[Spoiler] Die Fallout Chroniken: Buch I: Ein seltsamer Wanderer - Alternative F4 Geschichte

  • 429. Ungewollter Nachfolger

    Mitte Dezember 2289. Ostküste. Commonwealth. Institut.

    Der Institutsdirektor zupfte sich seinen Institutsanzug zurecht. Seine Hand zitterte sichtbar dabei. Seine Erkrankung war die letzten vier Wochen etwas langsamer fortgeschritten als berechnet, aber die regelmäßigen Gaben des Mittels, dass ihn unter der Kontrolle von Dr. Ayo hielt, schwächten seinen Körper und Geist zusätzlich. Es war nun nur noch die Frage von einigen wenigen Wochen, dass ihm das Ende seines Lebens bevorstand. Müde stützte er sich nach einem weiteren Schwächeanfall mit seiner Hand auf seinem Schreibtisch ab. Heute war es so weit. Er würde seinen Nachfolger offiziell mitteilen.


    Einen denen er niemals selbst ausgewählt hätte, aber genau der würde ab morgen die weiteren Geschicke des Instituts leiten. Sein eigener Wille war nur noch ein kleiner Funken, der kurz vor dem endgültigen Verlöschen stand. Langsam glitt der Rest seines Willens zu dem Tag, an dem er durch fast übermenschlicher Anstrengung einige wenige Worte auf ein Holoband sprach. Eines, das er später an Blue aushändigte. In der Hoffnung, dass der die richtigen Schlüsse zog. Dieser FEV-Mutant gehört für Vater einfach ins Institut. Zu einem aufgrund seines Wissens und einer vorrausschauenden Art, die Shaun immer noch sichtlich beeindruckte. Fähigkeiten, die nach Meinung des Institutsdirektors an der Oberfläche des Commonwealths immer noch total vergeudet war.


    Er war sich ziemlich sicher, dass Blue ebenfalls die Wichtigkeit des Instituts erkannt hatte und es nur eine Frage der Zeit war, bis er zurückkehrte. Zum anderen könnte er vielleicht der Schlüssel zur weitesgehend Zähmung des FEVS sein. Nur wenige Nachteile der Transformation waren bei ihm sichtbar gewesen. Dr. Holdren und Dr. Volkert hatten damals mit wachsender Begeisterung über den besonderen Gast berichtet. Zwar war durch die Zerstörung der FEV-Daten durch Dr. Virgil vieles verloren vergangen, aber man konnte die Forschung durchaus nochmal neu aufsetzten. Dafür waren die Möglichkeiten des FEVs einfach zu fantastisch. Das würde dem Institut ganz neue Möglichkeiten eröffnen.


    Das kurze Abdriften in seine eigene kleine Gedankenwelt verschaffte Shaun wieder ein wenig Kraft und er richtete sich wieder auf. Er kontrollierte seine Kleidung erneut. Es war die letzte Versammlung, die er als Institutsdirektor hielt. Danach würde er in den Krankenbereich des Instituts gebracht und dort seine letzten Tage in einem speziellen Bett verbringen. Der ganze Prozess wurde natürlich beobachtet. Bis zuletzt dienten die Institutsmitglieder dem großen Ganzen. Langsam machte er sich auf dem Weg und zwei Runner begleiteten ihn dabei. Einen Moment später betrat er den Beratungsraum des Instituts. An einem langen ovalen und im typischen Weiß des Instituts gehaltenen Tisch saßen die Leiter der vier großen Abteilungen. Auf der linken Seite saßen Dr. Holdren und Dr. Li. Auf der rechten Dr. Binet und Dr.Ayo. Die Leiter der kleineren Abteilungen saßen auf aus weichen Sitzen, die man aus der Wand ausklappen konnte. Gespannt sah man den Institutsdirektor an. Vater begrüßte sie alle mit einem freundlichen Lächeln und nahm Platz am Kopf des Tisches. Ruhig betrachtete er die Runde. Keine Faser seines Gesichts verriet seine Gedanken. Kurz genoss er die fragende Stille.


    "Liebe Kollegen, ich habe Ihnen alle heute eine gleichzeitig betrübliche als auch erfreuliche Nachricht mitzuteilen. Mir ist bekannt, dass einige Gerüchte bezüglich meines Gesundheitszustandes durch die Flure des Instituts geistern. Nun, ich werde Ihnen die derzeitige Situation erläutern. Ich bin an einer nichtheilbaren Form eines Malignoms erkrankt. Zu Erläuterung für unsere Kollegen, die nicht aus dem Bereich der Bioscience stammen, ich habe Krebs im Endstadium. Da mein Gesundheitszustand es langsam nicht mehr zulässt, das Institut mit der dafür angemessen Effizienz zu führen, werde ich meinen Nachfolger benennen." Vaters Worte lösten bei einigen der Anwesenden Betrübnis aus, andere nahmen es wortlos auf. Für sie war es der normale Kreislauf im Institut.


    Natürlich waren alle gespannt, welche von Ihnen diesen ehrenvollen Platz einnehmen durfte. Für viele im Institut war es eine besondere Auszeichnung ihres unermüdlichen Einsatzes. "Ich muss ehrlich gestehen, dass es diesmal außerordentlich schwierig war, einen geeigneten Nachfolger zu wählen. Alle Bereiche haben sich diesmal mit überragenden Leistungen positioniert. So dass ich beinahe genötigt war, fast schon einen wissenschaftlichen Rat zu bilden." scherzte Vater kurz und viele der Anwesenden war der Stolz im Gesicht anzusehen. Dann wurde er wieder ernst.


    "Auch wenn so eine Sache Ihrem Einsatz gerecht würde, sind unsere Statuten doch recht valide und gut ausgearbeitet, was das betrifft. Es würde unsere Forschungseffizienz reduzieren, was nicht akzeptabel ist. Daher möchte ich Ihnen allen die Person verkünden, die dafür in Frage kommt. Es wird Dr. ... " Vater machte eine Sprechpause. Viele der anwesenden Institutsmitglieder vermuteten dahinter, dass der alte Institutsdirektor den besonderen Moment seiner Entscheidung herausstellen wollte. In Wirklichkeit war es ein letzter Versuch sich gegen die Kontrolle des Medikaments aufzulehnen. Shaun schaffte es aber nicht mehr, so dass ein Name über seine Lippen glitt, den er in den letzten Wochen hassen gelernt hatte.


    Dann brach der Widerstand bei Shaun zusammen. Er fuhr so fort, wie es ihm Dr. Ayo in ihren vorherigen gemeinsamen Gesprächen auftrug. "Ich habe mich für Dr. Ayo entschieden." Kaum das Vater den Namen ausgesprochen hatte, war bei einigen das vorherige Lächeln verschwunden. In einigen Gesichtern gar Furcht sichtbar. Ohne darauf zu achten, fuhr Vater mit seiner Begründung fort. " Es stehen dem Institut aufregende Zeiten und Entwicklungssprünge bevor. Sobald wir den Zugriff auf die langverlorene Technologie von Mass-Fusion erlangt haben. Im Moment blockieren uns zwar leider die Barbaren der stählernen Bruderschaft, aber das SRB wird dafür sorgen, dass sie zu uns gelangt. Bei den anstehenden Veränderungen und der Anwesenheit der Bruderschaft war es für mich von besonderer Relevanz, dass zu jederzeit das Institut ausreichend gegen Gefahren von der Oberfläche geschützt ist. Dr. Ayo, ich beglückwünsche Sie zu ihrem neuen Aufgabenbereich."


    Der Leiter des SRB spielte den Überraschten. "Das ist ... mir eine besondere Ehre ... nun das Institut leiten zu dürfen. Diese Ernennung ... sie kommt wirklich unerwartet. Wir waren in letzter Zeit ziemlich uneins, was Sicherheitsaspekte des Instituts betraf ... Danke. Ich werde Sie und die anderen Institutsmitglieder nicht enttäuschen." Dr. Ayo spielte seine Rolle nach außen hin überzeugen. Viele der Anwesenden reagierten nach Vaters logisch klingenden Entscheidung doch mit verhaltener Freude. Selbst Dr.Binet, der unter den Verdächtigungen des SRB häufig zu leiden hatte, sah die Wahl in einem positiven Licht. Einzig und allein blieb Dr. Holdren skeptisch. Insgeheim hasste er Dr. Ayo. Seine ganze Art war ihm zuwider und genauso wie Vater hielt er ihn für den Posten ungeeignet. Es fiel ihm unendlich schwer diese Tatsache zu akzeptieren.


    Der Rest der Abteilungsleitungen gratulierte Justin Ayo persönlich zu seinem neuen Posten als Institutsleiter. Shaun verließ dabei den Raum und die beiden Runner begleiteten ihn zum Krankenbereich des Instituts. Shaun fühlte sich unendlich müde. Im Inneren seiner Seele war er beinahe froh, dass er bald in den ewigen Schlaf fiel. So bekam er wenigstens nicht mit, wie Justin Ayo dem Institut massiven Schaden zufügen würde. Es beschäftigte den ehemalige Institutsdirektor immer noch, dass ein Institutsmitglied zu so einem hinterhältigen Handeln fähig sein konnte. Sowas schrieb man den Oberflächenbewohnern zu.


    Während Shaun geschlagen den Rückzug antrat, war es für Justin Ayo der beste Tag seines Lebens. Endlich und wohlverdient war nun unter den Ayos ebenfalls ein Institutsleiter. Er genoss diesen großartigen Tag und würde den anderen Abteilungen bald zeigen, dass er mehr in der Lage war das Institut zu führen. An anderer Stelle wurde die Ernennung von Ayo bereits heftig diskutiert. "Diese Ernennung ... ich kann das einfach nicht glauben ... Shaun ... er war immer dagegen ... woher kommt dieser plötzliche Sinneswandel ... war sein Geist doch bereits so angegriffen ... dass er ausgerechnet diese Wahl getroffen hat. Ich zweifle die Rechtmäßigkeit der Entscheidung an. Wir sollten uns etwas einfallen lassen, dass diese Wahl auf den Prüfstand kommt, liebe Kollegen." Einige aus der Gruppe stimmten Dr. Holdren zu, andere gaben zu bedenken, dass es durchaus ungeahnte Konsequenzen geben konnte, wenn man den gerade neu gekürzten Institutsdirektor in Abrede stellte. In der Geschichte des Instituts kamen solche Uneinigkeiten vor, aber das letzte Mal lag schon eine lange Zeit zurück.

  • 430. Über den Wolken

    Zwei Tage später. Ehemaligen Logan Airport. Prydwen.

    Ältester Maxson schritt auf der Kommandobrücke unruhig hin und her. Noch immer kamen keine Nachrichten von MassFusion. Sie waren seit zwei Tage überfällig. Es war jetzt über ein Monat her, dass die stählerne Bruderschaft das für sie äußerst wichtige MassFusion-Gebäude erobert hatte. Zwar war das Gefecht gegen die dort bis dahin ansässige Gunnergruppe nicht einfach gewesen, aber mit der überlegenden Feuerkraft konnten sie das Gefecht dort relativ schnell zu ihren Gunsten entscheiden. "So weit, so einfach. Damit liegt unser Ziel in greifbarer Nähe. Danach ist es nur ein Frage von kurzer Zeit, dass die Gefahr durch das Institut beseitig und das Commonwealth dem Gebiet der stählernen Bruderschaft gehört." dachte Maxson zu betreffenden Zeitpunkt.


    Danach begannen die Probleme. Allein drei Wochen war damit zugebracht worden, die extreme Verschlüsselung zu brechen, die den Safe verschlossen hielt. Nur um dann festzustellen, dass er leer war. Scheinbar schon vor langer Zeit geplündert. Eine böse Ahnung befiel den Ältesten, trotzdem befahl er seinen Leuten sich notfalls mit Gewalt Zutritt zu den Räumen zu verschaffen. Durch die Informationen, die der stählernen Bruderschaft zu Verfügung standen, wussten sie ungefähr, wo sie suchen mussten. Mit ziemlichen Aufwand verschafften sie sich Zutritt zum ehemaligen Sicherheitszentrum des Gebäudes. Die letzte Nachricht besagte, dass sie es bis hinunter in einen der Räume geschafft hatten. Danach herrschte Funkstille.


    Maxson erwog bereits einen weiteren Trupp ins Innere von Boston zu schicken, als ihn schlechte Nachrichten von zwei neuen errichteten Außenposten der Bruderschaft erreichten. Der Stützpunkt in Natick bekam es immer wieder mit Besuchen aus dem strahlenden Meer zu tun. Mehrere Mal war er bereits von Ghulhorden belagert worden, dann tauchte ein Rudel Todeskrallen auf und richtete enormen Schaden an Material und Leuten an. Langsam verstand Maxson, warum die Minutemen trotz der strategischen Lage hier keinen Posten einrichteten. Der andere Außenposten lag bei einer ehemaligen Wohnsiedlung mit dem Namen Fairline Hill Estates. Hier bekam man es immer wieder mit Supermutanten zu tun, die über die südlichen Sümpfe einwandern zu schienen. Die dort stationierten Gruppen standen dort unter ähnlichem Druck wie in Naticks. Jeder verlorener Bruderschaftler war im Moment einer zu viel.


    Maxson grübelte bereits über einen Ersatzplan nach, falls es ihnen nicht gelingen würde, Liberty Prime in absehbarer Zeit einsatzfähig zu bekommen. Er würde weitere Kräfte der stählernen Bruderschaft im Commonwealth zusammenziehen müssen. Allerdings befürchtete Maxson, dass die kurzfristige Abwesenheit der Prydwen dem Institut in die Hände spielen würde, um seine Truppen zu überrennen. Die Minutemen waren sowieso Kanonenfutter, wenn das Institut tatsächlich aktiv auf den Plan treten würde. Langsam wurde ihm das Dilemma bewusst, was entstehen könnte, gelänge es Ihm nicht ihren ursprünglichen Plan auszuführen. Als er an die Minutemen dachte, kam ihm wieder jemand ins Gedächtnis, den er in der letzten Zeit gedanklich vernachlässigt hatte.


