Er passt auf Blue eher wie ein kleiner, großer Bruder auf. Für Blue ist Preston ein sehr guter Freund (im freundschaftlichen Sinne)
29. Ein unbekannter Feind
Fort Independence. Ende April 2288.
Sie waren nun jetzt einige Woche dabei, die Burg instand zu setzen und in Teilen auch auszubauen. Die Funkanlage war auch repariert worden. Auch hatten sie seit neustem zwei Artilleriegeschütze auf der Burg stehen. Vor etwa zwei Wochen bekamen sie Besuch von einer Veteranentruppe der alten Minutemen. Unter ihnen war Ronnie Shaw. "Sag mal Jungchen, wo finde ich denn euren Anführer? Ich will mir den mal anschauen, ob der auch so viel taugt wie man hört" sagte sie zu Preston, der gerade am Eingang der Burg stand. "Der ist hinten an der Mauer mit ein paar unserer Leute" gab Preston etwas verdattert Auskunft nach der Ansprache. "Du kannst ihn praktisch nicht übersehen." fügte er noch hinzu.
Blue hatte sich hingesetzt und die obere Uniform zur Seite gelegt. Die Männer und er machten gerade Pause, nachdem sie gemeinsam den letzten Schutt aus dem Innenbereich der Burg entfernt hatten. Blue schrieb gerade ein paar Notizen in seinem Buch, was er in der letzten Zeit mit sich führte. So bekam er nicht mit, dass Ronnie zu ihm trat. „Du bist also der Grünschnabel, der die Minutemen zurzeit anführt. Bist ja wirklich so eine interessante Erscheinung, wie man sich erzählt." Blue schaute nach der Ansprache auf und betrachtete Ronnie. Sie schien einer von den alten Minutemen und recht erfahren zu sein. "Ja, Ma´am. Ich bin "General Grünschnabel." konterte er schmunzelnd Ronnies Ansage. "Also Humor hast du auch schon mal. Gut. Schön, das ihr die alte Dame in Stand setzt. Ich habe etwas über die Burg zu berichten, was für euch wichtig ist…" Durch Ronnies Erzählung und den daraus resultierenden Einsatz hatten die Minutemen nun Zugriff auf die alten Artilleriepläne und die Waffenkammer der Burg. Es lief im Moment recht positiv. Doch einige Tage später sollte sich das ändern. Die Aktionen der Minutemen berührten die Planungsbereiche anderer. Das zog Konsequenzen nach sich.
Sanctuary. Zwei Tage später.
Blue war gerade mit Preston am Tor von Sanctuary, als zwei Minutemen angerannt kamen. Es war früh am Morgen. Irgendetwas Schlimmes schien passiert zu sein. Die beiden Männer waren völlig aus der Puste. Sie sie kamen von der General Atomics Galeria. Hier hatten die Minutemen zusammen mit einer Gruppe von Siedlern angefangen, eine kleine Siedlung einzurichten. Die dortigen Roboter waren etwas umprogrammiert worden und unterstützten die dortigen Siedler. Die beiden berichteten in kurzen knappen Worten, was sie dort nach der Patrouillie vorgefunden hatten. Preston und Blue brachen sofort auf. Sie wollten sich selbst ein Bild von der Lage vor Ort machen. Als sie dort ankamen, standen dort die restlichen Männer der Patrollie und schauten nur geschockt in die Siedlung.
Es waren etwa fünfundzwanzig bis dreißig Tote und die Wachmannschaft, die aus erfahrenen Minutemen bestand, Die gesamte Siedlung war regelrecht ausradiert worden. Niemand hatte überlebt. Männer, Frauen und selbst die Kinder waren brutal umgebracht worden Alle lagen in ihrem Blut. Besonders auffällig war, dass niemand hier Waffen gezogen hatte. Es gab auch sonst keine Kampfspuren. Derjenige oder diejenigen, die das getan hatten, mussten schnell und unbarmherzig zugeschlagen haben. Überfälle auf Siedlungen im Commonwealth waren häufig, aber dieser Angriff hier kam eher einer Hinrichtung gleich. Viele der Siedler waren scheinbar mit Laserwaffen getötetet worden. Aber es gab auch einige die tödliche Schussverletzungen aus einer 44.er erhalten hatten.
Preston schluckte nur und dachte innerliche "Heilige Scheiße. Was für ein Blutbad." Er war wie die anderen sichtlich geschockt. Blue sagte ebenfalls ersteinmal nichts. Nachdem sich viele der Anwesenden vom ersten Schock erholt hatten, gingen sie in die Siedlung und untersuchten das Areal der Hinrichtung. Besonders ging vielen der Tod der Kinder nahe. Blue auch. "Das hätte auch Anny sein können." dachte er traurig. "So eine Art von Angriff hatten wir noch nie." und war ziemlich besorgt.
Einer kam der Männer kam zu ihm und drückte ihm etwas in die Hand. Es schien eine Art Briefkuvert zu sein. Es war ein kurzer Brief. Er war an Blue gerichtet. Während er ihn lass, verengten sich Blues Augen zu Schlitzen. Er bekam ein ziemliche Zornesfalte auf der Stirn. Als er mit lesen fertig war, ließ er den Brief sinken. Er ballte die Hände vor Wut zur Faust, schloss für einen Moment die Augen und schnaufte. Eine kalte Wut stieg in ihm hoch und er kämpfte um seine Selbstbeherrschung. Blue war sauer und zwar richtig. Preston, der nicht weit von Blue stand, bemerkte die Reaktion seines Freundes. Er fragte sich was in dem Brief gestanden hatte. Als hätte Blue Prestons Gedanken gelesen, dreht der sich jetzt um und gab Preston wortlos den Brief.
In Blues Augen stand ein Ausdruck, den Preston bei seinem Freund noch nie gesehen hatte und ihn zurückweichen lies. Blue ging wortlos an ihm vorbei. Seine ganze Körpersprache sagte im Moment praktisch "Geht mir aus dem Weg, sonst haue ich euch unangespitzt in den Boden" und verschwand mit geballten Fäusten hinter einem der Gebäude der Galleria. So wütend hatte er Blue in der ganzen Zeit, die sie sich jetzt kannten, noch nie gesehen. Preston las den Brief. Nun verstand er, warum Blue so sauer war. Das Blutbad an der Siedlung war ein Warnschuss an die Minutemen und insbesondere an Blue. Unterschrieben war dieser Brief mit einem Namen: Kellogg.