Der große Bücher-Thread

  • Bill Clinton and James Patterson - The President is Missing

    Das Buch hat Spannung, einen gewissen Sachverstand und Aktualität. Dennoch ist der Konflikt um einen gravierenden Cyberangriff nicht ganz glaubwürdig. Pathos ohne Ende gibt es dann zum Schluss hin. Der muss war wohl bei beiden Autoren nicht zu vermeiden. Würde das Buch verfilmt werden würde man in nahezu jeder zweiten Szene sehen wie irgendwo die stolze amerikanische Flagge im Wind weht. Das kann einen nicht-amerikanischen Lesen allerdings ab einem gewissen Punkt auf die Nerven gehen.

    7/10


    Terry Pratchett, Neil Gaiman - Ein gutes Omen. Der völlig andere Hexen-Roman

    Beide Autoren verstehen es eine absurd-komische Geschichte zu konstruieren. So versuchen ein Engel und ein Dämon die Apokalypse aufzuhalten, um noch ein bisschen weiter auf der Erde zu weilen.

    8/10


    Kazuaki Takano - Extinction

    Absolut hanebüchener Unfug. Ein dreijähriges Kind in Afrika wird mit einer Mutation geboren, die es Hochintelligent werden lässt. Es ist in der Lage sämtliche Verschlüsselungen der Welt im Kopf zu knacken und kann demnach alles hacken. Zwar spannend aufgebaut, aber einfach nur unglaubwürdiger Schwachsinn.

    3/10


    Matt Ruff - Lovecraft Country

    Eher eine Band von Sammelgeschichten, die auf ein gemeinsames Ende zulaufen. Alles in allem etwas Mystery, Blaxploitation und Fantasy. Unterm Strich ganz erfrischend, aber auch etwas vorhersehbar.

    7/10

  • Hermann Hesse - Steppenwolf

    Ein literarischer Klassiker. Ein Überlegung zwischen Mensch sein, frei sein und dem Leben an sich. Eine Kritik am Kleinbürgertum und ebenso ein Einblick in Hesses Seele. Der Große Krieg noch im Hinterkopf und im Laufe der frühen Moderne sich rasch verändernen Welt.

    8/10


    Aktuell bin ich bei Sergei Lukianenko - Sternenspiel. Scheint ein sehr interessantes Szenario zu sein. Die Menschheit hat endlich Anschluss an andere höhere Intelligenzformen des universums gefunden und wird von diesen anderen Lebensformen allerdings in ein Nischendasein als intergalaktischer Fernfahrerdienst gezwungen.

  • Stephen King - In einer kleinen Stadt/Needful Things

    Eine nette, kleine Geschichte, die King hier über 850 Seiten erzählt. Die verschlafene Kleinstadt Castle Rock wird ins Chaos gerissen, nachdem ein mysteriöser Geschäftsmann seinen Laden in diesem Örtchen eröffnet. Mich hat das Buch gut unterhalten, es wird im Laufe der Handlung ein riesiges, facettenreiches Netz aus Intrigen gesponnen, dass am Ende verheerende Folgen mit sich bringt. Der Schreibstil ist kingtypisch ein wenig ausladend und schweift stellenweise ziemlich von der eigentlichen Handlung ab. Es werden einige Anspielungen auf andere Bücher von Stephen King gemacht, unter anderem auf "Cujo". Wer keine anderen Werke aus dem sogenannten Castel-Rock-Zyklus gelesen hat, kann den Roman auch ohne probleme lesen und verstehen, jedoch entgeht einem an manchen Stellen die volle Wirkung bestimmter dramarturgischer Momente. Ich kann das Buch empfehlen, habe aber auch schon stärke Romane von King gelesen - 7,5/10.

    And it's pressure from all sides

    Coming down around our ears

    Stuck in this room without a door

    Scratched away at the walls for years

    All we've got to show is the dust on the floor

    And here it comes, a new dark age

    ocBMqOG.png

  • Aktuell bin ich bei Sergei Lukianenko - Sternenspiel. Scheint ein sehr interessantes Szenario zu sein. Die Menschheit hat endlich Anschluss an andere höhere Intelligenzformen des universums gefunden und wird von diesen anderen Lebensformen allerdings in ein Nischendasein als intergalaktischer Fernfahrerdienst gezwungen.

