Mojave Wüste

  • Schweigend sass Peaches auf der Mauer von Freeside. Er überblickte von hier fast den ganzen Tumult. Die RNK hatte die Tore jetzt so gut wie erreicht. Viele standen schon unter ihm und verbarrikadierten weiter den Eingang. Peaches wusste nicht wie es um das andere Tor stand. Sollte Victor seine Leute auch von da angreifen lassen, war das ganze sowieso zwecklos.

    Neben ihm sass Cosmo. Pete hatte sich von ihnen getrennt. Er wollte zu Quinn gehen. Peaches bezweifelte das. Der junge Kerl hatte einfach Schiss und wollte weg.

    Stumm sassen beide da. Peaches beobachtete einen der Raider, wie er zwischen den RNK Soldaten hin durch rannte. Kurz darauf blieb er stehen und sah sich um. Er hatte die üblichen rostigen Rüstungsteile an einer Schulter und zwei Beinen, zerrissenen Kleidung, und eine Frisur die man nicht mal seinem schlimmsten Feind wünschte. Emotionslos folgte Peaches' Blick dem Kerl. Er schoss einige male in die Richtung der Feinde, doch offensichtlich nur zur Tarnung. Der Raider wirkte nervös, was weniger auffiel, da da unten jeder nervös war. Victors Soldaten kamen unaufhaltsam näher. Erst als Peaches sah wie der Raider an einem RNKler vorbei schlich, sich wieder zu ihm umdrehte, sich umsah, ihn von hinten packte und hinter einen Truck schleppte, seufzte Peaches. Wie ich dieses Dreckspack hasse... Der Raider stach dem Soldaten in den Hals, mehrere Male, und wurde dabei selbst mit Blut bedeckt. Erst als der Soldat mehr als tot war, stand der Raider auf und machte sich wieder daran gegen den wahren Feind zu kämpfen. Was auch immer in den Köpfen dieser Bastarde vor sich ging, Peaches begriff es nicht.

    Cosmo blieb so stumm wie er. Peaches hätte ihm nicht verübelt, hätte Cosmo damit gedrängt den Leuten da unten zu helfen und sich in den Kampf zu stürzen, doch das tat er nicht. Aus dem selben Grund wie auch Peaches sich hier oben tatenlos hingesetzt hatte, war auch Cosmo hier. Sie hatten beide jemanden zu beschützen und keiner von ihnen wusste was mit ihren Angehörigen geschah wenn sie tot waren. Wer würde sich um Rene und Simon kümmern? Und wer um Jenny? Obwohl Cosmo ein schlechtes Gewissen hatte weil er so dachte, traute er es seinem einzigen noch lebenden Bruder nicht zu, Jenny zu betreuen. Ja, er schämte sich regelrecht dafür, doch ändern konnte er es eben auch nicht. Deshalb sass er hier mit Peaches. So egoistisch diese Aktion auch war...

    Warum sind wir eigentlich noch hier?“ fragte Cosmo resigniert.

    Weil wir erst verschwinden können, wenn die Lage sich beruhigt hat.“ gab Peaches zurück der an den Rest seiner Truppe dachte. Er wusste nicht wo sie alle waren und ob sie noch lebten. Aber er würde nicht einfach gehen ohne das überprüft zu haben. Was Cosmo hier hielt wusste er nicht.

    Du könntest dir Jenny schnappen und gehen. Keiner würde dir das übel nehmen.“ sagte Peaches, weiter das Schlachtfeld beobachtend.

    Ausser Tom.“ erwiderte Cosmo trocken. Doch Peaches schüttelte den Kopf.

    Selbst er nicht.“

    Kennst du ihn so gut wie ich?“ ohne einen Vorwurf in der Stimme, sah Cosmo Peaches an. Dieser lächelte humorlos.

    Das ist eine schwierige Frage.“

    Hast recht.“ Es war eine schwierige Frage. Wer kannte schon den Unterschied zu damals und heute?

    Aber ich glaube, er könnte sich damit abfinden.“ Peaches sprach die Wahrheit. Wenn Cosmo sich jetzt mit Jenny aus dem Staub machte und die Heimreise antrat, immerhin waren sie beide nicht von hier, würde Knox sich eine Weile Vorwürfe machen. Aber spätestens dann wenn er verstanden hätte, das es das beste für sie beide war, käme er damit klar. Zumindest war Peaches dieser Überzeugung.

    Selbst wenn... Jenny könnte es nicht.“ Darauf hin schwieg Peaches einen Moment.

    Das kann ich nicht beurteilen.“

    Cosmo stütze sich auf sein Gewehr und betrachtete die noch lebenden Toten unter ihnen.

    Willst du die Geschichte hören?“ leicht überrascht sah Peaches zu dem breitschultrigen Mann neben ihm. Erst war er unsicher, doch was hatten sie sonst zu tun?

    Nur zu.“

    Cosmo schwieg nachdenklich ehe er die Erzählung mit seiner trübsinnigen Stimme begann.


    Als wir Thomas verloren war Jenny neun oder zehn. Und sie war verdammt untröstlich. Genauso wie Brian und ich. Schliesslich trugen wir die Schuld. Mom war schon fünf Jahre tot und Dad... Er hatte nie viel übrig für Tom. Er zeigte das nicht offen aber wir alle wussten das. Auch Thomas wusste es und manchmal fragte er uns sogar danach. Wir antwortete ihm natürlich dass das nichts ist. Er ist ein grimmiger alter Herr der seine Frau an eine Krankheit verloren hat. Mehr nicht. Aber wir wussten es... Das zeigte sich in sofern, dass Dad Brian und mich, bevorzugt behandelte. Wir waren keine Glückskinder oder so was, wir wurden genau so für Missetaten gestraft, aber es war deutlich zu spüren dass sein Interesse Thomas gegenüber deutlich geringer war. Es war ihm zwar nicht egal was Tom tat, aber Strafen fielen oft härter aus und Fürsorge tendierte gegen null. Das allerdings erst nachdem Mom gestorben war. Und das hatte einen einfachen Grund den Thomas nicht kannte und bis heute nicht weiss.“

    Peaches sah zu Cosmo herüber. Er konnte sich nicht vorstellen was er da jetzt raus hauen würde. Er würde seinem Sohn Simon niemals die Gefühle verlieren, egal was passierte. Niemals.

    Thomas ist nicht sein Sohn.“ fügte Cosmo an und erweiterte: „Genaugenommen ist er auch nicht unser Bruder.“ Peaches runzelte die Stirn, schwieg aber.

    Als er noch klein war, keine Ahnung, zwei, drei Jahre, hat Mom ihn adoptiert. Unser Vater war nicht besonders Glücklich darüber aber er konnte ihr auch keinen Wunsch abschlagen. Also riss er sich für sie zusammen. Seine Zuneigung wuchs nicht unbedingt als man herausfand, dass was mit seinem Kopf nicht stimmt. Und später, als Teenager und Rebell, wars sowieso vorbei. Dazu kam, dass wir unsere Mutter verloren. Tom hatte ab da keine Bezugsperson mehr. Mit Dad konnte er nicht reden, geschweige denn einen Rat erwarten. Und er wusste nicht einmal warum. Also blieben nur noch Brian und ich übrig.“ Cosmo lachte mürrisch und Peaches verstand.

    Obwohl wir alle, Tom etwas intensiver, bei dem Psychologen Dr. Shield in Behandlung waren, hauptsächlich wegen Moms Tod, half dies Tom nur bedingt. Was sein Gedächtnisproblem anging, half es gar nicht. Klar macht der Doc ihm die Hoffnung und lies ihn Buch über sein Leben führen. Aber wenn du mich fragst, war das Bullshit. In dem Buch steht kaum irgendetwas was wirklich zeigte wie Thomas drauf war... Weisst du warum Thomas diesen Schaden im Geherin hat?“ Peaches schüttelte trotz der Rhetorik in dieser Frage den Kopf. „Sein richtiger Dad, war ein heruntergekommener, kreuzdebiler Mistkerl. Tommy kam zur Welt, seine richtige Mutter starb und der Mann, dessen Name echt die Luft nicht wert ist, blieb auf dem Kind sitzen. Es war wirklich ein Wunder dass Thomas das überlebt hat. Der Pisser hatte nämlich ganz eigene Methoden das Baby ruhig zustellen...“ Cosmo pausierte kurz um nach Worten zu suchen. „Reicht es wenn ich sage, dass der Kerl vierundzwanzig Stunden am Tag high wie ein Drache war?“ Peaches fing Cosmos leicht zornigen Blick auf und nickte stumm. „Und was so einer für Ideen hat um ein schreiendes Baby zu beruhigen...“ Angewidert schüttelte Cosmo den Kopf. „Es ist einfach ein verdammte Schande.“ knurrte er. „Mom fand das heraus und konnte nicht widerstehen ihn unter ihre Fittiche zu nehmen. Was gut war...Und ich weiss nicht obs an dem Arschloch gelegen hat oder einfach an seiner allgemeinen Situation, dass Thomas später so anfällig auf Rauschmittel war...“ Cosmos machte eine Pause. Unter ihnen ging der Lärm weiter.

    Ich weiss auch nicht. Jedenfalls entwickelte Jenny eine merkwürdige Faszination für ihn. Sie war kaum zehn Jahre alt doch folgte ihm überall hin wenn sie konnte und durfte. Sie war nur ein Kind. Sie schenkte Tom ihre ganze Aufmerksamkeit, immer und immer wieder. Sie lernte wie sie sich verhalten musste damit dieser nicht das Gefühl bekam dass sie ihm auf die nerven ging. Es kling absolut verrückt wenn ich das so sage. Du musst dir nur mal vorstellen, ein siebenjähriges Mädchen und ihr vermeintlicher zehn Jahre älterer Bruder. Es war nicht so dass Tom mit ihr im Sandkasten gespielt hätte oder sonst was Kindgerechtes. So was war eher selten. Thomas traf sich meist mit den Jungs die er über Brian und mich kennengelernt hat zum saufen. Die meisten älter als er. Er duldete Jenny und seine Kumpels mussten das auch tun.“ Brian schüttelte unterstreichend den Kopf. „Jenny fühlte sich bei Tom erwachsen und gross und Tom... ich äh... will nicht behaupten dass sie ihm im Grunde egal war... das bestimmt nicht... immerhin gab sie ihm das Gefühl wertvoll zu sein. Zumindest für sie. Ich weiss gar nicht wie ich diese Beziehung zwischen ihnen richtig beschreiben soll.“ Cosmo dachte nach. „Sie verhielten sich nicht abartig, sie waren Bruder und Schwester aber...“ Wieder suchte er die richtigen Worte. „Ich will einfach nur sagen...“

    Du willst sagen dass Knox... also Thomas, obwohl er Jenny als seine Schwester liebt und sicherlich nur das beste für sie will, nicht im Stande ist wirklich auf sie aufzupassen.“ Half Peaches und nickte als Cosmo zustimmte.

    Das ist meine Meinung. Jenny würde dem nie zustimmen. Und Tom auch nicht.“

    Verstehe.“ Peaches überblickte die Gegend. Er konnte sich gut Vorstellen das Knox so war wie Cosmo das schilderte. Knox würde sich zwar anders beschreiben, aber er sah nicht das was Aussenstehende sahen. Das beste für jemanden zu wollen, aber sich nicht zugestehen können, dass man nicht in der Lage war das zu ermöglichen, war... Peaches fragte sich eher was wäre, wenn er raus fand das sie gar nicht verwandt waren. Er schüttelte den Gedanken ab. Cosmo lachte ein bisschen.

    Bestimmt könnte Brian noch viel mehr und besser darüber reden. Wenn Tom Probleme hatte, über die er auch reden wollte, dann war Brian sein Mentor.“ Cosmo schien bei diesen Worten wieder sehr traurig. Es kehrte Stille zwischen den beiden ein. Doch sie brach als Cosmo zu greinen begann und Peaches mitfühlend den Kopf senkte.


    Erst als er den Wagen vorfahren sah, hob Peaches wieder den Kopf. Und als er erkannte wer ausstieg, klopfte er kurz mit dem Handrücken gegen Cosmos Oberarm. Dieser sah auf. "Los komm." sagte Peaches und stand auf.


    "Wir fahren jetzt zu den Typen die das Sagen haben, hauen ihnen die Wortfolge auf den Tisch und dann wird denen schon was einfallen." Knox war zuversichtlich und eine gewisse Vorfreute machte sich in ihm breit als er daran dachte wie er nach diesem ganzen Scheiss endlich ausruhen durfte. Er erinnerte sich daran, sich schleunigst von der RNK zu einfernen wenn die Sache erledigt war. Nicht das sie ihn nochmal einbuchteten. Anders als Peaches, der wegen Erpressung ins Gefängnis gewandert war, wurde Knox wegen Mord angeklagt. Aber wenn es nach ihm ginge, hatte er die Strafe unten in der Vault mehr als gebüßt.

    Ripo redete die ganze kurze Fahrt über wie ein Buch. Doch Knox hörte gar nicht zu. Erst als er anhielt, schwieg er. Er schien zu begreifen wo er war und sein großes Ego wurde wieder ganz klein. Knox stieß die Tür auf und stieg aus. Neben ihm kam Dust zu stehen. Sie sahen sich an, nickten sich zu und betraten das Zelt.


    Gleich vier Leute drehten sich zu ihnen um. John, Ripo und Knox blieben im Raum stehen. Sie erwarteten gefragt zu werden was passiert war, außer Knox. Er blickte in ein vertrautes Gesicht ohne die Mine zu verziehen. Innerlich dachte er nur: "Ach verdammt..."

    "Gibt es etwas zu berichten?" fragte einer der RNK Hauptmänner. Aber niemand dachte daran zu antworten. Es war einfach zu spannend zu sehen, was der Ranger, der richtige Ranger, vor hatte, als er die kurzen Schritte auf Knox zu ging. Selbst Knox war gespannt. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen was jetzt passierte. Also sah er auch die Faust nicht kommen die ihn kurz darauf unter dem linken Auge traf. Er taumelte zurück und wurde halbwegs von Ripo aufgefangen, fiel aber trotzdem hin. Darauf hin wurde es kurz laut. Dust verteidigte Knox und die RNK Leute wollten den Ranger zurückhalten. Doch dieser hatte gar nicht vor wild um sich zu schlagen. Dieser eine Faustschlag war alles. Und als die Umstehenden das begriffen, beruhigte sich die Stimmung. Ripo erhob am längsten die Stimme. Seine Raider-Mentalität ging mit im durch als er nicht verstand wer da grade den Kerl der zusammen mit Dust den Aufseher gekillt hatte, niederschlug. Knox winkte ab und kam mit Hilfe wieder auf die Beine. Er wischte sich mit dem Hand rücken über die Nase. Das bisschen Blut was er dabei verwischte, war kaum über dem Schmutz und dem bereits getrockneten Blut in seinem Gesicht zu erkennen. Aus irgend einem Grund sahen ihn alle an. "Was..?" sagte er müde. "Noch nie zwei beste Freunde sich begrüssen sehen...?" Die Abreibung hatte er zwar nicht wirklich erwartet aber er gestand sie Phil zu. Er hätte ohnehin keine Kraft sich jetzt mit ihm anzulegen. Schon gar nicht hier. Er würde das später mit Phil klären, sollte er nochmal die Gelegenheit dazu bekommen.

    Er nahm sich die Erlaubnis heraus sich auf einen Klappstuhl in der Nähe des Tisches zu setzten. Der Tisch war voll mit Papieren, einer Karte verstreuten Stiften und Kaffeetassen. Knox sass einen Moment auf die Unterarme gestürzt da und sah dem winzigen Blutstropfen zu, wie sie auf die sandige Bodenplane des Zelts prallten. Dabei nahm der Offizier die Unterhaltung wieder auf und erklärte den Anwesenden die Lage. Ehe er damit geendet hatte, wurde die Plane des Zelts zur Seite gewischt und Peaches trat mit Cosmo ein. Es wurde langsam eng in diesem HQ. Cosmo ging sofort auf Knox zu als er ihn erkannte und sorgte sich. Knox unterbrach ihn und sah in die Runde. "Der Aufseher ist tot." sagte er. Alle sahen ihn an. "Und bevor er das zeitliche gesegnet hat, hat er gesagt dass seine Soldaten einer Gehirnwäsche unterzogen wurden die man aber... rückgängig machen kann." Knox sprach monoton, fast schon genervt. Vielleicht sogar leicht überheblich. Es gab nicht was er mehr wollte als die Sache beenden. "Ihr müsst einfach nur dafür sorgen, dass sie alle die Worte 'Nachts sind alle Maulwurfsratten grau.' hören." Skeptische Blicke folgten von den Umstehende. "Wenn ihr mir nicht glaubt..." Knox fuhr sich über die schmutzigen Haare und seufzte. "Was haben wir schon zu verlieren...?"

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  • Einer der RNK-Hautmänner, der auffälligen Uniform nach zu urteilen der General und ranghöchste Anwesende zuckte mit den Achseln und genau in diesem Moment wurde der hintere Teil des Zelts durch einen Einschlag zerfetzt. Wüstensand flog durch die Gegend, Holz splitterte, der Stoff waberte umher. Nach einigen Schrecksekunden raffte sich der General mit einem verzweifelen Ausdruck im Gesicht auf und lief aus den Resten des Zelts hinaus. Knox und Dust schauten sich an und folgten ihm. Unweit des Kommandopostens stand ein weitestgehend unversehrter Generator mit Funkposten. Ein älterer Soldat hielt die Stellung und gab mit verzweifeltem Gebrüll Koordinatne und Anweisungen durch. Als der General ihm die Hand auf die Schulter legte, drehte er sich um und salutierte beim Anblick des hohen Militärs sofort. "Auch wenn das verrückt klingt, Sohn, geben sie auf allen Kanälen auf jeder Frequenz den Satz "Nachts sind alle Maulwurfsratten grau." durch. Wieder und wieder, besonders auf den Geräten und Fahrzeugen hier im Camp." Der Funker stellte einen Blick der Verwirrtheit zur Schau, fasste sich dann und tat wie ihm befohlen. Der General trat auf sie zu. "Was haben wir schon zu verlieren, es ist fast alles verloren." Er winkte ab und betrat eine verstärkte Stellung an der Kampflinie. Wenig später ertönte der Satz über die großen Turmlautsprecher an der Front. Dust und Knox legten sich an den Schutzsackwall und spähten auf das Schlachtfeld. Es dämmerte, doch die Supersoldaten kamen langsam in Hörweite, nur noch ein paar dutzend Meter. Geschosssalven schlugen immer häufiger in die Deckung ein und der Lärm schwoll zu einem Geräusch direkt aus der Hölle an. Dust presste sich an die Sandsäcke und hoffte verzweifelt.


