Da wir bisher noch keinen Thread dazu haben, gibt es hier jetzt einen Rundum multifunktionalen Sammelthread zu Star Wars.
Aktueller Kanon in Film und Fernsehen:
- Episode IV: Eine neue Hoffnung (1977)
- Episode V: Das Imperium schlägt zurück (1980)
- Episdoe VI: Die Rückkehr der Jedi-Ritter (1983)
- Episode I: Die dunkle Bedrohung (1999)
- Episode II: Angriff der Klonkrieger (2002)
- Episode III: Die Rache der Sith (2005)
- The Clone Wars (2008-2014)
- Rebels (2014-2018)
- Episode VII: Das Erwachen der Macht (2015)
- Rogue One: A Star Wars Story (2016)
- Episode VIII : Die letzten Jedi (2017)
- Die Mächte des Schicksals (2017-2018)
- Solo: A Star Wars Story (2018)
- Resistance S01 (2018)
- The Mandalorian S01 (2019)
- Episode IX: Der Aufstieg Skywalkers (2019)
- The Clone Wars (2020)
Besonders das Zitat von @vader63 hat mich dazu gebracht, diesen Thread zu erstellen, da ich diese Aussaage einfach nicht so stehen lassen will.
Star Wars: Das Erwachen der Macht
Der Film ist absoluter Mist. Nur ein Apklatsch der alten Filme. Nichts neues.
Mit der Übernahme durch Disney wurde Star Wars zerstört. Schade.
Ich für meinen Teil, gehöre zu den Fans der Klassischen Trilogie (Ep IV-VI). Auch wenn ich in meiner Kindheit und Jugend die Prequels (I-III) als "Neuerscheinung" gesehen habe und auch toll fand, wurde mir mit jedem Ansehen der Klassischen Filme immer klarer, dass die Klassiker einfach die besseren Filme sind. Es gibt einfach nichts, was mit diesen Filmen zu vergleichen ist. Sie sind einfach nahezu perfekt. Die Entwicklungd er Charaktere und die Inszenierungen sind unvergleichlich. Über Episode I will ich zum Beispiel gar nicht reden, denn der Film ist grauenvoll. Jar Jar Binks ist ein furchtbarer Sidekick und der junge Anakin ist einfach nur eine ekelhafte verzogene Nervensäge. Die Pod-Rennen sind einfach kein Ersatz für die Weltraumschlachten, wie bei Yavin und Endor. Episode II hingegen war schon etwas besser. Die Klonkrieger und die Unmengen an Jedis beeindrucken schon und die Schlacht von Geonosis ist auch nicht schlecht. Auch die schauspielerischen Leistungen von Ewan McGreggor und Christopher Lee schaffen es Hayden Christiansens rumgeheule in den Schatten zu stellen. Auch wenn viele sagen, dass die Debatten im Senat der Republik langweilig sind, finde ich sie sehr aufschlussreich. Schließlich schließt Episode III mehr oder weniger gut die Lücke zum Anfang des Franchises und die Szenen zum Order 66 sind wirklich emotional. Allgemein ist der starke Einsatz von CGI (Computer-Animationen in Filmproduktionen) in den Prequels nicht sehenswert. Da waren die vielen Miniaturmodelle in der Klassischen Trilogie besser.
Zu Episode VII: Das Erwachen der Macht
Ich war vom ersten Trailer begeistert und ich war auch vom Film begeistert.
Skeptisch war ich natürlich, da Disney im allgemeinen sehr stark versucht jeden Cent aus einem Franchise rauszudrücken (vgl. Marvel/Avengers-Filme), aber um ehrlich zu sein, war das unter George Lucas Führung nicht besser. Man hat es schon damals mit dem Marketing übertrieben. Die Entscheidung von George Lucas keine weiteren Filme (oder nur weiter Kinderserien) zu drehen, wäre eine "Zerstörung von Star Wars" gewesen, das was uns J.J. Abrams liefert ist alles andere als eine Zerstörung - Es ist eine Renaissance des Franchises. Er hat das genommen, was die Fans sehen wollten und die wollten keine Experimente mehr haben. Keiner wollte nochmal irgendwelche neue revolutionären Veränderungen wie Midichlorianer sehen. Daher ist der Film einfach etwas konservativ, aber er ist auch innovativ.