    "Neben Paladin Danse, der von mir auf eine äußerst wichtige Mission geschickt worden ist, habe ich auch seit einiger Zeit nichts mehr von Ritter Blue gehört. Er hat sich zwar vorbildlich um meinen Auftrag gekümmert. Es aber nicht selbst erledigt, sondern von einem seiner hochgestellten Leuten ausführen lassen, nachdem was mir Ritter Carter berichtet hat. Sehr eigenartig. Woran ist dieser verdammte Mutant wieder dran?" Maxson erkannte langsam ein Muster bei Blue. Immer wenn der einige Zeit von der Bildfläche verschwand, gab es eine Gefahr weniger für das Commonwealth und damit auch für die stählerne Bruderschaft. Und er erfuhr von Blue erst zuletzt die Höhe der Gefahr. Zunächst fragte sich Maxson, warum er ihn nicht direkt unterrichtete, dann erinnerte er sich daran, wie er gewisse Warnungen seines Ritters in den Wind geschlagen hatte. Darauf wurde ihm klar, dass Blue den besten Weg einschlug, der seiner Meinung nach drohenden Gefahr die Stirn zu bieten.


    Was die Bruderschaft an Mann und Material entlastete. Was sie dann im Endeffekt sehr gut für das Vorgehen gegen das Institut gebrauchen konnten. Aber trotz der Hilfe und Verdienste seines Ritters für die stählerne Bruderschaft sah Maxson immer noch mit einem inneren Hass auf Blue herab. Es waren immer wieder die Ausgeburten des FEVs gewesen, die der Bruderschaft neben der Enklave, das Leben im Ödland der Hauptstadt schwer gemacht hatten. Die viele seiner Leute auf den Gewissen und Proctor Ingram schwer verletzt hatten. Da war es Maxson auch egal, dass Blue zu der handhabbaren Sorte gehörte. Trotzdem kam er genau dem nach, wofür man diese Monster geschaffen hatte. Das Kriegshandwerk zu erledigen und das tat Blue mit erschreckender Effizienz.


    Auch wenn der Mutant äußerlich ruhig wirkte und sich selbst sehr gut unter Kontrolle hatte, dachte Maxson immer wieder an den heftigen Streit zurück. Dabei lief ein kalter Schauer über den Rücken. Für einen Moment, als sich dabei ihre Blicke kreuzten, ging es Maxson so, als würde er für einen kurzen Moment in das Innerste des Mutanten blicken. Neben einer tiefen Trauer, die Maxson dort nicht erwartet hatte, sprang ihm eine massiv unterdrückte Wut entgegen. Eine die bei den anderen Supermutanten äußerlich immer präsent war. Maxson hatte schon damals für sich endgültig beschlossen, ihn so lange für die Belange der Bruderschaft zu nutzen, bis er zu gefährlich wurde. Dann würde er ihn aus dem Spiel nehmen, ihn endlich von seinem Leiden seiner Existenz erlösen. So deutete Maxson für sich die irritierende Trauer, die er damals sah.


    So wie er Synths eine mögliche Menschlichkeit absprach, so sprach er auch jedem Supermutanten diese ab. Auch wenn sie ehemalige Menschen waren. Egal wie sehr sich Blue anstrengen würde, für Maxson würde er immer ein drittklassiges Lebewesen bleiben. Gerade als der Älteste wieder aus der gläsernen Front der Prydwen schaute, vernahm er schwere Schritte. Er brauchte sich nicht umzudrehen, wusste er doch genau, wer sich dort näherte. "Schau an. Da macht man sich Gedanken über betreffende ... Person und schon taucht da jemand aus der Versenkung auf." dachte Maxson und schaute grimmig vor sich hin. Er war gespannt, was sein Ritter ihm dieses Mal berichten würde.


    Blue näherte sich langsam der Kommandobrücke der Prydwen. Viele Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Als er am alten Flughafen angekommen war, sah er schon von weitem das Gerüst und seinen Inhalt. Selbst auf der Entfernung konnte Blue erkennen, wie groß Liberty Prime war. Als er an ihm vorbeimusste, um zu Vertibirdlandeplatz gelangen, blieb er stehen, um ihn einen Moment zu mustern. Die Größe war einschüchternd. Allein sie würde dafür sorgen, dass er bei Betreten des Schlachtfelds die Moral den Gegenseite ins Bodenlose fallen lassen würde. War diese Ungetüm einsatzbereit und bewaffnet, war die Bruderschaft nicht mehr aufzuhalten oder das Institut, wenn es ihm gelänge Liberty Prime umzuprogrammieren. Diese Möglichkeit hielt Blue für realistisch, verstand er doch im Ansatz, welche klugen Köpfe und Möglichkeiten das Institut besaß. Am besten war es, wenn dieses metallene Ungetüm so blieb wie es im Moment war, um der Bruderschaft und des Instituts selbst willen.


    Als Überreste einer vergangen Zeit und ein mahnender Fingerzeig. Dass Liberty Prime für eine ganze Zeit so blieb, dafür hatte er zunächst gesorgt, aber er wusste auch, dass die Bruderschaft nicht klein beigeben und nach anderen Möglichkeiten suchen würde. Ältester Maxson stand mit dem Rücken zu ihm, aber Blue war sicher, dass der Älteste ihn längst wahrnahm. Innerlich seufzte Blue kurz. "Ich wünschte, dass ich nicht den Weg gehen müsste, aber er lässt mir keine Wahl. Wenn er doch seine Voreingenommenheit mir gegenüber ablegen könnte ... " dann räusperte er sich kurz. Er wusste genau, dass man im Moment Fingerspitzengefühl anwenden musste. Blue hatte einiges an neuen Information mitbekommen, als er unten auf den Vertibird wartete, der ihn zu Prydwen brachte. Es lief im Moment in den anderen Bereichen nicht gut. "Ältester Maxson? Ich melde mich nach Missionserledigung wieder zurück auf der Prydwen."


    "Das sehe ich, Ritter." schnaufte Maxson und dreht sich um. Sein Gesicht war ernst und forschend. "Wie kommt es eigentlich, dass Sie diesmal ihre Leute zur Auftragserledigung herangezogen haben? Nicht das sie sehr gut erledigt worden ist. Das Material war laut Aussage des Proctors exzellent. Aber hier geht es mir ums Prinzip. War der Auftrag unter Ihrer Würde, Blue?" feuerte Maxson eine Spitze gegen Blue ab. Der überhörte es geflissentlich. "Nein, Ältester, unter normalen Umständen hätte ich es selbst erledigt. Ich war noch in einer andere Mission unterwegs. Eine die in meiner Priorität ganz oben zu stehen hat. Wie Sie es einmal in unseren Gesprächen sehr deutlich gesagt haben, Sir. Es ging dabei um das Institut." antwortete Blue mit neutralem Ton.


    Der Älteste schaute fragend und seine Augen formten sich zu Schlitzen. "Inwiefern, Ritter? Was haben Sie rausgefunden, Blue?" Blue schwieg einen kleinen Moment. "Ältester, bei allem nötigen Respekt, würde ich Sie höflichst darum bitten es ihnen an einem weniger öffentlichen Ort berichten zu dürfen. Des Weiteren würde ich den Vorschlag machen, Procter Quinlan zu diesem Gespräch mit hinzuzuziehen." Etwas in Blues Stimme sagte Maxson, dass es um etwas ziemlich Wichtiges ging. Der Älteste nickte einverstanden und sie machten sich auf dem Weg in Maxsons privates Quartier.

  • 431. Schachzüge I

    Sie betraten gemeinsam Maxson Quartier. Ein Squire war losgeschickt worden, um Proctor Quinlan zu holen. "Ich hoffe, Sie haben wirklich für die Bruderschaft relevante Informationen über das Institut, Blue. Warum keinen Bericht auf der Kommandobrücke?" fragte Maxson barsch und sah ihn dabei kritisch an. Ebenfalls überhörte Blue hier den Tonfall von Maxson. "Ein Wort, Ältester. Kompromitierung. Einige Mitglieder der stählernen Bruderschaft könnten durchaus Agenten des Instituts sein." brummte Blue ruhig. "Sie wissen, dass das ein schwerer Vorwurf gegenüber Ihren Brüdern ist und den Zusammenhalt durch Misstrauen gefährden kann?" herrschte ihn Maxson dabei an. Blue hielt seinem durchdringenden Blick stand. "Ältester Maxson, ich würde diese Bedenken nicht äußern, wenn ich nicht einige bemerkenswerte Dinge in der letzten Zeit dazu erlebt hätte. Sie haben nicht einmal im Ansatz eine Ahnung davon, wozu das Institut im Stande ist. Über welche Möglichkeiten sie verfügen." antwortete Blue weiterhin sachlich.


    Bevor Maxson darauf etwas sagen konnte, klopfte es an der Tür. Kurz darauf trat Procter Quinlan ein. Blue grüßte ihn standesgemäß. "Hier bin ich, Ältester. Der Squire berichtete mir, dass es bei diesem Gespräch um das Institut ginge. Haben wir neue Informationen, die uns weiterhelfen?" fragte Quinlan sichtlich aufgeregt. Der sonst so ruhige und zerstreut wirkende führende Gelehrte auf der Prydwen schien plötzlich ziemlich konzentriert. "Zu mindestens behauptet Ritter Blue das. Deshalb bat er um Ihre zusätzliche Anwesenheit bei diesem Gespräch, Quinlan." Wieder musterte Maxson Blue kritisch. "Bitte Ritter, Sie haben das Wort." Blue begann zu berichten. Bestimmte Quellen und Erlebnisse ließ er im Dunkeln, um etwaige Leute nicht zu gefährden. Einen Großteil der Geschichte entsprach den wahren Gegebenheiten. Hier musste Blue den fast unmöglich erscheinenden Spagat zwischen Glaubwürdigkeit und Schutz schaffen.


    Im Moment war es für Blues Pläne immer noch wichtig den Bund zwischen stählernen Bruderschaft und Minutemen aufrechtzuhalten. Der Zeitverzug bei Liberty Prime betreffend spielte dabei eine nicht unerhebliche Rolle. Warnungen betreffenden einer Übernahme des Roboters durch das Institut würde Maxson sowieso in den Wind schlagen. Blue rechnete ebenfalls damit, dass Maxson ihm seinen Bericht über das Institut sowieso nicht abkaufte. Warum sollte unbedingt ein in Maxsons Augen drittklassige Lebewesen das vollbringen, woran die kompletten Bruderschaft hier im Commonwealth gescheitert war? Blue hoffte sehr, dass die Daten auf dem Holoband vom Hauptrechner des Instituts ihm bei der Glaubwürdigkeit seines Berichtes zu unterstützen. Den Inhalt des Holobandes hatte er in der Zwischenzeit aber nur sehr oberflächlich untersuchen können.


    Einige von ihnen waren mit einer anspruchsvollen Codierung verschlüsselt. Aufgrund der umfangreichen Schutzmaßnahmen, die er zusammen mit den anderen für das Commonwealth in die Wege geleitet hatte, war er noch nicht dazu gekommen sich mit ihnen ausführlich zu beschäftigen. Proctor Quinlan und seine Gelehrten waren Meister ihres Fachs und würde diese Daten mit Sicherheit in absehbarer Zeit entschlüsseln. Die bereits lesbaren würde der Proctor mit ziemlicher Sicherheit als echt anerkennen. Während Blue den beiden sehr detailliert seinen Bericht vortrug, änderte sich das Verhalten des Ältesten komplett. War er am Anfang absolut skeptisch gewesen, wechselten seine Regungen am Ende des Berichts von staunend bis sehr besorgt.


    Während Blue die ganze Zeit stand, saßen der Proctor und der Älteste. Sie lauschten konzentriert und stellten hin und wieder Fragen. Nach Blues letzten Worten war es totenstill in Maxsons Quartier. Der Älteste starrte vor sich hin und anhand der Augenbewegungen konnte erkannt werden, dass er ein Menge Dinge zu überlegen schien. Dabei war die linke Hand unter Maxson Kinn gelegt. Quinlan schien den Ältesten etwas fragen zu wollen und öffnete dabei den Mund. Maxson winkte wortlos ab und der Proctor hielt seine Frage zunächst zurück. Es vergingen einige Minuten. Mit einem Mal sah Maxson Blue erneut prüfend an, stand plötzlich auf und ging um Blue herum. Der blieb ruhig stehen. "Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass Sie mir versuchen einen Bären aufzubinden. Aber dafür war der Bericht zu genau, zu detailliert. Eines verstehe ich nicht, warum haben Sie mir nicht mitgeteilt, dass Sie diese Informationen haben. Ja, sogar eine Möglichkeit hatten, ins Institut zu reisen?" Maxson war Blue gegenüber misstrauisch geworden. Es war deutlich an der Stimme herauszuhören.


    "Erste Gegenfrage. Hätten Sie es mir damals geglaubt, Maxson? Ich denke nicht. Ich musste erst die Validität meiner Quellen prüfen. Zweitens, Sicherheit und gleichzeitig Misstrauen gegenüber der Quellen." brummte Blue. "Wie meinen Sie das, Ritter? Misstrauen verstehe ich, aber Sicherheit?" "Ganz einfach, Ältester. Sicherheit gegenüber meinen Brüder und Ihnen, Sir. Ich musste erst wirklich sicher gehen, dass der Weg tatsächlich ins Institut tatsächlich gangbar war. Ich bin ein hohes Risiko eingegangen, Sir. Es bestand durchaus die Möglichkeit, dass der Teleportationsprozeß hätte fehlschlagen können. Das man mich sofort nach der Ankunft getötete hätte. So wäre Ihnen nur ein Ritter verloren gegangen. Es hätte insgesamt eine Falle sein können." Blue räuspert sich kurz. "Dadurch, dass mir das Institut in gewisser Hinsicht vertraut hat, war ich in der Lage mir einen ersten Überblick zu verschaffen, was Ihren weiteren Planungen betreffend des Instituts auch zugutekommen dürfte. Außerdem habe ich heimlich Daten beschafft. Auch das dürfte für Sie nicht uninteressant sein." Blue öffnete daraufhin das Geheimfach seines Pipboys und holte ein unscheinbares Holoband heraus.


