Ich würde den BoS-Strang zumindest bis "Blinder Verrat" spielen - für mich eines der stärksten Handlungsstränge im Spiel.
Wirklich "gut" ist wohl keine Fraktion, aber die Minutemen sind noch die mit dem besten moralischen Kompass.
Das wirft weitere Fragen auf. Alle Fraktionen, in jedem Spiel der Reihe, weisen auch schattige Aspekte auf. Nach meinem Empfinden bewegen wir uns in einem anomischen Umfeld. Die stärkste Fraktion setzt sich und ihre Werte durch. Um dieses Ziel zu erreichen werden auch unangenehme Entscheidungen nötig.
Solange wir uns im Spiel bewegen können, im Idealfall es beenden könnten, ohne Werte und Normen zu verletzen oder übertreten, die für unsere Gesellschaft (Fraktion) gelten, ist es moralisch einwandfrei. Fraglich ist dabei nur wie unser Kompass geeicht ist.
Orientieren wir uns an unserem, zum Beispiel analog zum realen Leben, Kanon oder agieren wir anders? Transponiert man sein reales oder erwünschtes Verhalten ins Spiel? Aufgrund welcher Erfahrungen bewerten wir die Fraktionen?
In einem wirklich freien Spiel könnte ich die Spielwelt in eine Dystopie verwandeln, mich verhalten wie der fieseste Faschist, alle Monster und bösen Charaktere um mich scharen um eine Schreckensherrschaft zu errichten. Das ist ist den meisten Spielen weder möglich noch erwünscht. Dies dürfte an unserem realen Wertekanon liegen; zum Teil auch an technischen Problemen bei der Umsetzung solcher Konzepte.
Ich hoffe, es ist etwas verständlich worauf ich hinaus wollte. Es ist verführerisch das eigene System zu favorisieren aber bei der Bewertung nicht unbedingt hilfreich.
Auf der anderen Seite dürfte es kaum möglich sein hier objektiv zu urteilen.