellie auch ein "Hallo Blue, ich freue mich auch dich zu sehen." Sie saß an einem alten Funkgerät und hörte wohl gerade einige Nachrichten ab. Blue erzählte Nick die Abenteuer, die er seit seinem letzten Treffen mit Nick erlebt hatte und stellte Curie auch gleich vor.


    Das Gespräch dauerte nun schon eine ganze Weile, als sich plötzlich Ellie meldete. "Nick, wir haben einen neuen Fall. Kenji Nakano hat uns um Hilfe gebeten. Er klang ziemlich besorgt. Wenn du mich fragst, klingt es nach einer vermissten Person." Ellie gab Nick ein kurzes Briefing. "Okay Ellie, ich werde mich auf den Weg machen. Und Blue, willst du mitkommen? Ellie, wo wohnte Kenji nochmal, ich kann mich gerade nur dunkel dran erinnern." fragte Nick. "Er hat sein Haus oben im Norden des Commonwealth hinter der alten Fischkonservenfabrik" sagte Ellie. "Danke Ellie. Und was meint ihr beiden?" Nick sah Curie und Blue an. Blue überlegte einen Moment. "Hmm, einverstanden Nick, das klingt wirklich spannend. Ich helfe dir bei deinem Fall. Auf dem Weg zu den Nakanos kann ich auch kurz in den Siedlungen vorbeischauen und vielleicht finde ich noch Sachen für die Pläne." sagte Blue.


    Nick, Curie und Blue machten sich am nächsten Tag auf dem Weg ins nördliche Commonwealth. Sie reisten am alten Fluss entlang und zunächst Richtung Bunker Hill. Dort machten sie eine kurze Pause und Blue ging auf den Handelsmarkt. Auch hier hatte er wenig Erfolg. Bunker Hill war wie Diamond City eine eigenständige Siedlung. Blue kannte zusätzlich die wichtige Bedeutung von Bunker Hills. Für die Railroad war diese Siedlung eine Schlüsselposition um ihre Missionen betreffend der Synths ausführen zu können. Nach dem kurzen Zwischenstopp machten sie sich Richtung County Crossing auf.

  • 81. Viele Fragen und kaum Antworten

    Curie, Nick und Blue waren in County Crossing angekommen. Kurz nach dem Vorfall mit der stählernen Bruderschaft und Paladin Corell hatte sich die Siedlung den Minutemen angeschlossen und hatten diese Entscheidung nicht bereuen müssen. Vor dem Vorfall waren die Siedler in County Crossing aufgrund der Geschehnisse um Quincy und dem Verrat unter den Minutemen diesen gegenüber sehr kritisch gewesen und hatten zunächst relativ autark agiert. Trotzdem hatten die Minutemen die Wege zu dieser Siedlung mit freigehalten. Der Einsatz der Minutemen bei der Auseinandersetzung mit der stählernen Bruderschaft hatte den Siedlern aber gezeigt, dass die Minutemen wieder eine verlässliche Hilfe darstellten. Vor allem profitierten sie von der Vereinbarung, die Blue mit Ältesten Maxson getroffen hatte. Seitdem gab es einen regelmäßigen Handel mit der Bruderschaft, der ohne Zwischenfälle verlief. Blue sah kurz beim zuständigen Ltd. und beim Bürgermeister der Siedlung vorbei und erkundigte sich nach den aktuellen Zustand. Zurzeit lief es zwischen den Minutemen und der Bruderschaft am dieser Stelle recht rund und es gab kein Grund für Beschwerden. Blue hoffte, dass das auch so blieb.


    Die drei reisten weiter Richtung Slog und machten dort am Abend Rast. Blue wollte am nächsten Morgen weiter Richtung Costal Cottage. Von dort aus wollten sie dann die Nakanos erreichen, die dort im Norden irgendwo in einer abgelegenen Bucht ihre Behausung hatten. Wisemen freute sich Blue zu sehen und die beiden unterhielten sich lange über die verschiedenen Möglichkeiten, das Commonwealth als eine gemeinsame Einheit zu formen. Auch wenn Blue aufgrund der letzten Geschehnisse kaum Zeit fand, in diesem Projekt sich intensiver mit den anderen zu besprechen, hatte er sich doch schon seine Gedanken gemacht. Spät am Abend legte sich Blue zum Schlafen hin und fragte sich was bei den Nakanos passiert war und wohin ihn dieser Fall noch führte.


    In dieser Nacht träumt Blue seit langem wieder etwas. Es war ein ziemliches Durcheinander. Von Dingen, die er im Commonwealth zusammen mit seinem Freunden erlebt hatte und Erinnerungsfragmenten von davor. Es war verhältnismäßig lange her gewesen, dass er Flashbacks gehabt hatte. Dieses Mal kamen neue dazu, aber wie immer unzusammenhängend. Und sie hinterließen beim Aufwachen mehr Fragen als Antworten bei Blue. Es erschien Blue in kurzen Momenten so, als wollte sich sein Kopf nicht wirklich daran erinnern. Er schlief im Verhältnis zu sonst, sehr unruhig. Irgendetwas schien sein Unterbewusstsein aufzuwühlen.


    Neue Erinnerungen während des Träumens

    Scheinbar stritt sich Blue mit dem Mann mit den grünen Augen über irgendeine wichtige Sache. Er erinnerte sich weder an den Ort, noch an den Namen, den dieser Mann trug. Es schien aber ein guter Freund gewesen zu sein, er kam ihm sehr vertraut vor. "...wenn wir jetzt eingreifen...nicht mehr neutral..." sagte der Mann."...das sind wir doch...bereits seit stählernen Bruderschaft nicht mehr..., die brauchen...Hilfe...wir können sie nicht krepieren...wir haben...Hilfe versprochen." hielt Blue dagegen "...müssen Lösung...auf lange Sicht finden...Schwierigkeiten..." Unsicherheit auf Seiten des Mannes "...Irgendwann musste es so kommen...Lösung wird gefunden werden." versuchte Blue zu beruhigen. "...werden helfen. Aber du wirst gehen müssen...ich kann nicht dort nicht hin...nicht helfen...nicht bei dieser Art von Angreifern...ich bin wie sie...falscher Schluss..." sagte Blue zu dem ihm im Moment Unbekannten. "...aber, du bist..." *kurzes Nachdenken* "...du hast wahrscheinlich recht...werde sofort mit...los..."


    Schlagartiger Szenewechsel. Blue befand sich im leuchtenden Meer und durchlebte die Verfolgung durch die drei Todeskrallen nochmal. Er kam in den Raum mit dem Riss und versuchte hinüber zu gelangen. Er sprang, aber schaffte es nicht. Er fiel, kurz vor dem Aufschlag änderte sich die Situation und er kam auf einmal auf den Boden irgendwo in einer öden Landschaft auf. Die Sonne brannte von oben und Staub wirbelte durch den Wind hoch. In einiger Entfernung waren schwarz uniformierte Personen. Einige Meter von Ihm konnte er irgendjemand oder etwas in der Wüstenei liegen sehen. Er ging hin. Dort fand er eine schwerverletzte Todeskralle mit einer langen Narbe, die vertikal über eines der beiden Augen verlief. Eines der beiden Beine war übel zugerichtet. Die Kralle sah Blue mit einem flehenden Blick an und schien etwas sagen zu wollen. Blue beugte sich über sie...die Erinnerung endete unmittelbar.


    Weitere Träume wechselten sich schnell ab. Dann schien eine weitere Erinnerung aufzuflackern. Diese war anders als die anderen und fühlte sich nach einem beginnenden Albtraum an. Sie war verwirrend und schmerzhaft. Er wachte im Traum in einem isolierten Raum auf und seine ganzer Körper schien vor Schmerzen zu schreién. Alles erschien ihm laut und grell in diesem Moment. Er konnte kaum einen klaren Gedanken fassen und war völlig verwirrt. Als er versuchte im Traum etwas zu sagen, kam nur völlig verunstaltete Sätze dabei heraus. Irgendetwas stimmte nicht. Ein unbestimmtes Gefühl von Angst und Panik stieg in ihm hinauf...


    Wieder im Hier und Jetzt

    Dann wachte Blue mit einem Ruck aus dem letzten Traum auf. "Himmel, was war das denn?" Er zitterte am ganzen Körper. "Dieser verdammte Gedächtnisverlust...Was ist bloß los mit mir, dass ich mich nach so langer Zeit immer noch nicht richtig erinnern kann...ich muss mir wohl doch beim vermeintlichen Absturz mehr getan haben, als es zunächst den Anschein hatte...oder habe ich wirklich nur zu wenig Zeit gehabt, darüber nachzudenken..." Blue schlug das Herz bis zum Hals, er war für einen Moment zutiefst verunsichert. Der letzte Traum hatte ihn sehr mitgenommen, aber er konnte sich wie immer keinen Reim darauf machen, in welchem Zusammenhang diese Erinnerungen zu sehen waren. "Hmm, ich hoffe nicht, das...nein, das wird es nicht sein. Wahrscheinlich ein Traumata durch den Absturz..." Blue seufzte. Er stand auf, ging aus seinem Quartier, was ihm Wisemen für die Nacht gegeben hatte und ging in einen der Waschräume im Slog. Er legte dort die Brille zur Seite und goss sich aus einem Behältnis Wasser ins Gesicht. Danach ging es ihm etwas besser, er rubbelte sich das Gesicht sauber und setzte die Brille wieder auf. Mittlerweile dämmerte es draußen. Nick und Curie unterhielten sich mit Wisemen im Eingangsbereich des Slogs. Blue kam dazu.