    Zu dem Zeitpunkt wusste Blue nicht, dass sein Versäumnis die Daten zu encodieren für eine andere Person noch ungeahnte Konsequenzen haben sollte. "Hier. Es sind Daten direkt aus dem Hauptcomputer des Instituts. Leider war es mir aufgrund der strengen Überwachung nur möglich, dass eine hier zu erstellen." Blue übergab Maxson das Band. Der schaute es kurz fasziniert an und übergab es Proctor Quinlan, der es sofort an sich nahm. Maxson seufzte kurz. "Gut Blue, Sie haben wie immer im Interesse der Bruderschaft gehandelt und natürlich sind die Informationen äußerst wertvoll für uns. Aber ich möchte Sie bitten, wenn Sie erneut an einer solch großen Sachen dran sind, mich einzuweihen. Ich werde mich nun mit Procter Quinlan und Procter Ingram über das weitere Vorgehen beraten müssen. Sie können gehen. Sie bleiben aber vorerst an Bord der Prydwen und stehen für Nachfragen oder Aufträge bereit. Und Ihre Informationen bleiben ihren Brüdern gegenüber unter Verschluss. Verstanden?" Blue nickte und verließ daraufhin Maxsons Quartier und wanderte zur Messe der Prydwen.


    Nachdenklich setzte er sich an einen der Tische und beobachtete das geschäftige Treiben der anderen Mitglieder der Bruderschaft. Blue fragte sich, welche Schlüsse der Älteste aus dem aktuellen Bericht ziehen würde. Einschüchtern ließ sich Maxson mit diesem Bericht sicherlich nicht. Die Zerstörung des Instituts stand immer noch auf Maxsons Agenda ganz oben. Dass zeigte ihm das ein oder andere kurze Kommentar während seines Bericht. Wie auch immer Maxsons weiteres Vorgehen aussah, es würden ihn definitiv mehr Zeit kosten. Zeit, die Blue zusammen mit dem restlichen Commonwealth nutzen würde. Bevor er zur Prydwen abgereist war, hatte er in einer längeren Unterhaltung mit Preston und Ronnie deutlich gemacht, dass er keine Interesse daran hegte, das Institut zu zerstören. Diesen Weg würde er definitiv nicht einschlagen.


    Als Minutemen würde man gemeinsam die Bruderschaft daran hindern genau das zu tun. Was nicht hieß, dass man auf Seiten des Instituts stand und es schützte. Auch dem Institut musste bewusst gemacht werden, dass sie nicht weiter so unverantwortlich vorgehen durften und die Bewohner einfach nur als menschliche Laborratten sahen. Irgendwie musste die vermeintlich schwächste Partei vor Ort es schaffen, eine Pattsituation zwischen den beiden verfeindeten Fraktionen zu schaffen. Im Moment hieß das für Blue, dass er mit Bedacht einige Dinge weiter sabotieren musste.

  • 432. Schachzüge II

    Während Blue sich darüber Gedanken machte, wie es in nächster Zeit weitergehen würde, herrschte in Maxson Quartier Beratungsbedarf. Mittlerweile war auch Procter Ingram dazu gerufen worden und lauschte den Neuigkeiten. Dabei besah sie sich zusammen mit Quinlan den Inhalt des Holobands. Beide waren sich einig. Der Inhalt war definitiv echt. Gemeinsam würde es ihnen auch gelingen auf die verschlüsselten Dateien innerhalb weniger Tagen zuzugreifen. "An ihren Gesichtern sehe ich, dass die Daten tatsächlich aus dem Institut stammen. Werden sie uns weiterhelfen?" Quinlan nickte. "Die Aufzeichnungen sind wirklich verblüffend und ich denke wir werden einigen Nutzen daraus ziehen können. Meinst du nicht auch, Ingram?"


    Sie nickte ebenfalls bestätigend. "Ich habe geahnt, dass B... *kurzes Räuspern* der Ritter wieder an irgendwas Wichtigem dran war. Aber ich habe nicht geahnt, dass er es wirklich dorthin geschafft hat. Ich bin beeindruckend. Ich bin froh, dass Sie die Erlaubnis gegeben haben, ihn in der Bruderschaft aufzunehmen. Er ist wirklich eine gute Bereicherung und verlässlicher Bruderschaftler." sagte Ingram lächelnd. Der Älteste schaute Ingram nach diesem Worten verärgert, ja sogar wütend an. "Ich habe dem Ganzen nur zugestimmt, damit wir diese Bestie unter Kontrolle haben. Normalerweise hätte ich dieses *abfälliges Geräusch* eigenhändig umgebracht. Ich halte ihn weiterhin für sehr gefährlich und ich traue ihm nicht. Vor allem jetzt nach der Sache mit dem Institut. Er agiert mir momentan viel zu eigenständig und hinter meinem Rücken. Und Sie täten auch gut daran, in ihm zu sehen, was er ist, Ingram. Ein Mittel zum Zweck. Ich sehe Ihr beinahe freundschaftliches Verhältnis mit ihm als problematisch an. Reduzieren Sie es wieder auf ein angemessenes Niveau. Sie wissen, wie unsere Statuten hinsichtlicher nichtmenschlich Lebewesen lauten. Verstanden!"


    Ingram schluckte kaum hörbar nach der Ansage von Maxson. "Ja, Ältester. Ich habe verstanden" sagte sie kleinlaut. Auch wenn Ingram loyal gegenüber dem Ältesten und der Bruderschaft war, nagten in letzter Zeit immer mehr Zweifel an ihr. Noch vor nicht allzu langer Zeit wäre sie mit Maxson einer Meinung gewesen. Der Aufenthalt im Commonwealth hatte das langsam, aber sicher verändert. Zu einem lag das an der Enttäuschung, dass Maxson ihr nicht die Möglichkeit gab, wieder an Feldeinsätzen teilnehmen zu dürfen. Obwohl sie dafür hart trainierte und Cade ihr von medizinischer Seite grünes Licht gegeben hatte. Immer auf der Prydwen oder der näheren Umgebung zu bleiben, während ihre Brüder im Feld unterwegs waren und kämpften, erschien ihr ungerecht.


    Auch wenn sie verstand, dass der Älteste sie wahrscheinlich nur schützen wollte, war es für sie unbefriedigend. Sie wollte nicht als schützenswerter Krüppel gelten. Zum anderen hatte Blue ohne es zu wollen ihren Blick für andere Dinge geschärft. Der Mutant hatte in vielen Missionen bewiesen, dass er wirklich der Bruderschaft mit Herz und Seele half. Und teilweise mehr Mut bewies als manch einer ihrer menschlichen Brüder. Ingram war im Inneren hin und her gerissen. Aufgrund ihrer Erfahrungen bei Kämpfen wusste sie genau, wie gefährlich Supermutanten sein konnten und ihnen nicht zu trauen war. Aufgrund des Verlusts ihrer beiden Beine empfand sie gegenüber Blue zunächst einen unbändigen Hass. Der aber bald verrauchte, nachdem sie festgestellt hatte, dass er trotz der massiven Ablehnung seine Aufträge mit Sorgfalt erledigte und den anderen Mitgliedern mit mehr Empathie behandelte als sie ihn.


    Sie mochte ihn mittlerweile von ganzem Herzen und kannte einige andere innerhalb der Bruderschaft, die ihn ebenfalls sehr schätzten. Daher traf es sie in dem Moment sehr, als der Älteste seine Ansicht über Blue mit voller Härte äußerte. "Handelt der Ältesten wirklich richtig so? Was bedeutet das insgesamt? Was wird mit Blue passieren, wenn Maxson entscheidet, dass er für die Bruderschaft nicht mehr nützlich ist?" Sie schluckte innerlich kurz. Den Gedanken wollte sie nicht zu Ende denken. Sie konzentrierte ihre Gedanken wieder auf das Terminal vor sich. Der Älteste lief weiterhin unruhig hin und her. Zwischendurch griff er sich an die Schläfe und rieb sie. "Quinlan, haben wir endlich Kontakt zu unserer Gruppe im Mass-Fusion Gebäude?" klang es ungeduldig von seiner Seite. "Negativ, Ältester. Wir haben es schon mehrmals mit einer Kontaktaufnahme versucht. Außer ein atmosphärischem Rauschen empfangen wir nichts. Ich vermute aber, dass sie Kommunikationsprobleme aufgrund der Tiefe haben. Sie werden mit Sicherheit den Beryllium Agitator geborgen haben und schon auf den Rückweg sein." antworte Quinlan verhalten.


    "Ich hoffe es für unsere Gruppe. Der Agitator ist für den schnellen Betrieb von Liberty Prime unerlässlich. Je länger wir brauchen, desto eher besteht die Gefahr, dass das Institut uns angreift. Und wie es der Bericht des Ritters gezeigt hat, haben sie ihre Späher überall im Commonwealth. Sprich wir stehen unter genauer Beobachtung. Wir werden bald hart und unerbittlich zuschlagen, damit wir die Gefahr endlich beseitigen können." Die Ungeduld von Maxson war deutlich zu merken. Seine Pläne näherten sich endlich nach umfangreichen Planungen der endgültigen Vollendung und sollten auf den letzen Metern nicht scheitern. Die Situation, die durch das Institut im Commonwealth verursacht wurde, war schlimmer als angenommen. Aber die von Blue beschafften Informationen, ermöglichtem ihm seine Pläne anzupassen.


    Auch wenn er es ungern zugab und es seine Sicht auf Blue nicht veränderte, zollte er ihm in einem kurzen Moment trotzdem Respekt für sein Vorgehen. "Und mit diesem endgültigen Sieg werden wir ein Schritt weiter sein, die Menschheit auf einen sicheren Weg zu führen. Das Commonwealth wird danach dem Gebiet der stählernen Bruderschaft zugeordnet. Die Minutemen werden aufgelöst und einige von ihnen werden dann unsere Reihen verstärken. Die Commonwealthbewohner werden mit Sicherheit für eine richtige Schutzmacht dankbar sein." Maxson klang zufrieden. Quinlan schaute kurz von dem Terminal auf. "Wie gehen wir damit um, falls die Begeisterung darüber ... nennen wir es mal ... sehr negativ ausfällt. Sie wissen ja, dass es zurzeit Bestrebungen gibt einen gemeinsamen Siedlungsbund zu gründen und die Commonwealthbewohner der Bruderschaft kritisch gegenüberstehen."


    Der Procter schnitt damit ein Thema an, dessen Inhalt der Älteste schon lange bedacht und beschlossen hatte. Maxson äußerte sein Vorgehen jetzt offiziell. "Die Bewohner sind aufgrund der Situation durch das Institut verunsichert. Sobald wir sie eingegliedert haben, werden sie es schon begreifen, dass das der einzig richtige Weg für sie ist. Außerdem haben wir Liberty Prime. Sollten sie uneinsichtig sein, wird Liberty Prime ein Exempel an einer ihrer Siedlungen statuieren." Quinlan wechselte mit Ingram einen kurzen Blick. Dann wendete er sich wieder dem Ältesten zu. "Das heißt, wir gehen im Fall der Fälle gegen Zivilisten vor, verstehe ich Sie richtig?" Quinlan wollte sichergehen, dass er den Ältesten wirklich richtig verstanden hatte. Maxson bejahte die Nachfrage. Ingram wurde dadurch weiter verunsichert. Der Weg, den die Bruderschaft mittlerweile für sie einschlug, strapazierte die Regeln des Kodex immer mehr. Wie hätte der erste Maxson auf die Situation reagiert? Wahrscheinlich nicht so. Irgendetwas in Ingrams Innern sagte ihr, dass sie fehl gingen.


    Maxson war mittlerweile stehen geblieben und wirkte wieder ruhiger. "Nun, Sie werden recht haben Quinlan. Es wird nur ein kurzer Zeitverzug sein. Ich denke, es macht daher Sinn sich nun weiter um die Bewaffnung von Liberty Prime zu kümmern. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, sagten Sie es gäbe noch Möglichkeiten an unbeschädigte Bestände von Mark 28 Warheads zu kommen. Sind Sie bei Ihrer Suche schon weitergekommen?" "Ja, tatsächlich. Aus alten erhaltenen Militäraufzeichnungen gibt es noch einen wahrscheinlich intakten Bestand in der Sentinel Site Prescott bzw. heute eher geläufig unter Sentinel Site. Allerdings gibt es ein nicht unerhebliches Problem sie zu bergen." merkte Quinlan an. "Der Ort liegt mitten im strahlenden Meer. Das wird eine schwierige Mission werden. Wir wissen nur ungefähr wo er liegen könnte." "Inmitten einer absoluten Strahlenhölle. Sind Sie sicher, dass die Warheads noch einsatzfähig sind?" für Maxson klang es im ersten Moment unwirklich, gerade an einem solchen Ort nach den benötigten Bewaffnung für Liberty Prime zu suchen."Es handelt sich bei der Sentinel Site um eine Hochsicherungseinrichtung der US-Army. Sie konnte sogar einen direkten nuklearen Treffer überstehen. Und bis heute durch die äußere Strahlung bestens durch Zugriffe geschützt." informierte ihn Quinlan weiter.


    Das war ein einleuchtendes Argument seitens Quinlan. Dem Ältesten fiel auch sofort jemand ein, der für diese Mission körperlich am besten geeignet war. Allerdings kam ihm dabei wieder das Streitgespräch zwischen ihm und Blue in den Sinn. Blue schien den Einsatz von nuklearen Waffen ziemlich kritisch gegenüberzustehen. War es ratsam, ihn für diese Mission einzusetzten? Würde er sie gar verweigern? Maxson schnaufte kurz und ärgerte sich über sich selbst. Es lag in seiner Verantwortung den Weg weiter fortzusetzen, den sein Vorfahr erdachte. Der Kodex war dabei ein wichtige Hilfe, um die Richtung vorzugeben, aber er hatte auch genug Spielraum, um auf besondere Situationen angemessen zu reagieren. Genau das tat Maxson seiner Überzeugung nach. Nach einigen weiteren Gesprächen mit Procter Quinlan und Ingram wurde ein Squire geschickt, um Blue zum Ältesten zu holen.

  • Ich mochte persönlich Proctor Ingram sehr, auch von ihrer Art im Vanilla Spiel. Sie war eine der Wenigen in der Bruderschaft die wirklich menschlich wirkte und nicht wie ein abgestumpfter Soldat wo nur Befehle befolgt und herablassend war. Schön zu sehen, dass sie auch in deiner Geschichte so menschlich dargestellt wird.

