Der Strip

  • Die beiden Männer standen wieder unter dem blauen Himmel der Mojave vor dem Ultra Luxe. Das Wasser des Springbrunnens schoss munter und unharmonisch in die Luft. Der Vorplatz hatte sich mittlerweile geleert. Es waren nicht mehr RNK Truppen zu sehen, als vor dem Gomorrah. Dust musste die Szene in Pinkertons Büro erstmal verdauen. Er merkte sein altes Herz ungesund pulsieren. "Wie konntest du nur sofort zusagen? Bist du verrückt? Natürlich sind 10.000 Kronkorken nicht zu verachten, aber das ist doch Wahnsinn. Wir haben keine Ahnung, wer dieser William Smith überhaupt ist. Und wie sollen wir an ihn herankommen? Einen Kasinoboss umnieten, das klingt für mich wie ein Selbstmordkommando, seinen Kopf müssen wir auch noch irgendwie aus diesem Laden rausbringen, die Waffenkontrolle am Eingang nicht zu vergessen.. Dieser Pinkerton wirkte auf mich zudem nicht gerade vertrauenerweckend, er hatte etwas dämonisches in seinem Blick, findest du nicht?" "Verrückt?" wiederholte Knox und grinste. "Ein bisschen vielleicht." Er überlegte. "Eine Waffe da rein zu schmuggeln ist keine grosse Sache und den Kopf packen wir in meinen Rucksack. Wo ist das Problem?" Knox lächelte nun zuversichtlich. "Und Pinkerton... dann ist er eben ein wenig seltsam. Das muss ja nichts heissen." Knox blickte zum Tops dann wieder zu Dust. "Sehn wir uns das jetzt an oder hast du noch mehr Einwände?" Der alte Mann hatte Einwände, aber die mussten jetzt zurückstehen. Ohne Plan würde ihnen diese Sache um die Ohren fliegen wie eine Splittergranate und den kuzen Rest seines Lebens, der ihm noch blieb in einem RNK Knast verrotten wollte Dust definitiv nicht. Seine sowieso schon faltige Stirn legte sich in noch mehr Falten. Er schloss die Augen und dachte scharf nach.


    "Ich habe etwas. Was die Waffen angeht, ein Messer wäre praktisch. Meine Pistole ist durch das erweiterte Magazin zu sperrig, ich versuche mein Bowie Knife hineinzubringen und du solltest es mit deiner 10mm versuchen. Sind wir erstmal drin, sollten wir uns aufteilen, um effizienter und unauffälliger nach Smith suchen zu können. Eine Sache wäre da nur, die mir Kopfzerbrechen bereitet. Deine aktuelle Kleidung passt noch weniger zum typischen Spielerstereotyp auf dem Strip, als mein Ledermantel. So kommen wir kaum nacheinander in das Kasino, schon gar nicht mit einer versteckten Waffe. Ich will dir nicht zu nahe treten Knox, aber dich werden sie besonders genau filzen, da du eher wie ein Schlägertyp aus Freeside wirkst. Doch ich habe eine Lösung, sie wird dir nicht gefallen, aber anders werden wir wohl nicht zum Ziel kommen." Dust lächelte sehr gekniffen und vollführte mit seinem rechten Stiefel eine betretene Kreisbewegung auf dem Betonboden. Dieses Lächeln wirkte durch seine Muskellähmung an der Lippe noch seltsamer, als es sowieso schon gewesen wäre. Er holte Luft: "Ich gebe mich als dein Gönner aus und du spielst meinen unterwürfigen Toyboy. So können wir deine Klamotten kaschieren, du wirst nicht so gründlich gefilzt und ich kann für uns beide ein einziges Zimmer anmieten, was das Ganze unauffälliger macht. Die RNK wird ebenfalls deine Spur verlieren. Du hast uns fast im Alleingang in diesen Wahnsinn reingezogen. Außergewöhnliche Situationen erfordern eben außergewöhnliche Mittel.. Dust trat sehr nah an Knox heran, legte die Hände auf seine Schultern und starrte ihm in die Augen. "Wir ziehen diesen Scheiß nach meinen Regeln durch, ich will bei diesem Ding nicht draufgehen oder im Knast landen. Kann ich auf dich zählen?"


    „Bitte was?“ Knox versteifte sich glotzte Dust an. Doch dieser schien das ernst zu meinen. Er machte einen Schritt zurück, dachte nach und sein Gesichtsausdruck verhärtete sich. „Oh, das kriegst du sowas von zurück.“ murmelte er. Dann folgte er Dust.

    Während sie durch die Tür zum Tops traten, verschränkte Knox die Arme als würde er frieren und sah zu Boden. Er lies Dust sprechen und verhielt sich dabei so wie ein geschlagener Hund. Er sah den Empfangschef nicht an. Und plötzlich wurde sein Gesichtsausdruck nichtssagend und leer. Er lies die Schultern hängen und wirkte weggetreten. Dieser Eindruck verstärkte sich als Knox auch noch zu sabbern begann. John war über das schauspielerische Talent von Knox wirklich erstaunt. Das Filzen ging dank der Sabbereinlage von Knox reibungslos vonstatten. Der Wächter im Foyer checkte nur Dust einigermaßen gründlich, bei Knox verzog er angeekelt das Gesicht und Klopfe ihn nur so kurz wie nötig ab. Die AK74 und das große Präzisionsgewehr wurden natürlich sofort entgegengenommen. Ebenfalls die Pistole von Dust und das Messer von Knox. Der Plan ging also auf. Zu Dusts Erleichterung war das Zahlen mit RNK Währung kein Problem. Für das Zimmer mit der Nummer 8 im zweiten Stock wurde er stattliche 500 RNK Dollar los, umgerechnet 200 Kronkorken. Utopisch im Vergleich zum Atomic Wrangler, nun bleiben mir nur noch 1500 RNK Dollar als Notreserve.. Die beiden schlenderten möglichst entspannt zum Aufzug im Kasinobereich. Knox redete auf dem Weg kein Wort mit Dust und wirkte immer noch etwas geistesabwesend. Im Zimmer angekommen, schmiss der alte Mann erstmal seinen schweren Rucksack in eine Ecke des Zimmers und ließ sich in einen roten Ledersessel sinken. Für den Preis war das Zimmer angemessen eingerichtet. Ein breites Doppelbett, genügend Schnaps in der Bar, ein paar nette Zimmerpflanzen - natürlich aus Kunststoff. John Dust schloss seine Augen und genoss das erste Mal seit seiner Ankunft auf dem Strip einen Moment der Ruhe.

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  • Während Knox versuchte einen überzeugenden Speichelfaden aus seinem leicht geöffneten Mund tropfen zu lassen, dachte Knox über den Mord an diesem Smith nach. Es klang nach keiner grossen Sache. Das ihm die meisten seiner Sachen abgenommen wurden, überraschte Knox nicht. Doch er hatte sich beherrschen müssen, nicht laut los zu lachen als der Empfangstyp das Gesicht verzog. Er hatte ihm angesehen wie er sich gefragt hatte, unter was für Drogen Dust Knox gesetzt hatte.

    Und wärend Knox seinem Begleiter auf das Zimmer folgte, betrachtete er unauffällig das Kasino. Im Gomorrah hätte er sich besser ausgekannt. Peaches war damals in der Simulation im Tops gewesen. Bestimmt hätte das Vorteile gebracht. Aber wie dem auch sei. Peaches war ein Idiot. Er gefärdete das Leben von Knox‘ Bruder.

    Nachdem die Zimmertür sich hinter Knox geschlossen hatte und John sich in einen Sessel fallen lies, richtete Knox sich auf. Mit dem Handrücken wischte er sich über den Mund. Nichts auffälliges in diesem Raum. Was anderes hatte er auch nicht erwartet. Knox setzte sich auf die Bettkannte und zog den Pipboy aus dem Rucksack hervor. Er tippte darauf herum, ohne auf Dusts Reaktion zu achten. Victor hatte ihm noch keine neue Aufgabe zugeschickt, dafür jedoch Marina Sanjes. Knox las mit gefürchter Stirn und hob am Ende der Nachricht erstaunt die Brauen.

    Was ist los bei euch? Ihr solltet doch zusammenarbeiten. Victor ist ziemlich wütend. Ich weiss noch nicht was er jetzt veranlassen wird, aber es wird euren Freunden nicht helfen. Sorgt dafür, dass ihr wieder zueinander findet!

    -Marina


    Knox schnaubte verächtlich. Das konnte sie vergessen. Wenn Knox zu Peaches zurück kehrte, würde der ihm nicht nur eine scheuern, so das ihm das Hirn aus den Ohren rutschte, sondern ganz sicher auch nicht mehr mit Knox reisen. Peaches würde ihm nicht mehr vertrauen. Ausserdem vertraute Knox noch immer darauf, das ihm und Brian nichts zustossen würde. Diese Spinner mussten doch gesehen haben, das Knox immernoch ihre Aufgaben erledigte - auch ohne Peaches.


    Knox rief die Karte auf. Erstmal mussten sie diesen Smith zur Strecke bringen. Das Geld konnte er sehr gut gebrauchen.

    Er betrachtete den Raum in dem sie sassen. Es dauerte einen Moment bis er die grünen Linien zuordnen konnte. Aber da er nichts Auffälliges erkennen konnte, legte er den Armcomputer wieder in den Rucksack. Nicht im Traum würde er daran denken, das Ding anzuziehen. Obwohl scheinbar, einige Menüpunkte irgendwie nicht funktionierten so. Aber das war unwichtig. Knox sah zu Dust und stand auf. „Da das hier nach deinen Regeln läuft...“ wiederholte er Dusts Worte, bevor sie das Kasino betreten hatten. „Irgend eine Vorstellung wie wir vorgehen? Ansonsten setzt ich mich an eine Bar und hör mich um.“ Knox klang irgendwie ernüchtert. Womöglich machte ihm Sanjes‘ Nachricht doch mehr zu schaffen als er gedacht hatte.

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  • Er wurde von Knox unsanft aus seinem Tagtraum gerissen. „Da das hier nach deinen Regeln läuft... Irgend eine Vorstellung wie wir vorgehen? Ansonsten setzt ich mich an eine Bar und hör mich um.“ Dust kratzte sich am Kinn und überlegte. ,,Ich würde vorschlagen, du hörst dich in der Bar des Restaurants um, vielleicht ist der Barkeeper ein gesprächiger Geselle. Ich werde mein Glück im Spielbereich versuchen und bei niedrigen Einsätzen die Ohren offen halten. Wir treffen uns im Laufe der Nacht dann wieder hier im Zimmer, um uns zu besprechen. Und immer dran denken, möglichst unauffällig bleiben. Dieses Kasino hat gewiss ebenfalls Augen und Ohren wie das Ultra Luxe." Irgendwas schien Knox mitzunehmen, er nickte als Antwort nur stumm. Was es auch war, der alte Mann hatte es dank seines kurzen Schläfchens nicht mitbekommen. Langsam werde ich wirklich zu alt für solche Jobs.. Dust stand auf und verließ das Zimmer mit den Worten: ,,Bis später." Der Gang im zweiten Stock war nahezu geisterhaft verlassen. Lediglich das leise Klicken einer schließenden Zimmertür war von weiter hinten zu vernehmen. John bewegte sich Richtung Aufzug. Der weiche Teppich unter seinen Stiefeln ließ nicht das kleinste Geräusch entstehen. Gut zu wissen, falls es brenzlich werden sollte. Nach einer kurzen Gedenksekunde öffnete der Fahrstuhl seine Türen. Im Inneren befand sich nur ein einzelner Mann mittleren Alters. In einem Anzug gekleidet, mit einem Zylinder auf dem Kopf, machte er eine gute Figur. Im Vergleich zu dem Mann, der den Aufzug betrat eine geradezu majestätische. Langsam fragte sich Dust, ob sein alter Ledermantel hier mehr auffallen würde, als er zuerst angenommen hatte. Dafür war es jetzt schon zu spät, das Empfangspersonal hatten ihn nun so in Erinnerung. Nach einem kurzen Knopfdruck setzte sich die Maschine langsam in Bewegung nach unten.


    Mit einem "Bing" öffneten sich die Türen im Erdgeschoss. Der Bereich in dem die Spieltische standen, wirkte nun wesentlich belebter, als zum Zeitpunkt ihrer Ankunft. Fast jeder Tisch, egal ob Black Jack, Poker oder Roulette war von Spielern und Spielerinnen gut besucht. Dann werde ich mal mein Glück versuchen. Es war Jahre her, das Dust um Geld gespielt hatte. Karawane lag ihm nicht und man bekam selten die Gelegenheit, in der Mojave in größeren Etablissements zu spielen. Die Croupière am Ausgabeschalter lächelte ihn engelsgleich an. ,,Versuchen Sie ihr Glück Sir, nur ein paar Kronkorken entfernt!" ,,Sicher, Chips für 300 RNK Dollar bitte." Eifrig machte sie sich an die Arbeit und tauschte die RNK Noten im Wert von 120 Kronkorken gegen 120 Kasinochips des Tops um. ,,Viel Spaß beim Spielen, möge das Glück Ihnen hold sein." Das hoffe ich auch.. Sonst wird es ein kurzer Abend... John schaute sich um und erblickte einen etwas weniger frequentierten Roulettetisch. Das sieht doch gut aus. Möglichst geschmeidig setzte er sich auf den niedrigen Hocker am Tisch. ,,10 Chips auf Rot." Der Croupier tat wie ihm geheißen und begann das Rad zu drehen.