    "Und wie sieht es aus Großer, können wir los? Oder brauchst du noch einen Moment?" fragte Nick. "Nein, wir können los Nick. Ich hole eben noch meine Sachen. Wir haben noch ein gutes Stück Weg vor uns, bis wir zu den Nakanos kommen." sagte Blue und ging daraufhin in sein Quartier. Eine halbe Stunde später waren sie bereits wieder auf Reise. Blue dachte immer noch über die Träume nach, die er die Nacht gehabt hatte, als sie in Costal Cottage angekommen waren. Auch hier lief alles in geordneten Bahnen für die Minutemen, so dass sie nach einem kurzen Zwischenstopp weiter in nordöstlicher Richtung reisten. Nick merkte, dass Blue sehr nachdenklich erschien. "Ist alles in Ordnung, Blue? Du siehst irgendwie mitgenommen aus. Schon seitdem wir aus dem Slog abgereist sind." fragte Nick besorgt. Im Normalfall zeigte Blue seine Sorgen selten nach außen, außer sie waren besonders schwerwiegend. Dann gelang es ihm nicht, diese zu verstecken.


    "Ich weiß es nicht Nick, ich..." Blue erzählte Nick von dem, was ihn seit der letzten Nacht beschäftige. Nick hörte ihm aufmerksam zu. "Vielleicht kannst du dich bald wieder an alles erinnern. Ich denke, dein Kopf hat mal einen Moment der Ruhe gefunden und versucht im Moment alles wieder ins Reine zu bringen. Du hast ja in letzter Zeit mehr als genug um die Ohren gehabt...Ich denke, das ist kein Grund zu Besorgnis...vielleicht brauchst du aufgrund deiner Physiologie einfach länger dafür. Ich habe mal in einem alten Buch gelesen, das manche Leute sich sehr lange nicht mehr daran erinnern konnten, mehrere Jahrzehnte. Gut...ich weiß nicht, ob das Buch da wirklich vertrauenswürdig ist...aber ich bin aber auch kein Arzt...eigentlich bist du ja da eher der Fachmann." sagte Nick.


    "Aber kein wirklicher Fachmann für mich selbst, Nick. Ich weiss, wie ich anderen...Menschen helfen kann. Aber bei mir selbst? Ich verstehe mittlerweile, dass gewisse Dinge bei mir anderes laufen. Manche Medikamente wirken bei mir kaum...auch die ganze Heilung ist...anders. Bei anderen Sachen kann ich mir überhaupt keinen Reim darauf machen...Das ist manchmal frustrierend...Vielleicht wußte ich solche Sachen vor dem Absturz auch, und habe sie nur...vergessen. Und ich weiss gar nicht, ob es nicht vielleicht besser ist, dass ich mich an vergangene Dinge nicht mehr erinnere." sagte Blue und schwieg danach einen kurzen Moment. "Aber Danke, dass du mir zugehört hast, Nick. Es hat doch mehr geholfen, als Anfangs gedacht. Wie weit ist es eigentlich noch bis zu den Nakanos?" fragte Blue nun neugierig. Es war für ihn jetzt eine willkommene Gelegenheit, von seinen trüben Gedanken wegzukommen. "Ich denke, in ein bis zwei Stunden sollten wir bei Ihnen sein. Ich habe Kenji schon eine gefühlte halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen. Es ist schon so lange her, dass ich mich selbst nur noch dunkel an das erste Zusammentreffen erinnere."


    Wie von Nick angegeben trafen die drei nach etwa zwei Stunden Fußmarsch bei den Nakanos ein. Beide schilderten, was passiert war. Die Tochter war plötzlich verschwunden. Kenji war der Meinung, dass ihre Tochter Kasumi mit falschen Versprechungen weggelockt, danach entführt worden war und sich nun in Gefahr befand. Rei hingegen meinte, dass Kasumi eher ihren eigenen Weg einschlagen wollte und einfach gegangen war. Beide waren besorgt. Blue, Nick und Curie sahen sich gründlich bei den Nakanos um. Und fanden einen ersten Anhaltspunkt, was mit Kasumi passiert war. Durch eine Reihe von Holobändern stellte sich heraus, das Kasumi mit dem selbst reparierten Funkgerät Kontakt mit jemanden aufgenommen hatte. Aufgrund dieses Kontaktes hatte sie sich in Richtung eines bestimmten Ortes aufgemacht. Er nannte sich Far Harbor. Die drei überbrachten den Nakanos die Neuigkeiten, die sie bestürzt zu Kenntnis nahmen und daraufhin baten, ihre Tochter, wenn irgendwie möglich wieder nach Hause zu bringen. Kenji kannte den Ort und gab den dreien die wenigen Informationen, die er über Far Harbor und die Insel auf welcher Far Harbor lag. hatte. Anschließend stellte er ihnen ein altes Boot zu Verfügung, welches den Weg nach Far Harbor durch eine alte Navigationstechnik kannte.


    Blue besprach sich kurz mit Nick über das weitere Vorgehen. Er würde mit Nick zusammen nach Kasumi suchen gehen. Aber zunächst kehrte er nach Costal Cottage zurück, während Nick bei den Nakanos blieb. Blue informierte über Funk Preston und erklärte ihm kurz den Stand der Dinge. Er sagte ihm, wo er, Nick und Curie in etwa zu finden sei. Sie würden mit Kenjis Boot etwa drei Tage unterwegs sein, bis sie Far Harbor erreicht hätten. Blue vereinbarte mit Preston, dass er, wenn sie in zwei Monaten nichts voneinander gehört hatten, einige Leute hinterher schicken würde. Blue wollte aber zunächst nur mit Curie und Nick losziehen. Er wollte zunächst vor Ort verhältnismäßig unauffällig Erkundigungen über Kasumi einholen. Blue stockte noch seine Vorräte für die lange Reise auf und machte sich auf den Rückweg zu Nick. Kurz nachdem Blue wieder bei den Nakanos angekommen war, machten sich die drei mit Hilfe von Kenjis Boot in Richtung Far Harbor auf und erreichten die Insel gegen Abend des dritten Tages. Die Insel war teils von dichtem Nebel umhüllt. Das Boot steuerte eine alte Anlagestelle in der Nähe einer spärlich erleuchteten Siedlung an.


    Nick, Curie und Blue verließen das Boot. Blue vertäute das Boot sicher an der Anlegestelle, während Nick und Curie anfingen sich die Umgebung anzusehen. Es dauerte nicht lang, dann bekamen sie Besuch aus der nahe gelegenen Siedlung. Er bestand aus zwei Personen. Eine etwas älter wirkenden Frau und einem aggressiv aussehenden Mann, der bereits das Gewehr angelegt hatte und auf Blue zielte. Insbesondere der Mann schien über die Ankunft der drei verärgert zu sein. Die Ausgangslage für die Rettung von Kasumi schien bereits am Anfang schlecht zu sein. Es galt zunächst vor allem anderen zu verhindern, dass es hier zu einer Schießerei kam.

  • 82. Ungemütliches Kennenlernen

    Far Harbor. Mitte November 2288


    "Was wollt ihr hier? Ihr seid hier nicht willkommen, Festländer. Vor allem, von dem da hinter dir, brauchen wir hier keine..." sagte der Mann und zeigte auf Blue. "Los, vers..." herrschte der aggressiv aussehende Mann die drei an. Die Frau unterbrach ihn dabei. "Allen, lass sie doch erstmal ausreden, sie werden mit Sicherheit einen guten Grund haben, hier zu sein" sagte sie beschwichtigend und schaute zu Nick, der wenige Meter von den beiden entfernt stand. Blue verhielt sich ruhig, um die Situation nicht weiter eskalieren zu lassen und Nick ergriff das Wort. "Wir suchen eine junge Frau namens Kasumi. Sie soll nach hierhin aufgebrochen sein. Ihre Eltern suchen nach ihr." Die Frau hörte Nick zu und überlegte einen Moment. "Ja, sie ist hier durchgekommen und dann weiter nach Acadia. Übrigens mein Name ist Captain Avery und das ist...Allen Lee." und zeigte auf den Mann mit dem Gewehr. "Der Weg dorthin ist aber nicht ungefährlich..."


    Plötzlich hörte man hinter Allen und Avery Tumult und jemand rief "Der Rumpf wird gleich angegriffen. Wir müssen ihn schnell verteidigen." Avery schaute besorgt und sagte zu Nick "Würdet ihr uns bei der Verteidigung helfen, wir können jede Hilfe gebrauchen...selbst von dem da hinten" und schaute zu Blue hinüber "...solange er unseren Leuten nichts tut." "Wir helfen euch und vor ihm habt ihr nichts zu befürchten. Er ist im Normalfall sehr umgänglich und hilft euch sicherlich auch gern. Er heißt übrigens Blue." Blue nickte zustimmend. "Dann sollten wir schnellstmöglich den Rumpf verteidigen" sagte Avery eindringlich. "Wir brauchen die Hilfe dieser Festländer nicht..." protestierte Allen dagegen, aber Avery ließ ihn nicht ausreden und wies ihn kurz zu recht. Dann rannten alle in Richtung des Siedlungseingangs auf einer Bewehrung aus Holz.


    Außerhalb der Siedlung sah man einige merkwürdige blau leuchtende Geräte stehen, die den Nebel absorbieren schienen, der überall vor der Siedlung mit dem Namen Far Harbor umher waberte. Curie, Nick und Blue hatten oben auf der Brüstung Stellung bezogen. Der dichte Nebel versperrte ihnen die Sicht in die Ferne. Mit einem Mal schälten sich einige Menschen aus dem Nebel, die panisch auf Far Harbor zu rannten. Sie schienen von irgendetwas verfolgt zu werden. Dann sahen die drei, was hinter den Leuten hinterher war. Es waren Kreaturen, die wie überdimensionierte Salamander wirkten. Sie bewegten sich recht schnell und würden die Flüchtenden bald erreicht haben. Von einer anderen Richtung tauchte ein Schwarm Rad-Kakerlaken auf. Hinter den salamanderartigen Kreaturen schienen sich noch etwas zu befinden. Man hörte nur merkwürdige Laute, sah aber noch nichts.