    Das ist übrigens ein Zweiteiler, der Anschlussroman ist "Sternenschatten". Es hat einige spannende Denkansätze, für meinen Geschmack, wenn auch ein wenig zu sehr auf moralische Tiefgründigkeit bemüht, obwohl ich den Schreibstil von Lukianenko ansonsten sehr mag. Wie bei den meisten russischen Schriftstellern kann ich mich aber einfach mit dem Ausgang der Geschichte nicht anfreunden, trotzdem sehr lesenswert.

    Krieg, Krieg ist immer gleich: Städte werden in Schutt und Asche gelegt, Menschen sterben reihenweise und man findet keine anständigen Haarstylisten mehr, von Pedikürensalons ganz zu schweigen.

  • Bedingt durch das Pendeln kommt man wieder mehr zum lesen, daher habe ich mir die "Chroniken des Cuthulu Mythos" von H.P. Lovecraft durchgelesen.


    Eine Sammlung von Kurzgeschichten, nur lose miteinander verbunden, die alle das Thema der Alten Rasse / Alten Götter aufgreift. Im Kern geht es aber meist um Identitätsverlust und die Frage "ist da mehr". Die Kurzgeschichten spielen überwiegend in Neuengland zu Beginn des Jahrhundert und werden aus der ich Perspektive erzählt.


    Das besondere an der Chronik ist der jeweilige vorangestellte Kommentar von Literatur Professoren / Lovecraft Experten, die einen tieferen Einblick gewähren.


    Für jeweils 14,99€ für die zwei Bände eine nette Unterhaltung (die Kommentare muss man ja nicht zwangsläufig lesen ;) ).

  • Nun auf Knox empfehlung hin, hab ich mir dann mal Audible zugelegt und gleich mal mit Metro 2033 angefangen.

    Was soll ich sagen, das Buch ansich ist sehr gut (ich geh ja mal davon aus dass das vorgelesene auch so im Buch ist, bin Hörbuch Neuling und generell sehr skeptisch :D ) und der Sprecher macht das auch herausnehmend gut.


    Bin begeistert und freu mich drauf Nächste Woche mit 2034 anzufangen.


    zitres Trisolaris rückt immer näher, keine sorge :D

    Nihi, (62) Graphitsüchtiger Altrocker vom Fallout Aquarium.


    Ich leide nicht an Realitätsverlust, ich genieße Ihn!

    Einmal editiert, zuletzt von Nihilius13 ()

  • Habe gerade auf dem Nachttisch "Der Borowski-Betrug" (besser bekannt als "The Bourne Identity") von Robert Ludlum liegen. Angenehm flüssig zu lesen, man merkt, dass Thriller damals noch nicht am Fließband geschrieben wurden und alles nur noch eine Kopie von einer Kopie einer Kopie ist. Da ich den Film auch nie gesehen habe, bleibt es spannend. :D

  • ich hab die letzten tage zum wiederholten male das buch "replay - das zweite spiel" von ken grimwood gelesen.


    worum gehts: es ist 1988...jeff, der protagonist, stirbt gleich am anfag des buches. und erwacht ein paar augenblicke später wieder. in den 60er jahren, als 18-jähriger im zimmer seines ehemaligen studentenwohnheims. er besitzt jedoch alles wissen, welches er 1988 hatte...



    zu dem buch hab ich eine komische beziehung. ich hatte es irgendwann mal zuhause, woher wusste ich gar nicht mehr, und ich legte es jedes mal nach 2, 3 gelesenen seiten weg...warum weiss ich auch nicht genau.


    irgendwann hab ich mich dann beim x-ten versuch dazu durchgerungen, es weiter zu lesen und es wurde das erste buch, welches ich in einem zug durchgelesen habe...die ganze nacht durch.


    es ist nicht wirklich wichtig, aber im nachhinein bin ich drauf gekommen, dass das buch irgendwo auf platz ~20 der all time best science fiction bücher gelistet ist. für mich zurecht. ich finds einfach super. sollte man verfilmen. scheinbar gabs in die richtung eh schon bestrebungen.

