[Spoiler] Die Fallout Chroniken: Buch I: Ein seltsamer Wanderer - Alternative F4 Geschichte

  • Er passt auf Blue eher wie ein kleiner, großer Bruder auf. Für Blue ist Preston ein sehr guter Freund (im freundschaftlichen Sinne)

    29. Ein unbekannter Feind

    Fort Independence. Ende April 2288.


    Sie waren nun jetzt einige Woche dabei, die Burg instand zu setzen und in Teilen auch auszubauen. Die Funkanlage war auch repariert worden. Auch hatten sie seit neustem zwei Artilleriegeschütze auf der Burg stehen. Vor etwa zwei Wochen bekamen sie Besuch von einer Veteranentruppe der alten Minutemen. Unter ihnen war Ronnie Shaw. "Sag mal Jungchen, wo finde ich denn euren Anführer? Ich will mir den mal anschauen, ob der auch so viel taugt wie man hört" sagte sie zu Preston, der gerade am Eingang der Burg stand. "Der ist hinten an der Mauer mit ein paar unserer Leute" gab Preston etwas verdattert Auskunft nach der Ansprache. "Du kannst ihn praktisch nicht übersehen." fügte er noch hinzu.


    Blue hatte sich hingesetzt und die obere Uniform zur Seite gelegt. Die Männer und er machten gerade Pause, nachdem sie gemeinsam den letzten Schutt aus dem Innenbereich der Burg entfernt hatten. Blue schrieb gerade ein paar Notizen in seinem Buch, was er in der letzten Zeit mit sich führte. So bekam er nicht mit, dass Ronnie zu ihm trat. „Du bist also der Grünschnabel, der die Minutemen zurzeit anführt. Bist ja wirklich so eine interessante Erscheinung, wie man sich erzählt." Blue schaute nach der Ansprache auf und betrachtete Ronnie. Sie schien einer von den alten Minutemen und recht erfahren zu sein. "Ja, Ma´am. Ich bin "General Grünschnabel." konterte er schmunzelnd Ronnies Ansage. "Also Humor hast du auch schon mal. Gut. Schön, das ihr die alte Dame in Stand setzt. Ich habe etwas über die Burg zu berichten, was für euch wichtig ist…" Durch Ronnies Erzählung und den daraus resultierenden Einsatz hatten die Minutemen nun Zugriff auf die alten Artilleriepläne und die Waffenkammer der Burg. Es lief im Moment recht positiv. Doch einige Tage später sollte sich das ändern. Die Aktionen der Minutemen berührten die Planungsbereiche anderer. Das zog Konsequenzen nach sich.


    Sanctuary. Zwei Tage später.


    Blue war gerade mit Preston am Tor von Sanctuary, als zwei Minutemen angerannt kamen. Es war früh am Morgen. Irgendetwas Schlimmes schien passiert zu sein. Die beiden Männer waren völlig aus der Puste. Sie sie kamen von der General Atomics Galeria. Hier hatten die Minutemen zusammen mit einer Gruppe von Siedlern angefangen, eine kleine Siedlung einzurichten. Die dortigen Roboter waren etwas umprogrammiert worden und unterstützten die dortigen Siedler. Die beiden berichteten in kurzen knappen Worten, was sie dort nach der Patrouillie vorgefunden hatten. Preston und Blue brachen sofort auf. Sie wollten sich selbst ein Bild von der Lage vor Ort machen. Als sie dort ankamen, standen dort die restlichen Männer der Patrollie und schauten nur geschockt in die Siedlung.


    Es waren etwa fünfundzwanzig bis dreißig Tote und die Wachmannschaft, die aus erfahrenen Minutemen bestand, Die gesamte Siedlung war regelrecht ausradiert worden. Niemand hatte überlebt. Männer, Frauen und selbst die Kinder waren brutal umgebracht worden Alle lagen in ihrem Blut. Besonders auffällig war, dass niemand hier Waffen gezogen hatte. Es gab auch sonst keine Kampfspuren. Derjenige oder diejenigen, die das getan hatten, mussten schnell und unbarmherzig zugeschlagen haben. Überfälle auf Siedlungen im Commonwealth waren häufig, aber dieser Angriff hier kam eher einer Hinrichtung gleich. Viele der Siedler waren scheinbar mit Laserwaffen getötetet worden. Aber es gab auch einige die tödliche Schussverletzungen aus einer 44.er erhalten hatten.


    Preston schluckte nur und dachte innerliche "Heilige Scheiße. Was für ein Blutbad." Er war wie die anderen sichtlich geschockt. Blue sagte ebenfalls ersteinmal nichts. Nachdem sich viele der Anwesenden vom ersten Schock erholt hatten, gingen sie in die Siedlung und untersuchten das Areal der Hinrichtung. Besonders ging vielen der Tod der Kinder nahe. Blue auch. "Das hätte auch Anny sein können." dachte er traurig. "So eine Art von Angriff hatten wir noch nie." und war ziemlich besorgt.


    Einer kam der Männer kam zu ihm und drückte ihm etwas in die Hand. Es schien eine Art Briefkuvert zu sein. Es war ein kurzer Brief. Er war an Blue gerichtet. Während er ihn lass, verengten sich Blues Augen zu Schlitzen. Er bekam ein ziemliche Zornesfalte auf der Stirn. Als er mit lesen fertig war, ließ er den Brief sinken. Er ballte die Hände vor Wut zur Faust, schloss für einen Moment die Augen und schnaufte. Eine kalte Wut stieg in ihm hoch und er kämpfte um seine Selbstbeherrschung. Blue war sauer und zwar richtig. Preston, der nicht weit von Blue stand, bemerkte die Reaktion seines Freundes. Er fragte sich was in dem Brief gestanden hatte. Als hätte Blue Prestons Gedanken gelesen, dreht der sich jetzt um und gab Preston wortlos den Brief.


    In Blues Augen stand ein Ausdruck, den Preston bei seinem Freund noch nie gesehen hatte und ihn zurückweichen lies. Blue ging wortlos an ihm vorbei. Seine ganze Körpersprache sagte im Moment praktisch "Geht mir aus dem Weg, sonst haue ich euch unangespitzt in den Boden" und verschwand mit geballten Fäusten hinter einem der Gebäude der Galleria. So wütend hatte er Blue in der ganzen Zeit, die sie sich jetzt kannten, noch nie gesehen. Preston las den Brief. Nun verstand er, warum Blue so sauer war. Das Blutbad an der Siedlung war ein Warnschuss an die Minutemen und insbesondere an Blue. Unterschrieben war dieser Brief mit einem Namen: Kellogg.

  • 30. Mit der Tür ins Haus fallen

    Die Männer hoben langsam Gräber für die Toten aus. Sie konnten für sie nichts mehr tun, als Ihnen die letzte Ehre zu geben. Von Blue war seit einer Stunde nichts zu sehen oder zu hören. Preston beschloss entgegen seinem sonstigen Verhalten, ihn erst einmal in Ruhe zu lassen und nicht nach seinem Verbleib zu sehen . "Hoffentlich tut er nichts Unüberlegtes." dachte Preston.


    Dafür machte sich anderes auf die Suche nach ihm. Der Brief machte bei den Minutemen, die vor Ort waren, die Runde. Sie hatten Blue alle als stets ausgeglichen und ruhig, ja fast schon als stoisch kennengelernt. Als er schnaubend wie eine wütende Todeskralle abzog, waren alle zunächst ziemlich erschrocken. Als sie den Brief von Preston zu lesen bekamen, verstanden sie ebenfalls warum. Ein junger Private, der relativ neu dabei war, der den Brief auch zu lesen bekam, dachte bei sich "Er gibt sich wahrscheinlich die alleinige Schuld dafür, das die Leute nicht geschützt werden konnten." Er kannte eine ähnlich Reaktion von seinem Onkel, der damals irgendwo im Ödland als Hauptwache eingesetzt war und nicht verhindern konnte, das Raider die Siedlung komplett niederbrannten. Er hatte sich später aus Schuldgefühlen erhängt.


    "Ich habe zwar keine Erlaubnis mich von der Gruppe zu entfernen zu suchen, aber mir gefällt diese Stille nicht. Es sollte jemand nach ihm schauen. Ich denke, ich werde nach ihm suchen. Wahrscheinlich begehe ich gerade eine Dummheit und einen Riesenärger werde ich wohl auch bekommen. Aber ich mache mir Sorgen, dass ihm nachher etwas zustößt." Er fing an Blue auf eigene Faust zu suchen. Er fand ihn ein ganzes Stück von der Galleria entfernt. Blue hatte sich auf einen Stein gesetzt. Die beiden Händen waren zu Fäusten geballt. Er hatte sein Kinn auf die Fäuste gelegt. Die Augen waren geschlossen, die Kiefer aufeinander gepresst und er bewegte sich nicht. Der Private, sein Name war Flux, überlegte einen Moment. Er fasste sich ein Herz und sprach den ziemlich sauer aussehenden Blue an. "Sir ? Alles in Ordnung bei Ihnen?" Blue öffnete langsam die Augen und schaute den Privat überrascht an. Er hatte wohl mit Preston gerechnet. Nicht mit jemand in seinen Augen Fremdes. Das warf seine eigentliche Planung durcheinander.


    "Was machen Sie allein hier, Private?" fragte Blue irritiert. "Nach Ihnen suchen, Sir." Flux räusperte sich "Ich hatte mir Sorgen um Sie gemacht und..." "Ohne Erlaubnis von der Gruppe entfernt?" fragte Blue nachdenklich nach. "Ja.“ Private Flux rechnete nun damit jetzt den Ärger seines Lebens zu bekommen. "Eigentlich müsste ich Ihnen deswegen die Ohren langziehen, aber das wäre in dieser Situation nicht gerechtfertigt." sagte Blue sehr ruhig. Für Flux fast schon beängstigend ruhig.


    "Sir, dürfte ich frei sprechen." "Hm." " Mit angemessenen Respekt, Sir, aber ich glaube dass Sie sich für das hier Passierte nicht die Schuld geben dürfen. Man kann noch so gut planen und aufpassen, aber es gibt Dinge, die kann man nicht verhindern. Leider. So schlimm sie auch sind." So das war raus. Blue schaut den Private, der vor ihm stand wieder nachdenklich an. "Private Flux, wie ist ihr Vorname?" "Andrew, Sir." "Setzen Sie sich mal zu mir, Andrew." "Okay." Flux war jetzt wieder etwas mehr verunsichert. "Sie haben mit Ihrer Vermutung nicht ganz Unrecht. Sie haben mich gerade davor bewahrt eine Riesendummheit zu begehen . Danke. Wäre Colonel Garvey hier gewesen, hätte ich mich mit ihm wahrscheinlich ziemlich heftig gestritten. Wäre ohne Rücksicht diesen *unterdrücktes Grummeln* Kellogg suchen gegangen. Und hätte dabei die Sicherheit meiner Leute nicht berücksichtigt. Wut ist kein guter Berater." seufzte Blue. "Freut mich, das ich Ihnen helfen konnte, Sir. Und diesen Kellogg werden wir schon finden und zu Rechenschaft ziehen." sagte Andrew. Das war nochmal gut gegangen. "Da können Sie sich darauf verlassen, Andrew. Und wenn ich jeden Stein einzeln im Commonwealth umdrehen muss, um ihn zu finden. Sagen Sie, wo sind Sie eigentlich stationiert?" "Starlight, Sir." "Sie haben was bei mir gut. Ich glaube, wir sollten wieder zu den anderen gehen. Helfen die Gefallenen zu begraben." Blue und Flux machten sich auf den Weg zu den anderen.


    Einen Tag später in Diamond City. "Nick? Sagt dir dieser Name was?" "Ellie, Blue und ich werden ein wenig unterwegs sein." Es kam ein "Okay" von Ellie. Als sie draußen waren, sagte Nick "Alles was man über Kellogg hört, ist schlimm. Ich wollte nicht, das Ellie das mitbekommt. Seit gestern hat er wohl ein neuen Level erreicht, oder? Nachdem was ich mitbekommen habe. Schlimm. Er ist ein absoluter Vollprofi." bemerkte Nick bedrückt. "Weiß man etwas über seine Auftraggeber?" "Leider nein. Aber, und das dürfte dich interessieren, er hatte hier in Diamond City ein Haus. Vielleicht finden wir da ein Hinweis, wo er sich zurzeit aufhalten könnte.". Das Haus war verschlossen und Blue besorgte von Geneva einen Schlüssel. Er hatte erst überlegt, die Tür einzutreten, dann aber davon Abstand genommen.