    Blue beobachtete die ganze Situation. Er hatte bis jetzt kein einziges Wort gesagt. "Nick, ich werde runter gehen und diese...Dinger davon abhalten, die Leute anzufallen. Sie werden es nicht mehr rechtzeitig bis hierher schaffen, die haben sie gleich ein." sagte Blue besorgt zu Nick. Dieser nickte kurz "Sei vorsichtig, Großer...solche Kreaturen haben ich noch nie gesehen." Blue nahm Nicks Rat zur Kenntnis und sprang runter auf die Straße. Die Leute, die Richtung Far Harbor rannten, blieben stehen, als sie Blue sahen. "Hmm, war nicht gut von dir, meine Freund. Wenn die dich bei den Lichtverhältnissen so sehen...macht das Ihnen wahrscheinlich mehr Angst als diese übergroßen Salamander..." seufzte Blue in sich hinein. "Los rennt weiter, ich halte euch den Rücken frei" rief Blue zu ihnen herüber. Die Leute schauten einen kurzen Moment irritiert und rannten dann weiter und an Blue vorbei.


    Der setzte sich in Richtung der Angreifer in Bewegung und zog während des Laufens den Superhammer vom Rücken. Dann prallte er mit den Kreaturen zusammen. Hinten von der Bewehrung von Far Harbor erfolgten Schüsse auf die Angreifer. "Achtung, da kommen noch mehr Gulper aus diesem verflixten Nebel" rief einer der Bewohner warnend an alle. Blue hieb mit dem Hammer nach einem der Gulper, der dem Schlag überraschenderweise auswich. Blue bekam einen heftigen Schlag in die Seite. Der Gulper hatte einen Angriff mit dem Kopf voran ausgeführt. "Mein Freund, das wird dir kein zweites Mal gelingen..." brummte Blue nun leicht gereizt. Er schlug mit dem Hammer von oben Richtung Rückgrat des Gulpers und erwischte ihn diesmal. Der Gulper ging getroffen zu Boden und blieb liegen. Einige der Gulper waren weiter Richtung Far Harbor unterwegs, andere wiederum hatten Blue angepeilt. Er hatte sich von dem Treffer erholt und legte sich seinerseits eine Taktik zurecht, wie er mit ihnen fertig werden wollte. "Okay, ihr schnellen Bürschen, dann wollen wir mal ein flottes Tänzchen veranstalten. Ich habe euch zu Anfang doch ein wenig unterschätzt." dachte Blue, während er anfing den Angriffen der nächsten Gulper durch schnelle Schrittfolgen auszuweichen.


    Während dessen schlug er den Hammer in schneller Schlagfolge von rechts nach links und von oben nach unten. Sie kamen dieses Mal nicht mehr so nah an ihn heran. Die Taktik ging auf und Blue erledigte diejenigen, die ihn unmittelbar angriffen. Hinter ihm hatten die Bewohner mit tatkräftiger Unterstützung von Nick und Curie auch etliche Gulper niedergeschreckt. Blue hatte sich gerade umgedreht und wollte in Richtung Far Harbor laufen, um die übrig gebliebenen niederzustrecken, als Nick einen plötzlich einen Warnruf ausstieß "Vorsicht, da kommt irgendwas...Brennendes aus dem Nebel auf dich zu. Runter, Großer." Ohne nachzudenken, ließ Blue sich aufgrund der Warnung von Nick fallen und merkte, dass etwas, das wie eine brennende Kugel aussah, über ihm vorbei schoss. Blitzschnell dreht Blue sich wieder in die Richtung, aus dieser Feuerschuss gekommen war und sah wie weitere Kreaturen aus dem Nebel kamen.


    Diese sahen beängstigend aus. Wie eine Mischung aus Amphibie und Fisch mit einem langen, fast schon tentakelartigen Fortsatz im Gesichtsbereich. Am Ende dieser Tenakel saß ein leuchtendes Endstück. Das gefährliche an diesen Kreaturen war aber nicht nur ihre großen Krallen, sondern die Fähigkeit eine Art Feuerball spucken zu können. Was mehrere dieser Kreaturen auch gerade taten. Sie peilten sowohl die hölzerne Barrikaden des sogenannten Rumpfes als auch Blue an. "Hoppla, diese Insel hat aber so einige Überraschungen parat. Das Spucken dieser Viecher ist bei all dem Holz gar nicht gut. Davon abgesehen, sollte ich mich davon auch nicht direkt treffen lassen."


    Blue suchte in der kurzen Zeit nach einer brauchbaren Deckung, fand aber nichts Adäquates. "Na, sehr schön. Mal wieder auf dem Präsentierteller." Blue überlegt kurz und rannte dann im Zickzack auf die Kreaturen zu und wandte die gleiche Taktik an, die er schon zuvor bei den Gulpern angewendet hatte. Es schien auf zugehen. Etwa zwanzig Minuten später war der Angriff vorbei. Es lagen dutzende Rad-Kakerlaken, Gulper und Angler, so hießen diese Mischwesen aus Fisch und Amphibie, niedergestreckt auf der alten Strasse vor Far Harbor. Der Angriff war heftig gewesen und hatte einigen Schaden an der Bewehrung angerichtet. Es gab aber erstaunlicherweise kaum Verletzte und keine Toten. Die Bewohner waren heilfroh den Angriff überstanden zu haben.

  • 83. Vorbereitungen auf eine neblige Reise

    Blue ging die Straße Richtung Far Harbor zurück und schaute sich die Umgebung und die Kreaturen aus der Nähe an. Solche Lebewesen kannte er aus dem Commonwealth nicht. Die Menschen dieser Insel hatten es bei so einer aggressiven Fauna mit dem täglichen Überleben sicherlich nicht leicht. Die im Commonwealth war schon herausfordernd, aber das hier war noch einmal ein ganz anderes Kaliber. Blue betrachtete einen Moment lang die Geräte, die den Nebel zu absorbieren schienen. Der Nebel auf der Insel war anders als der, den er aus dem Commonwealth kannte. Der Nebel schien für die Menschen aus Far Harbor eine Gefahr darzustellen. Vielleicht ging von ihm eine gewisse Strahlung aus. Deswegen wahrscheinlich auch diese Gerätschaften zum Schutz von Far Harbor. Blue würde Cpt. Avery danach fragen, sobald er wieder in Far Harbor war. Die Siedlung und einige wenige Stellen draußen waren nebelfrei, der Rest der Insel war davon bedeckt.


    Auch auf Blue schien sich der Nebel auf eine gewisse Weise auszuwirken. Schon beim ersten Kontakt mit ihm hatte er festgestellt, dass er irgendwie eine beruhigende Wirkung auf ihn hatte. Für einen kurzen Moment schien ihn dieses Gefühl der Ruhe an etwas von früher zu erinnern. Er fühlte sich seit langem im Innern wieder etwas ausgeglichener und die Sorgen, die er um seine Freunde und das Commonwealth hatte, fielen von ihm für einen Moment ab. Trotz der großen Gefahren, die diese Insel augenscheinlich bereithielt, mochte er sie. "Das ist ausgesprochen merkwürdig. Dieser Nebel...mmh, das was er auslöst scheint auch noch nachzuwirken, wenn man dort wieder raus ist...So etwas eigenartiges habe ich noch nicht erlebt." brummte Blue leise verwundert in sich hinein, als er sich Richtung seiner Freunde bewegte.


    Er hatte den Eingang von Far Harbor erreicht. Nick und Curie warteten dort schon auf ihn. "Nick, Curie, ist bei euch beiden alles in Ordnung?" fragte Blue. Während er vorne gekämpft hatte, hatten die Bewohner von Far Harbor und die beiden auch hinten alle Hände voll zu tun gehabt, den Angriff abzuwehren. "Bei uns beiden ist alles in Ordnung und die meisten Bewohner haben es unverletzt überstanden. Es gibt nur kleinere Blessuren. Nur die Verteidigungsanlage hat ganz schön was abgekriegt. Und bei dir, Großer? Auch alles in Ordnung? Als dieser ...übergroßer Salamander dich angefallen hat, habe ich mir für einen kleinen Moment Sorgen gemacht." harkte Nick nach. "Alles in Ordnung, Nick. Ich habe nur kurz den Fehler gemacht, diese Gulper zu unterschätzen. Die sind ganz schön flott auf den Beinen. Traut man denen bei der Größe gar nicht zu. Man lernt halt nie aus. Der Schlag war zwar eine wenig unangenehm...aber für ein zweiten Angriff hatte er ja keine Zeit mehr..." sagte Blue grinsend.


    Die drei gingen nach Far Harbor hinein. Relativ nahe am Eingang standen Avery und Lee und schienen auf sie zu warten. Avery sah erfreut aus und Lee wirkte weiterhin sehr mißtrauisch und ablehnend. Im Gegensatz zu Lee war Avery äußerst dankbar für die Hilfe und gab den dreien über einige Dinge bereitwillig Auskunft. Auch die anderen Bewohner von Far Harbor schienen ihnen gegenüber etwas aufgeschlossener zu sein. Mit Ausnahme von Allen Lee. Er gehörte zu einer Sorte Mensch, die ein Haufen Probleme verursachen konnte. Er war äußerst starsinnig in seiner Einstellung und Hilfe von anderen empfand er offensichtlich als Schwäche.


    Er war grundsätzlich der Ansicht, dass die Leute auf Far Harbor ihre Probleme selbst lösen müssen ohne irgendwelche Leute vom Festland. Auch war er jemand, der nicht mit diplomatischen Mitteln eine Lösung suchte. Seine Einstellung und insbesondere sein Handeln hatten in der Vergangenheit bereits zu erheblichen Problemen mit einer anderen Gruppe auf der Insel geführt. Die Kinder des Atoms hatten auf diesem Eiland auch eine Heimat gefunden. Beiden Gruppen waren vorher schon nicht gut aufeinander zu sprechen. Allen Lee hatte einen ihrer Missionare erschossen und darauf verschlechterten sich Beziehungen weiter. Er machte die Kinder dafür verantwortlich, dass der Nebel sich soweit hatte ausbreiten können.


