Der Strip

  • Dust verfolgte beunruhigt das Gerangel zwischen Viola Legs und Knox. Mehrere Male schwenkte er die Waffe Richtung Legs, doch es war unmöglich bei diesem Handgemenge einen gezielten Schuss abzugeben. Zudem musste Smith weiterhin in Schach gehalten werden. Als sein Begleiter endlich die Oberhand gewann und Legs mit schmerzverzerrtem Gesicht aufgab, stieg Erleichterung im alten Wanderer auf. John Schritt auf die zwei am Boden Liegenden zu und drückte Knox seine Waffe in die Hand. Ohne Smith aus dem Blickfeld zu verlieren, holte er ein kurzes aber stabiles Stück Seil aus seinem Rucksack und fesselte Legs die Hände auf ihrem Rücken. Den dreifachen Knoten zog er extra straff an, sie quittierte dies nur mit einem leisen Stöhnen und einem gehässig gehauchten ,,Fick dich." Diese Frau ist nicht zu unterschätzen, sie hat mehr Kraft, als man ihr ansieht. Gerissen ist die Kleine ebenfalls. Dust zog sie quer durch den Raum und lehnte ihren Rücken an einen der kalten Metallspindte. Vorsichtig half er Knox auf. Seine Wunde schien etwas schlimmer zu sein, als die eigene Armverletzung. Die 10mm Kugel hatte mehr Gewebe mit sich gerissen und somit einen tieferen Wundkanal hinterlassen. Knox wird es schon schaffen, doch die Stelle muss zügig verbunden werden. Smith schien das alles mit einer sehr kalten und unbeteiligten Mine zu verfolgen.Legs musste ihm augenscheinlich ziemlich egal sein. John hielt die Waffe nach wie vor auf den Torso seines Gegenübers gerichtet. Knox war vom Schmerz und der Anstrengung immer noch ein wenig neben der Spur. Mit den monoton klingenden Worten "Was wollen Sie?" zerschnitt der Mann im schwarzen Anzug schließlich die Stille des staubigen Raumes.


    Der alte Mann überlegte genau, was er nun entgegnete. Soll ich ihm einfach die Wahrheit ins Gesicht werfen und ein paar Kugeln hinterherschleudern? Nein, es muss eine diplomatischere Lösung geben, als diesem Mann den Kopf vom Hals zu schneiden. ,,Wir haben Sie schon gesucht, um mit Ihnen eine kleine Unterhaltung zu führen." gab John in einem möglichst lockeren Tonfall mit einem Lächeln auf den Lippen von sich. In Smiths Gesicht regte sich etwas. Seine Backen liefen farbig an und auch auf seine Stirn legte sich eine gewisse Röte. ,,Eine Unterhaltung? Wisst ihr beiden Wichte eigentlich, wen ihr vor euch habt? Zwei meiner Männer sind tot und meine Partnerin ist angeschossen. Ich sollte euch auf der Stelle exekutieren lassen!" Smith war außer sich. Gut, ich habe wohl seinen Stolz getroffen. ,,Mister S., Sie sind aktuell nicht in der Position, um sich zu beschweren, das dürfte Ihnen wohl klar sein." Dust umkreiste mit der Waffe den Oberkörper von Smith. Er glotzte Dust nur empört und immer noch rot angelaufen an. John Dust machte zwei Schritte auf den Anzugträger zu, schaute ihm tief in die Augen und fragte schließlich: ,,Was können Sie mir denn über Mister Pinkerton erzählen?" Knox trat ebenfalls näher an Smith heran und umkreise ihn langsam, die Augen auf seinen Kopf gerichtet.

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  • „Jetzt heul mal nicht rum.“ sagte Knox und zupfte an dem Hemd, damit es nicht mit dem Blut antrocknete. Der Biss der Frau schmerzte bei weitem nicht so sehr wie die Schussverletzung. Es pochte und tat nun, da das Adrenalin langsam aus Knox‘ Körper wich, immer mehr weh. Er hob den Kopf als Dust Smith nach Pinkerton fragte. Dieser starrte wie versteinert in Johns Gesicht und den Lauf. Scheinbar dachte er nach. „Was soll ich über ihn schon wissen?“ sagte er schliesslich. „Er ist der Boss der Feinschmecker.“ Knox zog misstrauisch die Brauen zusammen. „Was noch?“ hackte er nach. Nun drehte Smith ihm den Kopf zu. „Nichts mehr.“ Dieser Pisser log Knox knallhart ins Gesicht. Das gefiel ihm ganz und gar nicht. Knox fuchtelte mit der Pistole herum. „Hör auf zu lügen. Spucks schon aus! Was ist mit dem Angebot?“ Wieder regte sich nichts in Smiths Gesicht. Er schüttelte nur kurz den Kopf. Nun begriff Knox. Der Penner versuchte Zeit zu schinden. Mit schnellen Schritten trat er auf Smith zu und drückte ihm die Waffe von unten gegen den Kiefer. „Jetzt hör mir mal zu, du Arschloch. Pinkerton winkt mit ner menge Kronkorken wenn wir ihm deinen beschissenen Kopf bringen. Das ist die letzte Chance deinen Arsch zu retten.“ zischte Knox durch zusammengeissene Zähne. Er konnte den Mann beinahe mit der Nase berühren. Der neutrale Gesichtsausdruck der Geisel, wich nun einer Mischung aus Verachtung und Angst. „Ich habe ihm Geld geboten.“ gestand er. „Er sollte mir sein Kasino überlassen. Das ist alles.“ Knox starrte ihn prüfend an. Dann lies er von ihm ab. „Wieviel?“ fragte er. Smith murmelte etwas. Knox legte mit üertriebener Geste die Hand ans Ohr. „Was hast du gesagt?“ „Fünfhunderttausend.“ Mit gehobenen Brauen sah Knox zu Dust der ebenfalls kurz überrascht wirkte. „Kronkorken?“ fragte Knox. „RNK-Dollar.“ berrichtigte Smith. Verstehend hob Knox den Kopf. Es gab in der ganzen Mojave niemanden der so viele RNK-Dollar in Kronkorken wechseln konnte. Oder? Und ausserhalb des Strips war diese Währung eher nutzlos. „Scheinbar hat Pinkerton das nicht gereicht.“ sagte Smith resigniert. Begriff dieser Mann überhaubt wo der Fehler lag? Knox bezweifelte es. Diese reichen Penner hatten keine Ahnung davon, wie es war in der Wüste zu leben. Geschweige denn, wie man da draussen handelte. Nun hob Smith schnell den Kopf. „Aber ich kann euch bezahlen! Wieviel hat er euch geboten? Wie wäre es mit dem doppelten? Nur tötet mich nicht...“

