Horizon 2 Forbidden West (Hauptspiel ohne DLC) 144,5 Stunden eigene Spielzeit
Ja, ich gebe es zu. Ich habe mit dem Spiel viel zu lange getrödelt. Der Grund dafür ist recht banal.
Ich hatte bei vielen Stellen im Spiel etwas Schiss weiter zu spielen, denn vieles hat sich schon im Vorfeld heraus kristallisiert. Ich zocke jetzt schon über 30 Jahre und habe schon verdammt viele Games gezockt. Dadurch kennt man vieles im Ablauf einer Geschichte, was andere Entwickler frech kopiert haben.
Und was soll ich euch sagen? In Horizon 2 ist es nicht oft passiert, dass ich sagen musste: "War ja klar!" oder "Das was vorauszusehen!" Doch genug davon.
Bevor ihr euch an den zweiten gebt solltet ihr auf jeden Fall den ersten zuvor durchspielen, damit ihr die vielen Zusammenhänge besser versteht.
Doch worum geht es? (Ohne zu viel zu verraten)
Aloy hat zusammen mit ihren Freunden das Übel abgewandt und vorerst die Welt gerettet. Doch kurz nach ihren Sieg bahnt sich eine neue Bedrohung an. Ihre Umwelt stirbt an einer Verseuchung, die das Land heimsucht, was die Menschen und Tiere krank macht. Sie macht sich auf um im verbotenen Westen die benötigte Heilung zu finden.
Spielablauf
Wie bisher streift Aloy durchs Land, bekämpft Maschinen um an ihre wertvollen Teile zu kommen oder überbrückt sie um sie für sich kämpfen zu lassen, wenn sie die dazu benötigte Fähigkeit für den jeweiligen Maschinentyp erlangt. Ein paar davon kann sie auch reiten. Ansonsten sammelt sie Zutaten für mächtige Buffs, die man in Form von Köchen gekochtem Essen für eine bestimmte Zeit erlangt, schließt zahlreiche Nebenaufgaben ab, räumt Rebellenlager, sammelt Herstellungsmaterialien für Munition ihrer zahlreichen verschiedenen Waffen, findet Pigment Pflanzen zum Umfärben ihrer Rüstung, Ihre Fähigkeiten in Arenen und Jagdgebiete unter Beweis stellen, hunderte von alten Aufzeichnungen finden und unzählige geheimnisvolle Orte (hust) finden.
Auf dem Weg durch den verbotenen Westen trifft sie wieder auf verschiedene Stämme, die sich mit ihren Riten untereinander unterscheiden. Die einen wollen beispielsweise einfach nur im Einklang mit der Natur leben und die anderen würden sich lieber hinter ihrem Bollwerk verstecken. Die neuen Maschinen richten sich im Aussehen und in ihrer Kampfstrategie nach Tieren wie man sie kennt, also große Bisons, Strauße, Rinder usw und Dinosauriern, wie beispielsweise den Raptor und Flugsauriern. Und dann gibt es noch diejenigen, die man kaum einen lebenden oder ausgestorbenen Wesen zuweisen kann.
Die Karte ist riesig und meines Erachtens größer als die aus dem Vorgänger. Oft trifft man auf Orte, die man kennt. Wie zum Beispiel die Ruinen von Las Vegas und die von San Francisco. Allerdings sind die Gebiete viel kleiner als wie sie in der Realität sind. Die Entwickler haben sich mit der Grafik selbst übertroffen und die Gebiete mit sehr viel Liebe zum Detail entworfen. Oft bleibt man stehen und bewundert diese Pracht, wenn zum Beispiel die Morgensonne durch die Bäume strahlt, der Wind über den Schnee in den Bergen streift, ein Sandsturm über die Dünen der Wüste zieht, nachts der Mond das Land in ein gespenstiges Blau erhellt und die Wellen an die Strände der Küste schlagen.
Ich habe sehr viele Bilder mit dem Foto Modus gemacht und habe sie jetzt als Desktop-Hintergründe. Jeden Tag ein anderes.