    Blue hatte mit seiner ersten Vermutung recht gehabt. Der Nebel war für die Menschen der Insel wirklich gefährlich. Zu einem emitierte er eine schwache Strahlung und führte bei einem Aufenthalt über längere Zeit dazu, das zu mindestens die menschlichen Bewohner langsam, aber sicher ihren Verstand verloren. Der Nebel war ein Mysterium für sich. Es gab ihn schon immer auf der Insel. In manchen Zeiten war fast komplett verschwunden oder bedeckte wie jetzt fast die ganze Insel. Das einzige, was verhinderte, dass der Nebel sich nicht auch noch Far Harbor holte, waren die Nebelfänger, die vor der Siedlung standen. Sie waren eine Hilfe von den Bewohnern von Acadia gewesen.


    Nach dem Ende der Auskunft von Avery kam insbesondere Blue auf die Frage nach dem Verbleib von Kasumi und die Reise zu einem Ort namens Acadia zurück. Avery empfahl den dreien, sich an einem Mann namens Old Longfellow zu wenden. Er kannte die Insel wie seine Westentasche und war im "Last Plank" zu finden. Avery gab ihnen auf den Weg, das Longfellow ein wenig eigen war. Selbst im Vergleich zu den anderen Bewohnern. Auch bat sie, mit einigen Bewohnern zu sprechen, bevor sie nach Acadia aufbrachen. Einige schienen weitere Hilfe gebrauchen zu können. So ergab es sich, dass die drei sich unter anderem neben einigen anderen mit Cassie Dalton und der Seefahrerin unterhielten. Insbesondere die Seefahrerin honoriert das Eingreifen der drei auf ihre eigene etwas schroffe Art. Sie war diejenigen, die den Rumpf, so nannte sich die Verteidigung von Far Harbor in Schuss hielt und reparierte. Wie auch ebenfalls die Stadt.


    Sie war nicht besonders gut auf Lee zu sprechen. Sie bat die drei darum, auf ihrer Reise einen wichtigen Auftrag für sie zu erledigen. Sie sagten zu und nachdem sie einige andere Anwohner gesprochen hatten, gab es einige neue Aufträge mehr zu erledigen. "Dafür, dass viele eigentlich keine Unterstützung haben wollen, haben wir aber einiges an Hilfsanfragen" sagte Nick und schüttelte den Kopf. "Ich denke, wir müssen einfach ihr Vertrauen gewinnen. Einmal, nun ja...sind wir drei ja nicht gerade eine alltägliche Gruppe und ich denke, das tägliche Überleben in so einer menschenfeindlichen Umgebung hinterlässt...auch Spuren. Eine gewisse Vorsicht kommt hier wohl automatisch zum Tragen, Nick." sagte Blue nachdenklich. "Ja, da könnte was dran sein, Großer." stimmte Nick Blues Überlegungen zu.


    Die drei gingen zum "Last Plank", um nach dem Mann namens Old Longfellow zu suchen und um ihn darum zu bieten, sie nach Acadia zu führen. Sie betraten die Kneipe und sahen an einem Tisch einen älteren Mann sitzen. Das mußte Old Longfellow sein. Die Beschreibung, die ihnen Avery gegeben hatte, passte auf ihn. Zunächst war Longfellow nicht darüber erbaut, sie nach Acadia zu führen, so dass es einige Überredungskunst erforderte, ihn doch noch dazu zu bewegen. "Ihr beiden seht ja nicht gerade so aus, als würdet ihr viel aushalten" sagte Longfellow zu Nick und Curie gewandt. "Aber da ihr ja eine Tochter für besorgte Eltern sucht, werde ich mal nicht so sein. Und du..." sagte er nun zu Blue "... kannst uns hinten den Rücken freihalten. Das solltest du ja gut können, nachdem was ich über den Angriff gehört habe."


    Longfellow erklärte den dreien einige Verhaltensregeln betreffend der Reise nach Acadia. Als Longfellow damit fertig war, machten sie sich reisefertig und deckten sich in Far Harbor noch mit allem benötigten ein und begaben sich auf die Reise Richtung Acadia. Sie traten aus Far Harbor heraus und wandten sich der alten Straße zu. Bereits nach einigen Metern hatte der Nebel die Gruppe verschluckt und sollte für allerlei Überraschungen während der Reise sorgen.

  • 84. Im Nebel

    Nachdem sie in den Nebel eingetaucht waren, ließ der Ärger nicht lange auf sich warten. Nachdem sie relativ kurze Zeit gegangen waren, kam es zu einer Auseinandersetzung. Fallensteller griffen sie ohne Vorwarnung an. Sie waren immer noch im vom Nebel überrannten Teil von Far Harbor unterwegs. Longfellow hatte bereits sein altes Gewehr gezogen und beschoss sie. Auch die anderen drei beteiligten sich daran. Nick schoss mit seiner alten Pistole, Curie nutzte ihre eingebaute Waffe und Blue hatte sein Scharfschützengewehr gezogen und zielte in einer Gemütsruhe auf einen der Fallensteller.


    Einige Minuten später hatte sich das Problem mit den Fallenstellern erledigt und sie folgten Longfellow weiter durch den Nebel. "Sagt mal, wie hängt ihr drei eigentlich zusammen? Ein alter Synth, eine Ms. Nanny und ein Supermutant sind eine merkwürdige Kombination. So eine bunt gewürfelte Gruppe, die hatte ich so noch nie. Und ich habe schon so einiges an seltsamen Dingen gesehen und erlebt" fragte Longfellow neugierig Nick. "Das Longfellow, ist eine besondere Geschichte und ich glaube, die zu erzählen, länger ist, als diese Reise andauert. Ich werde versuchen, sie kurz zu halten" sagte Nick mit einem gewissen Schmunzeln auf den alten Synthlippen. "Dann fang mal an, alter Blechkamerad. Das scheint ja mit euch eine ganz ... unterhaltsame Reise zu werden." sagte Longfellow. "Also, das war so ..." Nick fing an zu erzählen.


    Sie waren mittlerweile einigen Stunden gelaufen und kamen an eine Straßenbiegung. Longfellow bog nach links ab. Der Weg schien leicht bergauf zuführen. Nick erzählte immer noch. "Unterbrich mal kurz, Kamerad. Ich glaube ich habe etwas gehört" sagte Longfellow plötzlich sehr angespannt und lauschte. Alle blieben stehen und sagten kein Wort. Es herrschte eine angespannte Stille. Mit einem Mal vernahm man das lang gezogene Geheule mehrerer Tiere. "Das hört sich nach Wölfen an, und zwar nach einem ganzen Rudel. Und sie scheinen schon sehr nahe zu sein." sagte Longfellow feststellend. "Das wird ein Kämpfchen geben. Ihr beiden werdet für die weniger von Interesse sein, Nick und Curie. Aber der Blaue und ich stehen wahrscheinlich auf dem Speiseplan. Na, dann schauen wir mal, dass wir ihnen das Fell über die Ohren ziehen. Ich möchte doch wissen, wie es weiter geht. Übrigens die Wölfe hier sind recht ... pfiffig. Unterschätzt sie nicht."

    Die vier standen einen Moment still, plötzlich bewegte sich im Nebel etwas. Von mehreren Seiten gleichzeitig kamen Wölfe aus dem Nebel angerannt und griffen die Gruppe an. Longfellow brannte mit seinem Unterhebelgewehr einigen der Wölfe Löcher in den Pelz, während Blue ihnen mit seinem Hammer im Nahkampf eins über die Köpfe zog. Nick und Curie beteiligten sich ebenfalls an den Kampf. Einer der Wölfe hatte Longfellow anvisiert und rannte auf ihn zu. "Monsieur Longfellow, Achtung ein Wolf von der Seite." warnte Curie. Longfellow hatte den Wolf bereits anvisiert und schoss. Im gleichen Moment sauste auch schon der Hammer von Blue auf den Wolf. Doppeltreffer. Der Wolf brach auf der Stelle zusammen.


    Die übrigen hatten sich in den Nebel zurückgezogen. Longfellow sah nicht glücklich darüber aus. "Die Biester sammeln sich mit Sicherheit neu. Wir müssen aufpassen. Übrigens guter Schlag, Blue. Aber wäre nicht nötig gewesen. Ich hatte den schon im Visier." "Ich wollte nur auf Nummer sicher gehen, Longfellow. Das sah mir schon recht knapp aus. Was meinst du, wie viele von den Wölfen noch im Nebel lauern?" sagte Blue brummig zu ihm. Blue war der Wolf schon zu nahe an Longfellow heran gekommen. "Hm, schlecht zu sagen. Aber die werden nicht lange auf sich warten lassen. Danke, dass du auf mich achtgibst, aber ich kann sehr gut auf mich allein aufpassen. Ihr solltet besser auf euch achten. Die Wölfe und ich...sagen wir mal so...wir sind alte Bekannte. Ich kenne ihre verschlagenen Züge in und auswendig."

    Longfellow dreht sich, während er sich mit Blue in seiner eigentümlichen schroffen Art unterhielt, in eine Richtung, wo nichts zu sein schien und zielte in den Nebel. Wie aus dem Nichts kamen die Wölfe angelaufen und setzten erneut zum Angriff an. "Siehst du, was habe ich dir gesagt, Grünschnabel. Kein Grund sich um mich Sorgen zu machen" sagte Longfellow belehrend zu Blue. Dieser seufzte innerlich. "Jetzt weiß ich was Avery meinte mit ein wenig eigen. Erinnert mich irgendwie ein wenig an die gute Ronnie. Aber ich mag den alten Knaben irgendwie, trotz seiner Eigenheit." Blue hatte den Gedanken noch nicht ganz zu Ende gedacht, da erfolgte der Angriff der Wölfe prompt.