    Das Vögelchen war natürlich ausgeflogen. Mit der Hilfe von Dogmeat gelang es Nick und Blue tatsächlich eine Fährte von Kellog aufzunehmen. Diese führte sie gefühlt durch das halbe Commonwealth und endete in Fort Hagen am Hauptgebäude des ehemaligen Militärstützpunktes. Auf dem Weg dorthin begegneten sie einer Gruppe Minutemen, die gerade eine Auseinandersetzung mit ein paar Supermutanten hatten. Sie unterstützten sie im Kampf und Blue hatte nach diesem Scharmützel noch eine weitere Waffe dabei, einen alten Superhammer. Nick und Blue betraten zusammen das alte Gebäude. Dogmeat blieb draußen und hielt Wache. Und sie wurden scheinbar erwartet.


    Das Fort war voller Synths. "Dann wollen wir Kellogg mal kräftig Hallo sagen." sagte Blue sarkastisch und nahm den Superhammer in die Hand. "Bin auch total für, aber ich lasse dir den Vortritt, Blue. Du hast heute die durchschlagenderen Argumente." "Danke, sehr freundlich von dir." Blue grinste böse. Dann legten die beiden los. In Hide & Seek Manie wichen Blue und Nick den Laserschüssen der Synths im Gebäude und Blue zerlegte einen Synth mit wenigen Schlägen zur Schrott. "Gut." schluckte Nick, "das wir auf derselben Seite stehen. Der schlägt zu wie ein Dampfhammer." und so schepperten sie sich durch das Erdgeschoss. Hier war Kellog nicht. Nick zeigte auf einen alten Aufzug, der scheinbar noch in Betrieb war. Als sie unten waren, hörten sie beide eine Stimme durch einen Lautsprecher. "Ach schau an, das alte Klappergestell und die blaue Dumpfbacke. Da seid ihr mir ja schön in die Falle gegangen." Blue und Nick war von vornerein klar gewesen, dass das eine Falle sein könnte. Sie waren hier richtig, sie hatten Kellogg aufgespürt.


    Blue dachte wütend bei sich "Du kleines, überhebliches (zensiert) ." Kellogg sollte mit dem nächsten Spruch Blue aber komplett himmeln. "War übrigens wie in einer Schießbude die Leute in der Siedlung ausschalten." "Jetzt ... ist ... er ... fällig *wütendes Schnaufen*." brüllte Blue. Eine metallene Sicherheitstür versperrte ihnen den Weg. Nick wollte sie gerade hacken, als sie krachend aus den Angeln flog und zwei Synths, die dahinter standen zerlegte. Blue hatte sie mit zwei Tritten eingetreten. Nick sagte "Na so gehts auch. Türschlösser finde ich heutzutage überwertet." "Ich wollte schon immer mal mit der Tür ins Haus fallen." brummte Blue gefährlich.


    Er bewegte sich wie eine Abrissbirne durch die Gänge und benutzt den Superhammer teilweise auch als Wurfgeschoss, als die Geschütztürme aktiv wurden . Die Synths waren schnell gekonnt zerlegt. Dann wieder....*Rumms* eine Tür weniger. So ging das noch eine Weile bis sie an eine weitere Tür kamen. Kelloggs Stimme ertönte erneut: "Hm, ich hätte nicht gedacht, dass ihr soweit kommt. Aber sehr viel weiter werdet ihr nicht kommen, daher ein letztes Gespräch bevor ich euch beiden das Licht ausknipse." Beide traten durch die Tür in einem Raum in dem Kellogg stand, und eine nicht unerhebliche Anzahl von Synths.


    "Warum Kellogg? Diese Leute haben niemanden etwas getan?" fragte Blue böse schnaufend. "Ihr steht dem Institut im Weg und behindert es bei seiner Arbeit." "Das Institut steckt dahinter?" fragte Blue deutlich überrascht. "So genug gefragt, ich habe noch einen Auftrag aus zuführen. Ich werde euch beiden Clowns jetzt ausschalten." Kellogg gab ein Zeichen und die Synths im Raum schossen los. Nick und Blue suchten kurz Schutz hinter einem alten Schaltschrank. Hinten an der Wand lag eine Metallplatte mit Einkerbung, so das man sie wie ein Schild halten konnte. Blue schnappte sich diese und fing an damit vorzupreschen. Er wechselte die Metallplatte zwischen Schild und Schlagwerkzeug und zerlegte die Synths im Raum. 5...4...3...2...1. Man konnte wie bei einem Countdown zuschauen, wie die Synths von Blue zerlegt wurden. Blue war bei Kellogg angekommen. Kellogg dachte nur noch "Ich habe ihn völlig unterschätzt. Ich hätte ein paar Runner mitnehmen sollen. Oder war das Absicht vom Alten." Das war das letzte was Kellogg dachte. Dann traf ihn der Schlag. Blue erschlug ihn im Zorn mit der Metallplatte.


    Etwa 15 Minuten später. Nick und Blue hatten Kelloggs Sachen durchsucht und die Aufzeichnungen bestätigten Kelloggs Behauptung. Nick stand gerade bei den Überresten von Kellogg, als er sich zu ihm runter bückte und irgendetwas aus dem Bereich des Kopfes zog. "Was ist das denn? Der war ja schon mehr Cyborg als Mensch" und zeigte Blue was er gefunden hatte. Der konnte damit auch erst einmal nicht anfangen. Nick verpackte es sicher und steckte es sich ein. Vielleicht um sich dies Merkwürdigkeit später noch näher anzusehen.


    "Und nun?" fragte Nick Blue. "Ich weiss es nicht Nick. Mir erschließt sich der Sinn im Moment nicht. Ich werde darüber nachdenken müssen, was als nächstes zu tun ist. Wir sind hier fertig. Lass uns gehen." Sie verliessen das Gebäude durch den Eingang durch den Kellogg gekommen waren. Sie landeten auf dem Dach. Als sie dort standen hörten sie ein merkwürdiges surrendes Geräusch von großen Rotoren. Es schien von über ihnen zu kommen. Sie schauten nach oben. Dort oben flog ein ziemlich großes Luftschiff. Die Insignien kannte er nur zu gut. Es waren die der stählernen Bruderschaft.

  • Sehr gute Alternative Geschichte, bin gespannt wie es weiter geht.

    Dein schreibstil gefällt mir, simpel gehalten und doch voller Inhalt sodass man sich alles bildlich vorstellen kann😉

  • Danke sehr. Freut mich das die Geschichte gefällt.:)


    31. Zwischenberichte

    Cambridge. Altes Polizeirevier. Ende April 2288.


    Paladin Danse hatte den Bericht fertig gestellt und ihn umgehend zur Prydwen gesendet. Der Bericht von Danse war länger als sonst geworden. Schließlich hatte er einen Supermutanten bei der stählernen Bruderschaft aufgenommen. Was an sich für ein Mitglied der stählernen Bruderschaft höchst verwerflich war. Aber Blue war als Supermutant irgendwie eine Ausnahme. Mit den Supermutanten mit denen er bis jetzt zu tun hatte waren fast alle den Menschen feindlich gesonnen. Es gab allgemein nur sehr wenige, die mit Menschen freundlich agierten. Im Normalfall wurden die Supermutanten, die ihnen über den Weg liefen ohne große Fragen sofort erschossen. Und seit der Sache mit Cutler hatte Danse einen besonderen Hass auf sie. Auch Blue hatte er trotz der Rettung und Hilfe zunächst innerlich verabscheut. Das hatte sich mittlerweile begonnen angefangen zu ändern. Zwischen den beiden entwickelte sich langsam ein fragiles, aber immer stärker werdendes Band der Freundschaft.


    Dieses freundschaftliche Band machte Paladin Danse langsam zu schaffen. Gerade als Mitglied der Bruderschaft. Er befürchtete, manche Dinge nicht mehr so neutral zu sehen, bevor sie sich kennengelernt hatten. Blue hatte die Aufträge, die die kleine Gruppe ihm gab stets gewissenhaft erfüllt. Besonders bemerkenswert fand er bei Blue aber, dass dieser die Belange der Bruderschaft und der Minutemen, dessen Anführer Blue war, versuchte strickt zu trennen. Blue schien auf irgendeine Art über ein strategisch-militärisches Verständnis zu verfügen, das sich komplett von dem unterschied was andere Supermutanten an den Tag legten. Ebenso sein Wissen über Technologie und Medizin fand er bemerkenswert. Danse vermutete eine gute Ausbildung dahinter. "Und wer so jemanden so ausbilden kann, muss über viel Wissen und Technologie verfügen." Und das konnte Danse Sicht für die Bruderschaft eine potentielle Gefahr bedeuten. Auch ein Grund mit, warum er Blue in der Bruderschaft haben wollte. Ein Auszug aus Paladins Bericht...


    ...Ausführungen zum Rekruten...


    Name: Blue (temporär)

    richtiger Name zurzeit unbekannt


    Herkunft: Unbekannt

    Rasse: Supermutant

    wahrscheinlich Nightkin

    (Zuordnung unsicher, weitere Prüfungen notwendig)


    Grösse: 2.80 - 3.00 m ( geschätzt)

    Gewicht: 330 -350 kg (geschätzt)


    Besondere Erkennungsmerkmale:

    Blaue Haut, kurze graue Haare,

    grau-blaue Augen, trägt Brille

    (Hinweis auf Fehlsichtigkeit, weitere Prüfung notwendig)...


    Fähigkeiten: ...ausgezeichneter Scharfschütze, Nahkampferfahren, Kenntnisse über Vorkriegstechnologie, größere medizinische Kenntnisse, strategische Planungs- und Organisationsfähigkeit

    (Bemerkung: Hinweis auf hohe kognitive Fähigkeiten)

    für Solo und Gruppenmissionen geeignet...


    Verhalten: loyal, verlässlich,

    hohe moralische Einstellung

    (Bemerkung: in einigen Punkten keine Deckungsgleichheit mit der Bruderschaft)...


    Einschätzung:

    mögliches Bedrohungspotential:

    Hoch (siehe Fähigkeiten + Kenntnisse)


    Begründung zu Rekrutierung:

    ...aufgrund der vorher genannten Kenntnisse + Fähigkeit Rekrutierung abseits der sonstigen Bestimmungen und Parameter empfohlen und angeraten, Rekrut stellt sinnvolle Ergänzung da ... Aus Sicherheitsgründen ebenfalls Rekrutierung empfohlen ... kontrolliertes Risiko ... tragen von noch unbekannter Technologie ... weitere Erforschung der Herkunft empfohlen ... Anführer einer lokalen Hilfsgruppe ... Hilfreich für Ressourcenakquisition...


    Paladin Danse hoffte, dass Blue den Aufruf zum Sammeln mitbekommen hatte und zu Ihnen dazu stoßen würde. Er rechnete aufgrund des Berichts sowieso mit einem längeren Gespräch mit Lancer Kpt. Kells und Ältesten Maxson. Und Proctor Ingram würde ihn mit Sicherheit fragen, ob er den Verstand verloren habe. "Da werde ich wohl durch müssen." dachte er. Vom Grundsatz war er aber überzeugt , dass Blue für die Bruderschaft im Commonwealth eine gute Unterstützung sein könnte.


    Derweil im Hauptquartier des Bunkers (Lassen Volcanic National Park)


    "Ich mache für heute Schluss." dachte John Rothschild bei sich. Er rieb sich müde die Augen und klappte den Bericht zu, der vor ihm lag. "Achja, ich habe hier noch was für Jeremiah. Das bringe ich ihm selbst vorbei. Dann kann ich mir wenigstens mal wieder die Beine vertreten." Während er mit sich selbst sprach, stand er auf. Nahm die Mappe, die auf seinem Schreibtisch lag und verließ sein Büro. Er lief einen langen Gang entlang.


    Hier befanden sich unter anderem die Besprechungsräume für größere Planungen. Er lief an dem Checkpoint , welcher den Bereich absicherte vorbei. "Ich bin für heute fertig" sagte John zu einem der Uniformierten. "Alles klar, Sir." John ging zu den Aufzügen und drückte den Knopf für die Ebene 0. Er hielt den Pipboy kurz vor einem Sensor. Im Moment befand er sich auf -5. Der Aufzugsendpunkt befand sich bei -9. Die letzten zwei unterirdischen Etagen beinhalteten die gesamte Energie- und Technikversorgung der gesamten Anlage. Sie waren dementsprechend stark geschützt. Bis Etage -4 kam man ohne Berechtigung. Der Rest erforderte besondere Zugangsberechtigungen.