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  • „Aber ich kann euch bezahlen! Wieviel hat er euch geboten? Wie wäre es mit dem doppelten? Nur tötet mich nicht...“ Bei diesen Worten von Smith wurde John sofort hellhörig. Er wollte Pinkerton das Kasino abkaufen, also muss er über große finanzielle Reserven verfügen. Diese Geschichte könnte wesentlich profitabler werden, als das Angebot dieses dämonenhaften Fremden. Andererseits ist Pinkertons Angebot gut, 10.000 Kronkorken pro Kopf.. Ich muss aufs Ganze gehen. Dust ging mit der Waffe im Anschlag näher auf ihn zu. Nun war nur noch ein knapper Meter Luft zwischen den beiden Männern, Smith starrte schwitzend und angsterfüllt in die Mündung der Maschinenpistole. ,,Wir fordern 40.000 Kronkorken, sonst kannst du dich von deinem Kopf verabschieden Smith und deinem Püppchen wird es auch nicht besser ergehen!" Der Mann im Anzug schluckte. ,,Wo zur Hölle soll ich so viele Kronkorken herbekommen?" John Dust verpasste ihm einen ordentlichen Schlag mit der Waffe. Sein akkurat rasiertes Kinn platze auf, das Blut rann ihm den Hals hinunter. Er taumelte ein paar Schritte zurück und schaute Dust verdutzt an. ,,Das Geld ist kein Problem, alle hier im Raum wissen das." Der blutbefleckte Mann rieb sich das verletzte Kinn. ,,Es hat keinen Zweck, folgen Sie mir." Sein Tonfall klang resigniert und angewidert. Dust packte Legs an den Armen und half ihr auf. Die Blutung an der Hand hatte mittlerweile nachgelassen. Wenn sie Glück hat, werden dank der kleinen Kugel keine Schäden zurückbleiben. Knox schien sich einigermaßen gefangen zu haben, auch wenn sich sein Gesicht noch in unregelmäßigen Abständen schmerzerfüllt verzog. Die Wunde hatte er notdürftig mit einem Stück Stoff verbunden, dass die Blutung scheinbar für den Moment stillen konnte.


    Smith betrat als erster die enge Aufzugkabine, gefolgt von Knox und Legs, die von Dust geführt wurde. Nachdem Smith einen kleinen, sehr unscheinbaren Knopf in der Mitte der Bedientafel gedrückt hatte, schlossen sich die Türen langsam. Die Kabine setzte sich in Bewegung nach unten und es war kein Ende der Fahrt in Sicht. Fahren wir etwa in eine unterirdische Anlage? Dust hatte Geschichten von Bunkeranlagen unter der Stadt gehört, die vor dem Krieg in Betrieb genommen worden sein sollen, ähnlich der Vaults im Mojave Ödland. Endlich stoppte der Lift. Die unfreiwillig zusammengedrängten Fahrgäste stiegen erleichtert aus und fanden sich in einer Art Tunnelgang wieder. Schwaches Neonlicht erhellte den groben Betonboden. Definitiv, sie mussten sich in einer Art Bunker befinden. Die Wände waren nach oben hin verjüngt und mit Stahl ausgekleidet. Smith ging mit ruhigen Schritten voraus, Legs verhielt sich still. Sie liefen einige hundert Meter durch gleich aussehende Tunnelabschnitte und kamen schließlich an eine massive Bunkertür. Behände tippte Smith ein langes Passwort in das PC Terminal neben der Tür ein. ,,Sesam, öffne dich." Geräuschvoll verschwand die Tür im Boden und gab einen kleinen Raum frei. Dieser Raum war gut ausgeleuchtet und es befand sich nur ein einziger Tisch in der Mitte des Raumes. Ein Stahlkäfig verdeckte, was auch immer sich auf der Tischplatte befand. Ein kleines, mit einem sehr solide anmutenden Schloss gesichertes Gitter ließ sich mittig öffnen, um in den Käfig greifen zu können. Zügig trat Dust an die Gitterstäbe heran und traute seinen Augen kaum. Mindestens 50 massive, glänzende Goldbarren waren fein säuberlich auf der Tischplatte aufgestapelt worden. ,,Jeder einzelne auf dem Schwarzmarkt circa 10.000 Kronkorken wert." tönte Smith vom Eingang des Raumes. Das ist unglaublich, so viel Geld auf einem Haufen habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Legs stand nur unbeteiligt daneben. ,,Zu schade, dass sich der Generalschlüssel für diesen Käfig in meiner persönlichen Suite befindet und bereits Wachen hierher unterwegs sind." sagte Smith arrogant und selbstsicher im Rücken von Dust. Legs legte selbstgefällig ihr perfektes Showgrinsen auf und grinste vor sich hin. Vom Griff nach dem schnellen Geld getrieben, waren sie Smith leichtfertig gefolgt. Ein fataler Fehler, wie sich nun herausstellte. War das mit den Wachen ein Bluff? Dieses Schloss könnte mich Stunden kosten... Smith dieser verdammte H.. Während in Dust innerlich die Gefühle überkochten und er sich nicht entscheiden konnte, ob er diesen Anzugträger auf der Stelle einen Kopf kürzer machen sollte oder das Weite suchen, ging Knox langsam auf Smith zu.

