[Spoiler] Die Fallout Chroniken: Buch I: Ein seltsamer Wanderer - Alternative F4 Geschichte

  • 12. Ein Neubeginn

    Blue trat durch die Tür des Museums, und hörte, wie sich Preston und seine Gruppe unterhielten. Sie waren aus dem oberen Raum nach unten gekommen und saßen und standen jetzt im Ausgangsbereich des Museums. Preston blickt auf, als Blue hineinkam. "Das war bemerkenswert. Danke, dass du uns so geholfen hast. Hier, das ist nicht viel, aber vielleicht ist eine kleine Anerkennung. Danke, das du dich auf unsere Seite gestellt hast", und reichte Blue einen kleinen Beutel mit Kronkorken. "Gern geschehen Preston, aber das wäre nicht nötig gewesen. Ich hätte euch auch so geholfen. Wie geht es jetzt mit euch weiter?" "Mama Murphy hat uns von einem Ort namens Sanctuary erzählt, der sich hier in der Nähe befinden soll. Da wollen wir hin. Willst du nicht mitkommen? Wir könnten noch jemand zusätzliches gebrauchen."


    Eine kurze Diskussion kam seitens Marcey Long auf. Am Ende beschloss sich die Gruppe doch Richtung Sanctuary aufzumachen. Auch Blue war dabei. Codsworth und der Hund, der von Mama Murphy den Namen Dogmeat bekam, stießen ebenfalls dazu. So wandert die bunte Gruppe Richtung Sanctuary und ließ sich dort nieder.


    Mehrere Tage später. Seitdem sie in Sanctuary angekommen waren, war die gesamte Gruppe fleißig. Preston kontrollierte zusammen mit Codsworth die kleine Insel auf der die neue Heimat lag. Die Longs schauten in den alten Häusern nach verwertbaren Materialien. Blue war anfangs morgens mit seinem Gewehr auf die Jagd gegangen und hatte die Gruppe erstmal mit etwas Essbaren versorgt. Jetzt war er gerade dabei mit Sturges zusammen eine erste Wand aus altem Metall hochzuziehen, die sie vor unerwarteten Übergriffen schützen sollte. Er hatte zusammen mit Sturges geplannt, damit die komplette Siedlung zu schützen. Preston hatte am Morgen mit einem Händler kurz vor Sanctuary gesprochen, der ihm einen Zettel überreichte und daraufhin weiter zog.


    Jetzt kam Preston zu Sturges und Blue."Blue, hast du mal kurz Zeit?" "Klar, für dich immer Preston.Was gibt es?", brummte er freundlich. "Ich habe hier ein Hilferuf von einer Siedlung an die Minutemen. Ich würde gerne helfen, aber ich kann hier nicht weg. Meinst du, du könntest helfen?" "Hmm, was haben die denn für ein Problem? Weißt du da schon was?" "Dem Brief nach warscheinlich wieder mal Raider. Und wie sieht es aus, hilfst du mir?" "Ja, werde ich, wo muss ich hin?" "Die Siedlung nennt sich Tenpines Bluff." Preston beschrieb Blue den Weg.


    Blue ging zu einem der Häuser, in dem er sich nun eingerichtet hatte. Er nahm einiges an Munition mit, packte seinen großen Rucksack auf den Rücken und schulterte sein Gewehr. Dann nahm er eine Armbinde vom Tisch, wo die Zeichen der Minutemen draufgestickt war und legte sie sich an. Er wollte gerade los, als Codsworth hineingeschwebt kam "Soll ich mitkommen, Sir?" "Es wäre gut, wenn du Preston weiter unterstützen würdest, aber Danke für das Angebot, Codsworth." "Okay", sagte Codsworth und rauschte wieder davon.


    So machte sich Blue Richtung Tenpines auf den Weg und kam nach einigen Stunden dort an. Blue blieb in einiger Entfernung stehen, und sprach einen der beiden Personen, die auf einem kleinen Feld arbeiteten an "Ihr brauchtet Hilfe von den Minutemen, oder? Ich bin deswegen hier. Ich würde euch helfen." Einer der beiden schaute hoch und guckte zunächst ein wenig erschrocken, als er Blue sah, ging aber dann doch auf ihn zu. "Wir haben ehrlich gesagt, nicht damit gerechnet, dass überhaupt jemand auf unseren Brief reagiert. Vor allem nicht nach der Sache mit Quincy. Und vor allem nicht mit so jemanden", fügt er etwas schüchtern hinzu.


    Peter, so hieß der Siedler, erzählt Blue in Kürze was passiert war und wo er die Raider finden konnte. Sie hatten sich in die alte Corvega Fabrik in Lexington zurückgezogen. Er erklärte Blue ebenfalls den kürzesten Weg dorthin. Blue versprach sich um die Raider zu kümmern und dann wieder hierher zurückzukommen. Dann wanderte Blue weiter Richtung Lexington und kam vor der Abendämmerung dort an. Durch Lexington selbst bewegt sich Blue sehr vorsichtig. Preston hatte Blue davor gewarnt, dass sich hier relativ viele Ghule aufhalten würde. Blue sah die Fabrik in einiger Entfernung aufragen und sah am Haupteingang einige Raider, Geschütztürme und sogar einige Suchscheinwerfer.


    "Hmm, ich sondiere erstmal weiter die Gegend. Vielleicht gib es einen nicht so stark befestigten Eingang. Hier möchte ich nicht unbedingt mit der Tür ins Haus fallen. Die sehen mir recht gut ausgerüstet aus, und wer weiss wieviele sich noch im Gebäude selbst befinden." dachte er bei sich. Nach einiger Zeit fand Blue einen alten aufgebrochenen Wartungsschacht, der Richtung Corvega-Fabrik führte. "Hoppla, was ist das denn? Das sieht doch gut aus. Und die Richtung stimmt auch." Blue zwängt sich ungesehen in den Schacht und wanderte darin weiter. Dann kam er ans Ende. In einigen Metern Entfernung konnt er ein Loch in der Wand sehen.


    Ein Ghul bewegt sich aus dem Loch in Richtung des Raumes dahinter und wurde dann plötzlich von einem Geschützturm nieder gemäht. "Gut zu wissen, hier scheine ich richtig zu sein. Solche Geschütztürme könnten wir gut für unsere Siedlung gebrauchen. Und vielleicht finde ich hier auch endlich mal passendes Reparaturmaterial für meinen Pipboy. Aber eins nach dem anderen. Erstmal werde ich mich um diese feigen und penetranten Nervensägen von Raidern kümmern" brummelte er leise in sich hinein.



