Externe Karte - 2281

  • Wie betäubt folgte Knox der Gruppe. Wären da noch Feinde gewesen, hätte er nicht dafür garantieren können sich selbst oder die anderen vor ihnen zu beschützen.

    Auch der Unterhaltung und dem Plan folgte er eher beiläufig. Er versuchte seine Mimik etwas anzupassen, war aber innerlich in andere Dinge versunken. Zum Beispiel wie er Cosmo und Jenny beibringen sollte, dass er es nicht geschafft hatte ihren Bruder zu retten. Er malte sich aus wie sie reagieren würden. Sie alle waren nur in Schwirigkeiten wegen ihm. Und sie alle wussten es.

    Schmerzen störten seine Gedanken. Entzugsschmerzen. Mitlerweile wusste er auch wieder woher sie kamen, warum und wie er sie lindern konnte.

    Wärend er mit Sanjes, Pete und Rene nach Uniformen suchte, nutzte er die Gelegenheit in ein paar Medizinschränkchen zu blicken. Dort fand er nur das übliche. Wasser, Verbände, ein lausiges Stimpack. Wieder und wieder suchten ihn die vorwurfsvollen Gesichter seiner Geschwister heim und er begann energischer zu suchen. Erst in einem Safe, unter einem Klapptisch in einem Zelt wurde er fündig. Der Safe war offen und wirkte hastig geplündert. Doch im dunklen Winkel ganz hinten lag neben ein paar losen Kronkorken ein einsamer Inhalator. Als er ihn in den Händen hielt erinnerte er sich daran, dass gar nicht Lance‘s Bande bei der er Quinn kennengelernt hatte, die jenigen waren die ihn an die Drogen herangeführt hatten...


    9 Jahre zuvor, lebte Knox, alias Thomas in Greenfield. So nannten sie den Park in dem sie lebten. Eine zusammengeschusterte kleine Ortschaft in Knoxville, Tennessee. Laut seinen Tagebucheinträgen war sein Leben damals angenehm und beschaulich gewesen. Er hatte seine Brüder, seine Schwester, Mutter UND Vater, lernte in der Schule lesen und schreiben... Natürlich lief nicht immer alles glatt, was seine Niederschriften über Francis bewiesen. Aber da war noch mehr was nicht in die Geschichte eines stinknormalen Heranwachsenden in Greenfield passte. Dinge die er nicht aufgeschrieben hatte, da sein Arzt Dr. Shield ab und an im Buch geblättert hatte, damit er seinen Seelenklemptnerfähigkeiten freien lauf lassen konnte. Dinge die er jedem verschwiegen hatte. Dinge an die er sich jetzt wieder erinnerte. Wie er wirklich tickte, stand nirgendwo in jenem Tagebuch. Die kleinen Tragödien waren zwar wahr... sollten aber nur unterstreichen wie sein normales Leben mit höhen und tiefen aussah.

    Die Wahrheit war...

    „Bist du soweit?“ rief Pete Knox zu und hielt dabei die Eingangsplane des Zelts hoch. Knox sah vom Jet auf. Kurz war er verwirrt. Dann steckte er den Inhalator unauffällig in die Tasche und nickte. Die Uniform hatte er schon längst gefunden und angezogen. Er stand auf und ging dem Ausgang entgegen. Kurz bevor er das Zelt verliess, nutzte er die Gelegenheit allein zu sein, nahm hastig das Jet, inhalierte tief und warf den leeren Behälter rechts von sich unachtsam in eine Ecke. Dann trat er hinaus.


    John und Peaches waren bereit. Die Gruppe folgte beinahe ungehindert dem Weg aus der Umzäunung, stieg hinten in den rostigen Transporter und machte sich auf eine längere Reise gefasst. Interessanterweise wurde den Soldaten hier oben befohlen, die ganzen Insassen auf sich allein gestellt zu lassen. Waren überhaupt noch Insassen vorhanden gewesen? Oder hatte man alle in die Vault verlegt? Da die Soldaten oben nichts von den Experimenten wussten, konnten sie nur von der RNK gerufen worden sein. Die Ansage war mit sicherheit nicht in Victors Sinne. Peaches sass hinter dem Steuer und dachte darüber nach wärend er sich auf die Fahrbahn konzentrierte. Kurz sah er neben sich zu Dust der ein wenig wie ein zusammen gesunkener nasser Karton wirkte. “Alles klar?“ fragte er knapp und wandte den Blick nur kurz besorgt zu dem Mann. Gerne hätte er ihm irgendwie Hilfe angeboten, doch er hatte noch so viele andere Dinge im Kopf und es fiel ihm schwer die Prioritäten zu ändern. Schuldbewusst starrte Peaches die von Rissen durchzogene Strasse an, während sich die Gedanken über den bevorstehenden Krieg wieder in den Vordergrund drängten.


    Knox sass soweit abseiz von den anderen wie er konnte. Er, Pete, Sanjes und Rene waren hinten eingestiegen. Aber Knox wollte nicht angesprochen werden. Seine Trauer und Sorge schlug langsam in Wut um. Er würde Victor Foster zur Strecke bringen.

    Unbeirrt musterte er die Umgebung draussen. Er fühlte dass sie langsamer vorbei zog als sie sollte, und das war fantastisch. Aber auch irgendwie quälend. Ungeduldig und unbewusst begannen seine Finger am rissigen, spröden Kunstleder zu kratzen, welches man hier vor hunderten Jahren über die Sitzbänke gezogen hatte.