  • 433. Einmal Hölle und zurück I

    Blue war nicht davon überrascht, als der Squire bei ihm auftauchte und ihn erneut in Maxson Quartier zitierte. Dort angekommen, erwarteten ihn neben Ältesten Maxson und Proctor Quinlan nun auch Proctor Ingram. Der Ritter bemerkte sofort die angespannte Atmosphäre. Maxson verschränkte die Arme hinter seinen Rücken und blickte Blue ernst an. "Gute Arbeit Ritter. Quinlan und Ingram haben mir abschließend bestätigt, dass die Daten echt sind. Sie verstehen sicherlich, dass ich mich absichern muss. Viele Leben unserer Brüder stehen auf dem Spiel, wenn ich zu gutgläubig bin. Verstehen Sie mich nicht falsch, dass was Sie getan haben war äußerst mutig. Aber das Institut hätte auch bestimmte Dinge einfädeln können, dass die Daten mit dem Wissen des sogenannten SRB absichtlich frei zugänglich für Sie waren. Das Institut ist in seiner Verschlagenheit nicht zu unterschätzen. Ihr Bericht hat mir nochmal meinen Verdacht bestätigt, dass wir mit allem rechnen müssen."


    Quinlan und Ingram nickten Maxson zustimmend. Der fuhr weiter fort. "Nach ausführlichen Beratungen mit Proctor Quinlan und Ingram habe ich beschlossen, bestimmte Missionen vorzuziehen. Sie haben die Ehre, eine davon im Namen der Bruderschaft auszuführen. Dabei geht es darum einen Ort im strahlenden Meer aufzufinden, wozu Sie Bestens für geeignet sind. Dort soll besondere Munition lagern. Die benötigen wir dringlich, um damit unsere ultimative Waffe weiter auszurüsten zu können und das Institut endgültig damit in die Knie zu zwingen. Ich kann doch auf Ihren bedingungslosen Einsatz zählen, oder Ritter?" Maxson wartete lauernd auf Blues Antwort. Er hatte sich bereits einige überzeugende Argumente zurechtgelegt, um den Supermutanten auf Kurs zu bringen.


    Wieder reagierte Blue anders als Maxson gerechnet hatte. "Wissen Sie, um welchen Ort es im strahlenden Meer geht? Um was für eine Waffe handelt es sich? Ich brauche wenigstens ungefähre Angaben. Das strahlenden Meer ist nicht gerade klein. Ansonst wird es einige Zeit dauern. Zeit, die dem Institut in die Hände spielt." brummte Blue ruhig. Fast unscheinbar zog Maxson fragend eine seine Augenbrauen hoch. Er war überrascht. "Die Koordinaten wird Ihnen Procter Quinlan geben. Es handelt sich um die sogenannte Sentinel Site. Seien Sie dort äußerst vorsichtig. Es handelt sich um einen Militärstützpunkt der höchsten Sicherheitsstufe. Dort sollen sich noch unbeschädigte Mark 28 Warheads befinden. Wir wollen sie als eine Art taktische Atomwaffe nutzen." Spätestens jetzt rechnete Maxson mit einer ablehnenden Haltung von Blues Seite.


    Nichts dergleichen passierte. Äußerlich reagierte Blue gelassen und nickt kurz. "Ich soll sie wahrscheinlich wie üblich kennzeichnen, damit sie auf den kürzesten Weg mit einem Vertibird abgeholt werden können? Oder soll ich sie auf dem Landweg zurückbefördern, damit die anderen Bruderschaftsmitglieder nicht durch die Strahlung gefährdet werden?" Nichts in Blues Stimme deutete darauf hin, dass er gegen die Mission war. Die Erlebnisse im Institut schienen sich auf einige von Blues Einstellungen ausgewirkt zu haben. Auf der eine Seite freute es Maxson, dass somit einige Diskussionen nun der Vergangenheit angehörten. Auf der anderen Seite blieb ein immer noch nicht unerheblich Restmisstrauen. Konnte der Supermutant bereits verstanden haben, dass der Älteste ihn nur benutzte und spielte nur mit? Maxson verwarf im seinem Inneren diesen Gedanken.


    Er hielt es zu dem derzeitigen Zeitpunkt eher wahrscheinlich, dass Blue nur eine Gruppe suchte, die er aus den bekannten inneren Trieben eines Supermutanten angehören konnte. Dem Kampf und Krieg mit all seinen Facetten. "Wenn sich die Waffen in einem halbwegs bergbaren Zustand sind, sie wie sonst zu kennzeichnen. Das demenstsprechenden Gerät werden Sie am Bruderschaftsstandort im alten Natick von einem Gelehrten bekommen. Sonst noch Fragen zur Ausführung, Ritter?" Blue schüttelte kurz den Kopf. "Nein Ältester. Werde mich nur entsprechend ausrüsten und danach sofort aufbrechen." Maxson räusperte sich kurz. "Ach noch etwas, Blue. Ihre Beförderung habe ich nicht vergessen. Ich habe sie nur zurückgestellt. Aufgrund der Tatsache, dass Sie mich nicht in den aktuellen Stand mit dem Institut eingebunden haben. Wenn Ihnen etwas passiert wäre, hätten wir Ihnen nicht zu Hilfe kommen können. Wir können es uns nicht leisten, einen so kompetenten Bruder zu verlieren. Und nun können Sie gehen. Ich will Sie nicht in weiteren Verzug bringen. Ad Victoriam, Blue. Machen Sie uns stolz."


    Es klang von Maxsons Seite schon fast warmherzig. Kurz konnte man bei Blue erkennen, dass er irritiert war. Relativ schnell bekam er sich wieder in den Griff. "Verstehe. Ich werde es bei den weiteren Missionen berücksichtigen. Danke für die anerkennenden Worte. Ad Victoriam, Ältester." Nachdem er von Proctor Quinlan die Koordinaten erhielt, verließ er Maxsons Quartier. Proctor Ingram, die hinter Maxson und neben Quinlan stand, sah Blue betrübt im Inneren nach. Da sie genau wusste, wie Maxson wirklich über Blue dachte, trieben seine Worte einen neuen und schmerzhaften Keil zwischen sie und Maxson. Langsam hinterfragte sie ihr eigenes Handeln und der Zweifel nagte tiefer. Dass Opfer in dieser Welt gebracht werden mussten und es teilweise sehr blutig wurde, war Ingram bewusst.


    Sie dachte an den Streit zwischen Blue und dem Ältesten zurück. Gerade die Worte zum Einsatz von Atomwaffen halten in ihrem Geist nach. Begannen sie wirklich dieselben Fehler zu machen, wie die Leute vor dem Krieg? Auch Blues Verhalten jetziges Verhalten gab ihr Rätsel auf. "Glauben Sie, er wird diese Mission auch wieder mit Erfolg ausführen?" fragte Maxson plötzlich. Er stand noch immer mit den Rücken zugewandt zu Quinlan und Ingram. Quinlan antwortete als Erster. "Ich rechne mit einer hohen Erfolgswahrscheinlichkeit." Maxson schien kurz zu überlegen. "Ingram? Ihre Meinung?" "Ich würde mich Quinlan anschließen." Der Älteste atmete kurz einmal hörbar ein und aus. "Gut. Bis zu seiner Rückkehr werden wir Liberty Prime fast einsatzbereit haben. Ich werde Ihnen beiden eine weitere Aufgaben zukommen lassen. Ich möchte, dass Sie einen ausbruchsicheren Raum an Bord der Prydwen konstruieren. Einen der einen Supermutanten am Ausbrechen hindert. Es ist eine reine Vorsichtsmaßnahme."


    Quinlan und Ingram schauten sich fragend an. Maxson nahm die Verunsicherung der beiden wahr. "Sollte Blue nicht mit dem Einverstanden sein, was wir mit den Minutemen nach der Zerstörung des Instituts vorhaben, möchte ich Ihn festsetzten. Er ist immerhin ihr Anführer. Sozusagen als Garant für den weiteren Frieden. Wir können danach keinen zivilen Ungehorsam brauchen. Ich denke, es wird zwar nicht notwendig sein, aber ich möchte für alles gerüstet sein." Während bei Quinlan eine positive Reaktion erfolgte, schluckte Ingram kurz bevor sie ebenfalls zustimmende Worte abgab. Worte, die nicht dem entsprachen, was sie jetzt in ihrem Inneren empfand. Durch die unterschiedlichen Berichte, die Ritter Carter ihr nach der Zusammenarbeit mit Captain Flux überbrachte, wusste sie, wie geachtet und geschätzt Blue bei seinen Leuten und dem Commonwealth war. Selbst hier an Bord gab es einige, die ihn wertschätzen. Sie eingeschlossen.


    War dem Ältesten klar, was passieren würde, wenn etwas mit seinen Plänen schief lief? Dass sie dann gegen Ihre Verbündeten vorgehen würden. War das für eine stählerne Bruderschaft moralisch noch vertretbar? Unterschiedliche Gedanken rasten durch Ingrams Kopf. Irgendetwas im Inneren schrie laut auf, dass das falsch war. Sie versuchte ihre Gedanken zu ordnen und es gelang ihr wieder halbwegs. Sie beschloss für sich am Ende des Tages noch einmal alles in Ruhe zu bedenken. Während Ingram oben auf der Prydwen mit ihrem Gewissen kämpfte, stieg Blue gerade aus dem Vertibird, der ihn nach unten zum Logan Airport brachte. Ohne Zeitverzug verließ er ihn und brach Richtung Sanctuary auf.


    "Also will Maxson wirklich den Pfad der ultimativen Zerstörung beschreiten." seufzte Blue und schüttelte verständnislos den Kopf. Auch wenn er in Maxsons Quartier ein absolutes Einverständnis zu der Mission signalisierte, entsprach das nicht seiner eigentlichen Ansicht. Im Moment war es für Blue einfach wichtig, so wenig Reibungspunkte wie möglich mit Maxson zu haben. Vom Verstehen von Maxsons gesamten Plänen hing das zukünftige Wohlergehen des Commonwealths ab.

  • Bei unserem guten "Mäxchen" würde zurzeit der Spruch passen ---> Hochmut kommt vor dem Fall. Schauen wir mal, wer von den im Commonwealth Anwesenden ihm den Popo verhauen darf. ;)

    Ich freue mich schon darauf den weiteren Verlauf zu schreiben :)

  • 434. Einmal Hölle und zurück II

    Drei Tage später. Sanctuary.


    Blue schloss gerade den letzten Verschluss an der schwer gepanzerten Armrüstung. Preston hatte die Augenbrauen nachdenklich hochgezogen. Beide befanden sich in Blues kleinen privaten Raum im HQ von Sanctuary. "Wenn du mich fragst, sollten wir langsam auf Abstand zur stählernen Bruderschaft gehen, Blue. Die letzte Entwicklung, die die uns mitgeteilt hast, beunruhigen uns zutiefst. Erst Liberty Prime und nun auch noch Atombomben in kleinerer Version. Womöglich für diesen gigantischen Roboter. Blue, ich sorge mich zutiefst um das Commonwealth. Ich weiß, du hast uns alles erklärt, aber was ist wenn *unsicheres Seufzen* dein Plan nicht funktioniert, schiefgeht oder du das strahlende Meer ein zweites Mal nicht überstehst? Ich habe ... Angst. So eine Art von auf uns zukommender Sturm hat das Commonwealth noch nie erlebt. Ausgenommen der große Krieg selbst. Ich ... ich fühle mich wie ein Feigling. Irgendwie gelingt es mir gerade nicht, diese Furcht zur Seite zu schieben." Preston schaute dabei auf den Erdboden.


    Blue schüttelte kurz den Kopf. " Preston, mein Freund. Du bist kein Feigling. Es ist in solchen Situationen normal Angst zu haben. Das ist natürlich und überaus menschlich. Man darf sie nur nicht die Oberhand gewinnen, sich von ihr beherrschen lassen. Trotz der Situation einen klaren Kopf zu behalten, das ist jetzt wichtig. Macht man das nicht, dann sind Fehler, die einen den Kopf kosten können, schon vorprogrammiert." sagte Blue mit beruhigender Stimme. Preston sah auf. Auf seiner Stirn bildeten sich fragende Furchen. "Das sagst du so einfach. Du scheinst dich ja vor gar nichts zu fürchten. Du stürzt dich in irgendwelche Situationen, wo anderen schon durchgedreht wären." klang es von Prestons Seite beinahe schon vorwurfsvoll. Zunächst antwortete Blue nicht. Einzig und allein war ein kurzes und tiefes Seufzen zu vernehmen.


    Dann sah Blue Preston mit einem Blick an, den er sein Leben nie wieder vergaß. Er spiegelte Trauer wider und für einen Moment schien es Preston so, als wäre sein Blick und die Ausdruckskraft seiner Auge um Jahre gealtert. "Glaubst du wirklich Preston, dass mir diese ganze Missionen und Gesamtsituation nicht auch zusetzen? Das es mir am Arsch vorbeigeht? Es bringt mich manchmal innerlich beinahe um den Verstand, wenn ich dran denke, wie die Geschichte meiner Freunden und dem Commonwealth ausgehen könnte. Wenn Ted mir nicht so geholfen hätte, wäre der ein oder andere "Anfall" mit Sicherheit wieder vorprogrammiert." brummte Blue betrübt.


    Dann wechselte seine Stimmung plötzlich und ebenso der Ausdruck in seinen Augen. "Verdammt Preston, zieh deinen Kopf endlich aus dem Sand der Vergangenheit und steh dir selber nicht im Weg. Auch wenn es dir schwerfällt, halte es in deinem Inneren fest. Zeigt einer von uns beiden nach außen hin nächster Zeit auch nur Anzeichen von Unsicherheit und Angst wird sich das massiv auf die Moral niederschlagen. Also lass verdammt nochmal die Vergangenheit ruhen. So schlimm sie auch war. Es ist nicht mehr zu ändern. Wir können nur nach vorne schauen. Du hast mir damals in Quincy und in Nuka World bewiesen, dass du auch die Minutemen ohne mich führen kannst." deutlich war in Blues Stimme der Frust zu hören. Das zeigte Preston deutlich, wie angespannt auch sein Freund zurzeit war.