    13. Corvega Tango

    Blue lugte vorsichtig durch das Loch um die Ecke. "Automatisierter Geschützturm, sehr nett. Wie komme ich denn an dem vorbei ohne gleich gesiebt zu werden. Ah, ich habe eine Idee. Ist zwar etwas makaber, aber das wird gehen". Blue nahm ein kurzes Seil aus seinem Rucksack und nahm einen toten Ghul, der vor ihm lag. Er befestigte das eine Ende des Seils am Hals des toten Guhls und das andere Ende an dem Griff seines Gewehres. Fertig war die Ghulpinata. "Mal sehen, ob das funktioniert" dachte er


    Er nahm das Gewehr am Lauf und hielte es dann mit dem Ghul soweit weg wie möglich. Der Geschützturm erfasste das Ziel und schoss. Blue wurde vom erstmal nicht vom Geschützturm erfasst. So konnte er ihn mit einen kräftigen Tritt seines Beines ersteinmal unschädlich machen. Der Suchscheinwerfer, der dazu geschaltet worden war, wurde ebenfalls mit ein paar gezielten Schlägen zerstört. Er band den toten Ghul wieder los und befreite sein Gewehr vom Seil. Er war nun in der alten Corvegafabrik. In den schlechtbeleuchteten Gängen konnte er einige Raider geräuschlos mit seinem Gewehr ausschalten. Er hatte sich, bevor er losgezogen war noch einen Schalldämpfer für sein Gewehr eingepackt. Wie in einer überdimensionierten Schießbude entledigte sich Blue in der Fabrik der Raider aus dem Schatten heraus.


    Einer nach dem anderen ging zu Boden. Bevor der nächste reagieren konnte, war auch dieser schon tot. Blue erbeutete viele seltenen Materialen, der er sich in seinen Rucksack packte. Schließlich kam er in eine der oberen Fertigungshallen, wo der Boss der Raider sich mit einigen seiner Spießgesellen aufhielt. Auch hier waren einige Geschütztürme mit Suchscheinwerfern postiert. Hier war es schwierig, ungesehen zu agieren. Da bemerkte Blue einen alten Protekton in seiner Ladebucht und ein Computerterminal. "Dann wollen wir mal schauen, ob wir da nicht eine kleine Ablenkung bauen können."


    Blue zog sich seine speziellen Handschuhe wieder an und programmierte den Protekton um. Der lief mit einem großen Krach los und beharkte die Raider. ER bot eine hervorragende Ablenkung. Mehr sogar noch. Durch das Feuergefecht wurde eine der halbfertig gestellten Corvegas im Bereich des Motors getroffen. Das endete in einer Kettenreaktion von explodieren Autos in der Halle. Blue konnte sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen "Was eine Bombenstimmung hier. Echt tolles Feuerwerk" grinste er in sich hinein.


    Nach der Explosion war es ein Leichtes, die restlichen Raider aus dem Weg zu räumen. Sie waren noch durch das erfolgte "Feuerwerk abgelenkt. Die restlichen Raider auf dem Dach und in den anderen Bereichen der Fabrik wurden wieder auf die geräuschlose Art durch Blues Gewehr erledigt. Die gesamte Fabrik gesäubert und Blue hatte eine Menge neuer Materialien für Sanctuary. Es war nun dunkel geworden. Blue zog sich in eine der Wartungsrohre zurück, die man von innen verschließen konnte. Dort verbrachte er seinen Schlaf bis zum nächsten Morgen. Er schlug den Rückweg nach Tenpines ein. Dort erstattete er Peter Bericht. Die Gefahr war nun aus dem Weg geräumt. Er und seine Frau waren heilfroh. Sie boten an die Minutemen zu unterstützen. "Da wird Preston sich freuen" dachte Blue und verabschiedete sich.


    Von Tenpines ging die Reise zurück nach Sanctuary. Preston war mittlerweile unruhig geworden, weil Blue jetzt schon einige Zeit weg war. Seine Miene hellte sich sofort auf als er ihn über die Brücke stampfen sah. "Hey Blue, schön dass du wieder da bist. Hatte schon angefangen mir Sorgen zu machen." "Waren Raider, Preston. In der alten Corvega-Fabrik. Sind jetzt aber Geschichte. Die Siedler von Tenpines sind jetzt ersteinmal sicher. Und sie werden die Minutemen unterstützen." "Das ist prima, Blue." "Freut mich Preston. Ich habe auch einge Sachen für Sanctuary mitgebracht. Werde sie erstmal ins Lager bringen. Übrigens sind auch ein paar Dinge für Geschütztürme dabei. Dann bekommst du auch mal ein wenig Entspannung" "Danke Blue."


    Preston war sprachlos. Nicht nur, dass sein Freund alleine den Siedlern helfen konnte und dabei eine ganze Fabrik voller Raider alleine abgefertigt hatte. Nein, er dachte dann noch an Sanctuary. Er würde mit Blue heute Abend über etwas sprechen, was er schon seit einigen Tagen auf der Seele brannte. Preston schaute nach Blue und sah, das er mit Sturges wieder am Fachsimpeln war. "Die beiden verstehen sich ebenfalls prima" freute sich Preston.

  • 14. Sein oder nicht sein

    Blue hatte den ganzen Tag mit Sturges zusammen an der Verteidigung von Sanctuary gebastelt. Und erste Gehversuche mit einem Geschützturm basierend auf Improwaffen gemacht. Sie waren...naja noch verbesserungsfähig. Sturges hatte in weiser Voraussicht den Prototyp mit Platzpatronen geladen. Als der Geschützturm in Betrieb ging, hört man sofort ein "*Biep*, was eine Anvisierung bedeutete und spuckte mit einem *Pwreet* direkt eine Reihe Platzpatronen Richtung Blue. Dieser zog einer seiner grauen Augenbrauen hoch und schaute Sturges zwar streng, aber mit einem leichten Lächeln auf den Lippen an. "Funktionieren tut das. Aber ich glaube es ist sinnig, wenn wir die Zielparameter nochmal ändern. Oder muss ich mir einen Blechmantel zulegen?" fragte er Sturges mit einem leichten humorvollen Unterton. "Ich kann ja nichts dafür, du bist halt ein großes kompaktes Ziel, da kann der Geschützturm wohl nicht anders“, antwortete Sturges ebenfalls mit einem leicht belustigten Unterton. "Mal ernsthaft Sturges, da sollten wir wirklich nochmal dran. Ist ja ein bisschen unpraktisch, wenn wir uns selbst erschießen." Beide wendeten sich lachend wieder dem Geschützturm zu.


    Es wurde abends und alle zogen sich in ihre Behausungen in Sanctuary zog. Blue kam gerade aus seinem Haus, wo er mal wieder gebückt durch die Tür nach draußen kam. "Diese Häuser sind einfach ein wenig niedrig für mich“ seufzte er. Er hatte sich im Haus heute schon einige Male wieder den Kopf eingestoßen, weil er manchmal einfach vergaß, dass seine Körpergröße nicht in das Höhenkonzept dieses Wohnhauses passte. Dann lehnte er sich vor den Eingang und machte seine Beine lang. Neben ihm brannte ein eingefasstes Lagerfeuer. Preston kam die Straße hoch zu und ging zu Blue und setzte sich neben ihn.