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  • Knox liess sich auf den Rücken fallen als Dust den Raum verlassen hatte. Er starrte mit im Nacken verschränkten Fingern an die Decke. Es war fast so wie in der Simulation. Dachte Knox und wurde plötzlich misstrauisch. War das hier echt? Oder war das erneut ein Test? Verarschte Victor ihn schon wieder? Es kam ihm unwahrscheinlich vor. Er konnte sich nicht erinnern, dass irgendetwas seltsam gewesen wäre, seit sie die Vault verlassen hatten. Zumindest nicht so seltsam wie das Ganze sowieso schon war. Knox beschloss, dass dies hier echt war. Er setzte sich wieder auf und schnappte sich ein Bier aus der Minibar. Und als er glaubte zu wissen wie er vorgehen musste, schnappte er sich den Rucksack und verlies ebenfalls das Zimmer. Er schländerte den Flur entlang und nuckelte dabei immer mal wieder an seinem Bier.


    Im Restaurant war es laut. Viele Gäste sprachen mit einander, Geschirr klirrte, Musik erklang. Knox steuerte die Bar an und setzte sich an den Tresen. Glücklicherweise hatte er die wenigen Kronkorken noch, die Flinn ihm zurückgegeben hatte. Er konnte sich ein weiteres Bier bestellen und drehte sich dann auf dem Hocker um, um die Gäste zu beobachten. Eigentlich hatte er den Barkeeper ausquetschen wollen, doch dieser hatte alle Hände voll zu tun. Der Grossteil der trinkenden Leute, waren RNK. Das beunruhigte Knox nicht. Die meisten waren ohnehin total dicht. Der Rest der Gäste bestand aus hungrigen Spielern. Im allgemeinen fand Knox diese Kasino total langweilig. Es hatte nichts zu bieten was ihn interessierte. Erneut schweifte sein Blick über die Gäste. Wen sollte er aushorchen? Sie alle sahen sehr gewöhnlich aus. Möglicherweise sollte er es bei einem dieser Wachtypen versuchen. Die Chancen auf Erfolg schienen aber sehr gering. Knox beschloss noch eine Weile zu warten. Vielleicht konnte er mit dem Barkeeper sprechen, wenn sich die meisten Verabschiedet hatten und es ruhiger war im Restaurant. Er bestellte sich ein weiteres Bier und lehnte sich zurück.

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  • Das Spiel lief mäßig und die anderen Spieler am Tisch waren auch keine Bereicherung. Eine plappernde Frau mit blonden Haaren, die schon zu tief ins Glas geschaut hatte und Chip nach Chip verspielte. Dann war da noch ein kleiner Mann mittleren Alters, der einen wirren Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte. Entweder er hatte schon zu viel verspielt oder er war einfach nur verrückt. Dem alten Mann war dies einerlei. Der dunkelhaarige Croupier nahm munter die Chips entgegen. Dust spielte mit kleinen Einsätzen verhältnismäßig sicher vor sich hin. In Summe gewann er mit seiner schwarz/rot Strategie häufiger, als er verlor. Nach 2 Stunden hatte er genug. Besser wird das heute Abend wohl nicht mehr.. John zählte seine Chips. 200 Stück, ein Gewinn von 80 Kronkorken. Wenigstens habe ich keine verspielt... Ernüchtert trottete Dust zum Wechselschalter. Er legte die Chips auf den Tisch und gerade in diesem Moment sah er aus dem Augenwinkel eine Männergruppe ins Aces Theater gehen. Insgesamt waren es 4 Personen, für Dust sah es nach 3 Leibwächtern und einem höhergestellten Boss aus. Alle waren in sehr feine Anzüge gekleidet und trugen dunkle, elegante Hüte. Der schwarze Anzug des mittleren Mannes hob sich deutlich von den gräulichen der Wächter ab. Die drei Männer, die ihren Boss umringten, trugen offensiv zur Schau gestellte Maschinenpistolen im Anschlag. Ihr Boss selbst sah unbewaffnet aus. Doch das konnte auch täuschen, sie hatten schließlich ebenfalls verdeckte Waffen ins Kasino geschmuggelt und die Distanz war zu groß, um Genaueres erkennen zu können.


    Hastig steckte sich Dust die 500 RNK Dollar in eine Tasche seines Mantels und sah gerade noch, wie die Tür des Aces Theathers hinter dem letzten Leibwächter zu schwang. Er setzte sich zügig in Bewegung Richtung Restaurant, um Knox Bescheid zu sagen. Ich bin mir ziemlich sicher, das war Smith. John versuchte nicht in einen Trab zu verfallen und bewegte sich gezwungen langsam. Das Restaurant war ziemlich voll, auf den ersten Blick war Knox nicht zu sehen. Fast an jedem Tisch saßen hungrige Spieler und Hotelgäste. Dann fiel es Dust wieder ein, Knox wollte an die Bar und den Barkeeper aushorchen. Tatsächlich, dort saß er auch und trank ein Bier. Der Barbereich war sehr einladend. Dunkles Holz dominierte die Theke und die Regale, auf denen diverse Schnapsflaschen aufgereiht war. Der Barkeeper polierte ein paar schmutzige Gläser. Dust tippte Knox leicht auf die Schulter und flüsterte: ,,Ich denke, ich habe da was." Knox zahlte sein Bier und die zwei gingen in eine ruhige Ecke. ,,Als ich mit dem Spielen fertig war, sah ich ein paar Herren in Anzügen ins Aces Theater gehen. Das waren definitiv keine Spieler. Ich bin mir ziemlich sicher, es war Smith oder ein anderer Manager mit seinen Wächtern. Er trug einen schwarzen Anzug, zudem trugen die Leibwächter offen schwere Waffen im Kasino, also definitiv Personal des Hauses. Ich bin sofort hierher gelaufen. Was meinst du, sollten wir uns den Herrn im Theater genauer anschauen?"

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  • Das Bier geniessend, beobachtete Knox eine Spielerin die in männlicher Begleitung an einem der Tische sass und eines der Speissen des Hauses zu sich nahm. Knox hatte das Kinn in die Hand gestützt und lehnte am Tresen, während er sich fragte wie eine so hübsche junge Frau an einen solch spiessigen alten Knacker geraten war. Vielleicht war er ja gar nicht ihr Maker. Vielleicht war der Kerl ja ihr Bruder. Oder Vater? Nein, dafür war er doch zu jung. Möglicherweise hatte er ja Geld. Eine Taktik mit der man auf dem Strip wohl jede rumkriegen konnte. Wohl auch in Freeside und sonst überall. Aber welcher reiche Kerl würde sich die runtergekommen Weiber von ausserhalb antun. Bestimmt suchten diese Leute gleichgesinnte. Vielleicht war die Kleine mindestens genau so reich? Aber dann könnte sie sich doch einen viel besser aussehenden Mann anlachen. Knox konnte so lang spekulieren wie er wollte. Er hatte nie die Möglichkeit mit Geld um sich zu schmeissen. Wer wusste also schon wie diese Spiesser tickten. Seine Gedankengänge wurden unterbrochen als ihm jemand auf die Schulter klopfte. Dust stand hinter ihm. „Du bists...“ sagte Knox und setzte sich auf. „Sorry Mann, ich hab noch nicht...“ „Ich denke ich hab da was.“ unterbrach Dust ihn und Knox folgte dem Mann. Er erzählte Knox von dem bewachten Kerl der ins Theater gegangen war und ob sie sie sich genauer anschauen sollten. Knox nickte. „Klar, warum nicht.“ Sie verliessen das Restaurant und stiegen die Treppen in den oberen Stock hinauf. Der Eintritt für die heutige Show kostete fünf Kronkorken pro Kopf. Eine Tafel mit variierbaren Buchstaben verkündete die Attraktion des Abends. Ein Name der Knox nichts sagte. Viola Legs. Offensichtlich ein Künstlername. Und plötzlich erinnerte Knox sich daran, dass er mit Phil schon einmal hier gewesen war. Sie hatten nach seiner Schwester gesucht und waren hier gelandet weil die Sängerin die hier aufgetreten war, ebenfalls Jenny geheissen hat. „Hey, leist du mir was? Ich bin grad ein bisschen knapp bei Kasse.“ fragte Knox und grinste beinahe verlegen, bevor sie das Aces betraten. „Du bekommst auch alles zurück, versprochen...“


    Im Inneren herrschte gedämpftes Licht. Irgend eine Kerl mit Gitarre versuchte die wartende Menge zu unterhalten. Er klimpfte auf der Bühne ein paar Töne, doch die Gäste beachteten ihn kaum. Ein Mann mit erhobenem Haupt kam auf sie zu. „Darf ich Sie zu einem Tisch begleiten?“ Knox fragte sich ob der Kerl erkältet war oder immer mit diesem nasalen Ton sprach. Sie setzten sich. Knox suchte den bewachten Mann und fand ihn tatsächlich nahe der Bühne mit seinen drei Leibwächtern. Knox lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. „Wünschen Sie etwas zu trinken?“ fragte der Kellner. „Bier.“ sagte Knox. „Nein warte, Whisky. Und ich hab da ne Frage.“ Knox nickte mit dem Kopf zu der vermeintlichen Zielperson. „Wer ist das? Und warum stielt er hier allen die Show mit seinen Gorillas?“

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  • Als Knox ihn vor den Türen des Theaters wieder mal nach Geld fragte und versprach, alles zurückzuzahlen, musste Dust nur müde grinsen. ,,Falls wir es hier lebend herausschaffen, werde ich darauf zurückkommen." Das Aces war gut gefüllt, die Stimmung ausgelassen. Auf der Bühne spielte ein älterer Mann einen ruhigen Song auf einer Akustikgitarre. Große, sehr helle Bühnenscheinwerfer strahlten ihn an. Seine Musik ging in den lauten Konversationen des Publikums hoffnungslos unter. Hinter ihm strahlten vor einem riesigen petrolblauen Vorhang Neonröhren "Aces Theater" in den abgedunkelten Saal. Ein Kellner führte das Duo an einen der wenigen freien Tische. Knox bestellte einen Whisky und fragte den Kellner im gleichen Atemzug, wer der Mann sei, den Dust beobachtet hatte. ,,Wer das ist?" Der Kellner grinste nur spöttisch. ,,Der Big Boss natürlich." Dust bestellte beiläufig ein Bier, der Kellner verließ den Tisch Richtung Bar, um die Getränke zu holen. ,,Das wird wohl unser Mann sein." flüsterte Dust. Hier konnten sie den Mord vergessen, das wäre ihr Todesurteil. Smith war umringt von seinen Gorillas und es waren viel zu viele Leute anwesend. Bestimmt 3 Dutzend Spieler, einige Angestellte, in Summe viel zu viele Zeugen. Der Gitarrenspieler legte sich weiter ins Zeug, die Schweißperlen rannen ihm die Stirn hinunter. Unter diesen Scheinwerfern musste es 50 Grad haben. Vergebene Mühe, bei dieser Lautstärke...


    Der Kellner brachte die Getränke. Dust bezahlte erneut und gab ein ordentliches Trinkgeld. Ein ansehnlicher Tumbler aus Kristallglas, stand vor Knox, keine Eiswürfel. Das Bier wurde gut gekühlt in einer dunkelgrünen Glasflasche serviert und schmeckte charakterstark. Kein Vergleich mit der Plörre, die draußen in der Mojave verkauft wird. Knox nahm ebenfalls einen Schluck von seinem Drink. Er sah nachdenklich aus. Der Mann im dunklen Anzug steckte sich eine Zigarre an und schien gelangweilt von dem Programm, das sich ihm bot. Seine Leibwächter sahen nicht weniger begeistert aus. Einer von ihnen kaute gelangweilt auf einem Kaugummi herum. Sie hatten keine Wahl, sie mussten Smith beobachten und verfolgen, bis er seine Gorillas los wurde oder zumindest bis sie sich an einem ruhigeren Ort befanden. Eine Hotel Suit wäre ideal, doch wer wusste schon, wo der Manager wohnte. Vielleicht verlässt er sogar das Kasino und hat ein Zimmer in diesem Vaulthotel.. Unwahrscheinlich. Redete Dust sich ein. Wieso sollte er den Schutz den er hier genoss hinter sich lassen? John warf einen Blick auf die Bühne, die Show des Gitarristen ging unbeirrt weiter. ,,Wir können ihn nur observieren, mehr bleibt uns nicht übrig oder was meinst du?"

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  • Der Big Boss natürlich.“ sagte der Kellner und verliess den Tisch nachdem er die Bestellungen aufgenommen hatte. Knox äffte seine Worte stumm nach und verdrehte die Augen. Dann lehnte er sich auf den Tisch. „Das wird wohl unser Mann sein.“ sagte John und Knox zuckte mit den Schultern. „Gehn wir mal davon aus.“ Knox betrachtete die Zielperson. Er dachte darüber nach, ob es hier noch andere Bosse gab. Dummerweise erinnerte er sich nicht mehr so genau was Pinkerton gesagt hatte. War Smith der Big Boss des Hauses? Oder nur einer von Mehreren.