Die Musik ist wieder sehr stimmungsvoll, die Sounds passen zu der Welt und die deutsche Sprachausgabe in den Gesprächen ist immer laut und deutlich. Allerdings murmelt Aloy zu Gegebenheiten und oft versteht man sie nicht. Entweder ist die Kulisse zu laut oder sie spricht zu leise. Keine Ahnung ob das in der englischen Version besser ist. Und sehr oft nervt sie wenn sie gefühlt alle zwei Minuten sagt was sie zu machen hat oder wie es jetzt weiter gehen soll. Ich rätsel eigentlich gerne wie ich nun weiterkomme, doch sie macht das zunichte. Auch sagt sie ständig, dass man die zerstörten Maschinen nach den benötigten Teilen durchsuchen muss, wenn man die aktive Suche nach Materialien aktiviert hat und das sagt sie immer bevor man die Maschine überhaupt bekämpft. Und wenn man das nötige teil nicht bekommen hat, sagt sie jedes Mal "Dann muss ich mein Glück an einer anderen Maschine versuchen."
Waffen gibt im Gegensatz zum ersten Teil viel mehr, aber auch mehr verschiedene Waffenarten. Zu den bereits bekannten aus dem Vorgänger gibt es jetzt noch Wurfspeere, tragbare Schnellfeuer .... ähm ... "Armbrüste", Schleudern mit "Häcksel Projektilen" usw. Ich habe mich nach wie vor auf Bögen und normale Bomben Schleudern beschränkt. Die vielen Waffenarten sind meiner Meinung nach zu viel des Guten. Der Talentbaum ist jetzt unterteilt in Gruppen. Kriegerin, Fallenstellerin, Jägerin, Überlende, Eindringling und Maschinenmeisterin. In denen kann man neben den üblichen Talente für ausgeteilten Schaden, Pflanzenkunde Nahkampf Techniken noch besondere Fähigkeiten auswählen, wie beispielsweise Pfeilhagel oder das gleichzeitige werfen von mehreren Bomben. Alle Fähigkeiten aus dem Vorgänger sind zudem von Anfang an verfügbar.
Die Kämpfe werden im Spielverlauf dank der erlernbaren verschiedenen Fähigkeiten immer taktischer, da die Maschinen und menschliche Gegner auch verschiedene Stärken und Schwächen haben. Manche Menschen tragen einen Helm, den man erst mal herunter schießen muss, wenn man alle Gegner in einem Lager schleichend erledigen will. Und sind manche Maschinen wie im Vorgänger anfällig für Eis-Schaden jedoch immun gegen Feuer-Schaden. Und wieder kann man Rüstungsteile von Menschen und von Maschinen herunter schießen um die verwundbaren Schwachpunkte zu sehen oder an besondere Teile oder an die Bewaffnung der Maschinen zu kommen.
Die Geschichte ist meines Erachtens richtig gut geworden. Doch die des ersten Teils war besser, da man da in der Mitte der Hauptgeschichte noch nicht mal wusste warum die Menschen so leben wie sie leben und warum es die Maschinen gibt. Im Zweiten Teil geht es um ein Aspekt, der mit dem des ersten Teils verflochten ist. Auch die kleineren Nebengeschichten sind echt gut gelungen. Doch leider gibt es Aufgaben, die man nur mit einer bestimmten Fähigkeit lösen oder betreten kann. Doch nicht wie in einem Metroidvania gestalteten Spiel. Es sind nur kleine versperrte Orte, indem man verschiedene Materialien, Handelsmaterial und Munition finden kann. Leider nichts außergewöhnliches oder wahnsinnig tolles.
Horizon 2 Forbidden West ist ein super tolles Spiel, ein würdiger Nachfolger. Gut, es hat hier und da ein paar Macken, doch über die kann man hinweg sehen. Es macht von vorne bis hinten unglaublichen Spaß und die reise bis hier hin war grandios.
Ich gebe dem Spiel eine 8/10
So jetzt gebe ich mich an das DLC Burning Shores.