    "Ja, du hast ja recht ... aber wenn ich Fehlentscheid ..." Blue brummte leicht gereizt auf. "Wenn du alles vernünftig abgewogen hast, dann ist es für den Moment keine. Auf alles andere hat man meistens keinen Einfluss. Davon ab, es kann sich immer als eine entpuppen. Wichtig ist das man daraus lernt..." klang es einen Moment vorwurfsvoll. Dann seufzte Blue erneut und lächelte kurz. "Wir werden diesen Sturm schon irgendwie gemeinsam überstehen. Aber du musst hier die Stellung halten. Okay?" Blue legt Preston die große Hand auf die Schulter und klopfte sie behutsam. Anschließend nahm er den Helm von Schreibtisch und grinste kurz. "Nur mit Helm ins strahlende Meer. Nicht das mich Deacon nachher wieder rasieren muss."


    Selbst Preston, der bis gerade absolut angespannt war, musste schmunzeln. "Diesen Haarschnitt hätte ich nur zu gerne selbst gesehen. Deacon lacht heute noch darüber." Dann wurde Preston wieder ernst. "Was glaubst du, wie lange du in etwa brauchst?" Blue schien kurz nachzurechnen. "Ich hoffe, weniger als vierzehn Tage. Erst werde ich Virgil das Heilmittel vorbeibringen und mit ihm über die merkwürdige Nachricht des Institutsdirektors sprechen. Vielleicht wird er daraus schlau. Dann geht es ganz tief in das Meer hinein. Bis ich die Sentinel Site gefunden habe. Was mich dort erwartet, weiß ich noch nicht. Auf jeden Fall nichts Gutes. Das habe diese alten Militäranlagen immer an sich." Blue prüfte ein letztes Mal seine Ausrüstung. Anschließend griff zu seinem vollgepackten Rucksack und setzte ihn auf.


    Preston begleitete ihn noch bis zum Tor von Sanctuary. Er sah ihm so lange nach, bis sein Freund auf abfallenden Straße Richtung Concord verschwunden war. Dann kehrte er zum HQ der Minutemen zurück, wo schon Andrew Flux geduldig auf ihn wartete. Blues ernsten Worte halten immer noch in Prestons Inneren nach. "Ist er unterwegs?" fragte Andrew. Preston nickte. "Richtung Hölle. Was steht heute noch auf dem Programm, mein Freund?" Seine Stimme klang etwa abwesend. "Noch so einiges. Habe gerade die letzten Berichte und Ergebnisse von unseren neue Ausbildungsprogramm bekommen, dann müssen wir deine Tour durch unsere Stützpunkte durch Commonwealth besprechen und dann wäre da noch ..." Beide verschwanden ins Innere des HQs. Es wurde ein langer Tag.


    Spät am Abend verließ er es und steuerte seine Behausung hinter dem Hauptquartier an. Dabei kam er an dem kleinen Pfad vorbei, der Richtung Blues Lieblingsplatz führte. Gedankenverloren folgte er ihm und setzte sich dort nieder. Dann schaute er in den sternenübersätem Himmel. Trotz der entspannenden Wirkung dieses Platzes kochte In Preston Ärger hoch. Er war mit sich selbst unzufrieden. "Während Blue für uns dort draußen große Risiken eingeht, mache ich Idiot mir über nichts Gedanken, als nicht wieder zu versagen. Und mache ihm dann auch noch Vorhaltungen. Blue, mein guter Freund, ich werde das ändern. Aus lauter Angst zu versagen, versage ich." Preston führte den inneren Monolog noch einige Zeit weiter. Nach einiger Zeit verliess er den Platz wieder und kehrte bei sich ein. Nachdem er sich ins Bett gelegt hatte, schlief er schnell erschöpft ein. Es kamen auf alle anstrengende und harte Zeiten zu.

  • Preston müsste es ja inzwischen schon gewohnt sein, dass Blue sich auf Missionen begibt die sein Ende bedeuten können :D


    Jedenfalls hoffe ich mal, dass Blue nicht wieder zu viel abbekommt. Blue wird langsam von all den Wunden zum wandelnden Hackbrett und ich bekomme da echt Mitleid meistens. :stimpack: :pupillen:

  • Ja, neue Legierung könnte nicht schaden 8) Ich meine ein bisschen Titan könnte man ja erübrigen für eine gute Stahllegierung :D Da steigt nicht nur die Haltbarkeit enorm :rolleyes:


  • 435. Einmal Hölle und zurück III

    Blue war fast am Stützpunkt der Bruderschaft in Natick angekommen. Er musste nur noch den verstrahlten See umrunden. Die Hinreise Richtung des strahlenden Meeres war weitestgehend ruhig geblieben. Nur noch selten gab es auf den Straßen Zusammenstöße mit Raidern und anderen Gefahren des Commonwealths. Auch die Ufer des Sees lagen ruhig und verlassen dar und verstärkte die melancholische Atmosphäre, die in den Randgebieten des strahlenden Meeres herrschte. Blue blieb kurz stehen und schaute dorthin, wo das strahlende Meer begann. Die kahlen und ausgebleichten Baumstümpfe reckten sich wie Fingerknochen eines riesigen und toten Lebewesens nach oben.


    Ein auffrischender Wind fegte den verbrannten Boden immer wieder in die Höhe. Zusammen mit der dünnen, aber mittlerweile geschlossenen Wolkendecke war der ganze Landstrich in ein gelbliches Licht getaucht. Dieses Wetter gefiel Blue überhaupt nicht. Meistens kündigte sich bei dieser Wetterlage ein beginnender Rad-Sturm an. Etwas, was Blue während der Wanderung im strahlenden Meer am wenigsten gebrauchen konnte. Mittlerweile war er am Außenposten der Bruderschaft angekommen. Die Wachen am Eingang betrachteten ihn aufgrund seiner schweren Ausrüstung und Bewaffnung mit einer Mischung aus Misstrauen und Respekt.


    Als er einen der Ritter in der Basis nach dem Gelehrten für seine Mission fragte, verwies der ihn in Richtung der alten Red Rocket Tankstelle. Seit seinem letzten Aufenthalt dort, war einige Zeit vergangen und die Bruderschaft hatte aus dem Gebäude eine kleine, aber sichere Zuflucht gebaut. Er trat nun in das gut ausgeleuchtet Innere ein. Er zog die Tür hinter sich zu. Zu seiner Überraschung war der Gelehrte, der ihm den Sender übergeben sollte, niemand anderes als Haylen. Sie war allein in der Red Rocket Tankstelle und freute sich sehr, Blue zu sehen. Sie umarmte ihn kurz und lächelte. "Du glaubst gar nicht, wie ich mich freue dich wiederzusehen. Wo warst du wieder?" Blue grinste kurz. "Darf ich dir leider nicht sagen. Anweisung vom Ältesten. Aber ich freue mich, dich ebenfalls zu sehen. Wobei, dich hier so nahe am strahlenden Meer wiederzusehen, macht mir Sorgen. Die Gegend hier, sie ist eine der gefährlichsten Landstrich im gesamten Commonwealth."


    Haylen nickte kurz. "Das haben wir schon schmerzlich erfahren. Aber die Möglichkeiten hier Artefakte aus der alten Welt zu bergen, ist für uns Gelehrten unglaublich viel wert." Dann hielt sie inne. Mit einem ernsten Blick schaute sie Blue an. "Du bist also derjenige, den der Älteste die alte Militäreinrichtung suchen schickt? Ich hätte es mir denken können." Haylens Stimme klang wenig begeistert und schüttelte den Kopf. "Er hat es noch nicht mal für nötig befunden, dich mit unserer Ausrüstung und Waffen zu versehen. Dabei könnte dir Proctor Ingram was bauen. Wenn sie dürfte. Manchmal glaube ich, dass der Älteste dich am liebsten nur in Unterhosen auf die gefährlichsten Missionen schicken würde." Blue runzelte fragend die Stirn. Haylens offene und deutliche Kritik am Ältesten überraschte ihn.


    Sie sah Blues fragenden Blick und senkte die Stimme. "Ich ... ich habe mich absichtlich hierhin versetzten lassen. Weit weg von der Prydwen. Um hier in Ruhe arbeiten und nachdenken zu können. Ich habe es dort nicht mehr ausgehalten." Blue kniete sich zu Haylen hinunter. "Willst du mir erzählen, was dich belastet?" Er schaute ihr dabei direkt in die Augen und sah dort eine Mischung zwischen Trauer, Wut und Verzweiflung. "Wenn du mir versprichst, niemanden von diesem Gespräch zu erzählen. Noch nicht einmal Danse. Und du darfst dich nicht aufregen. Bitte, versprich mir das!" Sie sagte es mit solch einem Nachdruck, wie er es von Haylen noch nie gekannt hatte.


    Was es auch war, was Haylen belastete, es schien sie regelrecht von Innen aufzufressen. Blue streichelte Haylen sanft am Kopf. "Ich verspreche es. Du bist mir wie Danse ein treuer Freund. " Haylen schien auf eine Art erleichtert, schaute aber mit einem misstrauischen Blick zu Tür. "Es ist besser, wenn wir nach hinten ins Lager gehen. Keiner meiner Brüder darf davon etwas mitbekommen." Die beiden zogen sich zurück und Haylen verschloss sogar noch die Tür. Dann begann sie zu berichten. Haylens Frust war dabei unüberhörbar. Blue lauschte ihr aufmerksam und unterbrach sie nicht. Er erfuhr dabei, dass Haylen zunächst unabsichtlich den Ältesten bei einer seiner Besprechungen in seinem Quartier belauschen konnte. Es gab eine Stelle in der Prydwen, die kaum von jemanden der Bruderschaft aufgesucht wurde. Hier konnte durch die besondere Akustik des Luftschiffs leise, aber unmissverständlich das mitbekommen konnte, was innerhalb des Quartiers besprochen wurde.


    Auch wenn Haylen zunächst nicht lauschen wollte, trieb sie ihre Gelehrtenneugier dazu dem Gespräch zu folgen. Es sollte nicht bei diesem einem bleiben. Da der Supermutant immer mal wieder Inhalt der Gespräche war, weckte das ihr Interesse Besonders. So erfuhr sie langsam, aber unmissverständlich, was Maxson wirklich über Blue, die Minutemen und das Commonwealth dachte. Dass der Älteste im Ödland der Hauptstadt und an anderen Orten der Bruderschaft mit eiserner Faust vorging, war für Haylen bis jetzt immer ein Notwendigkeit gewesen. Die manchmal für sie eine bittere war, aber die von der Bruderschaft geschützten Orte zusammenhielt. Das hatte sie sich immer gesagt, wenn Zweifel an ihr zu nagen begannen, ob die stählerne Bruderschaft die richtige Wahl gewesen war.


    Wie aber der Älteste nun im Commonwealth vorgehen wollte, verursachte bei ihr eine Glaubenskrise. Aus ihrer Sicht war Blue für die Bruderschaft eine Bereicherung. Die Minutemen hilfreiche Verbündete und die Bewohner des Commonwealth hilfsbereit und freundlich. Wenn man mit Ihnen dementsprechend umging. Gerade Blues Besonderheit konnte auch andere Handlungsperspektiven eröffnen. Da war sie mit Danse mittlerweile einer Meinung. Der Supermutant gab sich alle Mühe und trotzdem war er scheinbar nur ein Mittel zum Zweck. Das führte bei Haylen dazu, dass sie auch ihre eigene Rolle hinterfragte. Wann war man ein Mittel zum Zweck? Wann nicht? Bereits wenn man anders dachte? Ähnlich, wie Procter Ingram waren die derzeitigen Planungen für Haylens Moralvorstellung kaum tragbar.


    Nachdem sie Blue ihre Sorgen mitteilte, schwieg sie einen Augenblick. Auch Blue sagte nichts. Draußen hörte man den Wind immer weiter aufbrausen. Es schien sich Blues Eindruck zu bestätigen, ein Strahlensturm war dabei sich zusammenzubrauen. Auch konnte in weiter Ferne der erste Donner vernommen werden. Haylen brach ihr Schweigen. "Es tut mir leid, Blue. Es ist einfach nicht richtig. Ich habe bereits mit dem Gedanken gespielt MIA zu gehen ... hier wäre es ohne Probleme möglich ... aber ich kann es einfach nicht Danse antun ... ich ... ich mag ihn insgeheim sehr ... " beichtete Haylen "... außerdem würde ich hier draußen nicht lange überleben." Sie schaute frustriert auf dem Boden vor ihr.


    Mit einem Mal merkte sie Blues Hand unterhalb ihres Kinns. Für den Bruchteil einer Sekunde lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken und Maxsons Worte hallten in ihrem Inneren wider "... es sind unberechenbare Monster." Dann fühlte sie, wie Blue äußerst behutsam ihre Kinn nach oben drückte, so dass sie sich in die Augen schauten. "Haylen, dass was du mir erzählt hast, habe ich bereits seit langem geahnt. Es ist nun eine Gewissheit und das erleichtert mich. Ich danke dir und ich werde niemanden von diesem Gespräch berichten." sagte Blue ruhig. "Wirst du die Bruderschaft jetzt verlassen?" fragte Haylen betrübt. Sie vermutete, dass Blue gleich hier seine Konsequenzen ziehen würde und sie nun getrennte Wege gingen. Vielleicht in absehbarer Zukunft sogar als Gegner gegenüberstehen würde. Für sie war ihre Beichte, die einzige Möglichkeit zu verhindern, dass er in eine von Maxson aufgestellte Falle rannte.


    "Nein, Haylen. Werde ich nicht. Nicht in der nächsten Zeit. Erstens würde das Maxson misstrauisch machen und im schlimmsten Fall auf eine Spur führen, an dessen Ende nachher du stehst. Ich möchte dich nicht für deine Ehrlichkeit bestrafen. Auch wenn Maxson es als Verrat sieht. Wir sind und bleiben gerade deswegen Freunde. Zum anderen wäre es für die Minutemen und das Commonwealth nachteilig. Den Auftrag werde ich auch ausführen. Im Moment bleibt mir praktisch keine Wahl als Maxsons Schachpartie mitzuspielen." brummte er. Haylen war einen ganzen Moment sprachlos. Dann seufzte sie und fasste in ihre Tasche und gab Blue das Gerät, was er für die Mission benötigte.