    Die Getränke wurden gebracht. Ehe der Kellner sich verdrücken konnte, hielt Knox ihn auf. „Sag mal... der Big Boss...“ Knox sah zu dem vornehm gekleideten Mann auf. „Mein Kumpel hier.“ er wies auf Dust. „Er hatte heute eine kleine Glückssträhne im Kasino. Würde Mister Smith zur Feier des Tages, einen kleinen... Drink annehmen?“ Der Kellner schien zu überlegen, dann nickte er. „Sicher. Was soll ich dem Boss bringen?“ Knox machte eine wage Geste. „Bring ihm einfach das Selbe nochmal.“ Der Kellner nickte und verschwand. Knox trank aus dem Kristallglass und schwang nachdenklich das Getränk darin herum. Als er wieder aufsah, brachte der schöselige Kellner das Getränk an den Tisch von Smith. Der Angestellte hatte nicht widersprochen als Knox ihn Smith genannt hatte. Also musste es sich tatsächlich um den gesuchten Mann handeln. Der Kellner wies Richtung John und Knox. Wohl um Smith seine Wohltäter zu zeigen. Knox setzte ein gespieltes Lächeln auf und hielt grüssend zwei Finger an die Schläfe. Smith hob das Glas und grüsste zurück. Dann widmete er sich wieder der Zigarre und der Bühne. Nachdenklich sah Knox ihn weiter an. Er fand einfach keinen Weg, den Kerl umzulegen. „Wir können ihn nur observieren, mehr bleibt uns nicht übrig oder was meinst du?" sagte Dust und sprach somit aus, was Knox dachte. Er lehnte sich erneut zurück und wandte sich John zu. „Wär doch witzig, wenn er sich besaufen würde.“ Das würde die Wachen womöglich nur vorsichtiger machen, jedoch Smith umso mutiger.

    Der Gitarrist verbeugte sich und verliess die Bühne. Ein paar Wenige klatschten müde wärend der Ansager den Platz mit dem Künstler tauschte. Er sprach gut gelaunt in ein Mikrofon und zog dabei spannungsteigernd die Vokale in die Länge. „Uuuund jetzt, verehrte Damen und Herren! Die auf die Sie schon laaaaaange gewartet haben! Die Grossartige, die Wunderschöne, die Einzigartige, Vioooolaaaa Leeegs!“ Die Scheinwerfer schwenkten umher. Suchten die Künstlerin. Ein Trommelwirbel begleitete die Suche, bis sie sie fanden und die Hintergrundgeräusche in Musik übergingen. Knox hob eine Braue. Nun war ihm klar, warum die Kleine sich so nannte. Ihre Beine waren schier endlos, und daran ergözte sich nicht nur der Big Boss. Knox fragte sich, ob er sie sich später ins Zimmer bestellte. Bestimmt war es einfacher an die Frau heran zu kommen als an Smith. Und wenn dies wirklich der Fall war, der Blick des Mannes sprach wirklich Bände, konnte Viola vielleicht Knox und Dusts Ticket in Smiths Privatsphäre sein.

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  • Ob es eine kluge Entscheidung von Knox war, Smith einen Drink zu spendieren? Dust war sich da nicht so sicher. Natürlich würde der Alkohol ihn angreifbarer machen, aber er kannte jetzt auch die Gesichter seiner zukünftigen Mörder. Sie konnten nur hoffen, dass seine Wachen nicht zu aufmerksam auf sie geworden waren oder sich provisorische Masken besorgen. Dust hatte zumindest in ihren Minen nichts bemerkt, doch das konnte auch eine Fehlinterpretation sein, bei diesen versteinerten Gesichtszügen. Das Plakat im Eingangsbereich hatte jedenfalls nicht zu viel versprochen. Viola Legs hatte scheinbar endlos lange Beine. Als sie in roten High Heels und hautengem Kostüm auf die Bühne stolzierte, pfiff und schrie die Menge. Um den Hals hing eine rote Federboa. Ihre langen, dunklen Haare trug sie offen. Die großen, strahlenden, braunen Augen und die sehr weibliche Figur begeisterten nicht nur die Herren in der ersten Reihe vor der Bühne, auch Smiths Augen glänzten. Knox blieb das ebenfalls nicht verborgen. ,,Sie könnte unser Ticket zu Smith sein." flüsterte er Dust von der Seite zu. ,,Unsere beste Chance bisher." entgegnete Dust. Und das war sie, falls Smith mehr als nur schauen wollte, konnten sie die Dame bestimmt abpassen und möglicherweise zu einer Kooperation überreden. Geld würde sicher ein gutes Druckmittel sein. Diesen Job macht wohl keine Frau wirklich gerne.. Knox und Dust verfolgten weiter die Show. Legs tanzte lasziv auf der Bühne, ihre Bewegungen waren grazil und trotzdem aufregend. Das Lächeln auf ihren vollen, roten Lippen wirkte fast surreal.


    Die Zeit verflog wenig überraschend schnell und Legs ging wieder hinter die Bühne. Dust schaute zu Smith hinüber. Bingo. Er flüsterte einem seiner Gorillas Anweisungen ins Ohr. Wenig später erhob er sich und war im Begriff zu gehen. Der alte Mann blickte Knox in die Augen, sie waren sich einig. ,,Ich verfolge Smith unauffällig und du kümmerst dich um Legs. Wir treffen uns in unserem Hotelzimmer. Hier hast du die Hälfte von meinem RNK Geld, dass sollte als Anreiz reichen." Knox zwinkerte ihm grinsend zu und lehnte mit einer Geste ab. ,,Das schaffe ich schon so, glaub mir." Dust war innerlich erleichtert, sein Geld behalten zu können, aber gleichzeitig etwas zwiegespalten, was das Verführungstalent von Knox bei so einer Frau anging. Das Geld hätte ich wohl nie wieder gesehen.. Sie standen auf, Knox bahnte sich seinen Weg durch den Saal und Dust wartete, bis der letzte Leibwächter durch die Tür des Theaters geschritten war. Mit langsamen Schritte ging er der Gruppe hinterher. Sie steuerten zielstrebig den Aufzug in die höheren Etagen an. Mist, es gibt keine Etagenanzeige am Aufzug. Ihm blieb nichts anderes übrig, als mit in den Aufzug zu steigen. Seine Nackenhaare stellten sich auf. So unauffällig wie möglich trat er nach dem letzten Leibwächter in die Kabine. Er hatte schon befürchtet, sie würden ihn nicht mitfahren lassen. Bis auf einen misstrauisch musternder Blick von einem der Männer passierte jedoch nichts. Smith war von seinen Wächtern völlig abgeschirmt, man konnte nichts vom Mann im schwarzen Anzug erhaschen. Einzig ein ausgelassenes Pfeifen aus der Kreismitte war zu vernehmen. Der Aufzug hielt an, es war der 13. Stock und zugleich das oberste Geschoss. Dust wartete ab und hielt mit einer Hand die Aufzugtüren offen. Um die Ecke spähend, sah John, wie die Gesellschaft direkt ins letzte Zimmer des Ganges marschierte. Das war leichter als gedacht. Bevor die Leibwächter vor der Tür ihre Position eingenommen hatte, fuhr Dust bereits mit dem Aufzug nach unten in den zweiten Stock.

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  • Neugierig schländerte Knox zur der Stelle links im Raum, wo die Künstler ein und aus gingen. Eine provisorischer Vorraum den sie vor Betreten der Bühne aufsuchten. Er hatte noch das Glas bei sich und tat als würde er sich umsehen. Unauffällig nippte er am Whisky und beobachtete wie der Ansager hinter dem Vorhang hervor trat und sich Richtung Ausgang bewegte. Viola war noch nicht heraus gekommen. Er fragte sich ob es jemanden interessieren würde, wenn er sich einfach hinein stahl. Er konnte es ja versuchen. Knox wusste noch nicht was er zu der Frau sagen würde, lies es aber wie immer darauf ankommen, statt sich einen Plan zurecht zu legen. Er trank sein Glas in einem Zug aus, viel war sowieso nicht mehr drin, stellte es im Vorbeigehen auf einem Tisch ab und ging entschlossen auf den Vorhang zu. Niemand hielt ihn auf. Auch nicht als er eintratt und sich umsah. Hinter dem Vorhang gab es ein paar Kleiderständer, Koffer, Instrumente und Ersatzscheinwerfer. Alles in allem sah der verhangene Raum sehr chaotisch aus, trotz den schlechten Lichtverhältnissen. Der Gitarrist, der vor Viola Legs versucht hatte das Publikum zu unterhalten, dem es aber nicht einmal halb so gut gelungen war wie ihr, verstaute sein Instrument in einem passgenauen Koffer. Knox trat an ihm vorbei, immer darauf bedacht nirgends gegen zu treten. Wenige Schritte später sah er die hübsche Frau im Gespräch mit einem von Smiths Leibwächtern. Knox versteckte sich hinter einer rollbaren Kleiderstange, die mit bunten Kostümen und Kleidern behangen war. Durch die Kleiderbügel hindurch, konnte er sehen wie der Kerl ihr ein Bündel RNK-Dollar entgegen streckte. Sie nahm es selbstbewusst entgegen. Weder ihre Haltung, noch ihr Blick verriet irgendeine negative Emotion. Der Mann im grauen Anzug sagte noch etwas zu ihr, dann wandte er sich ab und kam auf Knox zu. Er duckte sich und drückte sich tief zwischen die Kleidungsstücke. Er bemerkte Knox nicht und verlies den Vorraum. Knox stand auf und wischte sich den Staub von der Hose. Eine Feder, die sich in seinen Haaren verfangen hatte, fiel in sein Blickfeld und er entfernte das Ding. Kurz prüfte er ob noch weitere Vogelkomponenten an ihm hafteten und erblickte den rissigen Ganzkörperspiegel neben sich. Missmutig zog er an seinem Shirt, dass er nun schon gefühl hundert Jahre trug. Und so sah es auch aus. Der untere Saum war zerschlissen, ein Ärmel abgerissen und unzählige kleine Löcher die nicht nur durch Zigarettenglut entstanden waren. Ausserdem war es schmutzig und er kam sich vor wie der letzte Penner. Kein gutes Gefühl wenn er gleich eine anspruchsvolle Frau anquatschen wollte. Hier in diesem einigermassen sauberen Etablissement, wo der Grossteil der Männer mit Anzug oder Jacket herum liefen, fiel ihm das nun erst richtig auf. Sein Blick schweifte zu den Kleidern auf der Stange. Schnell streifte er den Rucksack ab, zog sich das Shirt über den Kopf und steckte es hinein. Kurz viel ihm auf wie ausgehungert er aussah, ignorierte dies aber und griff nach einem weissen Hemd. Er schlüpfte hinein und knöpfte es zu. Schon besser. Im Spiegel erkannte er Viola Legs, die hinter ihm vorbei ging und er drehte sich rasch um. „Äh sorry, warte mal kurz!“ Sie blieb stehen und mussterte Knox. Er griff nach dem Rucksack und trat mit seinem charmantesten Lächeln auf sie zu. „Ich gebe keine Autogramme.“ sagte sie und wirkte gelangweilt. Als hätte sie diesen Satz heute schon zum xten Mal ausgesprochen. Knox versuchte einzuschätzen, mit was er die Frau in ein Gespräch verwickeln könnte. „Oh nein.“ winkte Knox ab. „Ich wollte meine Bewunderung ausdrücken. Das war ein auserordentlich guter Auftritt vorhin. Du hast wirklich Talent.“ Das Talent Männer zum sabbern zu bringen. Knox sah Viola an, dass sie sich geschmeichelt fühlte, obwohl ihre Antwort kühl klang. „Danke.“ Knox räusperte sich. „Trittst du öfter auf?“ Die Frau die mit ihren nun flachen Schuhen fast genau so gross wie Knox war, schien über seine Absichten nachzudenken. „Das war mein zweiter Auftritt in dieser Woche, warum?“ Knox legte die Hand ans Kinn und sah sie nachdenklich nickend an. Er tat so als wäre er traurig über diese Information. „Aber du möchtest das gern weiter führen oder?“ Viola wandte such ihm nun ganz zu. Ihre Augen verrieten Besorgnis. Bingo. „Ich verdiene gutes Geld damit... Ich würde das ungern aufgeben. Warum fragst du mich das?“ Knox schürzte die Lippen. „Naja weisst du...“ er sah sich kurz um, sie waren allein. „Die Attraktionen in diesem Kasino ändern sich ständig... das weisst du doch bestimmt.“ Mit zusammen gezogenen Brauen suchte sie in ihrem Gedächtnis nach einem Hinweis und fand keinen. Also sprach sie aus, was sie dachte. „Man hat mir hier einen unbefristeten Vertrag angeboten.“ Knox sog die Luft zwischen den Zähnen ein. Er hatte keine Ahnung wie die Bosse dieses Kasinos ihre Shows planten. Wusste auch nicht was in solchen Verträgen stand. Aber eins wusste Knox, und zwar, dass diese Frau, egal wie gut sie war, aller spätestens in einer Wochen nicht mehr auf der Bühne stehen würde. Er wusste es, weil nicht nur in einem heruntergekommenen Schuppen wie dem Atomic Wrangler ständig die Künstler ausgetauscht wurden, sonder weil es auch damals in der einzigen Bar in Greenfield so zu ging um die Kundschaft nicht zu langweilen. Er wusste nicht wie oft hier gewechselt wurde, denn Red Jenny hatte er vor mehreren Monaten gesehen. Wer weiss wie viele es dazwischen gegeben hatte. Vermutlich wurden in einem gut besuchten Kasino jedoch öfter die Darsteller getauscht als Gläser ausgespühlt. Schliesslich konnte man den Gästen, von denen man sich erhoffte dass sie öfter kamen, nicht zumuten, dass sie sich länger als eine Wochen lang die selbe Show ansahen. Obwohl das zwar begründete Vermutungen waren, blieben es Vermutungen. Also improvisierte Knox weiter. „Soll ich dir was sagen?“ er trat etwas näher an Viola heran und sprach nun leiser und verschwörerisch. Die junge Frau ging darauf ein und nickte. „Verträge haben hier so gut wie keine Bedeutung.“ Viola richtete sich auf. Ihr Stimme klang empört. „Was soll das heissen?“ Knox sah aus als würde ihm die Erklährung weh tun. Jedenfalls spielte er ihr gekonnt sein Mitgefühl vor. „Das machen die, damit sie seriös wirken. Dabei sind sie nur auf Geld aus. Und eine immer gleichbleibende Show, wird irgendwann langweilig... egal wie gut sie ist.“ Begreifen machte sich ihn Violas feinen Gesichtszügen breit. Bevor sie wütend davon stürmen konnte, sprach Knox schnell weiter. „Ich wollte dir jedenfalls ein Angebot machen. Schliesslich hast du ein Talent das nicht verschwendet werden sollte.“ Knox‘ Gesichtsausdruck musste einen Hauch von Hintergedanken aufgewiesen haben, denn Viola verschränkte nun die Arme. „Ich werde mich nicht wieder prostituieren!“ Knox hob die brauen. Das brachte ihn aus dem Konzept. „Wieder?“ „Ich muss jetzt gehn.“ sagte sie und trat an ihm vorbei. Knox erschrak. „Nein warte! Du willst darüber nicht reden, ich versteh schon. Mein Angebot hatte auch nichts damit zu tun.“ Knox verfluchte sich. Ausserdem wollte ihm weiss Gott nichts einfallen um sie auf seine Seite zu ziehen. Viola drehte sich um. „Was dann?“ Angestrengt dachte Knox nach. Ausser einer ziemlich fragwürdigen Aussage, wollte sich in seinem Kopf nichts besseres zusammen reimen lassen. „Es ist vielleicht besser, wenn wir das nicht hier besprechen...“ sagte er und erntete ein wissendes, abschätziges Lächeln. „Lass mich raten. Besser wir gehen auf dein Zimmer, wo du die Tür verriegelst und mich dann zu irgendwas... zwingst?“ Die Kleine war clever. Zu clever... Wie sollte er nur an sie rann kommen? Dann ging Knox ein Licht auf. Sie war auf Geld aus. Das war ihr Laster. Er zuckte mit den Schultern. „Dann verzichte auf das Angebot und das Geld das du dabei verdienen könntest.“ Knox wandte sich zum Gegen, blieb stehen und drehte sich nocheinmal um. Es war riskant. Wenn es nicht klappte, musste er sich etwas anderes einfallen lassen. Vorallem musste er das John irgendwie erklähren. Knox hatte wirklich geglaubt, die junge Frau würde sich leicht manipulieren lassen. Immerhin hatte es bissher meistens gut funktioniert. Die meisten hatten aber auch nicht mehr als Sand im Kopf. Zumindest die die sich unter dem Wert verkauften. Mitfühlend berührte Knox ihre Schulter. „Und tut mir Leid was dir offenbar schon zugestossen ist. Machs gut und bleib sauber, ja?“ er zwinkerte und wandte sich ab. Der Weg zum Vorhang kam ihm plötzlich so kurz vor. Er musste sich zwingen in normalem Tempo weiter zu gehen. Es kribbelte in seinem ganzen Körper vor Erwartung. Würde sie ihn jetzt aufhalten und es sich anders überlegen? Oder musste er wirklich einen Plan B schmieden. Knox erreichte den Vorhang, schob ihn bei Seite, bemühte sich, keinen Blick zurück zu werfen um zu sehen was Viola tat und tratt hinaus in den Zuschauerbereich des Theaters. Endtäuschung machte sich in ihm breit. Legs hatte definitiv nicht nur Sand in der Birne. „Moment.“ hörte Knox die Stimme hinter sich. Er blickte über die Schulter. Viola kam auf ihn zu. „Ich bin neugierig. Wie wäre es wenn wir das an der Bar besprechen?“ Knox sah sie an und war nicht begeistert. Innerlich jedoch machte sein Herz einen Sprung. Er freute sich, dass sie doch noch weich geworden war. Er schüttelte den Kopf. „Zu öffentlich.“ Viola dachte angestrengt nach. Sie versuchte um alles in der Welt nicht auf das Zimmer ihres Gegenübers zu müssen. Knox vermutete, dass sie schon einige Dinge erlebt haben musste und speicherte dies in seinem Kopf ab. Wenn er noch etwas mehr Zeit bekam, sie zu bearbeiten, dann konnte das vielleicht nützlich sein. „Und wenn ich Einen ausgebe?“ Knox’ Mundwinkel hob sich. Sie versuchte es auf die klassische Tour. Verführung. Warum nicht. Knox tat als würde er mit sich ringen und spielte mit. „Okay! Aber nur weil du so verdammt hübsch bist.“ Viola grinste zufrieden. Knox tat es ihr gleich. Sie war so leicht zu durchschauen.