    Diese wurden über die Pipboys abgefragt, die jeder der Mitglieder des Bunkers besaß. Da die gesamte Anlage tief in das schützende Gestein eingelassen war, dauerte es mehrere Minuten bis einer der Aufzüge ankam. Der Aufzug war da und John fuhr hoch bis zu Ebene 0. Hier kam er im sogenannten "Verteiler" an. In diesem Bereich kam die Aufzüge mittig im Raum an. Von hier aus teilte sich die große Halle in vier Richtungen auf. Hier befanden sich zwei große Checkpoints, welche sich hinter dem mittig angelegten Aufzugschachtes befanden. Die Checkpoints behielten das gesamte Geschehen im "Verteiler" genau im Auge. Zwischen diesen beiden Checkpoints befand sich ein Gang mit der Überschrift "HQ. Kommunikation ". Der Bereich war mit einer sehr dicken Panzertür geschützt, die zurzeit offen stand.


    Der Zugang zur linken Seite hatte die Überschrift "Forschung" und die rechte "Technologie + Herstellung". Die beiden Flügel waren mit ebenso dicken Panzertüren geschützt. Alle standen zurzeit offen. Sie wurden nur verschlossen, wenn es einen direkten Angriff auf den Bunker gab. Dafür musste der Angreifer aber erst einmal die äußere Verteidigung durchbrechen. Was bis jetzt niemand auch nur im Ansatz versucht hatte. John nahm den unbeschrifteten Gang. Dieser führte in eine weitere große Halle mit zwei weiteren Verzweigungen und über die riesige Bunkertür nach draußen. Auch hier befanden sich zwei Checkpoints. Hier oben war ein beständiges Kommen und Gehen.


    Er kniff die Augen kurz zusammen, als er nach draußen trat. Es war draußen heute wieder einmal sehr sonnig trocken. Wenn man aus dem Bunker heraustrat, schaute man in eine Eben von etwa zwei Kilometer Länge und einem Kilometer Breite. Begrenzt war das Areal auf drei Seiten durch die Hänge des Berges, die mit einer Kombination aus Energiefeld und Betonmauern gesichert waren. Im Gestein des Bergeshanges auf der rechten Seite befand sich eine weitere Öffnung, durch die man in weitere Bereiche der Anlage kam. Auf der linken Seite befand auch ein Berghang, der aber eine Besonderheit aufwies. Er war an einer Stelle tief gespalten worden und diente als Hauptzugang zu dem gesamten Areal. Neben der sonstigen Bewehrung, war der Bereich so gestaltet, dass er als autarke Einheit agieren konnte. Dieser Bereich von etwa achthundert Metern war durch große Panzertüren dreigeteilt. Hier befanden sich neben einer Anzahl von Wacheinheiten auch zwei große Geschütze, die den Haupteingang absicherten. Nicht weit links von John befand sich eine kleine Gedenkstätte, die sie nach dem großen Krieg gebaut hatten.


    Sie war zu gleichen Zeit gebaut und gestaltet worden, als man die Außenverteidigungsanlagen angelegt hatte. Die Flaggen der ehemaligen Commonwealthstaaten der USA waren zur Erinnerung an den großen Krieg dauerhaft auf Halbmast geflaggt. In der flachen Ebene befanden sich an vielen Stellen verschlossene Einlässe. In der Nähe standen zwei Vertibirds auf diesen Einlässen. Geradeaus am gegenüberliegenden Hang waren zwei Gebäude in den selbigen gebaut worden. Sie waren durch eine kleine niedrige Mauer getrennt. Bei dem einen Gebäude flatterte die Flagge der Bruderschaft von Lost Hills. Einen Teil der Bruderschaft hatte man zunächst provisorisch nach dem großen Angriff auf Lost Hills hier untergebracht. Bei dem anderen Gebäude war die Flagge der NCR gehisst. John ging die Rampe vom Haupteingang runter und ging auf die Gebäude zu. Vor dem Gebäude unterhielten sich zwei Männer angeregt.


    Der eine davon war unverkennbar Jeremiah. Der andere, ein etwas untersetzter Mann mit schwarzen Haaren und der typischen Kluft der NCR Armee war Major Reginald Avens. "Also…" sagte Jeremiah, "…Kimball..." " ... Ist ein ausgemachter Idiot" sagte Reginald wutschnaubend. "Wenn Tandi dass alles noch mitkriegen würde, was der aus der NCR gemacht hat *unverständliches Brummeln*. Ich bin schon ganz froh, dass er mich wegen Willow Beach wegen Insubordination hierhin "strafversetzt" hat." sagte Avens nun etwas ruhiger. "Na ihr beiden. Führen die BOS und NCR wieder diplomatische Verhandlungen?" sagte John amüsiert. "Hi John. Auch mal wieder aus dem Bau gefunden" sagte Reginald erfreut als er John sah. "Ja. Ich musste mal raus. Außerdem habe ich was für Jeremiah. Hier." und gab Jeremiah die Unterlagen. "Ah hervorragend. Die Wetterdaten" und blätterte darin. "Das sieht ja gut aus. Da können wir ja schon in den nächsten Tagen los."


    Jeremiah war sichtlich erfreut. "Ich habe euch übrigens eine unserer Langstreckenkommunikation mitgeben lassen, so dass wir in Echtzeit reden können. Nur für alle Fälle. Ihr wißt ja nicht, was euch im Commonwealth erwartet." Avens stutzte. "Commonwealth? Das ist schon ein ganzes gutes Stück weg. Seid bloß vorsichtig. Nicht, das ich hier sonst nicht mehr mit dir Fachsimpeln kann." sagte Reginald zu Jeremiah. "Habt ihr eigentlich schon irgendwelche Neuigkeiten über unseren verschollenen Freund?" "Leider nein. Kein Versuch einer Kontaktaufnahme. Nichts. Alles unverändert und das seit Monaten" seufzte John. "John, woher wisst ihr eigentlich, dass er noch lebt?" fragt Reginald interessiert.


    "Das ist relativ einfach. Erstens durch den Pipboy, den wir hier alle tragen. Neben der Gesprächsmöglichkeit, die er hat, sendet er ein starkes Ortungssignal mit Kennung aus, welches wir mit unsere Kommunikation auffangen und eventuelle Bewegungen interpretieren können. Und zum zweiten hat unsere Technik, wie du ja weißt, bestimmte Sicherungsmechanismen. Die Geräte sind per lebenden DNS Abgleich an den Träger gebunden. Das heißt, wenn das Gerät von jemand entfernt wird, auf das das Gerät nicht geeicht ist, stellt es nach kurzer Zeit den Dienst komplett ein und du kannst es dann nur noch als Briefbeschwerer benutzen. Das passiert auch, wenn der Träger verstirbt." erklärte John. "Ah, das erklärt es. Danke für die ausführliche Erklärung." sagte Reginald. John setzte sich auf die steinerne Bank, die neben den beiden stand und die drei unterhielten sich noch lange miteinander.

  • 32. Ein kleiner Ausflug in die Vergangenheit

    Blue hatte den Aufruf der Bruderschaft über den Pipboy mitbekommen. Er war aber erst zurück nach Sanctuary gereist. Dort hatte er Preston einen kurzen und knappen Bericht über die Jagd nach Kellog gegeben. Über den "Auftraggeber" behielt er aber zu diesem Zeitpunkt noch Stillschweigen. Blue war besorgt. Preston merkte das und versuchte weiter nachzubohren.


    "Wir haben noch sehr viel mehr zu besprechen, wenn ich wieder da bin" sagte Blue knapp. "Wieder da? Du bist doch gerade erst angekommen und willst schon wieder los?" fragte Preston verwirrt. "Marschbefehl zum Treffen von der Bruderschaft. Ich habe vor dem nachzugehen." "Hast du dieses Riesenluftschiff und die Vertibirds auch gesehen?" "Ja, die kamen direkt ins Commonwealth über unsere Köpfe reingerauscht, als ich mit Nick in Fort Hagen auf dem Dach stand." "Blue?" "Hm?" "Mir gefällt das nicht" "Mir auch nicht, deswegen gehe ich ja hin. Und außerdem kann ich Paladin Danse ja schlecht im Regen stehen lassen. Er hat mich in die Bruderschaft aufgenommen und das war bzw. ist für ihn problematisch, aufgrund dessen was ich biologisch bin." "Verstehe, Sondierung und Pflichtgefühl." stellte Preston fest. Blue nickte kurz. Preston fand Paladin Danse zwar ein wenig schroff, aber er schien sonst ein sehr patenter Mensch zu sein. Ansonsten betrachtete er die stählerne Bruderschaft eher kritisch bis misstrauisch. Wie die meisten der anderen Minutemen auch.


    Blue verabschiedete sich und lief los Richtung Polizeirevier Cambrigde. Auf dem Weg dahin machte er sich einige Gedanken. Hauptsächlich über die Minutemen. Das Institut und auch die stählerne Bruderschaft rückte langsam in den Fokus von Blues Gedanken. Die Bruderschaft war mit einem militärischen Großaufgebot im Commonwealth aufgeschlagen, das war ihm bewusst geworden, als er das Luftschiff und die Vertibirds gesehen hatte.


    Als er fast am Polizeirevier angekommen war, hatte er noch immer keinen Konsens gefunden. Hier baute sich eine Vorortsituation auf, die ihm überhaupt nicht gefiel. Er brauchte Informationen und zwar relativ zügig. Als erstes über die Bruderschaft. Die er wahrscheinlich jetzt bald erhielt und zum zweiten über das Institut, dem großem Faktor unbekannt. Er war am Poizeirevier angekommen. Es waren jetzt deutlich mehr Leute von der Bruderschaft da. Größtenteils schwer bewaffnet. Häufig mit Powerrüstung und Minigun. Man betrachtete ihn zwar argwöhnisch, aber ließ ihn unbehelligt passieren.


    "Da bist du ja endlich Blue. Du hast dir ja ganz schön Zeit gelassen" sagte Paladin Danse leicht vorwurfsvoll. "Ich hatte noch einen Auftrag zu erledigen, der kein Aufschub duldete. Dann bin ich so schnell hier her gekommen, wie ich konnte" entschuldigte sich Blue knapp. "Ich werde dir jetzt keine weiteren Vorhaltungen machen. Wir sind eh schon spät dran. Wir werden auf der Prydwen erwartet. Zeig dich bitte von deiner besten Seite, ich bin ein..." "Hohes Risiko eingegangen mich zu rekrutieren. Paladin Danse, ich kann sehr gut zwischen den Zeilen lesen. Das ist mit mehr als bewußt" sagte Blue ruhig. "Dann brauche ich ja keine weiteren Vorträge zu halten. Schon mal mit einem Vertibird mitgeflogen, Blue?" "Wahrscheinlich eher nicht."


    Anschließend gingen beide zum Dach des Polizeireviers hinauf. Hier stand ein abflugbereiter Vertibird. Erst stieg Danse ein und dann quetschte sich Blue mit dazu. Der Vertibird hob ab und sie waren in der Luft. Danse begann zu erzählen. Blue hörte ihm aber nur mit einem Ohr zu. Er war abgelenkt. Dieses Gefühl des Fliegens schien ihm seltsam vertraut. Das war nicht das erste Mal. Eine neue Erinnerung regte sich in seinem Kopf.


    Backflash:

    Blue sah vor seinem geistigen Auge eine Szene in der er mit einigen anderen uniformierten Leuten einen Kampf gegen Supermutanten führte. Die Männer trugen genauso eine Kluft wie er, als er im Commonwealth aufwachte. Nur unzerstört. Es waren Uniformen, über die eine Kampfmontur unbekannter Art getragen wurde. Sie erinnerte entfernte an eine Kampfrüstung. Genau wie er jetzt trugen sie einen Pipboy gleicher Bauart. Da war aber noch was. Sie kämpften mit noch mit anderen gegen einen gemeinsamen Feind, die Supermutanten. Diese Verbündeten wiesen viele Übereinstimmungen mit der jetzigen Bruderschaft auf. Nur das die Embleme war ein wenig anders gestaltet. Es war ein heftiger Kampf… An dieser Stelle riss die Erinnerung ab ... eine weitere kam hinzu... Er war auf einem kleinen Luftschiff. Es war vielleicht für fünf Leute gebaut worden. Das Luftschiff wurde durch den Wind hin und her geschüttelt. Blitze zuckten. Ein Einschlag.


