Hallo zusammen,
ich war eigentlich seit Jahren in einem anderen deutschsprachigen Forum mit starken Sub-Bereichen und vielen erfahrenen Moddern, wenn es um Spiele von Beth ging. Leider scheint da das Thema Fallout 4 seit längerer Zeit völlig abgehakt und auch sonst ist tote Hose, während ich selbst noch voll im Modding-Wahn stecke und unter anderem gerade eine umfangreiche Encounter- und Karawanen-Funktion scripte, damit die Siedlungen überhaupt einen Sinn kriegen.
Anyway, ich modde seit Fallout 3 jedes Spiel von Beth von A wie Actor bis W wie Worldpspace. Ich modde praktisch jeden Bereich und habe nicht die geringsten Berührungsängste, Quests, Quest-Scripte und Actor-KI zu umzubiegen, damit sie besser funktionieren. Mein grösstes und liebstes Projekt war immer noch WastelandWarrior für Fallout 3, alleine die esm ist grösser als Broken Steel und es schleift an jeder Zelle und jedem Worldspace rum. Sogar Anchorage habe ich brauchbar gekriegt.
Meine Verbindung zu Beth könnte man als Hass-Liebe bezeichnen, wobei Hass eigentlich ein zu starkes Wort ist in dem Zusammenhang. Zum einen bin ich dankbar für die tausenden Stunden, die ich im Spiel und den Creation Kits verbracht habe, eigentlich haben sie mich damals mit Fallout 3 für das durchschnittliche Spiel(Schlauchshooter, Adventures..) versaut. Und sie haben mich dazu gebracht, den 50er-Sound zu lieben. Fallout 3 habe ich sogar noch auf der XBox 360 an die tausend Stunden gezockt, bevor ich mir einen PC anschaffte und nochmals einen Zyklus geschenkt kriegte.
Zum andern kommt es mir vor, wie wenn Spiele von Beth immer mehr nur noch Malen nach Zahlen wären und es stört mich als Verbraucher, dass ich zwangsweise Mods installieren und selbst tüchtig Hand anlegen muss, damit es in den brauchbaren Bereich kommt. Es käme mir heute überhaupt nicht mehr in den Sinn, auf einer Konsole ein Spiel von Beth zu kaufen, da es mir nicht reichen würde, nur die spärlichen Mods zu installieren, die ich bekommen kann.
Und es sind immer wieder die selben Dinge: UI, Beleuchtung, seltsame Lücken im Gameplay, Balancing, Bug-Fixes, die bis in die GOTY notwendig bleiben, so kaputte Texturen, dass man Replacer als notwendigen Bug-Fix bezeichnen kann ...
Okay, der Gerechtigkeit halber: Natürlich gewöhnt man sich als Modder an einen Standard, der nicht nur über dem von Beth liegt, sondern mit einem Extra-Effort auch über dem des Durchschnittsspiels, was dazu führt, dass man immer schwerer zufriedengestellt werden kann. Das ist schon fast ein Kulturschock, wenn ich aus einem heftig gemoddeten Skyrim in ein Vanilla-Fallout 4 oder überhaupt ein anderes Spiel gehe. Man vergisst dabei leicht, dass es auch zwei Jahre und tausend Stunden Arbeit dauerte, bis Himmelsrand so aussah. Und als Modder kann man in den Bereich, der einem besonders wichtig ist, soviele Stunden reinlegen, dass es nicht bezahlbar wäre für eine Firma, die viele Bereiche brauchbar halten muss. Trotzdem, als Modder sieht man auch, wieivel Stunden eine Arbeit dauert und fragt ich oft, wieso man die nicht eingesetzt hat, um einen minimalen Standart zu erreichen. Mich stören vor allem die Lücken, von denen ich selbst weiss, wie wenig Aufwand es kostet, sie um 25% besser zu machen.
Trotzdem, ich liebe das Basteln und wahrscheinlich ist mir lieber ein unvollkommenes Spiel von Beth, als eines mit besserer Qualität, das sich nicht vernünftig modden lässt.
Anyway, freue mich auf den Austausch mit noch aktiven Moddern und Spielern.
LG
PixelMurder