    Er folgte ihr ins Restaurant, wo sie sich in eine Ecke setzten. Es war spät und der Laden nicht mehr so gut besucht wie vor der Show. Knox bestellte zwei Getränke, natürlich hochprozentig und bestand darauf es sich auf das Zimmer schreiben zu lassen. Viola lächelte verlegen als er mit ihr anstiess. Sie nippte an dem Glas und sah ihn dabei erwartungsvoll an. Immerhin hatte sie angebissen. „Also bevor ich dir davon erzähle...“ begann Knox. „Lernen wir uns etwas besser kennen.“


    In der folgenden Stunde sprachen die Beiden über ihr Leben wobei Knox sich irgend eine langweiig Story über Talentsuche ausdachte und dafür sorgte das Violas Glas immer voll blieb. Sie wurde nach und nach gesprächiger. Erzählte ihm, dass sie eigentlich Rosalia Hunter hiess und eine schlimme Kindheit hatte. Nachdem sie ordentlich einen Sitzen hatte, erschrak sie über die verflogene Zeit und wollte aufbrechen. Sie meinte, sie müsse noch zu diesem Smith um sich ihr restliches Gehalt zu holen. Ausserdem wolle sie ihm ihre Meinung zu diesem Vertrag geigen. Knox stützte sie schnell als sie aufstand und dabei etwas schwankte. „Und dann musst du...“ sie tippte Knox auf die Brust. „mir von diesem... Angebot... erzählen...“ Knox lächelte und nickte. „Klar. Desshalb sind wir ja hier.“ sagte er und freute sich, dass er sich nichts hatte ausdenken müssen. „Weisst du..“ sagte sie und hatte ein wenig mühe zu sprechen. „Ich wollte dich ja eigenlich verführen und abzocken aber dann...“ sie lachte. „man kann sich echt gut mit dir unterhalten.“ wieder grinste Knox. Das hatte er schon oft gehört. Der Trick war, interessiert zu zuhören und sie plaudern zu lassen. Und in Verbindung mit Alkohol, war dies noch wirkungsvoller. Sie vergassen schnell wieviel sie schon getrunken hatten, bis es zu spät war. „Ich muss jetzt los...“ sagte sie und wollte sich umständlich von Knox lösen. „Ich helf dir.“ sagte er und führte sie aus dem Restaurant. „Das ist so lieb von dir.“

    Nun musste Knox sie nur noch dazu bringen ihm zu helfen Smith zu treffen. Allein. Und da er ihren Zorn auf ihn schon geschührt hatte, sollte das kein all zu grosses Problem werden. Knox war sich sicher, dass John begeistert sein würde.

    Als sie in einen der Fahrstühle getreten waren und Knox das Stockwerk wählen wollte auf dem Johns gemietetes Zimmer lag, hielt Viola ihn auf. Sie krallte sich an seinem Kragen fest und sah ihm fest in die Augen. „Lass uns doch in mein Zimmer gehn.“ sie grinste betrunken. Knox überlegte. Dieser Pinkerton hatte ihnen zwei Tage gegeben. John würde zwar nicht begeistert sein wenn er so lange warten musste, aber... Man die Kleine war schon verdammt scharf. Knox grinste zurück. „Warum nicht.“ Irgendwie würde er das seinem neuen Kumpel schon erklähren können. „Dann drück die drei.“ Knox drückte. Scheinbar war die Frau überhaupt nicht trinkfest. Da sie die ganze Zeit gequatscht hatte, hatte sie auch nicht so viel getrunken. Und Knox spürte aller höchstens ein wenig auf Alkohol basierende gute Laune. Bevor die Fahrstuhltür sich schloss und Knox sich fragen konnte ob sie schon wieder vergessen hatte, dass sie Smith eigentlich in den Arsch treten wollte, wurde die Fahrt in den den dritten Stock zu einer wilden Knutscherei. Dagegen hatte der Raider nichts einzuwenden und er vergas dabei beinahe den Auftrag. Als die Lifttüren sich öffneten stand ein verduztes Paar davor. Viola zog Knox an dem Paar vorbei. Er blickte zurück und winkte dem Mann grinsend zu, der sichtlich neidisch wirkte. Er erntete sogar eine Schlag in den Oberarm von seiner Frau die weniger glücklich aussah.

    Viola schloss die Tür ihres Zimmers auf und Knox fiel gar nicht auf wie leicht ihr das fiel. Gerade hatte er ganz andere Gedanken und folgte ihr in den Raum. Er stiess die Tür mit dem Fuss zu und sie führten fort was sie im Aufzug begonnen hatten. Dabei kam Knox gar nicht in den Sinn sie im Auge zu behalten. Er genoss die Berührungen und Küsse die ihm einen angenehmen, erregende Schauer über den ganzen Körper jagten. Er bemerkte auch nicht wie sie die Führung übernahm und wie unpassend das war, dafür dass sie doch so betrunken war. Sie knöpfte sein Hemd auf, strich mit den Fingern über die Haut. Knox schloss die Augen, konzentrierte sich auf den sanften Kontakt zwischen ihren Fingerspitzen und seinem Bauch oder ihren Lippen und seinem Hals oder ihrer Hand und seinem... und plötzlich hielt sie inne. Knox öffnete die Augen und starrte in den Lauf einer Pistole.

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  • Mit einem wissenden Gefühl der Erleichterung, ging Dust im Hotelgang des zweiten Stockes auf das gebuchte Zimmer mit der Zimmernummer 8 zu. Er war nicht nur unentdeckt geblieben, nein, er hatte sogar den Aufenthaltsort von Smith herausgefunden. Hoffentlich ist es bei Knox ähnlich reibungslos gelaufen. Er hatte ja keine Ahnung. Mit einem metallischen Klicken glitt der Zimmerschlüssel ins Schloss und wenige Momente später stand Dust die Tür zum dunklen Zimmer offen. Vorsichtig schloss er sie hinter sich und tastete unbeholfen nach dem Lichtschalter. Dieser war ungewöhnlich weit weg von der Zimmertür angebracht. Die spärliche Deckenbeleuchtung verrichtete nach 2 kurzen Zuckungen ihren Dienst. Alles im Zimmer lag an der gleichen Stelle, es war nichts verrückt worden, kein Kissen lag woanders. Sie waren wohl zumindest bisher unauffällig genug geblieben. Von Knox jedoch fehlte jede Spur. Vermutlich ist Viola doch schwieriger zu knacken, als gedacht. John nahm sich ein kühles Bier aus der Hotelbar, machte das Licht aus und ließ sich in den gleichen roten Ledersessel sinken, wie schon zu ihrer Ankunft. Die gegerbte Brahimhaut umschloss seinen Rücken wie ein zweiter Mantel. Sein Bowie Knife fand einen Platz auf dem niedrigen Tisch vor ihm. Auf Dauer wurde es verdammt unangenehm, diese große Klinge unter dem Ledermantel im Hosenbund zu tragen. Er nahm einen tiefen Schluck aus der Flasche und ließ das kühle Bier langsam seine Kehle hinunterfließen. An der Wand gegenüber hing eine analoge Uhr mit schwarzem Rahmen. Grazile Zeiger spulten tickend ihre Routine auf dem Ziffernblatt ab. Der Kopf des alten Mannes fühlte sich leer an und doch sprangen unzählige Gedankensplitter Himmel und Hölle in seinen Nervenbahnen. Es kamen ihm Zweifel am Auftrag, Zweifel an sich, Zweifel wieso er diese Stadt überhaupt betreten hatte. Was suchte er hier wirklich? Etwas aus der Vergangenheit? Sein eigenes Ende? Unweigerlich fuhr im die raue, heisere Stimme des entstellten Mannes im schwarzen Anzug aus jener Nacht am 188 Handelspostens in die Ohren. "Vegas verschlingt Menschen, sei auf der Hut, Partner." Mit entsetzt weit aufgerissenen Augen leerte Dust an einem Stück den Rest seines Bieres und stellte die Flasche neben sich auf den Boden. Ihm überkam ein intuitives Gefühl. Irgendwas stimmt hier nicht. Als ihm diese Eingebung überfiel, war es bereits zu spät.