    Von einem Moment auf den anderen kehrte Stille ein. Zuerst dachte der alte Mann, eine Rakete hätte sie beide zerfetzt und das war es. Langsam öffnete er die Augen und schaute über die Säcke hinweg. Knox tat es ihm gleich. Er konnte nicht glauben, welche Bilder seine Augen da an das Hirn übermittelten. Die angreifenden Soldaten ließen ihre Waffen fallen und blickten sich verwirrt um. Nach und nach geschah dies reihenweise. Die Wirkung des Substanzen des Aufsehers schien auch nachzulassen, ihre Körper entspannten sich und schrumpften seltsam zusammen. Ungläubig schauten die beiden Männer dem Spektakel zu. Nach einigen Minuten traten die anderen aus dem Zelt zu ihnen und auch der General stellte sich zu der Gruppe. "Sir, Sie haben sich eine Medaille verdient." Knox rollte nur mit den Augen, er sah müde aus, verdammt müde. Dust ging es nicht anders. Auch die kläglichen Reste der RNK Infanterie hatte ihr Feuer eingestellt und schauten ungläubig auf das Schlachtfeld. Dust konnte nicht begreifen, wie das möglich war. Er schwang seinen alten Körper über den Schutzwall und lief auf die Männer zu. Einige saßen auf den Boden und alle starrte in der Gegend herum. Er hörte nur "Wo sind wir?" und "Was ist los?" John konnte es kaum glauben. Victor hatte grausame Arbeit geleistet, diese Typen bis aufs kleinste zu konditionieren. Knox trat zu ihm. "Das war es dann wohl oder Partner?" John sah ihn an. Knox lief eine kleine Träne das rechte Auge hinunter. Dust hatte ihn zuvor eigentlich noch nie weinen sehen. Auch ihm wurden die alten Augen wässrig "Das war es wohl." Die beiden Männer umarmten sich kräftig und schlugen sich auf die Rücken. Innerlich fiel eine tonnenschwere Last von Dust ab. Er ließ die vergangenen Tage und Wochen Revue passieren. Es kam ihm vor, als wären sie Jahre unterwegs gewesen, als lege ihr Höllenritt durch das Casino Dekaden zurück. Einige Erinnerungen der Reise waren bereits verblasst. Knox ließ sich erschöpft, aber glücklich auf den Boden fallen. Dust ging ein paar Meter alleine und schaute sich um. Kriegt bleibt wohl wirklich immer gleich. Auch hier waren zu viele gestorben, doch wenigtens konnten einige Soldaten gerettet werden und viel wichtiger, alle Zivilisten blieben von einem Massaker verschont.


    Weit entfernt schwoll in der aufkommenden NachtMotorenlärm rasch an. John Dust schaute sich verwirrt um. Das Geräusch kam ihm bekannt vor, doch es war schon sehr lange her. Aus der für die Mojave untypischen, dünnen Wolkendecke tauchten zwei dunkle Objekte auf. Sie hatten einen Affenzahn drauf und hielten genau auf ihn zu. Panisch warf er sich auf den staubigen Boden. Die Rotoren wurden immer lauter und er sah nur noch, wie sie ihre Schubstellung änderten, bevor sich dicht neben ihm Reifen eines Fahrwerks in den Sand gruben. Die großen Rotorblätter wirbelten Unmengen von Sand auf und man konnte kaum die Hand vor Augen sehen. Etwas quitschte und schwere Stiefel stampften durch den Wüstenboden auf ihn zu. Sein Herz schlug am Limit. Stählerne Finger packten Dust an den Armen und kurz darauf wurde es schwarz vor seinen Augen. Jemand hatte ihm etwas übergestülpt. Er hörte nur noch dumpf und durch den Motorenlärm sehr leise, am Rand des Wahrnehmbaren eine Stimmte rufen "John!" Unsanft wurde sein Körper auf eine Sitzbank verfrachtet. Mechanisch schloss sich etwas und die Triebwerke steigerten ihre Leistung. Der Vogel hob ab. Um Dust herum herrschte bis auf das Triebswerksgeräusch Stille, während der Vertibird durch die düstere Luft der Mojave glitt.

    And it's pressure from all sides

    Coming down around our ears

    Stuck in this room without a door

    Scratched away at the walls for years

    All we've got to show is the dust on the floor

    And here it comes, a new dark age

    ocBMqOG.png

  • Fassungslos starrte Knox dem Vertibird hinterher. Ebenso taten dies die umstehenden. Knox verstand nicht was gerade passiert war. Gerade stand Dust noch hier und im nächsten Moment wurde er verschleppt und er konnte nichts dagegen tun. Absolut nichts...

    Als er ihn nicht mehr sehen konnte, liess er sich auf den Schutzwall aus Sandsäcken fallen und atmete schwer aus. Um ihn herum begann die RNK damit aufzuräumen. Einige konnten es noch nicht wirklich fassen, andere eilten bereits auf ihre Kameraden zu in ihnen unter die Arme zu greifen. Ein anderer Teil der RNK sammelten die noch lebenden verwirrten Soldaten zusammen. Darunter erkannte Knox auch Phil. Er wurde kurz etwas nervös als er daran dachte, dass der Schlag von vorhin noch nicht alles gewesen sein konnte. Phil entdecke nun auch Knox, doch er lies ihn in Ruhe. Knox fing nur einen Blick auf der alles aber auch nichts sagte.

    Die Raider spalteten sich von den sandfarbenen Uniformen ab und formierten sich zu einer eigenen Gruppe. Einer davon kam auf Knox zu. Es war nicht der Anführer der vor der Schlacht auf sie zu gekommen war, sondern ein anderer, begleitet von Ripo. Sie steuerten Peaches an, der neben Knox stand und erschöpft zu Victors zu sich kommenden Soldaten blickte. Auch er konnte kaum fassen, dass es geschafft war. Knox wusste nicht wie lang er hier schon sass, aber es kamen bereits erste Sanitäter und hilfsbereite Anhänger der Apokalypse auf das Feld um die Verletzten und verwirrten zu betreuen.

    „He!“ meinte der Raider neben Ripo. „Wir haben den Deal noch nicht durch.“ er sprach Peaches an, doch dieser interessierte sich nicht.

    „Mir doch scheiss egal was mit euch Dreckspack ist. Ich bin keiner von der RNK. Das ist nicht mehr mein Problem. Aber wenn ich euch wäre, würd ich hier verschwinden solang keiner Zeit hat sich um euch zu scheren.“ Knox hatte den Kopf gesenkt, die Hände vor sich, zugehört und sah jetzt Peaches an. „Wirklich?“ fragte er müde aber dennoch anklagend. Peaches sah nun ihn an. Er riss sich die Rangermaske ganz vom Kopf und warf sie vor sich in den blutigen Sand. Er wirkte wütende. Oder einfach nur unendlich erschöpft. „Ja.“ damit drehte er sich um und ging. Knox sah ihm nach. Er hätte nicht gedacht, dass Peaches sein Wort bricht. Er sah wie er Cosmo die Hand gab und dann Richtung Freeside verschwand.

    „Was machen wir jetzt?“ hörte Knox Ripo fragen.

    „Wir haben uns eine verdammte Belohnung verdient, verdammt!“ gab der andere zurück. „Verdammt ich wusste es war ein Fehler! Er hätte die Scheisse vorher verhandeln sollen, verdammt noch mal!“ der ältere trat in den Sand.

    „Rächen wir uns? Jetzt sind sie noch recht angeschlagen.“ bemerkte Ripo doch der andere schüttelte den Kopf.

    „Das sind wir auch.“

    Knox sagte nichts. Er knöpfte die sandfarbene Uniform auf und legte die Jacke neben sich auf den Wall.

    „Kannst du uns nicht helfen?“ wandte Ripo sich nun an Knox. Dieser sah ihn erst lange an.

    „Nein. Ich bin auch keiner von denen. Im Gegenteil...“ Knox stand auf. „Ich sollte mich besser auch verdrücken, ehe sie mich wieder einsperren.“ er sah in die Richtung in der er Phil vermutete und sah Cosmo auf ihn zu kommen. Er seufzte.

    „Scheisse.“ fluchte der ältere Raider. „Crook ist so ein verfluchter Idiot!“

    „War.“ berichtigte Ripo und fing sich dafür eine ein.

    „Halt die Fresse.“ Der Raider drehte sich zu der deutlich geschrumpften Bande um und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.

    „Da bist du!“ Cosmo umarmte Knox. Knox sah ihn nur an. Sein schlechtes Gewissen überkam ihn als er Cosmo ansah und schnürte ihm die Kehle zu. „Es ist geschafft.“ sagte er und wirkte erleichtert. Knox schluckte angestrengt. Selbst wenn er gewusst hätte, was er sagen sollte, hätte er kein Wort heraus gebracht. Brian war tot. Und es war seine Schuld. Ehe der Damm brach, sah Knox weg. Es war geschafft, er hatte recht, aber es fühlte sich nicht wirklich danach an. „Lass uns zu Jenny gehen.“ sagte Cosmo und legte eine Hand auf Knox‘ Schulter doch dieser wollte nicht. Knox schüttelte den Kopf. Cosmo war verwirrt. Knox hob den Kopf nicht. Er zog die Nase hoch, schluckte und schüttelte nochmal den Kopf. „Geh du.“ brachte er hervor.

    „Du kommst mit.“ hab Cosmo zurück. „Wir alle müssen uns jetzt ausruhen und die Sache verarbeiten.“ Knox nickte. Danach schüttelte er wieder den Kopf. Er konnte nicht sagen warum, aber aus irgend einem Grund hatte er angst davor Jenny zu sehen. Er wusste überhaupt nicht was er jetzt wollte und brauchte. „Wir sehn uns später oder so. Ich... muss noch etwas erledigen.“ log er und Cosmo nickte. „Du weisst ja wo du uns findest.“ damit ging sein Bruder.

    Inzwischen führten Ripo und der andere Raider eine Diskussion. Es ging wohl um die Bande und den toten Anführer. „Und plötzlich hört ihr auf meine Meinung? Du blöder Pisser!“

    „Du bist noch ein scheiss Kind, klar hört keiner auf dich.“

    „Ich bin verfickte zwanzig! Und als euer Chemjunge bin ich auch gut genug!“

    „Pass auf wie du mit mir redest, verdammt. Ich hab dir eine scheiss Frage gestellt. Viel ist von uns nicht mehr übrig, also frage ich jetzt dich!“

    „Gut dann nimm ihn.“ Ripo zeigte auf Knox. Dieser verstand nicht. Der ältere sah ihn an während Ripo weiter ausführte. „Er hat den Anführer von diesen Irren getötet. Und er steht auf der Abschussliste der RNK. Was willst du mehr?“ Der Raider musterte das schmutzige Gesicht von Knox.

    „Einen wildfremden? Ich weiss nicht.“

    „Was faselt ihr da eigentlich...?“ fragte Knox nun, dem es zu blöd wurde wie ein Ausstellungsstück in einem Museum dazustehen.

    „Der Boss ist tot. Wurde erwischt von so einem... Ding.“

    „Das war keins dieser Dinger, das war einer der RNK. Einer mit ner Maske, wie die da.“ der Raider zeigte auf die Maske die Peaches dort hingeworfen hatte.

    „Er wird seine Gründe gehabt haben.“ erwiderte Knox trocken.

    „Siehst du!“ rief der Raider gen Ripo. „Deswegen keine Fremden.“ Ripo winkte ab und trat zu Knox.

    „Was machst du jetzt?“ Fragte er ihn. Knox hob die Schultern, alles tat weh.

    „Weiss ich noch nicht.“ Er dachte daran nach Greenfield zurück zu kehren, doch das fühlte sich falsch an. Und Quinns Haus? Er hatte keine Ahnung wie es um ihre Beziehung stand. Viel mehr Optionen hatte er nicht.

    „Du solltest dich uns anschliessen.“ sagte Ripo und klang aufgeregt.

    „Euch?“ Knox sah den jungen Raider an und hätte fast gelacht. „Nein danke Mann.

    „Wieso nicht? Du hast uns vor diesem Kerl gerettet.“

    „Das war ich nicht allein.“ antwortete Knox. „Und es ging dabei nicht um euch.“ Knox betrachtete den Jungen der fast so gross war wie er selbst. „Du warst selbst dabei, also spiel du doch den Boss.“ Ripo sah zu dem anderen Raider der etwas älter als Knox schien und die Arme verschränkte. „Ich hab doch schon mal gesagt die hören nicht auf mich.“

    „Und auf mich schon?“

    Nun schaltete sich der andere ein.

    „Hör zu, die Typen da brauchen nen Anführer. Keiner von denen ist wirklich dafür gemacht.“

    „Das bin ich auch nicht.“ gab Knox zurück. „Ich bin kein Anführer. Lasst mich bloss in Ruhe mit dem Scheiss und verpisst euch von hier. Seid froh das ihr nicht von der RNK erschossen werdet... oder schlimmeres.“ damit winkte Knox ab und hinkte davon.

    „Du wärst aber nicht allein!“ rief Ripo hinterher, doch Knox ignorierte ihn. Mürrisch passierte er verletzte und stöhnende Leute. Sowie die verwirrten, fassungslosen, müden Gesichter der Ex-Gefangenen von Vault 51. Er humpelte ziellos irgendwo Richtung Freeside und stoppte erst als sich ihm jemand in den Weg stellte. Er sah an der Person hoch. Lange Beine, verschränkte Arme, blaue Augen und schwarzes Haar. „Quinn...“ sagte Knox leise. Er wusste nicht wie er reagieren sollte. Er erinnerte sich an vieles. Daran wie er sie häufig ausgenutzt hatte und auch daran, dass sie trotzdem immer für ihn da gewesen war. Ihr Gesichtsausdruck war jener, den er ganz zu Anfang kennengelernt hatte. Unfreundlich, entschlossen, irgendwie angepisst. Er konnte sich irren, denn im nächsten Moment schloss sie ihn in die Arme. Vielleicht war sie auch einfach nur erschöpft und müde wie er selbst. Knox umarmte die beinah gleichgrosse Frau und schloss die Augen. Keiner von ihnen sagte etwas, doch Knox wurde dabei etwas klar. Er hatte eine wie Quinn auf keinen Fall verdient. Und das schlechte Gewissen wuchs wieder. Extrem viele Gedanken brachen über ihm zusammen. Jetzt, da dieser Albtraum vorbei war, und er sich an alles erinnern konnte, gab es keine Möglichkeit mehr Dinge aufzuschieben oder davon abzulenken. Er hatte angst Quinn loszulassen, denn es würde bedeuten, dass er weglaufen musste. Sein Bauchgefühl schrie gerade zu danach. „Bitte lauf nicht weg.“ sagte Quinn ohne die Umarmung aufzulösen. Überrascht öffnete Knox die Augen. Sie kannte ihn einfach zu gut. „Mach ich nicht.“ erwiderte er reflexartig und wusste sofort, dass das gelogen war. „Treffen wir uns zu Hause?“ fragte sie leise und Knox nickte. „Ja.“ log er erneut.


    Wenig später befand Knox sich in Freeside. Er nutzte den Wasserhahn dort um sich das Gesicht zu waschen. Der ganze Ort wuselte aus den verschiedensten Gründen umher. Als Knox sich aufrichtete und umdrehte zuckte er zusammen. Dann rieb er sich die Augen. Er hatte gerade geglaubt Brian zu sehen. Jetzt war er weg. Stattdessen stand dort Ripo.

    „Hab ich nicht gesagt du sollst mich in ruhe lassen?“ Verlegen zuckte der Raider mit den Achseln. Er hob die Hand in der er eine Flasche hielt.

    „Ein Schluck?“ Knox sah ihn misstrauisch an. Er erinnerte sich an Ripos Wasser.

    „Wenn du mich kaufen willst, dann musst du schon mehr bieten als das bisschen Pulver in dem Wasser.“

    „Das kann ich.“ antwortete Ripo. „Ich kann dich mit allem versorgen was du willst. Kostenlos!“ Knox verschränkte die Arme.

    „Warum ist dir das so wichtig?“ Ripo zögerte.

    „Die lösen sich auf wenn keiner sie anführt. Und sie sind alles was ich hab.“ Knox verstand das nur zu gut. „Aber wieso ausgerechnet ich?“

    „Wir haben nichts zu verlieren.“ lächelte Ripo und Knox hob den Kopf.

    „Aha. Wow...“ Hastig hob der Raider die Hände. „Nein nein, so hab ich das nicht gemeint.“

    „Ach komm... was bringt mir deine verkommene Bande... ich hab selbst...“ Knox stockte. Wen hatte er noch dem er offen in die Augen sehen konnte, ohne sein jämmerliches Versagen oder dutzende Vorwürfe darin zu sehen?

    „Ich versteh schon. Ich dachte nur... ach vergiss es.“ Ripo drehte sich um. Knox sah ihm nach. „Warte.“ Ripo drehte sich sofort um und strahlte. Knox kam näher und fuhr sich über die nassen Haare. „Ich denk drüber nach.“ Das strahlen auf Ripos Gesicht wurde etwas matter aber er nickte. „Klar! Es ist grad viel passiert und so, das versteh ich. Komm einfach zur Maulwurfsratten Ranch. Weisst du wo das ist? Ich bin oft da. Aber lass dir nicht zu viel Zeit. Ja?“ er sah Knox beinahe flehend an. Knox nickte.