    Longfellow und Blue standen vor Nick und Curie und bekämpften die verbleibenden Wölfe an vorderster Front. Einige Zeit später hatte die Gruppe das komplette Wolfsrudel aufgerieben. Sie machten sich weiter auf dem Weg und Longfellow genehmigte sich einen kleinen Schluck aus seiner Pulle. "Also den Kampf muss man begießen. Endlich mal eine Gruppe, die gut auf sich aufpassen kann. Hey Nick, wie geht die Geschichte denn weiter?" fragte ein sichtlich gut gelaunter Longfellow Nick. "Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich ja sagen, du erzählst mir Seemannsgarn. Aber, wenn dann eines was wirklich gut ist. Ich hätte ja fast schon Lust, das nach zu prüfen. Schauen wir mal...erstmal bringe ich euch nach Acadia. Danach sehe ich weiter." "Nein, Longfellow, ich erzähle dir kein Seemannsgarn. Wirklich nicht. Aber ich erzähle erstmal weiter, wo war ich noch gleich stehen geblieben..." Nick dachte einen Moment nach. "Es war irgendetwas mit einem Kellogg und einer alten Militäranlage, gerammelt voll mit alten Synths, meine ich." Longfellow versuchte Nick auf die Sprünge zu helfen.


    "Ja, richtig. Kellogg hatte sich also in der alten Militäreinrichtung..." Nick hatte die Stelle seines Berichtes der Ereignisse wieder gefunden und erzählte weiter, während sie der gewundenen Straße bergauf folgten. Einige Zeit später, als sie weiter oben auf den gewundenen Pfad an einem alten Rastplatz vorbei kamen, beglückten einige Mirelurks die Gruppe mit ihrer Anwesenheit. Diese wurden von der Gruppe aber recht zügig aus ihren Schalen geschossen. Die Reise verlief ohne weitere Zwischenfälle und langsam schien der Nebel sich zu lichten. Sie gingen immer noch weiter bergauf und plötzlich war der Nebel komplett verschwunden. In einiger Entfernung konnte man auf der Bergkuppe ein altes, leicht verfallendes Observatorium sehen. Sie hatten den Ort, der sich Acadia nannte, fast erreicht und die drei hofften, dass Kasumi sich tatsächlich dort befand. Die vier näherten sich dem alten Gebäude und traten vorsichtig durch eine unverschlossene Tür ein.

  • 85. Familientreffen

    Sie befanden sich in Acadia. Ein kurzer Flur führte direkt in die Hauptkuppel des alten Observatoriums. Der Raum war vollgestopft mit allerlei technischen Utensilien und Computern. Auch schienen sich Personen darin aufzuhalten, welche aber zunächst nicht zu erkennen waren. Man hatte zwar Notiz von ihnen genommen, aber niemand kam zu ihnen. Auch erfolgte von der Gegenseite keinerlei Aggression. Häufig genug war es in dem Ödland so, dass man sobald ein Gebäude außerhalb größerer Siedlungen betrat, zu mindestens von einem bewaffneten Empfangskomitee empfangen wurde.


    Das war bis jetzt in Acadia nicht der Fall gewesen. Es schien eher so zu sein, dass man auf sie wartete. Die Gruppe ging Richtung der Hauptkuppel. Als sie näher kamen konnten sie die Personen besser erkennen. In der Mitte des Raumes befand sich ein sehr technisch aussehender Stuhl, auf dem ein Synth der ersten Generation saß und sie neugierig bis nachdenklich betrachtete. Im Raum hielt sich eine weitere Person auf. Auf den ersten Blick schien es ein Mensch zu sein.


    Der Synth auf dem Stuhl bot einen interessanten Anblick für die drei Neuankömmlinge. Eine Menge technischer Erweiterungen unbekannter Herkunft zierten den kompletten, alten Körper dieses Synth. Als die drei herankamen erhob sich dieser und hieß sie sehr freundlich in Acadia willkommen. Er stellte sich als DiMa vor und erklärte den dreien, was es mit Acadia auf sich hatte. Es war eine Zuflucht für Synths, die aus dem Institut geflohen waren und hier draußen sich in Sicherheit hofften und sich selbstverwirklichen konnten. Nick übernahm auch diese Mal die Vorstellung seiner Gruppe. Zu seiner Überraschung kannte der alte Synth Nick von früher. Die beiden schienen eine gemeinsame Vergangenheit zu haben. Beide waren Prototypen, die gemeinsam aus dem Institut flohen. Nick konnte sich aber daran nicht mehr erinnern und blieb DiMa gegenüber misstrauisch. DiMa hingegen freute sich sehr und erzählte einen kleinen Auszug aus der gemeinsamen Geschichte.


    Nach einem längeren Gespräch, was hauptsächlich zwischen DiMa und Nick ablief, erinnerte Blue daran, was der eigentlich Grund ihres Besuches in Acadia war. Beide fragten DiMa nach Kasumi und ob sie noch hier sei. DiMa bejahte die Frage und sagte, wo sie im Gebäude Kasumi finden konnten. Er stellte zu ihrer Überraschung die Frage, ob sie der Meinung waren, ob Kasumi ein Synth sei oder nicht. Diese Frage konnten beide nicht beantworten.


    Als Nick und Blue bei den Nakanos im Commonwealth nach Hinweisen nach Kasumis Verbleib gesucht und dabei die Holobänder gefunden hatten, war beiden sehr schnell klar gewesen, das Kasumi einen besonderen Grund gehabt hatte nach Far Harbor aufzubrechen. Sie hielt sich augenscheinlich für einen Synth und wollte deswegen den besonderen Ort aufsuchen, vom dem sie im Gespräch über das Funkgerät erfahren hatte. Es war Acadia gewesen. Nick und Blue hatten nach kurzer gemeinsamer Absprach beschlossen, den Nakanos erst einmal nichts darüber zu erzählen. Sie wollten zum damaligen Zeitpunkt erst einmal den Sachverhalt prüfen, bevor sie die Nakanos darüber informierten. Nun waren sie in Acadia und konnten Kasumi selbst darüber fragen.


    DiMa bat die drei sich den anderen in Acadia vorzustellen, damit man sich kennenlernen konnte. Die drei durften Acadia frei erkunden und jederzeit ein und ausgehen. Neben Faraday und Chase lernten sie eine Menge Leute kennen. Sie hatten alle etwas gemeinsam, sie waren Synth der dritten Generation und vor dem Institut geflohen. Curie fand es hier besonders spannend. Seitdem sie mit Blue unterwegs war, hatte sie sehr viel Neues kennenlernen können und wirkte grundsätzlich sehr zufrieden. Nur eine Sache machte ihr zunehmend zu schaffen und zwar die begrenzten Optionen ihres eigenen Roboterdaseins. Sie hatte aber noch nicht offen darüber gesprochen, weil sie von sich aus versuchte eine Lösung dieses Problems zu finden.


    Auch Blue fand Acadia mit seinen Synths bemerkenswert. Es zeigte ihm, dass Synths nicht grundsätzlich so waren, wie Maxson es in seiner Rede dargestellt hatte. Viele der Synths, die er bereits bei seiner Arbeit in der Railroad kennengelernt hatte, waren eher der Art, das sie nur in Ruhe und Frieden leben wollten und keinen Menschen ersetzen oder schaden wollten. Acadia schien seine Ansicht weiter zu untermauern.


    Das Institut selbst brachte seine Schöpfung in diese Dilemma, aus Gründen, die er immer noch nicht ganz verstand. Und selbst im Institut schien es Kräfte zu geben, die mit der Handhabung der Synths nicht einverstanden waren und ihnen eine Flucht ermöglichten. Was mit Sicherheit mit einem enormen Gefahrenpotential für diejenigen verbunden waren. Das Institut versuchte mit Hilfe der Runner die entflohenen Synths relativ schnell wieder einzufangen. Bis jetzt schien das Institut aber nicht zu wissen, wer in den eigenen Reihen dafür verantwortlich war, da Synths immer wieder gelang zu fliehen.


    Selbst Runner schienen nicht vor einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Institut ausgenommen zu sein. Blue lernte das am Beispiel von Chase kennen. Sie gehörte neben Faraday ebenfalls zu den Mitbegründern von Acadia und kümmerte sich um die Sicherheit von Acadia. Blue hatte seine Hauptaufgabe nicht vergessen, nach den Teilen für die Pläne zu suchen. Er hoffte vielleicht in Far Harbor und besonders in Acadia, das zu finden was er brauchte.


    Sie waren auf dem Weg auf die unterste Ebene von Acadia. Einige der ansässigen Synths hatten die drei um Lösung bestimmter Probleme gefragt und die Gruppe sagte zu, soweit es ihnen möglich war zu helfen. Die meisten der Synths hier in Acadia waren nicht sehr kampferprobt und vermieden es die Sicherheit von Acadia zu verlassen. Im Kellerbereich sollte sich Kasumi aufhalten. Sie fanden sie dort auch tatsächlich und führten mit ihr ein längeres Gespräch. Sie wollte in Acadia bleiben, wo sie ihrer Meinung nach hingehörte. Sie glaubte immer noch daran, dass sie ein Synth und nicht ein Mensch sei. Nick und Blue versuchten Kasumi zu überzeugen, wenigstens nochmal darüber nach zudenken, ob sie sich nicht doch irrte. Kasumi versuchte sich für ihre Entscheidung zu rechtfertigen und begründete ihre Annahme auch. Man merkte aber auch, dass sie sich selbst nicht hundert Prozent sicher war. Sie erwog darüber nachzudenken.


    Sie hatte an die drei aber auch ein Bitte. Kasumi hatte in der Zeit, in der sie hier war einige Hinweise darauf gefunden, das hier nicht alles so rosig erschien, wie es zunächst den Anschein hatte. Insbesondere machten ihr einige Aufzeichnungen Kopfzerbrechen, die sie in den Terminals von DiMa gefunden hatte. Es ging um Schadensberechnungen und zwar der Art, wo es um Menschenleben ging und DiMa verschiedene Szenarien durchgespielt hatte. Sie bat die Gruppe darum, mehr in Erfahrung zu bringen. Nick und Blue wurden sofort hellhörig und willigten ein, der Sache in Acadia auf den Grund zu gehen. Longfellow hatte beschlossen bei der Gruppe zu bleiben. So waren sie nun zu viert unterwegs.