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  • Knox betrachtete die Goldbarren. Während er sich gerade unglücklich ausmalte wo man diese Dinger in Kronkorken umtauschen konnte, offenbarte Smith seinen hinterhältigen Plan. Knox wandte sich zu ihm um. Der Anzugräger grinste und seine Tussi tat es ihm gleich ob wohl ihre Hände noch immer gefesselt waren und sie leicht vorgebäugt da stand. Verwirrt schüttelte Knox kurz den Kopf, als hätte ein Insekt sein Gesicht angesteuert. Wie blöd war der Kerl eigentlich? „Ist das dein Ernst?“ fragte Knox verständnislos und trat auf den Mann zu. „So viel ist dir dein Leben wohl doch nicht wert, wie?“ sagte Knox und Smiths Augen strahlten erneut etwas wie Angst aus. Doch er fasste sich schnell wieder. Er vertraute darauf, dass seine Männer jeden Moment auftauchten. „Wenn du uns nicht bezahlst wird Pinkerton es tun.“ „Dieser Mann ist ein Lügner.“ sagte Smith. „er wird euch nicht bezahlen.“ er grinste wissend. „Seit dem Skandal in seinem Kasino verdient er nicht mehr besonders viel.“ Erleuterte er. „Was glaubt ihr wesshalb ich ihm dieses Angebot gemacht habe? Aber er ist stur und glaubt selbst aus seiner misslichen Lage heraus zu kommen. Also vergesst euer Geld. Er hat es nicht.“ Nun lachte Smith sogar. Und Knox wurde wütend. Die Zeit drängte nun. Was für eine Wahl hatten sie noch? Auf Smiths Leute warten und dabei vielleicht drauf gehen? Abhauen und Pinkertons Auftrag hinter sich lassen? Oder Smith töten, riskieren kein Geld zu bekommen und die Gefolgschaft des Tops auf sich zu hetzen? Knox sah Smith ins Gesicht. Hoffte dort einen Bluff zu finden. Doch er war selbstsicherer als je zuvor. „Scheisse.“ flüsterte Knox und sah zu Dust der so Ratlos schien wie er selbst. Es blieb keine Zeit die Vor- und Nachteile abzuwägen. Sie mussten sich entscheiden. Jetzt.

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  • Knox wusste auch nicht weiter, es war ohne Frage eine ziemlich aussichtslose Situation. Den Aufzug konnten sie nicht als Rückweg nehmen und es war nicht klar, ob Smith was seine Wächter anging bluffte oder nicht. Der Mann im Ledermantel handelte nach seinem Bauchgefühl. Smith muss bluffen, er würde seinen Wachen niemals Zugang zu diesen Geheimtunneln geben und von dieser Kammer hier werden sie auch nichts wissen. Sonst hätte er schon in Begleitung den kleinen Zwischenraum mit den Spindten betreten. Sie mussten auf Risiko spielen. John griff sich Smith und fesselte seine Hände an die von Viola, Rücken an Rücken. So lehnte er die beiden an die Wand. ,,Knox, geh vor die Tür und halte nach seinen Wächtern ausschau!" Er rannte mit der MP aus dem Raum und suchte sich eine Position im Gang. Dusts Hände waren schwitzig und in der Brust pochte das Herz ungewöhnlich stark. Beinahe hätte er die Haarklammer auf den Betonboden fallen lassen. Ganz ruhig jetzt.. Möglichst gefühlvoll schob er das dünne Stück Metall in das Sicherheitsschloss der Käfigtür. Die Klammer glitt erstaunlich weit in den Schließzylinder, bis sich ein Widerstand bot. Langsam, mit einer gleichmäßigen Bewegungen wippte der alte Mann den Draht hoch und runter. Klick, ein Bolzen rastete ein. Er blickte zu den zwei Gefangenen hinüber. Sie schienen sich ihrem Schicksal zu ergeben, Smith hatte eine ziemlich ausdruckslose Mine aufgesetzt. Schwer zu sagen, was er dachte. die Nächsten 2 Bolzen waren kein Problem, doch dann wurde es fummelig. Der Vierte schien sich kein Stück zu bewegen, egal in welcher Richtung man die Haarklammer drehe und bog. ,,Bisher ist hier alles sauber!" rief Knox aus dem Tunnelgang. ,,Verstanden!" Es schien eine kleine Ewigkeit zu dauern, bis der letzte Bolzen halt fand. Knallend sprang die Türfalle zurück. Die Haarklammer war unter der Spannung beinahe zerbrochen, ein Knirschen war deutlich zu hören gewesen. Mit einer Hand zog John an der Gittertür und sie schlug ihm entgegen auf. Volltreffer! Er konnte sein Glück kaum glauben, so viel Gold auf einem Haufen und das zum greifen nahe. In jeden Rucksack passten 3 der schweren und unhandlichen Barren. 60.000 Kronkorken, vorausgesetzt, sie würden diese exotischen Metallklötze irgendwo loswerden. Die Barren waren rasch verräumt und Dust trat auf die Schwelle der Sicherheitstür. ,,Viel Spaß noch in diesem Kellerloch Smith, so wie es aussieht, wird Sie hier unten niemand finden." Auf seine Lippen legte sich ein zynisches Grinsen. Die Begegnung mit diesen Typen im Hotelzimmer hätte für ihn ebenso gut tödlich ausgehen können. Knox hatte es fast erwischt. Ihm war dieser junge Kerl mehr ans Herz gewachsen, als er zu Beginn dieser verrückten Odyssee vermutet hätte. Smith flehte ihn winselnd an und Legs begann zu weinen. Doch seine Worte fanden bei Dust kein Gehör mehr.


    Knox schloss nachdem er seinen Rucksack geschultert hatte die Sicherheitstür am Terminal von außen und die beiden Männer machten sich auf die Suche nach einem zweiten Ausgang. Die langen Tunnelgänge schienen kein Ende zu nehmen. Nichts als kahle Wände, keine einzige Luke oder Tür war in Sicht. Langsam schwand bei den beiden die Hoffnung. Hinter der letzten Ecke des Tunnels kam dann doch noch ein vermeintlicher Ausweg in Sicht. Eine verrostete Bunkertür mit großem Drehrad als Öffnungsmechanismus. Über ihr war ein verstaubtes Schild angebracht, das mit roten Lettern "Exit" verkündete. Der ersehnte Ausgang. Dust versuchte das Rad mit aller Kraft ein Stück zu drehen, doch es bewegte sich keinen Millimeter. ,,Verfluchte Scheiße.." Knox deutete mit seinem Arm an, dass er etwas zur Seite gehen solle und packte ebenfalls mit an. Beiden gelang es schließlich unter enormem Kraftaufwand das Metallrad in Bewegung zu setzen. Knirschend löste sich ein dem Geräusch nach schwerer Riegel auf Brusthöhe im Türrahmen. Die Tür musste hunderte Kilo wiegen, denn sie lies sich auch nur zu zweit aufziehen. Hinter der Tür kam nichts zum Vorschein. Undurchdringliche Dunkelheit kroch über die Türschwelle. So sehr sich John auch anstrengte, er konnte keine Kontur in diesem dichten Schwarz ausmachen. Aus einem Seitenfach an seinem nun bleischweren Rucksack zog er eine alte Militärtaschenlampe heraus. Der dünne Lichtstrahl zerschnitt die Dunkelheit und es wurde ein langer, enger betonierter Gang ohne Endpunkt sichtbar. Es war ein Weg ins Ungewisse, hinter diesem Tunnel konnte sich alles Mögliche befinden. ,,Dann mal los." sagte John verhalten. Sie schlossen die Tür hinter sich und betraten Dust voran hintereinander mit gezogenen Waffen den dunklen Betonschlauch.