    Er ignorierte die Unterhaltungen der anderen und starrte aus dem Fenster.

    Dank des Jets schmerzfrei, lies er seine Gedanken schweifen. Er erinnerte sich daran dass das Serum nach einiger Zeit die Wirkung verliren würde. Beiläufig sah er zu dem Rucksack zwischen seinen Beinen. Nur zwei Dosen waren übrig. Stumm blickte er wieder auf die immer kahler werdende Landschaft. Es war nicht zu ändern. Das nicht. Und auch die Tatsache das Brian tot war nicht. Und dass Jenny und Cosmo weinen würden wenn sie es herausfanden. Vielleicht sollte er es ihnen gar nicht sagen. Knox sah geistesabwesend hinaus, die Stirn am Fenster. Bei jeder Bodenwelle stiess er mit dem Kopf dagegen, doch das war ihm egal. Vielleicht sollte er sich von den beiden fern halten. Einer wie er, war kein Umgang für Jenny. Knox‘ Finger krazten über einen Riss im Leder und erzeugten ein monotones gleichmässiges Geräusch. Vielleicht sollte er Peaches oder Dust bitten ihnen zu sagen er sei mit Brian gestorben. So dass sie zurück nach Greenfield kehrten und wieder normal weiterleben konnten. Sie würden schon darüber hinweg kommen. Das dumpfe unregelmässige ‚Dongk‘ seines Schädelknochens auf Glass vermischte sich mit dem rauen Kratzen auf Leder. Dazu dröhnte der Motor des Transporters. War das nicht ein guter Plan? Einfach weglaufen? Es war einfach und schnell. Vielleicht sollte er das Serum auch einfach zerstören, sich selbst eins drüber ziehen und die Scheisse wieder vergessen? Das Dröhnen des Wagens schien lauter zu werden. Knox kniff die Augen zusammen und öffnete sie gleich wieder. Angestrengt sah er weiter hinaus. Ja, warum auch nicht? Das hatte doch schon einmal hervorragend geklappt. Als er unter die Trümmer geraten war und gefunden wurde, von Quinn und den anderen. Erst war er verwirrt gewesen, hatte schiss. Aber dann... Blinzelnd versuchte er die immer lauter werdenden Geräusche zu ignorieren und seinen Gedankenstrang weiter zu weben. Da war zwar siese grosse Lücke, aber scheiss drauf! Er war glücklich gewesen. Oder? Er hatte keine Toten zu betrauern. Keine Schuld am Leid anderer. Keine übermenschliche untragbare Verantwortungen. Nur eine Illusion von etwas, dass er nicht mehr kannte. Die er sich schön reden konnte. Unwissenheit war gut! Die störenden Geräusche bohrten sich unangenehm in Knox‘ Gehirn, wärend er immer öfter und länger die Augen zusammen kniff. Einfach nochmal von vorn anfangen. Er zuckte zusammen als er an der Schulter berührt wurde und hob den Kopf. “Yo, Knox alles okay? Du siehst... nich‘ gut aus mann.“ Knox sah missmutig in Petes Gesicht. Er merkte dass er schwizte und wischte sich über die Stirn. “Mir gehts gut...“ brummte er und dreht sich wieder zum Fenster. Pete sah ihn besorgt an. Es war nicht zu übersehen dass er schon wieder lit. Knox wusste das selbst. Sie fuhren bereits so lange, dass das Jet nachliess.

    Allgemeine Aufregung durchfuhr den Wagen. Peaches fuhr nun langsamer. Sie hatten die Mojave erreicht und fanden die geparkten Transporter der restlichen RNK vor. Die Soldaten hatten sich provisorisch eingerrichtet. Peaches parkte ebenfalls stieg aus und öffnete die Tür hinten. Er sah in die Gesichter der Anwesenden und konnte die Erschöpfung nicht übersehen. Er winkte Pete zu sich und dieser kam näher. Er fragte ihn ob er in der Lage war weiter zu fahren. Dieser nickte verwirrt. „Dann will ich dass du Rene und Sanjes nach Hause bringst. Rene kennt den Weg.“ Pete sah zu den Frauen und widersprach nicht. Er nickte und Peaches nickte. Er teilte allen mit wie es jetzt weiter gegen würde. Pete würde Sanjes und Rene in die Kanalisation bringen, wo ihre Basis war. Er hoffte nur dass sie noch da war. Und er hoffte das Victor sie nur ein weiteres Mal verarscht hatte, als er meinte er hätte seine Leute erschossen.

    Knox stieg aus während Peaches sprach. Er sah sich um, die Sonne brannte heiss. Bei einem Tisch nahm er sich eine Wasserflasche. Hier würde wohl bald die Höhle losgehen. Sicherlich hatte Victor vor seine Soldaten hier einfach durchmähen zu lassen. Sie waren stärker und ihre Waffen scharf...

    Eigentlich sollte sie nur Victor interessieren. Wo war er? Versteckte er sich irgenwo wie ein feiges Würstchen? Beobachtete er einfach alles bis es vorbei war, er nach Vegas maschieren konnte und den Platz der RNK einnehmen konnte? Sicher war, wenn er tot wäre, dann wären die Soldaten sicher auch kein so grosses Problem mehr. Denn ohne Anführer, waren diese Hirnlosen Kampfmaschinen nichts.


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