Untitled - Probe

  • Probe



    Caroline riss die Augen auf und schrie, als sie aufwachte. Ihr Herz pochte unerträglich stark in ihrer Brust. Sie setze sich in ihrem Bett auf und atmete schwer. Schweiß lief ihr von ihrer Stirn, vermischte sich mit ihren strohblonden langen Haaren, die ihr im Gesicht hingen.


    „Scheiß Albträume.“, sagte sie leise in den Raum rein.


    Sie hievte sich aus dem Bett, öffnete die Tür zum Bad, schaltete das Licht ein und stellte sich vor den Spiegel. Ihr sonst engelsgleiches Gesicht sah aus, als hätte es dem Tod persönlich in die Augen gesehen. Sie hatte große dunkle Augenringe, war sehr blass im Gesicht(blasser als sonst) und ihr Haar war zerzaust. Caroline wusch sich das Gesicht, bürstete ihre Haare kurz durch und betrat wieder ihr Zimmer. Aus dem Fenster kam ein heller Mondschein durch und leuchtete ihr Bücherregal in ein schönes Bild. Caroline dachte darüber nach das Bild festzuhalten und zu skizzieren, da sie in der nächsten halben Stunde sowieso nicht einschlafen könnte. Ihr Herz pochte immer noch stark in ihrer Brust, allerdings schmerzte es mittlerweile nicht mehr. Sie ging zum Fenster und warf einen Blick nach draußen. Die Hochhäuser ragten empor und sahen beeindruckend und hässlich zugleich aus. Caroline hatte die Stadt noch nie verlassen. Dome City hatte seinen Namen auch nicht umsonst. Nach dem nuklearen Krieg vor einigen Jahrzehnten schlossen sich genügend Menschen zusammen und bauten diese Stadt auf. Caroline kannte die Bilder, sie wusste wie die Stadt vorher aussah. Es gab Parks, alles glänzte und funktionierte einwandfrei, die Leute hatten immer genügend zu Essen, mussten sich nicht vor Angriffen fürchten und lebten jeden Tag in einem bestimmten Ablauf. Jedoch wusste Caroline auch von Erzählungen, wie dieser Ort direkt nach dem Krieg aussah. Leute innerhalb der Stadt bekriegten sich dann teilweise selbst um Rohstoffe und Ressourcen. Nach Jahren einigten sich die verschiedenen Sektionen und bauten gemeinsam eine Mauer auf, um von Außen geschützt zu sein. Später wurde von den besten Entwicklern ein elektromagnetischer Schild gebaut, der vom höchsten Turm aus geht und die Stadt in eine Kuppel hüllt. Deswegen Dome City. Caroline öffnete eine ihrer Schubladen des Schreibtisches und nahm sich eine Schachtel Zigaretten raus. Sie öffnete die Schachtel und zündete sich eine an, immer noch im hellen Schein des Mondes, gemischt mit einigen Neonlichtern die von andern Gebäuden ausgingen und ihrem Gesicht wieder Farbe verliehen. Sie grinste. Die Vorstellung, dass Menschen vor Jahren diese Dinger geraucht haben und sie umstritten und teilweise verboten waren, war ihr unverständlich. Immerhin hätten diese Leute sowieso jeden Tag sterben können. Wen interessierten da irgendwelche Krankheiten auf lange Sicht? Zumindest dachte sie, könnte sie sich den Luxus solcher Gedanken mit siebzehn leisten.


    „Immerhin könnte Scheiße immer passieren. Wenn die Mauern nicht halten und der Turm kaputt geht? Haha, dann sind wir alle erstmal ziemlich gefickt.“


    Jetzt musste sie noch mehr grinsen. Sie drückte die Zigarette in ihrem Aschenbecher aus, kippte das Fenster und legte sich wieder ins Bett. Sie versuchte sich vorzustellen, wie die Welt draußen sonst so aussah, schloss die Augen und schlief ein.

    Landmine has taken my sight

    Taken my speech

    Taken my hearing

    Taken my arms

    Taken my legs

    Taken my soul

    Left me with life in hell.

  • Probe II




    Das erste Sonnenlicht am morgen weckte Caroline, es strahlte warm durch die Fenster und berührte ihr Gesicht. Sie stand auf, zog sich eine Blue Jeans und ein T-Shirt an, dazu schwarze Stiefel. Caroline hatte mal in einigen „Modemagazinen“ von früher gelesen, dass sich Leute teilweise extrem unpraktisch angezogen hatten, nur um extravagant auszusehen. In der heutigen Welt würden die meisten darüber nur den Kopf schütteln. Caroline nahm sich ein Märchenbuch aus ihrem Schrank und fing an zu lesen. Sie mochte Märchen, hatte auch schon immer gern gelesen. In den Geschichten passierten wunderbare und schreckliche Dinge zugleich. Der Tod zum Beispiel wurde in vielen Märchen immer ziemlich einfach behandelt, oft war er auch wichtiger Bestandteil. Trotzdem gingen sie meistens gut aus, weswegen Caroline die Geschichten so mochte. Nach einiger Zeit klopfte es an der Tür und sie wusste, wer reinkommen würde, sie wartete schon den ganzen Vormittag darauf.