    "Blue hast du Zeit? Ich müsste mit dir reden." "Ja habe ich. Für dich immer." Blue hatte irgendwie geahnt, das Preston mit ihm heute noch sprechen wollte. Den ganzen Tag hatte er es an Prestons Gesicht gesehen. Es war ein bestimmter Ausdruck, der bei Preston nur zu Tage trat, wenn ihn etwas wichtiges beschäftigte."Ich wollte mich nochmal bei dir bedanken, das du das alles fürs uns tust, das ist heutzutage nicht selbstverständlich", sagte Preston und schwieg einen Moment. Irgendwas bedrückte Preston. "Ich habe dir doch, von den Minutemen erzählt und das ich der letzte Minutemen bin. Zu mindestens von den aktiven. Man müsste die Minutemen von Grund her wieder aufbauen Doch ich selbst bin dafür nicht wirklich geeignet, daher wollte ich dich fragen, ob du das machen würdest?" Preston schaute Blue nach der Frage erwartungsvoll an.


    Mit so einer Frage hatte Blue nicht gerechnet. Er setzt sich auf. Sein Gesicht war sehr ernst und schaute Preston direkt an, als er sprach: "Wieso meinst du, dass ausgerechnet ich das kann? Ich meine, dein Vertrauen in mich ehrt mich sehr und ich helfe euch wirklich gern. Aber eine Gruppe komplett wieder neu aufbauen, die dann die Leute im Commonwealth auch noch anständig beschützen kann? Ich bin mir nicht sicher, ob ich deine Erwartungen wirklich erfüllen kann... Und ein Problem kommt bei mir erschwerend hinzu. Ich bin ein Supermutant. Zwar einer der sich gut ausdrücken kann und mit Menschen gut klarkommt, aber würden die anderen mich akzeptieren? Angst vor mir wäre in einer solch wichtigen Sache kein guter Berater."


    Blue schwieg einen kleinen Moment und sagte dann zu Preston. "Bitte gib mir ein wenig Zeit, darüber nachzudenken." Preston schaute kurz sehr nachdenklich und sagte dann "Es ist okay für mich, das du Bedenkzeit brauchst. Ich habe dich ja regelrecht überfallen. Aber ja ich denke, dass du das kannst. Du denkst erst an die anderen, selten an dich und stehst zu deinem Wort. Solche Werte sieht man hier draußen nur noch echt selten. Und Danke, dass du mir zugehört hast. Ich werde mich auch erstmal hinlegen. Wir können uns ja morgen weiter darüber unterhalten." Dann stand Preston auf, ging zu seinem Unterschlupf und legte sich schlafen.


    Für Blue sollte es eine kurze Nacht werden. Vielen Gedanken schossen ihm durch den Kopf und er überlegte lange und gründlich. "...die Minutemen wieder aufbauen, weiß Preston eigentlich was, er davon mir verlangt..., die Leute brauchen die Minutemen wieder..., die Raider sind eine Gefahr für alle..., sie machen selbst vor den Kindern nicht halt..., Anny und ihr Bruder, ihre Familie sind auch in ständiger Gefahr..., und die Longs haben wegen den Gunnern ihren einzige Sohn verloren,...ich weiß nicht ob ich der richtige bin?...soll ich es wirklich versuchen?"


    Nach einiger Zeit des Nachsinnens "...ich werde es versuchen. Für Anny und die anderen. Sie haben mir auch viel gegeben seitdem ich hier im Commonwealth unterwegs bin und ich möchte nicht ihr Vertrauen in mich enttäuschen. Ich werde morgen mit Preston darüber sprechen. Das wird ein hartes Stück Arbeit“ dachte er. Er wollte noch einen Moment am Feuer sitzen bleiben und lehnt sich mit verschränkten Armen zurück. Ohne es zu wollen schlief er ein. Am nächsten Morgen wachte Blue unsanft auf. So einzuschlafen hatte er nicht geplant. Er stand erst einmal auf und fing dann an nach Preston zu schauen. "Wie ich ihn kenne, ist er schon wieder auf Patrolliengang. Mal sehen, wo er steckt. Ich habe ja einiges mit ihm heute zu besprechen" brummte Blue in sich hinein und lief dann los.


    Da kam ihn Preston auch schon entgegen. "Und schon was entschieden?" fragte Preston vorsichtig nach. "Ja, habe ich. Lang und gründlich. Ich werde es machen, aber ich weiß nicht ob es klappen wird. Wobei ich mir die größte Mühe geben werden." "Du machst es? Das ist hervorragend. Mehr als ich zu hoffen gewagt hatte. Ich werde von jetzt an immer an deiner Seite stehen, General.", sagte Preston und man konnte ihn förmlich vor Freude salutieren sehen.


    "General? Preston du weißt schon, das du mir gerade da ein ziemliche Beförderung verpasst hast, oder?" Blue war baff. "Also" sagte Preston "es ist so, dass der Anführer der Minutemen immer den Rang eines Generals inne hatte... Und als letzter Minutemen, kann mir keiner wiedersprechen, wenn ich sage, dass du der neue General bist." "Gut, das haben wir dann geklärt." sagte Blue mit einem Seufzen. " Ich glaube wir haben heute noch so einiges zu besprechen Preston.“

  • 15. Ein Notruf

    Commonwealth. Ende Februar 2288


    Etwa drei Monate später. In Sanctuary herrschte ein geschäftiges Treiben. Vor einem Monat war die Einfassung fertig geworden und einige der Bewohner des Commonwealth wollten hier gerne in der neuen Siedlung ein neues und vor allem besser geschütztes zu Hause finden. Seit Prestons Frage an Blue hatte sich hier einiges getan. Blue hatte sofort nach der Ernennung zum neuen General der Minutemen damit begonnen Planungen zu machen, wie man die Minutemen wieder aufbauen und vor allem dauerhaft erhalten zu können. Preston staunte nicht schlecht, als Blue ihm sehr detaillierte erläuterte wie man es anstellen könnte. "An was der alles denkt, da wäre ich im Lebtag nicht drauf gekommen." Vor allem fand er interessant, welche Lehren Blue aus der Geschichte aus Quincy zog und es versuchte in die neue Hierarchie einzuflechten.


    In den letzten drei Monaten waren sie beide sehr häufig zusammen los gezogen und hatten einigen Siedlungen gegen Raider und ähnliche Probleme geholfen. Neben Tenpines, kam als zweites die Farm von den Abernathys dazu. Nachdem Blue und Preston die alte Satellitenstation USAF Olivia von Raidern gesäubert und das Medaillon der von den Raidern getöteten Tochter wieder geholten hatten. Mittlerweile gehörten noch Sunshine Tidings, Starlight Drive In und Outpost Zimonja zu Siedlungen, die die Minutemen direkt unterstützen. In all diesen Siedlungen erfolgte ein Ausbau der Sicherung der Siedlung. Dadurch bekamen sie etliche neue Rekruten, die den Minutemen betreten wollten.