    Wieder im Hier und Jetzt. "So bin ich also ins Commonwealth gekommen. Nick hatte Recht mit der Vermutung mit dem Luftschiff. Aber was hat die andere Erinnerung zu bedeuten. Was habe ich vorher mit der Bruderschaft zu tun gehabt und es scheint eine andere zu sein. Wo war ich vor dem Absturz? Was habe ich davor gemacht? Wer war ich davor?" Blue versuchte sich weiter zu Erinnern. Nichts. Außer, dass er davon enorme Kopfschmerzen bekam. "Blue, hörst du mir überhaupt zu?" fragte Paladin Danse ihn von hinten. Er hat bemerkt, dass Blue irgendwie in Gedanken war. "Entschuldige, ich genieße die Aussicht" log Blue ihn an. "Wir sind fast an der Prydwen angekommen, und was hältst du von dem Luftschiff der Bruderschaft?" "Bemerkenswert. Es war bestimmt Schwerstarbeit und eine Menge Resourcen nötig es zu bauen" stellte Blue beeindruckt fest. Dann harkte sich der Vertibird in eine Verankerung ein und wurde in eine sichere Parkposition gefahren. Sie waren auf der Prydwen angekommen.

  • 33. Auf Tuchfühlung

    Danse und Blue waren auf der Prydwen angekommen. Sie wurden bereits erwartet. Lancer Kpt. Kells stand auf dem Landungssteg der Prydwen. Paladin Danse hielt ein kurzes Gespräch mit Kells. Blue war in einigem Abstand stehen geblieben und wartete ab, könnte aufgrund der Maschinengeräusche und des Windes kaum etwas verstehen. Das Gespräch war beendet und Paladin Danse lächelt kurz und sah erleichtert aus.


    Kpt. Kells schaute zu Blue rüber und gab ihm zu verstehen, dass er zu ihn hinkommen sollte. Blue ging zu Kells und blieb vor ihm stehen und nahm sofort militärische Haltung an. "Sie sind also Paladin Danse neuer Rekrut? Damit das gleich klar ist, darauf brauchen Sie sich nichts einbilden. Wir haben hier eine Mission zu erfüllen, und ich erwarte auf meinem Schiff, das niemand diese Mission gefährdet. Haben Sie mich verstanden? Oder muss ich Ihnen das erklären?" "Klar und deutlich, Sir. Und nein, Sir, Sie brauchen mir das nicht zu erklären. Paladin Danse hat mich bereits bezüglich Ihrer Regeln und Ihres Kodex an Bord gebrieft." sagt Blue knapp und ohne eine Miene zu verziehen. "Gut, wenn keine weiteren Fragen sind, können Sie und Danse zum Kommandodeck gehen. Ältester Maxson wartet bereits auf Sie beiden. Und Rekrut..." "Ja, Sir?" "Ich werde ein besonderes Auge auf Sie haben."


    "Kpt. Kells ist ja ein richtig hinreißender Mensch. Ob er mit Ritter Rhyse verwandet ist?" dachte Blue sarkastisch bei sich. Blue und Danse verschwanden durch eine Tür ins Luftschiff. Als sie sich im Luftschiff befanden und Richtung Kommandodeck gingen, konnten sie bereits Ältesten Maxson seine Rede halten hören. Blue hörte sich die Rede sehr aufmerksam an. Er blieb aber am Eingang vom Kommandodeck stehen. Er wollte sich nicht zwischen die anderen quetschen, es waren ihm bereits zu viele Leute dort. Der Inhalt der Rede drehte sich hauptsächlich um das Institut, die Synths und welche Gefahren von Ihnen ausgingen. In einigen Punkten musste Blue Ältesten Maxson Recht geben. Blue gefiel die Wortwahl aber nicht, die Maxson wählte.


    Paladin Danse hatte ihm von den Grundsätzen der Bruderschaft erzählt, die der erste Maxson kurz nach dem großen Krieg aufgestellt hatte. Blue fand davon nicht viel in der Rede wieder. Er hatte eher den Eindruck, dass hier ein Krieg geführt werden sollte, der in der Hauptsache darauf fußte, dass das Institut das absolute Böse darstellte. Ihm kamen die Menschen, die da draußen im Ödland um Überleben kämpften zu kurz. Keine wirklichen Worte der Unterstützung. Ältester Maxson war zwar in der Tat ein charismatischer Anführer, aber Blue hielt ihn für ideologisch verblendet. "Ja, Technologie und Wissen in den falschen Händen sind in der Tat gefährlich. Aber wer definiert die falschen Hände? Das kommt immer auf den Betrachtungsstandpunkt an, Ältester" dachte Blue bei sich.


    Ältester Maxson hatte seiner Rede zu Ende geführt. Seine Leute hatten das Kommandodeck verlassen. Blue stand immer noch am Eingang des Kommandodecks und wartete. Paladin Danse war mit dem anderen weiter hinten im Schiff durch eine Tür verschwunden. So standen nur er und Ältester Maxson auf dem Kommandodeck. Ältester Maxson orderte ihn zu sich und sprach Blue direkt an "Ich scheine Sie mit der Rede nicht überzeugt zu haben, oder?" "Das das Institut gefährlich ist, kann ich nur bestätigen, Sir. Ich habe vor einigen Tagen viele anständige Leute durch einen Angriff verloren" sagte Blue brummig. "Dann sind Sie doch der Meinung, dass wir was gegen das Institut unternehmen müssen, bevor es zu stark wird." "Ja, da bin ich durchaus Ihrer Meinung, mir ist das Wie nur noch nicht klar." sagte Blue.


    Bei sich dachte Blue "Es sieht so aus als würde Maxson mich testen. Ich werde dieses Spiel erst einmal mitspielen, aber ich werde hier nicht Maxson Schachfigur abgeben. Ich muss erst mehr über die Beweggründe des Instituts herausfinden. Wäre das Institut so wie Maxson es beschreibt, hätten sie bereits über das Commonwealth herrschen können. Auch passen die Gerüchte von entflohen Synths und Nicks Existenz nicht in das Bild, was er vermitteln will."


    "Sagen Sie, Blue, warum haben Sie eigentlich Paladin Danse Erkundungstrupp geholfen? Was hat jemand von Ihrer Art davon? fragte Ältester Maxson und man hörte sehr deutlich eine gewisse Verachtung in der Stimme bei der letzten Frage. "Ich habe geholfen, weil ich es moralisch und ethisch für richtig befand. Es war in dieser Situation das Richtige. Ich persönlich erhoffe mir dadurch keinen Vorteil." antwortete Blue. "Verstehen Sie überhaupt das Konzept von Ethik und Moral?" fragte Maxson scharf. Maxson wollte Blue aus der Reserve locken.


    Blue blickte Maxson sehr ernst an. "Auch wenn Sie mir das Verständnis persönlich nicht zugestehen, Sir, werde ich Ihnen es erklären. Es ist das, was einen Menschen von einem tödlichen, instinktgeleiteten Raubtier unterscheidet. Das Menschsein an sich. Und dazu gehört auch Empathie. Das ist die Kurzfassung. Da könnte noch einiges mehr gesagt werden, zum Beispiel betreffend des Bereiches der Loyalität, aber ich glaube nicht, das ich Ihnen ein Vortrag darüber halten soll, Sir" ergänzte Blue.


    Das war definitiv eine Antwort, die Ältester Maxson so nicht von Blue erwartet hatte. Er hatte Paladin Danse Bericht gelesen und das Okay für Blues Mitgliedschaft in der stählernen Bruderschaft gegeben. Er wollte sich trotzdem aber selbst davon überzeugen. Er hasste grundsätzlich Supermutanten, aber dieser, der gerade vor ihm stand, beunruhigte und faszinierte ihn zugleich. Und Danse hatte mit seiner Einschätzung recht. Eigentlich wie immer. Blue konnte eine sehr gute Bereicherung für die Bruderschaft sein und ein potentieller Gefahrenfaktor unter Kontrolle.


    "Das war eine bemerkenswerte Antwort, hätte ich Ihnen gar nicht zugetraut." sagte Ältester Maxson. "Das Äußere von jemanden kann manchmal täuschen, Sir" antwortete Blue wieder knapp. "Gut, ich habe das erfahren, was erfahren wollte. Ich habe Sie testen wollen." "Das hatte ich schon vermutet, Sir." "Ich vertraue den Urteilen meiner Männer, insbesonders Paladin Danse. Aber Sie sind nun mal, wie soll ich sagen, ein ungewöhnlicher Rekrut. Nun da Sie meinen Test bestanden haben und aufgrund des Berichts von Paladin Danse befördere ich Sie vom Rekrut zum Ritter und weise Sie hiermit Paladin Danse als Ihren Vorgesetzten zu. Und nun sollten Sie sich mit der Mannschaft an Bord der Prydwen vertraut machen und wenn Sie damit fertig sind, habe ich einen ersten Auftrag für Sie." "Danke Ältester. Ich werde dann Ihre Anweisung ausführen" antwortete Blue und tat äußerlich überrascht über die direkte Beförderung. Innerlich wurde Blue noch misstrauischer und fragte sich, was Paladin Danse in dem Bericht über ihn geschrieben hatte, dass Maxson so handelte, wie er handelte. Das war keine Überzeugungstat.


    Er hatte den Hass und die Verwirrtheit für einen kurzen Moment in Maxson Augen sehen können. Er würde als nun vollwertiges Mitglied der Bruderschaft besonders vorsichtig agieren. "Vielleicht kann man die Bruderschaft von ihrer absoluten ideologischen Einstellung abbringen, aber ich glaube, das hat sich schon zu sehr in den Köpfen verfestigt. Mal abwarten." Für Ihn standen immer noch die Leute im Commonwealth im Vordergrund, die es zu schützen galt. Er machte sich zum hinteren Bereich der Prydwen auf, um sich der Mannschaft vorzustellen. "Das wird mit Sicherheit der nächste Spießrutenlauf." seufze er in sich hinein.

  • 34. Vorstellungsrunde

    Blue befand sich nun im hinteren Bereich der Prydwen. Er sollte sich mit der Mannschaft vertraut machen. Das hieß in der Hauptsache sich Führungspersonen der unterschiedlichen Abteilungen vorzustellen. Das waren Ritter-Kapitän Cade, der Sanitätsoffizier an Bord, Proctor Quinlan vom Orden der Feder, Proctor Teagan vom Orden des Schwertes und Proctor Ingram als Chefingineurin. Ritter-Kapitän Cade war der erste auf seiner Liste. Er ging durch die engen Gänge in der Pyrdwen und wurde meist mit sehr misstrauischen Blicken zu Kenntnis genommen.


    Er kam an der Sanitätsstation an und ging auf Cade zu, der gerade ein anderes Mitglied fertig behandelt hatte. Das andere Mitglied quetschte sich schnell an Blue vorbei, aber nicht ohne ihm ein Blick voller Verachtung zu zu werfen. Nun waren die beiden die einzigen in dem Sanitätsraum. "Ritter-Kapitän Cade, ich soll mich bei Ihnen auf Befehl von Ältester Maxson melden." Cade war gerade noch mit ein paar medizinischen Notizen beschäftigt gewesen und schaute auf. "Ah der Sonderling. Dann setzten Sie sich auf dem Stuhl dort, damit ich Sie durchchecken kann." Blue sah sich den Stuhl an. "Kapitän Cade, wenn Sie nichts dagegen haben, wurde ich mich auf den Boden setzen. Das ist glaube ich sinnvoller." Cade schaute auf den Stuhl, dann auf Blue. "Ja, ich glaube das macht tatsächlich Sinn." "Danke, Sir."


    Cade machte eine kurze Sichtung, und holte seinen medizinischen Block raus. "So körperlich ist soweit alles in Ordnung. Soweit man das bei Ihnen so nennen kann. Ich komme jetzt zu der psychologischen Seite. Irgendwelche besonderen Vorlieben..." Blue runzelte die Stirn. "Was für Vorlieben meinen Sie, Sir?" fragte Blue irritiert. "Irgendwelche sadistischen Tendenzen zum Beispiel, Ihre ...Art... ist ja nicht sagen wir mal, ...für kultivierten Umgang bekannt." "Ach, jetzt verstehe ich. Darum geht es also" dachte Blue innerlich erbost und schluckt seinen Ärger runter. "Kapitän Cade, ich habe weder daran Spaß, irgendwelche Menschen zu quälen. Und nein, bevor Sie weitere Fragen stellen, die wahrscheinlich auf meine "Essgewohnheiten" zielen, ich würde es niemals auch nur in Betracht Menschen zu essen. Wofür halten Sie mich eigentlich?" Blue schüttelte sich allein bei der Vorstellung.