    Aus irgend einem Grund zog es Knox ins Atomic Wrangler. Der Schuppen war leer. Die Besitzer waren anwesend und ihre „Angestellten“ sassen an der Bar als Knox das Lokal betrat. „Grade rechtzeitig.“ sagte eine der Eskorten. „Ich wollte grade aufgeben.“ Knox setzte sich. „Ihr wisst, dass da draussen grade ne menge Leute drauf gegangen sind?“ Die Anwesenden wirkten teilnahmslos. „Wie sonst auch, oder?“

    „Ne! Nicht wie...“ Knox hielt inne. Wenn kümmerte das. „Gib mir einfach einen Whisky.“ Er bekam ein Glas vor sich abgestellt in dem zwei Finger breit braunes Gold schwabbte. Er nahm das Glas und setzte sich an einen Tisch in einer schwach beleuchteten Ecke. Der Raum wurde nur mit Musik aus dem Radio gefüllt.

    Knox starrte das Glas vor sich an und drehte es geistesabwesend zwischen den Fingern. Es war vorbei. Es fiel ihm schwer das zu begreifen. Und ehe er etwas dagegen tun konnte kamen die ganzen Gefühle hoch. Er senkte den Kopf und rieb sich mit einer Hand die Augen. Wie ging es jetzt weiter? Das Leben wie er es kannte war vorbei. Das fast unbeschwerte Leben in Greenfield, das Leben als Waffenschieber, das moralisch fragwürdige Leben als Auftragskiller, die Gefangenschaft in der RNK und der Vault, die reisen mit Peaches und auch die mit John... geschweige denn die mit Phil...

    Früher hätte Knox sich keine Gedanken darüber gemacht wie es weiter gehen sollte. Er liess immer alles auf sich zu kommen. Und er wusste das. Er erinnerte sich sich daran, dass er früher mit dieser Lebenseinstellung gelebt und fast überall durch gekommen war. Warum konnte er das jetzt nicht mehr? Weil er seine gesamten Erinnerungen zurück hatte? Knox hielt inne, kniff die Augen zusammen und wischte sich das Gesicht mit dem Handrücken trocken. Er atmete tief ein und aus bevor er nach dem Whisky griff und einen Schluck trank. Er hörte wie Ripo sein Angebot aussprach und es wiederholte sich in Knox‘ Kopf. Der Unterschied zwischen damals und heute war, das er jetzt und die letzten Tage, Wochen, Monate, nüchtern war. Kein Jet, keine weissen Pillen. Nichts was seinen täglichen bedarf gedeckt hätte. Den Bedarf den er sich über Jahre hinweg antrainiert hatte. Begonnen im alter von siebzehn. Daran erinnerte Knox sich seit Sanjes‘ Injektion wieder. Wenn er nicht high war, dann war er stoned und anders herum. Und das mehr oder weniger ständig. Auch in der Zeit in der er hier in der Mojave gelebt hatte. Er wusste, das viele ihn für einen normalen Typen hielten. Etwas verpeilt aber normal. Er war sich die Drogen schon so gewohnt, dass er eher seltsam rüber kam wenn er keine nahm, weswegen er auch gewissenhaft behaupten konnte er hätte ‚das‘ im Griff. Selbst Quinn hatte ihm das immer abgekauft. Sie hatte sogar geglaubt ihm geholfen zu haben und er hatte sie in dem Glauben gelassen. Jetzt wo er hier sass, konnte er sich nicht vorstellen, dass er Teenager umgebracht hatte. Wirklich umgebracht, mit seinen eigenen Händen. Knox trank das Glas leer und fluchte leise. Es fühlte sich an wie ein Traum. Es war als würde er sich daran erinnern ein Bier aufgemacht zu haben. Es war willkürlich und unbedeutend gewesen... damals. Und jetzt konnte er es nicht mehr ungeschehen machen. Nichts davon.


    Der zweite Unterschied, waren die Erinnerungen. Alle Erinnerungen. Ohne sie hatte er nichts aus der Vergangenheit mit auf die Reise nehmen und nichts daraus lernen können. Es war ein Neubeginn. Ein neues Dasein, fast ohne Schmerz. Und nun lag alles offen vor ihm. jeder Fehler, jeder Schritt der ihn zu dem gemacht hatte der er jetzt war. Und es gab kein entkommen.



    Knox trat an den Überresten des kurzen Krieges vorbei. Er hatte die Nacht in Freeside verbracht, auf einer alten Matratze die an diesem Abend niemand für sich beansprucht hatte. Er hatte sich hingelegt und war sofort eingeschlafen. Glücklicherweise wurde er weder von einem Banditen, noch von einer Riesenratte im Schlaf attackiert. Er hätte nämlich nicht beschwören können, dass er davon aufgewacht wäre.

    Er trat wie ein geschlagener Hund über rot gefärbten und verkohlten Sand hinweg. Über der Schulter die AK und den Rücksack mit den zwei letzten übrigen Seren. Seine Hose war immernoch die der RNK Uniform. Anstelle der Jacke blieb nur das Hemd welches irgendwann einmal weiss gewesen war.

    Knox passierte Sandsäcke und Schutzwalle, zerrissene Zelte und Fahrzeugtrümmer. Ebenso begegnete er RNK Soldaten die ihm alle zunickten während sie die Aufräumarbeiten fortsetzten. Knox hatte jedoch nur ein Ziel. Kein Altes. Nicht Quinn oder Cosmo denen er jetzt sowieso nicht aufrecht in die Augen sehen konnte. Sondern ein Neues...

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  • Als er Knox kommen sah sprang er von dem Zaun auf dem ripo sass und kam ihm strahlend entgegen.

    „Schön dich zu sehen Mann.“ sagte Ripo und holte aus um mit Knox einzuschlagen. „Verdammt schön. Creed wird zufrieden sein.“ Knox Gesicht zeigte keine Emotion. „Wer ist Creed?“ fragte er nur, während er den Weg zum Zaun mit Ripo zurück ging.

    „Der Kerl von gestern. Der grosse. Du erinnerst dich.“

    Knox nickte.

    „Ich bin echt froh dass du dich uns anschliesst. Wir brauchen jemanden wie dich.“ Ripo wirkte fröhlich. Als hätte es gestern nicht gegeben.

    „Ich bin kein Anführer. Das hab ich dir schon mal gesagt.“ gab Knox zurück. „Aber es hat sich einiges verändert. Unter anderem hab ich auch keinen Dealer mehr.“ er trat mit Ripo an den Zaun und hob sich rückwärts hinauf.

    „Du bist also nur hier um was zu kaufen?“ Ripos Begeisterung schmälerte sich und Knox zuckte die Achseln.

    „Du erwartest von mit, dass ich vor eine Bande fremder Type trete und sage: ‚Hey, seht her, ich bin ab jetzt euer neuer Boss, also tut was ich sage und euch allen wird es gut gehen.‘“ in Knox Blick lag ein Vorwurf dem Ripo nicht entrinnen konnte.

    „He... beruhige dich. Es ist gar nicht... na gut... aber...“ Ripo überlegte. „Okay hör zu. Dieser... Krieg den du gestern erfolgreich beendet hast...“

    „Das war ich nicht allein.“

    „Ja wie auch immer. Also dieser Krieg hat uns eine Menge Leute gekostet. Es sind wirklich nicht mehr viele. Und sie alle haben immer auf Crook gehört. Sie brauchen einfach nur jemanden der sie zusammen hält. Ohne Crook wären sie sich längst gegenseitig an die Kehle gegangen. Verstehst du? Das sind Raider, keine RNK Soldaten die auf Disziplin gedrillt werden müssen.“

    Knox sah Ripo an.

    „Du redest nicht wie ein zugekiffter Raiderjunge. Du bist nicht als einer aufgewachsen, stimmts?“

    Ertappt schüttelte Ripo den Kopf.

    „Ja, nein... ich war früher... also mein Vater...“ Ripo winkte ab und setzte ein gezwungenes Grinsen auf. „Ist doch egal oder? Kommst du jetzt mit oder nicht?“

    Knox beobachtete das Gesicht des zwanzigjährigen und beliess es dabei.

    „Ich finds aber trotzdem komisch, dass du soviel Einfluss auf die Wahl eures neuen Bosses hast, obwohl du sagst das keiner auf dich hört und dieser Creed scheinbar keine Fremden mag..“

    Ripo zuckte die Schultern. „Auf mich hört wegen meiner Vergangenheit keiner. Das ist so ein... Trotz-Ding, schätze ich. Aber Creed ist auf meiner Seite. Und er hat auch kein Problem mit dir. Er ist nur vorsichtig, verstehst du?.“

    „Er will also doch einem völlig Fremden folgen?“ Knox blieb skeptisch und Ripo seufzte.

    „Wie entstehen denn Gangs? Da ist ein Kerl der eine Meinung und ein Ideal vertritt und ein paar Leute die das selbe tun. Doch dieser Kerl ist jetzt tot und die ganzen Leute wissen jetzt nicht mehr wohin mit sich. Da sie nur als Gruppe überleben können, aber ohne Anführer das pure Chaos ausbricht... sie brauchen wirklich jemanden auf den sie gemeinsam...“

    Knox unterbrach Ripo: „was sind denn eure ideale? Und woher willst du wissen dass ich die selben habe?“

    Etwas verlegen baumelte Ripo mit den Füssen. „Ich weiss aus zuverlässiger Quelle, dass du mit Raidern unterwegs warst und...“

    „Von wem?“ Unterbrach Knox erneut.

    „Von Six...“

    „Wie jetzt?“

    Ripo lächelte schief. „Er hat dich erkannt als wir uns der RNK anschlossen.“

    Knox ging ein Licht auf. Six war in Lances Bande gewesen. Damals als er von ihnen unter dem Stein hervorgezogen worden war. Er musste sich Crooks Leuten angeschlossen haben nach dem Lances Truppe, in der auch Slayter und Quinn gewesen waren, sich aufgelöst hatte. Er war Knox nicht aufgefallen. Ripo lachte.

    „Ja er hat sich darüber aufgeregt dass du zur RNK übergelaufen seist. ‚Ein RNK-Schwein mehr was wir erschiessen müssen, da hat sich die Rettung ja gelohnt.‘ hat er gesagt.“

    Knox dachte nach. „Six hat damals dafür gestimmt mich aus der Bande zu werfen.“

    „Er wird dir nicht im Weg sein.“ sagte Ripo.

    „Er ist tot?“

    „Jep. Genau wie Crook. Und Quinn war unsere Ärztin. Also... sie hat einige von uns ab und zu behandelt. Du hast doch auch dort gewohnt, oder?“

    Es kehrte eine Minute stille ein. Ja, Quinn hatte anfangs nur das Gesindel von Freeside und Raider betreut... jetzt würde sie das wohl nicht mehr tun... oder? Knox war unschlüssig. Sollte er das wirklich angehen? Gerne hätte er Quinn um eine zweite Meinung gefragt. Aus reiner Gewohnheit. Doch er wusste sie würde ihm die Sache ausreden wollen. Sie hatte sich sehr verändert.

    „Okay ich seh mir das an.“ sagte Knox aus dem nichts und es fühlte sich befreiend an eine Entscheidung gefällt zu haben.

    „Ja! Geil.“ freute Ripo sich. „Komm mit! Und keine Sorge, sollte einer nicht einverstanden sein, dann legst du ihn einfach um. Das steigert den Respekt der Anderen.“ grinste der Junge und erste Zweifel überkamen Knox.



    Das Lager von Crooks Bande befand sich unweit der Maulwurfsratten Ranch im Nord Osten von Nord Vegas. Knox konnte von weitem erkennen, und auch riechen, dass diese Siedlung keine harmlose war. Er war ein wenig nervös. Aber immerhin vertrieb das seine restliche Müdigkeit. Nach dem ganzen Abenteuern hätte er gerne drei Tage durch geschlafen, doch die Schmerzen weckten ihn schliesslich doch auf. Sowohl die der Wunden und Verstauchungen, als auch die eingebildeten.

    Die Raider hier schienen sich schon eine ganze Weile hier eingerichtet zu haben. Viel Schrott und unnützer Kram lag herum. Einiges wurde zum Schutz gestapelt, anderes als Dekor aufgehängt. Oder zur Abschreckung. Wer weiss. Vieles war sicher nicht hier vorgefunden worden. Die kleinen Häuser hatten die Leute hier auch erst bauen müssen. Zumindest ein paar davon. Die Autobahnbrücke über der Siedlung schien jedoch nicht bebaut. Wahrscheinlich gab es keinen Weg hinauf.


    „Hört mal alle her!“ rief Ripo und scharte die übrigen Raider um sich. „Der Kerl hier hat fast im Alleingang dieses Arschloch erledigt das Crook und viele mehr von uns auf dem gewissen hat.“ Ripo hatte eine ganze Menge Mut fand Knox. Der kleine Scheisser wäre sicher der bessere Anführer. Und was hatte er eigentlich für ein Problem? Sie hörten doch... eine leere Dose flog aus den Reihen und traf Ripo an der Brust. Er verstummte sofort und suchte den Werfer. „Seit wann hast du hier was zu sagen Stinker!?“ hörte Knox die Frage. Verpasste aber den Moment um zu sehen wer von den knapp zehn Leuten es gewesen war. Ripo biss sich auf die Lippe. Er sah aufgebracht aus. Schliesslich trat der Kerl von Gestern, Creed, neben ihn. „Reisst euch zusammen ihr Bastarde!“ knurrte er. „Wenns nach mir ginge könntet ihr euch allesamt in die Wüste verpissen und verrecken! Aber das wollt ihr nicht! Deshalb seit ihr auch noch hier. Also schnauze halten und zu hören.“ Creed ging um Ripo herum und stellte sich zwischen ihn und Knox. „Wenn der kleine meint das Weichei hier, hätte es drauf, dann geben wir ihm die Chance.“ Creed schlug Knox so fest auf den Rücken, dass er einen Schritt machen musste um nicht vorn über zu fallen. „Ihr Penner bracht jemanden der eire verdammten Meinungsverschiedenheiten schlichtet und das wisst ihr. Also macht hier keinen auf Besserwisser, denn sonst tretet vor und dann soll einer von euch auf den heissbegehrten Thron!“ Knox musterte Creed von der Seite. Ihm dämmerte langsam, dass dieser Anführerposten ein Scheissjob war.

    „Warum machst du nicht nochmal?“ Ein kleiner Typ mit schiefen Zähnen und blauem Auge sprach Creed an.

    „Weil ich das hinter mir hab, klar!“ Creed war einmal Anführer gewesen? Die Autorität strahlte er jedenfalls aus, musste Knox gestehen.

    „Ich hab was dagegen.“ eine finstere tiefe Stimme. Der Kerl dem sie gehörte trat vor. Er schien in die Tage gekommen, ein Cowboyhut und Stiefel trug er und an den Seiten wurde er Grau. Er sah gefährlich aus mit der Zigarette zwischen den Zähnen und der tiefen Narbe über der linken Wange die seinen Bart spaltete. Creed hob den Kopf und schwelte die Brust.

    „Du hast doch immer was dagegen, Jey.“ Der finstere Kerl spuckte aus.

    „Ich folge doch keinem Fremden von dem ich nichts weiss und zu dem auch noch fast ein Kind ist.“ er musterte Knox düster. Dieser rümpfte leicht beleidigt die Nase. Kind? Er war fast dreißig...

    „Das wirst du aber müssen.“ knurrte Creed zurück.

    „Ach ja?“ fauchte Jey.

    „Wärst du gern Anführer? Nur zu.“ herausfordernd starrte Creed den alten an.

    „Nein...“ gab dieser zurück.

    „Dann halt deine verdammte klappe! Kapiert!?“

    „Zwing mich.“ der Alte namens Jey wirkte nicht im geringsten nervös. Creed zog seinen Revolver aus dem Gürtel und drückte sie ohne hinzusehen Knox vor die Brust. „Hier. Deine erste Amtshandlung. Erschiesse den Penner.“ verdutzt hielt Knox die Waffe und starrte zwischen Creed und Jey hin und her. Jey lachte dreckig.

    „Das Weichei hat doch sowieso keine Eier dazu.“

    „Alter, hast du nicht zugehört? Er hat den Supersoldatentypen erschossen.“ wand Ripo nun ein. Doch man würdigte ihn keines Blickes.

    „Na los. Verschaff dir Respekt kleiner.“ sagte Creed zu Knox ohne Jey aus den Augen zu lassen. Wie verlangt zielte Knox auf Jey. Er wusste plötzlich nicht mehr was er hier eigentlich verloren hatte. Er spannte den Hahn. Jey grinste böse. „Und so einem schwächlichen Trottel wollt ihr folgen?“ sprach er die Raider hinter sich an. Dich die meisten sagten nichts und warteten einfach nur ab was passierte.

    „Könntest du mal aufhören mich dauernd zu beleidigen?“ sagte Knox und Jey äffte ihn nach. Einige Raider hinter ihm lachten leise. „Du bist ja noch weicher als ich gedacht habe.“ Knox Augen verengten sich zu Schlitzen. Er trat einen Schritt auf den Mann ohne die Waffe runter zu nehmen. „Erschiess ihn einfach.“ wandte Creed ein. Doch Knox starrte ihn nur an.

    Knox knurrte fast. Er war sauer und gleichzeitig in eine andere Zeit versetzt. Ein erregende Gefühl durchflutetet seinen ganzen Körper.

    „Du alter Knacker hast nichts zu bieten ausser einer grossen Fresse, oder?“ Jeys Aufmerksamkeit hängte sich an Knox der langsam näher kam. Oh ja, dieses Gefühl kannte er. Dieses tiefe wütende rote Gefühl. Sein Raider-Ich.

    „Knie dich hin.“ Knox stand jetzt direkt vor Jey der noch gar nicht wusste wie ihm geschah.