    Leise klickend sprang die hölzerne Zimmertür aus ihrem Schloss und schwang auf. Reflexartig griff Dust so schnell es in diesem Alter noch ging das Messer auf dem Tisch und spähte über die Sessellehne zur Tür. Es standen zwei normal gebaute Männer mit Maschinenpistolen auf der Türschwelle, die in das stockdunkle Zimmer starrten. Adrenalin schoss durch seine Venen wie Med-X durch die Blutbahn eines Junkies. Innerlich spielte Dust alle möglichen Schachzüge durch, die ihm nun blieben. Der Lichteinfall erleuchtete nur einen quadratischen Bereich rechts von ihm. Langsam schlich er sich geduckt nach links und krabbelte mit dem Messer in einer Hand behutsam zum Lichtschalter. Einer der Männer trat vorsichtig in den erhellten Korridor. Sein junges, schmales Gesicht glänzte verschwitzt in einer Lichtreflexion auf. Dust fokussierte sich auf den zweiten Eindringling, der mit seiner ausgestreckten rechten Hand ziemlich hektisch nach dem Lichtschalter tastete, ähnlich wie Dust zuvor. Als er kauernd nur noch einen Meter Abstand zwischen sich und dem fuchtelnden Typen hatte, riss John seine alternden Knochen zu seinem eigenen Erstaunen sehr rasch hoch und rammte das Bowie Messer mit einem kräftigen Ruck durch die rechte Hand des Angreifers. Sie gab ein widerlich knackendes und zugleich fleischiges Geräusch in den Raum ab. Eine Blutfontäne spritze über die halbe Zimmerwand. Der Kerl wollte schmerzerfüllt aufschreien, doch ihm versagte die Stimme. Das Messer gab nicht mehr nach, es steckte fest in der Wand. Seine Maschinenpistole war ihm klackend zu Boden gefallen. In diesem Moment dachte der Wanderer an nichts, außer an das eigene Überleben. Rasch ergriff er die Waffe, jagte dem armen Teufel an der Wand 3 erstaunlich leise Kugeln in die schemenhafte Stelle, die er als Kopf ausmachte und schmiss sich anschließend mit einem Ruck hinter den Sessel. Mindestens ein Dutzend Kugeln aus der baugleichen, schallgedämpften MP schlugen rechts auf den Boden neben Dust ein. Eine Stelle an seinem rechten Oberarm fühlte sich seltsam warm an. Er verdrängte das Gefühl unter Adrenalineinfluss rasch wieder und schlich den gleichen Weg wieder zurück um den Sessel. Der Schütze stand wild mit seiner Waffe fuchteln wie angewurzelt an der gleichen, ausgeleuchteten Stelle und suchte die Konturen des Sessels verzweifelt nach einem Gegner ab. Dust zögerte keine Sekunde und drückte den Abzug der Waffe für mindestens 3 Sekunden durch. Der Rumpf des jungen Kerls wurde regelrecht von Blei durchsiebt. Wie ein durchtränkter Getreidesack viel sein lebloser Körper auf den Boden des Zimmers. John rannte zur Tür und schloss diese so leise wie möglich. Er wollte das Licht nicht anmachen, doch ihm blieb nichts anderes übrig.


    Als die Deckenbeleuchtung das Hotelzimmer ausstrahlte, bot sich ein grausames Bild der Verwüstung. Der halbe Schädelinhalt des ersten Angreifers hatte sich über die sowieso schon blutverschmierte Wand verteilt. Sein Körper hing schlaff und zusammengesackt an der durchstochenen Hand hinunter. Die zweite Leiche schwamm regelrecht in einer ovalen Blutlache auf dem Boden. Unzählige Löcher waren im Bauchbereich auszumachen. Dust konnte keinen Atemversuch erkennen, der riesige Blutverlust musste ihn schnell erlöst haben. Ein starker Würgereiz stieg in ihm auf, den er nur mit aller Kraft die er nach dieser Schlacht noch aufbringen konnte unterdrückte. Abermals ließ er sich in den Sessel sinken, die Waffe an den Tisch angelehnt. So saß er für mindestens 15 Minuten dort, in Trance, ohne einen Muskel zu bewegen. In seinem Kopf war jetzt nur noch Leere. Er hatte im Laufe seines Lebens viel Tod und Leid durch das Zielfernrohr seiner Waffe miterleben müssen, doch auf so ein Gemetzel konnte einen nichts vorbereiten. Es war surreal, wie stark sich das "anonyme" Töten aus hunderten Metern Entfernung von diesem Chaos unterschied. Mühsam kam er wieder zu sich. Mit riesiger Überwindung legte er die beiden toten Körper in die Badewanne des Zimmers. Das Messer wurde notdürftig unter Wasser abgespült, der Durchschuss am Arm stellte sich dank der schwachen Unterschallmunition als harmlos heraus und blutete kaum. Die zwei Waffen verstaute er im Rucksack, den er im Anschluss schulterte. Mit einer kleinen aber unvorstellbar leiderfüllten Träne im Auge verließ er den Raum, schloss die Tür leise hinter sich. Ich muss Knox finden, möglichst schnell..

    And it's pressure from all sides

    Coming down around our ears

    Stuck in this room without a door

    Scratched away at the walls for years

    All we've got to show is the dust on the floor

    And here it comes, a new dark age

    ocBMqOG.png

  • Knox schluckte. Langsam setzte er sich auf. Viola sah ihn mit beinahe klaren Augen an. "Keine Dummheiten." sagte sie und lallte nun kein bisschen mehr. Knox begriff. Sie hatte ihn verarscht. Dabei hatte er gedacht sie nun an der Richtigen Stelle zu haben. Sein ganzes Blut wich in seine Beine und er hatte das Bedürfnis wegzurennen. Viola hielt ihn im Visier. Hatte sie herausgefunden, dass er gelogen hatte? Wie? "Du hast wohl geglaubt ich sei bescheuert, was?" sagte sie. Viola kniete vor ihm auf dem Bettende und rückte nun rückwärts um aufzustehen. Knox erwiderte nichts. Starrte nur weiter die Frau an, die kaltblütig die Waffe auf ihn richtete. "Hast du ernsthaft geglaubt ich fall auf den Blödsinn mit den Verträgen rein?" "Ich..." begann Knox, wusste aber nicht was er sagen sollte. Angestrengt dachte er über ihre Unterhaltung nach. Wann hatte er sich verraten? "Und jetzt raus damit! Was wolltest du von mir?" Knox schüttelte den Kopf. Er konnte ihr doch nicht sagen, dass sie ihn zu Smith bringen sollte. Jetzt nicht mehr. "Dir ging es nicht nur darum mich abzufüllen und zu ficken. Also los! Rede!" Bedrohlich hob sie die Waffe und zielte ihm direkt ins Gesicht. "Doch, das war mein einziges Ziel. Hat nur nicht so gut funktioniert, was? Hast mich schön dran gekriegt." Knox lächelte nervös. "Wie wär's wenn ich jetzt einfach verschwinde. Du hast gewonnen. Bist echt ne gute Schauspielerin." Knox machte Anstalten vom Bett aufzustehen. "Keine Chance. Du gehst nirgendwo hin. Für wie blöd hältst du mich?" Violas Augen funkelten böse. "Wenn du mir nicht gleich sagst, was die Scheisse mit dem Angebot sollte, kannst du dich von deinem Leben verabschieden." Knox starrte sie angespannt an. Vorsichtig atmete er ein und aus. Er konnte ihr nicht die Wahrheit sagen. "Ich wollte..." Knox' Blick wechselte zwischen dem Lauf der Pistole und Violas Gesicht hin und her. "Kannst du nicht die Waffe runter nehmen. Ich wollte dir doch gar nichts tun." Ein schiefes humorloses Lächeln zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. "Du kapierst nicht ganz worum es hier geht, oder?" Knox legte den Kopf schief. Scheinbar nicht. "Aus irgend einem Grund hast du mich aufgesucht und wolltest das ich mit dir komme. Dann hast du mich über mich ausgefragt. Du bist nicht wirklich ein Talentsucher. Ich kenne diese Typen und von den Verträgen in diesem Kasino hast du auch keinen Schimmer. Also hör auf zu lügen!" Wow. Knox hob die Brauen. So durchschaut hatte er sich noch nie gefühlt. "Scheinbar bin ich nicht der Einzige der hier lügt." schoss es aus ihm hervor und er bereute es sofort. "Ich zähle jetzt bis drei." drohte Viola Legs. "Wenn du bis dahin nicht ausgespuckt hast, was du vor hast, dann schiess ich dir deine dämliche Hackfresse weg." Autsch. Knox verzog schmerzlich das Gesicht. "Schon gut. Musst ja nicht gleich ausfallend werden..." Er seufzte. "Ich hatte eigentlich..." es klopfte an der Tür. Beide drehten den Kopf zur Seite und sahen sich dann wieder an. Viola ging seitwärts ohne Knox aus den Augen zu lassen. An der Tür sagte sie laut. "Wer ist da?" Eine durch die Tür gesämpfte Stimme antwortete. "Miss Hunter. Mister Smith schickt uns um nach Ihnen zu sehen. Ist alles in Ordnung?" Knox sah wie sich ein lächeln auf ihrem Gesicht breit machte und hoffte sie würde die Leute wegschicken. Noch schlimmer als diese Verrückte an der Backe zu haben, war nur, wenn er nun auch noch bei Smith aufflog. Doch sie tat das Gegenteil und öffnete die Tür. Knox lies resigniert den Kopf hängen. "Alles Gut." sagte sie während zwei Männer in grauen Anzügen eintraten. Verduzt sahen sie Knox an der auf dem Bett sass. "Was ist denn hier los?" fragte einer der Männer. "Ich habe alles unter Kontrolle." antwortete Viola und Knox dämmerte es langsam. Sie kannte diese Kerle. Scheinbar sehr gut sogar. "Warum schickt William euch?" Noch erstaunter hob Knox den Kopf. William? Sie nannte Smith beim Vornamen? "Jemand in Zimmer 8, zweite Etage, hat zwei unserer Männer getötet. Er hat sich sorgen um Sie gemacht und wollte dass wir Sie zu ihm bringen." erklärte der Mann mit Schnurrbart. Violas Blick schwenkte sofort zu Knox. Dieser hob entsetzt die Hände. "Ich war's nicht!" Das musste sie doch wissen. schliesslich war er die ganze Zeit mit ihr zusammen gewesen. Doch Knox wusste wer es gewesen war. Zimmer 8. Zweite Etage. Das war Johns und sein Zimmer. War er aufgeflogen? Was war passiert? Die Männer schienen alarmiert und wollten die Waffen auf den verdächtigen Knox richten, doch Viola hob die Hand. "Er war's wirklich nicht." "Danke." sagte Knox erleichtert. "Schnauze." Viola dachte kurz nach, dann nickte sie. "Okay sagt ihm ich komme gleich. Ich muss vorher noch etwas erledigen." Knox stellten sich alle Haare auf und er kam ins Schwitzen. "Brauchen Sie Hilfe, Miss?" "Nein." Schnurrbart und sein Kumpel nickten und verliessen den Raum. Mein Gott, sie mussten sie wirklich gut kennen. Knox begriff langsam, dass sie gar nicht 'nur' eine Attraktion in diesem Kasino war, sondern wer weiss, eine Freundin des Big Boss. Vielleicht sogar seine Geliebte oder Frau. Scheisse. Das konnte ja nicht gut für Knox enden. Sie wandte sich ihm wieder zu. "Sagst du mir jetzt was Sache ist, oder muss ich andere Seiten aufziehen?" Knox überlegte. Es war nur noch eine Frage der Zeit bis Smith, seine Untertanen und auch Viola herausfanden, dass auch er in diesem Zimmer untergekommen war. Das gute war, dass sie John offenbar noch nicht erwischt hatten. Knox musste irgendwie hier raus und ihm helfen. Und dann mussten sie ganz schnell an ihre Waffen kommen, oder an Smith und ihn einen Kopf kürzer machen, sonst konnte er seine zehntausend Kronkorken vergessen. Doch dieser Plan klang gerade so unerreichbar wie eine weitere Fummelei mit dieser verdamm scharfen Braut vor ihm, die eine Waffe auf seinen Kopf richtete. "Ich wollte den Big Boss hier sprechen." gestand Knox. "Und ich wusste nicht wie ich an ihn rann kommen sollte. Und dann traf ich dich. Das ist alles." Viola hob eine Braue. "Was willst du von ihm?" "Nur mit ihm reden. Aber das ist gar nicht so einfach bei den vielen Leibwachen." Knox' Stimme klang geschlagen. Er versuchte ihr das Gefühl zu geben gewonnen zu haben. Vielleicht liess sie ihn dann ja am leben. "Worüber reden?" Verdammt die Kleine wollte es wirklich wissen. Sie musste diesem Typ wirklich nahe stehen. Selbst wenn sie nur irgend eine Art Agentin war oder vielleicht sogar beides. Aufpasserin und Betthase. "Ich weiss wirklich nicht ob ich..." "Hör auf zu trödeln, spuck's aus!" Noch mehr Geduld schien die Frau nicht zu haben. "Es geht um diesen Pinkerton. Drüben im Ultra-Luxe. Ich sollte ihm etwas ausrichten. Aber das ist nur für seine Ohren bestimmt." Knox sprach bewusst in der Einzahl. Er wusste nicht genau ob es einen Unterschied machte wenn er ihnen verschwieg, dass der Typ der Smiths Männer abgemurkst hatte, sein Kumpel war. Sie würden es so oder so bald herausfinden. Aber bis dahin hatte Viola ihn vielleicht verschont.