    Cade hatte mit der Reaktion nicht gerechnet und war jetzt seinerseits etwas verlegen. "Ähm ja..., es ist nur so das...." "Kapitän Cade, so jemand bin ich nicht. Ich weiß ja, das Sie mir gegenüber Vorurteile haben. Was ich ja auch bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen kann. Aber wenn ich so ...*unverständliches Brummeln*… wäre, dann wäre ich nicht auf der Pyrdwen." "Das ist wohl richtig, aber..." Cade wollte gerade eine weitere Frage stellen, da platzte Blue endgültig der Kragen. "So, jetzt hören Sie mir mal zu. Ich werde Ihnen einen kurzen medizinischen Bericht mit allem was dazu gehört geben. Danach können Sie mich danach Diensttauglich oder dienstuntauglich schreiben. Je nachdem wie Sie mich mit Ihrer medizinischen Expertise einschätzen." sagte Blue ein wenig gereizt. Er fing an zu erzählen. Cade kam mit den Notizen noch so gerade eben mit. Etwa drei Minuten später. "So ich glaube, das wars oder habe ich was vergessen? Hm, nein, das war es tatsächlich. Haben Sie noch Fragen, Cade?"


    "Ähm nein, ich...ich... es ist nur, das ich den Bericht von Paladin Danse nicht glauben wollte. Aber es ist tatsächlich so. Ich glaube, ich muss mich bei Ihnen entschuldigen." "Akzeptiert, Sir. Ich weiss zwar nicht, was Paladin Danse geschrieben hat, aber er ist laut Ältester Maxson doch sehr verlässlich." gab Blue Cade zu bedenken. "Ja, Sie haben Recht. Übrigens Sie sind voll diensttauglich. Und wenn wir uns das nächste Mal sehen werde ich nicht so...voreingenommen sein. Vielleicht haben Sie ja Lust mit mir ein wenig medizinische Fragen zu lösen?" sagte Cade. "Wenn es die Zeit zulässt, sehr gerne. Danke Kapitän Cade, ich mache mich dann mal auf den Weg zu den anderen." sagte Blue jetzt schon wesentlich freundlich. Innerlich dachte er "Na geht doch. Ich und Menschen in irgendeiner Form ... brrr, der spinnt doch wohl."


    Der nächste auf der Liste war Proctor Quinlan. "Proctor Quinlan? Ich soll mich bei Ihnen melden. Zwecks Vorstellung." "Ah einer der Neuzugänge, also wenn Sie Bücher oder technische Dokumente mitgebraucht haben, da hinten ist noch Platz. Übrigens, Ihre Hautfarbe sieht extrem ungesund aus. Sie sollten sich in der Krankenabteilung melden" "Ähm Proctor Quinlan, ... hm ... das ist bei mir normal" sagte Blue etwas irritiert. "Ach der große Blaue, den Paladin Danse mitgebracht hat sind Sie. Ich habe mein Brille mal wieder verlegt. Gut, das Sie sich bei mir vorgestellt haben. Übrigens sollten Sie, wenn Sie im Feld unterwegs sind alte Dokumente finden, können Sie die hier bei mir abgeben. Was Bücher sind, wissen Sie aber?" "Ja Proctor Quilan, weiss ich und bevor Sie fragen, ich kann auch lesen und schreiben." "Das ist gut, dann wären wir jetzt auch erstmal fertig, ja? Ich muss hier noch einiges tun." "Okay Proctor. Ich bin dann mal weiter." "Eigentlich ja ganz umgänglich." dachte Blue als er den Raum verlies.


    Er lief weiter durch die Prydwen, bis er in einen Bereich kam, wo sich einige Powerüstungen nebst Reparaturgestelle befanden. Mittig im Raum stand eine Frau, die in dem Exoskelett einer Powerrüstung steckte. Blue hatte schon beim ersten Blichk bemerkt, das die Beine fehlten. Die Frau im Raum hatte ihn gesehen und bedachte ihn mit einem abschätzigen Blick. "Ah der Neue. Also passen Sie auf! Ich sage es gerade heraus. Ich mag Sie nicht und Sie werden hier in diesem Bereich mit ihren groben Händen nichts anfassen, bis ich Ihnen es erlaube. Ich bin Proctor Ingram, der Chefingenieur hier an Bord der Prydwen. Und ich habe schon genug zu tun, als auch noch auf einen grobmotorischen Supermutanten zu achten. Haben ich mich klar und deutlich ausgedrückt?" und wendete sich einem defektem Servo einer Powerrüstung im Bereich der Beine zu. Sie fluchte fast augenblicklich, weil das nicht so wollte wie sie. "Sehr deutlich, Proctor Ingram. Ach, Proctor? Ich habe ja keine Ahnung als grobmotorischer Supermutant, aber vielleicht helfen ihnen die da hinten liegenden Teile auf den Tisch und ein wenig Öl weiter." Blue ging schnell weiter und Proctor Ingram wollte erst etwas sagen, nahm die Teile, passte sich ein und es funktionierte. Sie schaute verdutzt Blue hinterher.


    "So das ist der Letzte. Mal schauen welche Nettigkeiten ich hier gesagt bekomme." Teagan war im Gegensatz zu den anderen nicht so abweisend und erklärte in aller Ruhe alles was er wissen mußte und wollte. Jetzt war er fertig und ging in die kleine Mensa, die sich an Bord befand. Dort sollte sich Paladin Danse befinden. Was auch so war. "Und Maxsons Auftrag erfüllt, Blue? Übrigens Glückwunsch zur Beförderung. Und mit allen klar gekommen?" "Auftrag ausgefüllt und danke. Das mit dem Klarkommen? Ich würde sagen, da besteht noch Verbesserungsbedarf." seufze Blue "Ich denke, sie werden sich noch an dich gewöhnen. Gib ihnen ein wenig Zeit. Du bist nun mal … anders. Wir sollten uns jetzt aber zum Ältesten begeben. Er hat direkt einen wichtigen Auftrag für uns beide." Sie gingen wieder Richtung Kommandodeck.

  • 35. Fort Strong

    Danse und Blue meldeten sich wieder beim Ältesten Maxson auf den Kommandodeck. "Ich möchte, das Sie beiden nach Fort Strong gehen, die Supermutanten dort erledigen und im Fort Strong die Waffenkammer sichern. Dort befinden sich Waffen, die wir gut für den Kreuzug gegen das Institut gebrauchen könnten. Sie können nun wegtreten." sagte er zu Blue und Danse. Beide gingen nach draußen. Auf die beiden wartete ein Vertibird, der sie nach Fort Strong bringen sollte. Er war mit einer Minigun bewaffnet. Danse und Blue stiegen in den Vertibird und dieser flog los. Der Vertibird näherte sich langsam und Blue konnte schon aus der Entfernung einen tiefes Brüllen hören , was er nur zu gut kannte. Plötzlich schoss am Vertibird ein großer Stein vorbei. Man hörte den Piloten fluchen "Verdammter Behemoth. Der hat uns schon gesehen. So ein Mist. Ich werde versuchen, den Würfen auszuweichen. Einer von euch sollte..."


    Bevor der Pilot überhaupt zu Ende gesprochen hatte, stand Blue und schoss grimmig mit der Minigun auf den Behemoth. Erst holte er ihn von den Füssen und dann gab er ihm mit Schüssen in den Kopfbereich den Rest. Aus verschiedenen Ecken der kleinen Landzunge, auf der Fort Strong lag, kamen weiter Supermutanten angelaufen und schossen Richtung Vertibird. Der Pilot kreiste weiter und Blue schoss noch vier weitere ab. Dann sagte der Pilot plötzlich "Ich werde euch an einer sicheren Stelle rauslassen. Der Vertibird verliert Treibstoff. Ich fliege zurück zu Prydwen." Gesagt getan. Blue und Danse verließen den Vertibird. Sie fingen an sich durch die Häusertrümmer vorzuarbeiten. Es waren immer noch eine ganze Gruppe der Supermutanten unterwegs. Danse schätze sie auf etwa zehn. Danse in seiner Powerrüstung hatte die Laserwaffe gezogen und beharkte die Supermutanten. Blue nahm sie mit seinem Scharfschützengewehr aufs Korn. Danse sah heute das erste Mal, wie Blue diese Waffe nutze. Er kannte nur die andere, mit der Blue ihnen gegen die Ghule geholfen hatte. Diese sah sehr neu aus.


    Blue legte an und schoss auf den anvisierten Mutanten. Volltreffer. Der getroffenen kippte einfach nach vorne um. Im Moment war eine kleine Feuerpause, die anderen Mutanten hatten ihren Standpunkt noch nicht aufgespürt. Blue schien wohl aber den nächsten schon gefunden haben. Er lud nach und hatte den nächsten bereits wieder anvisiert. "Blue?" "Hmm?" "Woher hast du eigentlich dieses neue Gewehr?" "Hat einer unserer Leute für mich gefertigt. In der Schlacht von Diamond City hat es meine alte Büchse leider zerlegt. Die ist zu Bruch gegangen als der Behemoth zu Fall gekommen ist." *Wummp* Nächster Schuss. Wieder einer weniger. "Warum fragst du?" Blue war wieder aufgestanden. "Sehr solide Arbeit. Ich wußte gar nicht das es bei den Minutemen so fähig Leute gibt." "Ja, die gibt es." sagte er kurz angebunden. Blue war bereits vorgegangen und lugte vorsichtig um die Ecke. "Hm, das vorne sind noch fünf. Da fehlen zwei. Die sehe ich zurzeit nicht." Danse lief an Blue vorbei und beide beharkten die fünf. Sie leisteten zwar Widerstand, aber waren nach kurzer Zeit ausgeschaltet.


    "Also wie du den Behemoth von den Füssen geholt hast, war schon beeindruckend. Hätte ich jetzt gar nicht so dran gedacht." "Deren Schwachstelle." während Blue das sagte, drehte er sich um "Wo sind die beiden Supermutanten denn jetzt hin. Hm. Um auf den Behemoth zurückzukommen, der ist dann relativ immobil. Immer erst die Beine. Man hat ja nicht immer einen Vertibird und eine Minigun dabei. Ausserdem möchte ich diese Riesen schön weit weg halten. Eine nähere "Bekanntschaft" reicht mir. Ah da sind die beiden ja. Willst du oder soll ich?" Danse und Blue erschossen die beiden verbliebenen. Draußen waren keine Supermutanten mehr zu hören und zu sehen. "Ja ich habe davon gehört. Wir hätten ja noch nicht mal helfen können, wir..." "Ihr wart zu wenige und hattet eure eigenen Probleme. Du brauchst nicht zu rechtfertigen, Danse. Ich habe von eurer Seite ohnehin nicht mit Hilfe gerechnet." "Es hätte sich aber so als Mitglied der stählernen Bruderschaft so gehört, seinem Bruder im Kampf zu helfen. Immerhin warst du da auch schon Teil unserer Gruppe. Es war nicht richtig. Ich habe mich viel zu sehr von meinem Hass auf Mutanten leiteten lassen."


    Danse war heute ja richtig nachdenklich. Das kannte Blue so gar nicht von ihm. Und vor allem hatte er ihn als seinen Bruder tituliert, das waren ja ganz neue Töne von Danse. Sonst war er ja eher schroff und unnahbar. "Du wirst wahrscheinlich einen guten Grund dafür haben. Ich meine, die aggressiven Supermutanten sind gefährlich für alle..." "Ich habe einen guten Freund an sie verloren. Damals bin ich mit meinem Freund Cutler in die Bruderschaft eingetreten. Irgendwann ging er auf einer Mission mit anderen verloren. Wir haben ihn gesucht und gefunden und sie hatten ihn bereits dem FEV ausgesetzt. Ich mußte.... ihn erschiessen. Seitdem habe ich Jagd auf sie ohne Unterlass gemacht..., aber jetzt wo ich dich kennengelernt habe, bin ich mir nicht mehr sicher ob es nicht doch Hoffnung für ihn geben hätte. Blue? Darf ich dich da was fragen?" "Ja?" "Kannst du dich an etwas erinnern, bevor du.... ja ... nun so geworden bist. Ich denke, du warst ja irgendwann wohl auch ein Mensch? Und warum du so anders bist?"