    "Sei bitte äußerst vorsichtig. Ich weiß, wonach der Älteste dich suchen schickt. Hat er dir das Wenigstens gesagt?" Blue schüttelte den Kopf bejahend. "Er wandelt auf einem Pfad, der der alten Welt den Untergang beschert hat. Es geht um Nuklearwaffen." Haylen seufzte. "Ja ... leider ... vielleicht sind sie ja längst unbrauchbar ... pass auf dich da draußen auf." Als Haylen das sagte und zu Blue sah, war einen kurzen Augenblick ein trauriger und gleichzeitig hoffender Ausdruck bei ihr zu sehen. Er verstand ihn sofort. Nachdem Haylen die Türen wieder aufschloss, verliess er die Red Rocket Tankstelle und wandte sich seinem nächsten Ziel zu. Gerade als das Gebiet des strahlenden Meeres betrat, brach der Strahlensturm los und Blue wurde von den aufgewirbelten Staubmassen verschluckt.

  • 436. Einmal Hölle und zurück IV

    Zur gleichen Zeit. Commonwealth. Starlight Drive -In.


    Am südwestlichen Himmel konnte Lt. Cutter bereits die ersten Blitze ausmachen, als er durch sein Fernglas schaute. Eine gewaltige Wolkenfront direkt aus Richtung des strahlenden Meeres näherte sich dem Commonwealth. Der rasch aufbrausende Wind zerrte bereits an verschiedenen Ausrüstungsgegenständen im Ausbildungscamp der Minutemen. Er schüttelte den Kopf. "Ich werde Sturmalarm ausgeben. Das macht keinen Sinn. Bei dem bevorstehenden Sauwetter ist es besser, die Ausbildung für heute auszusetzten. Gesundheit geht vor." Cutter ging in seine Büro und drückte einen Knopf. Nur kurze Zeit später ertönte die Warnsirene. Sie setzte das gesamte im Camp davon in Kenntnis sich in trockene Bereiche und Unterkünfte zurückzuziehen und sich dort hauptsächlich aufzuhalten.


    Es wurde nicht nur allein durch den bloßen Sturm zu gefährlich, sich draußen aufzuhalten, sondern dieser führte viel der verseuchten Erde des strahlenden Meeres mit sich. Das bedeutete eine deutlich erhöhte Strahlenbelastung als sonst. "Tja, dass war es dann wohl für heute, Abby. Lt. Cutter scheint ja da einiges zu erwarten." sagte Trian und sah wie Abby nach Südosten. Sie nickte. "Und er handelt vollkommen richtig, wenn ich mir diese Wolkenfront ansehe. Das wird heute noch reichlich ungemütlich werden." Die beiden verschwanden in ihr Quartier, eine kleine Baracke in der Nähe der alten Projektionsfront des ehemaligen Autokinos. Eigentlich waren sie zu viert gewesen, aber ihre zwei Mitkameraden waren wegen etlicher Vergehen und Verstöße nach Murkwater als letzte Chance versetzt worden. Es gab einige Ödländer, die sich mit den Regeln des Zusammenlebens bei den Minutemen schwertaten. Aber auch gab für die schweren Fälle noch eine letzte Chance. Das so etwas fruchtete, sah man an Bosco Costa, der mittlerweile unter den Fittichen von Ronnie Shaw eine gute Figur machte.


    Ohne fremde Ohren, die lauschten, konnten sich Trian und Abby nun in Ruhe über ihre eigentliche Mission unterhalten. "Ich hoffe, dass der Älteste in der Informationsbeschaffung über Drake weitergekommen ist als wir. Vielleicht wäre es doch besser in den weniger bevölkerten Randbereichen zu suchen." bemerkte Trian unzufrieden. Bis jetzt hatten die beiden keine Hinweise auf ihren vermissten Freund erhalten. Abby schüttelte den Kopf. "Die letzten Bewegungsdaten von Drake, die wir von John erhalten haben, deuten genau auf den Bereich hin, in dem wir uns aufhalten. Ich denke, er wird sich bei der Menge der Menschen, die hier unterwegs sind, wahrscheinlich viel im Untergrund aufhalten. Sonst wäre es zu gefährlich für ihn von den Minutemen oder den anderen Bewohnern erschossen zu werden." erklärte sie Trian ruhig ihre Sichtweise.


    Beiden gingen wie ihr Ältester davon aus, dass ihr gesuchter Freund hier im Commonwealth ähnliche Probleme wie in den restlichen Ödlanden haben würde. Freundliche Supermutanten waren eher die Ausnahme und meist zogen die sich noch zurück. Einzige Ausnahme bildete die NCR, wo friedliche Supermutanten geseztlich sogar mit normalen Menschen und Ghulen gleichgestellt waren. Zu mindestens in der Theorie, in der Praxis sah das häufig anders aus. Trian seufzte kurz. "Ich schätze du hast recht. Das wird eine schwierige Suche werden, ihn dort unten zu finden. Das ehemalige Boston war vor dem Krieg keine kleine Stadt, das heißt die U-Bahn und Abwassersystem sind dementsprechend riesig. Ich hoffe, dass es unserem blauen Freund einigermaßen gut geht." Trian machte sich genauso wie Abby tiefe Sorgen um Drake seit seinem Verschwinden. Aufgrund der in der Vergangenheit passierten Dinge verknüpfte die drei eine tiefe Freundschaft. Abby legte ihren Arm tröstend um Trian.


    "Er wird sich mit der Situation sicherlich schon eingerichtet haben. Du weißt doch selbst, wie anpassungsfähig er ist. Wir müssen nur sehen, wie wir es schaffen ihn auf uns aufmerksam zu machen. Sonst dauert das Jahre, bis wir ihn finden. Ich denke, wir haben es richtig gemacht, den Minutemen beizutreten. Mit Sicherheit lernen wir das Commonwealth besser kennen und wer weiß, vielleicht bekomme wir so doch irgendwelche Gerüchte mit, die auf ihn hinweisen." sagte sie aufmunternd. "Was hältst du eigentlich von den Minutemen?" fragte Trian nachdenklich. "Für Ödland-Verhältnisse gut organisiert und gerüstet. Ich finde die Ausbildung schon recht gut. Natürlich ist unsere bei der stählernen Bruderschaft besser. Aber bei den Minutemen hebt sie sich schon ein wenig von den sonstigen organsierten Gruppen ab. Sie scheinen einige gute Leute in der Führung zu haben." Trian stimmte ihr zu und machte es sich auf seinem einfachen, aber dennoch behaglichen Bett bequem.


    Er schaute zur Decke und lauschte. "So wie sich das Wetter da draußen jetzt anhört, würde ich sagen, wir werden morgen genug mit Aufräumen zu tun haben." Als hätte der Sturm Trian gehört, scheppert es draußen ziemlich laut und irgendetwas Metallisches rollte durch die Gegend. Der restliche Tag und die Nacht wurden sehr unangenehm. Es goss wie aus Kübeln und aus allen möglichen Ecken des Camps hörte man scheppernde und schlagende Geräusche. Mitten in der Nacht schrecken einige Rekruten hoch. Darunter auch Trian und Abby. Beide nahmen ein vielstimmiges heiseres Brüllen war. Kurz darauf schlug die Sirene Alarm. Am Eingang des Starlight Drive-In hörte man eine Menge Schussgeräusche. Aufgrund der Strahlenstürme kam es immer wieder dazu, dass viele wilde Ghule an die Oberfläche des Commonwealths krochen.


    Sie sammelten sich dann häufig und bildeten Horden, von unterschiedlichen Größen. Sie wurden von der erhöhten Radioaktivität regelrecht angezogen. Auch deshalb verfügten die meisten Siedlungen im Commonwealth über eine wie auch immer geartete Mauer, um einen ersten Schutz gegen diese potenzielle Gefahr zu bilden. Ein einzelner Ghul war noch halbwegs gut auszuschalten. Bei größeren Gruppen konnte das bereits ziemlich gefährlich werden. Sie waren in der Lage recht schnell zu reagieren, agieren und ausweichen zu können. Auch wenn ihre Bewegung teils unbeholfen wirkten. Besonders problematisch wurde es, wenn sich in diesen Horden sogenannte Leuchtende befanden. Ihre Körper waren derart mit Radioaktivität angereichert, dass sie einen grünlich Farbschimmer annahmen. Das Besondere an ihnen war aber, dass sie gefallene wilde Ghule wiederbeleben konnten.


    Lt. Cutter kannte diese Problematik von Rad-Stürmen und Ghulhorden zu genüge. Bereits zu Beginn des Sturms stellte er einige der erfahrenen Minutemen an sicheren Stellen des Camps ab, um die Umgebung aufmerksam zu beobachten. Auch über Nacht. Deshalb war er nicht davon überrascht, dass ihn seine Beobachter des Nachts weckten und ihm über eine Horde aus Richtung Lexington berichteten, die Richtung Starlight zog. Was ungewöhnlich war, war die Größe der Horde. Kaum war sie in Reichweite der Waffen, ließ Cutter seine Leute angreifen. Es flammten einige alte Arbeitsstrahler auf, die Bereiche vor dem Starlight-Drive-In ausleuchteten. Selbst die hartgesottenen Veteranen schluckten. Die Ghule waren kaum zählbar. Cutter ließ über Funk die anderen Siedlungen in der Nähe verständigen.


    Er konnte wegen des andauernden Sturms und der Dunkelheit nicht einschätzen, ob sich Teile der Horde abgespalten hatten und Richtung der anderen Siedlungen zogen. Der Lt. stand selbst auf der festen Betonmauer und feuerte in das Gewimmel von Körpern. Er hatte, wie andere Minutemen auch ein Atemschutz vor das Gesicht gezogen. In der Nähe der Barracken flammte ebenfalls ein Gefecht auf. Abby und Trian hielten es in ihren Barracken nicht mehr aus. Zu nahe waren die Erfahrungen, die sie auf ihrer Hinreise gemacht hatten. Wahrscheinlich schätzen sie besser als die meisten im Camp die Gefahr durch die Ghule ein. Sie kleideten sich in ihre Minutemen Rüstungen, zogen die Atemmasken auf, stürzten nach draußen und kamen den Minutemen auf der Mauer zu Hilfe. Auch andere Rekruten taten es ihnen gleich.


    Der Kampf gegen die Ghule, die versuchten in das Starlight-Drive-In einzudringen dauerte mehrere Stunden und es dämmerte bereits, als die letzten Ghule niedergestreckt wurden. Unzählige tote Ghule lagen draußen vor den Toren. Abby und Trian gingen ermüdet zu ihrem Lager und schliefen ein. Später als sonst ließ Lt. Cutter die Rekruten antreten. Ihm war es während der Kämpfe nicht entgangen, was ein Großteil der Rekruten die Nacht geleistet hatte. Insbesondere waren ihm dabei Trian und Abby ins Auge gestochen. Die beiden kämpften des Nachts wie kriegserfahrene Kämpfer. Während des Appells ließ der Lt. eine Neuigkeit verlauten.


    Am nächsten Tag kam einer der ranghöchsten Minutemen das Camp besuchen, um einen Großteil von Ihnen auf neue Einsatzorte zu verteilen. Dort erhielten sie von den Veteranen einen weiteren Feinschliff. Heute lag daher an, dass die Sturm- und Ghulschäden beseitigt wurden. Abby und Trian nahmen die Nachrichten mit gewisser Freude auf. Es ermöglichte ihnen mehr über die Gegend zu erfahren und vielleicht eine gezielte Suche nach ihrem verschollenen Freund zu eröffnen.

  • DarkDrake1980

    Hat den Titel des Themas von „[Spoiler] Ein seltsamer Wanderer - Alternative F4 Geschichte“ zu „[Spoiler] Die Fallout Chroniken: Buch I: Ein seltsamer Wanderer - Alternative F4 Geschichte“ geändert.
  • Zusammen mit dem hier rechne ich mit mindestens drei. IronieM3N :saint:

    Es wir noch eine Menge Geschichten außerhalb des Commonwealths folgen. Weiter Ost- und Westküstengeschichten werden auf jeden Fall dabei sein. xSaint96

    437. Einmal Hölle und zurück V

    Am Abend sanken Trian und Abby müde in ihre Betten. "Der Radsturm hat das Lager ganz schön durcheinandergewirbelt. Wenn das hier in Zusammenhang mit den Ghulen regelmäßig auftritt, haben die Leute es mit dem Überleben nicht einfach." konstatierte Abby. Trian nickte kurz zustimmend, war aber mit den Gedanken bei einer anderen Sache. Daher lenkte er das Gespräch in eine andere Richtung. "Morgen lernen wir also einen der Anführer kennen. Darauf bin ich wirklich gespannt. Was meinst du, Abby? Ob wir diesmal dabei sein werden?" fragte Trian nachdenklich. "Keine Ahnung. Vielleicht. Ich hoffe nur, dass man uns zusammen versetzt, sonst wird es schwierig für uns Informationen miteinander auszutauschen. Und ja, ich bin auch neugierig." Beide unterhielten sich noch einige Zeit darüber, was ihnen widerfahren war, seitdem sie sich auf die Suche nach dem Anführer der Silver Dragons begaben.


    Obwohl beide von Geburt an bei der westlichen stählernen Bruderschaft und in einer Vielzahl von Missionen unterwegs waren, lernten sie immer wieder neue Geheimnisse und Gefahren kennen. So auch an der Ostküste. Sie kamen zum wiederholten Mal auf die Synths zu sprechen. Während ihrer Übungen zeigte ihnen der Lt. einen funktionslosen alten Gen.1 -Synth. Wie andere Rekruten auch sahen die beiden ihn mit Staunen und gleichzeitig Furcht an. Eine Furcht, die dadurch noch gesteigert wurde, dass es neuere Synths gab, die äußerlich von normalen Menschen bis auf eine Kleinigkeit nicht mehr zu unterscheiden waren. Selbst diese Kleinigkeit wurde erst offenbar, wenn der Synth den Tod erlitt bzw. ausgeschaltet wurde. Besonders kompliziert wurde es, als ihnen Cutter erklärte, dass es auch den Menschen freundlich gesinnte gab.