    Blue begutachtete sie akribisch und durch verschieden Fragen und bestimmte Tests holte er die Geeigneten heraus. Die anderen wurden aber nicht weggeschickt, sondern ihren Fähigkeiten weiter eingeteilt sofern sie wollten und dienten den Minutemen als Unterstützung. Was Preston besonders interessant fand war die Tatsache, dass er die Leute zwar auf Loyalität, aber auch auf Kritikfähigkeit ihm gegenüber teste. Als Preston ihn einmal danach fragte, bekam er folgende Antwort "Erstes jeder macht Fehler, auch ich, und da erwarte ich eine anständige Kritik von unseren Leuten. Zweitens, die Leute sollen das selber Denken nicht verlernen. Wir wollen ja gemeinsam handeln und das Commonwealth schützen."


    Zwischen den Siedlungen begann auch ein verstärkter Handel mit den Karawanen. Auch waren nun einige Patrollien unterwegs. Problematisch wurde nur langsam die Tatsache, dass man als einzelner die Siedlungen nicht mehr an einem Tag ablaufen konnte und es so schwieriger wurde, bei Problemen zeitnah zu reagieren. Auch machte sich Blue zurzeit darüber Gedanken, wie man die Leute besser ausrüsten konnte. Sie waren ja alle teilweise mit eigenen Waffen gekommen und in manchen Situationen wäre eine bessere Bewaffnung hilfreich gewesen. Er war sehr darauf bedacht, Verluste möglichst zu minimieren.


    Heute war es ruhiger als die letzten Tagen. Preston lief zu Blues Haus hinüber und trat ein. Blue saß an einem Tisch mit einer kleinen hellen Lampe, die er mit einer alten Fusionsbatterie einspeiste, und einer Vergrößerungslupe, die scheinbar auch selbstgebaut war. Blue hatte den Pipboy abgenommen und ihn scheinbar sehr vorsichtig in einige größerer Einzelteile zerlegt. Er war scheinbar dabei ihn halbwegs zu reparieren. Das ganze sah in Prestons Augen schon sehr kompliziert aus.


    "Was machst du da?" fragte er Blue vorsichtig, da dieser scheinbar hochkonzentriert dabei war ein neues Bauteil mit einem Lötkolben mit sehr feiner Spitze einzulöten. "Ich versuche gerade den Transponder neu zu setzten, aber er hat leider nicht die richtige Größe. Sprich leider nur ein sehr kleinen Empfangsradius." erklärte er Preston ohne aufzusehen. "Naja, wenigstens ist er wieder halbwegs nutzbar. Die anderen Teile konnte ich auch halbwegs ersetzten. Aber die richtige Baugröße ist schon recht klein und ich habe bis jetzt nicht besseres gefunden. Naja, muss reichen."


    Dann begann er damit den Pipboy wieder zusammen zusetzten und das gelang ihm recht schnell. Dann schnallte er sich ihn wieder ums Handgelenk. "Preston, ich werde mich heute Richtung Diamond City aufmachen. Ich wollte da einige Dinge für uns erledigen. Außerdem würde ich mir gerne eine wenig die Beine vertreten. Ich bin seit zwei Wochen nicht mehr aus Sanctuary rausgekommen. Es wäre gut, wenn du hier so lange die Stellung hältst."


    "Du willst allein los? Willst du nicht wenigstens ein paar Männer mitnehmen?", fragte Preston sichtlich überrascht. "Ja allein. Die Leute sind schon mehr als ausgelastet. Und außerdem, ich kann schon ganz gut auf mich aufpassen. Danke, aber für deine Fürsorglichkeit." Blue stand dann auf und packte einiges an Sachen zusammen, schulterte Rucksack und Gewehr und verabschiedete sich dann von Preston. Der war alles andere davon begeistert, Blue allein den weiten Weg nach Diamond City reisen zu lassen.


    Blue lief über Concord in Richtung Lexington und wandte sich dann Richtung Cambrigde. Preston hatte ihm geraten hier besonders Vorsicht zu sein, weil sich hier auffällig viele wilde Ghule aufhielten. Als er gerade an der alten Corvega-Fabrik vorbei war, machte sich sein reparierter Pipboy durch ein langsam rot blinkendes Licht aufmerksam. Der Transponder hatte ein Signal aufgefangen. Er dreht an dem Einstellrad des Empfangsrades und konnte eine leicht verzerrte Nachricht auf eine alten Militärfrequenz empfangen: "Hier ist Gelehrte Halyen vom Aufklärungstrupp Gladius an jede Einheit in Empfangsreichweite. Authorsierung Arx. Ferrum. Neun. Fünf. Wir haben schwere Verluste erlitten und benötigen dringend Nachschub. Wir erbieten Unterstützung oder Evakuierung von unserem Standort am Polizeirevier von Cambrigde. Automatische Nachricht wird wiederholt...


    "Das klingt nach einem Notruf. Das ist nicht weit von mir entfernt. Vielleicht kann ich da aushelfen." In einiger Entfernung meinte er auch Schussgeräusche zu vernehmen. "Das scheint eine Laserwaffe zu sein. Sowas ist hier sehr selten" dachte er und lief weiter. Er ging den Ghulgruppen aus dem Weg und kam ungesehen relativ nahe an das besagte Polizeirevier heran. "Das sieht gar nicht gut aus" brummte er in sich hinein, als er die Vorortsituation aus etwa fünfzehn Meter aus einer schattigen Ecke heraus beobachtete. Die Gruppe, die scheinbar den Notruf abgesetzt hatte, war in arger Bedrängnis. Eine ganze Horde von Ghulen belagerte sie. Zwei der Männer waren bereits gefallen. An der Wand des alten Polizeireviers lag ein weiterer, verletzter Mann. Daneben kniete schützend eine junge Frau. Vor der Treppe stand ein weiterer Mann in einer Powerrüstung und versuchte die, durch die angelegte Schutzwände, kommenden wilden Ghule abzuwehren. Was ihm sichtlich immer schwerer fiel, was Blue an Hand der Bewegungen deutete.


    Etliche Ghule waren schon niedergestreckt, aber es kamen immer noch zahlreiche nach. Er überlegte kurz und beschloss der Gruppe aus dem Schatten heraus zu helfen. Bei Gruppen, die er nicht kannte war er besonders vorsichtig. Was ihm noch auffiel, war das die Gruppe ein besonderes Emblem trug. Es war sowohl auf der Powerrüstung als auch auf den anderen Kleidungsstücken zu sehen. Für einen kurzen Moment kam ihn dieses Zeichen irgendwie vertraut vor, als hätte er es schon einmal irgendwo gesehen. Aber die Erinnerung verflog so schnell wie sie gekommen war. Blue legt das Gewehr an und zielte auf die Beine des Ghuls, der sich daran macht auf den Träger der Powerrüstung zu zustürmen....