    Blue sah Danse nachdenklich an. "Nein Danse. Leider nicht. Ich weiss nicht mehr wer ich früher einmal war. Und ich kann dir auch nicht sagen, warum ich so bin wie ich bin. Geschweige denn, wer ich in den letzten Jahren war. Außer, das was ich zur Zeit im Commonwealth erlebe, erinnere ich mich an fast gar nichts mehr." "Immer noch der Gedächtnisverlust?" "Ja, Danse. Ich will nicht ungeduldig erscheinen, aber erstens stehen wir hier auf dem Präsentierteller und zum zweiten haben wir noch einen Auftrag zu erledigen. Wir können gerne reden, aber nicht hier und jetzt."


    Danse schien, als wäre Blue das Gespräch unangenehm "Ja du hast recht, ich werde langsam etwas nachlässig, ich glaube, das ist meine Art Entschuldigung für mein Verhalten zu sagen." "Ist okay, und angenommen" Beide verschwanden im eigentlichen Fort. Auch hier hatten sich viele der Mutanten festgesetzt. Da die beiden aber mittlerweile ein gut eingespieltes Team war das Fort nach einigen Stunden von Supermutanten befreit und sie hatten auch die Waffenkammer gefunden und geöffnet. Blue war von einem speziellen Inhalt der Waffenkammer eher nicht begeistert. Sie enthielt unter anderem Fatman-Werfer. Maxson hatte so etwas angedeutet. Diese Waffe hatte eine verherrende Durchschlagskraft durch die Miniaturatombomben.


    Seine Sorgen waren mit einem Schlag wieder da. Sie hatten ihren Auftrag erfüllt und Maxson war mehr als zufrieden, als sie beide wieder an Bord der Prydwen waren. Da sie zurzeit keine weiteren Aufträge zu erledigten hatten, trennt sich Blue ersteinmal wieder von Danse. "Wo willst du hin?" fragte Danse erstaunt nach, der fest damit gerechnet hatte, das Blue erst einmal an Bord der Prydwen bleiben würde. "Danse du weißt genau, das ich auch noch eine andere Verpflichtung habe und das sind die Minutemen. Auch wenn Ältester Maxson die Minutemen vielleicht belächelt."


    "Und bevor du sagst, dass du mein Vorgesetzte bist und so weiter..., ich habe die notwendigen Papiere ausgefüllt und mir ein Aussenauftrag von Proctor Quilan geben lassen. So das ich beides unter einem Hut bekomme. Wenn wir wieder einen Auftrag bekommen, weiss du ja wo du mich finden kannst." Danse sah ihn an "Das war ganz schön pfiffig, mein Freund, da kann ich noch nichtmal was sagen." "Gewöhn dich dran Danse.“ sagte Blue grinsend. "Wenn du mich suchst, ich bin wahrscheinlich in Sanctuary. Kannst ja mal vorbei kommen, wenn du Landgang hast." Dann verlies Blue die Prydwen.

  • 36. Krisenvorbereitung

    Der Pilot des Vertibirds setzte Blue wieder auf dem Dach des alten Polizeireviers ab. Er machte sich von dort aus Richtung Sanctuary auf und kam nach einiger Zeit an. Preston war im Moment mit einer anderen Einheit unterwegs, was Blue gar nicht so unrecht war. Er hatte noch einiges zu erledigen. Im Lager bei Logistiker Rensey holte er eine Menge Papier und noch so einige Schreib- und Zeichenutensilien ab. "Hätten Sie auch noch ein Fläschchen Tinte für mich?" "Sicher, Sir. Hier. Sie haben aber wohl im Moment eine Menge Schreibkram zu erledigen?" "Ja. Kann sein, das ich auch nochmal ein weiteres Fläschchen in nächster Zeit brauche." "Okay, ist kein Problem. Haben noch welche da." "Das ist gut. Danke." Rensey fragte sich nach dem Weggehen von Blue, was dieser vor hatte. Das war eigentlich ein Monatsvorrat, den er sich da abgeholt hatte.


    Blue verschwand mit den ganzen Sachen in seinem Büro und hängte an der Tür ein Schild auf: "Yao-Guai bei der Arbeit. Nicht stören." Das Schild hatte Preston in der Zeit anfertigen lassen, als Blue nach der Schlacht von Diamond City lahmgelegt war und hin und wieder auf Störungen ungehalten reagiert hatte. Wenn das Schild hing, hielt sich jeder daran. Am Abend trudelte auch Preston ein und wollte direkt zu Blue. Derjenige, der unten am Empfang saß, sagte zu ihm "Colonel Garvey, er hat das spezielle Schild an die Tür gehängt, Sir. Ich glaube Sie sollten ihn wirklich nicht stören" "Oh, okay, hatte er irgendwas vorher noch gesagt?" fragte Preston irritiert. "Nein, Sir. Laut Rensey hat er sich einen Monatsvorrat Papier geschnappt und hat dann nach oben verzogen." "Einen Monatsvorrat? Sind Sie sicher?" "Ja" "Danke, das Sie mich gebremst haben."


    Blue war eigentlich immer sehr ausgeglichen und ruhig. Aber gab Momente, da wollte er einfach nur für sich sein. Insbesondere, wenn er über wichtige Entscheidungen nachdachte. Beachtete man das nicht, konnte er wirklich sehr ungehalten werden. Selbst Preston hatte er schon aus dem Büro herauskomplimentiert. Drei Tage lang sah man Blue kaum, er verlies nur das Büro um einige Dinge an der Druckerpresse zu vervielfältigen und verschwand dann wieder darin. Auch schien er bis tief in die Nacht an irgendetwas zu arbeiten. Die Lampe auf dem Schreibtisch brannte sehr lange.


    Am Morgen des vierten Tages ging Preston nachschauen. So langsam begannen sich alle Sorgen zu machen. Preston klopfte. Keine Reaktion. Er öffnete die Tür leise und guckte vorsichtig in den Raum und rechnete damit, direkt eine gepfefferte Ansage zu bekommen. Nichts. Blue hatte die Beine lang gemacht und lag eine wenig nach hinten gelehnt und ... schnarchte. Preston schaut sich um und sah eine Menge beschriebenes Papier, was schon teilweise fein säuberlich geordnet lag. Auch einige grosse Rollen, welche scheinbar aus Karten bestanden waren dabei. Preston wunderte sich, konnte sich aber erst einmal keinen Reim darauf machen. Sollte er Blue jetzt wecken oder nicht. Er schien gestern wieder bis tief in die Nacht gearbeitet zu haben und war wohl dabei eingeschlafen.


    Preston überlegte kurz und fing dann an Blue vorsichtig anzustupsen. "Blue, aufwachen..." Der schoss mit einem Mal wie eine Haubitze hoch und guckte Preston erst einmal total desorientiert an. Dann rieb er sich die Augen. "Hm, danke für den Wecker, Preston. Ich muss wohl heute Nacht eingenickt sein ... und bevor du irgendwas fragst, lass mich erst einmal richtig wach werden... würdest du bitte erst einmal raus gehen. Ich brauche noch einen kleinen Moment. Ich komme gleich nach unten und erkläre dir ein paar Sachen..." sagte Blue leicht brummig. Preston verschwand sofort.


    Etwa eine Viertelstunde später kam Blue zu Preston. "Preston, ich brauche morgen die große Runde hier zur Besprechung, wenn möglich. Könntest du dich drum kümmern, dass sie Bescheid bekommen?" "Klar, was ist passiert?" Die große Runde hieß, das es sehr wichtige Dinge besprechen zu gab und das die anderen Minutemen in Führungspositionen nach Sanctuary kommen mussten.


    "Das Institut ist passiert und ich möchte, das wir uns darüber Gedanken machen, wie mit stählernen Bruderschaft umgegangen wird. Und noch eine Menge anderer Dinge muss besprochen werden. Außerdem wäre es auch wichtig, dass die Pendeltons, Qwent, Sturges und Piper dabei sind." "Das Institut?" Preston guckte erschrocken. Er hatte so etwas schon geahnt. Nick hatte Andeutung gemacht. Blue hatte Nick aber darum gebeten erstmal nicht zu viel zu sagen. Er hatte sich daran gehalten.


    "Kellogg war ein Agent des Instituts. Wir haben deren Aufmerksamkeit und müssen jetzt überlegen, wie wir weiter vorgehen. Deswegen habe ich mir so einige Gedanken gemacht und das möchte ich jetzt durchsprechen. Das Weitere werde ich dir bei der Versammlung erläutern, okay? Und sag Ihnen, das es länger dauern wird." "Okay, ich kümmere mich sofort darum?" Preston schluckte. Aufmerksamkeit vom Institut zu haben bedeutet Ärger.

  • 37. Zukunftsplanungen

    Sanctuary. Ende April 2288.


    Einen Tag später in Sanctuary. Ronnie Shaw kam als eine der letzten in Sancuary an. Sie hatte von allen den weitesten Anreiseweg. Sie ging nach oben in den Besprechungsraum. Es waren fast alle da und der Raum wirkt beinahe schon ein wenig überfüllt. Die anderen Minutemen im Raum grüßten Ronnie kurz "Morgen, Major Shaw." und gingen dann wieder in Gespräche mit anderen über. Sie blätterten teilweise schon in den Unterlagen, die bereit lagen. Ronnie war nach Preston der dritthöchste Offizier in der gesamten Befehlskette der Minutemen.


    Die anderen Offiziere, die für die Siedlungen und deren Umgebung zuständig waren, bekleideten den Rang eines Lieutenant. Preston und Blue waren noch nicht zu sehen. Dreizehn Personen waren zurzeit anwesend. Für Sanctuary war Lt. Adam Greedy zuständig, wenn Preston und Blue nicht anwesend waren. Ronnie Shaws Zuständigkeitsbereich war die Burg bzw. Fort Independence. Für Abernathy war Lt. Thomy Whitefield zuständig. Sunshine Tidings war Lt. Dave Moriartys Aufgabenbereich. Für die Siedlung und das Ausbildungscamp Starlight hatte Lt. Sammy Cutter die Aufsicht. Für Tenpines und Zimona waren Lt. Abraham Maple und Lt. Janette Williams gekommen. Hangman und die neu dazugekommen Siedlung Oberland wurde durch Lt. Shelly Able betreut.


    Dann waren noch die beiden Pendeltons, Sturges, Joanna Qwent und Piper dabei. Preston kam jetzt auch nach oben und gesellte sich zu den anderen hinzu. Jetzt fehlt eigentlich nur noch Blue. "Na Jungchen, wie ist denn die Lage an der Papierfront? Wenn ich das so sehe, wird es wohl einiges zu besprechen geben. Also das Institut sagst du? Da bin ich mal gespannt, was General Grünschnabel sich dazu überlegt hat. Er überrascht einen ja doch mit seinen Einfällen. Wo steckt er eigentlich wieder?" sagte Ronnie. Preston verdrehte bei dieser Ansprache immer innerlich die Augen. Das war eben Ronnies Art. Sie war um einiges Älter als Preston und hatte einiges an Erfahrung vorzuweisen. Blue schätze Ronnie ebenfalls sehr und hatte scheinbar kein Problem damit, so von ihr so tituliert zu werden, auch nicht vor versammelter Mannschaft. Meistens schmunzelte er noch dabei. Preston fragte sich in manchen Momenten, wie alt Blue wohl war. War er Jünger oder älter als Ronnie? Er vermutete älter, aufgrund bestimmter Erfahrungswerte. Aber wieviel älter? Er wußte es nicht.


    "Du siehst ja angespannt." und zeigte auf die vorbereiteten Sachen. Ronnie zog die Stirn in Falten und eine Augenbraue nach oben. "Also, wenn ich das so sehe, werden wir dafür mehr als einen Tag brauchen." sagte Ronnie "Das befürchte ich auch." seufzte Preston. Blue war währenddessen nochmal zu Rensey gegangen. "Hallo Sir, Papier oder Tinte?" fragte Rensey. "Beides." Rensey lief nach hinten und holte neben Tinte, nochmals einen großen Stapel Papier. Blue schaute und musste grinsen. "Rensey, das ist überaus nett das Sie mitdenken, aber diesmal brauche ich nicht so viel Papier. Ich hatte eigentlich nicht vor, das Lager an Papier leer zu schreiben. Mir reichen zehn Blatt für Notizen." sagte Blue leicht belustigt. "Okay, weiss ich Bescheid" und grinste zurück. Er gab Blue die Sachen. Der bedankte sich und verschwand aus dem Lager Richtung Besprechungsraum.