    Das Einzige, was Cutter ihnen dazu mitgeben konnte, war darauf zu achten, ob ihr menschliches Gegenüber über ungewöhnliche Körperkräfte verfügte oder auffällig schnelle Reaktionen zeigte. Was Cutter ihnen besonders einbläute, dass sie sich von besonderen Synths, den sogenannten Institutsrunnern fernhalten sollten. Sie alleine zu besiegen war kaum möglich. "Schon irgendwie ziemlich gruselig die Vorstellung. Ich dachte, wir haben schon alles Unmögliches gesehen." brummte Trian. Abby schmunzelt trotz des ernsthaften Themas ein wenig. "Und wahrscheinlich werden wir hier noch mehr kennenlernen. Schade, dass unser Freund Rakesh zu auffällig ist. Seine Nase bräuchten wir jetzt. Er würde Drake mit Sicherheit schnell aufspüren." Trian schaute Abby verschmitzt an. "Ihn würden wir wahrscheinlich nur in Form eines Wanderzirkus für Kuriositäten des Ödlandes heil durchs Commonwealth bekommen. Was überhaupt nicht ... auffällig ... wäre. Aber du hast recht, er wäre wirklich eine große Hilfe." Die beiden sinnierten noch ein wenig über die Synths des Commonwealths, bevor sie in ihren verdienten Schlaf sanken.


    Früh am nächsten Morgen näherte sich der angekündigte Besuch. Preston und Andrew, die von einigen Minutemen umgeben waren, unterhielten sich über den Strahlensturm. "Das war eine verdammte unruhige Nacht für das Commonwealth. Einige Siedlungen waren in Kämpfe mit Ghulen verwickelt. Aber keine hat es so stark getroffen wie Starlight." "Es war gut, dass wir hier in weiser Vorrausicht eine Betonmauer um das Camp gezogen haben. Dadurch haben wir nur Verletzte, aber keine Toten zu beklagen." sagte Preston erleichtert. Dann sahen beide auf die Straße vor sich, die in der Nähe der Mauer vom Starlight verlief. Das kalte Grauen lief den beiden über den Rücken, als sie sich vorstellten, was des nachts hier abgelaufen war.


    Auch wenn auf der Straße keine toten Ghule mehr lagen, sah man immer noch deutlich die Spuren des Kampfes. Sie war mit verschieden großen dunkelroten Farben und grünen Einsprengseln versehen und die Betonmauer war ebenfalls von Blut der wilden Ghule besudelt. Die sonst bleiche Vegetation war ebenfalls in dunkle Farben von Blut getaucht. Andrew schüttelte sich. "Wird das jemals aufhören mit den wilden Ghulen? Man schaltet genug von ihnen aus und trotzdem scheint es, dass sie nicht weniger werden. Und so viele Menschen, die in den Ödlanden leben, gibt es doch nicht, dass sie ihre Zahl so halten können." brummte Andrew verdrossen. Preston sah weiterhin vor sich auf die Straße. "Ich weiß nicht, Andrew. Wenn du dir die Größe der alten Städte ansiehst, denke ich, dass vor dem großen Krieg wesentlich mehr Mensch gelebt haben. Ich vermute, dass ein Vielzahl von ihnen die Explosionen der Bomben überlebt haben und aufgrund der Strahlung erst zu Ghulen und dann zu Wilden geworden sind." versuchte Preston das Rätsel, um die immer wieder auftauchenden Horden zu lösen.


    "Klingt schon logisch. Das müssen wirklich enorm viele Menschen gewesen sein." Preston nickte und sie betraten Starlight. Lt. Cutter wartete schon auf beide. Seine rechte Hand trug einen Verband. "Hallo Colonel Garvey und hallo Captain Flux. Schön Sie beide heute in Starlight begrüßen zu dürfen." Cutter lächelte ziemlich fröhlich. "Wie ich sehe haben Sie nächtliche ... Party ... gut verkraftet. Ich bin erleichtert, dass Sie nur leichte Blessuren davongetragen haben. Wie geht es den anderen und den Rekruten? Ich habe gehört, jeder hier hat heute Nacht sein Bestes gegeben." erkundigte sich Preston. "Ich kann vermelden, dass andere noch weniger Verletzungen haben und ja, einige der Neulinge haben beinahe schon wie erfahrene Veteranen gekämpft. Wenn Sie beiden möchten, können wir alles weitere bei mir im Büro besprechen, Sir." Preston und Andrew waren einverstanden. So zogen sie sich zusammen mit Cutter in sein Büro zurück.


    In den nächsten zwei Stunden berieten sie miteinander, wo welche der Neulinge am besten eingesetzt werden konnten. Als letztes kam man auf Trian und Abby zusprechen. Die beiden lauschten sehr aufmerksam Cutters Bericht. "... ich glaube nicht, dass die beiden nur Karawanenbeschützer waren. Ihr Vorgehen ist dafür zu strategisch und militärisch geprägt. Die Beidem sind mir beim Training schon aufgefallen. Ich denke, in der Vergangenheit waren sie bei irgendeiner militärischen Fraktion im Ödland unterwegs. Was prinzipiell nicht schlecht ist." schildert Cutter. "Sie haben es also beim Eintritt nicht angegeben? Aber sich ansonsten immer engagiert gezeigt?" fragte Preston nachdenklich und sah dabei kurz in die Richtung des Cpt. "Was meinst du Andrew?"


    "Ich würde sagen, wir können Leute, wie sie gebrauchen. Von vielen wissen wir nicht, was sie vorher wirklich getrieben haben. Und wir haben auch Exraider unter unseren Leuten. Sie werden ihren guten Grund haben. Sie haben sich für die Gemeinschaft eingesetzt. Deine Sicherheitsbedenken sind nachzuvollziehen. Es wäre auch möglich, dass sie vom Institut kommen. Daher sollten wir sie ein wenig im Auge behalten." Andrew rieb sich kurz das Kinn. "Wir sollten die beiden im Fort Independence stationieren." schlug er vor. Preston nickte. "Einverstanden. So können Deacon und die anderen sie im Auge behalten. Ansonsten könnte Ronnie ein paar patente Leute mit ihren Fähigkeiten gebrauchen. Gut. Dann haben wir alle unserer Neuzugänge verteilt, oder Cutter?" Der antwortete bejahend. "Möchten Sie die Rekruten selbst davon in Kenntnis setzten, oder soll ich das dieses Mal übernehmen? Ich weiß ja, wie eng ihr Zeitplan im Moment ist." Preston schüttelte den Kopf. "Wie der General immer sagt, für gewisse Dinge sollte man sich Zeit nehmen. Danke für das Angebot, Cutter." "Immer wieder gerne, Sir." Sie standen zusammen auf und gingen nach draußen. Dabei wurde zum Apell gerufen, bei dem alle Rekruten antreten musste.

  • 438. Einmal Hölle und zurück VI.

    Nachdem sich Andrew und Preston den Rekruten vorgestellt hatten, gingen sie daran die Minutemenfrischlinge ihren neuen Einsatzgebiete zuzuweisen. Was Abby und Trian sofort auffiel, dass Colonel Garvey und Cpt. Flux sich für jeden Einzelnen viel Zeit nahmen, denjenigen die Entscheidung erläuterten und sie für die Minutemen zu motivieren. Zu Beginn erwischte sich Trian bei dem Gedanken, die beiden hohen Offiziere als zu jung und unerfahren für ihre Posten einzuschätzen. Schnell merkte er, dass diese Einschätzung fehl am Platz war. Beide wiesen erfahrenes militärische Wissen auf, was er bei so jungen Leuten nicht vermutet hätte.


    Auch war ihm bei den Minutemen sofort aufgefallen, dass zwischen den einfachen Soldaten und den Offizieren ein respektvolles Verhältnis auf beiden Seiten herrschte. Insgesamt wirkten die Leute des Commonwealths wesentliche engagierter darin zusammenzuarbeiten, als es allgemein im Ödland üblich war. Nach Gerüchten, die er mitbekam, war der lose Siedlungsverbund, den die Minutemen schützen, kurz davor, sich zu etwas Größerem zu verbinden. Ähnliches war mit der NCR in ihrer Anfangstagen geschehen. Gerade Abby, die die Gerüchte ebenfalls mitbekam, fand diese Entwicklung spannend. Allerdings beunruhigt beide das angespannte Verhältnis der Minutemen zu der östlichen Bruderschaft des Stahls. Noch vor einigen Jahren hätten sie das Verhalten ihrer Brüder von der Ostküste ohne darüber nachzudenken gebilligt.


    Heute sahen sie anschaulich, was daraus entstand oder entstehen konnte. Mittlerweile waren alle bis auf Trian und Abby eingewiesen und an ihre neuen Einsatzorte verteilt. Preston und Andrew näherten sich den beiden. Der Colonel sah die beiden für einen Moment lang streng und prüfend an, dann lächelte er. "Sie haben heute Nacht für Ltd. Cutter eine vorbildhafte Unterstützung geleistet. Ich hoffe, ich sehe von Ihnen weiterhin so einen Einsatz für die Minutemen. Dem Lt. sind Ihre Fähigkeiten schon kurz nach ihrem Beitritt aufgefallen. Wir haben uns einige Zeit beraten und für Sie beiden wird die Reise nach Fort Independence gehen. Ich denke, Sie werden Major Shaw einen guten Dienst leisten. Sie dürfen sich nun reisefertig machen und können abtreten. Wir werden heute noch weiterreisen." Beide salutierten und verließen wie ein Großteil der Rekruten anschließend den Appellplatz.


    In ihrer Baracke angekommen sahen beide erleichtert aus und begannen sofort zu packen. "Fort Independence. Besser geht es fast gar nicht. Neben Sanctuary einer der wichtigsten Orte der Minutemen im Commonwealth. Von dort aus ist es nicht weit bis zum eigentlichen Stadtrand und ein guter Zugriff aufs Hinterland. Vielleicht haben wir dort bessere Möglichkeiten unseren Freund zu finden." Abby lächelte zufrieden. "Das und wir beide werden zusammen dorthin versetzt. Bin sehr gespannt, was uns dort erwartet. Nachdem was ich von den anderen gehört habe, ist Major Shaw ein ziemlich strenger, aber geachteter Minutemenveteran. Und das Fort oder wie viele den Ort im Commonwealth auch nennen, die Burg soll an sich ein spannender Ort sein. Direkt am Meer gelegen und durch seine Konstruktion nur schwer zu erobern sein." Zwei Stunden später setzte die Gruppe mit den Rekruten von Starlight und die Gruppe um Preston und Andrew Richtung der anderen Siedlungen in Bewegung.


    Zur gleichen Zeit. Ehemaliger Logan Airport.


    Ältester Maxson war zusammen mit Ingram, Quinlan und einigen der Paladine auf der Prydwen in eine Beratung über die nächsten Schritte vertieft, als es an der Tür von Maxson Quartier klopfte. Ohne eine direkte Antwort abzuwarten, trat derjenige ein. Es war Cade und ihm standen Sorgen tief ins Gesicht geschrieben. "Verzeihen Sie Ältester, dass ich so in Ihre Besprechung hereinplatze, aber ich bitte Sie so schnell wie möglich auf die Krankenstation zu kommen. Die Gruppe von Mass-Fusion bzw. was von ihr über ist, befindet sich dort." Maxson ließ die Beratungen unterbrechen und folgte Cade schnellen Schrittes.


    In der Krankenstation der Prydwen angekommen, bot sich ihm ein Bild des Grauens. Von den ursprünglich dreißig Leuten, die an der Mission teilnahmen, waren nur zwei zurückgekehrt. Die beiden Überlebenden hatten eine Menge Verletzungen erlitten. Bei einem fehlte die linke Hand, der andere war einäugig. Nur einer der beiden war ansprechbar und um ihn stand es nicht gut. Maxson erkannte ihn erst aufgrund der Entstellungen nicht, aber als derjenige zu sprechen begann, wusste der Älteste, wer es war. Einer der zwei Paladine, die die Gruppe angeführte. "Ad ... Victoriam ... *schmerzerfülltes Sprechen* Ältester ... wir ... wir haben versagt *Wimmern* ... keine Chance gehabt ... gegen ..." Der schwerverletzte Paladin musste pausieren und schloss kurz die Augen. Er atmete schwer.


    In Maxsons Gesicht stand ein Ausdruck, den man bei ihm sehr selten zu sehen bekam. Sorge um seine Leute und Mitgefühl für den Verletzten. Vorsichtig streckte Maxson seine Hand aus und nahm die gesunde Hand. Dabei setzte er sich auf einen Stuhl, den ihn Cade brachte. "Ruhig. Sie sind hier in Sicherheit, Paladin. Unter Einsatz Ihre Lebens. Was ist passiert? Wer hat Ihnen das angetan?" fragte Maxson angespannt. "Wir ... wir ... sind *Keuchen und Husten* haben es geschafft in die unteren Räume vorzudringen ... dort, wo sich der Beryllium Agitator befinden sollte ... haben alles genaustens durchforstet ... einige Tage alles durchsucht ... nirgends ein Anzeichen von ihm ... war nicht dort ... haben nach Anzeichen gesucht ... nach Verbleib, Hinweisen ... nichts." Der Paladin hustete und würgte stark. Ein blutiges Rinnsal lief an einem der Mundwinkel herunter.


    Cade sah sorgenvoll den Paladin an und wischte vorsichtig das herablaufende Blut ab. Dann sah er Maxson herüber, der blickte wiederum Cade fragend an. Cade schüttelte daraufhin den Kopf. Maxson schloss für einen kurzen Moment die Auge. Cades Kopfschütteln war unmissverständlich. Der Paladin würde den heutigen Tag nicht überleben. Dafür waren die inneren Verletzungen zu schwer. Einen Moment später versuchte der Paladin trotz seines Zustandes weiter zu berichten. "Einen Tag später ... Angriff ... Synths ... Institut. Zwei gefährliche Männer dabei ... auch Synths? ... in dunklen Kleidung ... haben ... viele Brüder mit Leichtigkeit getötet ... " Die Augen des Paladins waren dabei weit aufgerissen und eine absolute Furcht stand in ihnen. "Haben von uns ... den Beryllium Agitator verlangt ... einer von ihnen ..."