    ...


    Yuval Harai - Eine Kurze Geschichte der Menschheit
    Das sollte man eigentlich vorher lesen. Es erzählt die Geschichte der Menschheit und verzichtet dabei weitesgehend auf Jahreszahlen. Die Menschliche Geschichte wird anhand einschneidener veränderungen im Denken und Handeln der Menschen in der Geschichte erklärt und nicht anhand von Ereignissen. Ein sehr interessanter Blick auf die Dinge.


    ...

    hab ich mir jetzt nach deinem posting hier besorgt. bin sehr gespannt.


    hast du zufällig den vergleich zu bill bryson - "eine kurze geschichte von fast allem"? (der titel ist hier nur grad zufällig ähnlich)


    bryson´s buch mochte ich früher extrem gerne. wäre lässig, wenn es in die richtung geht

  • hast du zufällig den vergleich zu bill bryson - "eine kurze geschichte von fast allem"? (der titel ist hier nur grad zufällig ähnlich)

    Leider nein, sagt mir nichts. Yuval Harari ist auf jeden Fall nicht schlecht.


    Ich habe jetzt Sergei Lukjanenko - Sternenspiel Teil 1 durch

    Das Buch ist erstmal ein interessantes SciFi-Szenario, was schon ganz gut ist. Danach verliert die Handlung etwas an Schwung und spannend ist es auch nicht. Allerdings ist in der Mitte ein kompletter Cut drin. Es fängte eine komplett neue Geschichte an, die erst gegen Ende wieder Zusammenhänge mit dem Anfang findet. Das Geschehen ist unglaublich packend und lässt einen wirklich mitfiebern. Teil 2 fange ich dann wohl in Kürze an.

    9/10


    Dann habe ich erstmal Marc-Uwe Kling - Die Känguru-Apokryphen angefangen. Es war ja bekannt, dass es nur ein neuer Aufguss der alten Geschichten sein würde, aber es ist sogar besser. Viele Geschichte sind neu und die alten sind leicht angepasst. Obwohl es eigentlich nur einzelne Geschichten seien sollen, sind teilweise übergeordnete Handlungen und Gags drin. Wer die ersten beiden Teile mochte wird hier Spaß haben.

  • Und auch Metro 2034 ging Gestern Morgen wieder viel zu schnell zu ende.

    Hier auch wieder ein Buch das ich nur empfehlen kann.

    Gut die Szenenwechsel waren etwas gewöhnungsbedürftig aber auch wieder sehr Interesaant gemacht mit einigen Wendung die man sich durchaus so dachte aber dennoch ganz anders erwartet hätte.


    Ich freu mich auf Metro 2035. :D

    Nihi, (62) Graphitsüchtiger Altrocker vom Fallout Aquarium.


    Ich leide nicht an Realitätsverlust, ich genieße Ihn!

  • Habe mir vorhin für die Busfahrt "Gwendys Wunschkästchen" von Stephen King gekauft und ja - eine längere Busfahrt, mehr Lesestoff bietet der Miniroman nicht. Eine nette kleine Geschichte darüber was passiert, wenn man plötzlich Gott spielen kann, oder besser: Was passiert, wenn man es einfach bleiben lässt. Große Momente und Zitate für die Ewigkeit sind auf den ca. 125 Seiten natürlich nicht zu erwarten, alles geht sehr schnell und lässt keine Zeit für moralische Abhandlungen und genauere Analysen der Situation, zu denen Kings Romane ja sonst immer wieder mal einladen. Wer mit ganz leichter Kost was anfangen kann und 10 € erübrigen möchte, dem möchte ich das Büchlein an's Herz legen.

  • Derzeit höre ich die Buchreihe Hunter & Garcia von Chris Carter. Bin jetzt bei Buch 6 Die stille Bestie


    Hunter ist ein genialer Polizist mit Doktortitel und Held des LAPD. Zusammen mit seinem Partner Garcia, lösen sie brutalste Verbrechen. Sie arbeiten in der Abteilung Mord 1, welche für die kaltblütigsten Verbrechen zuständig sind.