    „Nicht mal im Traum.“ knurrte er. Knox schoss ihm ins Knie. Überrascht und Schmerzensschrei unterdrückend kniete Jey nun doch. „Warum legst du dich mit mir an?“ fragte er und hielt dem Mann den Lauf an die Stirn. Aber Knox hatte keine Lust mehr zu reden. Er holte aus und schlug dem Alten die Knarre ins Gesicht. Dieser kippte zur Seite. Sauer starrte er auf den am Boden Liegendenden. Dann auf die schweigenden Raider und schliesslich zu Creed und Ripo. Keiner sagte etwas.

    „Geben wir ihm die Chance. auf den Boss-posten.“ sagte einer der Raider und erntete zustimmendes Gemurmel. „Wir können ihn immer noch umlegen wenn er scheisse baut!“ ergänzte ein anderer und der Rest bejate auch das lautstark. Knox war müde. Er hatte keine Lust mehr auf diesen Mist. Creed und Ripo kamen näher. „Was sollen wir mit ihm machen?“ fragte der Junge nachdem er nach einem Puls gefühlt hatte. Creed schwieg absichtlich und sah zu Knox. Dieser starrte vor sich hin. Es war im egal. „Keine Ahnung..“ sagte er halblaut. „Habt ihr Käfige, dann sperrt ihn ein.“ Creed pfiff zwei Männer heran und befahl ihnen den bewusstlosen wegzutragen.

    „Komm...“ Creed legte einen Arm um Knox Schulter und führte ihn weg von dem Platz. „Ich zeig dir dein neues Reich.“ Knox lies ihn machen. Müde hörte er sich alles an und fiel danach in ein echtes Bett in einer der Holzhütten. Ob es ihm hier gefiel oder nicht entschied er dann, wenn er ausgeschlafen war und wieder klar denken konnte. Für den Moment war er froh ein sicheres Plätzchen zum ausruhen zu haben. Verschwinden konnte er immer noch.

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  • „Knox? Wach auf! Es gibt Probleme.“ Knox kniff die geschlossenen Augen zusammen und stöhnte. „Ich hab keinen Bock auf Probleme.“ erwiderte er und drehte sich in dem wohl bequemsten Bett seit Jahren auf die andere Seite. Ripo rüttelte an seiner Schulter. „Bitte komm. Du bist der Boss. Die Typen jagen gleich das ganze Camp in die Luft!“

    „Gottverdammt...“ fluchte Knox mürrisch und setzte sich auf. Verschlafen sah er Ripo an und folgte ihm kurz darauf eilends zu einem kleinen Gebäude mit Blechwänden. Schon von weitem hörte er die Raider streiten.

    „Ich werde da jetzt eine Rakete rein jagen und dann ist Ruhe!“

    „Du verrückte Vollidiot! Das kannst du nicht machen!“

    „Und ob ich das kann!“

    „Nein meine Sachen sind da drin!“

    „Scheiss doch drauf. Geh aus dem weg ich puste das Ding jetzt ein für alle mal weg!“

    „Was läuft hier?!“ fragte Knox und blieb vor dem Kerl mit dem Raketenwerfer und seinem Streitkumpan stehen. Es war der Kleine mit den Schiefen zähen. Ein paar andere waren auch anwesend und ergriffen partei für ihre Favoriten.

    „Er will meine Werkstatt sprengen!“ rief der Kleine.

    „Wieso?“ Knox wandte sich dem Raketenwerfer zu.

    „Schau mal durchs Fenster, dann verstehst du schon.“ entgegnete er.

    „Du machst alles kaputt damit!“ protestierte der Kleine.

    „Da drin ist schon alles kaputt!“ antwortete Raketenwerfer. Knox wandte sich um und trat zum Gebäude. Er bemerkte jetzt das rumpeln und rattern darin. Als er durch ein Fenster sah, duckte er sich schnell und lehnte an die Wand. Wütend sah er die Streithähne aus seiner sitzenden Position an. „Was zum Teufel ist das?“

    „Das ist Q-T.“ antwortete schiefe Zähne. „Sie ist mein grösstes Werk!“

    „Sie ist eine verfluchte Todesmaschine!“ Raketenwerfer blieb lautstark bei seiner Meinung.

    „Geht das auch etwas genauer?“ gab Knox zurück.

    „Ich habe sie aus dem Müll gezogen und repariert. Wir sollten eine eigene Miss. Nany im Lager haben. Für... was auch immer. Ich wollte sie umprogrammieren. Ich habe ein Mr. Handy Modul eingebaut damit sie mehr Funktionen bekommt, aber das scheint ihr nicht gefallen zu haben.“ erklärte der Kleine verlegen. „Wir haben sie eingesperrt, aber ich will nicht dass ihr sie zerstört! Ich krieg das wieder hin! Ihr müsst sie nur ausschalten!“

    Knox entfernte sich geduckt von dem Fenster und richtete sich vor den Raidern wieder auf. „Und wie lässt sie sich ausschalten?“

    „Mit einer von denen hier!“ grinste Raketenwerfer und tätschelte seine Waffe. Knox ignorierte den Verrückten und blickte zu dem kleineren. „Am liebsten wäre es mir wenn wir ihre Schaltkreise lahmlegen könnten. Mit einer Impulsgranate vielleicht.“

    „Haben wir denn sowas?“

    „Nicht hier im Lager...“ antwortete der kleine Raider. Knox sah ihn nachdenklich an. „Wartet hier... und wehe hier explodiert irgend etwas!“

    Knox ging zurück zu seinen Sachen und griff nach der AK. Er prüfte die Munition und eilte zurück.

    „Was hast du jetzt vor?“

    „Ich zerschiess das Ding.“

    „Nein nicht!“ der Kleine faltete die Hände. „Sie ist doch da dein sicher eingeschlossen. Ich werde eine Granate auftreiben. Ganz sicher!“

    Knox schüttelte den Kopf. "Das Ding schiesst mit Lasern um sich und zerhackt die Einrichtung. Irgendwann. Werden die Wände nachgeben. Ich schiess ihm jetzt ein paar Löcher in die Zahnräder und damit hats sichs.“

    „Es war so schwer die Teile zu finden.“ jammerte der Kleine.

    „Wärs dir lieber ich lass.... den da schiessen?“ Knox wusste nicht wie Raketenwerfer hiess.

    „Mein Name ist Rocket, klar!“

    „Wow..“ sagte Knox ironisch. „Überraschend.“ Und weil er wusste dass der kleine lieber das kleinere Übel nahm, stellte er sich wieder zum Fenster und zielte hinein. Die Ms. Nany Einheit hatte bereits so einiges verwüstet und die Lasergeschosse flogen ziellos durch den ganzen Raum. Knox schoss eine Salve auf den runden Körper des Roboters dann drehte er sich wieder aus der Sichtlinie. Zwar hatte er ausgeschlafen aber er spürte in den Waden und den Unterarmen Krämpfe. Er ballerte die zweite Salve auf das ramponierte Ding und es verlor dabei eins seiner drei Augen. Eine weitere Salve brachte er nicht mehr zu Stande. Er sackte an der Wand zu Boden und biss die Zähne zusammen. Verdammt tat das weh. Er winkte Rocket zu sich. Dieser eilte heran und hockte sich vor Knox hin. „Was ist? Wurdest du getroffen.“

    „Nein...“ Knox drückte dem Mann seine Waffe in die Hand. „schiess nochmal drauf, viel hält es nicht mehr aus.“ Rocket nahm die AK und schoss in die Werkstatt. Es dauerte zwei weitere Salven bis der Roboter endlich in sich zusammen viel und liegen blieb. Der kleine mit den schiefen Zähnen eilte sofort zur Tür, schloss sie auf und betrat das Gebäude. Er beschwerte sich murmelnd über die Schäden. Knox bemerkte davon nichts. „Was ist los Mann?“ fragte Rocket erneut. „Hilf mir einfach hoch.“ gab Knox schweissgebadet zurück. Doch er schaffte es nicht sich auf den Beinen zu halten und kniete wenige Sekunden später wieder im Sand. „Ich weiss was.“ Rocket lief davon und kam wenig später zurück. „warte was machst du?“ fragte Knox als er sah wie Rocket die kappe einer spritze entfernte. Doch er hatte das Med-X bereits in Knox‘ Oberschenkel gejagt bevor dieser etwas unternehmen konnte. Knox schmerzverzerrte Gliedmassen entspannten sich und er fiel zur Seite. „Bringt ihn in sein Bett. Ich geh Ripo suchen, der Kerl braucht offensichtlich n neuen Schuss.“ Knox lies sich tragen. Er verstand kaum noch was um ihn herum geschah. Aber er wusste das er plötzlich wieder in diesem unfassbar weichen und bequemen Bett lag, die Augen schloss und einschlief Knox wachte allein auf. Er blinzelte doch es war dunkel. Es lang nicht an ihm, dass er nichts sah. Mit einer Armbewegung, schob er die Bettdecke bei Seite und setzte sich auf. Er rieb sich die Augen. Knox fühlte sich ausgeruht aber nicht gesund. Sein ganzer Körper fühlte sich irgendwie schwammig an und er hatte Muskelkater an fast jeder erdenklichen Stelle. Aber letzteres hatte er schon seit einer ganzen Weile.

    Neben der Holzkiste die als Nachttisch diente, stand eine Lampe. Er zog an der Schnur doch sie verweigerte ihren Dienst. An der ihm gegenüberliegenden Wand konnte er durch ein Fenster nach draussen sehen. Er sah die Mitte des Lagers, wo es eine grosse Feuerstelle gab. Doch es brannte kaum noch. Plötzlich begann die schirmlose Tischlampe zu flackern und die schmutzige Glühbirne tauchte den Raum doch noch in sanftes Licht. Die Raider hatten hier also Strom. Nun sah Knox den Jet Inhalation neben der Lampe liegen. Wilde Erinnerungen suchten ihn daraufhin heim. Die meisten stammten erstaunlicherweise aus Greenfield.

    Knox griff nach dem roten Plastik. Es fühlte sich vertraut an. Ja das waren Dinge die er seinem Arzt nie erzählt hatte. Keinem hatte er dies erzählt. Weder seinen Brüdern, noch seinen Eltern oder dem Tagebuch.

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  • Der Sand unter den Füßen knirschte nach jeder steilen Bewegung den Sandhügel nach oben, als würden Walnüsse geknackt und deren leere, harte Schale in ein Behältnis geworfen werden. Nicht, dass die große Kriegerin jemals gewusst hatte was Walnüsse waren, doch der Begriff war ihr geläufig gewesen. Die Sonne stach erbarmungslos vom Himmel herab und brachte die umliegende Luft über den gelblich monotonen Sand in Wallung. Das Flimmern erstreckte sich weit, weit um May herum und es tanzte vor ihren Augen schon fast spöttisch, raubte ihr die Sinne auch nur annähernd unter dieser Hitze eine Distanz auszumachen. Ihre Augen waren vor Anstrengung weit zusammengepresst. Die Schweißperlen verfingen sich in ihrem matten, schwarzen Haaren und saugten sich voll, sodass eine Strähne klatschnass auf ihrer Stirn zwischen ihren Brauen und auf der Nase hing. Nach jedem Wischen mit ihrem Handrücken im Gesicht, verstreute sie einzelne Strähnen wie ein Fächer, doch das Wasser lief und lief. Sie keuchte aus jedem Loch. Ihre Lunge brannte vor Trockenheit, ihre Nasenflügel weiteten sich nach jedem Schritt, ihre Ohren surrten vor Durst, ihr Kopf rang nach jedem Aufsetzen des Beins mit dem Gleichgewicht und dem Schwindel. Sie hielt kurz inne und stützte sich so weit es ging auf dem Holzstock ab, den sie vor unbeschreiblichen Ewigkeiten irgendwo im Unterholz herausgezogen hatte. Was für eine beschissene Mission das doch war.


    Sie konnte sich nicht mehr daran erinnern wie lange sie bereits unterwegs war. Waren es Tage, waren es Wochen, Monate, Jahre? Jahre traf es eher, denn jede Minute die verstrich kam für sie in ihrer Einsamkeit wie ein Jahrhundert vor. Einsamkeit, das traf es dennoch nicht ganz. Es gab immerhin DIESE eine spezielle Person, die jederzeit und zu jeder Sekunde bei ihr war, ob sie es wollte, oder nicht …


    Ein Schatten überholte die gebückte Frau, die sich an ihrem Stock festhielt. Tanzend, mit zwei Armen zur Seite ausgebreitet und Pirouetten schwingend, lächelte die Auftragskillerin eine Frau an, die dieselben Klamotten trug wie May. Weitaus weniger schmutzig und abgenutzt, dennoch waren es dieselben. Ihr Haar war lang gewachsen, so lang, dass es mittlerweile zum Gesäß reichte, genauso wie bei May. Ihre Augen so klar und erhellend. Ihre roten Lippen, voller Freude und Glanz. Sie drehte sich im Sand, einmal, zweimal, dreimal, hielt inne und beugte sich über die erschöpfte Scharfschützin. >>“Gibs zu, du hast die Orientierung verloren. …“<< May hielt nun komplett inne und versuchte sich aufzurichten. Ihr Rücken knackte und sie ballte ihre Fäuste. Die Knöchel blitzen hell und weiß unter ihren Lederhandschuhen hervor, ehe das Blut wieder normal zirkulierte als sich ihre Finger entspannten. Verbissen blickte sie in ihr Gegenüber, das genauso groß war wie sie. „I…c…h… habe mich NICHT verlaufen!“ Sie fischte ihr PDA hervor und klopfte mehrmals auf das gebrochene Display, dass nicht mehr reagierte. „Ich bin nicht abhängig von diesem Teil. Das letzte mal als es noch funktionierte, zeigte es den Weg in diese Richtung“ Sie blickte gegen den flimmernden Horizont und streckte ihren kargen Finger entgegen. Ihr Gegenüber fing wieder an sich tanzend um May zu bewegen. >> Wenn du das sagst? Ich glaube zwar, dass wir schon seit Ewigkeiten den falschen Weg nehmen, aber du bist der Boss, May. …“<< Die nicht verschwitzte Frau rannte den Hügel hinauf, wartete, rutschte den Sand hinunter und war verschwunden. Die Auftragskillerin seufzte, schleppte sich im letzten Atemzug nach oben und überblickte das weite, karge Feld. Erneut entkam ihr ein Seufzer. Ein auftreibender Wind kam hervor und wedelte trockene, schwarze Haare in ihr Gesicht und kitzelten ihre Nase, da ihre bessere Hälfte wieder neben ihr stand, die Hände hinter dem Rücken zusammengelegt und mit klarem Blick den Horizont erforschend, stets mit einem freundlichen Lächeln auf ihren Lippen. May lächelte keck, und sah zu Maylin, die neben ihr stand. „Siehst du das? Ich habe mich NICHT verlaufen. Das ist die Stadt. In wenigen Stunden sollten wir die Tore passiert haben.“ Sie nickte zufrieden und Maylin zuckte mit den Schultern und wischte sich ihr wehendes Haar hinter ihr Ohr. Sie grinste weit und breit und ließ sich nach hinten fallen, als May einen Schritt nach vorne ging. Ihr Körper und ihr Geist schöpften nun weiteren Mut, da ihr Ziel zum greifen Nahe war. Wobei das für sie erst einmal zweitrangig war. Etwas zu essen, die Trinkreserven aufzufrischen und gut zu schlafen, Alkohol, Zigaretten, das waren alles größere Prioritäten als irgendwelche Kontaktmänner ausfindig zu machen. Oh ja, Alkohol und Zigaretten. Allein diese Buchstaben tanzten mit ihren Sinnesbetäubungen auf ihrem Gaumen wenn sie daran nur dachte.


    Sie lies den Hügel schnell hinter sich und erhöhte das Tempo um New Vegas so schnell zu erreichen wie sie konnte.


    >> Freeside >>

  • „Na, Kumpel? Alles okay?“ fragte Owen und setzte sich zu Knox an die Bar.

    „Mir gings nie besser.“ lallte er.

    Viele Erinnerungen sind durchzogen von dichtem Nebel aber diese ist fast klar. Fast.

    Knox weiss nicht mehr genau was Owen damals gesagt hatte um ihn aus der Bar zu lotsen. Sie fanden sich aber wenig später auf dem Schrottplatz von Greenfield ein. Owen wirkte gleichzeitig stolz und nervös. Er sah sich ständig um. Die kühle Nachtluft ernüchterte Knox ein bisschen. Er wollte wissen was los war und warum er nicht mehr mit einem kühlen Flasche in der warmen Kneipe sass.

    „Ganz einfach, Kumpel. Es gibt etwas besseres als Bier.“

    „Whisky?“ Knox winkte ab, „davon muss ich immer viel früh kotzen..“

    Owen sah Knox wortlos an an. Er schwieg einen Moment ehe er in der Tasche kramte.

    „Ich rede nicht von Alkohol, klar?“ wieder sah Owen sich um. Sie waren allein hier. Knox furchte die Stirn. „Was dann?“ Er war grade so achtzehn Jahre alt und hatte keine Ahnung was der Freund seiner Brüder, mit dem er ebenfalls oft herumgammelte, meinte.

    „Das hier.“ er nahm Knox‘ Hand und legte einen kleinen Plastikbehälter hinein. „Und das hier.“ erweiterte er und zog einen Beutel mit seltsamen Krumen hervor. Wieder legte Knox die Stirn in Falten „Was ist das?“

    „Das, Kumpel, ist Jet. Und das hier, ist Gras.“

    "Sprichst du auch eine Sprache die ich verstehe?" Knox war verwirrt und dank dieses Kommentars fing er sich erstmal eine.