    Zu Knox' erstaunen lies Viola es bei seiner letzten Aussage bewenden. Möglicherweise fiel sie langsam in Hektik. Schliesslich musste sie zu ihrem Macker um ihm zu zeigen dass es ihr gut ging. "Steh auf!" befahl sie. Als Knox nicht sofort reagierte brüllte sie es erneut. Schnell stand Knox auf. Sie wies ihn an die Tür des begehbaren Kleiderschranks zu öffnen. Er tat was sie verlangte und trat dann bei Seite. Dann sollte er sich mit dem Gesicht an die Wand stellen. "Wenn du dich umdrehst, bist du tot." sagte sie. Er hörte ein paar Geräusche, wie von einem Möbelstück das verrückt wurde. Dann ein Knacken und Rasseln. "Komm her!" Knox drehte sich um. Er spähte in den Raum in dem sich einige Schränke und Unmengen an Schuhen befanden. Einen der Schränke hatte Viola verrückt. Dahinter befand sich eine kleine Tür aus Metall. scheinbar wurde diese nur mit einem Vorhängeschloss verschlossen gehalten. die Tür stand nun offen und Viola wies Knox an durch die Tür zu gehen. Er musste sich ducken um den Raum dahinter zu betreten. Ein leerer Raum. Einzig eine Tür mit einem Terminal befand sich darin. Knox drehte sich zu der Metalltür um als er hörte das Viola sich entfernte. Er dachte kurz darüber nach zurück zu gehen um nachzusehen ob sie jetzt verschwinden würde ohne die Tür zu schliessen, doch so dumm konnte die Frau nicht sein. Nicht nach der Nummer die sie mit ihm abgezogen hatte. Und er hatte Recht. Sie näherte sich wieder und kurz darauf flog ih sein Rucksack entgegen und rutschte ihm vor die Füsse. Sie hielt seine Pistole mit dem Schalldämpfer durch die Tür. Er konnte nur ihren Arm und ihre Füsse sehen. "Die behalte ich." sagte sie und verschwand. Kurz darauf schloss sich die Klappe und das Vorhängeschloss klapperte erneut. Knox schritt auf die verschlossenen Tür zu und kniete sich hin. "Warte! Lässt du mich jetzt hier verrecken oder was? Dann schiess mir doch lieber gleich in den Kopf!" Violas Stimme blieb kalt. "Ich komme bald wieder. Dann überlege ich mir was ich mit dir mache. Vielleicht will Will ja hören was du zu sagen hast." Schritte entfernten sich. Knox hörte wie die Hotelzimmertür sich öffnete und dann ins Schloss fiel. Wütend schlug er mit der flachen Hand gegen die Metalltür. Das laute Krachen hallte in dem Raum wieder. Mit dem Rücken lehnte er sich dagegen und fuhr sich mit den Händen durch die Haare. "Verfluchte Scheisse." murmelte er. Diesen blöden Auftrag hatte er sich weiss Gott einfacher vorgestellt.

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  • Gespenstisch leer lag der Hotelgang des 2. Stocks vor Dust. Keine Menschenseele war zu sehen, alle Türen geschlossen. Es war zwar spät, aber dennoch beängstigend still. Zügig schritt er über die weiche Auslegeware zum Aufzug. Niemand kreuzte seinen Weg. Sind in diesem verdammten Laden überhaupt andere Gäste eingebucht? Den gröbsten Schock hatte er verdaut, das blutgetränkte Zimmer aus seinen Gedanken ausgesperrt. Mit dem gewohnten Geräusch gaben die Aufzugtüren die Kabine frei, es befand sich niemand im Inneren. Ich muss rasch eine Toilette finden und mich anschließend nach dem Zimmer dieser Legs erkundigen, alleine finde ich es bei den vielen Stockwerken nie.. Der Aufzug fuhr mit einem Ruck nach unten. Die Tische im Eingangsbereich hatte sich geleert, nur noch ein knappes Dutzend Spieler verschleuderte den hart erarbeiteten Lohn bei einer Partie Poker oder einer Runde Roulette. Nach wenigen Blicken war direkt um die Ecke der Sanitärbereich in Sicht. Dust betrat die Herrentoilette, er hatte abermals Glück, auch hier war keine Menschenseele anzutreffen. Mit einer flüssigen Handbewegung zog er das Messer aus dem Hosenbund und reinigte es unter fließendem Wasser. Den Körper so gedreht, dass niemand von der Tür aus freie Sicht auf die Klinge hatte. Als auch der kleinste Tropfen Blut von der Scheide gewaschen war, betrachtete John seinen Arm im Spiegel. An der Stelle, an der die .22 lfB das Muskelgewebe durchschlagen hatte, war der massive Ledermantel kaum beschädigt worden, lediglich zwei kleine Löcher waren auszumachen. Durch eines der beiden war ein dünnes Blutrinnsal getropft. Mit einem der Papiertücher war das verschmutze Leder schnell gereinigt. Dust war sich sicher, dass es sich um einen Durchschuss handeln musste, eine Kugel im Arm hätte größere Schmerzen hervorgerufen. Durch seine geöffneten Hände lies er kaltes Wasser das Gesicht hinunterperlen. Die Haut fühlte sich angenehm erfrischt an, der ganze Schweiß der letzten 2 Stunden lief den Abfluss hinunter. Gefasst trat er durch die Toilettentür zurück in die Lobby.


    Zielstrebig steuerte John Dust die Wechselstelle neben dem Theatereingang an. Die Croupierè hat vorhin einen aufgeschlossenen Eindruck gemacht, hoffentlich täusche ich mich nicht. Das Personal war noch nicht ausgewechselt worden, die blonde Dame stand immer noch freundlich lächelnd hinter ihrem vergitterten Schalter. ,,Darf es noch ein Spiel sein, mein Herr?" fragte sie mit einer professionell klingenden und dennoch freundlich wirkenden Stimme. ,,Vielen Dank, für heute habe ich genug Zeit an den Tischen verbracht. Es geht um ein anderes Anliegen, könnten sie mir zufällig sagen, welches Zimmer diese Göttin Viola Legs bewohnt? Ich würde ihr gerne eine kleine Aufmerksamkeit für die grandiose Show im Acres vorhin aufs Zimmer bringen lassen." Die Mine der Frau veränderte sich, kleine Fältchen durchzogen ihre Stirn, die Lippen pressten sich aufeinander. Ihre Augen suchten unsicher einen Fixpunkt in seinem Gesicht. ,,Ich denke, diese Information sollte ich lieber nicht mit Ihnen teilen." Ihre Stimme klag plötzlich nervös und brüchig. ,,Würde das Ihre Meinung ändern?" Dust schob unauffällig vier 100 RNK Dollar Noten über die dunkle Holzplatte des Wechselschalters. Die Croupierè überlegte und zog schließlich die Scheine zu sich. ,,Dritter Stock, Zimmer 7, von mir haben sie das aber nicht." Sie hickste verlegen, die Freude über das Geld war in ihren Augen deutlich sichtbar. ,,Natürlich nicht." Er ließ sein durchaus charismatisches, schiefes Grinsen kurz wirken und kehrte ihr dann den Rücken zu, um sich wieder in den Aufzug zu begeben. Diesmal fuhr eine ältere Frau mit in den dritten Stock. Sie war gut 2 Köpfe kleiner als John und ihr riesiger Buckel zeichnete sich unter dem altmodischen, verschlissenen grünen Hosenanzug deutlich ab. Einen Moment lang machte es den Anschein, als wollte sie Dust ansprechen, doch dann wich dieser Enthusiasmus wieder aus ihrem faltendurchzogenen Gesicht. Ihm war es recht, momentan gab es wichtigere Dinge, als Smalltalk mit einer alten Spielerin in einem Aufzug.


    Als die Kabine im dritten Stock hielt, schaute Dust nachdem die Dame ausgestiegen war und langsam zu einem der Zimmer trottete, kurz nach rechts und links. Er konnte seinen Augen kaum trauen, Legs war gerade im Begriff ihr Hotelzimmer zu verlassen, von Knox war jedoch nichts zu sehen. Da muss etwas faul sein, so viel Zeit wie mittlerweile vergangen ist, seit ich das Theater verlassen habe. Schnell versteckte er sich in einem Türrahmen, gleich neben dem Aufzug. Mit angehaltener Luft auf Zehenspitzen stehend, hoffte John inständig nicht gesehen zu werden. Das alternde Herz arbeitete wie eine Einspritzpumpe unter Vollast in seiner Brust. Den Rucksack hatte er neben sich auf den Boden gestellt, so dicht an die Tür gedrückt, wie nur möglich. "Ping" die Türen der Aufzugskabine glitten auf, um sich kurz darauf wieder zu schließen. Erleichtert atmete er langsam einen großen Stoß warmer Luft aus. Heute musste sein Glückstag sein. Zielstrebig lief er auf das mittig im Gang gelegene Zimmer mit der Türnummer 7 zu. Das Zimmerschloss stelle kein großes Hindernis da. Gefühlvoll bewegte Dust eine verrostete Haarklammer aus seiner Manteltasche, die er sich zurecht gebogen hatte im Schloss umher. Klickend sprang die Holztür auf, dieses Geräusch bereitete ihm eine gefrierende Gänsehaut. Das schweißnasse Gesicht des jungen Kerls wollte sich vor sein inneres Auge drängen. Rasch trat er in das dunkle Zimmer und streifte den Bildfetzen wieder ab. Dieses Zimmer war definitiv leer, Legs' Kleid vom Auftritt im Theater zuvor lag ausgebreitet auf dem Bett. Wo zur Hölle ist Knox? Nachdem er den schweren Rucksack, der die MPs bisher gut verwahrt hatte gegen das Bettende warf, riskierte Dust einen Blick in das Badezimmer. Nichts, nur Unmengen an Schminkutensilien und eine ganze Batterie Lippenstifte. Legs muss eine sehr eitle Frau sein, andererseits ist ihr Aussehen das größte Kapital für sie. Gegenüber des Badezimmers fiel ihm ein riesiger Schrank ins Auge. Ein begehbarer Kleiderschrank. Aus reiner Neugier, welche Unmengen an Kostümen sich darin verbergen mussten, öffnete John die Schranktüren. Es verbarg sich erstaunlicherweise ein kompletter Raum, halb so groß wie das eigentliche Zimmer dahinter. Ein Schminktisch mit riesigem Spiegel stand scheinbar wahllos im Raum herum. Er knipste eine kleine Glühbirne an, um das Licht in der Kammer zu verstärken. Sofort wurde eine kleine Metalltür in der Wand sichtbar. Sie hob sich mehr als deutlich von der geblümten Tapete im Raum ab. Eine dicke Eisenkette mit messingfarbenem Vorhängeschloss baumelte an der Schließvorrichtung herunter. Er trat näher und klopfte beherzt dagegen. Metallisches Dröhnen hallte an den Wänden des kleinen Zimmers wieder. Das Ohr an die Tür gepresst wartete Dust ab.