    Es klingt nach nem normalen Krimi, aber due Geschichten zeichnen sich tatsächlich durch schrecklich detailreiche, blutrünstige Taten aus, die von absolut kranken Mördern mit den unterschiedlichsten psychisch verunstalteten Hintergründen, begangen werden.

    Wer sich davon nicht abschrecken will, sollte sich die Serie mal anhören. Denn meine Motivation, auch wenn mir an einerstelle fast schlecht geworden ist, sind die diversen Mindfucks. Und auch die Lösungswege der Rätsel. Wo man als Leser denkt - FU da hat sich der Autor aber in ne verzwickte Lage geschrieben, wie soller da wieder raus kommen? Und das sind Momente die ich als Leser liebe. Es sind tolle Bücher, von einem klasse Autor und Uve Teschner verleit den Büchern eine spannende Atmo mit seiner Stimme. :)

    >>> Spiel Fallout! <<<

    ^— keine Mods nötig, ohne lästige technische Probleme, alles was Du immer im Spiel haben wolltest —^

    Die Grenzen setzt nur Deine Fantasie!

  • Habe gestern "Überman", den letzten Teil der "Vollidiot"-Trilogie von Tommy Jaud gelesen. Irgendwie ein ziemlich zäher Klumpen. Ich wil nicht sagen dass es schlecht ist, aber man merkt, dass seit "Millionär" ein paar Jhre vergangen sind, in denen Jaud das Simon Peters-Universum aus den Augen verloren hat. Und so ist es einfach ein recht liebloser Abschluss, der mit dem lockeren Humor der ersten zwei Bände nicht mithalten kann. Schade, schade.


    Danach habe ich ber direkt mit "Fireman" von Joe Hill angefangen, welches ja schon lange auf meiner "Wanted"-Liste steht. Nach erst 70 von 945 Seiten kann ich noch nicht allzu viel sagen, aber es wäre doch ein Wunder, wenn Hill mich enttäuscht. Das ist ihm bisher schließlich noch nie gelungen. :D Aber ich glaube, es schlägt vom Unterhaltungswert in eine ähnliche Kerbe wie die "Übergangs"-Trilogie von Justin Cronin. Es wird zumindest ein ähnlicher Ton getroffen, und das Thema "Postapokalypse" ist ja auch inbegriffen...

  • Marc-Uwe Kling - Die Känguru-Apokryphen

    Mittlerweile durch und es war ganz gut. Scheinbar hatte der Verlag den Autor in den vergangen Werken etwas gebremst, denn jetzt sind teilweise bei selben Geschichten weitaus deutliche "kritische Bemerkungen" enthalten. Das Känguru als Kunstfigur war ja immer schon Kommunist, aber diesmal gibt der Autor selbst viel Kritik von Links an Regierung und Gesellschaft ab. Trotzdem sind die Witze des Kängurus einfach fantastisch.

    8/10


    Sergej Lukianenko - Sternenschatten (Sternenspiel 2)

    Grandios, wirklich Grandios. Space Opera vom feinsten. Eine Handlung, die monumentaler kaum seien könnte und zugleich der über den Menschen an sich philosophiert. Schade, das die Reihe beendet ist und nichts weiter kommen wird. Lukianenko weiß den Leser wirklich mit seinen Geschichten zu fesseln.

    9/10


    Jonas Jonasson - Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten

    Fortsetzung des ersten Teils, aber diesmal ohne Rückblicke auf die Weltgeschichte, sondern auf die Ereignisse in der Welt seit 2017, also quasi Topaktuell. Trump und Putin kommen in dem Buch zurecht schlecht weg, ansonsten muss man eben fast sagen "Typischer Jonasson-Roman".

    7/10

  • Ich bin nun schon seit ein paar Tagen mit Joe Hills "Fireman" durch. Für den gerade mal vierten Roman absolut nicht übel, aber die Länge des Buches (945 Seiten) kann nicht halten, was sie verspricht. Das Ende zieht sich mal eben über knapp 100 Seiten und man merkt, wie dem Autoren mit jedem Satz mehr und mehr die Puste ausgeht. Sehr schade, denn Joe Hill hat grundsätzlich immer gute Ideen am Start - sein Problem ist nur, dass er sich im ihn angedichteten Horrorgenre (schließlich ist er der Sohn eines gewissen Literaturtitanten aus Portland, Maine) nicht so sehr zuhause fühlt, wie er gern würde. Seine Geschichten sind fantasievoll (zumindest im Kern), teilweise ziemlich abgedreht und die Charaktere schlichtweg exzentrisch - aber eher einfach nur übernatürlich als Horror im klassischen Sinne. In seiner Kurzgeschichtensammlung "Heart-shaped box" bringt er mMn viel besser all das auf den Punkt, was er in seinen Romanen unnötig breittritt.