    Der Paladin begann zu zittern. Schweiß und Tränen vermischten sich und rannen die Wange herab. " ... er riss mir einfach die Hand ab *wimmernde Geräusche* ... wollten wissen, wo er ist ... durchsucht mich ... ließ mich fallen und tötete einen anderen unserer Brüder. Anderen gelang es ... Synths abzulenken ... Ein anderer Bruder und ich sollten fliehen ... damit ... damit ... Sie wissen, was in Mass-Fusion passiert, ist ... Ältester." Wieder schloss der Paladin die Augen. Sein Atem wurde langsam schwächer und mittlerweile war das Gesicht totenblass. Der Älteste starrte den Paladin an. Seine Worte hallten in Maxsons Gedächtnis nach und versetzten ihn in Aufruhe. "Das Handeln war absolut richtig. Sie haben nicht versagt. Dieser Feind war ihn weit überlegen. So konnten Sie ihre Brüder warnen. Man wird Ihr Opfer und das Ihrer Brüder in Mass-Fusion in Ehren halten. Das verspreche ich."


    Maxsons Stimme klang zwar ruhig und fürsorglich, aber es war ihm anzumerken, dass auch ihm das Ganze nahe ging. Ein letztes Mal öffnete der Paladin die Augen. Sie sahen bereits seltsam entrückt aus und er flüstert nur noch leise. "Danke, Ältester, ich ..." Er schien noch etwa sagen zu wollen, aber das Leben verließ ihn just in diesem Moment. Mit offenen Augen verstarb er. Maxson hielt die Hand noch eine Weile und legte sie dann behutsam ab. Vorsichtig schloss er die Augen und sah noch einen Moment auf den Verstorbenen herab. Dann ging er schwermütig aus der Krankenstation heraus. Der Bericht des Paladins war schwerwiegend. Durch Blue wusste er, wer diese Männer waren. Damals als Blue über das Institut berichtete, dachte er dieser würde mit den Institutsrunnern übertreiben.


    Jetzt war er eines Besseren belehrt worden. Besonders schwer wog, dass das Institut auch ein hohes Interesse an dem Beryllium Agitator zu haben schien. Aus welchen Gründen auch immer. Das konnte für die Bruderschaft nichts Gutes bedeuten. Vor allem besorgte es Maxson nach einigem Nachdenken, dass das Institut auf die Idee kommen könnte, dass die Bruderschaft ihn bereits besaß. Es war dadurch mehr als wahrscheinlich, dass das Institut ihr Augenmerk nun auf den Logan Airport richtete. Maxson war klar, dass er nun mit allem Möglichem und Unmöglichem zu rechnen hatte. Er hoffte, dass Blue im strahlenden Meer seinen Auftrag erfüllen konnte. Man konnte die Waffen auch ohne einen einsatzfähigen Liberty Prime gegen das Institut nutzen. Maxsons Gesicht war finster, als er wieder in seinem Quartier ankam.

  • 439. Einmal Hölle und zurück VII.

    Blue schaute aus seinem Versteck heraus und blinzelte zunächst wegen der Sonne. Sein Denken hellte sich zwar langsam auf, aber es war immer noch sehr dunkel. Als er vorgestern bei dem Sturm bis zur Hüfte in den völlig durchweichten Boden eingesunken war, beschloss er eine trockene Bleibe in einem der teilweise zerstörten und im Boden versunkenen alten Bürogebäuden aufzusuchen. Dort wartete er in relativer Sicherheit den Sturm ab. Während er dort saß, brütete er in dunklen Gedanken vor sich hin. Sie waren beinahe so düster, wie der Sturm selbst. Auch wenn er von Anfang an geahnt hatte, dass es schwer bis unmöglich war, die Bruderschaft und besonders Maxson davon überzeugen, von ihren extremen Ansichten abzurücken, war er tiefgehend enttäuscht.


    Seine Mühen und der unermüdliche Einsatz waren im Endeffekt für diese eine Sache umsonst gewesen. Bis zuletzt hatte er gehofft, dass er etwas an Maxson Ansichten verändern konnte. Haylens Bericht hatte seine Hoffnung zerstört und diese Klarheit, wo er bei Maxson tatsächlich stand, trieb ihn mehr um, als er anfangs dachte. Tief in ihm glomm eine kalte Wut, die unbeteiligt von seinem zweiten Ich verursacht wurde. "Wenn uns die Bruderschaft tatsächlich angreifen sollte, werde ich dafür sorgen, dass sie sich am Commonwealth die Zähne ausbeißen werden. Sie müssen endlich einmal die Konsequenzen für ihr Verhalten erfahren." brummte Blue zornig in sich hinein, als er endgültig seine Zuflucht verließ. Gleichzeitig schwor er sich aber auch, Haylen irgendwie aus dieser Situation zu bekommen. Auch wenn er noch nicht wusste wie. Seine Worte ihr gegenüber waren ernst gemeint. Trotz ihrer Mitgliedschaft in der Bruderschaft war sein freundschaftliches Band stark zu ihr. So wie auch zu Danse.


    Der ganze Umstand beschäftigte Blue, während er tiefer in das strahlende Meer wanderte. Er hatte den Superhammer in der rechten Hand und umklammerte ihn so stark, dass seine Fingerknochen beinahe sichtbar wurden. Seine Frustration war mittlerweile so angeschwollen, dass er am liebsten irgendetwas mit seinem Hammer zertrümmern wollte. Blue starrte immer noch finster vor sich hin, als sich am Horizont langsam der Krater abmalte. Dort lebten die Kinder des Atoms in einer ihrer geheiligten Zufluchten. Von dort aus war es nicht mehr weit zum Versteck von Virgil. Wenigstens war es ihm gelungen, diese Mission zu einem guten Ende zu führen. Mit einen Mal spürte Blue eine Erschütterung im Boden. Links von ihm schien sich irgendetwas Großes im Untergrund zu bewegen. Grimmig beobachtete er, dass es sich in rasender Geschwindigkeit nähert. Etwa zwanzig Meter von ihm entfernt brach dieses Etwas mit Gewalt aus dem Boden. Erde spritze zu allen Seiten.


    Ein gewaltiger und grün leuchtender Rad-Skorpion hatte sich Blue als seine nächste Mahlzeit ausgesucht. Aufgrund seiner Größe musste er uralt sein. Blue und einige zusätzliche Personen hätten locker Platz auf dem Rücken dieses Monstrums gefunden. Als er seine gewaltigen Scheren klappernden gegeneinanderschlug, klang es in Blues Ohren, als würden zwei metallene Tonnen gegeneinander geschlagen werden. Von dem bereits hochaufgerichteten Stachel des Skorpions tropfte bereits das Gift. Es leuchtete in einem ähnlichen Grün wie der Rest des Körpers. Für den Bruchteil einer Sekunde überlegte Blue, ob er wegrennen sollte, um einen strategisch besser gelegenen Punkt im Kampf zu finden. Als er sah, wie der Rad-Skorpion sich bewegt, wurde Blue bewusst, dass er selbst nicht schnellgenug war. "Rad-Skorpione am Morgen bringen Kummer und Sorgen. Und für dich gilt das besonders." brummte Blue sarkastisch in Richtung des monströsen Skorpions und machte sich kampfbereit.


    Als würde das Monstrum ihm antworten wollen, kam ein tiefes zischendes Brummen aus seiner Richtung. Plötzlich setzte sich der Skorpion in Bewegung und er war noch schneller als Blue angenommen hatte. Es gelang ihm beinahe im letzten Moment zur Seite zu hechten. Während Blue gerade dabei war sich aufzurappeln, war der Skorpion bereits wieder auf dem Weg zu seiner reichhaltigen Mahlzeit. Eine der gigantischen Klauen zielte bereits auf die Beines des Supermutanten. Blue blieb nichts anders übrig als wieder blitzschnell auszuweichen. Die Klaue schlug regelrecht in den Boden ein und wieder spritzte Erde auf. "Wenn mich diese Klauen erwischen, dann schneiden die mich entzwei, wie einen überdimensionierten Grashalm." ging es Blue durch den Kopf. Seine Gehirn lief auf Hochtouren und suchte nach einer Möglichkeit diesen Gegner schnellstmöglich auszuschalten. Über lange Sicht würde er bei diesem Kampf den Kürzeren ziehen. Während sich der Skorpion kurz neuorientierte, schlug Blue einen Halbkreis um den Körper herum Richtung Beine.


    Dann sprang er auf den Rücken des Monstrums und krallte sich mit einer Hand an einer der dicken Chitinplatten des segmentierten Körpers fest. In der anderen hielt er den Hammer. Der Skorpion bemerkte, dass seine widerwillige Mahlzeit sich auf ihm befand und begann wie ein Bighorner zu bocken, den man aus Nichtwissen Fracht auflud. Blue ließ den Hammer los, um sich mit beiden Händen festzukrallen. Seine Waffe flog im hohen Bogen davon. Immer wieder schüttelte der Skorpion seine Körper hin und her, um Blue von seinem Rücken zu schütteln. Nach einiger Zeit begann des riesige Spinnentier ruhiger zu werden und tänzelte hin und her. Man konnte den Eindruck bekommen, dass es überlegte, wie man Blue am besten vom Körper bekam. Der war einerseits froh, dass der Skorpion etwas ruhiger wurde, traute aber dieser Ruhe nicht wirklich. Er machte sich an seinem Schwert zu schaffen und zog es vorsichtig und bedacht aus seiner Scheide.


    Plötzlich merkte er eine Bewegung im hinteren Teil des Skorpions. Er ahnte bereits, was seine Gegner versuchen würde. Nur einen Augenblick später merkte er einen schweren Schlag. Der gewaltige Stachel hatte Blue Rücken anvisiert und zugestochen. Blues Rüstung konstatierte es mit einem metallisch klingenden *Klong*. Ein tiefes, giftiges Fauchen erklang vom vorderen Ende des Skorpions. Wieder sauste der Stachel hinab und schlug an einer anderen Stelle zu. Das Spinnentier schien sukzessive nach einer Schwachstelle zu suchen. Das Gift des Skorpions bereitete Blue weniger Sorgen als der eigentliche Stachel. Gegen das Gift war er immun, aber aufgrund der Größe des Stachels war durch ihn böse Verletzungen möglich. Blue bugsierte das mittlerweile gezogene Schwert zwischen die zwei Chitinplatten. Gerade als er die Spitzte an das weiche Gewebe ansetzte, stach das Monstrum erneut zu.


    Dieses Mal erwischte er eine Stelle am Bein, die nicht geschützt war. Der brennende und gewaltige Schmerz raste durch den kompletten Körper von Blue. Er brüllte auf und sah fast augenblicklich rot. Dieses Mal wehrte er sich ganz bewusst nicht dagegen und ließ das Gefühl zu. Er rammte das Schwert mit so unbändiger Kraft in die Schwachstelle zwischen den Chitinplatten, dass sein Unterarm bis zum Ellenbogen im Fleisch des Spinnentiers steckte. Dieses fing an wieder wie ein Bighorner zu bocken. Aber noch wesentlich heftiger als vorher. Wütende zischende Geräusch erklangen jetzt immer wieder. Während Blue mit dem einem Arm im Skorpion feststecke, ballte er seine andere Hand zu Faust. Genauso erbarmungslos schlug er zu. Weiteres Fleisch und Flüssigkeit spritzen auf, als sich die Faust in den Körper bohrte.


    Die Bewegung des Monstrums wurde immer hektischer. "Na Großer, schmeckt dir dein Essen nicht. Du hättest dir wohl was anders suchen sollen. Ich bin ... *böses Fauchen* ungenießbar und im Ganzen absolut tödlich." Blue wühlte sich regelrecht durch den inneren Leib seines Gegners. Weithin war das schmerzerfühlte Fauchen und das Zerreißen von Fleisch und Chitin zu hören. Langsam wurde die Bewegungen des Skorpions schwächer. Noch einmal durchfuhr Blue mit einem gewaltigen Krafteinsatz von Hand und Schwert den Körper, dann sprang er vom Skorpion herunter. Nach einem kurzen Moment fand er seinen Superhammer wieder, hob ihn auf und schlug so lange auf den Skorpion ein, bis die rote Wut abgeklungen war.


    Hinterher war nur noch ein matschiger Haufen irgendetwas über. Die dunklen Gedanken in seinem Kopf waren wie weggeblasen. Enttäuschung und Frustration waren ebenfalls gewichen. Er ließ sich kurz sinken, um seine Verletzung zu begutachten und versorgte sie anschließend. Nachdenklich betrachtete er die kaum erkennbaren Überreste. Er hasste den Zustand der roten Wut zwar und vermied ihn, wo es nur ging. Aber in diesem ungleichen Kampf war es nötig gewesen seine innere Bestie von der Leine zu lassen. Nur so konnte er den Kampf halbwegs überleben. Hier im strahlenden Meer war die Wahrscheinlichkeit auch am geringsten, dass er Unschuldige in seinem Zustand verletzte.


    Für einen kurzen Moment hatte er das Gefühl, dass seine andere Seite sogar dankbar war, sich mit solch einem Gegner messen zu können. Jetzt, wo er wieder komplett klar war, machte er sich wieder auf den angestrebten Weg zu Virgil. Während er Richtung seiner Höhle wanderte, ließ Blue das Thema stählerne Bruderschaft noch einmal gedanklich passieren. Langsam kam ihn wieder einige Ideen, wie er die Bruderschaft schwächen konnte, ohne dass es in einem blutigen Gemetzel endete. Nach einigen weiteren Stunden erreichte er endlich die Höhle des ehemaligen Institutswissenschaftlers.

  • Ja manchmal muss man einfach Frust abbauen. Was wäre besser geeignet als ein kleiner Happen zwischendurch :thumbsup:



    xSaint96 kommt auf die Art an, aber im Allgemeinen ist es eher so, dass generell verstrahlte Viecher grösser oder zumindest stärker sind als andere Artgenossen.

    Guck mal da

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!