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  • Schweigend ging Knox hinter Dust her. Es war kühl und die Luft stickig. John leuchtete in den endlosen Gang. Ihre Schritte hallten bei jedem Auftreten und der raue Boden knirschte unter ihren Schuhen. Knox‘ Arm brannte wie Feuer. Die kühle Luft hatte zwar etwas angenehmes, jedoch spürte er die heisse Schusswunde nun deutlicher. Violas Biss hingegen, ging im Pochen der anderen Verletzung unter.

    Während sie durch den Tunnel wanderten, kamen Knox, Peaches und die Privat Eyes in den Sinn, die unten in der Kanalisation von New Vegas hausten. Ob sie Peaches‘ Plan durchzogen und nach dem Lagerraum dieser Waffenhändler suchten, die Vault 51 versorgten? Ob Knox ‚Botschaft‘ gefruchtet hatte? Möglicherweise hatte Peaches es begriffen, nachdem Knox den Pipboy entwendet und sich aus dem Staub gemacht hatte.

    Darauf würde er nicht wetten. Knox musste versuchen, das Vertrauen dieses Victors zu gewinnen und seine Aufgaben erledigen. Nur so würde er es irgendwann schaffen Brian zu befreien. Vielleicht hatte er Victor dann ja schon soweit, dass er sich für seinen Bruder opfern konnte. Oder noch besser, dass er Knox so sehr vertraute, dass es gar nicht mehr nötig war ihn zu erpressen. Möglicherweise würde er dann seine Brüder nicht mehr wieder sehen. Aber wenigstens mussten sie dann nicht mehr für seine Taten büsen. Und da war ja auch noch seine Schwester. J... Moment. Knox runzelte die Stirn. Angestrengt dachte er nach. Jenny. Ihr Name ist Jenny. Erleichtert hob Knox den Kopf. Verwirrt lächelte er kurz. Wie hatte ihm das entfallen können? Bestimmt nur die Aufregung und das klaustrophobische Gefühl in diesem dunklen Gang. Ja. Das musste es sein. Nur ein kleiner Aussetzter. Er würde doch nie wieder einfach so vergessen wie er damals mit Jenny... am... ... Fluss? Nein... am Hügel? Stadtrand? Am Hauseingang?

    Unbewusst blieb Knox abrupt stehen und John bemerkte es erst gar nicht. Okay kein Stress, der Gedanke ist einfach entwischt. Dafür erinner ich mich daran wie ich mit Brian... was gemacht hab? ... Knox griff sich an den Kopf. Panik stieg in ihm hoch. Verdammte Scheisse! Ich wusste das doch eben noch. Es fühlte sich an, als würde man ein nasses Stück Seife greifen wollen, welches einem ständig wieder entwischte. Dust hatte nun bemerkt, dass er alleine weitergegangen war und kam zurück. Er fragte Knox ob es ihm gut ginge und leuchtete ihm entgegen. Knox stand blass im Schein der Taschenlampe und starrte verwirrt ins Leere. Als Dusts Worte endlich zu ihm durch drangen, sah Knox ihn noch verwirrter an, die Hand am Kopf. Nach einigen Sekunden wurde sein Blick wieder klarer und er schüttelte den Kopf. „Alles gut. Ich war nur... nicht so wichtig.“ sagte Knox und sie setzten sich wieder in Bewegung. Knox begriff erst nicht, wesshalb er plötzlich nicht mehr wusste was er mit seinen Geschwistern erlebt hatte. Er konnte sich auch nicht mehr an seine Eltern erinnern. Er wusste das er es einmal gewusst hatte, doch es war nicht mehr greifbar. Ganz anders als nach einem Bewusstseinsverlust. Alle Erinnerungen, die er in der Vault wieder erlangt hatte, verschwanden.... weil... das Serum! Die Wirkung lies nach! Wieder durchfuhr ein heisser Adrenalinschwall Knox‘ Körper. Gottverdammt! Entsetzt suchte Knox in seinem Gedächtnis nach einem Erlebnis. Doch alle Erinnerungen die er fand hatte er nach dem Unfall, mit dem Gebäude, erlebt. Alles vor dem Gedächtnisverlust verflüchtigte sich im Schatten seiner Gehirnwindungen und versteckte sich wie ängstliche Mäuse.

    Bevor Knox noch panischer werden, und sich sinnloserweise ausdenken konnte, wie er wieder an das Serum kam, leuchtete Dust nach links in einen Gang. Hier teilte sich der Weg. Auf einem rostigen Schild standen die Worte ‚Authorized personnel only‘. Knox bezweifelte, dass dieses Schild etwas zu bedeuten hatte. Und da es der einzige Hinweis auf irgendwas war, wollte er diesen eintönigen Gang verlassen und nach links abbiegen. Sein Begleiter war einverstanden und leuchtete den Weg.

    Es dauerte nicht lange und eine Tür versperrte ihnen den Weg. Der Knopf daneben leuchtete rot und Knox erinnerte sich schmerzhaft an die Tür in Vault 51, die ihn so lange nicht seine sterile Zelle hatte verlassen lassen.