Ich kann die Aussage akzeptieren, dass der Handlungsaufbau von Ep. VII ist stark an Ep. IV angelehnt, aber das ist vollkommen in Ordnung. Es ist einfach schwer ein Franchise neuzustarten. Die unvermittelte Einführung bei Episode I, bei der wir einfach in einen Konflikt reingeworfen werden, den wir nicht wirklich verstehen, ist schlimmer. So sehen wir wie eine Protagonistin (Rey) langsam aus ihrem monotonen Umfeld langsam in den intergalaktischen Konflikt zwischen Wiederstand und First Order gezogen wird und auch erst allmählich Kontakt mit der Macht bekommt.
Nochmal: Ab hier wirklich viele Spoiler
Ich fand es sehr schön zu sehen, dass Han Solo viel Screentime bekommen hat, denn das wollte ich wirklich sehen. Han ist für mich der coolste und interessanteste Charakter der ganzen Serie und im Film wird auch nocheinmal sehr schön sein Leben als Schmuggler dargestellt.
Zum neuen Antagonisten Kylo Ren gab es ja auch anfangs sehr viel Kritik, aber auch hier habe ich Verständnis. Der junge Sith ist eben noch kein Sith-Lord. Er wird von Emotionen gelenkt und zeigt extrem wenig Selbstkontrolle. Das wird wahrscheinlich in den weiteren Teilen ausführlicher behandelt werden. Insgesamt beurteile ich die Figur aber eher als "tragischer Held" und weniger als "Ultrabösewicht".
Insgesamt war der Film für mich schon fast "romantisch", denn für mich ist es schon sehr emotional nach so vielen mittelmäßigen (Clone Wars/Prequels) Produktionen einmal den Millenium Falcon im Kino fliegen zu sehen. Ich hoffe es wird in den weiteren Teilen viel von den Strukturen der neuen Republik und vom First Order zu sehen sein, denn die kamen wirklich zu kurz. Insgesamt wünsche ich mir auch eine Rückkehr nach Tatooine und Coursucant.
Negative Seiten hatte der Film durchaus. Ich fand es äußerst bedauerlich, dass absolut keine Schiffe der republikanischen Flotte zu sehen waren. Der neue "Todesstern" war ein wenig enttäuschend. BB-8, der kleine rollende Droide war jetzt für mich nicht sonderlich niedlich oder cool, ich hätte mir eher mehr Screentime von R2-D2 gewünscht. Das Ende ist auch nicht 100% befriedigend. Ein oder zwei Sätze von Luke wären wirklich toll gewesen, aber das wird sicher noch kommen. Die gesamte Riefenstahleske Inszenierung vom First Order fand ich jetzt nicht so schön. Ich konnte mich sonst immer für das galaktischen Imperium begeistern. Die Schiffe, die Sturmtruppen und Fahrzeuge haben einfach immer einen so monströsen Eindruck gegenüber den Wochenendkriegern der Rebellion gemacht, aber die Inszenierung des neuen Imperiums als Quasi-Nazis macht es fast unmöglich sich für diese Seite zu begeistern.
Die Kritik an der Besetzung der Hauptrollen (Finn als Afroamerikaner, Rey als Frau) find ich absolut hirnrissig. Eine Rolle lebt von der Qualität der Schauspieler und nicht von Quoten und die besetzten Rollen liefer eine äußerst gute schauspielerische Leistung ab. Mir gefällt auch das Star Wars immer wieder versucht mit den Rollen der Protagonisten Newcomer in der Branche zu fördern und für Daisey Ridley und John Boyega wird die Karriere definitiv steil nach oben gehen.
Ich kann nur Hoffen das Rian Johnson die Produktion genauso wie J.J. Abrams weiter mit alten Methoden fortsetzen wird. Der Einsatz von vielen physikalischen Requisiten und Miniaturen bekamt Ep. VII ziemlich gut. Ich hätte gerne einen weiteren Star Wars-Film von Abrams gesehen, aber man muss ja nach dieser positiven Überraschung auch weiter offen für Neues bleiben.
Von mir bekommt der Film eine glatte 9/10.
tl;dr - Der Film ist gut, hat ein paar Ecken und Kanten, aber er hat unglaubliches Potential.