  • 86. Verschlossene Erinnerungen

    Nick, Curie und Blue beratschlagten sich, wie sie nun weiter vorgehen sollte. Longfellow hörte derweil den Planungen der dreien zu. Kasumi hatten ihnen noch von regelmäßigen Zusammenkünften von Chase, Faraday und DiMa erzählt. Diese Gespräche fanden immer hinter verschlossenen Türen statt, was bei den ansonsten so offen wirkenden drei seltsam wirkte. Kasumi bekam häufig den Eindruck, dass die drei bei diesem Treffen sich um irgendetwas stritten. Sie hatte aber nie herausbekommen, worum es ging. Sie konnte ihnen aber sagen, wo die Treffen stattfanden.


    Nick und Blue gingen in den hinteren Bereich des Kellerbereichs von Acadia. Curie und Longfellow blieben bei Kasumi, die nach oben in den Handelsbereich von Acadia ging. Nick und Blue fanden den Raum, den ihnen Kasumi beschrieben hatte. Daneben lag einer der vielen Vorratsräume in Acadia und grenzte direkt an den Versammlungsraum von Faraday, Chase und DiMa an. Er lud förmlich zum Mitlauschen der Gespräche ein. Natürlich war er verschlossen und mit einem schwer zu knackenden Schloss versehen. Nick prockelte eine ganze Zeit an dem Schloss herum und gab dann auf. "Das ist mal ein Schloss. Also ich bin ja schon recht geschickt damit, sowas aufzumachen, aber da komme ich nicht weiter. Hast du eine Idee, Großer?" fragte Nick und schaute zu Blue. Der passte die ganze Zeit auf, dass sie niemand dabei beobachtete. Blue hatte sich so positioniert, dass man Nick hinter ihm kaum sah. Blue schaute nochmal in alle Richtungen. Niemand war da.


    Er ging dann zu Nick an die Tür und schaute sie sich aufmerksam an. "Hmm, ich denke, die Tür würde ich in irgendeiner Form aufbekommen. Aber ... sagen wir mal so ... nicht ohne sichtbare Beulen. Und ich glaube nicht, dass DiMa davon angetan wäre, wenn ich hier seine Türen auseinander nehme. Und einen Schwindel, ala ich bin gestolpert und ganz versehentlich gegen diese Tür gefallen, würde er uns nicht abkaufen. Das würde eher zu Misstrauen führen. Für unsere weiteren Ermittlung wäre das hinderlich. Entweder brauchen wir hier den passenden Schlüssel oder Spezialwerkzeug." brummte Blue nachdenklich.


    "Was hat Kasumi gesagt, einmal in der Woche treffen sie sich? Und das nächste Treffen wäre morgen? Dann haben wir noch etwas Zeit, uns was einfallen lassen, oder?" fragte Blue zurück "Ja, du hast recht. Wir sollten uns nochmal in Ruhe umsehen. Eine Türöffnung a la Blue wäre in diesem Fall wirklich zu ... auffällig." Die beiden zogen sich zunächst von der Tür zurück und waren auf dem Weg zu den anderen. Auf dem Weg kam ihnen Cog, einer der Synth, der auch handelte entgegen. Blue dachte kurz "Puh, das war knapp. Wäre Cog auch nur einige Augenblicke früher nach unten gekommen, hätte er uns bei unserer Aktion entdeckt. Aber wo will Cog hin? Vielleicht ..."


    Blue blieb stehen, tat so, als würde er etwa an seinem Pipboy nachsehen. So beobachtete er unauffällig aus dem Augenwinkel, wohin Cog ging. Er bewegt sich Richtung des verschlossenen Vorratslagers. Nick war zwar vorgegangen, hatte aber mitbekommen, dass Blue plötzlich stehen geblieben war. Ebenso wie Blue schaute er Cog nach. Ein leichtes Schmunzeln um kräuselte Nicks Lippen und er nickte Blue mit einem leichten Kopfbewegung zu. Dieser antwortete ihm auf dieselbe Art. Nick verschwand nach oben und ging zu den anderen. Blue wartete einen kleinen Moment und schlich Cog möglichst unauffällig hinterher. Cog war am Vorratsraum. Blue stand in etwa fünf Meter Entfernung hinter einem Regal, dass in einem schlecht beleuchteten Bereich des Untergeschosses stand und beobachtete Cog. Seine Vermutung hatte ihn nicht getäuscht. Cog besaß einen Schlüssel zu dem Raum und an den wollte Blue nun möglichst unauffällig kommen. Cog schloss den Raum auf, verschwand darin und kam nach einiger Zeit vollbepackt wieder heraus.


    Er stellte kurz die Sachen ab und verschloss den Raum wieder sorgsam. Dann ging er wieder Richtung nach oben und lief an Blue vorbei ohne seine Anwesenheit festzustellen. Blue hatte sich noch weiter in den Schatten zurückgezogen, als er merkte, dass Cog sich auf den Rückweg machte. Dieser ging die Treppe hoch und Blue folgte ihm leise. Cog war so beschäftigt mit dem Tragen der Sachen, das er seinen Verfolger nicht bemerkte. Er ging zu seinem Stand und stellte die Sachen ab. Der Schlüssel befand sich noch in der Jackentasche. Blue war ihm bis hierher gefolgt. Jetzt musste er nur noch rausfinden, wo Cog den Schlüssel aufbewahrte und überlegte, wie er das bewerkstelligen konnte. "Hey Cog, nach dir habe schon gesucht. Sag mal, hast du irgendwelche elektronischen Bauteile. Mein Pipboy spinnt mal wieder rum." sagte er zu Cog. Blue tat so, als wäre er gerade um die Ecke gekommen.


    Cog drehte sich erschrocken rum. "Ach, du bists. Ich habe dich gar nicht kommen gehört ... ich wusste gar nicht, dass jemand wie du so leise sein kannst ... ähm, ich glaube, das war gerade nicht sehr freundlich von mir, oder?" sagte Cog verlegen. "Ach Cog, das war im Gegensatz zu dem, was ich sonst von Fremden gesagt bekomme noch sehr nett. Ich nehme das mal als Kompliment an." Blue grinste Cog freundlich an. Der wiederum war noch mehr verwirrt als vorher. "Ookayy ... also ... hmm ich schaue mal in meiner neuen Lieferung nach ob ich da was für dich habe...warte ich muss noch eben etwas weglegen ... nicht, dass der verloren geht." Cog nahm ein wenig Gedankenverloren den Schlüssel aus der Tasche und legte ihn eine Schublade eines Schrankes hinter dem Verkaufstresen. Blue schaute unauffällig hin. "Lass dir Zeit. Ich habe es nicht eilig." Blue fummelte, während er das sagte zur Tarnung wieder an seinem Pipboy herum. "Ach, ich glaube, das gute Stück kommt langsam in die Jahre." "Er sieht schon recht geflickt aus, zu mindestens was man unter der Schutzhülle erkennen kann. Aber die ist mit Sicherheit später dazu gekommen oder?" fragte Cog interessiert. "Ja ... das haben einige meiner ... Freunde für mich gebaut." sagte Blue.


    Das Ablenkungsmanöver von Blues Seite war erfolgreich. Cog hatte nicht mitbekommen, das Blue ihn dabei beobachtet hatte, wo er den Schlüssel hingelegt hatte. Blue kaufte Cog einige seiner Sachen ab und verschwand dann zu Nick und den anderen. Er berichtete Nick kurz, was er herausgefunden hatte und gegen Abend entwendete Nick vorsichtig den Schlüssel aus der Schublade. Kurz vor dem nächsten Treffen schlichen sich beide in den Raum und versteckten sich so, dass man beide nicht sehen konnte. Nick hockte relativ nahe an der stark verschmutzen Scheibe und Blue hatte sich in eine Ecke hingestellt, dass er das Gespräch zu mindestens mithören konnte.


    Sie lauschten dem Treffen und was sie dort zu hören bekamen gefiel ihnen gar nicht. Die Kinder des Atoms und die Bewohner befanden sich langsam, aber sicher auf Konfrontationskurs und man befürchtete dass es bald zu einem offenen Krieg zwischen den beiden Parteien käme. Besonders problematisch an der Sache, war die Tatsache, dass die Kinder des Atoms in einer alten Uboot Basis mit einem nuklearen Arsenal beheimatet waren und dort waren für DiMa wichtige Erinnerungen aufbewahrt. Noch aus der Zeit als der Nukleus sein zu Hause gewesen war. Als DiMa den Kindern den Nukleus als zu Hause gab, gab es ein Abkommen, dass sie über diese wachten. Doch zum jetzigen Zeitpunkt stellten diese abgelegten Erinnerungen eine Gefahr dar. Nick und Blue machten sich während des Gespräches ihre eigenen Gedanken dazu. Als das Gespräch zu Ende war und Chase, Faraday und DiMa nach oben verschwunden waren, beratschlagten Blue und Nick, was sie jetzt weiter unternehmen sollten.


    "Ich weiss nicht, dass gefällt mir überhaupt nicht. Es ist doch überall dasselbe ... man sollte doch meinen ... das diese Welt genug Mord und Totschlag gesehen hat ... wir werden mit DiMa darüber reden müssen. Ich wüßte zu gerne, was er da...ausgelagert hat. Es scheint doch gefährliches Wissen zu sein, warum lässt er es sonst beschützen und er muss noch Verwendung dafür gehabt haben, denn sonst hätte er sie gelöscht ... Da sucht man für einen alten Freund die Tochter und dann stolpert man in sowas..." sagte Nick besorgt. "Ich bin da mit dir einer Meinung, Nick. An DiMa führt kein Weg dran vorbei. Wir sollten ihn wirklich zu Rede stellen. Ich weiss nicht, allein die Kombination altes Atom-Uboot plus Werft und möglicherweise noch voll intakte Atomraketen und die Kinder des Atoms ... da bekomme ich extreme Bauchschmerzen. Da müssen wir in irgendeiner Form handeln, schon alleine wegen der ganzen Menschen auf der Insel. Ich hoffe, dass Ganze ist noch irgendwie friedlich zu lösen ... wenn die Situation nicht schon zu verfahren dafür ist." Blue war genau, wie Nick sehr besorgt. Beide machten sich auf um mit DiMa zu sprechen, egal was er von der Aktion der Informationsbeschaffung hielt.