    „Herein.“, sagte sie.


    Ein älterer Herr betrat den Raum. Er hatte graue lange Haare und eine Halbglatze, war ziemlich dürr und trug einen weiß-grauen Laborkittel. Caroline musste bei seinem Anblick jedes mal etwas schmunzeln.


    „Guten Morgen Caroline. Hast du gut geschlafen heute?“


    „Ja, Nigel.“, log sie.


    „Du siehst etwas müde aus.“


    Verdammte Augenringe.


    „Ich war nur gestern etwas länger wach, die letzte Ausgabe des ‚Prospekts’ hat mich beschäftigt.“


    „Die hab ich dir doch vor drei oder vier Tagen schon gebracht?“


    „Na und, deswegen darf ich sie doch lesen wann ich will oder?“


    Er nickte.


    „Na los, es wird Zeit, gib mir bitte deinen Arm.“, forderte er.


    Sie streckte ihren rechten Arm aus, ihre Handfläche zeigte nach oben. Nigel band oben die Blutzufuhr mit einem Gummiband ab, bis ihre Venen sichtbar waren. Er holte eine kleine Spritze aus einer Art Mappe heraus und hob den Deckel runter. Er drückte die Luft raus, suchte den richtigen Platz an ihrem Arm, setzte an und indizierte ihr das Mittel. Wie jedes mal, wenn er das tat, wurde Caroline kurz schwindelig. Vor Jahren, als sie damit angefangen hatten, fiel sie teilweise sogar in Ohnmacht. Mittlerweile hatte sie sich daran gewöhnt. Es war eine Art Abwehrmittel für Carolines Krankheit. Sie erinnerte sich nicht mehr daran, aber ihr Vater hatte ihr gesagt, dass sie das Mittel bräuchte. Nigel packte sein Zeug wieder zusammen und Caroline zog sich eine dunkelgrüne Sweatjacke an.


    „Frühstück!“, frohlockte sie.


    Sie verließ ihr Zimmer und betrat den Flur, auf dem ein roter Teppich den Boden säumte. Sie befand sich in einem der höchsten Gebäude der Stadt und es gehörte niemand anderem, als ihrem Vater. Das Gebäude musste früher ein Hotel gewesen sein, so viel wusste Caroline. Diese Etage gehörte nur ihr und ihrem Vater, im gesamten Gang standen immer vier Wachleute, zwei vorne am Fahrstuhl, zwei hinten am Fenster. Sie öffnete eine der Türen etwas weiter vorne und betrat das Zimmer. Ich lächeln verschwand wieder.


    „Wo ist Dad?“


    „Morrison ist heute sehr früh gegangen, musste anscheinend zur Militärbasis.“, antwortete Nigel hinter ihr.


    Caroline seufzte.


    „Dann iss’ du wenigstens mit mir.“


    „Ich habe keinen Hunger.“


    „Weißt du was? Fick dich Nigel, geh’ einfach und lass’ mich in Ruhe. Und sorg dafür, dass Trevor mit ner’ dicken Wumme ankommt. Ich hab’ heute Lust auf den Schießstand. Und bete zu Gott, wehe du oder Vater laufen mir heute noch über die Quere, meine Laune ist schon wieder im Keller.“, entgegnete sie mürrisch.


    „Trevor ist mit deinem Morrison unterwegs.“


    „VERDAMMTE SCHEISSE NIGEL, ICH HAB GESAGT VERPISS DICH!“


    Wütend schob sie ihn raus und knallte die Tür zu. Sie sackte langsam an der Tür runter und fing an zu weinen.


    „Nie, NIE ist er da!“, kreischte sie.


    Schluchzend und zusammengesunken verweilte sie eine Zeit lang in ihren Gedanken. Gestern hatte ihr Vater, der ach so große Morrison Veil, ihr versprochen, dass er den Tag mit ihr verbringen würde. Sie hatte ihn die letzten sieben oder acht Wochen kaum gesehen, sie hörte schon auf zu zählen. Caroline suchte in ihrer Tasche nach der Schachtel Zigaretten und zündete sich daraufhin eine an. Das Zimmer war das ihres Vaters, riesige Glasfenster, ein großes Doppelbett und eine geräumige Küchenecke waren hier die Highlights. Zum Essen kam sie immer hierher, in ihrem Zimmer hatte sie keine Küche. Caroline beruhigte sich etwas, drückte die Zigarette im Kaffeebecher ihres Vaters aus und goss sich selber einen ein. Sie schnappte sich zwei Scheiben Brot und schmierte Butter mit Marmelade drauf. Grimmig aß sie die beiden Scheiben und dachte drüber nach, was sie heute machen könnte um den Tag besser zu gestalten. Sie entschied sich trotzdem für den Schießstand. Allerdings hatte sie nur eine 9mm Handfeuerwaffe in ihrem Zimmer und mit der übte sie schon seit der Kindheit. Sie hatte zwei Möglichkeiten, entweder durchsuchte sie das Zimmer ihres Vaters, oder sie begab sich zum Waffendepot des Gebäudes. Allerdings müsste sie sich ins Waffendepot einschleichen und das ging schon einmal gehörig schief. Normalerweise besorgte ihr Trevor die Waffen und sie übte mit ihm zusammen, er war ihr eine Art Mentor und so etwas wie ein großer Bruder zugleich. Da dieser heute allerdings mit ihrem Vater fort war, musste sie selber an Waffen und Munition rankommen.