    Unwillkürlich drückt Knox den Knopf. Zu seiner Überraschung leuchtete das Lämpchen grün auf und die Tür öffnete sich mit einem pneumatischen Zischen. Verdetzt sah er John an, zuckte mit den Schultern und zog die Pistole. Kurz prüfte und entsicherte er die Waffe und trat dann in den, für eine Vault üblichen, Korridor. Dieser Bunker war nicht ansatzweise so gut erhalten, wie jener unter der Leitung von Victor Foster. Zumindest diesem Teil der Vault würde übel mitgespielt. Zerfressen von der Zeit. Knox versuchte in einige Räume zu blicken, doch scheinbar waren sie zugeschüttet worden. An der Decke flackerten nur ein paar vereinzelte schwache Leuchten. Vielleicht war es einfach zu viel Aufand die ganze Vault in Schuss zu halten. Überlegte Knox. Er war sich sicher, dass sie irgendwann den Bereich finden würden, der auf dem Strip als Hotel verkauft wurde. Zumindest hoffte er das. Knox hatte keine Lust nochmal zurück zu gehen.

    Der Korridor lies keine Abzweigmöglichkeiten. Und so gingen sie vorsichtig weiter.

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  • Der Gang schien sich endlos in die Länge zu ziehen. Ein kühler Luftzug wehte den beiden Männern entgegen. Dust dachte darüber nach, wie wohl der Ausgang dieser Bunkeranlage aussehen könnte. Direkt auf dem Strip würde der Tunnel sicherlich nicht münden. Eventuell würden sie sogar in einiger Entfernung zur isolierten Oase wieder an die Oberfläche treten. Der Gedanke daran, die eigenen Waffen zurückzulassen, wiederstrebte John zutiefst. Sowohl seine Pistole, als auch das schallgedämpfte Präzisionsgewehr waren Sonderanfertigungen und über lange Jahre treue Begleiter gewesen. Finanziell waren sie kein Verlust, das Gold wog den Preis der Waffen um ein Vielfaches auf, jedoch verbanden den älteren Mann zahlreiche Erlebnisse und Emotionen mit diesen Schusswaffen. Im spärlich durch die Taschenlampe beleuchteten Gang zog Dust ein wenig melancholisch eine Augenbraue hinauf und bemerkte plötzlich, dass er sich alleine im Tunnel befand. Die Schritte hinter ihm waren verstummt und als er sich drehte, konnte er Knox nicht erkennen. Sein Gesicht legte sich in Falten und eine Schweißperle rann ihm den Nacken hinunter.


    Er stapfte einige Dutzend Schritte zurück und fand Knox im Gang stehend wieder. Das Gesicht von Knox sah fahl aus und er wirkte geistesabwesend, wie in einer Art Trance versunken. Dusts Worte schienen nur schwer zu ihm durchzudringen. Schließlich reagierte er aber doch und schloss wieder hinter dem Mantelträger in die kurze Reihe auf. An einer Wegkreuzung bogen die beiden in die linke Gabelung ein, vor der ein Schild verkündete, dass nur autorisiertes Personal Zutritt zu diesem Bereich habe. Vor einer Ewigkeit war das sicher der Fall gewesen.. Auf John machte der ganze Komplex einen sehr verlassenen und verfallenen Eindruck. Dicke Spinnenweben waberten an der großen, runden Metalltür, auf die sie am Ende des linken Abzweigs gestoßen waren. Selbstbewusst öffnete Knox mit seiner Pistole im Anschlag die massive Tür. Krachend wurde diese zur Seite gefunden und ein weiterer Gang breitete sich eng und schwach erleuchtet vor ihnen aus. Die Metallverkleidung war bereits stark korrodiert und einzelne Platten hingen bedrohlich von den Wänden. Es war weder ein Tier noch irgendein anderes Lebewesen in diesem Eingangsbereich zu erkennen. Vorsichtig schritt John voraus in den Gang. Die Taschenlampe behielt er an, auf dieses schwache und immer wieder schwankende Licht war kein Verlass. Seine Waffe fest umklammert ging er Schritt für voran. Links und rechts kamen in unregelmäßigen Abständen stark verschmutze Scheiben zum Vorschein. Dust hielt den Lichtstrahl nach vorne gerichtet und konnte mit bloßem Auge nur grobe Umrisse von Gegenständen in diesen Nischen erkennen. Ein paar Bettgestelle und Möbel. Ihm wurde unbehaglicher. Die meisten Türöffnungen und Abzweigungen waren jedoch mit Beton ausgefüllt worden. Diese Tatsache beruhigte ihn wieder ein wenig. Vermutlich war das nur ein Bunker zu Testzwecken ohne Bewohner oder diese hatten sich nach den Bombenabwürfen nach und nach an die Oberfläche begeben und New Vegas erbaut. Belegen konnte Dust seine Gedankengänge nicht. Es war für ihn auch ein völlig neues Gefühl, selbst durch einen dieser Bunker zu laufen und nicht nur in den zahllosen Geschichten, die man sich in der Mojave erzählte davon zu hören.


    Sie kamen erneut an eine Wegkreuzung. ,,Links hat sich doch gut bewehrt oder?" tönte Knox hinter ihm. Dust drehte seinen Kopf halb um und nickte zustimmend. Sie bogen in den linken Gang ein und liefen gefühlt fünf Minuten lang in den Gang hinein. Dann kam eine Tür in Sicht. Sie ähnelte der bombensicheren Tür am Eingang dieses Labyrinths. Ein kleines Metallschild trieb Dust Schweißperlen auf die Stirn. Adrenalin strömte durch seine Venen. In roten Lettern stand dort auf Höhe der Schließeinrichtung: "Generalschlüssel zum Entriegeln." Er warf einen genaueren Blick auf das Schloss. Keine Chance, für dieses Schloss bräuchte ich Tage und dass auch nur mit speziellem Werkzeug. ,,Hier kommen wir nicht weiter Knox." In seiner Stimme schwang Frustration, aber auch Aufregung mit. Knox grinste, sein Gesicht hatte wieder eine gesündere Färbung angenommen. ,,Viele Alternativen haben wir nicht Partner." Stumm schritt John Dust die Taschenlampe auf das schwarze Loch gerichtet den Gang in entgegengesetzte Richtung entlang. Die Zeit zog sich in die Länge wie ein Vorkriegskaugummi. Sie passierten die Abzweigung und liefen nun geradeaus in einen identischen Gang hinein. Dieser erstreckte sich noch länger in die Dunkelheit, als der vorherige. Wie weit waren sie bereits gelaufen? Dust hatte kein Gefühl mehr dafür. Sie mussten sich nun jedoch bereits mehrere Stunden in dieser alles verschluckenden Dunkelheit befinden. Endlich war eine steile Treppe in dem Schein der Taschenlampe zu sehen. Sie stapften hinauf und nach zahlreichen Stufen schienen Lichtstrahlen durch eine dünne, löchrige Wellblechtür am Ende der Treppe. Die hellen Strahlen rangen dem Mann vor Knox ein Gähnen ab. Es musste inzwischen Morgen sein und sie hatten keinen Schlaf gehabt und eine entkräftende Höllenfahrt hinter sich.