  • 87. Zwischen den Fronten unterwegs

    Nick und Blue gingen zu DiMA und stellten ihn zu Rede. Seltsamerweise war er nicht überrascht, dass beide sich Informationen über die derzeitige Lage beschafft. Auch nicht über das wie. Er erzählte ihnen was in der Vergangenheit zwischen den Kindern des Atoms, Far Harbor und ihm passiert. Zu mindestens über den Teil, an den sich DiMA erinnern konnte. DiMA, Nick und Blue unterhielten sich recht lange und am Schluss bat er die beiden darum, ihm zu helfen.


    Sie sollten im Nukleus die alten Speicherbänke bergen, bevor die Kinder das Atoms ihrer habhaft werden. Im Moment waren die Speicherbänke noch geschützt, aber es schien nur noch eine Frage der Zeit bis sich dass ändern konnte. DiMA selbst konnte nicht dort hin. Durch die vergangenen Vorfälle war er dort nicht mehr gern gesehen und befürchtete, dass die Lage dann erst recht eskalierte. Nick und Blue versprachen DiMA zu helfen, waren sich selbst aber noch nicht sicher wie sie es ohne Gewaltanwendung im Nukleus an die Datenbänke kommen sollten. Aber irgendetwas musste unternommen werde.


    Nick und Blue brachen alsbald auf. Curie blieb zunächst in Acadia zurück. Sie wollte sich dort den Synth unterhalten und ihr Wissen über sie erweitern. Neben einem Besuch im Nukleus stand auf ihrer Prioritätenliste ein weiterer Auftrag sehr weit oben. Und zwar die Besorgung vom speziellen Werkzeug für die Seefahrerin für die Reparatur des Rumpfes. Hinsichtlich einer beginnenden Eskalation zwischen Far Harbor und den Kindern des Atoms schien das auch ratsam. Blue hoffte nur, das sich insbesondere Allen Lee sich zurückhielt. Auch schien es jetzt wichtiger den je, das Vertrauen der Leute von Far Harbor zu gewinnen, um auch auf diese deeskalierenden einzuwirken. Insgesamt war Nick und Blue klar, dass sie auf dieser Insel auf einem Pulverfass saßen, das drohte bei der falschen Bewegung hoch zugehen und das nicht nur im übertragenden, sondern auch im wortwörtlichem Sinne.


    Longfellow war auch wieder mit dabei. Er wollte ihnen den kurzen Weg zu Eagles Cover Tannery zeigen, wo sich nach Aussage der Seefahrerin die benötigten Werkzeuge finden ließen. "Außerdem kann ich auf dem Weg dorthin noch zu einem alten Freund gehen, den ich schon länger nicht mehr besucht habe. Will mal wissen, wie es ihm im Moment geht. Ihr werdet in sicher auch mögen." sagte Longfellow zu den beiden und sah insbesondere Blue mit einem Blick an, den dieser im Moment nicht deuten konnten.


    Sie gingen einem kaum erkennbaren Pfad herunter, der von Acadia wegführte. Nach einiger Zeit waren sie von dem Berg herunter, auf dem Acadia stand und wateten an einer Stelle eines Sees durch das knöchelhohe Wasser auf die andere Seite. Longfellow führt sie durch das Unterholz. In einiger Entfernung konnte man das Gespräch einiger Personen hören. Longfellow führte sie von den Stimmen weg. "Das sind Fallensteller. Wir sind in der Nähe des Kitteredge Pass. Dort gibt es Höhlen, in denen sie ihre Beute verschleppen und ich denke, es ist besser wenn wir ihnen erst einmal aus dem Weg gehen." erklärte Longfellow kurz. Sie liefen weiter. Nach einiger Zeit fielen Blue kleinere Metallfragmente auf dem Boden auf. Diese schienen zu etwas größerem zu gehören.


    Langsam sah man in einiger Entfernung auch wo zu. In der moorigen Landschaft waren einige große Bruchstücke eines abgestürzten Passagierflugzeugs zu erkennen. Auch lagen Teile aus dem Inneren der Maschine herum. Alte Passagiersessel vermoderten langsam im feuchten Boden. An einigen Stellen lagen verblichene Skelette und ihre Habseligkeiten verstreut herum. Durch den aufkommenden Nebel erzeugte diese Gegend ein leicht beklemmendes Gefühl. In den größten Wrackteilen schien jemand zu wohnen. Man konnte an einigen Stellen sauber aufgehängte Rad-Hirsche sehen und einiges an Utensilien zum Ausnehmen von Wildtieren. Von weiter drinnen konnte das Hecheln von Hunden hören. Trotz der Jagutensilien und der ausgenommen Hirschen wirkte dieser Ort im Verhältnis sehr sauber und aufgeräumt aus.


    Longfellow schien genau in Richtung der größten Wrackteile zu laufen. Blue fragte sich, was jemanden bewegte in so einer Gegend zu leben. Weit ab von jeder Siedlung in der Gegend und inmitten des Nebels. Sie waren am größten Wrackteil angekommen, Es war der mittlere Teil des alten Flugzeugs. An einigen Stellen aufgerissen von dem Absturz. Im Inneren standen mehrere große Käfige, die geöffnete waren. Es liefen mehrere Hunde herum. Unter anderen auch ein großer Mutantenhund. Die Hunde nahmen zwar von den dreien Notiz, aber machten keine Anstalten sie anzugreifen. Der große Mutantenhund schien nur sehr neugierig, wedelte mit dem kurzen Schweif und hechelte freudig. Für diese Art der Hunde eigentlich ein eher untypisches Verhalten. Normalerweise griffen diese sofort jeden an den sie sahen. Dieser hier schien eher gefallen an der Gruppe zu finden und setzte sich mit einem Rumms auf den Boden und beobachtete sie weiter.


    Longfellow sah sich um und schien jemanden zu suchen. "Hm, er muss doch hier irgendwo sein. Wartet mal hier kurz. Ich schaue nochmal draußen nach. Eigentlich ist er doch nicht schwer zu finden." brummelte Longfellow und verschwand nach draußen. Nick und Blue sah sich ratlos an. Plötzlich hörten beide eine brummige Stimme, die aber trotzdem friedlich klang. "Was macht ihr bei mir? Kommt runter zu mir, dann können wir uns unterhalten." sagte derjenigen der noch nicht zu sehen war. Nick und Blue gingen wieder nach draußen. Einige Meter von ihnen entfernt stand ein Supermutant mit Yao-Guai Kopfbedeckung und dazu passende Fellbekleidung. Er betrachtete die Neuankömmlinge und fragte "Was wolltet ihr dort drinnen? Wir können friedlich miteinander reden. Es gibt keinen Grund zu kämpfen." Als er das sagte, schaute er insbesondere Blue an.


    Blue und Nick sahen sich an, dann ergriff Blue das Wort "Wir wollen mit Sicherheit nicht kämpfen. Wir können sehr gerne miteinander reden. Longfellow hat uns hierhin geführt und ..." Der Supermutant lächelte freudig unter der Kopfbedeckung. "Longfellow sagt ihr? Das ist gut, wo ...?" sagt der Supermutant als er beim Sprechen unterbrochen wurde. "Ach hier bist du, alter Freund. Die beiden sind meine ... Freunde. Sie sind in Ordnung. Und den Blauen da, denn wirst du sicherlich auch mögen. Er ist genauso friedlich veranlagt wie du, Erickson" sagte Longfellow sichtlich erfreut. "Übrigens schön, dass es dir gut geht." ergänzte Longfellow. "Du bürgst also für die beiden? Es ist selten geworden, dass hier friedliche Leute vorbeikommen. Der Nebel hat viele vertrieben und nur die Verrückten sind geblieben. Nun Freunde von Longfellow sind auch meine Freunde. Übrigens schön zu sehen, das es auch noch andere friedliche Supermutanten gibt. Nun lasst uns wieder hineingehen. Dann können wir uns unterhalten."


    Sie gingen mit zu Ericksons Behausung. Er und Longfellow tauschten Neuigkeiten aus und später saßen alle vier auf Stühlen um ein behagliches Feuer. Erickson hatte ein wenig Fleisch auf den Rost gelegt und briet es. Während dessen unterhielten sich die vier miteinander. Erickson erzählte seine Geschichte und im Gegenzug erzählten Nick und Blue ein wenig über sich. Es war bereits Abend geworden. Erickson bot den dreien an, die Nacht bei Ihm verbringen zu können und sie willigten ein. Es wurde noch ein unterhaltsamer Abend. Während der Unterhaltungen kam der Mutantenhund immer wieder zu ihnen und suchte insbesondere die Nähe zu Blue. Erickson beobachtete das aufmerksam. Blue fiel das auch auf und musste schon ein wenig schmunzeln, als dieser sich mit einem hörbaren Rumms sich neben ihn legte und hechelnd zu ihm hoch schaute. Dann blieb er liegen und schien dann zu schlafen.


    Spät am Abend legte sich die Gruppe schlafen. Zu mindestens der Teil der Schlaf benötigte. Als Blue sich auf eine alte Matratze hingelegt hat und auf der Seite lag, merkte er einen leichten Stupps im Rücken und wie sich etwas Schweres fallen ließ. Es war wieder der Hund. Er hat sich an Blues Rücken gelegt und schien zu schlafen. Blue schüttelte innerlich den Kopf "Der Große ist ganz schön anhänglich. Scheint mich wohl irgendwie zu mögen. Und er ist ausgesprochen freundlich ... nettes Kerlchen..." Darüber schlief er ein. Am nächsten Morgen machten die drei sich fertig, um weiterzureisen. De Hund war schon wieder an Blues Seite. "Hey Großer, du scheinst ja einen neuen Freund zu haben." sagte Nick, der das Schauspiel mit dem Hund amüsiert zu Kenntnis nahm. "Das sieht irgendwie so aus. Er hat gestern sogar bei mir geschlafen." sagte Blue.