    Und dann habe ich von gestern auf heute noch "Voyeur" von Simon Beckett gelesen. Und ich bin ziemlich froh, dass mir dieser Debütroman erst jetzt in die Hände gefallen ist, denn allzu überzeugend wäre er als Einstieg nicht. Zum Glück habe ich da vorher zu "Der Hof" und der David Hunter-Reihe gegriffen, sodass Beckett sich neben Stephen King und H.P. Lovecraft ohne Schwierigkeiten in meine Top 3 einreihen konnte (und dabei hat er Richard Laymon verjagt, mit dessen Romanen mich eh immer nur so eine Art Hassliebe verband). Auch hier wird über 350 Seiten eine Geschichte aufgebaut, deren ziemlich lasche Pointe über die letzten 20 Seiten gezündet wird. Besonders fies fand ich, dass zwischendurch der Fokus auf Nebencharaktere gelenkt wird die auf den ersten Blick wirken, als würden sie noch relevant für die Story werden, dann aber einfach wieder verschwinden, als wären sie nichts als eine vorübergehende Halluzination der Hauptfigur. Da bleibt mir wohl nur, ergebenst auf Hunter-Roman Nr. 6 zu warten.

  • Nachdem ich, neben vielem anderen, ein Fan der grossen Space Opera bin, hab ich Dan Simmons wieder herausgekramt:


    Die Hyperion Gesänge

    https://www.literaturzeitschrift.de/book-review/review79


    Dan Simmons ist aber in mehreren Genres unterwegs, unter anderem auch im Horror, in einem Stil, den man vom Meister, Stephen King, kennt, ohne ihn zu plagiieren. Empfehlenswert sind:

    Sommer der Nacht und Im Auge des Winters.

    Well maybe when your mothers finished mourning your father, I’ll keep her in black, on your behalf.

  • Ich habe am Wochenende Orbs von Nicholas Sansbury Smith fertig gelesen. Ein Sci-Fi Roman der im Jahr 2061 spielt, war nicht übel aber auch nix besonderes: Ein Team von Wissenschaftlern hat sich in ein Habitat zurückgezogen, das für den Einsatz auf dem Mars getestet wird. Also sie merken, dass die Verbindung zur Aussenwelt abgebrochen ist und sie das Habitat verlassen, sind die Menschen verschwunden. Rein vom Thema her wäre das schon mein Ding aber die Art wie NSS schreibt, packt mich nicht wirklich.


    Jetzt hab ich Der Club der unverbesserlichen Optimisten von Jean-Michel Guenassia angefangen. Ich habe zwar noch keine hundert Seiten davon gelesen aber das Buch hat mich von Anfang an gepackt und ist auch super geschrieben: Der 12jährige Michel wächst im Paris der 60er-Jahre auf und entdeckt den Rock'n'Roll und die Literaten und Intellektuellen.

  • Vladimir Kaminer - Küche totalitär

    Gewohnt witzig. Man kann sehr viel über die ehemalige Sowjetunion und ihre Gebiete lernen und hat dabei jede Menge zu lachen.

    7/10


    Gerd Schilddorfer - Der Nostradamus Coup

    Ähnlich wie Dan Brown, nur um sind die Protagonisten weitaus sympathischer. Grundgedanke ist allerdings ähnlich - Es geht um die Rätsel des Nostradamus, die zu einer Schnitzeljagd durch halb Europa führen, in der Geheimdienste, Kirchen und Terroristen ihre Pferde ins rennen schicken.

    Nette Story, sehr spannend, aber das Ende gleicht einem Interruptus und lässt einen eher unbefriedigt zurück. Mal sehen ob ich zu dieser Serie nochmal zurückkehre.