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  • Vor Schreck sprang Knox auf und drehte sich zu der Tür um. Er hatte noch gar keine Zeit gehabt in Selbstmitleid zu versinken oder sich zumindest auszudennen was er Smith sagen würde und schon war Viola zurück gekommen und klopfte an die Tür. Knox starrre die Tür an. Viola würde doch nicht klopfen. Oder? Ne, sie würde direkt durch die Tür mit ihm sprechen. Schliesslich wusste sie ja dass er hier drin fest sass. Das bedeutete da draussen war jemand der das nicht wusste. Egal wer es war, vielleicht jemand der ihm helfen konnte. „Herein.“ sagte Knox und grinste. Seine Stimme wurde wohl erkannt. Die Person auf der anderen Seite sagte: „Knox? Bist du da drinn?“ Nun passte sich Knox‘ Stimmung seinem Gesichtsausdruck an. Da draussen stand John! „Nein ich bin im Badezimmer. Klar bin ich hier drinn!“ Knox kniete sich neben die Tür. „Verdammt John, bin echt froh das du da bist, Mann. Kannst du mich hier raus holen?“ Es rüttelte an der Tür und die Kette mit dem schweren Schloss klapperte. Knox hoffte inständig das John irgendwelche Schlossknackerfähigkeiten besass. Knox sah sich um. Der Raum war leer. Es gab nichts was er verwenden konnte. Ausser vielleicht... Knox zog den Rucksack an sich heran und durchsuchte ihn. Ihm fiel ein Stein vom Herzen als er den Pipboy fand. Viola hatte ihn wohl nicht als gefährlich eingestuft. Vielleicht wusste sie nicht mal was das für ein Ding war. Er nahm ihn heraus. „Pass blos auf da draussen.“ sagte Knox zu der Tür. „Wenn sie zurückkommen bist du am Arsch!“ Er verzichtete darauf eine Diskussion darüber zu führen was geschehen war. Sie wussten immerhin nicht wieviel Zeit ihnen noch blieb, bis jemand zurück kam. Knox stand auf und ging mit dem kleinen Computer in beiden Händen zu dem Terminal an der Wand. Wie erwartet war das Ding gesichert. Knox zog an dem Kabel, dass sich aus dem Pipboy lösen lies und steckte das Ende bei dem Terminal ein. Auf beiden Bildschirmen wurde eine Verbindung bestätigt. Während Dust weiter versuchte die Tür irgendwie zu öffnen, drückte Knox auf den Computern herum. Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit, bis Knox endlich auf eine Taste drückte die den Pipboy arbeiten liess. Er wusste zwar nicht mehr wie er das geschafft hatte, doch es funntionierte. Auf den Bildschirmen ratterten unmengen an Kombinationen, Zeichen und Buchsraben von unten nach oben. Bis der Pipboy anzeigte dass die Verbindung getrennt werden konnte. Knox steckte das Kabel aus und betrachtete das Terminal. Willkommen R. Hunter. Stand dort. Knox fand schnell die Option die Tür daneben zu entriegeln. Ein Klicken ertönte. Knox zog die Tür auf. „He John! Hier ist eine Tür! Sie führt nach...“ Knox spähte hinaus. Blickte nach links und rechts. „In einen Gang. Ich seh mir das mal an.“

    Knox verstaute den Pipboy wieder und schulterte den Rucksack. Er trat in den schmalen Gang. Weitere Türen die wohl in die anderen Zimmer der Entage führten. Sie waren alle verschlossen. Wozu man das wohl gebaut hatte. Am Ende des rechr kurzen Gangs befand sich ein Aufzug. Knox‘ Herz machte einen Sprung. Er lief darauf zu und drückte den Rufknopf. Voller Erwartung wartete er darauf das die Tür sich öffnete. „Verdammt ja!“ stiess er auf als die Türen den winzigen Lifts auseinander rollten. Knox streckte den Kopf hinein und zählte die Knöpfe. Fünfzehn. Damit musste er also in absolut jedes Stockwerk fahren können plus einen Zusätzlichen. Vielleicht das Dachgeschoss oder ein Keller. Aufgeregt lief Knox in das Zimmer zurück aus dem er gekommen war. Es war ruhig geworden auf der anderen Seite. „Bist du noch da?“ fragte er als er vor der Metalltür zum stehen kam und sich hinunter beugte. Angespannt drückte er sich dagegen und lauschte.

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  • Als Dust die gedämpfte Stimme von Knox hörte, atmete er erleichtert auf. Innerlich war er froh, dass er immer noch am Leben war und es ihm scheinbar gut ging. Nach der Szene im Hotelzimmer keine Selbstverständlichkeit. Seinen ironischen Humor hat er in dieser kleinen Kammer scheinbar nicht verloren. Auf die Frage, ob er da drin sei, entgegnete er ihm „Nein ich bin im Badezimmer. Klar bin ich hier drin!“ John kam sich etwas blöd vor, dort trotz erloschenem Licht überhaupt nachgeschaut zu haben. Knox rief im Inneren etwas Undeutliches, seine Stimme entfernte sich. Dust verstand nur die Wortfetzen Tür und Gang. Möglichst ruhig nahm er sich das Schloss vor. Es handelte sich um ein relativ hochwertiges Sicherheitsschloss, kein Vergleich zum instabilen Türschloss. Rohe Gewalt in Verbindung mit einer der Waffen hatte hier keinen Sinn, zumal an den MPs aus Gründen der Handlichkeit keine Schulterstützen montiert waren. Vorsichtig führte John mit zwei Fingern die Haarklammer in den Schließzylinder ein. Die ersten zwei Stifte gaben leicht nach, dann wurde es knifflig. Plötzlich war deutlich ein Widerstand auszumachen. So gefühlvoll wie möglich versuchten Daumen und Zeigefinger den dünnen Metalldraht weiter voran zu bringen. Er wollte die Haarklammer nicht zerstören, in seiner Manteltasche befand sich nur noch eine weitere als Ersatz und das Schloss wäre mit einem abgebrochenen Stück Draht im Schließzylinder wohl hinüber. Nach einem kurzen Moment der Anspannung ging es wieder voran. Plötzlich hörte John die Stimme von Knox direkt vor sich. „Bist du noch da?“ Anstatt zu antworten, ließ er Taten sprechen, das Schloss sprang geräuschvoll auf. Rasch zerrte er die Metallkette zur Seite und öffnete die Luke. Knox steckte sein grinsendes Gesicht durch die Öffnung. ,,Na, hast du mich schon vermisst, Partner?" ,,Schmerzlich." antwortete Dust und verzog das Gesicht. ,,Zwei Typen, die definitiv zum Personal des Tops gehörten, haben mich in unserem Zimmer beinahe um die Ecke gebracht. Ich hatte Glück, dass es vermutlich blutige Anfänger waren." Knox schaute ihn nur ausdruckslos an. ,,Du stehst vor mir, also alles halb so wild. Mit Viola hatte ich leider auch nicht mehr Glück.. Wir haben sie unterschätzt und vermutlich kennt sie Smith besser, als wir dachten."


    John sah ihn spöttisch grinsend an. ,,Wie kamst du überhaupt zu deiner neuen Behausung?" Er erzählte ihm die Story von seinem netten Abend mit Legs, der ein denkbar abtörnendes Ende nahm. Nickend stimmte der Schlossknacker zu. Mit einer Waffe ist wohl auch ein kleines Kind tödlich. Sie mussten weiter, in dieses Zimmer konnte jederzeit eine der Wachen zurückkommen, um nach dem Rechten zu sehen. Zügig holte der Alte seinen olivfarbenen Rucksack und drückte Knox eine der .22er MPs in die Hand. ,,Es dürften noch circa 30 Kugeln in jedem der beiden Magazine sein, wir müssen sparsam damit umgehen." Der Mann im T-Shirt zwinkerte nur und ging voran in die kleine Kammer. Dust hatte etwas Mühe, sich durch die kleine Öffnung zu zwängen. Sie schlossen die Stahlluke hinter sich, wie zuvor die Türen des Kleiderschranks. Als Dust am Terminal vorbeischritt, streiften seine Augen mit einem flüchtigen Blick den erleuchteten Monitor. Einige Kommandozeilen und der Name des Herstellers waren darauf zu sehen. Wie hatte er dieses Terminal knacken könnte, verfügt mein Begleiter etwa über Computerwissen? Ihm wäre das Recht, selbst verstand er nämlich wenig von Computerterminals. Knox deutete mit dem Lauf der Maschinenpistole nach rechts. Die geöffnete Aufzugskabine stach sofort ins Auge. Ein Aufzug in diesem Hinterzimmer? Seltsam.. John Dust inspizierte die Kabine genauer. Es waren fünfzehn Knöpfe an der bronzenen Bedientafel zu sehen. Dieser Aufzug musste alle Etagen des Hotels abdecken. Die Kabine selbst war ungewöhnlich eng geschnitten, fast als wäre sie nur für zwei Personen gefertigt worden. Es fand sich kein Hinweis darauf, dass es sich um einen Aufzug im Tops handelte, keinen Schriftzug, keine Gravur, nichts. Grübelnd stand Dust in der Kabine. ,,Ob uns dieses Teil zu Smith bringt?" sagte er in Gedanken, halb zu Knox, halb zu sich selbst.


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  • „In welchem Stockwerk ist der?“ fragte Knox. „Im Obersten, aber...“ „Dann finden wirs raus!“ unterbrach Knox, sprang zu Dust in dem Lift und drückte die oberste Taste. „Nein warte!“ doch die Türen schlossen sich und der Fahrstuhl setzte sich in bewegung. Da die Tasten keine Beschrifung hatten, blieb es eine Überraschung wo der Fahrstuhl hielt. Entweder kamen sie auf dem Dach an oder auf Smiths Etage. „Warum? Dafür sind wir schliesslich hier.“ sagte Knox und nimmt die Waffe hoch. Der Fahrstuhl hielt und die Türen schoben sich auseinander. Knox horchte, dann streckte er den Kopf hinaus. Der selbe Gang. Hatten sie überhaupt die Etage gewechselt? Selbstbewusst trat er hinsaus und blickte nach rechts. Es sah genau so aus wie zuvor. Ein Gang und Türen auf der linken Seite. Ausser einem stetigen tropfen aus einem lecken Rohr, war es still. Lauschend schritt er den kurzen Gang ab. „In welchem Zimmer wohnt er?“ fragte er leise und Dust überlegte. Er wies dann auf eine der Türen die es sein müsste. Knox betrachtete sie. Auf der Gangseite gab es kein Terminal. Er lauschte und als er nichts hörte, griff er ohne Erwartungen nach dem Türgriff und drückte ihn hinunter. Zu seiner Überraschung war die Tür nicht abgeschlossen. Aufgeregt sah er seinen Kumpel an und nickte grinsend gegen die Tür. Er schob die Tür auf, spähte hinein, befand den Raum dahinter für sicher und trat ein. Anders als im Geheimzimmer von Viola, befanden sich hier einige kaputte Terminals und ein Funktionierendes, so wie jenes welches die Tür steuerte.

    Nun konnten sie dumpfe Stimmen vernehmen, die direkt von neben an kamen. Eine davon klang nach Viola. Die andere musste Smith sein. Knox schlich zu der Tür die den Geheimraum von Smiths Zimmer trennte und hielt das Ohr daran. Es klang als würden sie sich streiten. Doch worüber konnte er nicht verstehen. Sollten sie sie überraschen? Oder würden sie das Feuer auf Knox und Dust eröffnen? Befanden sich noch mehr Leute in dem Zimmer? Knox sah fragend zu John. Wie würde er vorgehen wollen?

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  • Der Wanderer wurde von Knox ziemlich überrumpelt, als er mit einem großen Satz in die Kabine sprang und augenblicklich die oberste Taste der Aufzugssteuerung drückte. Mit einem metallischen Krachen setzte sich der Stahlkäfig ruckartig in Bewegung. Angespannt spielte John am Verschluss der Waffe herum. Sein Begleiter sah erstaunlich aufgelockert aus, leise summte er etwas vor sich hin. Dust brachte nur ein etwas trockenes und desillusioniertes „Warum?" heraus. Er bekam nur ein ,,Dafür sind wir schließlich hier.“ als Antwort. Wo er recht hat, hat er recht, auf irgendeine Art und Weise, müssen wir diese Sache zu Ende bringen. Pinkerton verfügt sicher über genug Kontakte, um uns ins Jenseits zu befördern, falls wir einen schlechten Trick anwenden. Als die Aufzugtüren die Etage freigaben, machte sich Verwunderung auf den Minen der beiden Männer breit. Es wurde ein Gang sichtbar, der scheinbar exakt identisch zu dem in der Einstiegsetage zu sein schien. Es befanden sich ebenfalls einige Holztüren in den gefliesten, kalt und verliesartig wirkenden Wänden. Knox erkundigte sich, hinter welcher Tür Smith wohl sein könnte. Eine Tür mit sehr abgegriffenem Türknauf sah für Dust noch am ehesten nach der Richtigen aus. Sie traten ein und fanden sich in einer Art Abstellkammer wieder. Kaputte Terminals, große Spinte und alte Tische. In diesen Raum war eine Menge Kram geschafft worden, den vermutlich niemand mehr brauchte. An der Wand, neben der zweiten Tür des Raumes, befand sich das einzige intakte Terminal. Vermutlich wieder eine Türsteuerung. Knox trat näher an die Tür heran und lauschte. ,,Viola und Smith, sie streiten sich über irgendetwas." Der Mann im Ledermantel sah, wie Knox gedanklich ihre Möglichkeiten durchspielte und ihn anschließend mit einem fragenden Gesichtsausdruck anguckte.


    Viele Möglichkeiten blieben ihnen nicht, es gab nur diese eine einzige Tür, die das Apartment von Pinkerton von dem abgeschirmten Raum trennte, in dem sie sich momentan befanden. Wir würden den Wachen wohl nur in die Arme laufen, die Tür gibt sicher ein Geräusch von sich, wenn das Terminal betätigt wird. Rückzug ist auch keine Option, es durchkämmen garantiert schon Wachen auf der Suche nach uns die Gänge. Mit einer ruhigen und gleichmäßigen Bewegung zog Dust Knox von der Tür weg, etwas näher zu sich heran. ,,Unsere beste Chance ist wohl, uns in den Spinten zu verstecken. Vermutlich ist Smith nun in Alarmbereitschaft und wird seine geheimen Gänge nutzen und nicht die öffentlichen Fahrstühle. Wenn wir zahlenmäßig nicht zu unterlegen sind und durch den Spind freie Sicht auf das Ziel haben, rammen wir die Türen auf und erledigen diesen Job." Der junge Kerl guckte ihn scharfsinnig an und nickte zufrieden. So leise wie möglich, öffneten sie 2 gegenüberstehende Spindte. So hatten sie den Raum optimal im Blick. John Dust hatte Mühe, sich in diesen engen Metallschrank zu pressen, Knox hingegen schlüpfte etwas behänder in seinen Spind. Nun konnten sie nur hoffen, dass Smith sich so "schlau" verhielt, wie geplant. Es folgte eine nicht enden wollende Zeit des Wartens. In dem engen Metallkasten wurde es ungeahnt warm und zunehmend unbequem. Die kühle Maschinenpistole lag schwer in Dusts Händen. Plötzlich war ein Klicken zu vernehmen, angespannt lugte John durch den Sehschlitz der Spindtür.