    Blue kam nach oben, die anderen setzten sich bereits. "Hallo Ronnie, schön das Sie es auch noch zeitig geschafft haben. War doch recht kurzfristig," "Für Sie doch immer, Grünschnabel." "So dann wollen wir mal anfangen. Vorweg noch ein paar Sachen..." Blue schaute zu Piper rüber. "Piper würdest du mich beim Notizen machen unterstützen. Wir werden wahrscheinlich einiges zu beschließen haben, was festgehalten werden sollte. Und ich würde dich später einiges zum Institut fragen. Du hast dich ja eine gewisse Fachexpertise in dem Gebiet." "Na klar. Zum Institut kann ich tatsächlich einiges berichteten, aber einige Dinge sind schwierig zu überprüfen. Das sind nur Vermutungen" gab Piper zu bedenken. "Werde ich berücksichtigen, aber es im Moment wichtig, das alle hier Anwesenden halbwegs auf den gleichen Stand sind." gab Blue zurück. "Zweitens..." und das war an alle im Raum gerichtet, "... werde ich Ihnen einige Vorschläge und Strategien erläutern. Ich möchte, dass wenn Sie dagegen Einwände haben, diese auch mit Begründung mitteilen und mit mir diskutieren. Drittens, es ist sehr viel, wenn jemand eine Pause braucht, Bescheid sagen. Also wie Sie es sicherlich schon mitbekommen haben..."


    Blue unterrichtete die anderen über das, was sie über Kellogg herausgefunden hatten. Piper ergänzte ihre Erfahrungswerte dazu. Genau wie Blue kam man auf keinen Konsens, was das Institut eigentlich mit seinem Verhalten bezweckte. Einerseits war es dem Institut ohne Probleme möglich gewesen, die Siedlung auszuradieren. Nach Pipers Erkenntnissen war das nach Universitys Point die zweite Siedlung. Auf der anderen Seite hatte es bis jetzt keine Reaktion auf Kelloggs Tod gegeben. Auch schien das Institut ein eigenes Problem zu haben. Nach unbestätigten Gerüchten gab es immer wieder Synths, die aus dem Institut flohen. In dem Zusammenhang wurde auch die nebulöse Organisation der Railroad genannt. Technologisch gesehen wäre es dem Institut ein Leichtes gewesen im Commonwealth die herrschende Macht zu sein. Stattdessen blieb es im Hintergrund und zog die Fäden und es schien nach den unterschiedlichen Berichten auch schon länger zu bestehen.


    Als nächstes berichtete Blue über die stählerne Bruderschaft und den Grund des Hierseins und teilte auch seine Bedenken mit, die er zurzeit sah. "... Ich bin mir nicht sicher, was die Bruderschaft im Commonwealth vorhat, wenn sie das Institut besiegt hat. Im Moment bin ich da eher kritisch eingestellt... Etwas später ...ich bei der jetzigen Informationslage das Institut zwar als potentielle Gefahr für die Leute im Commonwealth einschätze, aber ich erst einmal alle anderen Optionen ausschöpfen würde, bevor wir einen Krieg gegen das Institut anzetteln bzw. die Bruderschaft unterstützen. Zumal wir im Moment dazu technologisch nicht in der Lage wären. Das letzte, was ich erwähnt habe ist übrigens später noch auf der Tagesordnung. Aber eins nach dem anderen..." Danach ging es um weitere potenzielle Gefahren für die Siedlungen, das waren neben Raider und Supermutanten auch die Gunner. Bei den Gunnern hörte insbesondere Preston genauer hin, mit diesen hatte er noch eine spezielle Rechnung nach den Ereignissen von Quincy offen. Er war froh, das Blue auch diese mit auf der Liste hatte.


    Nach drei Stunden hatten sie den ersten Themenkomplex durch und erstellten ein potenzielles Gefahrenranking für das Commonwealth und die Minutemen auf der Grundlage dessen, was sie über diese Fraktionen wussten. Auf Platz eins stand das Institut, weil nicht Einschätzbar und technologisch weit überlegen. Auf Platz zwei stand die stählerne Bruderschaft aufgrund ihrer teilweisen extremen Ideologie und die Art der "Technologiesammlung". Blue rechnete hier bereits sehr früh mit "Reibungspunkten" bei der Bevölkerung und damit mit den Minutemen. Auf Platz drei kamen die Gunner und danach folgten die üblichen Verdächtigen.


    Dann kam der nächste Komplex. Blue zog ein ziemlich großes eingerolltes Papier aus seinen Aufzeichnungen und rollte es komplett über den gesamten langen Tisch aus. Die Anwesenden staunte nicht schlecht. Es war eine Karte von Boston und Umgebung versehen mit vielen Bemerkungen. Es schien ein Strategiekarte zu sein, neben Siedlungen waren auch bestimmte Gebäude markiert. Blue erläuterte den Sinn und Zweck dieser Karte und zog dabei die Pendeltons, Sturges und Qwent mit ein. Es ging darum bestimmte Bereiche und Gebäude strategisch zu sichern und sie zu nutzen. Insbesondere Saurus Ironworks war bei der Planung wichtig.


    Blue machte in dem Zusammenhang den Vorschlag eine neuen Abteilung bei den Minutemen zu gründen, nämlich eine die sich Nutzung von alter Technologie und Entwicklung von neuer Technologie auseinandersetzte. Noch ein Punkt der im Zusammenhang mit der Bruderschaft problematisch werden könnte. Er schlug die vier für aufgrund ihres Wissens als Leitung der Abteilung vor. Ihm war es wichtig, dass die Minutemen sich auf lange Sicht sich besser verteidigen konnten. Der Schutz der Leute im Commonwealth stand nach wie vor an erster Stelle. Die vier staunten über den Vorschlag nicht schlecht. Sturges fragte an einer Stelle Blue "Sag mal Blue, meinst du nicht, dass die Bruderschaft nicht auf die Idee kommt, bestimmte Gebäude zu nutzen. Sie scheinen ja auch darüber Kenntniss zu haben und wären bestimmt nicht darüber erbaut, wenn wir diese Gebäude schon in Gebrauch hätten, oder?"


    Blues Antwort darauf war interessant "Ich rechne sogar damit, aber Erstens wer zuerst da, ist malt zu erst. Zum Zweiten haben die Leute im Commonwealth doch ein Anrecht auf ihre eigenen Sachen und müssen nicht jemand fragen, der von außen kommt und meint irgendwelche Ansprüche auf Dinge zu haben. Drittens ist das für die Minutemen eine bessere Handlungsoption, falls Maxson auf irgendwelche "interessante" Ideen kommt. Und Viertens sollte ihm das nicht passen, darf er sich erst einmal mit mir auseinander setzen. Die stählerne Bruderschaft wird zurzeit noch die "Mitarbeit" des Commonwealth benötigen, um gegen das Institut vorzugehen und ich möchte, dass das so bleibt." sagte Blue zwinkernd. "Ah, jetzt verstehe ich, was du vorhast, Du bist manchmal ganz schön ausgebufft." sagte Sturges mit einem Schmunzeln.


    Insgesamt wurde der Vorschlag mit der neuen Abteilung von den anderen auch sehr gut aufgenommen. Sie verstanden langsam alle wohin Blue mit den Vorschlägen wollte. Das Ganze dauert weitere vier Stunden und man beschloss am nächsten Tag weiter zu machen. Insgesamt brauchten sie für alle Themen drei Tage. Es ging um Strategien zur Verteidigung gegen die im Gefahrenranking genannten, neue Ausrüstung und Waffen für die Minutemen, auch musste bei einer weiteren kontinuierlichen Ausweitung des Minutemengebiets wahrscheinlich noch die Hierachie angepasst werden, ebenso standen logistische Fragen auf dem Programm. Ebenso führte Blue etwas ein, was sich Planungsspiel nannte. Bei diesen Planungsspiel nahm eine Seite den Gegner ein und der andere die der Minutemen. Ziel war es den Gegner auf dem Papier zu schlagen. Es gab bestimmte Regeln und das Ganze sollte dazu dienen Strategien zu- und weiterzuentwickeln. Es wurden noch einige andere Sachen besprochen, die in den Bereich Sonstiges fielen.


    Gegen Abend des dritten Tages waren sie fertig. Preston und Ronnie standen draußen. "Unser Grünschnabel hat ja ganz schön was auf dem Kasten. Respekt. Aber wenn das alles klappt, wird es den Leuten definitiv hier wieder besser gehen. Das wäre wünschenswert oder wie siehst du das Jungchen?" "Ähnlich, mir bereitet das Institut im Moment nur mehr Kopfschmerzen. Neben den Kopfschmerzen, die ich von den ganzen neuen Sachen habe." sagte Preston sichtlich geschafft vom Input der letzten Tage. Blue kam jetzt auch nach draußen zu den anderen. Er sah recht zufrieden aus.


    Am nächsten Tag. Die anderen Minutemen hatten gegen Morgen Sanctuary Richtung Ihrer angestammten Siedlungen verlassen. Gegen Mittag. Blue hatte sich soweit ausgerüstet, das er los konnte. "Und wie sieht es aus Preston, willst du mitkommen?" "Wohin soll es denn hin gehen?" "Wir gehen die Railroad suchen. Ich wollte erstmal im Boston Common mit der Suche anfangen." " Ich komme definitiv mit, das mit der Railroad fand ich schon lange spannend und ich möchte auch wissen, ob es die tatsächlich gibt und ins..." "Boston Commons" sollte man definitiv nicht allein gehen. Jaja, ich kenne die Gerüchte." ergänzte Blue Preston. Die beiden verabschiedeten sich von Lt. Greedy, der gerade mit Sturges eine Runde "Planungsspiel" spielte. Sturges spielte die Seite des Instituts. Die beiden wünschten Blue und Preston viel Erfolg bei der Suche nach der Railroad. So machten sich die beide dann auf Richtung Boston Commons.

  • 38. On the road again

    Boston Commons. Anfang Mai 2288.


    Preston und Blue waren im Boston Commons angekommen. "Sag mal Blue, wonach suchen wir hier eigentlich?" fragte Preston als sie nicht unweit eines alten Parks mit einem kleinen See im Boston Commons angekommen waren. "Wenn ich das wüsste. Die Gerüchte sagten irgendetwas von einer Strasse oder einem Pfad folgen. Vielleicht finden wir hier irgendetwas Auffälliges. Ich..." Blue hörte mitten im Satz auf zu sprechen und bedeutete leise zu sein. Preston hatte das Geräusch auch gehört. Ein schabendes Geräusch, das von irgendetwas Großem ausgelöst wurde und dann ein leichtes Platschen. Dann folgte Stille.


    Beide drehten sich vorsichtig zu dem kleinen See hin. In der Vergangenheit war es wohl ein See gewesen, auf dem Tretboote fuhren. Ein kleiner Anleger und einige zerstörte Tretboote standen immer noch am Ufer. Was aber die Aufmerksamkeit der beiden fesselte war die kleine "Insel" in der Mitte des Sees. Sie hatte sich leicht bewegt. "Was zur Hölle ist das?" fragte Preston leise und wie eine Antwort auf seine Frage kam an einer Stelle des Sees kurz eine gewaltige grüne Hand zum Vorschein und verschwand wieder im Wasser. Preston wechselte instant seine Gesichtsfarbe. "Puh. Das war knapp." flüsterte Blue "Ein schlafender Behemoth in einem See. Das ist was ganz neues. Komm Preston, lass uns leise von hier verschwinden und da hinten weitersuchen." Und sie fanden tatsächlich etwas, es war ein Pfad der die alten Sehenswürdigkeiten von Boston markierte. Sie fanden Buchstabenmarkierungen, die Blue sich einprägte. Sie schienen wichtig zu sein.


