Minutemen eigentlich nationalistische Extremisten?

  • Naja, die Minutemen aus dem Ödland sind ja eine Art patriotische Bürgerwehr oder durch ihre Bewaffnung ja eher schon ein richtigesFreikorps das mit unseren historischen Lützowern oder den realen, historischen Minutemen vergleichbar ist.
    Nur ist das ja so, das früher solche Bürgerwehren durchaus gut sein konnten, um sich gegen fremde Herrscher erheben zu können aber heutzutage haben die Bürgerwehren ja doch schon einen sehr radikalen Beigeschmack und man bekommt schon den Eindruck da sind meist politisch sehr einfach gestrickte Menschen drin, die vor allen Angst haben, was ihnen fremd erscheint.
    Bestes Beispiel da Dortmunds Bürgerwehr "die Rechte", die gegründet wurde um Deutschlands Frauen vor den (zugegeben) wirklich asozialen nordafrikanischen Sylvestergrapschern zu schützen aber da die Grapscher im realexistierenden Patroullienalltag dieser Bürgerwehr so selten vorkommen, konzentrieren sie sich eben auf "diese Schwulen da" die ja angeblich (also nach Ansicht der Bürgerwehrler) ständig so notgeil sind, das man den "Schwulenparkplatz" regelmäßig kontrollieren muss, damit "diese Schwulen da" nicht ständig öffentlichen Geschlechtsverkehr haben :ugly: :


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    Nach schlimmer sind da nur die modernen Bürgerwehren aus den USA, die gleich mit Schrotflinten, M16 Sturmgewehren und Südstaatenstandarten bewaffnet auf ihren Pickups entlang der mexikanischen Grenze Patroullie fahren und die sich schon mal Schlägereien auf Leben und Tod liefern, wenn ein Denkmal vom Südstaatengeneral Lee abgerissen werden soll (wie vor ein paar Wochen in Charlottesville geschehen).
    Ich muss sagen, so gesehen finde ich es eigentlich nicht mehr so makellos toll, das man auch eine moderne Bürgerwehr in Fallout 4 befehligen kann und ich glaube auch Bethesda war sich dessen bewusst, das eine Bürgerwehr wie die Minutemen mit Vorsicht zu genießen ist, denn wen man den Teleporter mit der Hilfe der Minutemen gebaut hat, bittet Desdemona den Spieler ja gleich darum, das er beim Kampf gegen das Institut nicht mehr den Minutemen helfen soll, weil die Minutemen den Geist der Ödländer des Commonwealths repräsentieren und der gemeine Commonwealth-Ödländer fürchtet das fremde am Generation 3 Synth und würde die Gen3 Synths entweder allesamt am liebsten vertreiben oder gleich lynchen und die einfachen Minutemen, die nur ein Abbild der Commonwealth-Gesellschaft sind, würden bei solchen synthfeindlichen Aktionen der Commonwealth-Ödländer wohl entweder beide Augen ganz fest zudrücken oder vielleicht sogar mitmachen....
    Wie seht ihr das? Sind die Minutemen da für euch immer noch die strahlenden Ritter oder bekommen die Minutemen da ja (besonders nach Desdemonas schlechten Erfahrungen) vielleicht auch für Euch eher die Ausstrahlung des "besorgten Bürgers" der noch mit einer Prise "America first!" garniert ist (wie es eben bei den modernen, realen Bürgerwehren der Fall ist).

  • Also wenn ich genauer darüber nachdenke, ist das jetzt nicht sooooo weit hergeholt. Zumindest bei den echten Minutemen kann man darüber sprechen, ob sie allzu gut waren, aber ich erkläre mal warum^^


    Die Hauptgründe des Unabhängigkeitskriegs sind klar, aber man darf nicht vergessen, dass es auch sozusagen Amerikaner gab, die gegenüber der Britischen Krone loyal waren (sogenannte Loyalisten). Es war natürlich Bevölkerungsmäßig ein kleinerer Teil, sodass man die Miliz und die dazugehörigen Minutemen zu der Zeit tatsächlich Bürgerwehr nennen konnte (anders als die Kollegen aus deinem Video, die sicher nicht die Meinung eines großen Bevölkerungsschnitts vertreten^^). Allerdings waren diese Loyalisten auch häufig Schwarze und unter der Britischen Krone war Sklaverei per Gesetz verboten. Ergo ist es einfach nur logisch, dass man als Schwarzer eben zu dieser hält. Über diesen Umweg könnte man natürlich meinen, dass Minutemen für die Sklaverei waren. Grundsätzlich unterstellen würde ich das aber nicht^^