    "Bist du blöd?" Owen nahm ihm den Inhalator wieder aus der Hand und steckte die Sachen zurück in die Innentaschen seiner Jacke. dabei sah er sich um als würde er sich beobachtet fühlen. "Hör zu, falls dir das Leben wieder mal auf den Sack geht, dann geb ich dir was davon ab. Aber das bleibt unter uns, verstanden?" Wahrscheinlich war Knox damals zu betrunken gewesen um direkt zu verstehen. Aber er wusste dass er oft mit Owen darüber geredet hatte wie beschissen es hier war und dass es kein entkommen gab. Nur Arbeiten, Schule und Erwachsene die alles besser wussten.

    "Ich kann mich doch auch einfach betrinken." Er versuchte überlegen zu grinsen, wirkt auf Owen jedoch mehr dümmlich als etwas anderes. "Tom, mein Freund." Er legte die Hand auf seine Schulter und klopfte mit der anderen Hand auf die Stelle an der sich die Drogen befanden. "Ich sagte doch, das Zeug ist besser als Alk, das versichere ich dir. Warte..." Owen kramte in der Hosentasche und zog eine Schachtel hervor. Daraus schüttelte er eine selbstgedrehte Zigarette. "Hier." Er hielt sie Knox entgegen. "Ich hab selbst noch welche." gab dieser zurück und suchte sogleich unbeholfen danach. Owen stoppt eihn. "Nein... das ist keine normale Kippe. Nimm... schenk ich dir. Und falls du noch mehr davon willst. Ich weiss wo man es her kriegt." Er drückte ihm den Joint in die Hand. "Ich muss los. kein Wort zu niemandem. Vor allem nicht zu Brian und Cosmo. Klar!" Knox stand da, schwankte dabei ein bisschen und starrte den Dreher an. Fast so wie er heute den Jetinhalator anstarrt. Der erste Schritt in ein wolkenweiches, buntes, wohliges Verderben. Wäre es so leicht gewesen an Gras zu kommen wie an Jet, dann hätte ihm das damals vielleicht gereicht....

    Heute ist dieses rote Plastik sein Laster. War es immer und wird es immer bleiben. Egal wie lange man ihn auf Entzug setzte... Und er hatte Wort gehalten und nichts erzählt. Weder Brian noch Cosmo, noch sein Vater haben je herausgefunden dass er dieses Zeug inhalierte und schließlich sogar ein bisschen was davon verkaufte wenn er knapp bei Kasse war. Owen war sein bester Freund was diese Sache anging. Jenny wusste davon... weiss davon. Ob sie es je weitererzählt hat? Knox weiss es nicht.


    Jetzt ist er wieder unter Raidern. Keiner da der etwas dagegen hat. Keine Heimlichtuerei. Vermutlich handelt es ihm sogar noch Respekt ein wenn er es offen zugibt... Knox starrt den Inhalator in seiner Hand an... drückt und zieht alles in die Lunge..

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  • Langsam drosselte das Luftfahrzeug die Leistung der Rotoren und nach einiger Zeit im Schwebeflug setzten die Reifen auf. Stählerne Handschuhe packten Dust an den Schultern, zerrten ihn von seinem Sitz und schließlich den Absatz aus dem Vertibird hinaus. Die Luft roch selbst durch seine unfreiwillige Kopfbedeckung modrig und abgestanden. Grob und zielstrebig schoben ihn zwei kräftige Arme ein längeres Stück über glatten Betonboden. Schließlich öffnete sich eine Drucklufttür. Sein alter Körper wurde auf eine Sitzgelegenheit verfrachtet. Kalte Fesseln schlossen sich um die Handgelenke. Das typische Druckluftgeräusch ertönte erneut, die beiden Wachen schienen den Raum verlassen zu haben. John konzentrierte sich auf seine verbliebenen Sinne, denn das Material der Kapuze war absolut blickdicht. Auch in diesem Raum roch die Luft fal und leblos. Ihm fielen nur zwei Gruppen ein, die in der Mojave Bunkeranlagen betrieben. Gewöhnliche Umherziehende wussten über keine der beiden Gruppierungen genauer Bescheid, zumindest nicht aus verlässlichen Quellen. Eine Gruppe konnte er für sich mit ziemlicher Sicherheit ausschließen, die Stählerne Bruderschaft musste ihn entführt haben. Minuten, Stunden, die Zeit verstrich quälend langsam. Ein monotones Sirren erfüllte den Raum. Vermutlich Leuchstoffröhren oder Vorkriegsgeräte. Einrichtungen die außerhalb von New Vegas über ausreichend Reserven verfügten, um durchgehend elektrischen Strom für technische Anlagen oder Beleuchtung nutzen zu können, konnte man sich an einer Hand abzählen. Nach einer Ewigkeit öffnete sich die schwere Tür erneut. Schwere, zielstrebige Schritte hallten über den Betonboden und näherten sich John Dust direkt. Mit einem Schwung wurde das Etwas von seinem Kopf gezogen und sofort blendete die Beleuchtung die Augen des alten Mannes.


    Hektisch zwinkernd versuchte er die Konturen seines Gegenübers auszumachen. Das konnte nicht sein. Es war praktisch unmöglich. Keine zwei Meter von ihm entfernt stand ein Offizier der Enklave in vollständiger Uniform, samt Plasmapistole am Waffengürtel. Diese handliche Waffe war ein kleines Vermögen wert. Harte, stahlblaue Augen starrten ihn an. "Das ist also der berüchtigte alte Wanderer." Der Offizier musste an die 2 Meter messen, seine tiefe Bassstimme passte zu dem großen, bulligen Körper. In der rechten Hand hielt er den abgezogenen Patronenbeutel aus Nylonstoff. "Berüchtigt", bei diesem Wort stutze Dust innerlich. Wie konnte eine Einheit der Enklave ihn auf dem Radar haben? Wie sollte überhaupt noch eine Einheit der Enklave existieren? Die Theorien, um diesen Umstand zu erklären, zogen in seinem Kopf wirre Bahnen. Gleichzeitig versuchte Dust eine neutrale Mine zu waren und blieb stumm. "Diese Verwunderung kann ich dir nicht verübeln. Wie kann man mit so etwas schon rechnen?" Verdammt, er hat mir doch etwas angemerkt.. "Ich halte mich kurz, wir benötigen die Hilfe eines erfahrenen Mojavebewohners mit Militärausbildung. Unsere Späher haben deine Reise in den letzten Wochen verfolgt und zugegeben, sie waren mehr als einmal erstaunt." Eine kurze Pause entstand. Der alte Mann schaute sich genauer um. Er befand sich in einer Art Verhörraum, im Bauch einer Bunkeranlage, wie er bereits vermutet hatte. Der Stuhl auf dem er saß, war exakt mittig zentriert im Raum aufgestellt worden. Die Wände waren komplett kahl und aus einer Art Stahlbeton ähnlich dem einer Vault gefertigt worden. Dust dachte an Knox und die weite, von Toten gesäumte Ebene des so knappen und schicksalhaften Shodwdowns. Die Bilder verschwammen zu einem Strudel des Grauens. Was hat das alles zu bedeuten.. Der Offizier ergriff erneut das Wort. Eine Braue im faltendurchzogenen Gesicht zuckte für eine Sekunde nach oben. "Ich halte mich kurz, es geht um eine Expedition, genauer gesagt um eine Exfiltration. Nach einer kurzen Ruhezeit geht es los. Alles andere ist irrelevant für dich." John Dust war klar, dass ihm keine Wahl blieb. Seine Waffen wurden ihm abgenommen und er war müde und verletzt. Der Uniformierte zog rasch wieder den Beutel über den Kopf des Alten, machte Kehrt und verließ den Raum. Wenig später wurder er erneut hochgezogen und in einen anderen Raum gestoßen. Zum Inventar dieser zellenartigen Kammer gehörten lediglich eine schmale, klappbare Pritsche und ein größeres Gefäß in einer Ecke. Der gesprungene Spiegel an der Wand rundete die Luxusausstattung ab. Müde und niedergeschlagen legte sich John auf das schmale Bett und schloss langsam die bleischweren Augenlider.

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  • Wenn ich jetzt noch einen passenden Limiter finde, haben wir hier dauerhaft nichts mehr zu tun.“ stolz betrachtet der kleine Ingenieur names Flo sein Werk. Rocket steht daneben und zieht skeptisch an einer Zigarre. „Also ich weiss ja nich‘.“ nuschelt er. Die schmutzige, verbeulte, rostige Mrs Nanny, die ohne Saft auf dem Boden kauert wirkt heruntergekommen. Überhaupt sieht das Teil nach Schrott aus. Flo hat sie mit allerhand Metall und Schrauben zusammen geflickt, die Augen sind schief und vollkommen leblos. „Wir sollten zu Mick gegen. Der hat sicher was da was ich gebrauchen kann.“ Rocket schüttelt den Kopf. „Ohne mich Mann. Das Teil jat schonmal alles auseinander geballert. Da mach ich nich‘ mit.“ Flo tritt zum Roboter und tätschelt das gute Stück. „Keine Angst. Diesmal ist sie ungefährlich wenn etwas schief geht.“ er tippt auf einen der Arme. „Siehst du? Unbewaffnet.“ Rocket pafft nachdenklich und begutachtet den Raider neben dem ausgeschalteten Roboter. Sie sind fast gleich gross. „Keine Chance.“ er ist nicht bereit Flo zu glauben. „Es kann dir auch ohne Waffe die Birne einschlagen.“ er spuckt aus. „Wenn du das Ding einschaltest, sag vorher bescheid. Ich behalt es vom Wasserturm aus im Blick. Und wens sein muss jag ich das Teil UND dich dann in die Luft. Egal was Knox sagt, klar?“ Flo kam nicht zum antworten. Knox tritt ins Bild, schlägt dem etwas grösseren Rocket auf die Schulter und stellt sich gut gelaunt neben ihn. „Wozu ich was sage?“ fragt er und blickt zwischen den Raidern hin und her. Es sind einige Tage vergangen in denen Knox sich vollständig... fast vollständig regenerieren konnte. Seine Wunden heilen gut, sein Jet-level ist konstant und dank der Drogen muss er auch nicht weiter über seine Geschwister nachdenken. Ob sie noch hier waren, oder längst zurück gereist? Wen kümmerte das?

    Wenn das Ding nochmal amok läuft, wars das.“ sagt Rocket uneingeschüchtert. Er raucht und behält dabei den stummen Flo und sein Dings im Blick. Knox betrachtet die Mrs Nanny Einheit. „Läuft es denn?“ er sieht den Ingenieur an. Dieser schüttelt den Kopf. „Das heisst, doch. Aber ich muss erst noch einen Limiter installieren. Sonst macht sie wieder was sie will.“ „Dann mach das doch.“ Flo seufzt. „Dafür muss ich erst einen finden.“ Knox überlegt. „Was mit Mick und Ralph?“ Nun nickt Flo aufgeregt. „Daran hab ich auch schon gedacht.“ „Okay. Ich werd ihnen nen Besuch abstatten. Ich will heute sowieso ins Wrangler. Ripo hat erzählt da läuft heute Abend was heisses.“ er grinst und reibt sich die Hände. „Ripo?“ wendet Rocket ein. „Der Hosenscheisser hält sogar die fette Lady an der Fleischtheke für heiss, alein weil sie Möbse hat. Mach dich auf nen Flop gefasst Boss.“ Knox winkt ab. „Genau dafür wude Alkohol erfunden.“


    Die Bande hat sich ebenfalls von Victors Krieg erholt. Sie sprechen noch darüber und lecken ihre Wunden, doch das Schlimmste ist überstanden. Als unabhängige Gruppe leiden sie auch nicht an den Nachwirkungen. Knox‘ Vorgänger hat ganze Arbeit geleistet und den Bluthunden einen Ruf aufgebaut. Knox‘ Aufgabe ist es nur, diesen zu behalten. Sie leben hauptsächlich vom Plündern. Das hält ihren Ruf dort wo er sein soll. Aber sie sind tatsächlich nicht so verrufen, dass die Khane keinen Handel mehr mit ihnen treiben. Knox fragt sich was diese Lucy wohl dazu sagt, wenn sie erfährt, dass er nun diese Bande dahergelaufener Wüstenräuber anführt. Sie schien noch nie sonderlich begeistert von ihm. Auch damals nicht, als er mit dem Ranger Phil bei ihr aufgeschlagen war. Wie auch immer. Die Khane bieten gute Sachen und sie nehmen gern die Tauschwaren der Raider. Das ist auch schon das Ende vom Lied. Keiner würde für den anderen deshalb die Hand ins Feuer legen.

    Es gibt noch eine weitere Quelle für die Süssigkeiten der Raider. Abgesehen von Ripo.

    Freedom. Sie ist hinterlistiger als die Omertas und gefährlicher als ein RAD-Skorpion. Bisher ist Knox ihr nicht begegnet. Wenn er sich an das letzte zusammentreffen erinnert, ist es wohl auch besser wenn das so bleibt. Andererseits... er verwirft grinsend den Gefanken und die Erinnerung an ihre erste Begegnung, während er Freeside betritt.


    Hier sind die Nachwirkungen deutlicher. Die Anhänger sind so überlastet, dass sie bereits vor ihren Toren Zelte errichtet haben um darin Kriegsopfer zu versorgen. Knox kann verbundene Körper sehen. Darunter nur verbrannte Haut. Der schmerzhafte Anblick fährt ihm selbst unter die Knochen und er eilt schnell weiter. Kurz vor der Kreuzung zum Atomic Wrangler stockt er, klatscht sich an die Stirn und dreht um. Er sollte doch zum Schrottladen und nach diesem... was war es noch gleich? Ein Trimmer? Ein Timer? Nein... Denk nach. Mit der Faust an der Stirn geht Knox weiter. Kurz vor der Tür fällt es ihm ein. Ein Limiter!


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  • Stählerne Stiefel schepperten über den Boden des Bunkers. Dust wurde aus dem Schlaf gerissen und kurz darauf öffnete sich bereits die Drucklufttür. Schon an dem Geräuscht hatte Dust erkannt, dass es sich mit ziemlicher Sicherheit um Kampfeinheiten handeln musste. Erneut wurde ihm eine unfreiwillige Kopfbedeckung übergestülpt und wenig später fand er sich in einer Art Waffenkammer wieder. Auf einem Tisch war sauber eine einfache olive Uniform der Enklave ausgelegt worden. Sie wieß keinerlei Verstärkungen oder Extras auf. Neben der Uniform lag ein Standardlasergewehr ohne Energiezellen. Zwei Flaschen filtriertes Wasser ergänzten die karge Ausrüstung. "Rüstung ablegen." tönte die dumpfe Stimme des Enklavesoldaten aus dem Helm seiner Kampfrüstung. John wusste, ihm bliebe keine Wahl, widerwillig legte der alte Mann die so bewährte Rangerrüstung unter den Tisch und zog sich die Uniform an. Die Waffe war erstaunlich leicht. Es war ewig her, dass Dust das letzte Mal eine Energiewaffe in der Hand hatte. Ein großer Freund dieser Waffengattung war er nicht. Komplizierte Technik, teure Munition und gewöhnungsbedürftige Handhabung. Kaum lag die Waffe in seinen Händen, ging die Reise auch schon weiter. Nach einigen Metern erklommt der alte Mann erneut die Stufen des Vertibirds. Triebwerke wurden gestartet, der eiserne Vogel glitt in die Luft. Ihr Flug kam John lang vor. Neben ihm erfüllten die Luftfilter der Kampftruppenhelme den beengten Raum des Vertibirds mit einem mechanischen Atemgeräusch. Von Zeit zu Zeit drang schwacher Kommunikationsverkehr aus Richtung der Piloteninstrumente zu ihm durch. Die Anweisungen waren kryptisch und sehr kurz gehalten. Verdammt, keinerlei Informationen.. Nach einiger Zeit drosselte der Pilot die Triebwerke und die Räder setzten sanft auf weichem Boden auf. Einer der Soldaten beförderte ihn unsaft aus dem Vehikel. Nachdem ihr Taxi abgehoben war, zog man ihm endlich den Sack vom Kopf.


    Leere. Wo sein Blick nur hinschweifte, Sand, noch mehr Sand und vereinzelte Felsformationen. Ihm war es schleierhaft, wieso sie in dieser trostlosen Gegend abgesetzt wurden. Auf den ersten Blick waren hier draußen keinerlei Ziele erkennbar. Um ihn herum hatte sich ein kleiner Halbkreis aus vier Enklavesoldaten gebildet. Jeder von ihnen trug eine schwere Kampfrüstung und ein Plasmagewehr. Die Spitzen der Waffen wurden von angsteinflößendem, grünen Licht erfüllt. Einer löste sich aus der Gruppe. Seine Rüstung wieß ein kleines Symbol auf der Brust auf, bei den anderen drei konnte Dust nichts in dieser Art ausmachen. Er musste den Anführer des Trupps vor sich haben. "Das wird ein ziemlich langer Marsch, hoffentlich hast du dich gut ausgeruht." Die Schmerzen der Wunde waren etwas verflogen und John fühlte sich tatsächlich erstaunlich gut. Ohne weitere Umschweife setzten sich die vier in Bewegung. Die Füße der Enklaveeinheiten sanken in dem sandigen Untergrund ein, die pneumatische Unterstützung sorgte dennoch dafür, dass sie ausgesprochen zügig vorankamen. Der alte Mann hatte seine Schwierigkeiten, mit dem Enklavetrupp Schritt zu halten. Insgesamt war die Situation sowieso schon surreal genug. Bis vor Kurzem war sich Dust nahezu sicher gewesen, es gäbe in der Mojave keine nennenswerten Enklaveverbände mehr. Zügig bahnte sich der Kampftrupp den Weg durch eine immer felsiger werdende Umgebung. Endlich zeichnete sich in einem der zerfressenen Felsberge ein Holzverschlag ab. Dust wurde anders, sein Bauchgefühl sagte ihm, hierbei handelte es sich um einen Eingang in die Tiefen des Berges. Die Bretter machten einen verwirrterten Eindruck, der Eingang schien bereits lange nicht mehr betreten worden zu sein. Anders als erwartet, öffnete einer der Soldaten behutsam die Tür ins Innere. Dust hatte einen kräftigen Tritt mit dem Stahlstiefel der mechanischen Rüstung erwartet. Mit zwei Männer vor und zwei hinter sich ging es hinein in das schwarze Nichts.