    6/10


    Sergej Lukianenko - Das eigene Schicksal (Wächter der Nacht 1)

    Die Wächter-Reihe wird meist als Meilenstein des modernen Fanatsy-Genres gennant und das ist nicht ganz verkehrt. Der erste Teil hat bei mir ziemliche Einstiegsschwierigkeiten verursacht, denn der Einstieg in die Welt von Hell und Dunkel, von Normalen und Anderen, Vampiren und Hexen, der Tag- und der Nachtwache ist nicht gerade so leicht. Ich war jetzt allerdings nicht restlos begeistert, wie beispieslweise bei Sternenschatten. Dennoch eine spannende und dramatische Story. Ich denke ich werde bei Zeiten die anderen Teile auch noch angehen.

    7/10



    Raoul Schrott - Gilgamesh

    Es ist nicht irgendeine Geschichte, nein - Es ist die ERSTE Geschichte der Menschheit. Jahrhunderte vor der Bibel verfasst schildert dieser Mythos die Erlebnisse des Königs Gilgamesh von Uruk. Es war der Mythos auf die späteren Könige ihre Herrschaft zurückführten.

    Die Geschichte sollte meiner Meinung nach jeder kennen. Führt man sich vor Augen, wie tiefsinnig schon damals die Narrative waren, scheint Hollywood und die Bestsellerlisten bisher zu keiner Weiterentwicklung geführt zu haben. Es ist eine Geschichte von Freundschaft, Familie, Tod und Trauer, der Verzweiflung und Suche nach dem ewigen Leben, ein Kampf gegen das Schicksal mit der Einsicht, dass der Tod nicht besiegt werden kann und nur das, was zu Lebzeiten erreicht und erbaut wird über den Tod hinauswachsen kann.


    Die Hörspiel-Fassung zu Raoul Schrotts Adaption kann ich nicht umbedingt empfehlen. Sie ist sehr experimentell und geht einem zwischendurch sehr auf den Senkel.

    Hörspiel: 6/10

    Story: 9/10


    Bram Stroker - Dracula

    Der Klassiker schlecht hin. Irgendwie habe ich mich nie an das original gewagt. Die Filme sind ja bekannt, aber mir war nie bewusst, dass das Original doch so ein Wälzer ist. Die Geschichte ist als Sammlung von Briefen und Telegrammen der Protagonisten verfasst, was zum einen erstmal interessant ist, aber auf die Dauer doch etwas nervt. Die Handlung zieht sich doch sehr stark in die Länge, aber dennoch ist die Dramatik und Atmosphäre von Graf Dracula und Doktor Van Hellsing doch immer wieder gut für eine ordentliche Spannung.


    Ich bin noch nicht ganz durch, aber denke es läuft auf 8/10 hinaus.

  • Haruki Murakami - Hard-boiled Wonderland und das Ende der Welt


    Mein erster "Murakami", den ich auf Empfehlung eines Freundes gelesen verschlungen habe. Ein ungewöhnlicher Autor, der sehr spezielle Werke schreibt, die mit Sicherheit nicht für jeden Leser geeignet sind. Man braucht schon einen Hang zum Seltsamen, um sich in seinen Welten zurecht zu finden ... zum Glück mangelt es mir daran nicht. Vom Stil her ist es nichts, was man mal nebenbei im Bus lesen könnte, denn Murakami ist bisweilen fordernd und anspruchsvoll. Ich habe ein paar Seiten gebraucht, bis ich die Art und Weise wie er seine Geschichten erzählt verinnerlicht hatte.


    Mein Freund sagte über den Roman: "Es geht um Computerkurse und Einhörner." und irgendwie trifft das ziemlich genau zu. "Hard-boiled Wonderland und das Ende der Welt" erzählt zwei verschiedene Geschichtsstränge, deren Verknüpfungen erst nach und nach sichtbar werden. Der namenlose Protagonist ist Kalkulator und erhält den Auftrag, Forschungsdaten zu verschlüsseln, doch irgendwie geht danach alles schief. Murakami geht nicht gerade zimperlich mit seinem Protagonisten um, er ist eine wirklich arme Wurst, die das eigene Schicksal plötzlich nicht mehr in den Händen hält. In der anderen Geschichte, am Ende der Welt, verliert der Protagonist seinen Schatten und lebt in einer fremden Stadt, die von einer großen Mauer umgeben ist. Es gibt keinen Weg hinaus. Sein Tag wird bestimmt von Menschen, denen etwas fehlt und der Aufgabe, alte Träume aus Einhorn-Schädeln zu lesen.