    In Fallout 4 ist das etwas anders finde ich. Es geht hier in erster Linie um die Abwehr von Gefahren aus dem Commonwealth (Ghule, Supermutanten, Tiere usw.). Dann kommt das Institut und hier muss man den Minutemen eine Sonderrolle zusprechen. Je nach Spielstil sind diese nämlich äußerst flexibel und es ist sogar eine Kooperation möglich. Dennoch wird klar, wenn man durch die Siedlungen zieht: Siedler hassen Synths. Streng genommen hassen die meisten aber glaube ich nicht die Synths an sich, sondern deren Bedeutung. Ein Gen-3-Synth bedeutet häufig, dass irgendwo irgendwie ein Mensch ersetzt wurde und das ist ja die eigentliche Gefahr. Ich denke freie und unabhängige Synths sind direkt nicht das Problem, zudem dessen Bau nach Zerstörung des Instituts ja erst mal Geschichte ist. Entsprechend müsste man sich keine Sorgen mehr um die Verdrängung durch Synths machen.


    Man könnte Synths ja als Minderheit sehen (daher ja die Railroad auch namentlich historisch bedingt als dessen Beschützer), aber ich sehe da wenig Potenzial für die Sklaverei nach Zerstörung des Instituts. Erstens weiß man nicht wer ein Gen-3-Synth ist und wer nicht (die Unterscheidung war bei damaligen Sklaven natürlich rein optisch wesentlich einfacher^^) und zweitens bin ich der verdammte Leader dieser Bürgerwehr und lasse das nicht zu^^


    Und wenn das Volk das nicht will, dann muss es gegen meine Bürgerwehr (die dann eigentlich keine mehr ist^^) und die, die mir gegenüber loyal sind, revolutionieren. Im echten Leben würde ich vermutlich mein Amt ablegen und mich zurückziehen, wenn der Widerstand zu groß wird. Bei Fallout würde ich aber alle Gegner niedermähen und meine Werte bis auf das Äußerste verteidigen^^


    Jetzt sag du mir was gut oder schlecht ist. Entweder ist man für das Volk oder für die Gerechtigkeit. Es wird immer unschön, wenn das Volk ungerecht handeln will^^

  • Also ich würde mich da mit einer Einordnung nicht so weit aus dem Fenster lehnen wollen.


    Zum einen spielt das Spiel ein paar Jahrhunderte nach einem Atomkrieg. Die größte Gefahr im Commonwealth dürfte wohl auch von wilden Tieren und anderen nicht-menschlichen Spezies ausgehen. Daher ist der Bezug zu den originalen Minutemen wohl sehr naheliegend.


    Den Begriff "Extremismus" darein zu bringen ist auch weit hergeholt. Es ist ja nun relativ wenig über die Ideologie von Preston und Co. bekannt. Es ist nun mal ein Spiel und einen Vergleich zu den Militanten Gruppen in den USA oder den Rechtsextremisten zu ziehen finde ich genauso falsch, wie die BoS als Nazis zu bezeichnenen. Es führt auch sowieso zu nichts.

  • Fallout spielt nach einem Atomkrieg in der quasi Anarchie (wie der alte Administrator schon schrieb). Die Zerstörung jeglicher Infrastruktur hinterlässt ein Machtvakuum, in das halt unterschiedliche Kräfte Strömen. Ob es nun Republikähnliche Gebilde wie die RNK, Stammessysteme wie bei manchen Raidergruppen oder quasi Militärdiktaturen wie die Enklave und die Bruderschaft sind. Und es ist nachvollziehbar, dass sich Leute, da wo kein Rechtsstaat existiert, ein System entwickeln mit dem sie ihre Siedlungen/ihr Leben schützen. Inhaltliche Interpretationen ihrer Gruppen würde ich an den Aussagen der Gruppen an sich messen, nicht an ihrer Existenz an sich.

  • Ich würde keinen Bezug zu realen Gruppierungen irgendwelcher Staaten herstellen wollen, da ein Spiel primär der Unterhaltung dienen soll.


    Zu den Minutemen muss ich sagen dass sie die in meinen Augen liberalste Fraktion darstellen. Sie bestehen auf der Zerstörung der "Terrorschläfer", die alle GEN-3 nunmal potentiell sind, lassen aber die verursachenden Wissenschaftler aus dem Institut entkommen.


    In meinen Augen ist diese Entscheidung ein Beweis der Unfähigkeit für die Sicherheit der Bürger zu sorgen, zeigt aber gleichzeitig die demokratisch rechtstaatliche Grundeinstellung.

    Burnout?
    Ich hab keine Zeit für ´n Burnout!

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