    "Grummpel scheint dich auch sehr zu mögen, Blue. Ich habe ihn verletzt gefunden und gesund gepflegt und er hat sich mit den anderen Hunden auch gut vertragen. Aber so anhänglich war er selbst bei mir nicht. Er ist ein guter Hund und ... ein guter Freund." Erickson schien kurz zu überlegen. "Würdest du Grummpel nehmen und dich um ihn kümmern wollen? Ich glaube, er wäre unglücklich, wenn du ohne ihn gehst." Blue schaute Grummpel lange an und überlegte. "Ich werde ihn mitnehmen. Wobei ich das Gefühl habe, das er mir einfach so hinterherlaufen würde, wenn ich ihn nicht mitnähme. Ich denke er wird sich auch gut mit Dogmeat verstehen. Abgemacht, Erickson. Darf ich dir was für ihn anbieten?" fragte Blue Erickson. "Nein, ich schenke dir Grummpel. Pass nur gut auf ihn auf." Blue bedankte sich für alles bei Erickson, wie die anderen auch und so zogen sie mit einem Begleiter mehr, Richtung Eagles Cove Tannery. Grummpel lief freudig neben Blue her. Die vier bewegten sich jetzt auf einer der alten Straßen entlang und hofften ihr Ziel in einiger Zeit zu erreichen. Der Nebel verdichte sich wieder und Blue sorgte sich ein wenig um Longfellow. Der Nebel schien ihm heute zuzusetzen. Er hustete einige Male heftig.

  • 88. Ein wilder Ghul kommt selten allein.

    Die vier liefen schon einige Zeit auf der alten Straße. Dann gabeltete sie sich. Longfellow deutete auf den linken Weg. "Dem müssen wir jetzt folgen. Bis zur nächste Abzweigung. Dann folgen wir dem Weg nach Norden. Der führt direkt an der Eagles Cove Tannery vorbei. Es ist nicht mehr so weit. Den größten Teil der Strecke haben wir also hinter uns." erklärte Longfellow und bog ab. Nick und Blue folgten ihm. Grummpel trottete hinterher, schnüffelte kurz und schloss dann wieder zu Blue auf. Sie liefen wieder eine ganze Zeit auf der Straße entlang.


    Der Nebel war immer noch dicht, so dass man nicht weit sehen konnte. Die Welt schien in diesem Nebel seltsam entrückt und es war um sie herum verhältnismäßig still. Grummpel lief mit einem Mal Richtung Longfellow und blieb auf seiner Höhe und schnüffelte wieder. Auch Longfellow schien aufmerksam zu lauschen. "Irgendwie gefällt mir diese Stille nicht. Und Grummpel scheint auch irgendetwas wahrgenommen zu haben. Wir sollten wachsam bleiben."


    Vor ihnen verzweigte sich die Straße plötzlich. Eine Abzweigung führte Richtung Norden, die andere Richtung Süden. Von der südlichen Abzweigung konnten gedämpft Geräusche aus einiger Entfernung wahrgenommen werden. Die Gruppe blieb stehen. Ein Schlurfen, wie von nackten Füssen und Schmatzgeräusche. Neben Longfellow und Grummpel hatten auch Nick und Blue die Geräuschkulisse gehört. Blue hatte bereits den Superhammer gezogen, stand breitbeinig auf der Strasse und starrte in den Nebel. Er kannte diese Geräusche nur zu gut. Irgendwo in der Nähe schien eine Horde Ghule zu sein. Auch Nick hat seinen alten Revolver gezogen und wartete auch aufmerksam ab. Longfellow hatte mittlerweile auch sein Gewehr angelegt. Grummpel grollte leise und fletschte die Zähne. Mit einem Mal rannte dieser los, dem Nebel entgegen. In dem Moment, in dem er das tat, lösten sich aus dem Nebel Gestalten und mehrere wilde Ghule gleichzeitig liefen der Gruppe gegen und näherten sich schnell.


    Grummpel war bereits beim ersten Ghul angekommen und biss ihm nacheinander die Beine ab. Blue lief ebenfalls Richtung Ghule und schlug auf sie ein. Nick und Longfellow konzentrierten sich auf die hinteren, während sich Blue mit Grummpel zusammen im Nahkampf durch die Ghule mähten. Es schien eine sehr große Gruppe von dreißig bis vierzig Ghule zu sein und die Gruppe hatte alle Hände voll damit zu tun, sie sich von Hals zu halten. Plötzlich tauchte hinter der Gruppe weitere wilde Ghule auf. Einige von ihnen hatten Nick bereits ins Visier genommen. Grummpel hatte es wahrgenommen und rannt mit einem tiefen brummigen Bellen auf sie zu und finden sie an gekonnt zu zerlegen. Von vorne kamen immer noch mehr angerannt. "Hmm, die gab es heute wohl im Dutzend billiger. Wo kommen die in den Mengen her, hier ist doch eigentlich kein typisches Ghulgebiet" brummte er laut zu sich selbst und schlug im gleichem Moment einem Ghul den Kopf ein, der sich gerade im Sprung auf ihn zu befand. Dann befasste er sich mit weiteren.


    "Ich denke, die kommen vom Eden Meadows Cinema. Das ist ein altes Doppelautokino, weiter im Süden. Die muss irgendetwas aufgeschreckt haben. Soweit oben im Norden habe eine so große Horde von ihnen noch nicht erlebt." sagte Longfellow, der von der Größe des Angriffs auch überrascht zu sein schien. Nach einiger Zeit hatten sie auch den letzten von ihnen das Lebenslicht ausgeblasen. Grummpel hatte auch gut mitgeholfen und lief zu Nick und wedelte ihn freudstrahlend an. "Hey, mein Guter, hast du gut gemacht" und streichelte ihn. Grummpel freute sich. "Schau mal an, Nick. Heute auch auf den Hund gekommen?" foppte Blue Nick. "Dich scheint er auch zu mögen." Blue schmunzelte als er das sagte. "Ja, das Gefühl habe ich auch, Großer. Wobei ich mich frage, was er an einem alten Blechkameraden wie mir findet."


    Sie zogen nach der Begegnung weiter Richtung Eagles Cove und erreichte sie nach einiger Zeit. Sie traten ein und wurden erneut von Ghulen angegriffen. Nach etwa einer Stunde hatten sie das Gebäude von ihnen befreit und suchten nach dem Werkzeug, das die Seefahrerin zur Reparatur des Rumpfes benötigte. Nach einiger Zeit des Suchens fanden sie es und nahmen es an sich. Sie verliessen Eagles Cove auf dem Weg auf den sie hineingekommen waren. Als sie heraustraten, stellte sich ihnen ein Mann in den Weg. Es war Macheten Mike. Dieser wollte ebenfalls die Werkzeuge aus Eagles Cove bergen. Er schlug der Gruppe einen Handel mit Kronkorken vor, den die Gruppe aber ablehnte. Macheten Mike schien zwar enttäuscht, aber akzeptierte es. Hier waren sie nun fertig und beschlossen erst einmal wieder nach Far Harbor zu gehen und der Seefahrerin die Werkzeuge zu bringen.


    Longfellow führt sie diesmal über Wege, die quer durch die Landschaft führten und weitab der alten Straßen lagen. Sie waren einige Stunden gereist. Die Insel schien nach dem Ghulangriff wieder ruhig und friedlich zu sein. Selbst der dichte Nebel hatte sich ein wenig gelichtet. In der Ferne konnte man bereits die ersten Häuser von Far Harbor sehen. Sie reisten gerade an der Küste entlang und die Wellen schlugen gegen das Ufer, als man ein zorniges Brummen vernahm. Es kam von hinter einem der verfallenen Lagerhäuser. Mit einmal flog eine Maulwurfsratte im hohen Bogen durch die Luft und schlug auf der Strasse vor ihnen auf. Sie war mit einem gezielten Prankenschlag getötet und zerfetzt worden. Es dauerte auch nicht lang, da tauchte an der Ecke des Lagerhauses ein ziemlich großer Yao-Guai auf und schaute zur Gruppe hin. Er fauchte brummig und setzte sich in Bewegung. Hinter ihm sah man eine Bewegung und ein weiterer Yao-Guai tauchte auf


    Longfellow deutete auf ein altes Gebäude, das noch recht stabil aussah. "Los da hinein, hier draußen haben wir keine gute Deckung, um sie zu erledigen. Außerdem sind sie schon zu nah." Die Gruppe rannte los. Der eine Yao-Guai fauchte böse, als er merkte, das seine Beute fliehen wollte und setzte zur Verfolgung an. Der zweite folgte ihm auf einige Entfernung. Sie erreichten das Gebäude und wollten durch die massive Tür. Diese klemmte aber und ließ sich so nicht öffnen. "Mist." fluchte Longfellow laut und rappelte an der Tür. Sie bewegte sich keinen Millimeter. "Die Feuchtigkeit aus dem Nebel hat das alte Holz wohl aufquellen lassen. Wir müssen uns..." Die Tür flog mit einem Mal aus den Angeln und in den dahinterliegenden Innenraum. Longefellow staunte nicht schlecht. "Ich bin sozusagen Spezialist für Türöffnungen...nicht Nick?" sagte Blue. "Ja, das könnte man auch dazu sagen." antwortete Nick grinsend. "Wir sollten schnell ins Gebäude, da drinnen haben die beiden Dicken es nicht so einfach." Sie verschwanden in dem alten Gebäude. Es schien ein alter Super Duper Markt gewesen zu sein. Die beiden Yao-Guai folgten ihnen.

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