    Vorsichtig versucht John die Tür zu öffnen, doch es tat sich nichts. Mit einem beherzten Tritt aus der Ungeduld heraus, ständig vor verschlossenen Türen stehen zu müssen, riss er die Blechtür aus dem Schloss. Diesen Tritt sollte er noch bereuen. Die gleißende Sonne blendete das Duo, als sie die ersten Schritte auf sandigem Boden machten. Das Ende des Ganges hatte sie irgendwo in der Mojave wieder ausgespuckt. Typische Felsformationen waren zu sehen, die Tür war in einen besonders massiven Vertreter davon gearbeitet worden. Plötzlich Drang ein Geräusch an Johns in die Jahre gekommene Ohren. Er kannte diesen widerwärtigen Laut zu gut, erschauernd und unverkennbar. Ghule.. Reflexartig ließ sein verspannter Körper sich auf die Knie sinken und er legte seine Waffe so gut es ohne Schulterstütze ging zum Feuern an. Rasch riss auch Knox seine MP aus der Rucksackhalterung und schob die Pistole in eine Nebentasche. Drei verfaulte Gestalten kamen mit raschen Schritten immer näher auf die zwei Männer zu. Das Antlitz dieser Wesen war einfach nur abstoßen, obwohl John klar war, dass es sich um frühere Ödländer handeln musste. Menschen wie Knox und ich.. ,,Warte, bis sie näher dran sind und dann kurze Feuerstöße auf den Kopf." Knox nickte mit einem kühlen Lächeln im Gesicht. Blut pochte Dust wie heiße Lava durch jede einzelne Ader, die Sehnen waren zum Zerreißen gespannt.

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  • Blinzeld versuchte Knox sich so schnell wie möglich an das helle Tageslicht zu gewöhnen. Die Geräusche der Guhle liessen ihn bereits erschauern. Kurz sah Knox zu dem Fahrzeugwrack, welches rostend vor sich hin gammelte. Er hatte den Drang in Deckung zu gehen, doch war dies eher sinnfrei. Denn die Guhle würden die beiden im Nahkampf angreifen. Knox konnte sie nun auch deutlich sehen. Sie ruderten mit den Armen und kamen mit schnellen Schritten näher. Dust feuerte und der erste, der Hässlichste von allen, ging zu Boden. Knox zuelte auf den linken. Dieser würde wohl auch eher weniger bei einem Schönheitswettbewerb gewinnen. Die Haare hingen in dünnen, fettigen Strähnen von seinem, (oder ihrem?) Kopf. Die Kopfhaut war fleckig, genau so wie der Rest des grössten Organs des Menschen, und schien wie aufgelegt, statt angewachsen. Knox ballerte los und traf dabei nur die Schulter des Guhls. Der Schmerz durch den Rückstoss hatte ihn erschreckt. Hautfetzen und Blut sprühten in die Luft. Knox stiess beinahe die Galle in den Rachen. Der Guhl wechselte mit dem anderen den Platz und lief nun auf Dust‘s Seite weiter. Das Fiech schien zu grinsen und zeigte dabei seine pechschwarzen Zähne. Knox visierte den anderen an und zielte auf den Kopf. Die Salve schlängelte sich vom Hals hinauf in den Kopf. Sie zerfetzte das weiche Fleisch und den Kieferknochen. Knox‘ erblickte unnötigerweise den zerplatzten Augapfel, bevor der Guhl mit schwung vorn über fiel und sich im Dreck überschlug. Knox zielte hinüber zum letzten Guhl, doch im selben Moment gab John ihm den Rest. Es wurde still.


    Knox hielt die Maschinenpistole mit einer Hand und lies sie gen Boden hängen, wärend er sich kurz im Kreis drehte. Sie waren mitten im Nirgendwo. Doch New Vegas war wie immer zu erkennen. Das Lucky 38 ragte hoch über den Horizont hinaus. Nun realisierte Knox zum ersten Mal, dass er raus aus Vegas war. Dass die RNK ihn nicht auf dem Strip geschnappt hatte und dass der Auftrag von Pinkerton eine Wendung genommen hatte, die er nicht vorher gesehen hatte. Aber sie waren jetzt in Sicherheit und hatten wieder alle Zeit der Welt für... Knox steckte die Waffe weg und kramte im Rucksack nach dem Pipboy. Ohne auf Dust neugierige Blicke zu achten, drückte er darauf herum und fand eine neue Nachricht... Knox‘ Herz fing an zu pochen. Ein kleiner Teil in ihm wünschte sich, die Nachricht wäre von Sanjes. Die Entäuschung und der Schock waren gross als er Victors neue Aufgabe las...

    Knox las sie... zwei mal. Dann sah er auf, legte den Pipboy zurück in den Rucksack, suchte seine Zigaretten und stand auf. Er versuchte nicht zu zittern, als er die Zigarette anzündete und nahm einen tiefen Zug. Noch hatte er nicht im ganzen Ausmass begriffen, was er für den Aufseher von Vault 51 machen musste um seinen Bruder zu retten. Und das würde er wohl auch nicht so schnell. Also sah er hinüber zu Dust. „Ich brauch jetzt n Drink..“ sagte Knox und schüttelte den Schock von sich ab. Ja. Ein Drink waren genau das Richtige jetzt. Ein Bier oder... nein kein Bier. Whisky oder Rum. „Lass uns versuchen die Goldbarren zu verticken und dann muss ich einen heben... oder zwei...“



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  • << Freeside <<


    Der Strip. Da war er nun, der erste Punkt einer langen Reise. Jeden Schritt den die Soldatin tat, jedes Schlurfen, jedes Zucken ihrer Gliedmaßen, brannte in ihren Knochen vor Erschöpfung. Die letzten Meter zum Strip waren geschafft und jetzt galt es Unterschlupf zu suchen.