  • Genauso gut könnte ein gut ausgebildeter Paladin einen pazifistischen Supermutanten töten.
    Möglicherweise wird Halyen dazwischen gehen.


    Da du immer wieder die BoS mit Hitler vergleichst, würde ich gerne mit dir die möglichen Gemeinsamkeiten in einem Separaten Thread ausdiskutieren.
    Falls du also Lust auf eine weitere Debatte mit mir hast, kannst du einfach einen derartigen Thread erstellen.

  • 16. Nerven aus Stahl

    Der wilde Ghul fiel wenig Zentimeter vor Paladin Danse zusammen, was er überrascht zu Kenntnis nahm. Ein weiterer Ghul, der ebenfalls sich innerhalb des Perimeters befand, wurde ebenfalls von irgendetwas getroffen und brach dann mit einem zertrümmerten Schädel zusammen . Paladin Danse war irritiert. Immer noch strömten weitere Ghule von vorne herein und Danse richtete sein Hauptaugenmerk auf diese. Es hatten sich aber einige der Ghule seitlich angeschlichen und rasten auf die beiden Personen an der Mauer des Polizeireviers zu. Danse hatte sich noch nicht bemerkt. Blue aus seiner Deckung schon


    "Verdammt, er bemerkt sie nicht. Wenn die bei den beiden ankommen, sind sie geliefert.“ dachte Blue und zielte blitzschnell auf die Ghule. Danse hörte eine panische weibliche Stimme "Paladin, Ghule von der Seite." Er wollte gerade den vordersten anvisieren, der fast schon Gelehrte Haylen erreicht hatte, da brach dieser durch einen Kopfschuss zusammen. Zwei weiteren wurden zunächst die unteren Extremitäten weggeschossen und dann weiter ausgeschaltet. "Irgendwas großkalibriges, mindestens 50er Kaliber, und ein hervorragender Schütze." dachte Danse und versuchte den Schützen ausfindig zu machen, wurde aber weiter durch die Ghule beschäftigt.


    "Das war knapp" dachte Blue bei sich und schaute leicht zur Seite. Er hatte ein Geräusch gehört und sah, wie ihn zwei Ghule wahrgenommen hatten und auf ihn zu gerannt kamen. Dann machte es zwei Mal Patsch-Klatsch mit der Faust und die beiden flogen gegen die nächste Wand. Dann widmete sich Blues Aufmerksamkeit der Gruppe vor ihm. Die Ghule wurden langsam weniger. Nach etwa 10 Minuten lag der letzte Ghul tot auf dem Boden.


    Danse war erleichtert. Ein Teil der Gruppe hatten den Angriff der wilden Ghule überlebt. Leider waren zwei weitere Männer des Teams verstorben und ein weiterer war verletzt. Den Angriff hätten sie aber ohne weitere Verluste nicht überstanden, wenn ihnen nicht jemand Fremdes geholfen hätte. Dieser Jemand war bis jetzt optisch nicht in Erscheinung getreten und Paladin Danse konnte auch im Moment niemanden in der Nähe ausmachen. Blue hatte sich, als der Angriff vorbei war Richtung des Parameters geschlichen. Er war neugierig, was das für eine Gruppe war, aber vorsichtig genug sich erst einmal sich nicht sehen zu lassen. Er war sich bewusst, dass sein Äußeres häufig genug eine Abwehrhaltung mit Waffengewalt hervorief. Erst einmal die Situation einschätzen, war für ihn jetzt angesagt.


    Danse meinte eine leichte Bewegung am linken äußeren Eingang zum Parameter wahrgenommen zu habe. War da derjenige, der ihnen geholfen hatte? "Hey Zivilist. Danke für die Hilfe, auch wenn ich nicht weiß warum du uns geholfen hast." rief Danse in die Richtung aus der die Bewegung gesehen hatte. Dann antwortete ihm tatsächlich jemand mit einer tiefen brummigen Stimme. "Ich habe mit meinem Pipboy euren Notruf auf der Militärfrequenz empfangen. Als ich euch hier in Bedrängnis gesehen habe, dachte ich mir, dass ihr ein wenig Schützenhilfe gebrauchen könntet." Paladin Danse war neugierig geworden und wollte den Schützen näher kennenlernen. Gerade wegen der Erwähnung des Pipboys. Er schloss darauf, dass ihnen eventuell ein Vaultbewohner geholfen hatte und wo die herkamen gab es Technologie, die für die Bruderschaft von Interesse war. Danse meinte "Wir könnten uns näher unterhalten." "Okay, aber wenn ich Sichtweite komme, müsst ihr versprechen, mich nicht zu erschießen."


    Diese Aussage irritierte Paladin Danse und er wurde misstrauisch. Blue kam in Sichtweite und blieb am Eingang des Perimeters regungslos stehen. Er hatte seine Waffe gesenkt und wartete erst einmal die Reaktion der Gegenseite an. Danse schaute erst verblüfft und war anschließend in höchster Alarmbereitschaft. Er hatte bereits sein Lasergewehr gezogen und zielte auf Blue. Sein Gegenüber machte bis jetzt keine Anstalten sein Gewehr anzuheben und zu schießen, trotz der offensichtlichen Bedrohungssituation für ihn. Das irritierte Danse absolut. "Es ist ein verdammter Supermutant. Einer von diesen Mi...geburten" dachte er zunächst voller Zorn, wurde dann aber etwas ruhiger. "Warum schießt er nicht? Ich bedrohe ihn doch offensichtlich."


    Dann ließ er ein wenig die Waffe sinken und betrachtete Blue näher. Es fielen ihm gleich mehrere Dinge ins Auge. Details, die er nicht einem Supermutanten zuordnen würde. Zunächst war da einmal die Waffe, der er trug. Sie war angepasst auf die Größe des Trägers, woraus er folgern konnte, dass entweder derjenige über Geschick in Waffenbau verfügte oder jemand kannte der das konnte. Sein Gegenüber war für einen Mutanten relativ gut gekleidet. Schwarze Stiefel, eine schwarze Hose, die an einigen Stellen geflickt zu sein schien, dann eine Art blauer Mantel, der durch einen silberschwarzen Gürtel im Bereich der Taille zusammengehalten wurde. An diesem Gürtel hing seitlich eine etwas größere Tasche oder Beutel. In der Höhe des rechten, recht kräftigen Oberarms war eine Armbinde mit einem Emblem angebracht.