    So liefen sie schleichend durch das alte Boston. Sie hörten beide plötzlich eine Piepen und dann hörte man einige Stimmen eine Unterhaltung führen. Blue und Preston schlichen vorsichtig nach vorne, blieben aber in Deckung. Die Stimmen kamen aus der Richtung in der sie weiter wollten. Drei Supermutanten standen in der Strasse in die sie wollten. Einer der Supermutanten hatte eine kleine Miniatombombe am Handgelenk befestigt. Von dieser ging das Piepen aus. "Menschen sein so dumm. Immer in Falle laufen" der eine. "Komisch heute noch keine dagewesen. Aber vielleicht großer Bruder Swan schon Hunger gehabt." der Andere. Der mit der Miniatombombe "Ich schönes neues Blinkie bekommen. Viel besser als langweilig schmeckernder Mensch. Ich gespannt was Blinkie können." "Was Schönes. Menschen freuen, wenn du damit ankommen." wieder der andere.


    "Mist. Wie kommen wir denn an den Volltrotteln vorbei" zischte Preston leise. "Preston? Hast du Lust auf ein schönes Feuerwerk?" flüsterte Blue sarkastisch. Er hatte bereits das Scharfschützengewehr gezogen und zielte auf den Mutanten mit der Atombombe. "Du willst doch nicht wirklich..." grinste Preston leise. "Doooch...." *Ruummms* Die drei Mutanten waren dem heiligem Atom zugeteilt worden. Nach diesem bombigen Zwischenfall schlichen sie weiter. Der Weg endete vor einer alten Kirche. Sie beschlossen in die Kirche zu gehen und dort nach weiteren Zeichen und Hinweisen zu suchen. Hier wurden sie gleich von fünf wilden Ghulen herzlich willkommen geheißen. Blue zog seine Nahkampfwaffe und zerteilte sie blitzschnell.


    Dann durchsuchten sie die Kirche weiter. Oben war weiter nichts Auffälliges. "Vielleicht sollten wir es im unteren Bereich versuchen, obwohl ich diese dunklen Keller hasse" schlug Preston vor. "Gegen Dunkelheit gibt es Licht." sagte Blue und plötzlich erhellte ein kleines orangefarbenes Licht die Dunkelheit des Kellers. Blue hat das eingebaute Licht an seinem Pipboy angeschaltet und leuchtete vorsichtig in die Dunkelheit. "Ach stimmt, ich vergesse immer das das Ding das kann".


    Dann verschwanden beide in den Katakomben der alten Kirche. Ausser einigen wenigen wilden Ghulen fanden sie zunächst nichts Auffälliges. Bis sie in den letzten Gang kamen. Hier war eine Vorrichtung in die Wand eingelassen, die wie ein drehbares Emblem aussah. "Was ist das denn?" flüsterte Preston leise. "Ich bin mir nicht ganz sicher..." Blue fing an, während er Preston antwortete an dem Emblem herum zudrehen. Es klackte. ".... aber es scheint eine Art Öffnungsmechanismus zu sein" Klack.Klack.Klack. "Ein Öffnungsmechanismus, wofür?" fragte Preston gespannt. Klack.Klack.Klack.Klack. Dann gab es ein schiebendes Geräusch. "Für eine Geheimtür." Sie sahen wie sich vor ihnen eine Tür auftat und ein Gang in die Dunkelheit führte. Preston pfiff. Sie beschlossen dem Gang zu folgen.


    Einen kleinen Moment später. Plötzlich flammte ein helles Licht auf. Preston und Blue waren für einen kurzen Moment geblendet. Vor ihnen stand drei Personen, von hinten aus einer Tür schien noch jemand zu kommen. Es waren zwei Frauen und zwei Männer. Wobei sich einer im Hintergrund aufhielt und eine jüngere Frau mit grauen Strähnen in den Haaren eine Schussbereite Minigun in den Händen hielt. "Wir sind die Railroad und was wollt ihr hier?" Die Frage war an Preston gerichtet. "Wir..." fing Preston an und Blue ergänzte "...sind dem Weg der Freiheit gefolgt auf der Suche nach der Railroad und sind nicht eure Feinde" "Ich bin Desdemona, und ich bin der Anführer der Railroad. Und ihr seid... Deacon, wo warst du? Wer sind die beiden?" "Sondermeldung Boss. Der Große da, ist der Chef der Minutemen und er war derjenige, der Kellogg mit Argumenten wortwörtlich erschlagen hat. Übrigens dafür eine Ladung Nuka - Cola aufs Haus, Großer. Er stand ganz oben auf unserer Liste. Und der andere ist ..."


    Desdemona und Deacon diskutierten noch einen Moment über die Beitrittsgründe, die Blue genannt hatte, miteinander und Desdemona beschloss Blue zusammen mit Deacon einen Auftrag ausführen zu lassen um die Eignung für die Railroad zu prüfen. Deacon und Blue besprachen dann noch einiges und vereinbarten einen bestimmten Treffpunkt. Danach löste sich die Gruppe der Railroad so auf, wie sie gekommen war. "Es gibt sie also wirklich. Ich bin wirklich überrascht. Und meinst du, sie werden uns mit dem Institut weiterhelfen?" stellte Preston fest "Ich hoffe es, aber wir sind jetzt schon ein ganzes Stück weiter." antwortete Blue zufrieden. "Und was machen wir jetzt, Blue?" "Ich würde mir gerne mal Goodneighbor ansehen, wir sind ja heute daran vorbeigekommen. Da war ich noch nicht." "Goodneighbor? Der Ort ist , sagen wir mal freakig" seufzte Preston "Dann ein Grund mehr da hin zu gehen, du hast mich neugierig gemacht." sagte Blue belustigt. Die beide gingen nach oben in die Kirche und verschwanden durch die Tür nach draußen. Goodneighbor wartete.

  • 39. Goodneighbor

    Preston betrat als erstes Goodneighbor. Da wurde er auch gleich von einem schmierigen und brutal aussehenden Typen mit Namen Finn angesprochen. "Neu hier in Goodneighbor? Interesse an einer Versicherung? Hier in Goodneighbor sollte man nicht ohne eine rumlaufen." fragte Finn schleimig. "Eine Versicherung? Was meinst du damit?" fragte Preston etwas dümmlich. Insgeheim wußte er, was für eine Art von Versicherung Finn meinte. "Du gibst mir einfach was, du in deinen Taschen hast, sonst passieren dir Unfälle, schlimme und blutige Unfälle." sagte Finn mit einem bösartigen Grinsen auf seinem Gesicht. "Warte ab, dir wird das blöde Grinsen gleich noch vergehen," dachte Preston. "Sag mal Blue, brauchen wir eine Versicherung? Du weißt schon, die spezielle?" sagte Preston zu Blue, der sich gerade durch den engen Zugang von Goodneighbor gequetscht hatte und jetzt hinter Preston stand. Finn schaute etwas verdutzt als er Preston zu jemand hinter sich sprechen hörte.


    Blue hatte das Gespräch mitbekommen und er konnte es nicht ausstehen, wenn jemand seinen Freund Preston so unverhohlen bedrohte. Er schaute sich Finn von unten nach oben an. Dieser war immer noch mit verdattert gucken beschäftigt. Blue griff mit der rechten Hand nach Finn und packte ihm am Schlafittchen und zog ihn zu sich nach oben und zwar so das dieser einige Zentimeter über den Boden schwebte. "Pass auf mein Freundchen, wir sind ausreichend... versichert" sagte Blue in einem leicht bedrohlichen und brummigen Ton. "Aber ich glaube, du brauchst gleich eine. Wir haben eine "Halte Abstand zu meinem Freund, sonst mache ich dich platt Versicherung. Und der Versicherungsfall wird gleich eintreten, wenn du nicht aufhörst uns zu bedrohen. Haben wir uns verstanden?" Nach der Ansage stellte Blue Finn wieder unsanft auf den Boden. Der brauchte einen kleinen Moment um das gerade passierte zu verarbeiten.


    Von der Seite kam ein Ghul in einer alten und leicht eigentümlichen Bekleidung " Hey Finn was soll das? Begrüßt man so etwa neue Gäste?" fragte der Ghul Finn mit vorwurfsvoller Stimme und bewegte sich Richtung Finn. Finn blaffte ihn darauf an. "Sie sind nicht wie wir. Du lässt hier jeden rein. Du bist schwach Hancock. Wenn das so weiter geht, wird es bald einen neuen Bürgermeister geben." " Hey Finn wir sprechen hier über mich. Hmm, Kein Verständnis für den Bürgermeister, du machst mich echt traurig, Finn." sagte Hancock völlig ruhig und zog mit einem Mal ein Klappmesser und brachte Finn mit einigen gezielten Messerstichen um.


    Dann drehte Hancock sich zu Preston und Blue um und sagte "Alles in Ordnung? Willkommen in Goodneighbor. Lasst euch von diesem kleinen "Zwischenfall" nicht negativ beeindrucken. Hier ist jeder willkommen." und Hancock fügt mit einem leicht gefährlich, klingenden Unterton hinzu. "So lange er weiss, wer hier das Sagen hat."


    "Das nenne ich mal konsequentes Handeln" sagte Blue zu Preston. "Ja, das war vielleicht eine eigenwillige Begrüßung. Aber dieser Finn hat es aber auch nicht anders verdient." sagte Preston. Die beiden sahen sich nun in Goodneighbor um. Zunächst wollte sie die beiden Geschäfte besuchen, die sich relativ nahe am Eingang befanden. Sie gingen zuerst zum Waffenladen mit dem Namen "Kill or be Killed". Am Verkaufstresen stand ein Aggressotron mit dem Namen K-L-E-O. Blue dachte bei sich "Irgendwie passend und doch gleichzeitig merkwürdig. Ein Kampfroboter der Waffen verkauft."


    "Hallo, alles was ich verkaufe verletzt, verstümmelt oder tötet garantiert zur Zufriedenheit des Käufers. Außer ich, ich töte nur, wenn ich Lust dazu habe. Was darf es denn sein?" sagte K-L-E-O in der typischen Art der Aggressotrons. Blue und Preston schauten sich einige Waffen an und K-L-E-O ergänzte den Kauf mit einigen Kommentaren. ..."Funktioniert garantiert, ich habe das beim letzten der das gefragt hat ausprobiert..., ... das tötet, war noch blutig als ich es dem vorherigen Besitzer abgenommen..." . Danach gingen sie zu Daisy und deckten sich noch mit Materialien für unterwegs ein. "Was hältst du davon, wenn wir uns das Third Rail mal ansehen, Blue? Die sollen da eine ganz herrvoragende Sängerin dort haben. Die wollte ich mir schon immer mal anhören." fragte Preston an Blue gewandt. "Können wir gerne machen. Ich dachte, dir wäre Goodneighbor zu...freakig und gefährlich", ärgerte Blue Preston. Preston foppte zurück "Wieso, ich habe doch gerade eine Lebensversicherung abgeschlossen, und die läuft gerade neben mir."


    Preston und Blue grinsten sich beide an. Sie gingen in das Third Rail. Magnolia war wirklich so begnadet im Singen, wie Preston erzählt hatte. Sie hatten einige Zeit gelauscht, als beide ein Streitgespräch im hinteren Teil mitbekamen. Sie bewegten sich in die Richtung und blieben auf einiger Entfernung stehen und konnten so das Streitgespräch zwischen zwei Gunnern und jemanden mit dem Namen MacCready mitbekommen. Sie schienen ihn in einer gewissen Weise zu bedrohen. Preston wollte schon dazwischen gehen. Blue hielt ihn aber mit seiner Hand auf der Schulter sanft fest. "Ruhig Preston. Ich will erst wissen was da los ist." Nach dem Ende des Gespräches verließen die Gunner den Raum und liessen MacCready zurück. Preston warf den beiden Gunnern beim Verlassen des Raumes einen vernichteten Blick zu. Seit Quincy hasste er die Gruppe. Blue ging auf MacCready zu und unterhielt sich mit ihm eine ganze Zeit. Dann gab er ihm einige Kornkorken und heuerte MacCready an. Preston wundert sich zwar, aber Blue würde seine Gründe haben einen Söldner anzuheuern.


    So verliessen sie zu dritt das Third Rail und beschlossen sich ersteinmal wieder auf den Heimweg nach Sanctuary zu machen. Als sie sich Richtung dem Ausgang von Goodneighbor bewegten, sprach sie jemand aus einer Seitengasse an. Es war eine Ghulfrau mit dem Namen Bobbi Naselos. "Interesse ein paar zusätzliche Kronkorken zu verdienen? Ist auch nichts Schwieriges. Ihr drei seht dafür geeignet aus. Besonders der Große da." Da die Kronkorken in letzte Zeit abgenommen hatten, sagten die Gruppe zu. "Ich bin gespannt, wofür die uns braucht?" dachte Blue bei sich.

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