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  • >>> Freeside >>>


    Im Lager angelangt, kommen sie zum Feuer was im Zentrum brennt. Drei Raider sitzen drum herum und braten Eichhörnchen und Maulwurfsratten. Sie heben alle samt die Köpfe als Knox mit Jenny ankommt. Rocket und Creed sehen sich an. "Wer isn das?" fragt Rocket und nickt gegen Jenny. Die steht selbstbewusst neben Knox und mustert den Raider zurück. Knox holt Luft um zu antworten doch seine Schwester ist schneller. "Mein Name ist Jenny." Schweigen. Knox ist sich nicht sicher was jetzt passieren wird. Creed starrt Jenny kauend an, bis er aufsteht und auf Jenny zu geht. Er ist grösser als Knox und sieht unbeirrt auch auf Jenny herab. "Und wer ist... Jenny?" fragt er mit ruhiger, rauer Stimme. Die Frage geht an Knox dem diese Show gar nicht gefällt. "Sie ist meine Schwester, und wenn einer von euch sie auch auch nur anfasst, ist er tot!" Knox schubst Creed zurück damit er ihr nicht so dicht auf die Pelle rückt. Dieser lacht. Die Zwei hinter ihm stimmen mit ein. "Wie süss." sagt Creed scherzhaft, doch Knox kann darüber nicht lachen. Creed ist derjenige dem er diesen Job zu verdanken hat. Er ist derjenige der dafür gesorgt hat, dass die Raider ihn annehmen. Mit etwas Hilfe von Ripo. Und jetzt macht er sich über ihn lustig? "Hey." Knox zieht die Pistole und richtet sie auf den Ex-Anführer. "Das war kein Scherz." Das Lachen verstummt nicht sofort. Knox glaubt sogar Creed denkt immer noch er mache Scherze. Ausserdem glaubt Creed immernoch Knox wäre zu weich. Er hat den alten Jay vor Tagen auch nicht umgebracht obwohl er es hätte tun sollen. Knox ist sich sicher dass Creed so denkt. Mit seinem Verhalten provoziert er gerade sein Raider-Ich. Mit schnellen Schritten geht er auf Creed zu, zieht zu ihm auf und drückt die Waffe unter sein Kinn. "Du!" sagt er. "Bist ab jetzt dafür verantwortlich, dass ihr hier kein Haar gekrümmt wird. Und wenn doch, bist du der erste dem ich das beschissene Grinsen aus dem Gesicht schiesse." Creed bemerkt den Ernst der Lage. Das Grinsen weicht, doch er lässt sich nichts anmerken. Sein Leben hat sich, seit Knox in der Mojave ist, länger um Jenny gedreht als es sollte und jetzt wo sie sicher und am Leben ist wird er das nicht versauen. Das ist er Cosmo jetzt irgendwie schuldig... Verdammter Cosmo. "Sag, dass du das verstanden hast." sagt Knox. Er klingt nicht aggressiv. "Hab ich." sagt Creed. Knox steckt die Waffe weg ohne von ihm zu weichen. Erst als Creed sich wieder ans Feuer setzt winkt er Jenny zu sich.


    "Warum hast du das gemacht?" fragt sie ihn auf dem Weg zu seinem Schlafplatz.

    "Damit du hier wohnen kannst." gibt er zurück.

    "Du behandelst mich immernoch wie ein Kind." Jenny wirkt beleidigt.

    "Du bist n Kind." sagt Knox. Er öffnet die Blechtür die in seine Hütte führt.

    "Ich kann meine Angelegenheiten selbst regeln." Jenny bleibt draussen stehen.

    Knox dreht sich zu ihr um. "Du bist sechzehn.."

    Beleidigt erhebt sie die Stimme. "Ich bin Neunzehn!"

    Verkniffen sieht er sie an. Verdammt er war so lange weg? In der Vault ist ihm jedes Zeitgefühl abhanden gekommen.

    "Okay." sagt er. Er hält die Tür weiter auf und bedeutet ihr sie soll endlich rein kommen. Er hat in der kleinen Bude ein Bett, eine Kiste die als Nachttisch dient, eine Lampe die darauf steht, ein Fenster mit Sicht auf den Platz, ein Kaffeetisch und eine Klappcouch. Er schliesst die Tür hinter ihr, dann schiebt er den Tisch an die Wand. Mit einem kurzen Handgriff klappt er das Sofa aus. Jenny setzt sich inzwischen auf sein Bett und greift nach dem Jet was dort auf dem Nachttisch liegt. Sie dreht es in den Händen. Knox sieht auf.

    "Brian und Cosmo haben Greenfield vor Raidern verteidigt." sagt sie nachdenklich, den Inhalator betrachtend. Knox setzt sich neben sie und nimmt das Jet an sich. Wie so oft, kann er dazu nichts sagen. Es ist einfach gekommen wie es kommen musste. Er war als Raider losgezogen - gezwungenermassen -, ausgestiegen - gezwungenermassen - und jetzt ist er wieder einer - freiwillig.

    Er hat nichts womit er sich rechtfertigen könnte. "Wärst du lieber wo anders?" fragt er stattdessen.

    Jenny zuckt die Schultern. Knox sieht sie an. Sie ist doch viel erwachsener als er sie in Erinnerung hat. So viel Zeit ist vergangen. Knox sagt nichts. "Willst du schlafen?" sie nickt. Knox steckt das Jet in die Tasche.


    Während Jenny in seinem Bett schläft, sitzt Knox auf dem Sofa und dreht den Inhalator in den Händen. Wie oft hat er das jetzt schon gemacht? Erst als er sie regelmässig atmen hört und sich sicher ist, dass sie tief schläft inhaliert er seine Dosis. Eine Weile liegt er noch wach und starrt an die dunkle Decke. Er ist sich nicht sicher was er von Jennys Anwesenheit halten soll. Was hatte sie erwartet als sie sich entschied zu bleiben? Ein Nomadenleben? Eine Siedlung wie Greenfield? Er ist unsicher was sie vom Lager hält.


    --


    Als Knox am nächsten Morgen aufwacht ist er allein. Hastig rappelt er sich auf als er begreift. Shit. Schnell steht er auf und muss erst einmal gegen ein Schwindelgefühl ankämpfen bevor er aus der Tür stolpert und sich umsieht. Er entdeckt Jenny im Zentrum. sie redet mit Flo. Knox lässt erleichtert den Kopf hängen. Uff. Verdammt. Das packt er nicht. Er kann sich nicht um sie kümmern. Das war ein verfluchter Fehler.

    Langsam geht er auf das erloschene Lagerfeuer zu und erkennt zwei weitere Personen. Ripo und... Freedom. Oh verflucht. Er erinnert sich. Er geht trotzdem unbeirrt weiter.

    "Hi." grüsst er die Runde. Flo grüsst freundlich zurück. Jenny lächelt nur. Ripo hebt die Hand. "Hey Boss.. kennst du Freedom?" Knox mustert die Frau die ihn ansieht als würde sie ihm gleich in die Fresse hauen wollen. "Wie gehts?" fragt er rhetorisch. Sie sagt nichts und Ripo erkennt dass die Beziehung vielleicht einen Knacks haben könnte.

    "Knox?" Flo zupft an Knox' Arm. "Hast du den Limiter?"

    Knox fällt ein dass er ihn aus der Tasche genommen hat. Er zeigt mit dem Daumen auf seine Hütte. "Liegt auf dem Tisch."

    "Nice!" Flo eilt davon.

    Wieder sieht Knox zu Freedom. "Wie.... läuft das Geschäft?" fragt er und versucht sich an einem freundlichen Grinsen. Freedom starrt ihn an, dann wendet sie sich Ripo zu. Sie packt ihm einen kleinen Plastikbeutel in die Hand. "Das." sagt sie greift in die eigene Hosentasche und zieht zwei Jet-Inhalatoren heraus. Blau, nicht Rot. Auch die drückt sie Ripo in die Hände. "und das. Das sollte reichen bis zum nächsten Mal." Ihre stimme ist kalt und einschüchternd. Bevor sie geht wirft sie Knox einen weiteren kurzen Blick zu, dann dreht sie um und geht. Ripo grinst. "Hier Knox. Das sind..." Er sieht auf und bemerkt wie Knox gar nicht mehr neben ihm steht sondern Freedom hinter her eilt. "für dich..." vervollständigt er den Satz verwundert.


    "Freedom! Hey. Warte doch mal." ruft Knox. Er hält sie an der Schulter zurück, die wehrt ihn ab. "Ich hab keine Zeit. Ich muss weiter."

    "Komm schon." Knox geht neben ihr her, versucht Schritt zu halten.

    "Ich hab dir nichts zu sagen. Wir sind quitt."

    "ja aber..." Knox gibt nicht auf. "Wenn wir quitt sind, warum bist du dann so angepisst?" Sie ist die Freelancerin die mit allen möglichen Raiderbanden handelt. Er erinnert sich noch an den Schrank mit ihren Vorräten. Der Wahnsinn.

    Freedom hält inne, starrt Knox an. Sie wirkt als überlege sie, doch dann sezt sie ihren Weg fort. "Geht dich n Scheissdreck an!"

    "Hat es mit mir zu tun?" Knox folgt ihr weiter. Freedom schweigt. "Okay, hat es." beantwortet er die Frage selbst, "aber... was hab ich getan?" Er will es wirklich wissen. Er hat ihr Geld gestohlen aber Dust hat es ihr zurückgezahlt. Was ist also ihr verficktes Problem?

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  • Blind folgte Dust den Geräuschen vor sich. Knirschend stapften die zwei Enclavesoldaten vor ihm in der Dunkelheit. Was mich in dieser Höhle wohl erwatet.. Sein in die Jahre gekommener Körper war erschöpft. Das lange und beschwerliche Abenteuer, das er mit Knox durchlebt hatte, steckte ihm immer noch in dne Knochen. Wo sein Begleiter wohl war? Die Szene auf dem Kriegsschauplatz lief erneut vor seinem inneren Auge ab. Das Auftauchen des Vertibirds aus dem Nichts, alles wirkte so surreal und abstrakt. Ein schwaches Flackern zuckte durch die alles gierig verschlingende Finsternis im Stollen. Vorsichtig näherte sich die Truppe der Lichtquelle. Die Soldaten vor und hinter Dust gingen in eine halb geduckte Position, viel mehr ließen die schweren Kampfrüstungen nicht zu. Der alte Wanderer tat es ihnen gleich. Konturen einer großen, stählernen Tür zeichneten sich vor ihnen ab. Dust drehte sich der Magen um. Er kannte die Art von Tür, sie befanden sich an jedem Eingang einer Vault. Diese großen, nahezu unzerstörbaren Bunker wurden in aller Schnelle vor dem großen Krieg errichtet worden. Das eine Mal, bei dem er sich in das Innere einer Vault vorgestastet hatte, musste er dies fast mit seinem Leben bezahlen. Es kursierten zahllose Gerüchte über die alten Bunker unter den Leuten. Wie es mit Gerüchten nun mal so iwar, wurde nach Dusts Ansicht viel hinzugedichtet, aber einige Sachen konnten problemlos der Wahrheit entsprechend. Man konnte über die Vaults ganz allgemein sagen, dass nehazu jede einer eingestaubten Pralinenschachtel aus Eisen und Beton voller grausamer Schrecklichkeiten glich. Das riesige Eisentor war geschlossen. John wurde immer unwohler, als er aus der Nähe keinerlei Ziffern auf der Tür lesen konnte. Soweit er wusste, war jede der Vaults mit einer Nummer versehen worden, diese fehlte hier. Als sich die Gruppe gesammelt vor dem Eingang befand und der Kommandant des Trupps die Lage für sicher hielt, schaltete er eine leistungsstarke Lampe an seinem Powerhelm ein. Der gleißende Lichtstrahl durchschnitt die Dunkelheit und fiel auf die Tür. Einige momente starrte er auf die ungebschriftete Tür, lange genug, dass es Dust auffiel. Rasch schaute er sich um und fand schnell das alte, staubüberzogene Kontrollterminal für den Eingangsmechanismus.


    Schwach blinkte ein rotes Lämpchen in dem orangene Metallpanel der Bedientafel. Der Enclavekommandant beugte sich über die Einrichtung. Knirschend zog er einen kleinen Hebel nach oben. Kreischend kam ein verrosteter Mechanismus in Gang, der sich in die Eisentür einhakte. Mit einem markerschütternden Knirschen zog sich das gewaltige Torelement schließlich auf die Seite und gab einen verwitterten Eingangbereich preis. Dumpf dröhnte die Stimme aus dem Helm des Befehlshabenden: "Waffen in den Anschlag nehmen, ab hier oberste Vorsicht. Es gibt keine Aufklärungsdaten, die belegen, dass irgendjemand in den letzten Jahren diese Anlage betreten oder verlassen hat." Dust konnte seine Frage nicht zurückhalten: "Was stimmt mit dieser Vault nicht?" Der Kommandant drehte sich nur kurz in seine Richtung und zwei Worte drangen aus seinem Helm: "Experimentelle Einrichtung." John Dust schluckte. Allmählich wurde ihm klar, wieso der Enclavestützpunkt so ein gut ausgerüstetes Team entsandt hatte. Nun schalteten auch die anderen 3 Enclavesoldaten ihre Helmlampen ein. In der gleichen Formation wie zuvor rückte der Trupp in die Vault vor. Alles lag wie tot vor ihnen. Tische und Regale waren mit einer dicken Rostschicht überzogen, uraltes Papier lag wild auf dem Boden verteilt herum. Spuren von menschlicher Bewohnung konnte John im Vorraum jedoch nicht ausmachen. Sie standen vor der ersten Drucklufttür der Vault. Angespannt richteten sich die Plasmagewehre auf die Tür. Der Ranghöchste betätigte den Schalter. Es passierte nichts, kein Zischen, kein Entriegelungsgeräuscht. Er versuchte es ein zweites Mal, doch das Ergebnis blieb das Gleiche. Wütend schlug der Eclavekommandant gegen die Wand. "Jameson, näher an die Tür ran, schauen Sie sich den Mechanismus genauer an, vielleicht kann er überbrückt werden." Einer der Soldaten trat aus dem Halbkreis und begann damit, sich an der Türsteuerungseinheit zu schaffen zu machen. "Der Rest durchsucht jeden Winkel dieses Vorraums, falls improvisiert werden muss." John bewegte sich in den kleinen Nebenraum, der als eine Art Kontrollstelle für den Eingangsbereich gedient haben musste. In einer Ecke flackerte wie ein Objekt aus einem anderen Zeitstrang ein Terminal vor sich hin. Vorsichtig näherte der Alte sich. Mit sanften Handbewegungen befreite er Mattscheibe und Tatstatur von der dicken Staubschicht. Sein Wissen in Sachen Terminals war eher rudimentär. Das Terminal schien 2 ungesicherte Einträge zu besitzen und viele verschlüsselte Unterordner. Es mussten mehrere Dutzend verschlüsselte Dateien sein, vielelicht auch deutlich mehr. Gefesselt öffnete John den ersten unverschlüsselten Eintrag, der sich stockend auf dem flackernden Monitor aufbaute.