    Aber das, was er am linken Arm trug, verwirrte Danse noch mehr. Eine Art Pipboy von schwarzer Farbe mit silbernen Einfassungen und einigen Beschädigungen. "So eine Art von Pipboy habe ich noch nicht gesehen. Er scheint zwar einige Grundzüge mit den Pipboy von Vault-Tec zu teilen, aber der Rest ist völlig fremd. Und vor allem wieder passend zum Träger" dachte Danse interessiert. Besonders bemerkenswert fand Danse aber das Gesicht und die Farbe des Supermutanten. Zwei blau-graue Augen mit grauen Augenbrauen sahen ihn aufmerksam und gespannt an. Sie waren nicht so wie die von den anderen Supermutanten, die er bisher in seinem Dienst bei der Bruderschaft gesehen hatte. Die meisten von ihnen hatten entweder einen tumben oder hassverzerrten Ausdruck. Auf dem grauharrigen Kopf trug sein Gegenüber ein dunkelrotes Barett mit dem gleichen Emblem, wie an der Seitenbinde. "Ob er ein Nightkin is? Bei der Farbe?" dachte Danse "aber hier im Commonwealth? Ich sollte mehr über ihn rausfinden. Gerade wegen des Pipboys. Nicht, dass hier vor Ort noch eine weitere unbekannte Gefahrenquelle für die Bruderschaft vorhanden ist.“


    Danse zog eine kurze Einschätzung der Kampfkraft seines Gegenübers in seine Überlegungen mit ein. "Wenn ich jetzt auf ihn schießen würde, würden unsere Überlebenschancen schlecht aussehen. So genau, wie er schießt, wären Rhyse und Haylen recht schnell erledigt und ich weiß nicht ob ich meinem angeschlagenen Zustand einen langen Kampf mit einem Supermutanten durchstehen könnte. Vor allem sieht er so aus, als wäre er kampferfahren.“ Danse beschloss, trotz seiner Vorbehalte den Mutanten nicht zu erschießen, sondern ihn im Moment für die Zwecke der Bruderschaft einzuspannen. Man könnte ihn ja später immer noch „ausgliedern". In Moment waren das Überleben seiner Gruppe und das Erfüllen des Auftrages für die Bruderschaft vorrangig.


    Blue beobachtete aufmerksam die Musterung durch sein Gegenüber. Jederzeit bereit zur Seite zu hechten, sollte doch noch auf ihn geschossen werden. Danse ließ die Waffe sinken. "Okay, du kannst näher kommen. Aber kein falsches Spiel, sonst schieße ich doch noch. Ich bin übrigens Paladin Danse von der stählernen Bruderschaft." "Mein Name ist Blue und ihr habt nichts von mir zu befürchten. Ich bin diese Art des "Kennenlernens" gewohnt. Davon abgesehen hätte ich euch was Schlechtes gewollt, hätte ich das schon längst während des Kampfes tun können." brummte Blue. "Da hat er wohl recht." dachte Danse nachdenklich. "Das da drüben sind übrigens Ritter Ryse und Gelehrte Haylen." sagt er zu Blue und zeigte auf seine verbliebene Truppe. Die beiden sahen genauso wenig begeistert aus, wie Paladin Danse am Anfang. "Halyen, verarztest du Rhyse? Und Rhyse, wenn du wieder auf den Beinen bist, möchte ich das du den Perimeter verteidigst." Die beiden Angesprochen zogen sich in das Gebäude zurück.


    Danse dreht sich wieder zu Blue zurück. "Ich könnte Hilfe bei einer Mission gebrauchen und mir fehlt im Moment eine weitere Knarre. Würdest du der stählernen Bruderschaft helfen, Blue?" "Ja, kann ich. Wenn es dazu beträgt, das ein besseres Vertrauen zustande kommt." Blue wollte sich diese Gruppe näher anschauen. Zu einem war er wirklich neugierig und zum anderen wollte er eine strategische Einschätzung vornehmen, ob diese Gruppe eine Gefahr für die Minutemen und das Commonwealth darstellen könnte. Insbesondere die Powerrüstung, Emblem und die Laserwaffen deuteten auf eine gut organisierte Gruppe hin. Danse und er gingen Richtung Eingang des alten Polizeireviers und verschwanden darin.

  • 17. Arc Jet Systems

    Sie waren im alten Polizeirevier. Danse verschwand gerade in seiner Powerrüstung in den hinteren Bereich, als Ritter Rhyse Blue von der Seite böse anblaffte "Pass auf du Mi...geburt, wenn Paladin Danse was zustößt und du was damit zu tun hast, werde ich dich mit der Bruderschaft durch das gesamte Commonwealth jagen. Also schön aufpassen."


    Gelehrte Haylen schaute erschrocken auf, als sie hörte, was Rhyse zu Blue sagte. Sie war zuerst auch nicht davon begeistert gewesen den Supermutanten anzuheuern, aber irgendwie fand sie ihn interessant, weil er so gar nicht ins normale Bild passt. Haylen dachte "Rhyse du Riesendummkopf. Es ist verdammt unklug, ihn hier drinnen derart zu beschimpfen. Erstens hat er gerade unser Leben gerettet und zweitens würde ich ihn nicht reizen." Blue verdrehte innerlich die Augen und dachte bei sich, "Mann, ist das ein Herzchen. Den muss man ja direkt gern haben. Ritter Kotzbrocken wäre hier definitiv ein passenderer Name."


    Blue ging langsam zu Rhyse, der auf dem Boden gegen eine Wand gelehnt saß. Er verschränkte die Arme hinter die Rücken und baute sich absolut gerade vor Rhyse auf. Er verpasste Rhyse folgende Ansage mit einer bestimmten, aber absolut ruhigen Stimme, "Erstens: Sir, Ich kann Ihre Aggression betreffend meines Erscheinungsbildes verstehen. Aber meinen Sie nicht Sir, dass das ein unlogisches Verhalten wäre, wenn ich Paladin Danse während des Auftrages in den Rücken fallen würde. Ich hätte Ihre Gruppe auch linksliegen lassen oder Sie einfach während des Kampfes gegen die Ghule erschießen können. Dann wäre Ihnen zu mindestens meine hässlich Visage erspart geblieben. Zweitens: In ihrem momentanen körperlichen Zustand mit wahrscheinlich zwei angebrochenen Rippen, einigen Quetschungen und Stauchungen würde ich Ihnen eine Jagd auf mich nicht empfehlen." Während er den letzten Satz sagt, kramte er in seinem Beutel und holte eine silberne Kassette heraus. Er öffnete sie kurz, entnahm etwas und hielt Halyen zwei fein säuberlich beschriftet Spitzen hin.


    "Hier, er wird spätestens in ein paar Stunden ziemlich fiese Schmerzen bekommen. Das ist einmal ein starkes Schmerzmittel und das andere hilft gegen Infektionen. Ich möchte ja nicht, dass er noch übellauniger wird." Haylen nahm verdutzt die Spritzen. Dann wandte sich Blue wieder zurück zu Ryse. "Und Drittens, Paladin Danse hat mich um meine Mithilfe gebeten und ich neige dazu meine Aufträge zu 100% und ohne Verluste meiner Begleiter auszuführen." Ritter Rhyse klappt bei der Ansage der Kiefer erst einmal runter und wusste darauf nichts zu antworten. Blue hatte ihn gerade mundtot gemacht.