    Sie schwenkte ihren Kopf mehrmals zur Seite und sog sämtliche Eindrücke in sich auf. Da war es also. Das Herzstück des Landes. Blinkende und vergilbte Lichter so weit das Auge reichte. Teils erneuerte Straßen, kaum eingefallene Gebäude, abgeblätterte Farben und trotzdem war hier ein Tumult den man sich kaum vorstellen konnte. Aus jeder Ecke der Province ertönte eine andere, sonderbare Melodie aus den Gebäuden. Die Leute waren allesamt mit sich selbst beschäftigt und unterhielten sich aufgeregt, die Passanten die ihr entgegen kamen hatten bereits ein neues Kasino angepeilt und hier und dort waren die Menschen den Umständen gut gekleidet. May beobachtete wie ein Pärchen am Eingang eines Kasinos abgetastet wurden, ehe sie eintraten. May wollte sich gar nicht ausmalen, wie viel Kohle hier allein in diesem Stadtteil auf dem Haufen lag. Sie rümpfte sich kurz ihre Nase und warf ihren Wüstenstock beiseite, stellte sich aufrecht hin und drückte ihre beiden Hände in den Gesäßknochen um sich zu strecken. Ein leichtes, hämisches Lächeln überkam ihren Lippen. >>“Und nun? Weißt du wohin?“<< Neugierig hatte sich Maylin an ihrer Seite hervorgehoben und sie fragend in einer gebeugten Haltung angestarrt. Die Soldatin zuckte daraufhin mit ihren Schultern. „Ich habe keinen blassen Schimmer.“ Sie überlegte kurz. Als sie ihren Kopf von Gebäude zu Gebäude schweifen lies, blieb ihr Blick an etwas sehr präsentem hängen. >>„Wenn du in New Vegas angekommen bist, suche nach dem Gebäude mit den Frauen, derer Beine in den Nachthimmel ragen. …“ << Sie schmunzelte erneut. „Ich denke wir sollten Gomorrah mal einen Besuch abstatten.“ Ihr Finger zeigte auf eine Reklame, auf der zwei possierliche Frauen ihre Beine überkreuzt schlugen.

    Die letzten Meter hin, hatte die Frau einen Zahn zugelegt.


    Auch hier galt die Regel: Abtasten vor Eintritt! , denn zwei Männer bauten sich mit alten Schnellfeuerpistolen vor der jungen Maid auf. Sie streckten beide eine Hand hervor und bremsten den Elan von May. >>“HALT! Eintritt nur mit Waffenabgabe! Wir wollen hier schließlich keinen Ärger. …“<< Damit war zu rechnen. Die Frau kreuzte die Blicke der beiden und hielt kurz inne. Sie ersparte sich sämtlichen Kommentar, obgleich das ziemlich untypisch für sie war, doch sie wollte nicht gleich zu Beginn wieder aus der Stadt fliegen. Nur widerwillig übergab sie ihre beiden Revolver und ihr Scharfschützengewehr. Die Männer sehr erstaunt, wie intakt und sauber ihre Waffen doch waren, hatten das Gesamtgewicht der Präzessionswaffe vollkommen unterschätzt, was der Typ mit einem Klangvollen „Uff“ kommentierte. May ragte einen Finger hervor und ging bis auf die Nasenspitze auf einen der Beiden zu. „Keinen Ärger ja? Das gilt auch für beide Seiten. Wenn ihr auf die blöde Idee kommen solltet meine Waffen zu verticken, oder sie plötzlich „verschwunden“ sind, dann zeige ich euch Möglichkeiten euch das Licht aus eurer Hohlbirne zu knipsen, ohne eine Kugel abgefeuert zu haben, haben wir uns verstanden?“ Sie haschte an den beiden vorbei ohne eine Reaktion zu erwarten.


    Ihren Fuß auf den roten Teppich gesetzt, hatte sie die Eingangstore betreten. Vor ihr erstreckte sich ein Sinnbild der größten Sünde der Menschheit: Glückspiel, Neid, Alkohol, Zigaretten. … Sie war im Paradies. Zielstrebig huschte die junge Frau an die Empfangshalle um einzuchecken. Sie lehnte sich an den Tresen, beugte sich leicht über und tippelte ungeduldig mit ihren Fingern auf das robuste Holz. Eine freundlich wirkende Dame wandte sich mit einem aufgesetzten Lächeln zu ihr zu. >>“Willkommen in Gomorrah, der Ort an dem all ihre Wünsche wahr werden, was kann ich für Sie tun?“<< May stellte ihre rechte Hand auf den Tisch und winkelte ihn ab, griff mit ihrer Linken als Stütze danach und drehte sich um 90 Grad zur Seite, damit sie nicht nur die Pförtnerin im Blick hatte, sondern auch die Eingangstür. Kurz schweifte die Frau mit ihrem Blick über die Leute hinweg, über die Spieltische und letztlich galt ihre vollkommene Aufmerksamkeit der noch immer lächelnden Dame. Sie nickte sanft. „Es ist ein Zimmer auf „Schwarze Rose“ reserviert. Zudem wäre eine Schachtel Kippen und eine Flasche Gebranntes nicht verkehrt. …“ Präzise zur Sache, ohne Umschweife, so war die Frau. Sie fackelte nicht lang und kam generell sofort zur Sache, blendete unnötiges aus, was ihrem Ziel nicht näherbrachte. Die aschblonde Frau hinter dem Tresen nickte bestätigend und holte eine Schachtel Zigaretten unter dem Tisch hervor sowie eine braune Flasche mit Brandy darin, dessen Inhalt bis zum Flaschenhals vollgefüllt war und umherschwappte. Nach wenigen Handgriffen hatte sie ebenfalls die Zimmerschlüssel Parat und schob alles über den Tresen zur Frau. May hatte zuerst nach der Flasche gegriffen und sie an sich gezogen, dabei setzte sie ihre Haltung gerade auf, danach die Zigaretten, dann die Zimmerschlüssel. Als sie sich gerade umdrehen wollte, hustete die Empfangsdame leicht. >>“Entschuldigen Sie. Wir hier im Gomorrah bieten unsere Dienstleistung gegen Bezahlung. Wenn Sie also erst das Zimmer und die Waren begleichen würden?“<< Dieses verdammte Grinsen. Die Schwarzhaarige erhob eine Augenbraue und murmelte in ihren Kragen. „Wie viel?“ Die Empfangsdame rechnete im Geiste schauspielerisch nach, indem sie ein paar Finger hob und von einer Summe X nach unten zählte, obwohl sie den Preis schon lange auf der Zunge hatte. Erneut konnte sich May nicht verkneifen die Augen zu rollen. >>“580 Kronkorken“<< Platzte plötzlich aus hier heraus. Mays Augen weiteten sich. „BITTE WAS?!“ Widerwillig kramte sie in ihren Taschen, schmiss dann einen Sack voll Kronkorken auf den Tisch. „Ich hoffe für dich, dass das der beste Schnaps und die besten Zigaretten der ganzen Galaxie sind. …“ Sie wartete erst gar nicht auf eine Gegenantwort, denn sie schnappte sich ihre Sachen und ging mit schnellem Schritt auf den Aufzug zu.