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  • Mit einer Geschwindigkeit mit der Knox so nicht gerechnet hat, dreht Freedom sich zu ihm um. Sie holt Luft um etwas zu sagen, verkneift sich die Worte aber. Mit dem Finger auf seiner Brust, starrt sie ihn an und hadert mit sich. Knox breitet die Arme aus. „Ja, komm. Sag schon.“ er fürchtet sich vor nichts. Was kann sie ihm schon sagen, was ihn verblüfft. Er war ein Arschloch. Dumm gelaufen. Aber das ist mindestens ein Jahr her, oder? Eine wie Freedom wird doch nicht so lange nachtragend sein. Bestimmt kennt sie grössere Wichser als ihn. Während Knox damit beschäftigt ist sich Gründe auszumalen die ihn besser wegkommen lassen als er sollte, entschliesst Freedom sich zu schweigen. Sie tritt zurück und starrt Knox noch einen Moment lang an, bevor sie mit einem „Vergiss es.“ einfach weiter geht.
    Knox wäre nicht Knox wenn er sich so einfach abschütteln liesse. Sie gefällt ihm. So richtig. Auch wenn es ewig her zu sein scheint, hat er immer noch das Bild von ihr nach dem sie sich dieses Rocket reingezogen haben. Dass sie ihn angeschossen hat, verdrängt er. Sie hatte ihre Gründe. Aber Gedächtnisschaden hin oder her, diese Begegnung bleibt und er würde derzeit alles tun um das nochmal zu erleben. Das Leben ist trist genug. Peaches ist weg, Dust auch, Quinn, Phil, Slayter… Brian… er folgt Freedom doch sie lässt sich nicht länger aufhalten. Erst als sie den „Schutzwall“ der das kleine Lager umgibt erreicht hat, wird Knox langsamer. Sie hat vor den Eingangstoren eine Minikarawane. Kein Brahmin welches sie zog, aber es ist auch mehr ein Karren den sie selber ziehen konnte. „Was vertickst du denn noch alles?“ fragt Knox. Das sieht ihm nicht nach reinem Drogenhandel aus. Freedom schweigt. Knox wird noch langsamer als sich plötzlich zwei Hände oben am Karrenrand festhalten und sich ein kleiner blonder Kopf hochzieht. Das Kind, wohl ein Junge, verblüfft Knox so sehr, dass er vollends stehen bleibt. Freedom ist ne Mom? Das hätte er im Leben nicht gedacht. Er sieht ihr zu wie sie das Kind wieder unter der schattigen Plane versteckt. Dabei flüstert sie leise Worte um das leichte Quengeln zu beenden. Ohne Knox einen weiteren Blick zuzuwerfen hebt sie den Karren und zieht ihrer Wege. Knox starrt ihr nach. Wie unglaublich schnell sich das Bild einer Person ändern kann. Er denkt nicht weiter darüber nach, ist sich aber bewusst dass das Interesse an ihr grade deutlich gesunken ist. …Schulterzuckend kehrt er zurück zur Lagermitte… who cares…

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  • Knox kehrt zurück zu Jenny und Ripo. „Sag mal, wusstest du das Freedom ein Kind hat?“ fragt er den jungen Raider. Ripo streckt Knox die Inhalatoren entgegen die er vorhin so gekonnt ignoriert hatte. Knox nimmt sie nickend entgegen. „Ja, sie kommt nicht mehr so oft in Raidergebiet seit das so ist. Sie verkauft jetzt nebenbei auch so...“ Ripp hebt die Schultern. „Keine Ahnung, was alles.. Wir kaufen nur Chems bei ihr ein.“ Knox hebt den Kopf zu einem a-ha… „Ist sie ganz allein?“ fragt Jenny besorgt. Daran hat Knox noch gar nicht gedacht. Erneut hebt Ripo die Schultern. „Woher soll ich das wissen?“ Jenny wendet sich Knox zu. „Vielleicht ist sie Froh um Hilfe. Ich würde Hilfe wollen.“ - „Du brauchst sie aber hoffentlich noch nicht so bald…“ Urgh. Knox stellt sich das Drama vor, wenn Jenny schwanger würde. Und dann ein winziges Baby in mitten dieser räudigen Bande? Uff… er schüttelt den Gedanken ab. „Ich pass natürlich auf..“ sagt Jenny mit einer Selbstverständlichkeit die Knox blinzeln lässt. Jenny runzelt die Stirn bei seiner Reaktion. „Du denkst doch nich, ich wär noch…“ die kleine Schwester lacht. Das hat Knox jetzt nicht wissen wollen. „Is mir eigentlich egal.“ sagt er trocken. Ist es nicht. Aber er lässt sich nichts anmerken. Auch nicht als er Ripo bemerkt wie er Jenny diese… interessierten Blicke zuwirft. Er ist versucht ihm unauffällig aber kräftig auf den Fuss zu treten. „Können wir rausfinden ob wir ihr irgendwie unter die Arme greifen können? Sie tut mir voll leid…“ Jenny wendet sich mit mitleidvollem Blick zum Ausgang der Siedlung um. Ripo starrt Jenny an und nickt geistesabwesend. Knox nutzt die Gelegenheit, in der Jenny nicht hin sieht um ihm den Ellbogen in die Seite zu rammen. Der stösst erschrocken Luft aus, tritt zur Seite und blickt sich krümmend zu Knox. Auf Jennys Gesicht erscheint ein Fragezeichen, von dem Knox jedoch ablenkt: „Sie ist though… wenn sie Hilfe braucht, wird sie sich schon irgendwie bemerkbar machen.“ das glaubt Knox zwar nicht, aber er hat auch wirklich keine Lust sich in Freedoms Angelegenheiten einzumischen. „Ich werd sie nächstes Mal fragen.“ beschliesst Jenny bestimmt. „Tu dir keinen Zwang an.“ meint Knox und verlässt die Runde. „Ich geh was essen…“ informiert er und wendet sich nochmal im gehen zu Ripo um. Er wirft ihm einen eindeutigen Blick zu. Er hat vorhin gehört was wem droht wenn er Jenny zu nahe kommt.


    Das Leben läuft eigentlich ganz gut. Es ist ruhig, die Raider sind beschäftigt, es fehlt ihnen an fast nichts. Die Tatsache, dass er immer öfter Namen vergisst macht ihm ein wenig sorgen. Das Serum wird seine Wirkung verlieren und es sind nur zwei Dosen übrig. Vermutlich hilft er auch noch nach in dem er sich täglich wie früher zudröhnt und dabei vergisst, dass er auch älter und gebrechlicher wird. Dennoch denkt Knox nicht daran mit den Chems aufzuhören. Das Leben ist wie eine Hühnerleiter; Kurz und beschissen. Dann kann er sich die Zeit auch mit ein wenig Jet versüssen. Und damit versorgt Ripo ihn jetzt reichlich. Keine Ahnung wie der Kleine das hinkriegt aber Knox solls recht sein. Er ist ein guter und loyaler Freund.


    ----


    Eines Abends, auf dem Heimweg, Knox, Ripo und Rocket haben grade die Tore von Freeside passiert und sind 'leicht' angetrunken, wendetet sich das Blatt für den Raideranführer.

    "Natürlich kann man die nich' sehn, hab ich doch gesagt!" bekräftigt Knox die Existenz des Nachtsfolks, dem er vor gefühlt einer Million Jahren einmal in Action gesehen hatte. Gegen die Legion, was nicht Schade gewesen war. "Die ernähren sich praktisch von Stealth Boys... aber das macht sie auch zu totalen Psychos!" grinst Knox und Ripo gibt zurück: "Ich dachte Psycho macht die Leute zu Psychos." - "Nix gegen Psycho, Kleiner." mischt Rocket sich ein. "Scheiss auf Psycho, Jet ist das..." Knox bleibt abrupt stehen und die Fröhlichkeit in seinem Gesicht stirbt ab. Verwundert bleiben Ripo und Rocket zwei Schritte vor ihm stehen und blicken zurück. "Was ist Boss?"

    Knox starrt entgeistert zu der Gasse zwischen den beiden heruntergekommenen Häuschen vor ihnen, wo sich grade etwas abgespielt hat was absolut unmöglich ist. U n m ö g l i c h! Er schüttelt den Kopf, reibt sich mit einer Hand sie Augen und starrt nochmal hin. Der Alkohol vernebelt ihm die Sicht, das ist alles. Das war Einbildungen. Pure Einbildung. Ripo und Rocket beginnen damit in die selbe Richtung zu starren, um heraus zu finden was Knox dort gesehen haben könnte. Aber die Gasse ist leer. "Siehst du Gespenster?" fragt Rocket und schlägt Knox lachend auf den Rücken um ihn zum weitergehen zu bewegen. Knox blinzelt noch ein paar mal, dann setzt er sich in Bewegung. Das war nur Einbildung. Nichts weiter. Er beginnt vorsichtig und verlegen zu Lachen. "Hehe.. ja ... sieht so aus." - "Ich sag doch du wirst alt, Mann. Da verträgt man nicht mehr so viel." Provozierend geht Rocket ein wenig schneller. Der Kerl ist mindestens fünf Jahre älter als Knox. Der soll mal schön die Klappe halten. Wüsste er wen er grade so lässig, putzmunter und vor allem LEBENDIG dort an der Wand stehen sehen hat, bevor sie ihn und seine Begleiter erblickt hat und verschwand, dann würde er... nein. Rocket kennt sie nicht. Er weiss nicht was Knox alles durchgemacht hat wegen dieser Geschichte.... Knox schüttelt nochmal den Kopf. Das ist sein Unterbewusstsein welches ihm grade einen Streich gespeilt hat. Wenn da jemand war, dann bestimmt nur jemand der ihr ähnlich sieht. Andererseits hat er sich die Beschatter in Spring MT auch nicht eingebildet gehabt... Wahrnehmung kann er... Sein Kopf beginnt damit ihm einzubläuen dass er sich geirrt hat. Selbst wenn sie es war - was unmöglich ist, schliesslich hat er sie eigenhändig umgebracht - was machte das schon? "Sieht so aus." murmelt Knox und folgt den gut gelaunten Raidern zurück ins Lager.

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  • Jenny wandert durch die kleine Siedlung, die weniger eine Siedlung als ein Schrotthaufen ist. Hier wohnen auch weniger Raider als einfache Plünderer. Die Raider im Osten sind weit brutaler als die Bande hier, weswegen es Jenny schwer fällt sie als richtige Raider zu bezeichnen so wie Tho.. Knox es tut. Wären die Typen hier so wild und psycho wie die, die Greenfield angreifen, wäre sie als junge Frau längst vergewaltig, aufgeschlitzt und aufgehängt geworden. Vielleicht nicht mal in dieser Reihenfolge, aber sicher ist, dass sie hier sicher ist. Angefreundet hat sie sich noch nicht mit allen. Ripo ist nett, wenn auch ein wenig schräg. Aber das sind die meisten hier. Rocket macht sich nicht viel aus ihr, so kommt es ihr zumindest vor. Er macht den Eindruck, als ob er ihr aus dem Weg geht und nur das nötigste mit ihr spricht. Creed verhält sich ähnlich, beobachtet sie jedoch deutlich öfter. Was er wohl aus Angst vor Knox tut. Wobei Angst vielleicht nicht das Richtige wort ist. Respekt trifft es eher. Weil er ihm (dummerweise) aufgetragen hat, dafür zu sorgen dass ihr kein Haar gekrümmt wird. Er ist einfach viel zu kleinlich. Sie kann auf sich selbst aufpassen und sie kann sich einlassen mit wem sie will. Sie braucht keinen Babysitter.

    Jenny kommt an dem ramponierten Schuppen vorbei in dem Flo, der kleine Technikfreak an Q-T. bastelt. Jenny weiss immernoch nicht was eine Miss Nanny Einheit bringt... hier draussen. Was will sie putzen? Soll sie etwa Staubsaugen?

    Jenny kann Flo ganz gut leiden. Er ist nett und ebenfalls alles andere als ein Raidergemüt. Creed und Rocket kommen dem am nächsten. Sie können brutal sein wenn sie wollen. Vielleicht ist es aber auch Knox der hier alles umgekrempelt hat. Er war früher nie gewalttätig. Es sei denn man hat ihn aufs Blut provoziert. Es gibt noch andere Leute hier auf der Müllhalde, denen Jenny jedoch maximal neutral eingestellt ist.


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    Neugierig geht sie auf Freedom zu die versucht das Kind zu beruhigen. Es muss vielleicht zwei, drei Jahre alt sein, so genau kennt Jenny sich mit Kindern nicht aus. Die Händlerin bemerkt Jenny kümmert sich aber weiter um ihren Sohn, wiegt den untröstlichen Jungen und redet auf ihn ein. Jenny bleibt stehen und als der Junge sie sieht wird er unerwartet still und mustert das Mädchen neugierig. Freedom setzt ihn auf den Karren zurück. „Soll ich auf ihn aufpassen?“ fragt Jenny freundlich. Sie kam ja auch mit Peaches Sohn ganz gut zurecht. Freedom betrachtet sie. Die letzten Male haben sie sich schon gesehen aber nie miteinander gesprochen. „Wie heisst du?“ fragt sie und klingt ein wenig forsch, jedoch kennt Jenny die mürrische Freedom nicht anders. „Jenny.“ erwidert die Neunzehnjährige. „Was machst du bei diesen verlausten Pack?“ fragt sie weiter und Jenny ist nicht sicher was sie davon halten soll. „Die Typen hier sind nett.“ - „Ja… zu nett.“ Freedom wendet sich dem Karren zu und greift nach einem Sack in dem einige lose Gegenstände zu sein scheinen. „Das war früher mal anders.“ spricht sie weiter und hievt den Sack über die Schultern. „Damals haben sie noch regelmässig Nord Vegas angegriffen obwohl es dort kaum was zu holen gibt.“ Jenny hört aufmerksam zu. „Was hat sich geändert?“ fragt sie, denn sie weiss das Creed immer noch mit einigen von den Ansässigen loszieht und mit Beute zurück kehrt. Hauptsächlich Essen und Trinken, manchmal auch Waffen und Munition. „Frag doch mal deinen Boss.“ entgegnet die Händlerin die Augenscheinlich ganz gut zu den verlausten Bande passen würde. „Knox ist nicht mein „Boss“.“ gibt Jenny zurück und beobachtet wie Freedom dem Sack wieder abstellt und sich erneut dem Kind widmet, dass schon wieder eine Schnute zieht. „Nein? Ich dachte ihr habt ihn angeheuert, damit ihr euch nicht gegenseitig zerfleischt.“ Freedom klingt ein wenig belustigt. „Ich weiss nicht wie er zu der Bande kam. Er ist mein Bruder und ich bin hier weil ich nicht zurück nach Hause wollte.“ Jenny spricht sachlich und bemerkt wie Freedom inne hält. Dann blickt sie sie mit einem undeutbaren Blick an. „Er ist dein Bruder?“ Jenny hebt die Schultern und nickt, obwohl er nicht ihr biologischer Bruder ist, berichtigt sie das nicht. Das tut sie nie. Thomas IST ihr Bruder. Freedom blickt zur Raidersiedlung und dann zurück zu Jenny. Irgendwas in ihrer Haltung hat sich verändert denn sie sagt: „Sein Name ist Blake. Ich brauch nicht lange.“ Jenny nickt lächelnd, erfreut dass Freedom ihr ihr Kind anvertraut und das Angebot annimmt. „Hast du eine Waffe?“ Perplex sieht Jenny an sich herab und ehe sie antworten kann drückt Freedom ihr eine 10mm in die Hand. „Hier… ich bin gleich zurück.“ damit geht Freedom Richtung Siedlung und Jenny sieht ihr etwas verdutzt nach. Sich dem Kind nähernd, steckt die junge Frau die Waffe ein und setzt sich zu Blake auf den Karren. „Na, Blakey? Ich bin Jenny.“



    „Freeeeeedommm! Ein Glück!“ Ripo geht auf die näher kommende Händlerin zu. Sie drückt ihm den Sack in die Arme. „Hier. Wo ist die Bezahlung?“ Ripo öffnet mit einer Hand den Jutebeutel und wühlt darin herum. „Hast du kein Rocket?“ - „Nicht für euch. Na los Kleiner, ich habs eilig.“ Verwundert schaut Ripo auf. Früher hat sie doch auch immer Rocket mitgebracht. „Warum nicht? Komm schon. Knox braucht n bisschen was…“ er reibt Zeigefinger und Daumen aneinander und sucht nach einem geeigneten Wort, „du weisst schon.“ - „Und ich brauch Kronkorken. Na los, lauf schon.“ Ripo verzieht den Mund angesichts der stresserei seitens Freedom, bleibt aber hartnäckig. „Ich bin für den Zustand vom Boss verantwortlich. Sag schon an, wo ist das Problem?“ Freedom mustert den Jüngeren. „Ich hab keins mehr.“ trocken starrt sie Ripo an bis er es aufgibt. „Ich glaub dir nicht. Du warst immer die Einzige die an Massenweise von dem Zeug dran kam, nebst den Khanen. Aber okay…“ Ripo wendet sich ab und gibt ihr zu verstehen, sie solle ihm folgen.


    Bei Ripos eigenen Verschlag bleibt er stehen und öffnet die mit einem Vorhängeschloss versiegelte Tür, in dem er einen Zahlencode einstellt. Darin hat er seine „Tauschwaren“ und ein Bett. Diese Bande wäre nichts ohne sein Verhandlungstalent. „Warum ist dir das Rocket so wichtig?“ fragt Freedom beiläufig während sie wartet und sich umsieht. „Knox dreht grad ein bisschen ab.“ kommt es aus dem inneren der Wellblechhütte. „Seit ein paar Tagen schon. Er muss wieder runter kommen.“ - „Was heisst „er dreht ab“?“ Freedom steckt sich eine Zigarette an und lauscht den Geräuschen die Ripo im inneren macht. „Naja er schläft beschissen und benimmt sich ein wenig… paranoid.“ - „Nebenwirkung von Jet.“ entgegnet Freedom monoton. Ripo kommt mit einem verblassten Rucksack wieder ans Tageslicht. „Ach Bullshit. Er ist nur ein bisschen neben der Spur.“ - „Wenn dus sagst.“ Freedom klingt gleichgültig. Ripo reicht ihr den Rucksack. „Deswegen wär ich dir sehr verbunden wenn du was auftreiben könntest…“ - „Keine Chance. Nimmt die blauen Jets. Das reicht.“ Sie nimmt den Rucksack an sich und wendet sich ab. Ripo folgt ihr nicht.


    --


    "Danke fürs aufpassen." sagt Freedom, nimmt ein paar Kronkorken aus dem Rucksack und reicht sie Jenny. Diese lehnt ab. "Kein Problem. Sag mal... hast du sonst niemanden der die mit Blake hilft?" - "Normalerweise passt Rosa auf ihn auf. Aber sie ist grade... verhindert." - "Ist sie tot?" fragt Jenny grade heraus was Freedom ein wenig erstaunt. "Ja." gibt sie zu und streichelt dem Jungen über den Kopf. Freedom mustert Jenny, anerkennend. Dumm ist sie nicht. Sie verstaut die Sachen und hält kurz inne als Jenny ihr anbietet: "Ich kann das übernehmen." - "Warum solltest du das tun?" Jenny hebt die Schultern. "Ich bin hier bei einer Horde zielloser Typen, was soll ich sonst tun?" sagt sie scherzhaft. Es ist jedoch die Wahrheit. Freedom mustert die junge Frau ein ganze weile und scheint abzuwägen was sie alles tun könnte wenn sie den Jungen nicht im Wagen versteckt halten müsste und es würde Blake vermutlich auch gut tun. "Nimmst du dann wenigstens eine Bezahlung an?" Jenny grinst. "Sicher." - "Ich überlegs mir. Komm gegen Abend nach Nord Vegas, dann sag ich dir bescheid.." Freedom ringt sich sogar ein kleines Lächeln ab was Jenny freut. "Mach ich."