    Danse kam gerade von hinten und hatte Teile des Gespräches mit bekommen. "Es reicht ihr beiden. Wir haben einen Auftrag zu erfüllen. Bist du soweit, Blue?" "Bin ich". Danse und Blue verließen das Gebäude und machten sich auf dem Weg Richtung Arc Jet Systems. Danse erzählte auf dem Weg ein wenig davon, was die stählerne Bruderschaft eigentlich ist und warum sie hier waren. Bis auf einen kleinen Zwischenfall, war der Weg nach Arc Jet ruhig gewesen. Sie waren zwischenzeitlich auf eine kleine Gruppe von vier Raidern getroffen. Keine fünf Minuten später waren es vier weniger.


    Dann waren sie bei Arc Jet angekommen. Paladin Danse blieb kurz stehen und sagte zu Blue "Pass wir gehen da rein und holen den Sender, den wir benötigen um den Kontakt wieder aufzunehmen. Keine Heldentaten, verstanden?" "Klar und deutlich". Beide traten ein. Nachdem sie sich einige Zeit durch das Gebäude bewegt hatten sagt Danse "Irgendetwas passt hier nicht, die Sicherheitssysteme sind ausgeschaltet." "Raider?" "Nee, die sind zu dumm dafür und vor allem keine Kampfspuren, wir sollten vorsichtig sein." Sie standen vor einer verschlossenen Tür. "Hier muss es irgendwo ein Öffnungsmechanismus oder ein.... " "Bin schon dran, Paladin.“ sagte Blue, der sich gerade ein Computerterminal vornahm und es geknackt hatte. Mit einem mechanischen Zischen öffnete sich die Tür.


    Plötzlich gab es ein heftiges Feuergefecht. "Verdammt, Synths" hörte man Danse fluchen. Dann sah Blue sie auch. Er hatte zwar schon einige Geschichten über Synths gehört, bis jetztigen Zeitpunkt aber noch keinen gesehen. Sie arbeitet sich weiter unter Beschuss durch. Die Synths zerlegten sie beiden in Zusammenarbeit recht zügig. Kurz bevor sie ins untere Geschoss vordrangen kam ein weiterer Synth plötzlich aus dem Schatten gesprungen und bewegt sich schnell auf Danse zu. "Paladin, hinter dir!" rief Blue und hatte bereits zum Sprung angesetzt. Der Synth war bereits gefährlich nahe an Danse heran gekommen. Er erwischte den Synth mit vollem Körpergewicht und drückte ihn damit an die Wand. Es flogen einige mechanische Teile daher und der Synth war ausgeschaltet. "Das war knapp, Danke."


    Im Untergeschoss angekommen, entdeckten sie den Prototypenantrieb einer Rakete. Der stellte sich nach einer mehr oder weniger unfreiwilligen Testung noch als überraschend funktionsfähig heraus. Als Blue nach dem Notstromaggeragat suchte und es anschaltete, wurde Danse wieder von einigen Sythns belagert. Er hatte versehentlich, als er durch das Fenster des Kontrollraumes schaute, mit einer seiner Hände einen schlecht zusehenden Knopf gedrückt. "Oops, das war jetzt glaube ich nicht so gut." als er den Countdown hörte. "Vorsicht Danse." Der Raketenantrieb zündete.


    Die Synths waren pulverisiert worden. Danse hatte durch seine Powerrüstung es halbwegs gut überstanden. Es ging weiter. Im oberen Raum fanden sie, was sie suchten, nachdem sie die verbleibenden Synths hier auch ausgeschaltet hatten. Sie fuhren mit dem Aufzug nach oben. Auftrag erfolgreich abgeschlossen. "So wir wären hier fertig, hier dein Belohnung" und übergab Blue ein Lasergewehr. "Ich denke, du kannst das gut gebrauchen." "Brauchst du das nicht?" "Wir führen immer ein Zweitgewehr mit uns." "Nettes Geschenk." dachte Blue. "Sag mal hättest du nicht Lust der stählernen Bruderschaft beizutreten und im Commonwealth richtig was zu bewegen? Du hast ja doch ein paar annehmbare Qualitäten."


    Blue überlegt einen Moment lang. Er wollte mehr über diese Bruderschaft erfahren, um diese weiter einschätzen zu können. Danse dachte beim Überreichen des Gewehrs daran, dass er vielleicht damit Blue überzeugen konnte bei der Bruderschaft mitzumachen. Er wollte mehr über Blue erfahren. Vor allem wo er herkam. "Ich bin dabei." sagte Blue "Hervorragend, dann befördere ich dich in den Rang eines Initianten. Zu mehr bin ich nicht befugt. Dann willkommen in der Bruderschaft. Ich werde hier noch ein paar Sachen überprüfen und notieren. Dann treffen wir uns im Polizeirevier."


    "Okay. Ich habe auch noch was zu erledigen für mich und meine Leute. Ich muss noch nach Diamond City. Wird aber etwas dauern. Komme dann aber zu euch zurück." "Deine Leute?" fragte Paladin Danse überrascht. "Erkläre ich dir dann, wenn ich wieder bei euch bin. Wir sehen uns." Blue verliess Danse und machte sich wieder auf den Weg nach Diamond City. "Eigentlich kein schlechter Kerl." dachte Blue. Danse dachte wiederum bei sich "Eigentlich ganz umgänglich. Für einen Mutie. Das wird ein Bericht werden. Mal sehen, was die anderen zu der Begründung sagen, warum ich einen Mutanten aufgenommen habe." Dann widmete sich Danse wieder seiner Überprüfung der erhaltenen Technlogie.


    Einige Stunden früher an anderer Stelle an der Westküste

    (irgendwo in der Nähe des ehemaligen Lassen Volcanic National Park, tief unter der Erde)


    "Sir? Wir haben wieder ein stärkeres Signal von DSD-01. Haben ihn auch schon angepinnt. Leider keine Bestätigung oder Antwort von der Gegenseite. Transponder scheint immer noch defekt zu sein, sieht aber nach Reparaturversuch aus." berichtete derjenige nachdenklich. "Sind Sie sich 100 % sicher, nicht das nur eine Schwankung ist?" fragte der diensthabende Offizier den Mann. "Negativ, Sir. Keine Schwankungen. Eindeutig starkes Signal." "Von wo?" "Stadtgebiet der ehemaligen Stadt Boston." "Danke. Ich werde dann General Rothschild umgehend Bericht erstatten. Er wollte sofort Bescheid wissen, wenn sich in der Sache was tut." "Verständlich". Der diensthabende Offizier machte sich sofort auf den Weg, um Bericht zu erstatten.