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  • „Aber er hatte eine Waffe dabei.“ sagte Viola, die Smith durch die Tür folgte. Knox kniff die Augen zusammen, weil er den Eindruck hatte so besser durch die Spintschlitze zu sehen. Smith hielt an und drehte sich zu der fantastisch aussehenden Frau um. „Wenn Pinkerton ihn schickt, will ich wissen was er zu sagen hat. Ende der Disskusion.“ sagte er. Viola betrachtete ihren Boss/Maker und seufzte. „Ich glaube nicht das er nur Reden will.“ sagte sie und zog Knox‘ Pistole hervor. Sie lud sie durch. „Da draussen ist noch einer der unsere Leute umgebracht hat.“ Smith schüttelte den Kopf. „Die Wachen werden sich schon um ihn kümmern, sollte er noch im Kasino sein. Komm jetzt. Wenn Pinkerton über mein Angebot nachgedacht hat, will ich von seiner Entscheidung erfahren.“ Knox hörte zu und dachte darüber nach. Ein Angebot? Scheinbar war der Boss des Ultra-Luxe nicht sonderlich begeistert darüber. Die unbequeme Haltung in dem engen, niedrigen Spinnt wurde Knox langsam zum Verhängnis. Ein stechender Schmerz bohrte sich in sein Kreuz und er wusste nicht wie lange er noch so verharren musste. Viola hatte eine Waffe und... es juckte in Knox‘ Nase. Der jahre alte aufgewirbelte Staub kitzelte ihn. Langsam um kein Geräusch zu machen, hob er die Hand an die Nase und drückte sie zu. Doch das verschlimmerte den Juckreitz. Jetzt nicht niesen. Dachte er und hielt die Luft an in der Hoffnung es würde helfen. „Er ist jetzt da unten eingesperrt. Und unbewaffnet. Wir hören uns an was er zu sagen hat.“ sagte Smith und wandte sich der Tür zum Gang zu. „Wenn mir nicht gefällt was er ausrichten will, kannst du ihn immernoch erschiessen.“ Viola gab auf und nickte. „Nichts würde ich lieber tun. Dieser Wiederling hat gelogen, darauf wette ich.“ Das versetzte Knox einen kleinen Stich. Nun hatten beide ihnen den Rücken zu gewandt. Knox spürte eine leichte vibration als Dust leise die Tür öffnete. Knox trückte ebenfalls die Spinttür auf und die kühle Luft die ihn erreichte, die Aufregung und die Tatsache, dass er sich nicht mehr auf das Unterdrücken des Juckreizes konzentrieren konnte, verursachte ein lautes verräterisches Niesen.

    Dust hatte bereits die Waffe auf die beiden gerichtet und war bereit sie zu überfallen. Als Knox jedoch die Luft einsog um zu niesen, wirbelte Viola bereits herum und gab ohne zu zielen einen Schuss ihn Knox‘ Richtung ab. Der Schalldämpfer verhinderte einen lauten Knall, doch die Kugel die in das Metal des Spintes einschlug, verursachte ein lautes ‚Dong‘. Knox sackte in seinem engen Versteck zusammen. Erschrocken und voller Adrenalin sah er zu der Frau die ebenfalls verwirrt drein blickte. Und noch bevor Smith sich zu dem Geschehen umdrehen konnte, hörte Knox einen Schuss aus Johns MP. Schmerz breitete sich in Knox Oberarm aus. Warmes Blut ruinierte sein neues weisses Hemd. Mit der anderen Hand hob er die Waffe und richtete sie nach vorn obwohl er sie lieber fallen gelasen hätte um sich an den Arm zu greifen..

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  • Als Smith zusammen mit Viola Legs den kleinen, verstaubten Raum betrat und die massive Tür hinter sich schloss, stockte Dust der Atem. Er hatte mit den Gorillas gerechnet, aber diese atemberaubend schöne Frau überraschte ihn nun doch mehr, als er angenommen hatte. Legs trug ein bodenlanges, dunkelrotes Abendkleid aus Seide mit einem großen Einschnitt an den Beinen. Dazu passend abgestimmte, schwarze High Heels und eine silberne Halskette mit einer Art Medaillon Anhänger. Genaueres war durch den Spind auf diese Entfernung nicht zu erkennen. Die pechschwarzen Haare umspielten die feinen, roten Träger des Kleids. Als sie sich drehte, funkelten ihre dunklen Augen hysterisch, das Gespräch mit Smith schien an Intensität zu gewinnen. Das Outfit von Legs war ihm bei dem ganzen Stress im Türrahmen neben dem Aufzug gar nicht aufgefallen. Diese Frau ist wirklich eine Schönheit. John presste seine Ohren so dicht wie möglich an die Metalltür, hielt den Kopf schräg, um so wenig wie Möglich vom Sichtfeld des dünnen Schlitzes des Spinds einzubüßen. Die Unterhaltung zwischen den beiden drehte sich um ein Angebot von Pinkerton, konkreter wurde Smith, der immer noch seinen schwarzen Anzug aus dem Theater trug jedoch nicht. Unerwartet zog Viola eine Pistole aus einer kleinen Handtasche hervor. Das musste die Waffe von Knox sein, eine schallgedämpfte 10mm in gutem Zustand. Geräuschvoll zog sie den Schlitten der Waffe nach hinten und ließ ihn wieder vorschnappen. Die Frau hatte nicht das erste Mal eine Waffe in der Hand, das sah John sofort. Smith wollte sich zu Violas Zimmer begeben, um Knox zu verhören. Viola hingegen war drauf und dran, seinem Begleiter bei einem erneuten Zusammentreffen eine Kugel zwischen die Augen zu jagen. Ist in dem Zimmer noch mehr zwischen den beiden abgelaufen? Das Pärchen war im Begriff den Raum Richtung Aufzug zu verlassen. Jetzt oder nie. Mit aller Vorsicht die er aufbringen konnte, öffnete der Wanderer die Tür des Metallspinds. Die Maschinenpistole war für präzise Schüsse auf Organe oder den Kopf verhältnismäßig ungeeignet. Mangels eines Schaftes konnte man sie nicht ordentlich in den Anschlag nehmen und musste so mehr oder weniger mit der Waffe vor sich in der Luft hängend feuern. Er sah im Augenwinkel, wie Knox ebenfalls aus seinem unbequemen Versteck kroch. Als der junge Kerl aus dem Nichts einen lauten Nieser hervorbrachte, gefror John das Blut in den Adern.


    Die Szene lief vor Dust wie im Zeitraffer ab. Legs zog mit einer scheinbar stundenlang dauernden Handbewegung die 10mm aus ihrer Tasche und drehte sich wie eine Ballerina auf Morphinen um ihre eigene Achse. Es wirkte alles sehr surreal, Staubflocken wuselten durch das flackernde Licht der Neonröhren, eine Schweißperle lief Dust über die Stirn. Seine Augen drehten sich in den Augenhöhlen zu Knox. Es kam ihm vor, als würden winzige Wesen hinter seinen Augen an einer Reihe von riesigen Zahnrädern und Hebeln harte Arbeit verrichten, um die Pupillen in die gewollte Richtung zu verschieben. Von einem Augenblick auf den Nächsten, veränderte sich der Gesichtsausdruck von Knox komplett. Sein leicht verwirrt wirkendes, in Falten gelegtes Gesicht verzog sich zu einer erschrockenen Grimasse, als sich der Schuss löste. Durch das Geräusch der in die Spindtür einschlagenden Kugel wurde John augenblicklich wieder ins Hier und Jetzt zurückgeholt. Das Blut pochte in seinen Venen, seine Pupillen waren auf Maximalgröße erweitert. Sofort wandte er sich Smith und seiner Gespielin zu. Sichtlich irritiert hielt Viola die Waffe immer noch auf Knox gerichtet vor sich. Ihm blieb keine Zeit, Legs würde dem irren Flackern in ihren Augen nach reflexartig wieder feuern, das wusste Dust. Das Einzige was ihm durch den Kopf ging, war der Gedanke, dass er kein zweites Blutbad wie vorhin in dem Hotelzimmer anrichten wollte. Er musste mit dieser verdammten Maschinenpistole einen Kunstschuss riskieren und darauf vertrauen, dass die geringe Entfernung von wenigen Metern zwischen ihnen und seine jahrzehntelange Erfahrung mit Feuerwaffen diesen Schuss irgendwie zuließen. So routiniert wie möglich bildete er mit der Visierung und seinem Auge eine Linie. Einen kurzen Fingerzug später war erst ein "Pling" zu hören und dann ein metallischer Aufschlag, als Legs die Waffe mit einer seltsam anmutenden Bewegung aus ihrer blutüberströmten Hand gegen die Wand des Zimmers schleuderte. Die rechte Hand in ihr Kleid vergraben, sank sie kopfüber zu Boden. Smith hatte sich ihnen nun vollständig zugewandt und starrte panisch in Johns Augen. ,,Die Hände in die Luft Smith! Knox greif dir deine Waffe!" brachte Dust in einer seltsamen Tonlage zwischen Schrei und normaler Gesprächslautstärke mit schrammig verzerrter Stimme heraus.

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  • "Knox greif dir deine Waffe!" rief Dust und Knox nahm die MP runter um die Hand frei zu haben. Er griff nach dem Rahmen des Stpints um sich daran hoch zu ziehen. Aus Reflex wollte er mit dem linken Oberarm nachhelfen um sich heraus zu drücken und verspürte augenblicklich einen brennenden Schmerz. Er ignorierte die Wunde die die Kugel aus seiner eigenen Waffe verursacht hatte und kam auf die Beine. Mit einer schnellen bewegung, schob er die Maschinenpistole über den Boden zu John, damit er den Fuss darauf stellen konnte.

    Gebückt, den gesunden Arm ausgestreckt ging er auf die am Boden liegende Waffe zu um sie aufzuheben. Smith stand wie angewurzelt da und gaffte in den Lauf der Waffe, die auf ihn gerichtet wurde. Mit einem vor schmerz pochenden Tunnelblick, wollte Knox nach seiner Pistole greifen und bemerkte zu spät, das Viola ihn daran hindern wollte. Mit ihrer gesunden Hand griff sie nach seiner und zog ihn so fest sie konnte hinter sich. Knox folgte der Bewegung und stolperte über die liegende Frau, hilt sich aber an ihr fest. Er fiel hinter ihr auf den harten Beton und wandte sich zu ihr. Sie zerrte an seinem Arm wärend sie versuchte mit dem Fuss an die Pistole zu kommen. Knox bemerkte das und zog ebenfalls. Als Knox versuchte sie mit ihrem eigenen Arm zu strangulieren, nahm sie auch ihre blutüberströhmte Rechte zu Hilfe. Sie hatte sehr viel mehr Kraft und Ausdauer als Knox ihr zugestanden hatte und merkte wie sie es langsam aber sicher schaffte ihn zu sich heran zu ziehen. Dabei biss sie die Zähne zusammen und ihr Kopf wurde rot vor Anstrengung. Als sie Knox' Hand etwa auf ihrer Brusthöhe hatte, drehte sie den Kopf und biss kräftig zu. Knox schrie auf. "Du verickte kleine..!" Schnell musste er sich entscheiden ob er den Arm zurück zog oder weiter ihre Hand festhielt. Doch als der Schmerz, durch ihre zusammengepressten Kiefer zu stark wurde, lies er los ohne sich weiter Gedanken darüber zu machen, dass sie ein Stück vo ihm abbeissen könnte, wenn er unerwartet daran riss. Viola setzte sich sofort auf, doch auch Knox reagierte ohne sich die Bisswunde genauer anzusehen. Sofort griff er erneut nach ihr und schaffte es diesmal sie an der Schulter zu packen. Sie versuchte sich weg zu drehen doch er nahm seinen verletzten Arm zur Hilfe obwohl ihm der Schmerz fast die Tränen in die Augen trieb. Schnell zog er sie an sich und legte den Arm ganz um sie. Ihre duftenden langen Haare kitzelten ihn in der Nase. Sie sass nun zwischen seinen Beinen, eine Hand schmerzhaft auf dem Rücken verdreht, die andere, verletzte Hand an Knox' Arm der sie über der Brust zurück hielt. Sie wand sich und versuchte sich zu befreien ehe der Schmerz in der Schulter sie herunter fahren lies. Ihr Kopf lag nun an seiner Schulter. Der Kampf und der Schmerz hatten Knox' Raider-Ich geweckt und er spürte immernoch die Wut in sich lodern. Er und auch sie atmeten schwer, als hätten sie gerade etwas ganz anderes getrieben. Mit angespanntem Kiefer, hielt er seine Lippen an ihr Ohr und keuchte: "Du hast dich mit dem falschen Widerling angelegt, Miststück." Sie versuchte ihren Kopf von ihm weg zu halten, hatte aber keine Bewegungsfreiheit. Zornig starrte sie vor sich hin.

    "Was wollen Sie?" fragte nun Smith, der die Stille im Raum nicht mehr aushielt. Knox war noch nicht im Stande zu antworten. Er versuchte sich zu beruhigen, den Schmerz in beiden Armen zu ignorieren und sich bewusst zu werden, dass die Gefahr vorerst vorrüber war.

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