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  • Nein, das war sie nicht schon wieder in Freeside. Sie wars nicht. Nein. Auf keinen Fall. Das sind die Drogen, der Gedächtnisverlust-Scheiss oder noch so ne stupide chemische Reaktion in seinem Gehirn, was ihm das vorgaukelt. Lola ist tot!
    Unentspannt geht Knox vor seiner Hütte auf und ab. Sie ist tot. Er hat ihr den Hals aufgeschlitzt und Blut ist herausgespritzt. Es gibt Zeugen! Andrew hat sie vergraben! Knox hat ihm mit eigenen Augen zugesehen. Abrupt bleibt Knox stehen und schaut auf. Das ist es! Er muss sie nur ausgraben und und nachsehen. Dann wird sich alles klähren und der Knoten im Hirn wird sich lösen. Es kann nur Einbildung gewesen sein dass er sie auf dem Heimweg gesehen hatte und heute in Freeside vor dem Mick and Ralphs. Es MUSS Einbildung gewesen sein!
    Eilig geht er zu Flos Schuppen, tritt ein und kramt sich durch das gelagerte Werkzeug. Der kleine Mann, der da grade eine Rauchpause machend, vor der abgeschalteten, schäbigen Ms. Nanny steht, schaut dem Boss verdutzt zu. „Was suchst du?“ fragt er, die Zielstrebigkeit des Älteren musternd. „Eine Schaufel.“ entgegnet Knox und hält wenig später inne, schaut sich um und entdeckt das gesuchte Objekt. Er legt sie sich über die Schulter und macht sich auf, das kleine Gebäude zu verlassen. „Warte doch!“ ruft Flo und geht neben Knox her. „Gehst du einen Schatz bergen?“ - „Im Gegenteil.“ brummt Knox. Flo fragt: „Gehst du einen vergraben?“

    Knox stutzt: „Was? Nein. Ich muss nur was überprüfen.“ - „Brauchst du hilfe?“ Flo wird neugierig. „Nein.“ entgegnet Knox und geht schneller bis Flo stehenbleibt und ihm mit mehr Fragen im Gesicht nachschaut als vor der kurzen Konversation.


    Auf dem Weg aus dem Lager, kommt Jenny ihm entgegen. „Ich geh nach Nord Vegas.“ informiert sie ihn und folgt ihm ein paar Meter. „Was willst du da?“ fragt Knox, der jedoch mehr auf sein Ziel fokussiert ist, als auf seine Schwester. „Ich treff mich mit Freedom und pass vielleicht auf Blake auf.“ - „Wer ist Blake..?“ Knox‘ Frage klingt wenig interessiert. „Ihr Sohn?“ entgegnet Jenny ungeduldig, „Du hast dich über ihn gewundert, schon vergessen? Brauchst du schon die neue Dosis vom Serum?“ das letzte scherzt sie nur doch Knox sieht sie ernst an. Die Sache ist nicht lustig. Es liegt ihm auf der Zunge das zu sagen und auch, dass der Platz von Nord Vegas eine fiese Gegend ist, aber was würde das nützen? „Ich schlage vor, du gehst da nicht allein hin.“ versucht er es. „Willst du etwa mitkommen und beim Babysitten helfen?“ grinst Jenny. Um Himmels willen, nein. Er dachte da eher an Creed. „Ich hab genug mit dir zu tun.“ gibt er seiner Stimmung entsprechend ernster zurück als er wollte. Sie boxt ihm in den Arm. „Hör auf, auf mich aufpassen zu wollen. Ich kann für mich selbst sorgen.“ sie nimmt ihm das übel. Sie hat es von Greenfield hier her geschafft und einige dieser krassen Aufgaben von den Siedlern im Westen durchgezogen. Allein. Und wäre sie nicht gekratzt worden, von einer dieser ollen blinden Todeskrallen, wäre sie mit den Aufgaben auch fertig geworden bevor Knox sie daran gehindert hatte. Ganz bestimmt! Das alles liegt unglaublich lange zurück und sie hatte sich für Knox und die Familie entschieden. Im Nachhinein hätte sie das früher tun sollen, aber man ist immer erst später schlauer. Jetzt ist Brian tot und… „Jaja, erwachsen hin oder her, da scheiss ich drauf, ok?“ Knox bleibt bei seinen Worten stehen. „Ich hab kein Bock auf dein gezicke jedesmal. Hör halt einfach mal auf mich.“

    Die Standpaucke hat Jenny nicht erwartet. Trotzig und sauer starrt sie ihn an. „Weil du ja alles am besten weisst?“ Streit kann Knox grade gar nicht gebrauchen, aber es läuft wohl oder übel darauf hinaus. „Ich lebe hier schon seit… seit…“ er ist versucht an den Fingern die Jahre abzuzählen, lässt es aber, „schon lange. Länger als du und ja ich weiss das alles am besten.“ - „Dann weisst du ja auch dass das Jet dich umbringen wird! Und dass ich dabei zusehen darf! Und ich geh jetzt nach Nord Vegas. Hoffentlich komm ich heil zurück damit du kein schlechtes Gewissen haben musst!“ Sauer dreht Jenny um und lässt Knox mit seiner Schaufel stehen. Dieser hat eine heiden Wut im Bauch. Gottverdammt nochmal. Er sieht ihr nach, unschlüssig was zu tun ist. Lola ist schon tot, eigentlich hat das keine Eile, aber Jenny..? Knox‘ Kiefer mahlt. Zerknirscht folgt er ihr schliesslich doch. Das darf doch nicht wahr sein.



    >>> Gehen nach Nord Vegas >>>

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  • >>>kommen von Platz von Nord Vegas >>>


    Jenny findet die Lämpchen im Wagen und die Tatsache einen fahrbaren Untersatz zu haben zwar spannend, doch zeigt sich diese im Moment nicht so wie damals bei Knox. Sie hört dem Song zu und hat das Gefühl, er könnte jetzt in Dauerschleife gespielt werden ohne, dass es sie stören würde. Nachdenklich blickt sie auf die vorbeiziehende Landschaft bis Phil sie aus den Gedanken holt. „Da fragst du die Falsche…“ meint sie fast ein wenig trostlos. „Ich war 10 oder so als er verschwand.“ sie blickt wieder aus dem Fenster. „Ich hab immer zu ihm aufgesehen…“ murmelt sie eher, als dass sies sagt. Wenn sie so darüber nachdenkt, ist es grade so eine; Triff niemals deine Helden-Situation. All die Jahre, obwohl sie ihn für tot gehalten hat, hat sie ihn verehrt. Sie hat ihn vermisst und geglaubt er schaue auf sie herab, so wie es ihr Mr. Gustav, der Priester der Siedlung, immer gesagt hat. Das Wiedersehen hatte Knox ihr mächtig versaut. Aber das lag wohl an dem Gedächtnisverlust. Es war sowieso zu plötzlich und so surreal gewesen, dass sie kaum begreifen konnte, dass ihr toter Bruder vor ihr steht. Aus dem Nichts. Lebendig! Wahrscheinlich macht er grade das selbe durch mit dieser Lola. Selbst wenn er sich irrt und sie ist es doch nicht, ist die Verwirrung real. „Da!“ Jenny richtet sich auf und zeigt aus dem Fenster. Neben einem mächtigen Trümmerhaufen der mal ein grösseres Gebäude gewesen sein muss, steht eine Silhouette und macht mit einer Schaufel ausgrabbewegungen. Der Sand fliegt und zerstäubt in der Luft. Phil hält an und Jenny steigt aus. Sie beeilt sich auf Knox zuzugehen, wird dann aber langsamer.


    Es ist schon das 4. Loch welches er gräbt und langsam überkommt ihn der Wahnsinn. Glaubt er zumindest.

    Sie hat sich doch aus ihrem sandigen Gefängnis befreit und ist auferstanden! Knox schwitzt wie ein Bergbach in Zion und hat bereits das unangenehm klebende Shirt über den Rucksack geworfen der nahe seiner Ausgrabungsstätte liegt. Er inhaliert aus dem Jet-Inhalator und sowohl der Wirkstoff als auch das Geräusch dabei pushen ihn, so dass er die Schaufel nehmen kann und ein weiteres Loch beginnt. So tief hat Andrew sie doch gar nicht begraben, oder? Hatte er nicht mit bloßen Händen das Loch ausgehoben? Knox erinnert sich nicht genau, es ist zu lange her.


    Er schaut auf als der Hummer in seiner Nähe hält. Die Scheinwerfer blenden ihn kurz. Er richtet sich auf und wischt sich mit einem schmutzigen Handrücken über die Stirn. Kurz darauf erkennt er Jenny. Dass Phil dabei ist, hat ihm schon der fahrbare Metallhaufen offenbart. Knox denkt sich nichts dabei. Im Gegenteil, er kann verstehen dass Phil hergekommen ist. Wer will nicht wissen ob man grade Tote sieht oder nicht. Das bestärkt Knox in dem Glauben, dass er sich eben nicht irrt was die lebendige Fremde angeht.
    Gehts dir gut?“ fragt Jenny zweifelnd. Knox blickt erneut auf. Ein wenig ausser Atem antwortet er: „Sicher… warum sollte es mir nicht gut gehn…“ Jenny ist nicht sicher ob das sarkastisch gemeint ist oder nicht. „He Phil!“ wendet Knox sich an den Ranger, „weisst du noch wo die Stelle war?“ Er fragt als würde er nach einem Schatz graben und nicht nach einer Leiche.
    Für Jenny ist es grade nicht leicht Knox’ Zustand einzuschätzen. Er wirkt, abgesehen von den Umständen eines knietiefen Loches, nach einer Leiche grabend, relativ normal. Ein wenig ausser Atem und wie immer fast schmerzhaft dünn ohne T-Shirt, aber sonst…? Sie ist sich nicht sicher ob es eine gute Idee ist ihn machen zu lassen, aber was wäre die Alternative?

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  • Jenny ist sehr schweigsam, fast schon melancholisch. Sie antwortet auf Phils Frage nur einsilbig und fast mehr zu sich selbst. „Ich hab immer zu ihm aufgesehen…“ murmelt sie kaum hörbar. Phil nickt stumm. Knox ist nicht gerade der Typ Mensch zu dem man aufsieht. Als die beiden Kinder waren sah das bestimmt noch anders aus. Jenny tut ihm leid, sie kam ihm vor wie jemand der an einem unbekannten Ort eine Bruchlandung gemacht hat und nun festsitzt. Ihr Umgang mit dem kleinen Jungen in der Siedlung am Platz von Nord Vegas hatte es ihm gezeigt: Sie gehört nicht unter diese Leute, sie passte nicht in diese egoistischen-Leben-um-zu-Überleben-Denkweise. Schweigend setzten sie die Fahrt fort. Die Stile im Wageninneren wird nur vom Geräusch des Wagens und der Musik aus dem Radio gedämpft. „Da!“ sagt Jenny plötzlich und richtet sich in ihrem Sitz auf. Phil stoppt den Wagen und schaltet die Scheinwerfer aus, lässt aber den Motor laufen. Jenny steigt sofort aus und eilt auf Knox zu. Der Ranger folgt ihr mit aufmerksamen Sinnen. Er blickt sich um und mustert die Umgebung. Sie waren hier fast wie auf einem Präsentierteller. Knox und Jenny wechseln ein paar Worte, die Phil jedoch nicht registriert. Erst als er angesprochen wird kommt er näher. „He Phil! Weisst du noch wo die Stelle war?“ fragt Knox mit fast schon euphorisch guter Laune. Phil bemerkt den leeren Jet-Inhalator im Sand neben Knox, kommentiert es aber nicht. „Ich glaube hier gräbst du falsch…“ sagt er gelassen „… mach mal eine Pause… du kollabierst uns sonst noch.“ Versucht er Knox von seinem Tun ab zu bringen. Er ist sich sicher, dass das Grab ist auf der anderen Seite der Ruine, da wo das Gebäude noch halbwegs steht, liegt. Das verschweigt er aber vorerst. „Ich hab Wasser im Wagen und da müsste auch noch was zu beißen sein.“ Bietet er Knox an, der ohne Shirt einen halb verhungerten Eindruck auf Phil macht. Er blickt hilfesuchend zu Jenny, die versteht und ebenso auf ihren Bruder einzureden beginnt. Phil geht zurück zum Wagen und holt Wasser und Proviant hervor. Hoffentlich lässt Knox sich darauf ein und sie können ihm diese Grabräuberei ausreden…

  • Gelassen grinsend beugt Knox sich vor und lehnt sich mit den Armen auf den Schaufelstiel. „Du klingst ja richtig besorgt, Mann.“ scherzt er. „Er klingt vernünftig.“ entgegnet Jenny und Knox Blick wendet sich ihr zu. „Vernunft war noch nie meine Stärke.“ sagt Knox und schippt noch eine Schaufel Sand bis er registriert, dass Phil meinte er sei hier am falschen Ort. „Das ist leider wahr..“ gibt Jenny zurück und folgt mit dem Kopf kurz Phil der den Proviant holt. Knox steigt aus dem Loch, sticht sein Werkzeug in den Sand und wischt sich die Hände an der Hose ab. „Wärs nicht klüger die „lebende….. Lola“ zu suchen, statt hier Gräber zu schänden?“ versucht Jenny es auf die logische Weise. Knox zündet sich eine Kippe an und schüttelt den Kopf. „Du hast gesehn wie sie geflüchtet ist. Wer weiss ob ich ihr jetzt je wieder über den Weg laufe. Ich sag dir… das ist ein Zeichen. Die hat was zu verbergen.“ Verärgert verschränkt Jenny die Arme. „Ein Zeichen? Ich würde auch fliehen wenn mich ein Fremder so anstürmt wie du es getan hast..“ Das überzeugt Knox nicht. Sie hat was zu verbergen, weil sie wieder am leben ist. Und sie hatte angst vor ihm, weil er sie damals gejagt und getötet hat. Wait.. what? Knox schüttelt den Gedanken ab und nickt. „Ich weiss nicht wie oder warum. Aber ich werd verrückt wenn ich heute nicht rausfinde, dass sie es nicht war.“ Jenny blickt seufzend zu Phil der beim Wagen Essen und Wasser zu Tage bringt. „Du bist schon verrückt.." sagt sie fast seufzend. „Und du wiederholst dich.“ kontert Knox und schubst sie freundschaftlich im gehen.
    Knox folgt ihr zu Phil und lässt sich eine Flasche Wasser geben. Als er zum trinken ansetzt, merkt er erst wie durstig er ist und ext sie fast. "Kannst dus nicht einfach gut sein lassen damit?" Jenny nickt gen Ausgrabungsstätte. "Nope." folgt prompt die Antwort. Er hat noch einen weiteren Grund das durchzuziehen. Er geht den Raidern im Lager aus dem Weg. Was Creed gesagt hat ist nicht tonlos an ihm vorbei gegangen. Er weiss dass etwas im Busch ist, wollte es bis dato nur nicht wahrhaben. Er ist eben Meister darin wichtige Dinge aufzuschieben und sich einzureden es sei alles okay. Lola ist in diesem Fall tatsächlich das kleinere Übel. Ob es noch sicher genug ist um Jenny dort wohnen zu lassen? Sein Blick schweift über die ins dunkel getauchte Gegend. Nicht weit von hier wohnt Quinn. Obwohl sie ihn gebeten hat nach Hause zu kommen - in ihr zu Hause - hat er sich nie wieder gemeldet seit dem Krieg vor Freeside. Wegen seines schlechten Gewissens, welches er jetzt, wo Zeit vergangen ist, teilweise bereits verdrängt hat. Wahrscheinlich eine blöde Idee jetzt wieder damit anzufangen. Wer weiss ob sie überhaupt noch dort wohnt. Knox streckt den Rücken durch um gedanklich wieder ins Jetzt zurück zu kommen und schaut nach unten auf das mit Brahminschinken belegte Brot, welches Jenny ihm von Phil hinhält. "Woah! Ist das echtes Brot?" Knox greift danach und beisst direkt rein. "Mmmmh daff hag ich lange nich'! Geil." er grinst kauend. "Danke. Bist n guter Mann." sagt Knox auf Phil zeigend und schluckt. "Und wo ist jetzt die Stelle?" Er sieht in Phils Blick dass es ihm zuwieder ist ihm zu antworten. "C'mon. du hast sie gesehen, willst dus nicht auch wissen?" Knox beisst nochmal ab und führt weiter aus: "Können wir mal davon ausgehen dass ich recht hab? Wenn sie - wie auch immer - wieder lebt, hab ich sie ja obviously nicht umgebracht. Was... gut ist. Eigentlich. Oder nicht?" Das Essen in seinem Magen tut unglaublich gut und hebt seine Stimmung. Das Jet unterdrück den Hunger und er ist deswegen auch jetzt nicht besonders hungrig, aber das Brot hat ihn überzeugt und es war eine gute Entscheidung. Zufrieden kauend, wartet er auf Phils Antwort.

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  • Kopfschüttelnd steht Phil vor Knox "In deiner eigenen kleinen Welt macht das Sinn was du sagst, oder?" Er deutet auf sich und auf Jenny "Für uns hier draußen klingt das nämlich ziemlich... verrückt!" Phil fällt einfach kein Wort dafür ein, dass weniger so klingt als würde er Knox für Plem-plem halten. Er winkt ab als Knox etwas erwiedern will "Nehmen wir mal nur für einen Moment an du hättest recht mit dem was du da so von dir gibst..." Phil geht langsam auf und ab "... hättest du sie immer noch umgebracht! Es ändert sich ja nichts daran, dass sie, wenn auch nur vorübergehend, tot war. " Phil schüttelt es innerlich dass er nun diese verrückte Argumentationskette zusammenspinnen muss. "Und nehmen wir mal an sie wäre von den Toten auferstanden... was an sich ja schon einige Dutzend neue Fragen aufwerfen würde, die wir einfach mal außer Acht lassen..." er dreht sich zu Jenny "Würdest du dich nicht bei deinem Mörder rächen wollen? Oder würdest du vor ihm wegrennen?" bevor Jenny antworten kann nickt er "wie auch immer... zumindest hätte sie Jules doch gesagt, dass Knox ein Mörder ist..." er geht wieder auf und ab "... und was sollte sie zu verbergen haben? Dass sie wieder lebt?" Er lacht gekünstelt. Er mustert Knox und wartet was der sz erwiedern hat. Phil spürt, dass er Knox nicht davon abbringen kann das Grab von Lola aufzusuchen, aber vielleicht konnte er soviel Zweifel in Knox säaen, dass er davon absieht das Grab zu öffnen und so die Totenruhe des armen Mädchen zu stören.

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