    „Ich weiß genau, du hast irgendwo fette Knarren hier gelassen, Dad.“, sagte sie mutwillig.


    Zuerst sah sie im Kleiderschrank nach, fand aber nichts außer seiner Kleidung. Als nächstes untersuchte sie die gesamten Küchenschränke, dort war leider auch nichts. Im Bad fand sie als Waffe tauglich nur eine Nagelschere. Sie setzte sich aufs Bett und runzelte die Stirn. Nachdenklich sah sie auf den Boden.


    ‚Wo zur Hölle hat er seine Waffen versteckt?’, dachte sie.


    Plötzlich fiel ihr etwas ein, sie sprang auf und sah unter dem Bett nach. Ein Koffer. Sie grinste siegssicher. Sie zog den großen, braunen und viel zu schweren Lederkoffer heraus und öffnete ihn. Darin waren eine 9mm Pistole, ein .45er Revolver, eine halbautomatische Schrotflinte und ein Schalldämpferaufsatz sorgfältig nebeneinander ausgelegt. Caroline wusste aber, dass das nicht alles sein konnte. Dazu war der Koffer schlichtweg zu schwer. Doppelter Boden. Sie hob am Rand vorsichtig den Boden ab und hievte die Waffen auf das Bett. Sie strahlte. Ein .50 Scharschützengewehr strahlte ihr zurück, zerlegt in drei Teile.


    „Jackpot!“, rief sie.

    Landmine has taken my sight

    Taken my speech

    Taken my hearing

    Taken my arms

    Taken my legs

    Taken my soul

    Left me with life in hell.

    • @Primus Das Problem ist nur, dass ich keinen PC/Laptop Zuhause habe und das ich eigentlich nicht so viel Zeit hab. Ich hab schon echt oft drüber nachgedacht und ich glaub das würde mir auch richtig Spaß machen, aber mir fehlt irgendwo echt die Zeit dazu. Nen Charakter zu entwerfen, den irgendwie einfädeln (sich mit anderen absprechen vorher) und dann durchgehend nem Verlauf zu folgen ist irgendwo eine Menge Arbeit. Ich würde echt gerne, aber ich bin mir ehrlich gesagt unsicher. Zumal ich ja dann im Prinzip die gesamten bisherigen Geschehnisse nachholen müsste, wobei das eher das kleinere Übel wäre.

    Landmine has taken my sight

    Taken my speech

    Taken my hearing

    Taken my arms

    Taken my legs

    Taken my soul

    Left me with life in hell.

  • Zumal ich ja dann im Prinzip die gesamten bisherigen Geschehnisse nachholen müsste

    Nö müsstest du nicht, du kannst jederzeit irgendwo einsteigen ;) Du musst nicht auf die Geschehnisse der anderen eingehen die vor deinem Beitritt passiert sind.



    Ich würde echt gerne, aber ich bin mir ehrlich gesagt unsicher

    Ach unser Team aus RPG'lern unterstützt dich gerne und wenn du nicht soooo regelmäßig schreiben kannst, ist das auch nicht weiter schlimm. Trotzdem wirst du sicher Leute finden die mit dir schreiben ;)


    Und hier gilt bei allen der Alltag geht vor und wenn man eben keine Zeit hat gerade was zu schreiben ist das kein Problem.


    und dann durchgehend nem Verlauf zu folgen ist irgendwo eine Menge Arbeit

    Musst du ja nicht mal. Jeder schreibt hier seine eigene Story. Du kannst einfach die Geschichte deines Charakters erzählen und vielleicht möchte irgendjemand teil davon sein und schreibt mit dir, dann brauchst du dir nur seine Beiträge durchzulesen und darauf zu reagieren. Das ist nicht so schwer wie es sich vielleicht anhört.

  • Naja gut, dann nehm ich mir die Zeit und les mich erstmal ein, denk mir nen Charakter aus, aber ich werd mir dafür etwas Zeit lassen. Aber ich meld mich dann drüben beim RPG nochmal. :)
    Und danke für die Hilfe!

    Landmine has taken my sight

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    Taken my legs

    Taken my soul

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