    So seltsam sich das alles anhört, am Ende des Romans erschließt sich der Sinn dahinter. Auch wenn nicht alles bis ins kleinste Detail aufgelöst wird, ist es in sich schlüssig und logisch. Die Geschichten regen zum Nachdenken an und überraschen einen immer wieder mit Kleinigkeiten, die man oft übersieht. Haruki Murakami ist ein Meister der Nebensächlichkeiten, niemand anderes schafft es, einer Handvoll Büroklammern so viel Leben einzuhauchen wie dieser Autor.


    "Hard-Boiled Wonderland und das Ende der Welt" hat mich so sehr fasziniert, dass ich mir direkt ein weiteres Werk (1Q84) des Autors gekauft habe. Ein wirklich ungewöhnlicher Lesegenuss - aber einer, der jede Sekunde wert war. :)

    I really want to know how the Big One started. What idiot fired first? Why? What the hell did they think they'd gain?
    -Deacon-

  • Die Känguru-Chroniken; Das Känguru-Manifest; Die Känguru-Offenbarung; Die Känguru-Apokryphen von Kling, Marc-Uwe

    Besonders gefielen mir die zahlreichen Anspielungen auf (aktuelle) politische Ereignisse, der beißende Humor. Dabei gelang es Kling, nicht ins Lächerliche, konstruierte, den "bemühten Humor" abzudriften. Außerdem unterhalten die vier Bücher einfach gut. Unbedingte Leseempfehlung.


    Per Anhalter durch die Galaxis; Das Restaurant am Ende des Universums; Das Leben, das Universum und der ganze Rest von Adams, Douglas

    Hm, schwierige Sache. Band vier und fünf habe ich (noch) nicht gelesen. Zumindest Band eins dürfte aufgrund seiner zahlreichen Witze (42, Handtuch, vogonische Dichtkunst etc.), unbezweifelt, ein Klassiker sein. Dieser ist meines Erachtens auch durchaus lesenswert. Band zwei fällt im Niveau schon ab. Durch Band drei musste ich mich quälen. Die Geschichte wirkt uninspiriert und sinnlos, das Ganze ist m. E. unlustig, die Witze schlecht. Band vier und fünf werde ich wohl nicht lesen.


    Der Dieb von Nakamura, Fuminori

    Hat mich unterhalten. Nakamura versucht, seinem Werk eine tiefere Botschaft einzuflechten, bleibt dabei aber zu oberflächlich, zu voraussehbar.


    Die Maske von Nakamura, Fuminori

    Nüchtern geschrieben, wie auch "Der Dieb". Handlung ist sehr düster (->"Noir"), stellenweise seltsam, doch zumindest, wie ich finde, sehr interessant.


    Schnitt! Die ganze Geschichte der Chirurgie erzählt in 28 Operationen von van de Laar, Arnold

    Gefiel mir gut, bin aber auch an medizinischer Geschichte interessiert. Die Schilderungen sind stellenweise sehr graphisch

    (->Gangrän, Nabelbruch, etc.), eine gewisse Ekelresistenz sollte vorhanden sein, man merkt, der Autor ist Arzt und lediglich sekundär Schriftsteller. Als störend empfand ich die Einwürfe mit Begriffserklärungen, die jeweils eine Seite einnehmen, oft allerdings nichts mit dem Kapitel zu tun haben und somit den Lesefluss unterbrechen.


    Die fabelhafte Welt der Leichen von Roach, Mary

    Verglichen zu "Schnitt!..." wesentlich "leserfreundlicher" geschrieben, natürlich dennoch etwas obskur. Für Interessierte zu empfehlen, der Umgang mit menschlichen Leichen ist manchmal faszinierend, manchmal schockierend.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!