  • 18. Unterstützung unter Freunden

    Westküste. Bunker. ehemaligen Lassen Volcanic National Park. Ende Februar 2288


    Es klopfte. "Ja bitte?" Lieutenant Jenssen trat in das Büro von General Rothschild. "Wir haben Neuigkeiten von DSD-01. Es ist zwar nicht viel, aber es steht alles im Bericht, Sir." "Hatten wir einen Kontakt?" "Leider nein." "Danke trotzdem." sagte Rothschild. "Gerne, Sir." Jenssen verschwand wieder aus dem Büro und schloss die Tür. Etwa 20 Minuten später. Er war gerade dabei, den Bericht durch zu lesen. Als es erneut klopfte. "Das ist ja heute hier wieder wie in einem Taubenschlag." dachte Rothschild ein wenig genervt. "Ja, was ist?" Die Tür öffnete sich ein Stück und schüchtern steckte ein weiterer Uniformierter den Kopf durch den Türspalt. "Sir, ich wollte Sie nicht stören, aber Ältester Bardeen ist hier und hätte gerne mit Ihnen gesprochen." "Soll reinkommen." "Okay. Ich sage es ihm." Ein kurzes Gespräch folgte vor der Tür.


    Dann trat Ältester Bardeen ein. Er trug die typische Tracht eines Ältesten bei der stählernen Bruderschaft und war etwa schätzungsweise 50 Jahre alt. Er trug schwarze und krause Haare mit einem leichten Einschlag von grau. Die braunen Augen musterten sein Gegenüber mit einem leichten Schmunzeln in einem eigentlich freundlichen Gesicht. "Na, erschlägt dich der Papierkrieg wieder, John?" "Kann man so sagen, Jeremiah. Was verschafft mir die Ehre deiner Anwesenheit.“ spöttelte John ebenfalls mit einem Grinsen im Gesicht. "Eigentlich wollte ich nur nach dir schauen und fragen, ob wir euch irgendwie unterstützen können. Wir haben uns ja jetzt schon länger nicht gesehen. Weder zu Besprechungen noch zu einigen gemeinsamen Übungen." bemerkte Jeremiah. "Was kein Vorwurf an dich war. Bedenkt man die derzeitigen Umstände. Ich habe übrigens Jenssen auf den Weg hierhin getroffen. Er hat mir auch kurz berichtet. Wirklich im Commonwealth? Das ist ein ganz schön weites Stück. Ich hätte dir da betreffend ein Vorschlag zu machen, John. Eure Personalkapazitäten sind ja im Moment stark beansprucht."

    "Das ist aber noch sehr beschönig.t“ seufzte John. „Ich habe einige Männer der NCR zur Unterstützung gegen Caesars Legion zugesandt. Sie haben immer noch eine Menge Scharmützel. Die NCR hatte zwar damals die Schlacht am Hover Damm gewonnen, aber das Ganze hatte aber ihre Einsatzkräfte ziemlich geschwächt. Und als ein paar Jahre später bei Willow Beach ein weiterer Angriff von Caesars Seite erfolgt, wären deren Streitkräfte fast aufgerieben worden, wenn wir nicht mit eingegriffen hätte. Seitdem helfen wir ja auch dort aus, aber da bist du ebenfalls im Sachstand."


    "Ja ..." seufzte Jeremiah und fügte ergänzend hinzu, "...und ein kleiner Teil ist bei unserem Hauptquartier Lost Hills bzw. was davon noch über ist. Aber Dank eurem schnellen Eingreifen von damals steht ja überhaupt noch was. Wenn ihr nicht gewesen wäret, wäre die Bruderschaft von Lost Hills endgültig ausgelöscht worden. Der Aufbau geht mit eurer Hilfe auch stetig voran. Zwar langsam, aber gut die strukturellen Beschädigungen waren ja auch schwerwiegend." "Habt ihr eigentlich herausgefunden, woher die große Gruppe Supermutanten herkam?" "Leider nein, das beunruhigt uns auch seitdem. Dieses Land hat ja immer wieder Überraschungen parat, mit denen man nicht rechnet." bemerkte Jeremiah. "Das stimmt, deshalb brauchen wir für unsere Basis ja auch noch einiges an Leute. Das hat hier die oberste Priorität, du weißt warum. Zu viele Aufgaben und zu wenig Leute.“ seufzte John. "Aber du hattest einen Vorschlag zu machen, ich höre."


    "Ich würde mit einem kleinen Luftschiff, was noch übrig ist und einigen unserer Leute uns in Richtung Commonwealth aufmachen und nach ihm suchen." schlug vor Jeremiah. Dann wurde er sehr ernst. "Ich glaube, das sind wir euch schuldig. Ihr habt uns immer unterstützt. Trotz aller Differenzen, die wir damals miteinander hatten. Unsere Isolation von allen im Ödland lebenden Gruppen, unsere eigenwillige Sichtweise und unsers Arroganz haben die Bruderschaft hier an den Rand der Existenz gebracht. Wir waren nur noch so wenige, dass wir gegen die Gruppe Muities trotz aller Technologie kaum eine Chance hatten. Eure Hilfe war sozusagen ein Augenöffner. Also was sagst du?"

    "Das wäre im Moment extrem hilfreich und du selbst willst auch mit?" fragte John sichtlich erfreut. "Ich war schon viel zu lange nicht mehr unterwegs. Außerdem möchte ich einigen Gerüchten, die von dort kommen auf den Grund gehen. Du weißt ja, typische Gelehrten-Neugier. Das legt man auch als Ältester nicht ab." grinste Jeremiah.

    "Wann wollt ihr los?" erkundigte sich John. "Sobald wir alles für die Reise zusammen haben und vor allem, wenn es das Wetter zu lässt. Ich habe mir schon die Freiheit rausgenommen und habe in eurer Spezialistenabteilung Coroporal Khyrun nach den Wetterdaten des Satelliten gefragt." "Und was sagt er?" fragte John. "Wahrscheinlich in zwei bis drei Monaten. Im Moment sind wieder starke Stürme im mittleren Westen unterwegs. Da müssen wir noch warten. Sonst brauchen wir auch noch eine Rettungsmannschaft."

    "Gut, sehr schön. Ihr sagt aber Bescheid, wenn ihr noch was braucht." "Ja sicher. Ach, was ich noch Fragen wollte. Wie läuft es eigentlich mit Projekt Silver Arrow?" erkundigte sich Jeremiah noch. "Sehr gut, es wird zwar noch eine Zeit dauern, bis wir alles 100 % getestet haben. Aber wenn wir damit durch sind, sind wir demnächst auch etwas mobiler. Unsere Vertibirds sind zwar gut, aber für Langstrecken eher ungeeignet. Und Jeremiah? Danke."

    Die beiden unterhielten sich noch über einige andere Sachen und verabschiedeten sich dann. John Rothschild war sichtlich erleichtert über Jeremiahs Angebot. Endlich konnten sie in der Angelegenheit DSD-01 etwas tun.

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