Ist nicht jedes Spiel ein Rollenspiel?

  • Hallo!


    Letzte Nacht kam mir im Bett eine Frage auf. Ist nicht jedes Spiel ein Rollenspiel?


    Wir schlüpfen doch in einem Spiel in eine andere Rolle. Beispielsweise in einen Soldaten, in ein Tier, ein Brot (Ja sowas gibt es ;) ), in einen Gott und so weiter. Viele Spiele haben heutzutage auch freischaltbare Fähigkeiten und Waffen, sowie eine Charaktererstellung und eine Fantasiewelt. Auf Wikioedia habe ich dazu folgenden Text gefunden:


    Als Rollenspiel bezeichnet man in der Spielwissenschaft eine Spielform, bei der die Spielenden die Rollen realer Menschen, fiktiver Figuren, Tiere oder auch Gegenstände übernehmen. Dies können die eigenen Eltern, Lehrer oder Freunde, aber auch Wunschfiguren aus dem Abenteuerbereich, Tiere wie Hunde oder Katzen bzw. Maschinen wie Motorräder oder Flugzeuge sein. Die Spielwissenschaftler S. A. Warwitz und A. Rudolf beschreiben den Spielgedanken dieser sehr beliebten Spielgattung als „Spielend ein anderer sein“.[1]

    Ok, das bezieht ich auf das Rollenspiel im allgemeinen. Aber im Grunde genommen trift das auch auf Spiele zu, die eigentlich nichts mit einem klassischen Rollenspiel zu tun haben. Und wir wollen doch im Spiel einen anderen verkörpern.


    Wie denkt ihr darüber?

    Hüte dich vor der Gattung NPC!
    Er wird seinen Nachbarn morden, nur
    um in deinem Questlog stehen zu dürfen!


    Meine Homepage

  • Hm, da würde ich nicht uneingeschränkt zustimmen. Für mich ist der Begriff Rollenspiel mehr mit einem freien Handlungsraum verknüpft. Wenn ich einen 0815 Shooter mit Schlauchlevels und vorbestimmter Handlung spiele, empfinde ich dies nicht als Rollenspiel im Sinne eines Fallout 4. Die Rolle ist hier von vornherein komplett durchdefiniert, man kann keine oder wenige Variationen des Geschehens erspielen und ist eigentlich an eine Art Schicksal gekettet, das einem die Entwickler vorgegeben haben. Natürlich kann man jedes Spiel im weitesten Sinne als eine Art "Ausleben und Entdecken einer anderen Rolle" sehen. Ein richtiges Rollenspiel machen für mich aber wie gesagt Faktoren wie das Treffen von eigenen Entscheidungen und ein Charaktersystem aus.

    And it's pressure from all sides

    Coming down around our ears

    Stuck in this room without a door

    Scratched away at the walls for years

    All we've got to show is the dust on the floor

    And here it comes, a new dark age

    ocBMqOG.png

  • Ein richtiges Rollenspiel machen für mich aber wie gesagt Faktoren wie das Treffen von eigenen Entscheidungen und ein Charaktersystem aus.

    Nach meinen Spielerlebnissen aus insgesamt 28 Jahren gibt es das treffen von eigenen Entscheidungen noch nicht so lange. Und Schlauchlevels gab es damals bei den echten Rollenspielen auch. Natürlich nicht nur ;)

    Hüte dich vor der Gattung NPC!
    Er wird seinen Nachbarn morden, nur
    um in deinem Questlog stehen zu dürfen!


    Meine Homepage

  • wenn du ein spiel definierst anhand das du in eine rolle schlüpfst ...dann ist jedes spiel ein rollenspiel. gemeint ist aber die art des spiels...wie man es spielt und welche elemente verbaut sind oder welche stärker auftreten als andere.

  • Also für mich ist ein Rollenspiel nicht nur ein Spiel, bei dem man in eine Rolle schlüpft.
    Die Wurzeln des RPG liegen nun mal im Pen&Paper und da sind die wichtigsten Elemente nun mal einzigartige Charaktere mit besonderen Fähigkeiten und deren Charakterentwicklung und das Treffen von Entscheidungen mit langfristigen Auswirkungen.


    Nun verhält es sich so, dass erfolgreiche Spiele sich immer wieder Elemente aus bestimmten Genres holen und diese vermischen. So kann man in Mass Effect eigene Entscheidungen treffen, aber man spielt keinen einzigartigen Charakter, sondern immer nur Sheppard.


    Andersrum kann man auch definieren, was definitiv kein RPG ist. Da sind zum Beispiel Spiele wie Tetris, in denen man nicht mal einen Charakter hat. Strategiespiel sind sowieo raus. Darüber hinaus ist auch nicht jedes Spiel in dem man ein klassisches RPG-Element hat, automatisch ein RPG.


    Es ist mittlerweile wirklich schwer Spiele ganz starr in bestimmte Genres einzuordnen. Die meisten modernen Spiele sind Mischungen aus verschiedenen Genres. Fallout ist das beste Beispiel: Eine Mischung aus Actionspiel mit RPG-Elementen. Manche Spiele werden auch einfach als "Open World" bezeichnet, wobei das weniger Genre ist, sondern nur das Leveldesign und weniger Gameplay.


    Fazit: Es ist kompliziert Genres zu definiren. Wenn dann sollte man die Elemente von Gameplay und Leveldesign direkt benennen.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!