    Die verrosteten Aufzugsgatter, so wie man sie von früher kannte, öffneten sich und innen drin drückte sie ein paar defekte, nicht mehr beleuchtete Knöpfe die sie zu ihrem Stock brachten. Die quietschenden Gatter fielen ins Schloss und der Aufzug setzte sich in Bewegung. Während sich im Fahrstuhl ein Lichterspiel verschiedenster Lampen ergoss, hatte sie mit einem Biss den Verschluss der Flasche geköpft und einen kräftigen Schluck daraus genommen. Der Brandy brannte ihr die Kehle hinunter und es fühlte sich so an, als würde er nicht im Magen Halt machen und dort ein weiteres Loch hineinbrennen. Die Frau musste angestaut ausatmen. Der Geruch des Alkohols verflog nicht und verteilte sich im Fahrstuhl. „Scheiße. … Das ist echt der BESTE Brandy der Galaxie …“ Nach weiteren zwei Schluck war der Fahrstuhl sanft in seine Endposition gefahren und die Tore öffneten sich. Sie trabte mit leichtem Schritt hinaus in den Flur und folgte dem blauen Teppich, bis sie vor ihrer Zimmertür stand. Die Tür war marode und versucht worden auf Hochglanz poliert zu werden. Das goldene Schild an der Tür, welches eine „325“ zeigte, bestätigte das Abbild des Schlüssels, dessen schwarze Zahlen kaum noch zu lesen waren. Langsam führte sie den Schlüssel in das Loch, der Zapfen drehte sich mit Leichtigkeit in die rechte Richtung, ehe das Schloss selbst knackend aufsprang. Der Knauf der Tür beschlug leicht durch die Körperwärme der Frau, sie drehte ihn auf die rechte Seite über und öffnete die Tür ganz.


    Das Zimmer war mühevoll eingerichtet. Es hatte Charme. Die Frau mit der Flasche in der linken, spielend, zog sie einen weiteren Schluck aus dem Hals während sie eintrat. Ihr Blick schweifte auf das verschiedene Kuddelmuddel an der Wand. Hier und dort waren irgendwelche Trophäen zu sehen, alte Gemälde dessen Bedeutung der Frau fremd waren, ein kleiner Beistelltisch auf dem eine alte Lampe stand, dessen Lampenschirm vor jeglicher Zeit war, ein Block mit einem Bleistift und vielerlei anderen Schnick Schnack, den May nicht brauchte. Ihr nächster Blick haschte zum Bett, das feinsäuberlich gemacht war. Sie grinste hämisch, nahm einen weiteren Schluck ihres besonderen Alkohols und warf sich aufs Bett, vollführte fast eine halbe Drehung zur Seite, sodass sie auf dem Rücken landete. Kaum nach hinten gerutscht, sodass sie aufrecht sitzen konnte, wackelte sie mit ihren Beinen. Die braune Flasche hatte sie mittlerweile in ihrer Rechten am Flaschenhals gepackt mit zwei Fingern, und wie ein Pendel kreisen lassen. Mit der Linken fischte sie spielerisch und fast mit einer gewohnten Monotonie eine Zigarette aus der Schachtel und steckte diese an. Das Verglühen der Asche an der Spitze des rauchenden Todes glühte lange, denn so intensiv hatte sie die Rauchschwade in sich aufgesogen. Sie hielt kurz inne, schloss dabei ihre Augen und kippte einen Schluck des Brandys nach, ehe sie ein Gemisch aus einem Alkoholatem und Rauch aus ihren Lungen presste. Süffisant lächelte sie in sich hinein, ehe sich ihr Blick an die Decke wandte. Auf dem Eingangsflur des Zimmers konnte man eine vertraute und verspielte Stimme vernehmen. >>“BOAR“ May! Hast du das Gesehen? Das Bad ist ja RIEESIG!“<< Die Schwarzhaarige legte ihren Kopf zur Seite und blickte in ihr Spiegelbild, dass halb um die Ecke sah. Sie stellte die Schnapsflasche auf den Beistelltisch und legte ihre beiden Hände hinter ihren Kopf, während sie die Zigarette im Mund lies. Sie schloss ihre Augen. „Dann lass für uns ein Bad ein und weck mich wenn du fertig bist …“ Lustig mitanzusehen war es, wie die Zigarette in ihrem Mund glühte und sich mit jeder Lippenbewegung auf und ab bewegte, als würde sie einen kleinen Tanz vollführen. Ein kleines Aschehäufchen brach von der Spitze und rieselte ihr auf ihre Brust. Müde öffnete sie erneut ihre Augen die nun viel kleiner waren. Das entspannte Lächeln war noch immer nicht aus ihrem Gesicht verschwunden und jetzt konnte die Frau das erste Mal seit Langem wieder alles von sich strecken.

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